1. SH Flashcards
Wie lautet das “magische Viereck”
- stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
- hohes Beschäftigungsniveau
- stabiles Preisniveau
- außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Zum Wirtschaftswachstum
- es sollte keinen Rückgang & Pause geben
- angemessen: Corona, Krieg, Klimawandel= äußerliche Faktoren -> angemessen anpassen
- Maßgröße: BIP
Zum Beschäftigungsniveau
- Maßgröße: Arbeitslosenquote
- Kosten für Arbeitslosigkeit: staatliche Unterstützung, verzicht auf Lohnsteuer
- Ideal ist nicht bei 0% (3-5%)
Zum Preisniveau
- Maßgröße: Inflationsrate
- Beispiel Auto: einige Gründe für die Preiserhöhung im laufe der Jahre: Gurt, Spiegel Klima ABS => Zunahme an Sicherheit & Komfort
- Beispiel Neubauten: bessere Dämmung, mehr Wohnraum, bessere Fenster, bessere Materialien
- Zielvorgabe der EZB: Inflationsrate unter aber nahe der 2% -> stabiles Preisniveau
- Preislohnspirale
Zum Gleichgewicht
- Maßgröße: ausgeglichene Zahlungsbilanz (Import = Export)
Wie lauten die zwei Erweiterungen der des magischen Sechsecks?
- Erhalt einer lebenswerten Umwelt
- Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
Zur lebenswerten Umwelt
- Erhält den Nachhaltiggeitsgedanken
- Die Umweltpolitik des Staates muss Umweltschäden weitmöglichst verhindern und bestehende Umweltschäden beseitigen
Zur Einkommens- und Vermögensverteilung
ACHTUNG (GERECHT! UND NICHT GLEICH!)
- Es gibt 3 Verteilungsprinzipien in Deutschland, die den Gerechtigkeitssinn Rechnungen tragen:
- Leistungsprinzip, z.b. beim Bruttolohn
- Bedarfsprinzip, z.b. bei Krankenkassenträger
- Gleichheitsprinzip, z.b. beim Kindergeld
Warum ist das magische Viereck magisch?
Weil es an Magie grenzen würde wenn man alle Ziele gleichzeitig erreichen würde
Beispiele für Zielkonflikte:
- Staatliche Maßnahmen zur Wachstumsförderung erhöhen die Umweltbelastung und erhöhen die Kluft zw. Arm und reich
- Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung können zur Preissteigerung führen
Wie ist die Lösung des magischen Vierecks?
Die Lösung kann nicht gleichzeitig passieren somit werden einige Ziele vorübergehend priorisiert und andere Ziele an zweite Stelle gestellt
Was ist die Kritik am magischen Viereck?
- In einer global vernetzten Welt ist eine wirtschaftspolitische Feinsteuerung wie im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz
- Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht als Ziel wurde nie ernsthaft als Ziel verfolgt
- Die Bundesregierung hat kaum Einfluss auf die EZB
- Die Antizyklische Konjunkturpolitik wurde nie ernsthaft verfolgt
Was sind die Aspekte der Ordnungspolitik?
Zur Feststellung der Rahmenbedingungen der Wirtschaftsordnung
Eigentumsordnung
Verbraucherpolitik
Wettbewerbspolitik
Zur Eigentumsordnung
Bsp: Ehepaar geb. 1939 Haus erspart Zinsen in den 70er Jahren bis zu 16%
IDEE: “Teilverkauf” des Hauses, das Ehepaar bleibt wohnen, ist nicht mehr Eigentümer, kann also jetzt z.B. ein Wohnmobil kaufen/ die letzten Jahre genießen und sich trotzdem als Eigentümer des Hauses fühlen
PROBLEME: Renovierungsfällen: Wer entscheidet wann und im welchem Ausmaß Maßnahmen vorgenommen werden
AUFGABE DES STAATES: Rahmenbedingungen für die Verträge festlegen, sodass die eigentlichen ehemaligen Eigentümer keinem Haifischbecken ausgesetzt sind
Zur Verbraucherpolitik
- Verbraucherinformation (Z.B. Zutatenliste, Gewicht, Mindesthaltbarkeitsdatum)
- Verbrauchererziehung
- Rechtsschutz, sodass die Verbraucher gegenüber den Herstellern eine stärkere Marktposition haben
- Mögliche Maßnahmen des Staates: z.B. Erhöhung der Steuern auf Alkopops
Zur Wettbewerbspolitik
Zur Ermöglichung von Polypolen, sodass die Qualität besser und der Preis kleiner wird
Ablaufpolitik (Prozesspolitik)
Bei Marktvorsagen kann der Staat in das Wirtschaftsgeschehen eingreifen
- Verteilungspolitik (Unterteilung in Einkommen und Vermögen nach den jeweils vorhersehenden Vorstellungen von Gerechtigkeit)
- Umweltpolitik
- Stabilitätspolitik: große Konjunkturschwankungen sollten durch staatliche Maßnahmen vermieden werden
Kombination von Ordnungs- und Ablaufpolitik
- Außenwirtschaftspolitik (z.b. Zölle)
- Wachstumspolitik (Subventionen, Forschung und Entwicklung, staatliche Investitionen, Bildungspolitik,..)
