Vorlesungen Flashcards
Was ist ein Produkt?
unter Produkten wird all das verstanden, was einem Markt zum Gebrauch oder Verbrauch angeboten werden kann und einen Wunsch oder ein Bedürfnis befriedigt.
Dienstleistungen und physische Produkte werden oft als hybride Systeme zusammen angeboten.
Welche Funktionen übernehmen Ingenieure in der Praxis?
- F&E, Konstruktion
- Vertrieb
- Produktion
- Leitung
- Außenmontage
- Verwaltung
- DL
T-Modell in der Produktentwicklung
Rohstofferzeugung -> Fertigung -> Nutzung -> End of Life
Über der Fertigung: Produktentwicklung & Produktplanung
Nine Window Diagramm am Beispiel eines Kaffeevollautomaten
Achsen:
x-Achse: Vergangenheit -> Zukunft
y-Achse: Untergeordnetes System -> Übergeordnetes System
In der Mitte steht der Kaffeevollautomat, außenrum von oben links im Uhrzeigersinn: Büroküche, Kommunikationsecke, Smart Office, Vernetzter Kaffeevollautomat, Mobiltelefon/Mehrwegbecher…, Einmalbecher/Brüheinheit…, Kaffeekanne/Filtertüte…, Filtermaschine
Nennen Sie die zwei Ausgangssituationen der Produktentwicklung
Market Pull - Neuartige Antriebe zur Reduzierung Kraftstoffverbrauch
Technological Push - LED
Welche Konstruktionsarten lassen sich nach Pahl/Beitz unterscheiden?
- Neukonstruktion: neue Aufgaben oder Probleme werden gelöst oder mit Neukombinationen bekannter Lösungsprinzipien erfüllt (42,7 Wochen)
- Anpassungskonstruktion: Lösungsprinzip bleibt erhalten, nur Gestaltung wird an Randbedingungen angepasst (18,5 Wochen)
- Variantekonstruktion: Innerhalb vorgedachter Grenzen werden die Größe und/oder Anordnung von Teilen und Baugruppen variiert, typisch bei Baureihen/Baukästen (8,1 Wochen)
Das Umfeld der Produktentwicklung
- Gesellschaft
- Physikalisch-technologisches Umfeld
- Unternehmen
- Gesetze/Richtlinien
- Markt
Aktuelle Herausforderungen der Produktentwicklung
- Kostenverantwortung (je nach Neuartigkeit schwer einzuschätzen)
- Zunehmende Komplexität technischer Produkte (Ansatz: Methoden des Systems Engineerings und für das Variantenmanagement)
- Verkürzte Produktlebenszyklen (techn. Fortschritt und Marktschwankungen)
- Entwicklungsarbeit für verschiedene Märkte
- Örtlich verteilte Entwicklungsarbeiten
- Steigende Anforderungen an Produkt- und Materialrecycling
Ansätze zur Kostenerkennung/-beeinflussung in der PE
- Wiederverwendung von Lösungen und Bauteilen
- Variation von Lösungen
- Design toCostMethoden
- Methoden zur Kostenanalyse und Kostenfrüherkennung
Ansätze zur Verkürzung der Entwicklungszeiten in der PE
- Parallelisierung von Arbeitsabläufen
- Einsatz virtueller Absicherungstechniken
Welche Herausfordungen birgt die Entwicklungsarbeit für verschiedene Märkte?
- Kulturelle Unterschiede (Werte, Traditionen)
- Klimatische Bedingungen (Feuchtigkeit, Luft)
- Technologische Infrastruktur (Verkehrsanbindung, Energieversorgung)
Ansatz: Marktanalysen, verschiedene Prüfzyklen, regionsspezifische Derivate
Welche Herausfordungen birgt die örtlich verteilte Entwicklungsarbeit?
- Technische Infrastruktur
- Verkehrsanbindung
- Energieversorgung
- Fertigungstechnologievor Ort
- Soziale Infrastruktur (Fachkräfte; Personalkosten; Ausbildungsstand)
Ansatz: Enge Zusammenarbeit mit Zulieferern/ Partnern (Kooperationsnetzwerke)
Welch Sichtweisen auf die PE werden unterschieden?
- Prozesssicht
- Technisch-Methodische Sicht
- Personelle Sicht
Was ist ein Vorgehensmodell?
Ein Vorgehensmodellist die Abbildung wichtiger Elemente einer Handlungsfolge, die als Hilfsmittel zum Planen und Kontrollieren von Prozessen und als Hilfsmittel zur Orientierung und Prozessreflexion dienen können. Vorgehensmodelle können entweder allgemein oder für spezifische Zielsetzungen formuliert sein.
