Zyklovoltammetrie Flashcards

1
Q

Was ist Zyklovoltammetrie?

A
  • Methode für Erkenntnisse zur Thermodynamik von Redoxprozessen,
    Kinetik von Elektronentransfers, chemischen Reaktionen und
    Absorptionsprozessen
  • Breite Anwendung aufgrund der schnellen Bestimmung von Redox-
    potentialen elektroaktiver Stoffe und für die Beurteilung von
    Einflüssen versch. Medien auf den Redoxprozess
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2
Q

Wie funktioniert die Messanordnung?

A
  • Elektrolyt mit darin enthaltenen Ionen => Leitfähigkeit
  • Arbeitselektrode (WE) ist in Elektrolyt getaucht (z.B. Pt, Au)
    => Ablauf der relevanten elektrochemischer Prozesse an deren
    Oberfläche
  • Gegenelektrode (CE) mit ca. 10-facher Oberfläche der WE
    => Bestimmung des Stromflusses durch die Prozesse am WE
  • Referenz elektrode (RE) (z.B. Ag/Agcl; Hg /Halle) dient zur
    Potential messung an der Arbeitselektrode
  • Alle Potential angaben in Zyklovoltammetrie werden auf
    Referenz elektrode bezogen
  • Referenz elektrode sollte sich möglichst nah an der Arbeitselektrode
    liegen, da sich mit zunehmendem Abstand der Lösungswiderstand
    erhöht => größerer Spannungsabfall => Verfälschung der Potentialmessung an der WE
  • Verbindung mit einem Potentiostat:
  • Messung der Potentialdifferenz zwischen WE und CE
    ‘ Messung des Stroms zwischen WE und CE
  • Anlegen der Spannung zwischen WE und CE
    => Einstellung des gewünschten Potentials zwischen WE und CE
  • DREI-ELEKTRODEN -TECHNIK
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3
Q

Wie funktioniert das Messprinzip?

A
  • Anlegen eines Potentials an Arbeitselektrode
  • Potential änderung innerhalb eines Zyklus zwischen maximalem
    und minimalem Potential mit konst. Geschwindigkeit
  • Aneinanderreihung mehrerer Zyklen ⇒ dreiecks Potential entwicklung
  • Potentiostat misst den Potential-und zeitabhängigen Strom
    bei unterschiedlichen Scanraten
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4
Q

Kapazitiver Strom

A
  • Entstandenes zyklovoltammogramm setzt sich aus kapazitivem
    und faradayschem Strom zusammen:
    → Kapazitiver / Ladestrom
  • Entstehung als Folge einer Umladung der Doppelschicht der
    Elektroden oberfläche
    “ z.B. bei negativ geladener Elektrode (Kathode)
    => Anreicherung von Kationen in der Lösung vor der Elektrode
  • Elektrochemische Doppelschicht mit Kondensator vergleichbar
  • Bei Potential änderung der Elektrode => Fluss eines kapazitiven
    Stroms analog zum Kondensator
  • Im Gegensatz zum faradayschen Strom kein Ladungsdurchtritt
    an der Elektrode
    → Faradayscher Strom
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5
Q

Faradayscher Strom

A
  • Ausgelöst durch den Übertritt von Ladung über die Phasen-
    grenze (z.B. durch Elektronen abgabe/aufnahme einer
    redoxaktiven Spezies mit der Elektrode)
  • Gibt Aufschluss über das System, da dies nur passiert, wenn
    sich der Stoff direkt vor der Elektrode befindet
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6
Q

Praktische Anwendung auf CV-Systeme

A
  • Fü CV- Experimente wird der Potentialbereich im vermuteten
    Bereich der zu untersuchenden Redoxreaktionen gewählt
    ⇒ Messung des fließenden Stroms
  • Veränderung der Scan geschwindigkeit (Scaurate) lässt Rückschlüsse
    über die Reversibilität des Systems zu
  • Messungen versch. Konzentrationen des redoxreaktiven Stoffes
    liefen Information über die Linearität des zu untersuchenden
    Systems
  • zur Bewertung der Stabilität der CV ‘s werden 3-20 Scans
    aufgenommen => keine bzw. kaum Änderung = System stabil
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7
Q

Messergebnis

A
  • Aus den Kurvenverläufen erhält man folgende Größen:
  • Epa und Epa stehen für an- bzw. kathodische Peak potentiale
  • Ipa und Ipa benennen die an- bzw. kathodischen Peak ströme
  • Die Peakseparation als Abstand der Peaks zueinander:

