02. Gehirn-Körper-Interaktion Flashcards

1
Q

Wozu führt chronischer Stress bei Betrachtung der Amygdala?

A

Stärken der neuronalen Verbindungen

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2
Q

Wofür ist Stress ein paradigmatisches Beispiel?

A

Die Gehirn-Körper-Interaktion im Rahmen des bio-psycho-sozialen Modells

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3
Q

Stress ist ein Querschnittsthema mit Bezügen zu unterschiedlichen Feldern. Nenne 3.

A

Entwicklungspsychologie
klinische Psychologie
Neurowissenschaften

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4
Q

Wie definierte McEwen Stress?

A

tatsächliche oder wahrgenommene Bedrohung der physiologischen oder psychologischen Unversehrtheit, die eine physiologische Reaktion oder Verhaltensantwort nach sich zieht

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5
Q

Wie definierten Chrousos und Gold Stress?

A

Zustand bedrohter Homöostase
-> adaptive Reaktion entweder spezifisch oder generalisiert

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6
Q

Was ist das hauptsächliche Problem bei der Auseinandersetzung mit dem Stresskonzept?

A

multidimensionales Konzept

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7
Q

Welche sind die drei Komponenten des Stresses/ der Stressdefinition?

A

Input - Stress Stimuli
Prozessierungssystem - inkl. subj. Erleben
Output - Stress Reaktion

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8
Q

Allgemeine (konsensfähige) und breite Definition von Stress

A

Probleme der Auseinandersetzung bzw. Anpassung zwischen Personen und ihrer Umwelt

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9
Q

Psychologischer Stress

A
  • entsteht bei spezifischen Auseinandersetzung zw. Person und Umwelt
  • Person nimmt eigene Bewältigungsmöglichkeiten/ Ressourcen als nicht ausreichen und die Situation als schädigend für eigenes Wohlbefinden wahr
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10
Q

Das Allgemeine Stressmodell

A

Stressor + Person -> Stress -> Stressreaktion -> Stressfolgen

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11
Q

Nenne Beispiele für Stressoren.

A

Lebensereignisse
Katastrophen
Alltagsstressoren
chronische Stressoren
physikalische Stressoren
akute Stressoren

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12
Q

Persönliche Faktoren

A

Alter
Geschlecht
Sozioökonomischer Status
Stressanfälligkeit
Kontrollüberzeugung
Selbstwertgefühl
Überzeugungen

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13
Q

Was sind kontextuelle Faktoren, die eine Stresssituation beeinflussen können?

A

Soziale Unterstützung
Handlungsspielraum

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14
Q

Welcher natur können Stressreaktionen sein?

A
  1. Behavioral
  2. Kognitiv
  3. Emotional/ Affektiv
  4. Physiologisch
    -> Endokrin
    -> Kardiovaskulär
    -> Immunologisch
    -> Elektrodermal
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15
Q

Welche sind die möglichen Folgen von Stress?

A

Lebensveränderungen
Persönlichkeitsänderungen
Gesundheit/ Krankheit
Veränderungen im soz. Umfeld

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16
Q

Was ist primary appraisal (laut dem allgemeinen Stressmodell)?

A

Bewertung der Situation hinsichtlich der Relevanz
bei Aufeinandertreffen des Stressors, mit persönlichen und situativen Variablen
Kategorisierung einer Situation im Hinblick auf Bedeutung für Wohlergehen

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17
Q

Wann erfolgt secondary appraisal, und was beschreibt es?

A

zeitgleich zu primary appraisal
Bewertung der eigenen Kompetenz zur Bewältigung (Bewältigungsmöglichkeiten) der Situation
Verhaltensbezogene Aktivitäten
-> problembezogene Bewältigung
intrapsychische Regulation von Emotionen
-> emotionsbezogene Bewältigung

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18
Q

Wann tritt laut dem allgemeinen Stressmodell kein Stress auf?

A

Wenn Situation irrelevant (primary appraisal)
Wenn eigene Ressourcen/ Kompetenzen in der subj. Wahrnehmung Gefahren des Reizes übersteigen

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19
Q

Wann kommt es im allgemeinen Stressmodell zu einer Stressreaktion?

A

Wenn Situation relevant UND pers. Ressourcen nicht genügen, um mit Stressor umzugehen

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20
Q

Gibt es laut dem allgemeinen Stressmodell demnach positiven Stress?