Wofür sind Vorgehensmodelle gut?
- beschreiben (präskriptiv) allgemeingültige und etablierte Vorgehensweiseund Strukturierungen von Entwicklungsaktivitäten
- Planung und Kontrolle von Entwicklungsprozessen
- Unterteilung Entwicklungsablauf in einzelne handhabbare Arbeitsschritte
- Orientierungspunkte und Steuerungspunkte für ProduktentwicklerInnen („was mache ich?“)
- allgemein ausgerichtet oder auf spezifische Problemstellungen zugeschnitten (domänenübergreifend, domänenspezifisch)
- an organisatorischeund branchenspezifischen Randbedingungen von Unternehmen angepasst
Klassifizierung von Vorgehensmodellen
Unterscheidung anhand des Auflösungsgrades -> von Mikrologik (hohe Auflösung) zu Makrologik (geringe Auflösung):
elementare Handlungsabläufe -> operative Problemlösung -> phasenorientiert -> Gate-orientiert
Was besagt das Vorgehensmodell elementarer Handlungsabläufe: Tote-Schema?
Test: Ziel erreicht?
- Ja -> Exit
- Nein -> Operate: Veränderung des gegeben Zustands und zurück zu Test
Das Tote-Schema kann in den Problemlösungszyklus integriert werden (in jeden Schritt einbringen)
Was besagt das operative Vorgehensmodell des Problemlösungszyklus nach Ehrlenspiel?
Aufgabe (Problem) -> Aufgabe klären -> Lösungen suchen -> Lösung auswählen -> Lösung
Immer wieder Schleifen zu den vorherigen Schritten, falls keine Lösung vorhanden
Wie funktioniert das phasenorientierte Vorgehensmodell?
- geben globalen sequentiellen Ablauf vor
- einzelne Phasen zunehmender Konkretisierung (vom Qualitativen zum Quantitativen)
- Entscheidungsphasen zwischen Tätigkeitsabschnitten
- Rücksprünge/ Iterationen möglich
Wie funktioniert das Gate-orientierte Vorgehensmodell?
- einzelne Aktivitäten schließen mit Entscheidungspunkten (Gates)
- ökonomische, managementorientierte Vorgaben und produktbezogene Eigenschaften werden an Gates überprüft
- werden an unternehmensinterne und –externe Randbedingungen angepasst
Was besagt das phasenorientiertes Vorgehensmodell nach VDI-Richtlinie 2221?
- in den 1970er Jahren von Konstruktionswissenschaftlern und Konstrukteuren aus den Industrie erarbeitet
- allgemein anerkanntes Vorgehen zur Produktentwicklung
- phasenorientiertes Vorgehen
- „Informationsumsatz vom Abstrakten zum Konkreten“
- allgemeiner Charakter ermöglicht Anwendung in unterschiedlichen Bereichen
- -> Beschreibt „gesamten“ Entwicklungsprozess, Schwerpunktsetzung bei Anpassungskonstruktionen erforderlich, wenig geeignet für interdisziplinäre Produkte/ Entwicklungen
Was sind die Herausforderungen der Systementwicklung?
- Grundlegende Änderungen der Entwicklungsansätze
- Mangelnde Verknüpfung der Basisprozesse mit PEP
- Kaum Steuerung/Controlling aus PEP Sicht möglich
Defizite allgemeiner Entwicklungsprozesse
- Idealtypische Entwicklungsprozesse sind in der Praxis nicht umsetzbar
- Individuelle Anpassung an Rahmenbedingungen des Unternehmens bzw. der Aufgabenstellung erforderlich
- Vielfältigkeit unterschiedlicher Entwicklungsprozesse ist schwer überschaubar und nicht erlernbar
Lösungsansätze für die Defizite allg. Entwicklungsprozesse
- Identifikation genereller, wiederkehrender
Arbeitsschritte des Konstruktionsprozesses - Kenntnis und Auswahl grundlegender
Methoden und Werkzeuge - Anpassung allgemeingültiger Vorgehens-modellean interne und externe Rand-bedingungender Unternehmen
Was sind generelle Operationen?
- wiederholen sich im Verlauf des Entwicklungsprozesses
- stellen die elementaren Bestandteile von Methoden dar
- bilden die Grundlage für das methodische Arbeiten
- können in beliebiger Reihenfolge miteinander kombiniert werden
Aus welchen Schritten bestehen die generellen Operationen?
