Vorlesung Markt Flashcards
durch welche verschiedenen sozialen Koordinationsformen werden moderne Wirtschaftssysteme geprägt?
Märkte
Organisation
Netzwerke
Beispiele (3) für verschiedene Märkte
Finanzmärkte
Arbeitsmärkte
Illegale Märkte
Governance-Ansatz
- Zielt auf die “institutionelle Steuerung von Wirtschaft” ab
- “Wie wird kollektives Handeln in der Ökonomie koordiniert?”
Formen sozialer Koordination
#Märkte #Organisationen/Hierarchien #Netzwerke #Gemeinschaften #Staat
Was bedeutet “soziale Koordination”?
#spielt zentrale Rolle #Verknüpfungsinstrumente zwischen sozialem Handeln mehrerer Akteure und der aus diesen Beziehungen entstehenden sozialen Ordnung #agieren als Art Schanier zwischen dem sozialen Handeln mehrerer Akteure
Beziehung Markt, Organisation und Netzwerk
#als jeweils eigenständige Koordinationsform #Netzwerk als Zwischenform von Markt und Organisation #Markt und Organisation als spezifische Netzwerkformen
MGO-Semantik
-Idealtypische Formen sozialer Koordination-
#Märkte #Organisationen, Hierarchien #Gemeinschaft
s.o. sind reine Koordinationsformen, durch deren Kombination weitere Formen entstehen
idealtypische Marktkoordination
#tauschförmige Interaktion (anonym) #wechselseitige Erwartung der Besserstellung #preis als Orientierungspunkt der Marktteilnehmer #vollständige Informationen #ABER *nur kurzfristige soziale Ordnung *keine Bereitstellung öffentlicher Güter *Vielseitige Formen von Marktversagen ///Verbindungen zwischen "Teilnehmern"
Formen von Marktversagen
#Externalitäten #fehlender Wettbewerb #mangelhafte Marktsignale #zu hohe Transaktionskosten
Kollektivgüter
öffentliche Güter
*Dritte können vom Nutzen des Gutes nicht ausgeschlossen werden
*“free-rider” Problematik
#Allmendegüter
*soziale und private Kosten/nutzen differieren
*Konsequenz Übernutzung
idealtypische Organisationskoordination
Formales System zur Durchsetzung von Entscheidungen
#auf Stabilität angelegt
#System gründet sich auf Legitimität
#Handlungsrechte werden übertragen und sind ungleich verteilt
#ABER
*Kontrollkosten durch langfristige Planung
*keine flexible reaktion möglich
*Innovationen können unterdrückt werden
/// Klare Ordnung/Hierarchie
Idealtypische Gemeinschaftskoordination
Freiwilliger Transfer von Handlungsrechten ohne Kompensation
#Basis:
*Vertrauen
*kollektive Normen und Werte
*Solidarität
#Herstellung gemeinschaftlich-öffentlicher Güter
#face-to-Face Interaktion
#ABER
*Gefahr der Abschottung nach Außen
*Gefahr der Unterdrückung von Innovationen und Kreativität
*Negative Solidarität gegenüber Nichtmitgliedern
///Teil in der Gruppe. jedoch ausgeschlossene
MGO-Semantik
ZUSAMMMENSPIEL DER KOORDINATIONSFORMEN
#idealtypische Koordinationsformen in der Realität nicht gegeben
#Formen treten als Mischformen auf
#Kombination. wechselseitige Kontrolle
#Es gibt nicht eine beste Koordinationsform
* jede hat spezifische Vor und Nachteile
Def MGO-Semantik
Zusammenwirken von #Marktkoordination #Gemeinschaftskoordination #Organisationskoordination
“Reglermodell” empirischer Koordinationsformen
3 Merkmale der MGO-Semantik jeweils unterschiedlich, nach spezifischen Vor-und Nachteilen ausgeprägt
Idealtypische Netzwerkkoordination
#Freiwilliger Transfer von Handlungsrechten ohne (unmittelbare) Kompensation #Basis: *Vertrauen *Solidarität *komplementäre Ressourcen #Herstellung *gemeinschaftlich-öffentliche Güter *immaterieller Güter #Lösung von Konflikten durch Verhandlung #ABER *Ausgrenzung *Tendenz zur Kartellbildung
Konklusionen
jede soziale Koordinationsform hat Stärken und Schwächen
#Kombination: komplementär, substitutiv oder inkompatibel
#Art der Kombination hängt vom jeweiligen Kontext ab
#Unterschiede der sozialen Koordinationsformen:
*individuelles Selbstinteresse vs. soziale Bindungen
*Beziehung zwischen den Akteuren
*Machtsymmetrien
