Zerebrale Krampfanfälle Flashcards

1
Q

Zerebrale Krampfanfälle

A

= Ausdruck einer Hirnfunktionsstörung, die zu abnormen synchronen Entladungen der Neurone führt

  • zerebraler Krampfanfall =epileptischer Anfall
  • Der zerebrale Krampfanfall ist lediglich ein Symptom und keine Krankheit
  • Grundsätzlich kann jeder Mensch einen zerebralen Krampfanfall bekommen
  • Kommen in jedem Alter vor
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2
Q

Äthiologie

A

Lehre von Krankheitsursachen

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3
Q

Äthiologie

  1. frühkindliche Hirnschädigung
A

= abgeschlossene Folgezustände durch

a) pränatale Schädigungen (vorgeburtliche Schädigungen)
b) perinatale Schädigungen (Schädigung, die kurz vor, während und kurz nach der Geburt auftreten)
c) postnatale Schädigungen (Schädigungen in den ersten drei Lebensjahren)

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4
Q

Äthiologie

  1. Infektionen des Gehirns
A

a) Meningitis (Hirnhautentzündung)
b) Enzephalitis (Hirnentzündung)
c) Meningsenzephalitis (Sonderform)
* fieberhafte Infektionen (z.B. fieberhafte Bronchitis, grippaler Infekt, fieberhafte Mittelohrentzündung)

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5
Q

Äthiologie

  1. Hirngefäßerkrankungen
A

a) Hirnblutungen
b) hypoxämische Hirnschädigung (Asphyxie)

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6
Q

Äthiologie

  1. Stoffwechselstörungen
A

a) Hypoglycämie (Unterzuckerung)
b) Phenylketonurie

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7
Q

Äthiologie

  1. Intoxikationen
A

a) Alkohol
b) Drogen
c) Medikamente

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8
Q

Äthiologie

  1. Hirnatrophische Prozesse
A

a) Morbus Alzheimer
b) arteriosklerotische Hirnatrophie

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9
Q

Äthiologie

  1. Hirnfehlbildungen
A

a) Mikrozephalie
b) Hydrozephalus

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10
Q

Äthiologie

  1. Elektrolytstörungen
A

a) Hypernatriämie (zuviel Natrium im Blut)
b) Hypokalziämie (zu wenig Kalzium im Blut)

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11
Q

Äthiologie

  1. intrakranielle raumfordernde Prozesse
A

a) Hirntumore
b) Hirnmetastasen
c) intrakranielle Hämatome
d) intrakranielle Abszesse

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12
Q

Äthiologie

  1. Hirnödeme
A
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13
Q

Äthiologie

  1. Schädel-Hirn-Traumatar (SHT)
A
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14
Q

Äthiologie

  1. ungeklärte Ursachen
A
  • kryptogenetische oder genuine Epilepsie
  • multifaktorielle Äthiologie = Zusammenspiel von exogenen (äußeren) und endogenen (inneren) Faktoren
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15
Q

Anfallsauslösende Faktoren

A
  • Schlafentzug*
  • Alkoholgenuss
  • Fieber, fieberhafte Infektionen
  • übermäßige Nahrungs- & Flüssigkeitszufuhr
  • körperliche Überanstrengung = Stress, physisch
  • psychogene Faktoren = Stress, psychisch
  • Hyperventilation*
  • rhytmischer Lärm
  • Flackerlicht*
  • abrupte Änderung der antiepischen Medikation

* Wird in der Diagnostik angewandt

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16
Q

Einteilung der zerebralen Krampfanfälle

  1. Einteilung nach der Häufigkeit des Auftretens
A
  • Okkasionskrämpfe (=Gelegenheitskrämpfe)
  • Epilepsie (=chronisch rezidivierende Krampfanfälle)
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17
Q

Einteilung der zerebralen Krampfanfälle

  1. Einteilung nach der Anfallform
A

a) fokale Anfälle (Herdanfall oder Patrialanfälle)
b) generalisierte Anfälle

  • primär generalisierte Anfälle
  • sekundär generalisierte Anfälle (gernalisierter Anfall, fokaler Anfall)
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18
Q

Einteilung der zerebralen Krampfanfälle

  1. Einteilung nach Anfallstypen
A

a) Grand mal-Anfälle
b) Petit mal-Anfälle
c) Jackson-Anfälle
d) Adversiv-Anfälle
e) Psychomotorische Anfälle

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19
Q

Okkasionskrämpfe

A

= Gelegenheitskrämpfe (symptomatische Anfälle)