- Analyse
- Definition
- Assoziieren
- Variieren
- Kombinieren
- Berechnen
- Schlussfolgern
- Bewerten, Ordnen
- Abstrahieren, Konkretisieren
Was ist eine Methode?
Eine Methode gibt ein operativ anwendbares Denk-und Handlungsmuster zur Erreichung eines Ziels vor.
- stellen ein regelbasiertes planmäßiges Vorgehen dar
- geben auszuführende Tätigkeiten vor im Sinne des „wie mache ich etwas“? (operativer Charakter)
Welche Methodenmerkmale gibt es?
- Kompetenz der Anwender
- zeitlicher Aufwand für Durchführung
- einzusetzende Medien
Arten von Methoden
- allgemein anwendbare Methoden
- Analyse- und Zielvorgabemethoden
- Methoden zum Entwickeln von Lösungsideen
- Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnung
- Bewertungs- und Entscheidungstechniken
Welche Informationen erfordert die Auswahl von Methoden?
erfordert Informationen im Bezug auf:
- Qualifikation und Erfahrung der Anwender
- vorliegende Entwicklungs-und Konstruktionsaufgabe
- Hilfsmittel zur Unterstützung der Methodenanwendung
- Größe und Organisationsstruktur des Unternehmens
- Eigenheiten und Anwendungsvoraussetzungen der einzelnen Methoden
Ansätze zur Methodenauswahl
- prozessorientiert
- merkmalsorientiert
Was ist die prozessorientierte Methodenauswahl?
-Abgleich der Zielsetzung einzelner Arbeitsschritte des übergeordneten Prozesses mit dem Output einer Methode
- eine Methode ist geeignet, wenn ihr Output dem geplanten Ergebnis des Arbeitsschrittes
entspricht
- Unterstützung durch Entwicklungsprozesse
Was ist die merkmalsorientierte Methodenauswahl?
- Abgleich zwischen Situation
- Größe und Zusammensetzung des Teams
- Verfügbare Medien
- spezifische Merkmale der Methode
- erfordert umfassende Kenntnisse (Erfahrung) der Methoden
- Unterstützung durch Methodensammlungen und -speicher
Was sind Hilfsmittel in der PE und welche Beispielanwendungen gibt es?
- unterstützen Anwendung von Methoden
- besitzen eine Funktionalität zur unmittelbaren Unterstützung der Konstruktionstätigkeit
Beispielanwendungen von Hilfsmitteln
- Erstellung und Bearbeitung von Zeichnungen
- Durchführung von Rechnungen
- z.B. Schreib-, Zeichen-und Rechengeräte
- Verarbeitung, Bereitstellung und Auswahl von Konstruktionswissen
- physikalische Effekte oder Objekte zur Lösung konstruktiver Aufgabenstellungen
- Hilfsmittel zur Methodenauswahl
- Erstellung und Nutzung von rechnerbasierten Produktmodellen
- Nutzung von Formblättern
Was ist ein Modell?
Modelle sind die zweckmäßige Abstraktion/ Reduktion realer Phänomene, Objekte und/ oder Zusammenhänge mit dem Ziel diese beherrschbar und transparent abzubilden.
Warum werden Modelle eingesetzt?
- Reduzierung auf wesentliche aufgabenspezifische Parameter verbessert Verständnis von Problemstellung und Sachverhalten
- Anwendung formaler Methoden und Operationen wird ermöglicht
- Kommunikation zwischen Entwicklungspartnern wird gefördert
- Dokumentation der Ergebnisse
- Analyse und Vorhersage von Verhaltens und Eigenschaften unterschiedlicher Lösungen
Was sind die drei Aspekte der Modellbildung und wie stehen sie in Verbindung?
Modellierungsgegenstand – Eingang –> Modellierer – Ausgang –> Modell
- Modellbildung wird wesentlich durch Blickwinkel, Vorbildung und Denkmuster des Modellierers beeinflusst
- ein eindeutiges Verständnis eines Modells erfordert daher
- vergleichbare Vorbildung
- Beachtung von Regeln bei der Erstellung, z.B. technisches Zeichnen
Was besagt das Produktkonkretisierungsmodell nach Rude?
- ermöglicht Einordnung von Produktmodellen in Entwicklungsprozess
- zentrale Modellebenen
- Anforderungen
- Funktionen
- Prinzipien
- Gestalt
- drei Dimensionen, vgl. elementare Operationen
- Konkretisieren/Abstrahieren
- Variieren/Einschränken
- Zerlegen/Zusammenfügen
Abstraktion als Herausforderung beim Einsatz von Modellen
- zulässige Abstraktion (Vereinfachung) muss für Einzelfall durch den Modellierer beurteilt werden
- Modelle stellen zu jeder Zeit nur ein reduziertes Abbild der Realität dar!