- Strukturpolitik (z.b. Agrarpolitik, Industrie)
Was sind die Träger der Wirtschaftspolitik?
- Entscheidungsträger
- Einflussträger
Zu den Entscheidungsträger
-> Legislative (Bund, Länder, Kommunen); Exekutive (Verwaltung, Behörden); Judikative (Gerichte)
-> Institutionen unter staatlicher Aufsicht (z.B. Bundesagentur für Arbeit)
-> vom Staat unabhängige Institutionen (z.B. EZB, Tarifparteien, Industrie- und Handelskammer)
-> internationale Institutionen (z.B. EU; IWF; WTO)
Zu den Einflussträgern der wirtschaftspolitik
- öffentlich- rechtliche Institutionen, z.B. Rat der fünf Waisen, Monopolkomission
- private Institutionen z.B. Verbände, Lobbyisten
Merken (Scholz, Lindner, Habek, Abgeordnete)
Klassischer Liberalismus
Zeitraum: 18./19. Jhd.
Vertreter: Adam Smith; David Ricardo
Idee: Der Markt- und Preismechanismus überwindet automatisch mögliche Störungen der wirtschaftlichen Entwicklung (Unsichtbare Hand v. Adam Smith). Der Staat hat eine Nachtwächterfunktion (Selbstheilungskräfte des Marktes)
Bsp: Arbeitsmarkt: Es kann auf Dauer kein Ungleichgewicht geben, da - eine Lohnbildung ohne staatliche Eingriffe vorausgesetzt - ein Überangebot an Arbeitskräften die Löhne so lange sinken lässt, bis der zusätliche Einsatz von Arbeitskräften für die Unternehmen rentabel ist
Fiskalismus (Keynesianismus)
Vertreter: John Maynard Keynes
Hintergrund der Zweifel an den Stelbstheilungskräften der Marktwirtschaft: Massenarbeitslosigkeit im Rahmen der Weltwirtschaftskriese (1929-1933)
Grundgedanken: In der Realität funktioniert der Preis-, Lohn und Zinsmeachanismus wegen Marktunvollkommenheiten nicht so reibungslos, dass sich ständig ein Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung einstellt. (=Instabilitätshypothese)
Arbeitsmarkt: Ein Gleichgewicht durch sinkende Löhne ist nicht zu erwarten, da sich die Gewerkschaften dagegen sperren
Zinsmechanismus: Weder Investieren noch sparen hängt in erster Linie vom Zinssatz ab.
Wenn Konsumenten, Konsumverzicht üben wegen Zukunftsängsten, werden Unternehmen weniger investieren
Gründe für den Hebel der Nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik
Falls die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (Konsum- Investitions- Exportgüter Nachtrage und Staatsausgaben) kleiner ist als das Produktionspotenzial (= die bei Vollbeschäftigung mögliche Produktion) so besteht eine Nachfragelücke
=> Unternehmen schränken ihre Produktion so lange ein, bis ein neues Gleichgewicht entsteht, aber dies ist ein Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung. Der Staat muss eingreifen, indem er die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbelt, damit mehr produziert wird und Vollbeschäftigung entsteht.
Bis Anfang der 1970er sagte der damalige US-Präsident Nixon “Wir sind alle Kaynsianer”
Kritik an Keyns
Seine Theorie dient Politikern als Ausrede, dass im Abschwung immer mehr Schulden gemacht werden, die aber im Aufschwung nicht abgebaut werden können