Wissensprüfung Flashcards

1
Q

Aufgabe A; Grundprinzipen der Mediation

Benennen UND beschreiben sie kurz mindestens 5 Grundprinzipien der Mediation.

A
  1. Eigenverantwortlichkeit
    Die Entscheidungskompetenz bezueglich inhaltlicher Regelung des Konflikts bleibt bei den Parteien. Sie geben Themen vor und tragen die ausschliessliche Verantwortung für die Inhalte der Lösung.
  2. Freiwilligkeit
    Ist grundsätzliche Voraussetzung für das Mediationsverfahren.
    Der Mediationsprozess ist jederzeit, ohne Angabe von Gründen unter- oder abbrechbar.
  3. Neutralität
    Mediierende d[rfen nicht in den Konflikt involviert sein. Sie sind nicht mit den beteiligten Personen oder dem Inhalt verstrickt. Sie haben kein persönliches Interesse an der Lösung des Konflikts.
  4. Allparteilichkeit
    Mediierende stehen auf allen Seiten aller Konfliktparteien. Sie stellen sicher, dass alle Parteien gleich viel Zeit und Aufmerksamkeit erhalten.
  5. Vertraulichkeit
    Vertraulichkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für die gegenseitige Offenlegung von Motiven, Bedürfnissen, Interessen und Emotionen. Alle Beteiligten stehen unter Schweigepflicht.
  6. Informiertheit
    Alle Konfliktparteien kennen alle entscheidungsrelevanten Fakten. Gesetzliche Lösungsvarianten sind allen bekannt und die Konsequenzen von Lösungsvariaten sind allen bewusst.
  7. Zukunftsorientiert
    Das Ziel der Mediation ist es, tragfähige und dauerhafte Lösungen für den Konflikt zu erarbeiten und die Beziehung der Streitparteien in der Zukunft in Richtung einer offenen Konfliktkultur weiter zu entwickeln.
  8. Dokumentation
    Mediierende sind gesetzlich verpflichtet ein Protokoll über den Beginn, die Umstände und das Ende der Mediation zu führen.
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2
Q

Aufgabe B; Anforderungen an Mediierende

Welche Ebenen sollten Mediierende während des gesamten Prozess beachten?
Welche Fragen stellen sich in der jeweiligen Ebene?

A

Problem (Sachebene)
- Welches Problem liegt dem Konflikt zugrunde?
- Welche Fakten müssen berücksichtig werden?
- Welche Wahrnehmungen prägen die Sicht der
Streitparteien?
- Welche Positionen werden formuliert und
welche Anliegen und Interessen stehen
dahinter?

Personen (Beziehungsebene)
- Wie weit ist der Konflikt bereits eskaliert?
- Welche Gefühle bewegen die Streitpartei
während der Mediation?
- Welche Bedürfnisse sind unerfüllt?
- Welche Voraussetzungen bringen die
Konfliktparteien bezüglich ihrer
Ausdrucksfähigkeit und Klarheit mit?
- Gibt es ein Machtgefälle zwischen den
Parteien?

Prozess (Verfahrensebene)
- An welcher Stelle des Verfahrens befindet sich der
Mediationsprozess?
- Ist ein sicherer Rahmen geschaffen, der die Öffnung der
Parteien fördert?
- Verläuft die Mediation für alle Parteien transparent?
- Funktioniert der Informationsfluss?
- Welche Methoden, Verfahren und
externen Feedbacks können den Prozess
bereichern?

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3
Q

Aufgabe C - Harvard-Konzept

Nennen Sie die 5 Grundannahmen des Harvard-Konzepts und beschreiben sie diese kurz.
Inwieweit können diese Aspekte in der Mediation integriert werden?

A

5 Grundannahmen:

1) Beziehungs- und Sachebene klar
voneinander trennen.

Versuchen die menschliche Perspektive der Gegenseite zu verstehen. Dadurch erlangt man die nötige Beziehung und wichtigen Informationen welche benötigt werden um auf die Sachebene zu kommen.

2) Sich auf Interessen und Bedürfnisse, statt auf die blossen Positionen der Beteiligten zu konzentrieren.

Gespräche sollen in der Mediation also nicht auf der Ebene der Positionen, sondern auf der der Interessen geführt werden.