Verschiedene Modelle während des Produkt-
entwicklungsprozesses
- Informationsgehalt der Modelle nimmt im Verlauf des Entwicklungsprozesses zu
- Aufwand der Modellerstellung undKomplexität der Hilfsmittel nimmtebenfalls zu
Wie sieht das grundlegende Systemkonzept aus?
- Jedes System Teil eines übergeordneten Supersystems
- System schließt mehrere Subsysteme ein
Vorteile und Ziele des Systemdenkens
- Disziplinübergreifende Betrachtung
- Ganzheitliche Betrachtung
- Fokussierte Betrachtung
Definition Funktion
Die Funktioneines technischen Systems ist der gewollte, reproduzierbare Zusammenhang zwischen Eingangs-und Ausgangsgrößen bzw. Anfangs-und Endzuständen von Stoff, Energien oder Informationen, den das System herstellen soll.
Definition Produktarchitektur
Die Produktarchitekturfasst die Produktstruktur als physischen Aufbau und die Funktionsstruktur als funktionale Beschreibung eines Produktes zusammen und stellt deren Elemente miteinander in Beziehung
Warum ist eine Verknüpfung von Funktions-und Produktstruktur notwendig?
Um ein Produkt mithilfe der Produkt- und der Funktionsstruktur zu beschreiben, müssen beide Sichten in Beziehung zueinander gesetzt werden.
Was ist eine Produktstruktur?
- Die Produktstruktur beschreibt die physikalische Struktur bzw. Unterteilung eines Produkts
- Ziel der Produktstruktur ist die Unterteilung eines Produkts in abgeschlossene Einheiten (Reduzierung der Komplexität)
- Komponenten bzw. Baugruppen interagieren in der Regel immer miteinander (vgl. strukturales Systemkonzept)
- Interaktionen müssen bei der Entwicklung berücksichtigt werden
Welche Stufen hat eine hierarchische Produktstruktur (am Beispiel eines Fahrrads)?
Produkt: Fahrrad
Baugruppe: Rahmen, Laufrad, Pedalsystem
Komponenten: Rahmenkörper, Gabel, Tretlager; Mantel, Speiche, Felge; Pedalschenkel, Pedale, Pedallager
Welche zwei Sorten der Produktarchitektur gibt es?
- Integral (Beziehung zwischen Funktion und Komponente ungeordnet)
- Differential (Beziehung zwischen genau einer Funktion und einer Komponente)
Definition Merkmal vs. Eigenschaft
Merkmal = Gestalt des Produktes (Abmessung, Anordung, Form ...) - unabhängig, direkt festlegbar Eigenschaft = Verhalten des Produktes (Funktion, Sicherheit...) - abhängig, nicht direkt festlegbar
Definition Gesamteigenschaft
Die Gesamteigenschaft beschreibt die Eigenschaften eines Systems, die nur einem Funktions-oder Gestaltkomplex als Ganzes zugeordnet werden können.
Nenne vier Gruppen von Gesamteigenschaften und je ein Beispiel.
- funktionell (Zuverlässigkeit, Freiheitsgrad)
- wirtschaftlich (Gesamtherstellerkosten)
- gestaltlich (Gesamtgewicht, Raumbedarf)
- ästhetisch (Design, Anmut)
Wie ergeben sich Gesamteigenschafte und wovon sind sie abhängig?
- im einfachsten Fall ergeben sich Gesamteigenschaften additiv aus den Elementareigenschaften
– Gesamtgewicht aus der Summe aller Einzelgewichte
– Gesamtherstellkosten aus der Summe aller Einzelkosten - in der Regel sind Gesamteigenschaften strukturabhängig, (somit ist auch die Algebra, mit der Gesamteigenschaften
ermittelt werden, strukturabhängig)
Was sind Störeffekte?
- funktional,
- fertigungstechnisch oder
- betrieblich
bedingte Effekte bzw. Wirkungen, die bei der Realisierung physikalischer Effekte, bei der Herstellung oder im Betrieb eines Produktes notwendigerweise als Rand-und Neben-wirkungen auftreten, z.B. Durchbiegung infolge Eigengewicht, Schrumpfspannungen beim Schweißen oder Korrosion in Seeluft.
