Vorlesung Flashcards
Prime
Assoziative Bahnung bzw. automatische Voraktivierung eines mentalen Prozesses (v. a. einer bestimmten semantischen Klasse im Wissenssystem)
Priming Effekt
Die Bewertung von Informationen wird durch vorangegangene Informationen beeinflusst bzw. verändert
Becoming Famous Overnight Phänomen
Das bloße Gefühl der Vertrautheit dient als Grundlage für die Beurteilung von Be-rühmtheit
Heuristik
Der Begriff meint eine Denklehre, also den Versuch, die Prinzipien, Methoden und auch Tricks effizienten Denkens herauszuarbeiten. Heuristiken können als Mechanismen der Informationsverarbeitung verstanden werden, die mit geringem Aufwand zu einem schnellen, aber nicht garantiert optimalen Ergebnis führen
Intuitiv oder Analytisch
Hängt ab von:
- Persönlichkeit des Entscheiders (NFC)
- Frage, ob Erfahrungswissen vorliegt
- Komplexität der Fragestellung
- Zeit und Ressourcen, die aufgewendet werden können
Homo Oeconomicus
entscheidet stets rational
hilft in präskriptiver Entscheidungstheorie nicht mehr weiter (subjektive Ziele und Werte nicht berücksichtigt)
Need for Cognition (NFC)
hohes Maß des Persönlichkeitsmerkmals spricht dafür, dass lieber ein analytischer Weg gewählt werden sollte
(komplizierte Probleme, knifflige Aufgaben)
Individualentscheidung: Erfahrungswissen
Erfahrungswissen für intuitive Entscheidungen
Fachwissen für analytische Entscheidungen
Intuitive Entscheidung (3 Phasen)
- Abrufen von gespeicherten Verknüpfungen
- Filterung der Ideeninhalte unter Vernachlässigung der Verknüpfungsgründe und logischer Wirkungszusammenhänge
- Anwendung von einfachen Entscheidungsregeln
Bedürfnishirarchie nach Maslow
- Individuum wendet sich erst dann höheren Bedürfnisebenen zu, wenn die unteren befriedigt sind
- Sicherheit, Kontakt, Kognitive Bedürfnisse (Wissen, Verstehen), Selbstwert (Anerkennung) von besonderer Bedeutung
Framing
Die Gesamtheit des Hintergrundwissens das notwendig ist um Wahrnehmungsprozesse kognitiv strukturieren und repräsentieren zu können
Framing Effekt
Die Entscheidung hängt von der Darstellung der Entscheidungssituation ab (Bsp. Bezugspunktbeeinflussung)
Modi der sozialen Interaktion (2 Normen)
Soziale Normen: - Gemeinschaft (Familie) - Gleichheit (Haushaltsarbeiten) - Autorität (Hierarchiebeziehungen) Marktnormen
Bezugspunkt (3)
Neutraler Punkt, von dem ausgehend eine relative Bewertung der Ergebnisausprägung erfolgt. Ausprägungen oberhalb des Bezugspunkts werden als relative Gewinne wahrgenommen, unterhalb als Verluste. Die Bewertungen der Ausprägungen ober- und unterhalb des Bezugspunktes unterliegen einer abnehmenden Sensitivät
Beobachtbarkeit von fairem Verhalten
Ultimatung - und Doktorspiele
es ist offenbar wichtig, als fair wahrgenommen zu werden. Eine echte Präferenz für Fairness liegt also weniger vor.
Reziprozität (3 Fälle)
Art und Weise, wie Menschen auf Handlungen anderer reagieren. Man unterscheidet zwischen positiver Reziprozität (Bereitschaft zu belohnen) und negativer Prozität (Bereitschaft, unfreundliche Handlungen zu bestrafen)
- Loyalität: Stabiles Grundverständnis ohne Bezug eines Dritten
Ein Ziel beschreibt…
…. einen bewertungsrelevanten Aspekt, ohne Angabe einer konkreten Ausprägung, lediglich mit einer Richtungsangabe (=/ erstrebenswerter Zustand)
Fundamentalziel
besitzt einen Wert für sich (meist sehr abstrakt)
Instrumentalziel
ist nur ein Mittel zum Zweck (Warum ist dieses Ziel wichtig?)
Zielsysteme bei sozialen Interaktionen
Berücksichtigung der Ziele Dritter
Loyalität (Hierarchische Beziehung: mit/ohne konkrete Weisung) /gezwungen
Altruismus /freiwillig
Stakeholder Nutzendiagramm
- zwingt, sich eine Übersicht über alle Stakeholder zu verschaffen
- eignet sich als Medium, um sich über verschiedene Vorstellungen der Bedeutung der Stakeholder abzustimmen
Einflussdiagramm
Ein Einflussdiagramm stellt lediglich die grundsätzlichen Zusammenhänge transparent dar. Eine konkrete Entscheidungshilfe wird nicht gegeben
Interpretation von Wahrscheinlichkeiten (3 Arten)
- Symmetrieabhängige Interpretation (Münze, Würfel)
- Frequentistische Interpretation (hohe Anzahl, gleiche Rahmenbedingungen, Wetter)
- Subjektivistische Interpretation (Maß des Vertrauens)
Disjunktive Ereignisse
Die Schnittmenge C = A n B = 0 ist leer
Anwendung des Bayes-Theorem ..