Es ist die Kernaufgabe von Mediation von der Position zu den Interessen & Bedürnissen (Wünsche, Sorgen, Motive, Beweggründe) zu kommen. Dies erreicht man zB durch verschiedene Kommunikationstechniken und die Methode der Gewaltfreien Kommunikation (GfK)

3) Mehrere Entscheidungsmöglichkeiten entwickeln.

Ziel ist es gemeinsame Lösungen mit beidseitigem Mehrwert zu entwickeln (Win-Win Situation). Der Kreis der Optionen und damit der Handlungsspielraum wird erweitert.

4) Möglichst objektive Kriterion für die Beurteilung eines Ergebnisses heranziehen.

Beilegung von Differenzen auf Basis des blossen Willens kann hohe Verluste verursachen. Ggf eine neutrale Drittperson die vorgeschlagenen Kriterien auf Objektivität und Sachbezogenheit überprüfen lassen.

5) BATNA („Best Alternative To a Negotiated Agreement“)

Die “beste Alternative” zur Verhandlungsübereinkunft entwickeln. Primär hängt die Verhandlungsstärke davon ab wie “attraktiv” die Optionen bei einem Scheitern der Verhandlung sind.

Vorteile Harvard-Konzept:
- Fairer und sachlicher Verhandlungsprozess.
- Förderung der Kommunikation.
- Aufrechterhaltung der Beziehungen.
- Herstellen einer win-win-Situation.
- Sachliches Ergebins als Ziel.
- Hohe Akzeptanz des Ergebnisses bei den Beteiligten.

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4
Q

Aufgabe D - Aktives Zuhören

Was versteht man unter Aktivem Zuhören? Beschreiben Sie die Vorgehensweise. Was ist das Ziel von Aktivem Zuhören?

A

Aktives Zuhören hat zum Ziel die sprechende Person erleben zu lassen, dass die zuhörende Person mit ihrer Aufmerskamkeit ganz bei er sprechenden Person ist, diese und deren Erleben ganz verstehen möchte.

Aktives Zuhören umfasst im Sinne seines Begründers Carl Rogers;
- nonverbale Bekundungen der Anteilnahme durch Körpersprache
- kurze, bestätigende Äusserungen
- Nachfragen bei Unklarheiten
- Es bedingt eine offene, respektvolle und nicht wertende Haltung der zuhörenden Person.

Einige Gesprächstechniken beim “Aktiven Zuhören” sind:
- Zusammenfassen
- Paraphrasieren
- Spiegeln

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5
Q

Aufgabe E - Ablauf der Mediation

Beschreiben sie den idealtypischen Ablauf einer Mediation (Phasenmodell).
Nennen sie die einzelnen Phasen und beschreiben sie diese kurz.

A

Vorphase:

Kontaktaufnahme durch die Konfliktparteien. Klärung ob alle Parteien eine Mediation wünschen. Ob Mediation für den bestehenden Konflikt überhaupt die richige Unterstützungsform ist. Bei verordneten Mediationen, zB bei Mediationen im beruflichen Kontext, werden in dieser Vorphase bereits Inhalte der 1.Phase geklärt (zB Auftrag & Ziele der Mediation)

  1. Phase; Auftrags- & Rollen- und Zielklärung

In der ersten Phase wird die Methode der Mediation vorgestellt. Dabei werden die Rollen der involvierten Personen geklärt. Diese Phase dient dem persönlichen Kennenlernen. Es wird Transparenz bezüglich der verschiedenen Wissensstände geschaffen. Die mediierende Person klärt mit den Mediand:innen den Auftrag und die Ziele der Mediation. Diese werden im Mediationsvertrag festgehalten.

  1. Phase; Konfliktdarstellung

In der zweiten Phase der Mediation geht es um die sogenannte Konfliktdiagnose. Die Mediand:innen werden in der Themensammlung und der Gewichtung/Priorisierung der Themen begleitet.

  1. Phase; Konflikterhellung

In der dritten Phase der Mediation geht es darum Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Positionen der Mediand:innen zu erkennen. Die Interessen & Bedürfnisse aller Konfliktparteien sind geklärt und visualisiert. Die mediierende Person begleitet die Konfliktparteien in dieser Phase auf deren Weg von den Positionen zu ihren Interessen und Bedürfnissen.