ΔEP = Epa - Epc

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8
Q

Wie funktioniert der Ablauf bei einem redoxaktiven Stoff in Lösung

A
  • Durch bei der Messung angelegtes Potential können redoxantive
    Stoffe in der Lösung an der Arbeitselektrode oxidiert werden
  • Redoxaktive Spezies geben an WE ein oder mehrere Elektronen
    ab ⇒ Fluss eines zeitabhängigen Stroms ICH im gesamten System
  • Dieser Strom steigt zunächst an , erreicht einen Peak und
    fällt dann ab:

① Anfangs verlauf der Kurve dominiert durch Oxidationsreaktionen
in unmittelbarer Nähe der WE

② Nach elektrochemischer Umsetzung => neue Substanz nur durch
Diffusion aus der Lösung

③ Dadurch nach Peak maximum => Strom der in der Zelle
fließt durch Diffusion des Stoffes zur Elektrode bestimmt

④ Durch Zunahme der Verarmungsschichtdiche = Sinken des Stroms

⑤ Bei Erreichen des vorgegebenen Endwertes => Umkehr zurück
zum Anfangswert => Zuvor oxidierte Moleküle werden reduziert
=> Reduktionsstrom

  • Gilt NUR für reversible Redox prozesse mit redoxaktivem
    Stoff in Lösung
  • Reversibel = Kann durch Umkehr der Triebkraft (Potential)
    vollständig zurückgeführt werden
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9
Q

Eigenschaften des CV mit redoxaktivem Stoff in Lösung

A
  • Peakstrom in reversiblen System mit redoxaktivem Stoff IN LÖSUNG
    definiert durch Randles-Sereik- Gleichung :

Ip =(2,69⋅10ˆ5)⋅zˆ3/2 ⋅A⋅C⋅Dˆ1/2 ⋅vˆ1/2

  • Ist die Wurzelfunktion von Scaurate Lu) zu Peakströmen (Ipa-Ipo)
    linear => An der Elektroden oberfläche ablaufende Reaktion
    ist diffusions bestimmt (redoxaktiver Stoff kann frei von und zur
    Elektrode diffundieren)
  • Bei Messungen von verschiedenen Konzentrationen sollten die
    Peak ströme mit der Konzentration linear ansteigen
  • Berechnung des Diffusions koeffizienten erfolgt über Randles-Sercik-
    Gleichung durch Umstellung nach D
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10
Q

Wie funktioniert der Ablauf bei einem redoxaktiven Stoff gebunden an der Elektrodenoberfläche?

A
  • Ist an die WE gebunden und kann nicht diffundieren
  • Redoxreaktionen unterliegen somit nicht der Diffusions kontrolle
    ⇒ kleinere Peakseperation
  • Ist der Stoff auf der Elektroden oberfläche umgesetzt, erfolgt ein
    Abfall des Stroms nach dem Peak potential

Eigenschaften des CV ‘s mit gebundenen Stoffen:

  • Peakstrom ist definiert durch folgende Gleichung:

Ip = zˆ2 ⋅F2 ⋅Γ⋅A⋅ν / 4 ⋅ R ⋅T

  • Mit Hilfe der Peak flächen ist
    es möglich die Oberflächen belegung
    zu berechnen:

Q = I⋅t = n⋅F⋅z

Γ = Q / z⋅F⋅A

  • Bei Messung von versch. Konz.
    der redox aktiven Spezies auf der
    Elektroden oberfläche sollten die
    Peakflächen mit r linear ansteigen
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11
Q

Redoxmechanismen in der Natur

A
  • Wichtige Rolle in der Natur => Schlüssel reaktion in Photosynthese,
    Atmungskette und bei Dehydrierung/Hydroxilierung von Stoffwechsel-
    produkten
  • Charakteristische Elektronen übertragung vor allem über prostethische Gruppe (z.B. Fe-Porphyrin bei Cyt c)

Cytochrom C

  • Cytochrome in allen Organismen mit mitochondrialer Atmungskette
  • Elektronen überträger zwischen Komponenten der Atmungskette
  • 4 Cytochrom klassen
  • Cytochrome = globuläres Protein aus einer Polypeptichette
    und einer Hämgruppe (Metallo porphyrin)
  • Elektronen transport verursacht reversiblen Valenzwechsel an
    Eisenion zwischen zweiwertigen Eisen (Ferrozustand) und drei­wertigen Eisen (Ferrizustand)
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12
Q

Was ist ein Redoxpotential?