Äthiologie

  • Infektionen
  • Hirnblutungen
  • Asphyxie
  • Stoffwechselstörungen
  • Vergiftungen
  • Hirnödeme
  • Hirntumor
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20
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Neugeborenen Krämpfe
    * Äthiologie
A
  • geburtstraumatische Hirnschädigungen
  • angeborene Stoffwechselerkrankungen
  • Hypoglycämien
  • Hirnfehlbildungen
  • schwere Infektionen (z.B. Sepsis)
  • Elektrolytstörungen
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21
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Neugeborenen Krämpfe
    * Symptomatik (Anfallstyp)
A
  • tonische Verkrampfungen der Muskelatur
  • Bewusstseinsverlust
  • unregelmäßige Atmung
  • Zyanose
  • Verdrehung der Augen
  • Pupillenerweiterung
  • Kaubewegungen
  • krampfhafte Zuckungen der Finger, Zehen, Augelider = klonische Krampfungen
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22
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Fieberkrämpfe oder Infektkrämpfe
    * Auslöser
A
  • häufig im Kleinkindalter (1-4 Jahre)
  • Rascher Fieberanstieg auf Werte über 39,0 Grad bei Infektionen (z.B. Masern, Atemwegsinfektionen, Mittelohrentzündungen, Magen-Darm-Infektionen, Nierenbeckeninfektionen, 3-Tage-Fieber (Exanthema subitum), Impfkomplikationen)
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23
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Fieberkrämpfe oder Infektionskrämpfe
    * Dispositions-Faktoren
A
  • familiäre Disposition
  • zerebrale Vorschäden
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24
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Fieberkrämpfe oder Infektionskrämpfe
    * Symptomatik
A
  • meist generalisiert
  • tonisch-klonische Verkrampfungen der Muskulatur
  • Bewusstseinsverlust
  • unregelmäßige Atmung
  • Zyanose
  • Verdrehung der Augen
  • Pupillenerweiterung

Dauer: meist einige Minuten (bis zu einer Stunde)

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25
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Fieberkrämpfe oder Infektionskrämpfe
    * komplizierter Fieberkrampf
A
  • familiäre Belastung mit Epilepsie
  • zerebrale Vorschädigung
  • Kind ist jünger als 6 Monate
  • Kind ist älter als 4 Jahre
  • lange Dauer des Fieberkrampfes (>15 Minuten)
  • Anfall ist Seitenbetont
  • nach dem Anfall Auftreten von Lähmungen
  • patholisches Elektronenuphalogramm (EEG)
  • häufige Wiederholung des Fieberkrampfes (mehr als 3 maliges Auftreten)

–> Risiko eines chronischen Anfallleidens steigt

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26
Q

Okkasionskrämpfe

  1. Fieberkrämpfe oder Infektionskrämpfe
    * Therapie
A
  • Fieberkrampf: Notfallsituation!

Unterbrechung des Fieberkrampfes durch Medikamente:

  • intravenöse Gabe von Valium
  • Gabe eines Diazepam-Zäpfchens rektal
  • Gabe von Rektiol, Klisteri rektal

Senkung der Körpertemperatur

  • Wadenwickel
  • abkühlendes Bad
  • Ausziehen des Kindes und wieder Anziehen
  • fiebersenkende Medikamente

Prophylaxe

  • bei fieberhaften Infektionen sofort fiebersenkende Medikamente plus Diaseptum-Zäpfchen
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27
Q

Grand-mal-Anfall

A

= Großes Übel

paroxysnaler Verlauf

=generalisierter Anfall

28
Q

Grand-mal-Anfall

  • Prodomalerscheinungen
A
  • vermehrte Reizbarkeit
  • depressive Verstimmungen
  • motorische Unruhe
  • Kopfschmerzen, Schwindel
29
Q

Grand-mal-Anfall

  • Aura
A
  • Lichblitze
  • Blickwendungen
  • Sprachstörungen
  • Geschmacksstörungen
  • Geruchsstörungen
  • lokale Empfindungsstörungen
  • epigastrisches Unbehagen
30
Q

Grand-mal-Anfall

  • Anfall
A

Beginn:

  • abrupt, blitzartig
  • Verlust des Bewusstseins
  • –> Sturz
  • –> Verletzungsgefahr
  • evtl. Initialschrei
31
Q

Grand-mal-Anfälle

    1. Phase: tonische Phase
A

= generalisierte tonische Krämpfe von 10-30 Sek. Dauer

  • Streckkrämpfe der Arme und Beine
  • Opisthotonus
  • Apnoe (keine Atmung) –> Zyanose, Gesichtszyanose
  • Lichtstarre, weite Pupillen (Mydriasis)
32
Q