  1. Phase; Kreative Entwicklung von Lösungsoptionen

In der vierten Phase der Mediation geht es um die Enwicklung von, für alle alle Konfliktparteien passenden, Lösungsoptionen. Die mediierende Person begleitet diese Phase mittels verschiedenen, kreativen Fragetechniken und darstellenden Methoden. Die mediierende Person weist dabei auch auf blinde Flecken hin und bringt bei Bedarf zusätzliche Lösungsoptionen mit ein.

  1. Phase; Lösungsfindung

In der fünften Phase der Mediation geht es um die Bewertung der einzelnen Lösungsoptionen und schlussendlich um die Wahl der für alle Konfliktparteien passenden Lösungen. Dabei soll nicht der Kompromiss, sondern der Konsens angestrebt werden. Die Lösungen sollen erläurtert und präzisiert werden. Der Blick auf die positven Aspekte der einzelnen Lösungsoptionen und deren zukunftsfähigkeit soll geschärft werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Lösungsoptionen den Fairness- und Gerechtigkeitsmassstäben aller Mediand:innen entspricht.

  1. Phase; Vereinbarung und Abschluss

In der sechsten und letzten Phase geht es um den Abschluss der Mediation. Dabei wird eine Mediationsvereinbarung erstellt. Die Mediand:innen entscheiden über die Form der Vereinbarung (Mediationsvertrag, Fotoprotokoll). Sie entschieden auch ob sie die Vereinbarung selbständig aufsetzen, sie über die mediierende Person oder durch eine Drittperson aufgesetzt wird.
Zum Schluss kann auch das Angebot eines Reflexionstermins unterbreitet werden. Dies mit dem Ziel eine allfällige Präzisierung der Vereinbarung zu klären.

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6
Q

Aufgabe F: Phase 1

Erklären Sie die Zielsetzung und die Schwerpunkte der ersten Phase und schildern sie
den Ablauf.

A
  1. Phase; Auftrags- & Rollen- und Zielklärung

In der ersten Phase wird die Methode der Mediation vorgestellt. Dabei werden die Rollen der involvierten Personen geklärt. Diese Phase dient dem persönlichen Kennenlernen. Es wird Transparenz bezüglich der verschiedenen Wissensstände geschaffen. Die mediierende Person klärt mit den Mediand:innen den Auftrag und die Ziele der Mediation. Diese werden im Mediationsvertrag festgehalten.

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7
Q

Aufgabe G: Phase 2

Erklären Sie die Zielsetzung und die Schwerpunkte der zweiten Phase und schildern sie
den Ablauf sowie hilfreiche Methoden und Techniken dieser Phase

A
  1. Phase; Konfliktdarstellung

In der zweiten Phase der Mediation geht es um die sogenannte Konfliktdiagnose und Konfliktdarstellung. Die Mediand:innen werden in der Themensammlung und der Gewichtung/Priorisierung der Themen begleitet. In dieser Phase ist es hilfreich die Methode des Aktiven Zuhörens anzuwenden. Also zum Beispiel Gesagtes zu Paraphrasieren, zu spiegeln und ggf anders zu framen. In dieser Phase ist es hilfreich, Gesagtes auf Karten zu sammeln und Flipcharts (oder andere Tools;)) zur Visualisierung zu nutzen. Zur Gewichtung der Themen kann das verteilen von “Klebepunkten” hilfreich sein. Themen zu partialisieren, in kleine Unterthemen aufzusplitten, hilft dabei deren Komplexizität zu reduzieren. Somit werden “grosse” Themen bearbeitbar.

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8
Q

Aufgabe H: Phase 3

Erklären Sie die Zielsetzung und die Schwerpunkte der dritten Phase und schildern sie
den Ablauf sowie hilfreiche Methoden und Techniken dieser Phase.