‘Leistung hängt vom Kontext ab und den Konfiguration der Interessen
Formen des Tausches nach Polanyi
Tausch als wesentliches ökonomisches Strukturprinzip der Wirtschaft
#Gabentausch/ Reziprozität #Redustribution #Markttausch
Reziprozität/Gabentausch
-Polanyi *1886
Gabentausch
- Begünstigung einer Person mit Erwartung einer Gegenleistung in der Zukunft
- Art der Gegenleistung wird vorher nicht genauer definiert
- geben und nehmen auf Basis wechselseitiger Verpflichtung
#BSP *Gabenaustausch als beziehungs/friedensstiftendens Band zwischen einzelnen Stämmen
Redistribution
-Polanyi *1886
moderne Gesellschaft
Umverteilung von Gütern durch zentrale Instanz
#traditionelle Gesellschaft
*freiwillige Abgabe des Stammesoberhaupt während einer Zeremonie
*Umverteilung von Steuern durch den Staat
zb Rentensystem, Kindergeld…
Markttausch
-Polanyi *1886
#Form des rationalisierten Tausches welche nach der Erhöhung des individuellen Nutzens strebt #Wettbewerb ist konstitutives Element des Marktes #ABER *Markt braucht Regeln die den Wettbewerb kanalisieren
Entstehung und Ausweitung von Märkten
- Beginn-
- Gustav Schmoller *1838
#Erste Formen des Tausches bereits ca. 3500 v. Chr. in Mesopotamien #zunächst Tausch zwischen den Stämmen #galt zunächst als moralisch anstößig, daher einfacher mit Fremden umsetzbar #Vergesellschaftung mit Ungenossen (Weber 1985)
Entstehung und Ausweitung von Märkten
- Antike-
- Gustav Schmoller *1838
#Händler boten ihre Waren in eigens errichteten Hallen an #soziale und politische Aktivitäten auf dem Markt #Markt war stark in der gemeinschaft verankert
Unterschied Ökonomik vs. Chrematistik
Ökonomik,
Lehre der Versorgung eines Haushalts
basiert auf der Natur und ihren Produkten und Gütern die für das leben notwendig sind
#Chrematistik
lehre der kaufmannskunst, handel strebt über Lebensnotwendigem hinaus, strebt nach Reichtum
Entstehung und Ausweitung von Märkten
- Mittelalter-
- Gustav Schmoller *1838
#Märkte unterliegen strengen Rehulierungen #Zünfte, Gilden und politische Körperschaften entscheiden wer was in welcher Menge zu welchem Preis verkaufen darf. -> Starke Einschränkung des Wettbewerbs #Durch Zünfte und Gilden waren die wirtschaftlichen Aktivitäten stark in die Gesellschaft eingebettet #Fernhandel über Marktmessen #Messen waren regelmäßig eingerichtete Marktplätze
Entstehung und Ausweitung von Märkten
- Merkantilismus-
- Gustav Schmoller *1838
Starke Veränderung der Märkte
- Vereinheitlichung von Gewichten und Maßen
- Abschottung nach außen
- Abschaffung von lokalen Zöllen und Handelshindernissen
- Ausbau der Infrastruktur
- Förderung der Einfuhr von Rohstoffen & Export von Fertigwaren
- Vergabe von Dienstleistungen an inländische UN und Institutionen
Entstehung und Ausweitung von Märkten
-Industrialisierung-
Zurückdrängen der traditionellen Landwirtschaft
#Industrie als neuer Hauptarbeitgeber
#Entstehung von Arbeitsmärkten
*Aufhebung feudaler Abhängigkeitsverhältnisse
*-> neue Arbeiter auf Arbeitsmarkt
#Exponentielles Wachstum technologischer Innovationen
*Entwicklung Eisenbahnen &Dampfschiffen
*räumliche und zeitliche Trennung von Produktion und Verbrauch
*Produkte werden über größere Distanzen handelbar
Entstehung und Ausweitung von Märkten
-20. jahrhundert-
#Ausweitung internationaler Märkte & Weltwirtschaft #nach dem 1. WK auseinanderbrechen der Weltwirtschaft -> Entstehung verschiedener Währungsblocks #Depression 1929 verlangsamt Weltwirtschaft #nach dem 2. WK wurde der Welthandel mit Hilfe verschiedener Institutionen wieder aufgebaut (IWF,Weltbank)
=> Starke Abhängigkeit zwischen den Wirtschaften der Länder
Adam Smith *1723
-System der natürlichen Freiheit-
Der Mensch hat natürliches Streben seine Lange zu verbessern, aus seiner Eigenliebe entsteht Selbstinteresse
#wohlfahrtsfördernde Effekte des Selbstinteresses
#Selbstinteresse wird diszipliniert und gedämpft durch.