Grand-mal-Anfälle

  1. Phase: klonische Phase
A
  • rhytmische Klonische Muskelzuckungen von 0,5-1 Minute Dauer
  • Tachycardie (> 100 Schläge/Minute)
  • Schweißausbruch
33
Q

Grand-mal-Anfälle

Häufige, jedoch nicht obligatorische Symptome

A
  • Bissverletzungen
  • Zungenbiss
  • Hypersalivation
  • Schaumbildung vor dem Mund (Schaumpilz)
  • Augenverdrehen
  • Einnässen
  • Einkoten
  • Subkonjunktivale Blutungen (Bindehautblutungen)
  • Petechien (Hals, Gesicht)
34
Q

Grand-mal-Anfälle

Ende

A
  • allgemeine Muskelerschlaffung nach dem Anfall (postparoxysmaler Verlauf)
  • Einsetzen des Bewusstseins
  • Amnesie für die Dauer des Anfalls
  • große Müdigkeit –> Terminalschlaf
  • Muskelkater nach dem Erwachen
  • evtl. Dämmerzustand mit Wahrnehmungsstörungen, Sprachstörungen, motorische Unruhe, Verwirrtheit, Ratlosigkeit (Amnesie auch für den Dämmerzustand)
35
Q

Besonderheiten des Grand-mal-Anfalls

  1. Grand-mal-Varianten
A

a) klonische Grand-mal-Anfälle:
* Fehlen der tonischen Phase
b) tonische Grand-mal-Anfälle:
* Fehlen der klonischen Phase
c) abortive Grand-mal-Anfälle

36
Q

Besonderheiten des Grand-mal-Anfalls

  1. Grand-mal-Serie
A

Anfälle häufen sich innerhalb weniger Stunden, wobei der Patient zwischen den Anfällen das Bewusstsein wiedererlangt.

37
Q

Besonderheiten des Grand-mal-Anfalls

  1. Grand-mal-Status
A

= Status epilepticus

Anfälle rezidivieren so häufig, dass der Patient zwischen den Anfällen das Bewusstsein nicht wiedererlangt.

38
Q

Besonderheiten des Grand-mal-Anfalls

Folgen

A
  • Hirnödeme –> Drucksteigerung im Schädel –> Auslösung weiterer Anfälle
  • Steigerung der Körpertemperatur –> Herz-Kreislaufversagen –> Exitus (Tod)
39
Q

Besonderheiten des Grand-mal-Anfalls

Weitere Besonderheiten

A

Kopplung der Grand-mal-Anfälle an den Schlaf-Wach- Rhytmus:

  1. Aufwachepilepsien
  2. Schlafepilepsien
40
Q

Gefahren im Anfall

A

Verletzungen

  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Knochenbrüche (Wirbelfrakturen –> Querschnittslähmung, Schädelfrakturen)
  • Wunden (Platz-/Schnitt-/Stich-/Schürfwunden)
  • Bissverletzungen
  • Zungenbiss
  • Gelenkverletzungen (Verenkungen, Bandverletzungen)
  • Blutungen (offene Wunden, Hämatome)
  • Aspiration (Erstickungstod) (durch Speisereste, Bonbon, Kaugummi, Flüssigkeiten, Blut, Speichel, Zähne, Prothesenteile, Erbrochenes)
  • Atemstillstand (extrem selten) –> Exitus
41
Q

Gefahren nach dem Anfall

A
  • Dämmerzustand –> Gefahr von Unfällen
  • Rezidiv
  • Übergang in Grand-mal-Serie
  • Übergang in Grand-mal-Status
42
Q

Anfallstypen

Zerebrale Anfälle

  • Generalisiert
A
  • Grand-mal-Anfall
  • Petit mal-Anfall
  1. Propulsivanfall (=BWS-Anfall)
  2. Myoklonisch-astatischer Anfall
  3. Pyknolepsie (=Absencen)
  4. Myoklonischer Anfall (=Impulsiv-Petit mal)
43
Q

Anfallstypen

Zerebrale Anfälle

  • Fokal
A
  1. Jackson-Anfälle
  • motorische Herdanfälle
  • sensible Herdanfälle
  • sensorische Herdanfälle
    1. Adversiv-Anfälle
    2. Psychomotorische Anfälle
44
Q

Petit mal-Anfälle

  • Propulsiv-Anfälle (BNS-Anfälle)
A
  • Erkrankungsalter: 3.-8. Monat
  • Erscheinungsbild: blitzartiges Vorneigen des Kopfes, evt. mit Anheben der Beine und Einschlagen der Arme, Bewusstseinverlust
  • EEG-Befund: Hypsarrythmie (“deffuse” gemischte Krampfpotentiale)
45
Q