A
  1. Phase; Konflikterhellung

In der dritten Phase der Mediation geht es darum Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Positionen der Mediand:innen zu erkennen. Die Interessen & Bedürfnisse aller Konfliktparteien sind geklärt und visualisiert. Die mediierende Person begleitet die Konfliktparteien in dieser Phase auf deren Weg von den Positionen zu ihren Interessen und Bedürfnissen.
Hilfreiche Methoden und Techniken in dieser Phase sind:
- Systemische Fragetechniken
(zB zirkuläre & reflexive Fragen, Perspektivenwechsel)
- Reframen
- Doppeln
- Problemdreieck
- “Ja, genau’s” abholen
- Kontrollierter Dialog einführen
- In grösseren Gruppen Stimmungsabrfage durch Aufstellung Skalierung im Raum

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9
Q

Aufgabe I: Phase 4

Erklären Sie die Zielsetzung und die Schwerpunkte der vierten Phase und schildern sie
den Ablauf sowie hilfreiche Methoden und Techniken dieser Phase.

A
  1. Phase; Kreative Entwicklung von Lösungsoptionen

In der vierten Phase der Mediation geht es um die Enwicklung von, für alle alle Konfliktparteien passenden, Lösungsoptionen. Die mediierende Person begleitet diese Phase mittels verschiedenen, kreativen Fragetechniken und darstellenden Methoden. Die mediierende Person weist dabei auch auf blinde Flecken hin und bringt bei Bedarf zusätzliche Lösungsoptionen mit ein.

Hilfreiche Methoden und Techniken in dieser Phase sind:
- Brainstorming
- Reverse Brainstorming / Kopfstandmethode
- Wunderfrage
- Kuchenstückmethode
- Blick in die Vergangenheit
(wie wurden früher passende Lösungen gefunden?)

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10
Q

Aufgabe J: Phase 5

Erklären Sie die Zielsetzung und die Schwerpunkte der fünften Phase und schildern sie
den Ablauf sowie hilfreiche Methoden und Techniken dieser Phase

A
  1. Phase; Lösungsfindung

In der fünften Phase der Mediation geht es um die Bewertung der einzelnen Lösungsoptionen und schlussendlich um die Wahl der für alle Konfliktparteien passenden Lösungen. Dabei soll nicht der Kompromiss, sondern der Konsens angestrebt werden. Die Lösungen sollen erläurtert und präzisiert werden. Der Blick auf die positven Aspekte der einzelnen Lösungsoptionen und deren zukunftsfähigkeit soll geschärft werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Lösungsoptionen den Fairness- und Gerechtigkeitsmassstäben aller Mediand:innen entspricht.

Hilfreiche Methoden und Techniken in dieser Phase sind:
- Plus/Minus-Karten
- Sternanalyse
- Wunderfrage
- Realitätscheck

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11
Q

Aufgabe K: Grenzen und Problemlagen in der Mediation

Wo sehen sie die Grenzen der Mediation?

Welche Problemlagen könnten in der
Mediation auftreten?

A

Grenzen:
Mediation kommt an seine Grenzen, wenn;
1) eine beteiligte Person geistig, seelisch oder körperlich so
eingeschränkt ist, dass deren Verhandlungsfähigkeit in
Frage steht.
2) von einer der beteiligten Personen körperliche Gewalt
oder Drohgebärden ausgehen.
3) eine der beteiligten Personen unter Drogen- oder
Alkoholeinfluss steht.
4) ein nicht zu behebendes Machtgefälle zwischen den
beteiligten Personen besteht.
5) die Bereitschaft gemeinsam an einer tragfähigen Lösung
zu arbeiten dauerhaft fehlt
6) keine Bereitschaft zu Offenheit & Fairness hergestellt
werden kann.
7) Mediation aus sachfremden Gründen eingesetzt wird. Um
zum Beispiel Zeit zu gewinnen.
8) die mediierende Person eigene Interessen am Ausgang
der Mediation hat.

Problemlagen:
1) Langsames Vorwärtskommen in der Mediation kann zu
Frust bei den Konfliktparteien führen.
2) Die Konfliktparteien müssen sich im Mediationsprozess
intensiv mit der anderen Partei auseinandersetzten,
obwohl sie sich von dieser ggf verletzt fühlen und sie
lieber meiden würden.
3) Eine Konfliktpartei kommt in die Mediation mit der
Anspruch die mediierende Person soll ihr Recht geben, sie
in ihrem Tun bestätigen.
4) Geäusserte Abdruchandrohungen sind problematisch. In
solchen Fällen kann es Sinn machen, der Frage
nachzugehen, was im Fall des Scheiterns der Mediation
schlimmstenfalls eintreten könnte (watna Harvard-
Konzept). Um so ggf auf die Frage nach den
bestmöglichen Auswirkungen (batna) einer erfolgreichen
Mediation zu kommen und so die Konfliktparteien wieder
für den Prozess zu “gewinnen”.