A
  • Maß für die unterschiedliche Fähigkeit von Stoffen Elektronen
    aufzunehmen oder abzugeben

Oxidation-Elektronenabgabe

Reduktion-Elektronenaufnahme

  • Messung einzelner Elektroden potentiale nicht möglich
    ⇒ Angabe der Tendenz zur Elektronen abgabe
  • Elektroden potential maßgeblich von Konzentration ox./red. Form
    eines Redox paares abhängig :

E = E0 + RT/zF * ln cOx/cRed

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13
Q

Information über die Redoxpartner von Cyt c in der Atmungskette

A
  • Cyt c bewegt sich an der Außenseite der inneren Mitochondrien-
    membran von Komplex Ill zu IV
  • Enthält eine eisenhaltige Hämgruppe → kann ein Elektron transportieren

Reduktion von Cyto in Komplex Ill:
Ubichinol + 2 Cytochrom c (ox) → Ubichinon (ox) + 2 Cytochrom c (red)

Oxidation von Cyt c in komplex IV:
Cytochrom c (red.) + Komplex IV (ox.) → Cytochrom c (ox) + Komplex IV (red)
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14
Q

Bedingungen für Redoxreaktionen unter Beteiligung von Proteinen

A
  • Reaktionspartner für Aufnahme von e- -> Oxidationsmittel
  • Reaktionspartner für Abgabe von e- → Reduktionsmittel
  • Proteine/Enzyme brauchen Coenzyme (Z.B. NAD, NADP, FAD)
    um Elektronen auf-/abzugeben
  • Medium muss für das Protein geeignet sein
  • Reaktive Sauerstoffspezies müssen vorhanden sein
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15
Q

Arbeitsweise einer Referenzelektrode

A
  • Elektrode 2. Art → Potential nur indirekt von Konzentration
    der umliegenden Elektrolyt lösung abhängig
  • Messung des Elektroden potentials der Arbeits elektrode (1. Art)
    erfolgt hochomig, daher nahezu stromlos = Vermeidung von Überspannung
  • Wird dicht vor die WE positioniert um Spannungsabfall gering zu halten
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16
Q

Weitere Unterscheidungsmerkmale zur Reversibilität von Redoxssystemen

A

• Reversible Redox systeme:

  • Oxidation und Reduktion treten bei genau gleichem Potential auf
  • Beispiele: Halogene (z.B. Chlor /chlorid, Brom /Bromid) in
    sauer Lösung und Chinon /Hydrochinon in neutraler Lösung

• Irreversible Redox systeme:

  • Rücklauf peak verkleinert sich oder verschwindet
  • Beispiele: Dichromat /Chrom (N), Permanganat /Mangan (II)
    in sauer Lösung
    ⇒ In beiden Fällen sind oxidierten Phasen reduzierbar, reduzierte Phasen sind jedoch nicht oxidierbar
17
Q

Bedeutung der verschiedenen Einstellungen des CV

A
  • Anfangs potential: Potential welches von Anfang an vorhanden ist
  • End potential: Potential nach dem Zyklus
  • Start potential : Potential vor dem Zyklus
  • Scanrate: Rate mit der sich die Spannung innerhalb eines Zyklus
    verändert
  • Step potential: Messung der Zelle nach jedem Zyklus
18
Q

Warum steigt bei Auftreten eines Faraday’schen stroms ab einem
bestimmten potential der strom nicht mehr an?

A

limiting current des faraday’s den Stroms wird erreicht wenn
die Rate des Ladungs transfers einen bestimmten Punkt passiert
⇒ dadurch kein Anstieg des Potentials mehr

19
Q

Warum sollte die lösung nicht permanent gerührt werden?

A

Verändert den Massentransfer des Analyten und das Konzentrations-
verhältnis an der Elektroden oberfläche

20
Q

Berechnen Sie das Potential einer Ag/AgCl-Referenzelektrode (1 M KCl) relativ zur Standardwasserstoffelektrode. Wie erklären sich ggf. die Abweichungen zwischen Ihrer Berechnung und den Literaturwerten.

A

E0 Ag/AgCl = 0,222 V

21
Q

Wie unterscheiden sich Spannung und Potential?

A

Spannung:

Eine Spannung ist die Differenz zwischen zwei Potentialen. Das Potential in einem elektrischen Feld ist die Energie eines geladenen Körpers unabhängig von seiner Ladung

Potential:

Das elektrische Potential ist die Fähigkeit eines elektrischen Feldes, Arbeit an einer elektrischen Ladung zu verrichten.