..ist dann sinnvoll, wenn bei einem Test die Likelihoods gegeben sind
Communication-Mode-Preference-Paradoxon
Menschen präferieren numerische Angabe, wenn sie informiert werden. Hingegen kommunizieren sie selbst lieber verbale Wahrscheinlichkeiten an andere
Numeracy
Affinität zum Umgang mit Zahlen
Narrative Bias
Beeinflussung der Risikowahrnehmung durch persönliche Erzählungen (Nebenwirkungen)
Formulierung von Prognosen diskrete Modellierung (3stufige Vorgehensweise)
- Definition der Einflussfaktoren und entsprechender Umweltzustände (UP)
- Angabe von Wahrscheinlichkeiten für die Zustände (UP)
- Angabe von Zielausprägungen für jede Alternative und jeden Zustand (WP)
Formulierung von Prognosen stetige Modellierung (3)
- es werden keine konkreten Umweltzustände definiert
- stetige Verteilungsfunktion für die Zielausprägung gesucht
- bei mehreren Zielen muss es sich um eine mehrdimensionale Verteilungsfunktion handeln (meist zu komplex)
Anspruchsniveau
Das Niveau der Leistung einer vertrauten Aufgabe, das ein Individuum in Kenntnis seines vergangenen Leistungsniveaus ausdrücklich zu erreichen sucht
(behutsam mit umgehen, mehrere probieren)
Dominanz
Eine Alternative A dominiert eine andere Alternative B, wenn sie in allen Aspekten mindestens so gut wie B ist.
- Streng: + in einem Aspekt besser
- Strikt: in allen Aspekten besser
Ergebnismatrix
Tabellarische Übersicht über Ziele, Alternativen und Unsicherheiten
Risikoprämie
= Erwartungswert - Sicherheitsäquivalent
Risikoverhalten
Nutzenfunktion u/ü Wertfunktion
=0 risikoneutral (konkav)
>0 risikoscheu (konkav)
Vorgehensweise in der Festlegung einer Messskala
- Definitionsbereich einer normierten Nutzenfunktion (0,1) (bei kontinuierlicher Skala)
- falls nicht, diskrete Punkteskala definieren
Allais-Paradoxon
Im ersten Vergleich ziehen die meisten Entscheider sichere 3.000
€ einer 80 %-igen Chance auf 4.000 € vor. Im zweiten Vergleich
ziehen die meisten Entscheider, nach-dem beide Alternativen mit
5 % „multipliziert“ wurden, die etwas geringere Chance auf einen
höheren Gewinn vor
Direct-Rating Verfahren
(bei wenigen Alternativen) keine mathematische Nutzenfunktion zu definieren, sondern nur die Zielausprägungen durch Punktebewertungen (0-100) ersetzen
Additives Modell
Ein additives Präferenzenmodell ist ein Modell, das die zielspezifischen Bewertungen in einer einfachen additiven und über Zielgewichte gewichteten Form aggregiert
Anforderungen des additiven Modells
5
- Fundamentalität (keine Instrumentalziele)
- Messbarkeit (stetig oder diskret)
- Vollständigkeit (alle Aspekte im Zielsystem)
- Redundanzfreiheit (kein Aspekt doppelt)
- Präferenzenunabhängigkeit
komplementäre Interaktion
Je besser die Zielausprägung in einem Ziel, desto wichtiger wird das andere Ziel
substitutionale Interaktion
Je schlechter die Zielsausprägung in einem Ziel, desto wichtiger wird das andere Ziel
Sensitivitätsanalyse
Analyse einer Entscheidungssituation bei Veränderung der Einflussvariablen x
(sollten sich hierbei untersch. beste Alternativen ergeben, muss der Parameter exakter spezifiziert werden)
Trade-Off Verfahren (Ziele & Zielgewichte)
Bei m Zielen genügen m-1 Trade-Offs, um alle Zielgewichte zu ermitteln (bei Redundanzen mehr Trade-Offs notwendig)
Bandbreiteneffekt
Zielgewichte hängen von der Bandbreite ab (mit einer größeren Bandbreite geht ein größeres Zielgewicht einher)
Veränderung der Bandbreite hat keinen Einfluss auf die Rangfolge
Unvollständigkeit im Hinblick auf:
- Präferenzen
- Wahrscheinlichkeiten
Präferenzen: Stochastische Matrix
Wahrscheinlichkeiten: Einfache Konstellationen (per Hand lösbar)
Stochastische Dominanz ersten Grades
Für jede Ausprägung der Zielvariablen ist die Wahrscheinlichkeit, diese zu überschreiten, bei der dominanten Alternative mindestens so hoch wie bei der dominierten Alternative. (für monotone Nutzenfunktion)