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12
Q

Aufgabe L: Umgang mit Eskalation

Auf welche Art und Weise können sich Eskalationen in der Mediation äußern?

Erklären sie kurz das schrittweise Vorgehen, damit die Eskalation unterbrochen wird.

A

Eskalationen können sich in der Mediation auf vielfältige Weise äussern:
- Mediand:innen zeigen indirekte Gefühlsäusserungen wie
Kopfschütteln oder Augenrollen.
- Mediand:innen äussern sich lautstark anklagend ggü
abwesenden Personen oder dem Unternehmen.
- Mediand:innen äussern Vorwürfe und Schuldzuweisungen
gegeneinander.
- Mediand:innen analysieren die anderen Konfliktparteien in
abwertender Form.
- Mediand:innen reagieren mit Abweisung oder
verächtlichen Blicken auf die Ansprache durch andere
Konfliktparteien.

Sechs Schritte um die Eskalation zu unterbrechen:
1) Die Not der Konfliktpartei ernst nehmen.
2) Sich der entsprechenden Konfliktpartei zuwenden, auf
sicheren körperlichen Abstand achten. Die Person
namentlich ansprechen um die Aufmerksamkeit auf sich
zu lenken.
3) “Erste Hilfe Empathie” anbieten; In eigenen Worten,
jedoch in der Lautstärke der Konfliktpartei, den Zustand
ansprechen.
4) Die wahrgenommenen Gefühle der Partei in Frageform
benennen, bis sich diese verstanden fühlt und entspannt.
5) Bedürfnisformulierung anbieten.
6) Zurück zur auslösenden Situation gehen, das Bedürfnis
konkretisieren. Den Blick auf die Gegenwart und die
Zukunft richten.

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13
Q

Aufgabe M: Perspektivenwechsel in der Meditation

Was versteht man unter Perspektivenwechsel. Weshalb ist dieser hilfreich in der Meditation?

Beschreiben sie kurz 3 bis 4 Methoden, durch den ein
Perspektivenwechsel erreicht werden kann.

A

Durch den Perspektivenwechsel kann es den Konfliktparteien gelingen sich in die andere Person hineinzudenken. Das Verstehen der eigenen Interessen und der Interessen der anderen Konfliktparteien ist wichtig für das Gelingen einer Mediation. Es ermöglicht den sog. Shift und bildet die Basis zum Finden von Win-Win-Lösungen.
Es ist die Aufgabe der mediierenen Person diesen Prozess anzuleiten.

Hilfreiche Methoden hierfür sind:

1) Kontrollierter Dialog

Die Konfliktparteien werden dazu angeleitet, jeweils vor 
ihrem Votum, das Gesagte oder eher das Gehörte, der 
anderen Konfliktpartei, in eigenen Worten wiederzugeben.

2) Zirkuläres Fragen

Durch zirkuläre Fragen wie zB "Wie würde ihre Partnerin 
die Veränderung bemerken?" werden Mediand:innen dazu 
eingeladen die Perspektive zu wechseln und sich in die 
Position und die Gefühls- und Gedankenwelt der anderen 
Konfliktpartei zu versetzten. 

3) Stuhltausch

Der Stuhltausch bietet die Möglichkeit einen 
Perspektivenwechsel nicht nur kognitiv, sondern auch 
physisch erlebbar zu machen. 
Auch das Dazuholen eines weiteren Stuhles, als "Bild" für 
eine betroffene, aber nicht anwesende, Person regt in in     der Kombination mit einer zirkulären Frage wie zB "Was     denken Sie, was würde ihre Tochter/ihr Sohn in dieser     Situation fühlen?", zum Perspektivenwechsel an.

