Zellulärer Transport & Zytoskelett Flashcards

1
Q

Grundlegende Funktion und Aufbau der Mikrotubuli beschreiben

A

Aufbau:

  • Heterodimer aus kugelförmigem α-Tubulin und β-Tubulin -> jedes Monomer bindet GTP (im Gegensatz zu Aktin: Aktin bindet ATP)
  • α-Tubulin: GTP wird nicht hydrolysiert
  • β-Tubulin: enthält entweder GTP oder GDP (Hydrolyse) -> Tubuline funktionieren als hydrolytische Enzyme (GTPasen)
  • Tubuli ist Hohlzylinder aus 13 Protofilamenten (1 Protofilament: Schlange von Heterodimeren -> αβαβαβαβαβαβαβαβ…)
  • Polarität: - Ende an α-Untereinheit, + Ende an β-Untereinheit

Funktionalität des Aufbaus:

  • sehr steife Struktur -> stabil!
  • sehr dynamisch: Länge schnell veränderbar durch (De-) Polymerisation. Wachsen an +Ende (β) schneller als am -Ende (α).
  • Hydrolyse des GTP verringert Bindungsstörke zwischen Dimeren -> Stabilität des Tubulus sinkt.

Funktionen:

  • Transport von Vesikeln und Zellorganellen
  • Bewegung von Cilien und Geißeln
  • Trennung der Chromosomen während Mitose
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2
Q

Funktion und Aufbau der verschiedenen Klassen der Intermediärfilamente benennen

A

Vimentin:

  • Untergruppe der Desminfilamente
  • hilft, Zellorganellen an ihrem Platz zu halten. Knüpft an Nucleus, ER und Mitochondrien.
  • gibt Zelle flexible Stabilität: Resilience gegen mechanischen Stress
  • Lokalisation: v. a. in Fibroblasten, Endothelzellen und Leokozyten

Desmin:

  • Lokalisation: v. a. in Muskelzellen
  • verbindet Z-Scheiben in Muskelzellen
  • Verbindet Desmosomen in Herzmuskelzellen -> evtl. auch von Bedeutung bei interzellulärer Kommunikation durch Desmosomen

Keratin:

  • saures und basisches Keratin, vor allem in Epithelzellen produziert
  • sehr wichtig für mechanische Stabilität der Zelle
  • gewebs- und differenzierungsspezifische Expression (-> Tumormarker)
  • Verankerung über Desmosomen und Hemidesmosomen -> Verbindung zwischen Zellen
  • Vorkommen vor allem in Epidermis, Cornea, unverhornendes Epithel, luminales Drüsenepithel

Neurofilamente:

  • v. a. in Nervenzellen
  • stabilisieren lange Axone
  • beteiligt an Volumenvergößerung der Axone (5-fache Ausdehnung)
  • über Plektrinbrücken miteinander und mit Mikrotubuli verbunden

Lamine:

  • Im Zellkern! (“Kernlamine”) kleiden Kernhülle von innen aus und stabilisieren sie, interagieren mit Porenkomplexen und Transmembranproteinen
  • tragen Kern-Lokalisationssignal
  • zerfallen bei Mitose durch Einwirken von Cdks (Cycline dependent kinases) -> Phosphorylierung in der Prophase -> Zerfall
  • Nach Entfernen der Phosphatreste bildet sich Lamingerüst in Kernen der Tochterzellen wieder aus
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3
Q

Prinzipien der Organisation von Aktinfilamenten und dessen Abhängigkeit von ATP erläutern

A
  • F-Aktin: Aktinfilament (Polymer) -> zwei Protofilamente in rechtsdrehender Schraube umeinander gewunden
  • G-Aktin: Globuläres Aktinprotein (Monomer)
  • Aktin bindet ATP oder ADP (Hydrolyse) -> ATPase-Eigentschaften
  • G_Aktin unf F-Aktin liegen unter Normalbedingungen in dynamischem Gleichgewicht vor.
  • Wenn G-Aktin an F-Aktin (Filament) anlagert, kommt es zur Hydrolyse des gebundenen ATPS (-> ADP) -> Stabilität wird verringert, daher kann der G-Aktin Monomer leicht wieder abdiffundieren. -> ständiges Anlagern und Ablösen von G-Aktin unter Hydrolyse von ATP
  • F-Aktin ist polares Molekül weil G-Aktin ein assymetrisches Protein ist
  • am + Ende von Aktin überwiegt die Polarisation, am - Ende die Depolarisation -> “Wanderung” oder Tretmühlenmechanismus, erlaubt schnelle Konformationsänderung der Zelle und Zellmotilität
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4
Q

Symptomkonstellation von Keuchhusten und Verlauf in 3 Stadien

A

Symptome:

  • anfallsartiger (“paroxysmaler”) Husten, Stakkatohusten, vor allem nachts
  • Zwischen Husten juchzende Inspiration (Einziehen der Luft)
  • Rausstrecken der Zunge
  • starke Erschöpfung nach Hustenanfällen
  • evtl Zyanose während Hustenanfall
  • Hochwürgen von Schleim oder Erbrechen
  • evtl. Fieber, aber nicht immer
  • bei Erwachsenen: oft weniger deutliche Symptome, aber bei Husten über mehr als 2 Wochen in 25% der Fälle Pertussis

3 Phasen:

  1. Stadium katarrhale (1 Woche): Schnupfen, leichtes Fieber, milder Husten. HOCHINFEKTIÖS!
  2. Stadium paroxysmale (1-6 Wochen): anfallsweise trockener Husten, juchzende Inspiration, Erbrechen und Erschöpfung, Attacken 30x/24h, vor allem nachts
  3. Rokonvaleszenz (2-3 Wochen): langsame Abnahme der Hustenanfälle, “Erinnerungshusten” kann bis 6 Monate später anhalten
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5
Q

Extrazelluläre Produkte von Bordetella pertussis und ihre Beeinträchtigung der Zellfunktion benennen

A

Pertussistoxin:

Signalunterdrückung -> Infektionssignale der Zelle werden gehemmt, hemmt Rekrutierung von Neutrophil und Makrophagen

tracheales Zytotoxin:

Zilienlähmung im Respirationstrakt -> Schleimtransport eingeschränkt. “Ziliostase”. -> Einschränkung der unspezifischen Abwehr. Anfallsartiger Husten ist direkte Reaktion auf Schleimansammlung und Epithelschädigung.

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6
Q

Charakteristische Zeichen des Pertussis-Hustens beschreiben

A

Ab Stadium convulsivum (paroxysmale) typischer Stakkatohusten gefolgt von inspiratorischem Ziehen, Erbrechen, evtl. Zyanose

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7
Q

Risiken und Risikogruppen einer Pertussisinfektion definieren können

A

Risiken/Komplikationen:

Pneumonien, Apnoen, Bradykardien (durch Hypoxie), Enzephalopathie (Pertussistoxine können Blut-Hirn-Shcranke passieren), Krampfanfälle (v.a. hypoxische), Tod (durch Hypoxie, Atemwegsverlegung, als Folge anderer Komplikationen)

Risikogruppen:

  • ungeimpfte junge Säufglinge: Respirationstrakt bei Säuglingen sehr feingliedrig -> Gefahr der Verlegung und Erstickung erhöht, ausserdem Gefahr der Aspiration, Pneumonie
  • kein Nestschutz!
  • übliche Risikogruppen: Patienten mit chronischen Erkrangungen, Immundefekten, alte Patienten mit eingeschränkter Mobilität etc.
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