*Mitgefühl und Sympathie der unparteiischen beobachter
*natürliche Regeln der Ethik
*positive Gesetze des Saates
*Evolutorische Konkurrenz
#Unsichtbare Hand des Marktes
“Gib mir, was ich wünsche, und du bekommst, was du benötigst”
Adam Smith *1723
-Arbeitsteilung-
gesellschaftliche Arbeitsteilung
*ist Ausgangspunk des Marktes
*fördert Spezialisierung und ermöglicht Produktivitätsfortschritte
#BSP, Stecknadelproduktion
*Zusammen konnte eine gewisse Anzahl an Stecknadeln angefertigt werden, alleine hätte sie diese Menge, wenn überhaupt etwas nicht geschafft
Adam Smith *1723
-Konstitutive Elemente des Marktes-
#preis *informiert über Knappheit *Wettbewerbspreis als niedrigster Preis #Wettbewerb *fördert Erfindungen und drängt zu technologischen und struktureller Weiterentwicklung #Aufgabe des Staates *Sicherung von Eigentum und Schlichtung von Streit. *Bereitstellung von öffentlichen Gütern
Thomas Rober Malthus *1766
-Ursache und Folgen des Bevölkerungswachstum-
Ausgang 2 Postulate
*Nahrung ist für die Existenz des Menschen notwendig
*Leidenschaft zwischen den Geschlechtern ist notwendig und wird so bleiben
=> These:
*Bevölkerung steigt in geometrischer Reihe, Unterhaltsmittel nur in arithmethischer
Thomas Rober Malthus *1766
- Ursache und Folgen des Bevölkerungswachstum-
- Falsifizierung-
3 Entwicklungen # Die Agrarrevolution: Produktivitätssteigerung zu Fruchtwechselwirtschaft, künstlichem Dünger #Transportrevolution: Ausweitung Märkte durch Ausbau Infrastruktur #Aufstieg der Naturwissenschaften, Entwicklung Konservierungsmethoden
Thomas Rober Malthus *1766
-Wirthschaftstheorie-
Ablehnung des folgenden (Saysches Gesetz):
->Produzent möchte Produkt nach beendeter Arbeit schnellstmöglich verkaufen um Werteverlust zu vermeiden. Gleiches gilt für erhaltendes Geld, was er in ein anderes Produkt investiert.
-> Erschaffung eines Produktes öffnet den Weg für andere Produkte
#Tauschwert der Ware
*Nomineller Tauschwert (Wert gemessen an Geldpreis/Edelmetallen)
*innerer Tauschwert (Ergibt sich durch den relativen Preis zu anderen Waren)
David Ricardo *1772
-Theorie der Einkommensverteilung-
Wie verteilt sich das erwirtschaftlichte Einkommen auf die Besitzer der Produktionsfaktoren
*Arbeit
*Kapital
*Boden
#Beispiel der Getreideproduktion
#Kosten und Erträge werden in Getreidemengen ausgedrückt.
(3. VL F. 37ff)
- Löhne : Kulturelles Existenzminimun
- Bodenbesitzer: Differenz zwischen unfruchtbarstem und eigenem Boden
- Kapitalgeber/Pächter: Überschuss minus Differenz zwischen Fruchtbarstem und unfruchtbarstem Boden
David Ricardo *1772
-Theorie des komperativen Kostenvorteils.