4) RubyCube

Um die Mediand:innen für das Thema 
Perspektivenwechsel zu sensibilisieren, kann ein 
genutzt werden um aufzuzeigen, dass ein und derselbe     Gegenstand aus verschiedenen Positionen betrachtet,     unterschiedlich wahrgenommen werden kann.
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14
Q

Aufgabe N: Gewaltfreie Kommunikation

Beschreiben sie den 4er-Schritt der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall
Rosenberg.

Welche Unterscheidungen müssen dabei beachtet werden?

Inwieweit können diese Schritte in der Mediation integriert werden?

Was ermöglicht dieses Modell?

A

Beschrieb 4-Schritt der GFK:

1) Beobachtungen beschreiben:
Erfassen was ich wahrnehme. Nicht bewerten, beurteilen,
kritisieren oder interpretieren.

2) Gefühl/Emotionen erkennen und äussern:
Die Gefühle der Beteiligten werden in Worten
ausgedrückt. Verbalisierung mit “Ich bin… “ beginnen.
Werden Sätze mit “Ich fühle mich…”, “Ich denke, dass…”
begonnen, werden damit Pseudogefühle geäussert,
welche keine Auskunft über unsere “echten” Bedürfnisse
geben.

3) Bedürfnisse benennen:
Erkennen welche Bedürfnisse zu der Gefühlsäusserung
geführt haben. Es ist darauf zu achten, dass die
Benennung der Bedürfnisse ohne Schuldzuweisung
passiert.

4) Bitte/Wunsch äussern:
Soll möglichst präzise formuliert werden. Unterscheidet
sich von einer Forderung. Fokus auf Erfüllung von
Bedürfnissen.

Zu beachtende Unterscheidungen:
….

Integration in die Mediation:
Die GFK bewährt sich in der Mediation, da mit ihr sichergestellt werden kann, dass:
- Mediand:innen einander wirklich zuhören
- Hintergründe des Konflikts (Geühle und Bedürnisse)
aufgedeckt werden.
- Die Konfliktparteien wieder direkt miteinander sprechen.
- Wertschätzung und Bedauern ausgedrückt werden kann.

Was ermöglicht das Modell?:

  • Der Reflexionsprozess wird verlangsamt
  • Das Erleben im Hier und Jetzt wird vertieft
  • Der Kontakt mit den inneren Anteilen wird hergestellt

Wenn man erspüren kann, was die Beteiligten im Innern antreibt, gewinnt man ein neues Verständnis für die Konfliktsituation und neue Anhaltspunkte für gute Lösungen.

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15
Q

Aufgabe O: Kommunikationstechniken

Beschreiben sie 5 wesentliche Kommunikationstechniken in der Meditation.

Führen sie näher aus, wofür sie die jeweilige Technik einsetzen.

A

Paraphrasieren:
Gehörtes mit eigenen Worten zusammenfassen. Übersetzungtechnik um aus der Konfliktsprache in eine mediative Sprache zu gelangen.

Reframing:
Durch R. stellt die mediierende Person eine Aussage in einen neuen Kontext. Es entstehen neue Zusammenhänge und Perspektiven. KP; “Er hat einen Putzwahn”, M; “Aha, ihrem Partner ist Sauberkeit sehr wichtig?”

Kontrollierter Dialog:
Die KP fassen das Gehörte sinngemäss in eigenen Worten zusammen, bevor sie selbst etwas sagen. Die KP werden gezwungen einander zuzuhören. Mit dieser Verlangsamung kann gegenseitiges Verständnis entstehen.

Partialisieren:
Grosse Themen werden in kleine Unterthemenn geteilt und damit besser bearbeitbar.

Normalisieren:
Kann zu emotionaler Entlastung bei den KP führen. Vorsicht, die Formulierung ist so zu wählen, dass sie nicht als Bagatellisierung verstanden werden kann.

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16
Q

Frage P: Fragetechniken in der Meditation

Welche Aufgaben haben Fragen in der Meditation?

Beschreiben sie 5 wesentliche Fragetechniken in der Mediation und führen sie aus, wofür sie die jeweilige Technik einsetzen.

A

Aufgaben von Fragen in der Mediation:

Eine gute Fragetechnik spielt in der Mediation eine zentrale Rolle.