A

nein, da Stress durch die Unfähigkeit mit Stressoren umzugehen entsteht

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21
Q

Welcher Teile unseres Nevensystems spielen eine große Rolle in der Stresswahrnehmung und -regulation?

A

Das limbische System
Der präfrontale Kortex

22
Q

Was sind Grundbestandteile des limbischen Systems?

A

Thalamus (sens. Integration)
Hippocampus (Lernen und Gedächtnis)
Amygdala (Emotionale Bewertung)
Hypothalamus (Verbindung zu Peripherie zur z.B. Hormonausschüttung)

23
Q

Ist Stress eine Eigenschaft der Person (Take home message 1)?

A

Nein
-> Ergebnis der Situationsbewertung vor Hintergrund der wahrgenommenen eigenen Ressourcen

24
Q

Was sind die Funktionen von Stress?

A
  1. ermöglicht Organismus antizipativ bei Leistungsanforderungen auf Reserven zuzugreifen um besondere Leistungen zu vollbringen
  2. wichtiges Warnsignal -> adäquate Reaktion auf Bedrohung
  3. Maß an Anforderungen notwendig um individuelle Funktionstüchtigkeit zu erhalten und weiterzuentwickeln
25
Q

Was sind die “4 F`s” des limbischen Systems?

A

FIghting
Fleeing
Feeding
Reproduction

26
Q

Was sind die Grundaufgaben des präfrontalen Kortex?

A

Treffen von Entscheidungen
Initiieren bewusster Handlungen
Handlungskontrolle
Problemlösung
Planung
Arbeitsgedächtnis

27
Q

Wieso sagt man, das limbische System arbeite “quick and dirty”?

A

verantwortlich für schnelle reaktionen (vorerst) ohne weiterführende Verarbeitung = pot. Fehleinschätzungen

28
Q

Beschreibe die Verarbeitung eines visuellen Stimulus im limbischen Nervensystem.

A

Stimulus (z.B. Schlange) -> Auge -> visueller Thalamus:
-> Amygdala -> Muskeln
-> visueller Kortex -> (verzögert) Amygdala

29
Q

Welches Hirnareal wird zuert über einen pot. gefährlichen Stimulus informiert?

A

Amygdala (14ms) vor visuellem Kortex (700ms)

30
Q

Bei der Stressreaktion kommt es zur Ausschüttung von Cortisol und Noradrenalin/Adrenalin. Was sind die Auswirkungen dieser Hormone auf die Peripherie?

A

Puls steigt
Blutdruck steigt
Energiemobilisierung
Modulierung des Immunsystems
Sex/ Verdauung verringert

31
Q

Welche Aussage trifft Walter Cannon über Homöostase?

A

Organismus ist bemüht, konstantes internes Milieu aufrechtzuerhalten, also in Gleichgewichtszustand zu verbleiben, der von koordinierten physiologischen Prozessen gewährleistet wird

32
Q

Was ist Stress im Zusammenhang mit Homöostase (Cannon)?
Was sind die Effekte der Stressreaktion?

A

Kraft, die homöostatischen Zustand eines Organismus nachhaltig stört
- Stressreaktion wird (als Notfallreaktion) ausgelöst
-> Mobilisierung von Energie zur Wiederherstellung der Homöostase
-> relativ unabhängig von höheren Anteilen des ZNS
-> massive, uniforme Reaktion des symphatischen Nervensystems
=> Adrenalin und Noradrenalin aus Nebennierenrindenmark freigesetzt
-> fight or flight

33
Q

Wie definierte Hans Selye Stress?

A

unspezifische Reaktion des Organismus an Anforderungen

34
Q

Selye erhielt Belege aus Tierexperimenten für den Einfluss versch. Bedingungen (Kälte, Vergiftung, Schmerzen, etc.) auf die Stresstrias (drei charakteristische Veränderungen). Welche?
Wozu führte diese Erkenntnis?

A
  1. Vergrößerung der Nebennierenrinde
  2. Schrumpfung lymphatischer Organe
  3. Geschwürbildung im Magen-Darm-Trakt
    => Formulierung des AAS (GAS): Allgemeines Adaptations Syndrom (General Adaptation Syndrome)
35
Q

Wofür kritisierte Mason Selye´s Stresstheorie?

A

Konzept der Unspezifizität

36
Q

Welche Vermutung stellte Mason über die Natur der Stressreaktion an?