Stochastische Dominanz zweiten Grades
Bei monoton und konkaven Nutzenfunktionen dominiert eine Alternative eine andere stochastisch zweiten Grades, wenn die Fläche unter dem Risikoprofil der dominanten Alternative bis zu jeder beliebigen Ausprägung immer mindestens genau so groß ist wie bei der dominierten Alternative
Stochastische Dominanz
Prämissen
- Alle Wahrscheinlichkeiten und deren Verteilung sind bekannt
- nur ein Ziel ist relevant
- Nutzenfunktion ist monoton (1. Grad)
- Nutzenfunktion ist monoton und konkav (2. Grad)
Roll-Back Verfahren
Der Entscheidungsbaum wird noch rechts nach links “aufgerollt”. Hierbei wird in jedem Entscheidungsknoten die jeweils beste Handlungsalternative markiert und mit den Ergebnissen dieser Handlungsalternative weitergerechnet
Wert einer Information
Der Wert der Information ergibt sich aus einem Vergleich der Situation mit und ohne Information
Menschen neigen im Rahmen einer Vereinfachung von Entscheidungssituation zu: (2)
- Runden von krummen Beträgen
- Vernachlässigung von kleinen Unterschieden
selektive Wahrnehmung
Beschränkung der Wahrnehmung derart, dass die eigene Entscheidung als “richtig” erscheint
Dreistufiges Prüfverfahren (Hypothese)
- Aktivierung einer Wahrnehmungsanalyse
- Eingabe von Informationen über den Wahrnehmungsstand
- Falls Hypothese bestätig, dann springe ans Ende, ansonsten noch mal von vorne mit einer anderen Hypothese anfangen
(Je stärker die Hypothese, desto weniger Informationen in Schritt 3 für die Bestätigung notw.)
Die Hypothesenstärke hängt ab von …
- Häufigkeit früherer Bestätigungen
- Anzahl verfügbarer Alternativhypothesen
- Vorliegen von Dissonanzen (Confirmation Bias)
Dissonanzen
Eine Dissonanz liegt vor, wenn zu einer getroffenen Entscheidung Kognitionen entstehen, die im Widerspruch zu der Entscheidung stehen
Confirmation Bias
Die menschliche Neigung, Informationen auf eine Art und Weise zu sammeln und zu verarbeiten, die den eigenen Einstellungen bzw. Vorurteilen entspricht
Kontrasteffekt
Der Kontrasteffekt beschreibt die Überbewertung einer Information, wenn sie im “Kontrast” zu etwas anderem dargestellt wird. (Bsp: Vase, Smile)
Primacy-Effekt
Das zuerst Wahrgenommene hat (langfristig) ein stärkeres Gewicht auf die Entscheidung als das später Wahrgenommene, d.h. der erste Eindruck zählt
Recency-Effekt
Die letzten Items einer Reihe werden kurzfristig besser gelernt bzw. behalten als die mittleren (ähnlich wie Primacy-Effekt)
2 Arten von Gedächtnis
- Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis)
- Langzeitgedächtnis
Chunking
Strukturierungsmöglichkeit von Gedächtnismaterial (einzelne Informationen/Inhalte werden zu festen Gruppen mit eigenständiger Bedeutung = Chunks zusammengefasst)
Art der Abspeicherung (Knoten & Kante)
- Knoten: beschreibt Begriffe mit zugeordneten Merkmalen und Emotionen
- Kante : (gelernte) semantische Relation
Die Determinanten der Verfügbarkeit (5) von Informationen im Gehirn
- Aktualität
- Anschaulichkeit
- Auffälligkeit
- Aufmerksamkeit
- Frequenz
Narrow Thinking
Sammelbegriff für alle Phänomene, die saraus resultieren, dass sich Menschen in ihren Gedanken nur in einem engen Umfeld um das bewegen, was ihnen mit wenig Ressourceneinsatz zur Verfügung steht
Verankerungsheuristik
Personen sind in ihren Schätzungen von Wahrscheinlichkeiten durch einen Anker beeinflusst, der durch die Formulierung des Problems oder andere Informationen vorgegeben ist
(Menschen weichen in ihren Urteilen meist zu wenig von einem einmal gesetzten Anker ab)
(abhängig von Plausibilität des Ankers und Unsicherheit des Entscheiders)
Repräsentativitätsheuristik
Heuristik zur Bewertung aufgrund vorhandener Repräsentativität: Wahrscheinlichkeiten für repräsentative Ereignisse werden zu hoch bewertet bzw. Kausalbeziehungen werden auch dort gesehen, wo keine sind