Vorteilhaftigkeit des Handelns
*hängt von den absoluten Produktionskosten und den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander ab
#Konzept der Opportunitätskosten
*Länder sollen sich auf die Güter spezialisieren, die es komperativ günstiger herstellen kann
=> Der Handel stellt somit meistens beide Länder besser
Neoklassik
-Allgemein-
#neues Konzept von Markt *"Hypothetischer Markt" *Markt als preissetzender und ressourcenzuteilender Mechanismus #Konzentration auf den Tausch #gesamte Wirtschaft als Marktsystem
Vertreter Neoklassik
#William Stanley Jevons #Léon Walras #Carl Menger #Alfred Marshall #Francis Edgeworth
Neoklassik
-theoretische Grundstruktur-
Optimierung (Marginal-Analyse) von Zielfunktionen(Nutzen, Gewinn, Kosten) unter Nebenbedingungen(Einkommen, Budget, Faktorausstattung)
#Analyse von Gleichgewichten
*Individuelle Gleichgewichte und Marktgleichgewichte
#Methodologischer Individualismus
*Erklärung ökonomischer Phänomene durch individuelle Handlungen
Léon Walras *1834
-Bedeutende Konzepte-
#Grenznutzentheorie *später Gossen zugeschrieben #Walrasianisches Gleichgewicht *die ganze Welt ist als riesiger allgemeiner Markt, zusammengesetzt aus verschiedenen Spezialmärkten zu sehen, in dem sozialer Reichtum verkauft und gekauft wird. #Auktionator
Léon Walras *1834
-Walrasianisches Gleichgewicht-
#Annahme vollständige Konkurrenz #Ermittlung der Gleichgewichtswerte *Preise, Mengen *aller Produkte und Produktionsfaktoren die von Haushalten und Unternehmen gekauft und verkauft werden #4 Märkte *Gütermärkte *Produktionsfaktormärkte *Kapitalmärkte *Geldmarkt #Summe aller Überschussnachfrage auf allen Märkten ist gleich Null
Léon Walras *1834
-Auktionator-
#Interpretation des Marktmechanismus als Auktionsverfahren #Annahme *Preisnehmer bzw. Mengenanpasserverhalten #Stimmen Angebot und Nachfrage nicht überein, ändert der Auktionator preise bis zum Marktgleichgewicht #Auktionator führt Preise zu Gleichgewichtszustand
Alfred Marshall *1842
-entwickelte oder popularisierte Konzepte-
#Partialanalysen #ceteris-paribus-Klausel #Angebot-Nachfrage-Diagramme #Elastizitäten #Konsumentenrente #Rahmenbedingungen des Marktes *Raum *Zeit *formale Regeln *informelle Regeln *Vertrautheit zwischen Käufern und Verkäufern
Alfred Marshall *1842
-Partialanalyse und Ceteris-paribus-Klausel-
#Wechselwirkung sämtlicher Märkte #für Betrachtung jedoch zu komplex #daher: partielle Analyse einzelner Märkte # dafür notwendig -> ceteris paribus Betrachtung
Alfred Marshall *1842
-Angebot-Nachfrage-Diagramme und Elastizität-
Angebot und Nachfrage bestimmen den Marktpreis
#Elastizität
*Wie wirkt sich eine Änderung des Preises auf die Änderung der menge aus?
