Vorlesung 6 Flashcards

1
Q

Aufbau und Anforderungen

A

Elemente der Baugruppe:

  • Hauptspindel als Bauteil
  • Lager zur radialen und axialen Lagebestimmung und Kraftweiterleitung
  • Dichtungselemente
  • auf dem Bauteil „Hauptspindel“ platzierte Komponenten zur Antriebsrealisierung
  • Werkzeug- bzw. Werkstückaufnahmeflächen
  • gegebenenfalls eine Pinole zur axialen Lageänderung der Hauptspindel-Baugruppe
  • Funktionskomponenten des Steuerungs- und Automatisierungssystems wie z. B. Messfühler, Werkzeugspanneinrichtungen und Kühlmittelzuführung
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2
Q

Regeln zur Gestaltung

A
  • abgesetzter Aufbau hinsichtlich des Durchmessers, größter Durchmesser an der Werkstück- bzw. Werkzeugaufnahmeseite
  • in der Regel zweifach radiale Lagerung, Vermeidung von 3 Lagerstellen aufgrund der dann vorhandenen Überbestimmung (Ausnahme Dämpfungslager)
  • Lagerstelle bestehend aus mehreren kombinierbaren Lagern möglich
  • kleiner Abstand zwischen Spindelflansch und dem vorderen Radiallager (Kragarm) zur Begrenzung der Verlagerung des Spindelflansches beim Wirken radialer Kräfte eine
  • Anordnung des Axiallagers nach dem vorderen Radiallager, dadurch kurzer Kragarm und geringe Auswirkung der Wärmedehnung der Spindel auf die Flanschlage
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3
Q

Aufnahmen für Werkzeugspanner und Einsatzbereiche

A

Steilkegel 7:24 für:

  • Bearbeitungszentren mit automatischem Werkzeugwechsel:
    • Zentrierung durch Anzugsbolzen und Zange der Schaft,
    • Übertragung des Drehmomentes über Mitnehmersteine Fräsmaschinen, Waagerecht-Bohr- und
  • Fräswerken mit manuellem Werkzeugwechsel

Metrischer (Kegelwinkel 1°2’56‘‘) und Morse-Innenkegel (1°26’43‘‘ … 1°30‘26‘‘) – selbsthemmend:

  • nach DIN 228 insbesondere für Bohrmaschinen oder als Innenaufnahme an Drehmaschinen-Hauptspindeln
  • zylindrische Bohrung mit koaxialem Präzisionsgewinde für die Schleifdornaufnahme an Innenschleifspindeln (ungenormt)
  • Steilkegel 1:5 für Schleifspindelköpfe von Außenrundschleifmaschinen
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4
Q

Belastung und Lagerung

A
  • Anforderungen für die Schruppbearbeitung:
    • hohe statische und dynamische Steife des Systems Arbeitsspindel – Lagerung im gesamten Drehzahlbereich
    • Vermeidung des Auftretens selbsterregter Schwingungen bei voller Auslastung der Antriebsleistung
  • Anforderungen für die Schlicht- und Fertigbearbeitung:
    • hohe statische Steife des Systems Arbeitsspindel-Lagerung im gesamten Drehzahlbereich für eine Maß- und Formgenauigkeit des Werkstückes
    • hohe dynamische Steife des Systems Arbeitsspindel-Lagerung einschließlich des Arbeitsspindelantriebs im gesamten Drehzahlbereich für eine gute Welligkeit und Oberflächenrauigkeit bei der Fertigbearbeitung
    • hohe Koaxialität von Arbeitsspindelachse und Werkstückeinspannachse und geringste Laufabweichungen über die Gebrauchsdauer der WZM (10.000 … 45.000 h) durch geeignete Konstruktion und hochgenaue Fertigung der Aufnahmeflächen.
    • geringe Lagerreibung und hohe thermische Stabilität
    • Größe von Kraglänge und Lagerabstand
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5
Q

Art der Aufnahme des Systems Arbeitsspindel – Lagerung in der WZM-Gestellbaugruppe

(direkte Lagerung im Spindelkasten oder Ständer)

A
  • Vorteil: kostengünstige Konstruktion
  • Nachteil: Herstellung sehr genauer Lageraufnahmeflächen nur schwer möglich
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6
Q

Art der Aufnahme des Systems Arbeitsspindel – Lagerung in der WZM-Gestellbaugruppe

(Lagerung in einer Spindelhülse)

A
  • Vorteil: hohe Bearbeitungsgenauigkeit der Lageraufnahmeflächen durch Schleifen oder Innenfeindrehen in einer Aufspannung möglich
  • Nachteil: höherer Arbeits- und Kostenaufwand
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7
Q

Art der Aufnahme des Systems Arbeitsspindel – Lagerung in der WZM-Gestellbau-gruppe

(Lagerung in axial verschiebbarer Spindelhülse)

A
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8
Q

Art der Aufnahme des Systems Arbeitsspindel – Lagerung in der WZM-Gestellbau-gruppe

(Spindel axial in den Lagern verschiebbar (bei Anwendung hydrostatischer Lager))

A
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9
Q

mögliche Anordnungen des Antriebselementes auf der Hauptspindel

A
  • direkte Anordnung des Rotor des Motors auf dem Bauteil „Hauptspindel“ (Motorspindel)
  • seperat im Gehäuse gelagertes Antriebselement, Übertragung des Drehmomentes auf die Hauptspindel durch Welle-Naben-Verbindung (querkraftfreien Antrieb)
  • über ein oder mehrere Zahnräder bzw. Riemenscheiben direkt auf das Bauteil „Hauptspindel“ (zusätzlich radiale und axiale Beanspruchung der Spindel)
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10
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(Einflächengleitlager:)