> Sie stärkt Vertrauen und Sicherheit der Mediand:innen
Sie unterstützt M. dabei, wieder in Kontakt mit den
eigenen Gefühlen und Ressourcen zu kommen.
Sie hilft dabei Ziele zu defnieren.
Sie unterstützt dabei den Blick der M. auf die Zukunft zu
lenken.
Sie hilft dabei die Bedürfnisse der M. zu klären.
Sie unterstützt den Perspektivenwechsel bei den M.

Beschrieb 5 Fragetechniken:

Geschlossene Fragen:
Helfen dabei, schnell zu Informationen zu kommen.

Zirkuläre Fragen:
Unterstützen den Perspektivenwechsel bei den Mediand:innen.

Skalierungsfragen:
Hilft dabei Gemütszustände zu konkretisieren.

Paradoxe Fragen:
Sorgt in einem ersten Schritt für Verwirrung. Regt zum Innehalten an und kann den Ausstieg aus eingeengten Denkmustern ermöglichen.

Wunderfrage:
Zielt auf die Zukunft ab. Mediand:innen können in die Immagination gehen. Kann spürbar machen, wie das Neue sich anfühlen könnte.

17
Q

Aufgabe Q: Methoden in der Mediation

Beschreiben sie 5 wesentliche Methoden in der Mediation und führen sie aus, wofür sie die Methoden einsetzen.

A

5 wesentliche Methoden in der Mediation:

1) Visualisieren
Durch die Visualiserung soll der Mediationsprozess
strukturiert werden. Sie bietet allen Beteilitigen eine
Orientierungshilfe. Sie macht Ressourcen und
Möglichkeiten, Entscheidungen und Ergebnisse sichtbar.

2) Räumliche Aufstellung
Mittels Räumlicher Aufstellung kann man in der Mediation
etwas, physisch erlebbar, visualiseren. Die Räumliche
Aufstellung kann Fehlemden einen Platz geben, Klarheit
und Transparenz zu einer bestimmten Fragestellung
geben und spontane Stimmungsabfragen ermöglichen.

Mögliche Formen von Räumlicher Aufstellung sind

    > Soziometrische Aufstellung. 
       Gute Möglichkeit zur Informationsbeschaffung in 
       Gruppen.
    > Sternpositionierung
       hilfreich bei Themensuche und Priorisierung in 
       Gruppen.
    > Aufstellung anhand eines Seils
       Macht Skalierungsfrage physisch erlebbar. 
       Mediand:innen positionieren sich und erläutern ihre 
       Wahl. 

3) Problemdreieck
Diese Methode bietet sich in der Phase der
Konflikterhellung an. Die Mediierende Person fragt nach
Verhaltensweisen, Arbeitsabläufe und Strukturen den
Konflikt stützten. Für die Konfliktparteien wird so sichtbar,
dass es nicht nur eine Ursache für den bestehenden
Konflikt gibt.

4) Brainstorming
Methode um mögliche Lösungen zu suchen. Wichtig, nicht
während der Sammlung, sondern erst in einem zweiten
Schritt kommentieren, bewerten und priorisieren.

5) Visionäre, Zweifler und Realos
Ein Vorhaben wird aus den 3 Positionen aus betrachtet.
1) Was bieten sich für Chancen?
2) Welche Risiken sind damit verbunden?
3) Wie könne man es in eine realistische Form bringen?

18
Q

Aufgabe R: Setting

Welche Rahmenbedingungen sind in der Mediation vom Setting her zu berücksichtigen?

Schildern Sie kurz, was dabei zu beachten ist.

A

Räumliches Setting;
- neutraler Raum
- gute Erreichbarkeit für alle KP
- Platz für einen Stuhl mehr
- Platz für Flipchart und andere Visualisierungen
- Sitzordnung auf Klientel angepasst

Zeit;
- ist mit den KP klar zu vereinbaren
- Gemeinsame Regelung bez. Verschiebungen & Absagen

Ort;
- Geschützter Gesprächsraum
- Keine Sicht nach Aussen
- Ruhe (keine Störung durch Telefone oä)

Atmosphäre;
- Getränke und ggf Schokolade bereithalten

Co-Mediation;
- sinnvoll zB bei Paarmediationen
- wichtig vorgängige Rollenklärung mit Mediations-Partner:in