Petit mal-Anfälle

  • Myoklonisch-astatische Anfälle
A
  • Erkrankungsalter: 3.-5. Jahr
  • Erscheinungsbild: blitzartiges Hinstürzen, beugemyoklonien der Arme, Zuckungen der Gesichtsmuskelatur mit und ohne Bewusstseinverlust
  • EEG-Befund: Spike-wave-Varian
46
Q

Petit mal-Anfälle

  • Pyknolepsie (Absencen)
A
  • Erkrankungsalter: 4.-14. Jahr
  • Erscheinungsbild: manchmal leichte, rhythmische Augen-Kopf-Arm-Bewegungen oder orale Automatismen, keine Bewusstseinstörung
  • EEG-Befund: 3/Sek Spikes-waves
47
Q

Petit mal-Anfälle

  • Myoklonische Anfälle (Impulsiv-Petit-mal)
A
  • Erkrankungsalter: 12.-20. Jahr
  • Erscheinungsbild: einzelne oder salvenartige, myoklonische Stöße, vornehmlich im Schulter-Arm-Bereich, keine Bewusstseinstörung
  • EEG-Befund: polyspikes-waves
48
Q

Petit mal-Anfälle

  1. Propulsiv-Anfälle
A

= BNS-Anfälle (Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe)

=West-Syndrom

  • Blitzkrämpfe
  • Nickkrämpfe
  • Salaam-Krämpfe (Grußkrämpfe)
49
Q

Petit mal-Anfälle

  1. Myoklonisch-astatische Anfälle
A

= Lennox-Syndrom

50
Q

Petit mal-Anfälle

  1. Pyknotepsien
A
  • Absencen
  • Friedmann-Syndrom
  • Retropulsiv Petit mal-Anfall
51
Q

Petit mal-Anfälle

  1. Myoklonische Anfälle
A
  • Impulsiv Petit mal-Anfälle
  • Janz-Syndrom
  • massiv bilateraler Myoklonus
52
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Jackson-Anfälle
    * motorischer Jackson-Anfall
A
  • Ursache: Hirnfunktionsstörung in motorischen Hirnrinden! Area 4
    a real (Gyrus praecentralis)
  • Besonderheit: Jackson-Marsch
  • Symptome: tonisch-klonische Muskelverkrampfungen auf der kontralativalen Körperseite in einem bestimmten Körperbereich (besonders Gesicht, Hand, Fuß)
53
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Jackson-Anfälle
    * sensibler Jackson-Anfall
A
  • Ursache: Hirnfunktionsstörung im sensiblen Hirnrindenareal (Gyrus postcentralis)
  • Symptome: Sensibilitätsstörungen (Kribbeln, Taubheit) (Parästhesien), auf der kontralateralen Körperseite in einem bestimmten Körperbereich bei erhaltenem Bewusstsein
54
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Jackson-Anfälle
    * sensomotorischer Jackson-Anfall
A
  • Kombination aus motorischen und sensiblen Jackson-Anfällen
  • Ursachen: unmittelbare Nachbarschaft von motorischen und sensiblen Rindenfeldern
55
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Jackson Anfälle
    * sensorischer Jackson-Anfall
A
  • akustische/auditive Empfindungsstörung
  • optische Empfindungsstörung
  • olfaktorische Empfindungsstörung
  • gustatorische Empfindungsstörung
56
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Adversiv-Anfälle
A
  • Ursache: Herd liegt im Bereich der prämotorischen Hirnrinde (Area 6 und Area 8)
  • Symptome: tonische Wendungen der Augen, des Kopfes, des Rumpfes zur kontralateralen Seite, evtl. mit Anheben des Armes, den der Betroffene dann “anblickt”, Bewusstsein bleibt erhalten
57
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Psychomotorische Anfälle (komplexe Partialanfälle)
    * Ursache
A

Hirnfunktionsstörungen im Bereich des Temporallappens und/oder der benachbarten Hirnregionen

