Vorlesung 2 + 3 Flashcards
Welche Arten von Staudämmen gibt es?
• Erdschüttdämme
➡️ Homogener Damm
➡️ Zonendamm
• Steinschüttdämme
➡️ Lehmkerndichtung
➡️ Asphaltbetondichtung
Was sind die Vorteile von Staudämmen?
• Verwendung von Locker- und Festgesteinen
• Verwendung von lokal vorhandenem Baumaterial
• wenig Fremdstoffe (Zement, Bitumen)
• Unempfindlichkeit gegenüber Erdbeben und Setzungen
• Können auch bei schlechtem Untergrund eingesetzt werden
• Einfache Anpassung an lokale geologische und topographische Gegebenheiten
• kann nachträglich relativ einfach und sicher erhöht werden
• geringe Kosten im Vergleich zu Betonbauwerken
• 85% aller Sperrwerke sind Dämme (Erfahrung!)
• Ästhetik (passen ins Landschaftsbild; Begrünung auf der Außeinseifte ist möglich!)
• Schleichendes Versagen! (Ankündigung durch Durchsickerung und Dammbewegungen, Katastrophenschutzmaßnahmen sind möglich!)
Was sind die Nachteile von Staudämmen?
• Große Massen (viel Baumaterial)
• Hohe Sorgfalt bei Auswahl und Einbringung der Dammstoffe
• Erosionsempfindlichkeit bei Überströmung
• Aufwändige Überwachung
Wie sind Staudämme zu konstruieren und zu bemessen?
▪ Art und Menge der verfügbaren Staudammbaustoffe
▪ Beschaffenheit des Untergrunds
▪ morphologischen Gegebenheiten
▪ Geschwindigkeiten von Wasserspiegelschwankungen
▪ klimatischen und seismischen Gegebenheiten
▪ boden- und felsmechanischen Kennwerten
▪ hydrodynamischen Erfordernissen
Welche Anforderungen werden an Dammbaustoffe gestellt?
▪ Verwendung von Locker- und Festgesteinen
▪ keine organischen Bestandteile
▪ witterungsbeständiges Material
▪ Böschungsneigungen = f (Baumaterial)
▪ hohe Scherfestigkeit
▪ hohe Verformbarkeit
▪ gute Verdichtbarkeit
▪ hohe Tragfähigkeit
▪ geringe Wasserdurchlässigkeit
▪ hohe Filterbeständigkeit
▪ geringe Frostveränderlichkeit
▪ gute Befahrbarkeit
Was ist der Unterschied zwischen Außen- und Innendichtung?
Bei den Dämmen mit Außendichtung wirkt der gesamte Dammkörper als Stützkörper. Bei Dämmen mit Innendichtung wirkt nur der luftseitig liegende Teil des Dammes als Stützkörper.
Definition Homogene Dämme
Bei homogenen Dämmen besteht der ganze Dammkörper aus einem wenig durchlässigen Schüttmaterial (kf < 10^-6 m/s). Homogene Dämme werden überwiegend für kleine Dammhöhen < 20m eingesetzt. Der luftseitige Dammfuß ist gegen Wasseraustritt durch einen Drainagekeil oder eine Auflast zu sichern. Eine Alternative stellt der Einsatz eines Kaminfilters dar.
Definition Zonendämme
Zonendämme bestehen aus zwei oder mehreren Zonen mit unterschiedlichen Materialeigenschaften. Der Dammkern im Inneren übernimmt die Dichtungsfunktion. Das Kernmaterial sollte eine Durchlässigkeit von kf < 10-7 m/s besitzen. Aufgrund der unterschiedlichen Durchlässigkeiten zwischen Kern- und Stützkörpermaterial sind Übergangszonen zur Erfüllung der Filterstabilität zu schaffen. Diese Übergangszonen sollen außerdem Steifigkeitsunterschiede zwischen Kern (ES ≈ 5 MPa) und Stützkörper (ES ≈ 100 MPa) ausgleichen.
Was ist die Aufgabe von Dichtungen?
Dichtungen reduzieren die Strömungsbelastung im Deichkörper und erhöhen damit die Sicherheit gegen Erosion, Suffosion und die Standsicherheit!
Welche Versagensmechanismen gibt es?
• Piping
• Böschungsinstabilität
• Überströmung
• Rutschungen
Wie lautet die geometrische Sperrbedingung?
D15/d85 < 4 (Sicherheit gegen Kontakterosion)
Wie lautet die Bedingung für die Gewährleistung des Durchflusses? (Durchlässigkeitsregel)
D15/d15 > 4
Welche Bedingung muss der Nachweis der Filterstabilität noch erfüllen?
Kornverteilung der feineren Schicht (d) muss parallel zur Kornverteilung der gröberen Schicht (D) verlaufen
Nenne die Vorteile von Kontrollgängen in Staudämmen
− Verbindung von Dichtungselement und Untergrundabdichtung
− Beschleunigung des Bauablaufes durch Entkopplung von Untergrund- Abdichtung und Dammschüttung
− Sickerwasserableitung, Zugänglichkeit zur Messtechnik, Deformationsmessung
Nenne die Nachteile von Kontrollgängen in Staudämmen
− Kosten, Aufwand
− Schädigung des Felsgefüges durch die
Sprengarbeiten bei der Herstellung
− Potentielle Schwachstelle für hohe Gradienten und Sickerwegverkürzungen
− Spannungsumlagerungen im Nahbereich des Betonbauwerks
− Potentielle Schwachstelle bei Sabotage oder Terrorakten