Berücksichtigung von Störeffekten in der PE
- in frühen Phasen oft noch nicht möglich (bspw. Reibung oder Kerbwirkung)
- spätestens beim Übergang von der prinzipiellen in die gestaltende Phase erforderlich
Aber: Durch Anwendung geeigneter Schaltungsprinzipien können bereits in frühen Phasen Sicherheit und Zuverlässigkeit erhöht werden.
Ursache-Wirkungs-Kette nach Franke
Konstruktion; Fertigung; Montage –> Fehler; Umgebung; Physikalische Bedingung –> Störeffekte –> Schaden (wenn man die Störeffekte nicht beherrscht oder erkennt)
Was ist das Blackbox-Modell?
- technisches System wird durch Blackbox-Modell abgebildet und charakterisiert
- Störeffekte können in Blackbox-Box aufgezeigt werden
- Unterteilung in interne und externe Störeffekte
Was sind Fehler und weshalb entstehen sie?
Fehler: Nichterfüllung vorgegebener Forderungen durch einen Merkmalswert.
- 80% aller Fehler entstehen durch unzureichende Konstruktion und Planung
- 60% aller Ausfälle innerhalb der Gewährleistung durch unzureichende Entwicklung
Welche Möglichkeiten der Risikominimierung gibt es?
- Störgrößen kompensieren
- Normgerecht konstruieren
Wie gestaltet sich das rekursive Vorgehen zur Kompensation von Störeffekten?
- Störeffekt
- Folgefunktion
- Lösung
Welche zusätzlichen Funktionen gibt es als Standardlösung für Störeffekte?
- Reibung, Temperaturerhöhung -> Kühlung
- Verschleiß, Energieverlust -> Schmierung
- Korrosion -> Anstrich, Beschichtung
- Axialkräfte bei Schrägzahnrädern -> Axiallager
Durch welche Anpassungen kann man Störeffekten entgegenwirken?
- Verstärkung (Rippen)
- Zusatzfunktion (Isolierung, Filter)
- Spezielle Lösungsprinzipien (symmetrische anordnung zum Kraftausgleich)
Identifizierung der Störeffekte und Finden von Anforderungen
- bei Neukonstruktionen können zu Beginn nur externe Störeffekte erkannt werden
- ständige Analyse und Ergänzung der Anforderungen notwendig
- neue interne Störeffekte mit Voranschreiten der Entwicklung
Analyse einer vorliegenden prinzipiellen Lösung mittels drei Fragen
- Welche Nebenwirkungen besitzen die gewählten funktionserzeugenden Effekte unmittelbar oder mittelbar?
- Welche funktionellen und konstruktiven Parameter beeinflussen die störenden Nebenwirkungen?
- Welche störenden Nebenwirkungen lassen sich durch geeignete Auslegung ohne Probleme ertragen und welche müssen gezielt „wegkonstruiert“ werden?
Nenne die grundsätzlichen Lösungsmöglichkeiten für Störeffekte.
- Ertragen - geeignete Dimensionierung
- Entkoppeln - Abkoppeln störender Nebenwirkungen vom übrigen System
- Kompensieren
- Überwachen, Inspizieren
- Störungstolerante Lösungsprinzipien
- Fertigungstechnische bedingte Abweichungen ausgleichen
Nenne die methodischen Arbeitsmittel zur Risikominimierung
- Fehlerbaumanaylse (Abschätzung Störgrößen)
- Toleranzanalyse (kostengünstige Lösungen in guter Qualität finden)
- Zuverlässigkeitsanalyse (Abschätzung Lebensdauer)
- Finite Elemente Methode (Strukturanalyse)
- Fehlermöglichkeits und -einflussanalyse (Bewertung mögl. Störgrößen)
- Design Review
Was ist eine Fehlerbaumanalyse?
- wissenschaftliche Methode zur Fehlerauffindung im Team
- Ausgangspunkt ist ein unerwünschtes Ereignis
- Aufspüren der möglichen Fehlerursachen in einer Baumstruktur
- Ergebnis: Kombinationsmöglichkeiten unerwünschter Ereignisse
Wozu wird die Fehlerbaumanalyse angewandt?
- als präventive Qualitätssicherung auf Entwicklerbasis (FMEA)
- zur Systemanalyse/ Bestätigung des Systemkonzepts
- zur Problemlösung bei neu aufgetretenen Fehlern (systematische Schadensanalyse)
Welche Schritte gehören zur Fehlerbaumerstellung?
- Systemanalyse (Festlegung betrachteter Elemente)
- Festlegung unerwünschter Ereignisse
- Analyse des Ursachen-Wirkungs-Gefüges (Betrachtung weiterer Elemente ausgehend vom Versagen des Elements)