A

Physiologisch schädigende Reize lösen nur aufgrund ihres gleichzeitigen Einflusses auf psychische Prozesse hormonelle Reaktion aus

37
Q

Wie belegte Mason seine Theorie?

A

Versuch psychische Einflüsse bei Applikation physikalischer Stressoren auszuschließen
Bedingung 1: Plötzliche Erhöhung der Raumtemperatur um 8 Grad -> Stressreaktion
Bedingung 2: graduelle Steigerung um 0,5 Grad pro Stunde -> keine Erhöhung der Stressmarker

38
Q

Was lässt sich aus Masons Theorie und Experiment mit Hinsicht auf Stressoren sagen?

A

Zentral für aktivierung der HHNA ist emotionale Reaktion auf Stressor (nicht Stressor selbst)

39
Q

Welche sind die Merkmale von Situationen, die zuverlässig eine Stressreaktion auslösen?

A

Neuheit
Unvorhersehbarkeit
Unsicherheit
Involviertheit (ego-involvement)
Anstrengung

40
Q

Wie weicht Mason´s Stresskonzept von Selye´s ab?

A

Stress als sehr spezifische Anpassungsleistung des Organismus unter Einbezug der individuellen emotionalen Reaktionen

41
Q

Wirkung der Stressmediatoren in abhängigkeit der Zeit

A

ms-s: Noradrenalin; Cortisol-schnelle Effekte
-> Aufmerksamkeit, Erregung, Vigilanz, Arbeitsgedächtnis. Entscheidungsfindung, kogn. Flexibilität
1+h: Cortisol-verzögerte Effekte
-> Normalisierung der Stressreaktion, Bereitstellung von Energie, Immunmodulation
Tage-Jahre: Langfristige Folgen von chronischem/ unkontrollierbarem Stress

42
Q

Wie beeinflusst die Amygdala die körperliche Stressreaktion?

A

aktiviert zentralnervöses Noradrenalinsystem (Kerngebiete in Locus Coeruleus)

43
Q

Womit ist unser Organismus ausgestattet, um antizipativ bei Leistungsanforderung auf Reserven zuzugreifen?
Worin resultiert die Wahrnehmung einer Bedrohung des Organismus? (Take home message 2)

A

hoch effizientes Alarmreaktions und Antriebssystem
-> erlaubt das Erbringen besonderer Leistungen

Resultiert in stereotypischer physiologischer Reaktion

44
Q

Was ist das Dilemma bei der Stressreaktion?

A

gleiche Reaktionen, die Anpassung an akuten Belastungen ermöglichen können zu Einschränkungen adäquater Funktionsfähigkeit führen

45
Q

Der präfrontale Kortex erlaubt Top-down Kontrolle. Was ist das?

A

Reflektive Regulation
im Optimalfall: Kontrolle über Handlungen; Handlungen durch bewusste Aufmerksamkeit gesteuert; Emotionsregulation

46
Q

Inwiefern beeinflusst Stress die Top-Down Kontrolle?

A

Aktiviert Bottom-Up Kontrolle (Reflexive Regulation)
-> präfrontale Regulation kommt abhanden

47
Q

Durch welche Hirnareale wird reflexive Regulation kontrolliert?

A

Amygdala & ältere Hirnstrukturen

48
Q

Was ist der Nutzen der reflexiven Kontrolle?

A

erhöhen Überlebenswahrscheinlichkeit bei Gefahr wenn schnelles, automatisiertes Handelns nötig ist
-> kann Nachteilig sein, wenn komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen, die bewusste Analyse und inhibitorische Kontrolle Erfordern

49
Q

Stress und Aufmerksamkeit

A

Unter Stress leidet bewusste Aufmerksamkeitskontrolle
Saliente oder bedrohliche Reize ziehen Aufmerksamkeit auf sich
-> sinvoll wenn bedrohliche Reize zentral für Geschehen sind und Aufmerksamkeit benötigen
-> Gehirn schaltet von reflektiv auf reflexiv

50
Q

Was sind Probleme mit der Stress-Aumerksamkeit-Interaktion?

A
  1. weniger vollständige Informationsverarbeitung
  2. Einschränkungen bei kontrolliertem Wechsel der Aufmerksamkeit zw. Aufgaben
  3. Extremfall: Aufmerksamkeitstunnel