58
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Psychomotorische Anfälle
    * Symptomatik
A

oft geht dem psychomotorischen eine Aura vorweg

  • oft als “dreamy state”
  • Bewusstseinveränderung, die dazu führt, dass der Betroffene seine Umwelt verändert wahrnimmt: entweder als “deja vu” oder als “jeamis vu” Erlebnis
59
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Psychomotorische Anfälle
    * andere Auraphänomene
A
  • komisches Gefühl
  • Engegefühl im Hals, Brust
  • Schwindel, Kopfschmerzen
  • Veränderungen der Sinnesempfindungen

der Aura folgt der eigentliche Anfall

  • Kernsymptom ist die Bewusstseinstrübung
60
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Psychomotorische Anfälle
    * Automatismen
A
  • orale Automatismen (zB. kauen, lecken)
  • Automatismen in den Händen und Füßen
  • –> ziellose Bewegungen
  • teilweise komplexe, mehr oder weniger sinnlose Bewegungsabläufe
61
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Psychomotorische Anfälle
    * vegetative Symptome
A
  • Erröten oder Erblassen
  • Speichelfluss
  • Tachycardie
  • Pupillenerweiterung
  • Harndrang

weitere Symptome

  • Ausstoßen unartikullierter Laute
  • ungeordnetes Singen, Sprechen, Lachen
62
Q

Hirnfokale Anfälle

  1. Psychomotorische Anfälle
    * Ende des Anfalls
A
  • Aufhellung des Bewusstseins
  • Amnesie für die Dauer des Anfalls

Komplikation

  • Dämmerattacken
63
Q

Diagnotische Leitlinien bei zerebralen Krampfanfällen

A
  1. Anfalltyp
  2. Manifestationsalter
  3. EEG-Befund (Elektroencephalographie/-gramm)
    pathologische Veränderungen:
    a) allgemeine Veränderungen (z.B. Verlangsamung der Hirnwellen)
    b) Herdbefunde
    c)Krampfpotentiale
    • spikes= Krampfspitzen
    • sharp-waves= steile Wellen
  4. Neworadiologische Untersuchungen:
    - Röntgen (Schädelleeraufnahme: a.p. Aufnahme mit antrior-posterioren Strahlengang, seitliche Aufnahme
    - cCT (craniale Computertomographie)
    - MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie (Kernspin tomografie))
    - Hirnszintigraphie
    - cerebrale Angiographie (Röntgenuntersuchung mit Kontrastmitteln)
  5. Liquoruntersuchungen
    - Lumbalpunktion
    - Suboccipitalpunktion
  6. neurologische Untersuchung
    z.B. Reflexbefunde
  7. internistische Untersuchung
    z.B. Herz-,Kreislauf-,Lungenuntersuchungen
  8. Serologische Untersuchungen (Labordiagnostik)
    z.B. Blutuntersuchung, Entzündungszeichen, Stofwechselstörungen (z.B. Blustzuckerspiegel)
  9. Augenärztliche Untersuchung
    - Augenhintergrunduntersuchung
  10. Echoencephalographie (Ultraschalluntersuchung)
64
Q

Allgemeine Grundsätze der Therapie bei zerebralen Krampfanfällen

A
  • Ziel: Anfallsfreiheit
  • keine Therapie bei Gelegenheitskrämpfen
  • Therapimöglichkeiten bei Epilepsien
  1. Medikamentöse Therapie mit Antiepileptiker oder Antikonvalsivar
  2. neurochirurgische Operationen (krampfauslösende Gebiete werden entfernt)
  3. Schrittmacher-Implantationen (Reizung des Nervus vagus)
  4. ketogene Diät
65
Q

Medikamentöse Therapie mit Antikonvulsivar

A
  • frühzeitiger Therapiebeginn
  • Langzeitbehandlung
  • konsequente und regelmäßige Medikamenteneinnahme über einen längeren Zeitraum
  • möglichst Monotherapie (nur ein Medikament), sonst Kombinationsbehandlung
  • Therapieeinleitung: schleichend
  • Aufbau und Änderung der Medikation nur unter ärztlicher Aufsicht, beides folgt stufenweise
  • regelmäßige Arztbesuche, auch zur Überwachung hämatologischer, neutrotischer und allergischer Nebenwirkungen
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Alkohol, Drogen
  • langsame Reduktion der antikonvulsiven Therapie nach mindestens 3 jähriger Anfallsfreiheit bei normalisierten EEG-Befund unter ärztlicher Aufsicht
66
Q

Wichtige Nebenwirkungen der Antiepileptika

A
  • Ataxien
  • Übelkeit
  • mehr schwitzen
  • Hautausschläge
  • Zahnfleischhypertrophie
  • Mystognus
  • vermehrte Speichelproduktion, Haarwuchs, Blutungsneigung, Haarverlust, Hirsutismus
  • Darmlehmung
  • Muskelhypotonus
  • Hyperventilieren
  • veränderte Leberwerte, Leukopenie (anfällig für Infekte
  • Hepatosen
67
Q

Epilepsie

A
  • abgeschlossene zerebrale Krankheiten
  • prozesshafte Krankheiten des ZNS
  • Hirnfehlbildungen
  • Phakomatosen
  • unbekannt