A
  • kaum noch Anwendung im WZM-Bau
  • Betrieb im Mischreibungsbereich, gute Dämpfungseigenschaften
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11
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(Mehrflächengleitlager)

A
  • begrenzte Anwendung: z.B. Schleifspindellagerung von spitzenlosen Schleifmaschinen
  • als hydrodynamische Lager mit guten Laufeigenschaften und hoher Belastbarkeit
  • ungünstig für WZM-Bau: Auslegung nach einem Drehzahlwert
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12
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(hydrostatische Lager:)

A
  • zunehmende Anwendung: bei Präzisionswerkzeugmaschinen (Feindreh- und –bohrmaschinen), bei langsamen Drehbewegungen (z. B. bei Werkstücktischen von Verzahnungsmaschinen und Großwerkzeugmaschinen)

Vorteile:

  • hohe Dämpfung in radialer Richtung
  • hohe Laufruhe

Nachteile:

  • Gewährleistung der Ölversorgung vor der Lagerbelastung
  • zusätzlicher Aufwand für das Ölversorgungssystem einschließlich sorgfältiger Ölfilterung
  • hohe thermische Steife nur durch Ölkühler mit Temperaturregelung erreichbar
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13
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(hydrodynamische Lager:)

A
  • im Ruhezustand Welle auf Lagerschale wegen Schwerkraft
  • mit Beginn der Rotation Hochwälzen der Welle aufgrund der Haftreibung
  • mit Überwindung der Reibkraft durch die Gewichtskraft Übergang von Haft- zu Gleitreibung
  • Wiederholung der Vorgänge bei niedrigen Drehzahlen => instabile Phase
  • bei ausreichend hoher Drehzahl Einziehen von genügend Schmierstoff zwischen die Lagerschale und den Zapfen Bilden eines hydrodynamischen Schmierkeils
  • Schwimmen der Welle auf dem Ölfilm => stabile Phase
  • mit weiter ansteigender Drehzahl Bewegen des Wellenmittelpunktes nahezu auf einem Halbkreis (Gümbelscher Halbkreis) zur Lagermitte
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14
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(aerostatische Lager)

A
  • Medium: Luft
  • sonst wie hydrostatische Lager
  • erheblicher Aufwand für das Reinigen und das Trocknen (Ausfrieren) der Druckluf
  • Anwendung: Ultrapräzisions-Werkzeugmaschinen
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15
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(Magnetlager)

A
  • Halten des Spindelzapfes oder Rotors durch magnetische Felder (in der Regel vier) berührungslos im Schwebezustand
  • Anwendung: hochtourige Motorschleifspindeln, bis zu Werkstückspindeldrehzahlen von 60.000 1/min bei Antriebsleistungen von 20 KW
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16
Q

Lagerbauarten für Arbeitsspindeln: Prinzip, Verwendung, Vor-/Nachteile, Anordnungen, Möglichkeiten der Spieleinstellung

(Wälzlager)

A
  • häufigsten verwendete Lagerbauart für Arbeitsspindeln
  • einsetzbare Lagerbauarten:
    • Radial-Zylinderrollenlager zweireihig mit Innenkegel 1:12 im Innenring
    • Kegelrollenlager mit Kontaktwinkel  = 10 … 17°
    • Radial-Schrägkugellager mit Kontaktwinkel  = 12°, 15°, oder 25° in O-, X- oder T-Anordnung
    • Axial-Kugellager mit Kontaktwinkel  = 90°
    • Axial-Schrägkugellager, ein- oder zweireihig, mit Kontaktwinkel  = 60°
  • Vorteile:
    • hohe Laufgenauigkeit, leicht einstellbar
    • hohe statische und dynamische Steife
    • vergleichsweise günstige Kosten
    • Standardprodukte
  • Nachteile:
    • spielfreie Vorspannung beim Einbau und im Betrieb notwendig (nur bestimmte Wälzlagerbauarten möglich)
    • aufwendige Montage
    • Schwingungs- und Stoßempfindlichkeit
    • schlechtes Dämpfungsverhalten
17
Q

Schmierung der Wälzlager

A
  • Aufgaben:
    • Trennen der Gleitflächen zwischen Wälzlagerringen, Wälzkörpern und Käfig mittels Schmiermittelfilm zur Vermeidung von Reibung, Verschleiß und Geräuschentwicklung
    • Verhindern von Korrosion
    • Reinigen der Lager von Abrieb
    • Kühlen der Lagerung durch Wärmeabfuhr
  • Unterscheidung nach benötigter Ölmenge:
    • Öl-Minimalmengenschmierung
    • Normalmengenschmierung
    • Öl-Kühlschmierung
18
Q

Vorteile von Motorspindeln als Werkstück- und Werkzeugspindeln

A
  • Wegfall mechanischer Getriebe
  • querkraftfreie Arbeitsspindel, damit Reduzierung von Relativschwingungen zwischen Werkstück und Werkzeug auf ein Minimum, besonders wichtig bei Präzisionsmaschinen
  • stufenlose Drehzahleinstellung und Regelung
  • Anwendung hoher Schnittgeschwindigkeiten durch hohe Drehzahlen und leistungsstarke Motoren, z. B. beim Hochgeschwindigkeits-(HSC) Fräsen
  • leichte Verfahrbarkeit der Spindeleinheit in den kartesischen Koordinaten durch deren kompakten Aufbau