vgl. Grafik
Alfred Marshall *1842
-Konsumentenrente-
#Differenz aus dem Preis, den der Konsument für ein Gut maximal bereit zu zahlen ist und dem Gleichgewichtspreis, den der Konsument tatsächlich zahlen muss. vgl. Grafik
Alfred Marshall *1842
-Rahmenbedingungen des Marktes-
#Raum: Ein Markt kann geographisch weit oder eng sein ; Marktgebiet kann wachsen und schrumpfen #zeit *kurzer -> Angebot ist auf das vorhandene limitiert *langer -> Angebot wird durch variable Produktionskosten beeinflusst *sehr langer -> Angebot wird durch Arbeits- und Materialkosten beeinflusst #formale regeln. Abläufe des Marktes können formal reguliert werden #informale regeln: Marktregelung durch nicht gesetzliche Verankerungen #Vertrautheit Käufer/Verkäufer erleichtert Markttransaktion
weitere neoklassische Konzepte
-Edgeworth-Box
& Annahmen Indifferenzkurven-
-Francis Y. Edgeworth *1845-
#Tausch 2er Güter bei gegebener verteilung, Konstruiert aus Indiffernezkurven #Annahmen indifferenzkurven *Monotonie *Stetigkeit *Transitivität *Konvexität vgl. Grafiken VL. F. 59ff
Märkte aus Sicht der neoklassischen Ökonomik
-Arrow-
#die theoretische Vorstellung von einem Markt ist die eines unpersönlichen Tauschs #bei gegebenem Preis entscheiden die einzelnen Akteure wie viel sie anbieten und wie viel sie nachfragen #Gesamtangebot = Gesamtnachfrage -> Gleichgewicht #Anbieter und Nachfrager stehen in keiner besonderen Beziehung zueinander, sind indifferent zwischen verschiedenen
Soziologische Sicht auf Märkte
-Kritik an der neoklassischen Ökonomik-
die neoklassische Theorie verfügt nicht über eine Theorie des marktes sondern über eine “pure theory of exchange” (White)
#Verweis auf soziale politische moralische und ethische Vorraussetzungen von Marktbeziehungen
Max Weber *1864
-Die Marktvergesellschaftung-
#Marktgemeinschaft ist eine unpersönliche praktische Lebensbeziehung in welche Menschen miteinander treten können #Der Markt ist nur an Tauschgütern orientiert, kennt nur Ansehen der Sache nicht der Personen, keine Verbrüderung, Kontakte zwischen Menschen #Sakrale oder ständische regeln, die den Markt begrenzen, verlieren zunehmend an Bedeutung #marktpreis als Ergebnis wirtschaftlichen Konkurrenzkampfes #Konkurrenz/Wettbewerb ist gegeben
Max Weber *1864
-Marktregulierung Def & Formen-
Marktfreiheit wir material durch Ordnungen wirksam beschränkt
#Formen der marktregulierung
~traditional (gewöhnung)
~konventional (Missbilligung)
~rechtlich (rechtliche Beschränkungen)
~voluntaristisch (freiwillige Beschränkungen)
Max Weber *1864
-Monopol vs. Markt-
ständische vs. Kapitalistische Monopole #ständische * Beschränkung des Marktmechanismus *Unterbindung rationalen Kalkulation #kapitalistische Monopole *Beschränkung des Marktmechanismus aufgrund von rationalen Kalkulationen
Émile Durkheim *1858
-nicht vertragliche Vorraussetzungen von Verträgen-
Vertrag zwischen 2 Parteien benötigt institutionelle/normative Stütze
- Staat legt rechtliche folgen für Vertragsbrüche fest
- Vertragsrecht stellt Basis von Vertragsbeziehungen her
- Verträge werden durch Sitte und Normen gestützt
Georg Simmel *1858
-Konkurrenz-
#nicht die absolute, sondern die relative Leistung gegenüber den Konkurrenten ist entscheidend #Recht und Moral konstruieren Konkurrenz und lenken sie in Bahnen #Grundabsicht der Gesetzgebung ist, den Einzelnen vor durch moralisch unzulässige Mittel gewonnen Vorteil des Konkurrenten zu schützen
Karl Polanyi *1886
-Die große Transformation-
Die Ordnung der Warenproduktion und Distribution wird dem selbstregulierenden Mechanismus überlassen
# Gesellschaftliche Krisen Anfang des 20 Jhds. als Folge der Dominanz des Marktmechanismus #Entbettung der Wirtschaft aus früheren sozialen, kulturellen und normativen Bindungen #Herausbildung von Marktwirtschaften für "fiktiver Waren" Arbeit, Boden und Geld
- > gesamte Produktion steht auf dem Markt zum Verkauf
- > Märkte für Güter aber auch Boden, Arbeit, geld etc..
neue Wirtschaftssoziologie
-Ausgangspunkt-
#Kritik an den Annahmen der neoklassischen Ökonomik#
#vollständige Informationen für alle Akteure #Akteure agieren nutzenmaximierend #vollständiger Wettbewerb #keine Berücksichtigung von Transport, Sach, oder Informationskosten #vollständig homogene Güter #Gleichgewichtspreis steht allen Marktteilnehmern kostenlos zur Verfügung
neue Wirtschaftssoziologie
-zentrale Aspekte & Formen der Einbettung-
#wirtschaftliches Handeln findet nicht in einem regelfreien Raum statt, sondern ist immer gesellschaftlich "eingebettet". #Formen der Einbettung *soziale *institutionelle *politische *kulturelle *kognitive
neue Wirtschaftssoziologie
-Einbettung-
#Verfolgung ökonomischer Ziele geht immer mit der von nicht-ökonomischen Zielen einher. (Geselligkeit, Anerkennung, Status, Macht) #ökonomisches Handeln ist sozial situiert und kann nicht allein durch individuelle Motive erklärt werden #Individuen sind eingebettet in soziale Netzwerke #Ökonomische Institutionen als soziale Konstruktionen
neue Wirtschaftssoziologie
-starke vs schwache Einbettung-
Polany (starke) vs Granovetter (schwache)
#vorkapitalistische Ökonomien sind eingebettet, kapitalistische sind es nicht
vs
#Alle Ökonomien sind eingebettet, Kompromiss zwischen über- und untersozialisierten Konzepten menschlichen Handelns
neue Wirtschaftssoziologie
-kulturelle Einbettung-
#Kultur bestimmt welche Dinge zu markvermittelten Gütern werden können #Gesellschaftlicher Diskurs welche Dinge über den Markt beziehbar sein sollen BSP #Einführung Lebensversicherungen im 19. Jhd in Amerika #Entwicklung Lebensversicherungen für Kinder im späten 19. und frühen 20. Jhd in Amerika
neue Wirtschaftssoziologie
-Bsp. Einführung Lebensversicherung in Amerika-
# stieß zunächst auf Widerstand, da Konflikt zur Religion. Wetten gegen das Leben # Steigung Akzeptanz im 19. Jhd -> Institutionalisierte Antwort auf die ökonomische Unsicherheit und die Abhängigkeit der Familien vom Einkommen des Vaters #Einführung für Kinder 19 JHD Jedoch Wandel und Rückgang im 20 JHd da, -> neues normatives Ideal, Kinder sind ökonomisch wertlos, emotional jedoch unbezahlbar
neue Wirtschaftssoziologie
- politisch-kulturelle Einbettung von Märkten-
- Neil Fligstein *1939-
Institutiononelle Arrangements zur Stabilisierung von Märkten
- Eigentumsrechte
- Governance-Strukturen (Gesetze , informelle institunionelle Praktiken)
- Austauschregeln
- Kontrollkonzepte
neue Wirtschaftssoziologie
- Eigentumsrechte-
- Neil Fligstein *1939-
#Inhaber von Eigentum sind befugt diese zu veräußern oder Gewinn aus ihm zu ziehen #Eigentumsrechte können sich wandeln, sind konstitutiv für Marktgesellschaften und klären, wer was riskiert und wer wann profitiert #Versuch der Einflussnahme auf Eigentumsrechte durch organisierte Gruppen wie *Unternehmer, Arbeitnehmer, politische Parteien/Behörden
neue Wirtschaftssoziologie
- Governance-Strukturen // Gesetze-
- Neil Fligstein *1939-
#Regeln für Wettbewerb, Kooperation und Unternehmensorganisation wie zb Wettbewerbs und Kartellrechte oder Antitrust-Gesetze #unterschiedliche Governance-Strukturen in Gesellschaften *Kooperation zwischen Konkurrenten *Verringerung von Markteintrittsbarrieren *Wettbewerb gesellschaftsintern und auch übergreifend (zb. durch Zölle)
neue Wirtschaftssoziologie
- Governance-Strukturen // informelle institutionelle Praktiken-
- Neil Fligstein *1939-
#Entwicklung von informellen institutionellen Praktiken, die sich in den bestehenden Organisationen eingeschliffen haben #Übernahme durch andere Organisationen wie Berufsverbände oder Unternehmensberater #informelle Praktiken beziehen sich auf Gliederung von Arbeitsorganisation oder Gestaltung von Arbeits/Managementverträgen #Vorstellung über legales und illegales Unternehmenshandeln
neue Wirtschaftssoziologie
- Austauschregeln-
- Neil Fligstein *1939-
#regelt, wer mit wem Geschäfte abschließen darf und welche Geschäftsbedingungen dabei gelten #Diese Regeln müssen für Gewichte, Versand, Faktuierung(Rechnungslegung), Versicherung, Geldgeschäfte und Erzwingung von Verträgen erlassen werden #Festlegung von allgemeinen Produktnormen sowie Gesundheits und Sicherheitsstandards von Produkten #Austauschregeln stabilisieren Märkte, garantieren Tauschpartnern gleiche Bedingungen und gewährleisten das Produkte wie geplant funktionieren #Produktstandardisierung
neue Wirtschaftssoziologie
- Kontrollkonzepte-
- Neil Fligstein *1939-
als Art von “lokalem Wissen” helfen sie die Handlungen anderer Akteure zu deuten
#akzeptierte marktspezifische Grundsätze
*interne Unternehmensorganisation (Hierarchie)
*Wettbewerbs und Kooperationspraktiken (Unternhemensstrategien)
*Formen der Hierarchie oder Statusordnung
neue Wirtschaftssoziologie
- Entstehung von Preisen-
- Jens Beckert *1967-
Angebot und Nachfrage (neoklassische Ökonomik)
#Einfluss aber auch durch
*Netzwerk(Macht, Vertrauen, Status)
*Insitutionen (Wettbewerb. Reduzierung Unsicherheiten, Besteuerung, Kostenreguliereung)
*Kulturelle Bedeutung ( Preisgestaltung, Legitimität, Erwartungen, Präferenzen)
neue Wirtschaftssoziologie
-Märkte als hochgradig voraussetzungsvolle Arenen des sozialen Handelns-
Jeden Tag Milliarden problemlose Markttransaktionen
#aber Manchmal Probleme, da zb Verkäufer keinen Käufer findet oder Parteien sich nicht an vertragliche Pflichten halten
-> Markttausch hochgradig kontingent
#Austausch nur durch Lösung Koordinationsprobleme
*Wertproblem, Problem des Wettbewerbs, kooperationsproblem
neue Wirtschaftssoziologie
-Wertproblem-
#Beurteilung der Werthaftigkeit von Produkten nicht immer klar, besonders bei Produkten die bei denen sich die Werthaftigkeit von Produkten von der Erfüllung rein funktionalen Bedarfs ablößt #Werthaftigkeit von Produkten ist nicht von Angebot und Nachfrage bestimmt sondern sozial konstruiert #Wertzuschreibung geschieht durch Experten, Beurteilungsinstanzen wie Stiftung Warentest oder Marken #Wertzuschreibungen sind nicht starr sondern ändern sich durch technologische und kulturelle Inovationen
neue Wirtschaftssoziologie
-Problem des Wettbewerbs-
Wettbewerb ist konstitutiver Bestandteil des Marktsystems aber reduziert Gewinnerwartung der Marktanbieter
#Anbieter, Nachfrager, Staat kämpfen um
*Eindämmung, Ausweitung, Gestaltung und Regulierung des Wettbewerbs
#Anbieter versuchen Ungewissheit abzubauen
-> Vereinbarungen untereinander, Produktdifferenzierung, Kartellbildung, Korruption
neue Wirtschaftssoziologie
-Kooperationsproblem-
soziale Risiken der Marktakteure durch unvollständige Kenntnis der Handlungsabsichten der Tauschpartner und der Qualität des zu erwerbenden Produktes
#Mechanismen zur Absicherung
*Veränderung Anreizstruktur
*Einbindung Netzwerke
*Bindung Akteure an institutionalisierte Regeln
*Zwang oder Gewalt (illg. Märkte)
Finanzmärkte
-Aktienkurse und Entstehung von Spekulationsblasen-
#Grundsätzlich soll Aktien den realen Wert des UN wiederspiegeln #Chartanalyse : Versuch, aus bisherigem Kursverlauf auf den zukünftigen zu schließen *sind jedoch ökonomisch irrational #Chartanalysen sind rational,wenn " auch rationale" Menschen die Aktie noch kaufen, auch wenn deren preis irrational hoch ist. ~>Aber "Irgendwann platz die Blase"