VL-Stoff und noch dazu Flashcards
Planen Sie ein Experiment zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen dem Wassergehalt des Bodens (unabhängig) und dem Wachstum von Tomatenpflanzen (abhängig) in einem Gewächshaus (kontrollierte Umweltbedingungen).
Verschiedene Töpfe mit Tomatenpflanzen unter möglichst gleichen Bedingungen (Boden, Temp. etc) dann Vergleichsgruppe mit moderater Bewässerung, dann jeweils auf und absteigende Wassermengen.
Freilandexperiment zum Zusammenhang von Stickstoffverfügbarkeit (unabhängig) und Biomasseproduktion (abhängig) beschreiben und Hypothese aufstellen.
Zusammenhang zwischen Pflanzenproduktion und Stickstoffverfügbarkeit
Hypothese: Pflanzenproduktion steigt mit der Stickstoffverfügbarkeit (positive Korrelation)
- N2-Verfügbarkeit → erklärende Variable (unabhängige Variable)
- Produktivität → Response-Variable (abhängige Variable)
Überprüfung: Freiland – Produktionsunterschied gedüngte und ungedüngte Flächen; Gewächshaus – Vergleich vom Wachstum unterschiedlich gedüngter Pflanzen (nicht direkt übertragbar auf Freiland)
→ lineares Regressionsmodell zur Vorhersage der Pfanzenproduktivität in Abhängigkeit von der Stickstoffverfügbarkeit
Beschreiben Sie ein einfaches Modell der Ressourcennutzung. Welcher Zustand gilt dabei als „nachhaltig“?
- Globaler Resourcenverbrauch bestimmt durch Bevölkerungszahl und Pro-Kopf-Verbrauch
Einfachste Modell:
- Input → Resourcen → Output
- Output = Input gilt als Nachhaltig
- Einfachste Form der Nachhaltigkeit ist die Beschränkungen von Angebot und Nutzung

Erklären Sie ökologische Nachhaltigkeit. Wie kann die Bewirtschaftung eines Waldes nachhaltig gestaltet werden?
- Input → Resourcen → Output
- Output = Input gilt als Nachhaltig
- Muss für Regenerationszeit erlauben = Turnus-Zeit
- Bsp. Nachhaltigkeit: Waldbewirtschaftung
Ansätze:
- Arten sind Bestandteile eines Ökosystems und ein gewisser Teil einer Population muss erhalten bleiben (MSY = max. sustainable yields) um Öko-funktion zu erfüllen und Bewahrung der Struktur des Nahrungsnetzes = Beschränkungen von Angebot und Nutzung

Was ist die minimale Überlebensfähige Populationsgröße (MVP)? Wie groß ist sie bei Wirbeltieren?
minimale Überlebensfähige Populationsgröße (MVP)
MVP = minimal viable population
Kleinste Populationsgröße einer Art in einem Lebensraum, die trotz der Auswirkungen von demographischen und umweltstochastischen Faktoren sowie Naturkatastrophen, mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit einen Zeitraum von 1000 Jahren überlebt.
50/500-Regel
- kurzfristig – nie weniger als 50 Individuen
- langfristig – nie weniger als 500 Individuen
- basiert auf Inzuchtvermeidung
Nennen Sie 4 Hauptfaktoren für den Rückgang der biologischen Vielfalt und erklären Sie die Wirkung eines Faktors genauer.
Rückgang der biologischen Vielfalt
- Massenaussterben von Arten
- stark wachsende Bevökerung
- Rückgang geeigneter Habitate (schnelle wirtschaftliche Entwicklung)
- Fragmentierung von Habitaten → → Fischpässe oder Autobahnen
Beispiel: Nach der menschlichen Besiedlung wurde der Regenwald in Madagaskar stark beeinträchtigt.
Erhaltung von biologischen Vielfalt: Arten (MVP, MDA, Habitatsansprüche) und Lebensräume (Wechselwirkung Flächengröße und Artenvielfalt)
Aussterbeereignissen: Fragmentierung, Ausnutzung von Arten, Invasive Arten und Hybridisierung.
Was muss für die Erhaltung der biologischen Vielfalt unbedingt berücksichtigt werden?
Erhaltung von biologischen Vielfalt
- Arten (MVP, MDA, Habitatsansprüche)
- Lebensräume (Wechselwirkung: Flächengröße und Artenvielfalt)
MVP = minimal viable population
MDA = minimum dynamic area
Welches Konzept der Biozonöse gilt heutzutage?
Darwinistisches Konzept
- Lebensgemeinschaften sind keine Superorganismen
- Biozönosen sind räumlich abgrenzbare funktionelle Einheiten
- Interaktionen zwischen Populationen wichtig für Selektion und Adaptation
Wie unterscheidet sich die Biozönose der hydrothermalen Vulkanschlote (Tiefsee) in den Energie- und Kohlenstoffquellen von den Ökosystemen des Landes und des marinen Flachwasser?
Tiefsee: Chemotrophe Zönose mit CO2 als C-Quelle (Chemolithotrophen und Chemoautotrophen), hohe Toleranz gegen Temperaturen und Schwermetalle, kein Licht
- Hydrothermalquellen liefern nur anorganische Ressourcen → Bakterien und Archaeen
Land: Photoorganotroph/Photolithotroph (Pflanzen), Licht, relativ lebensfreundliche Bedingungen
Marine Flachwasser:
Beschreiben Sie die physiologische und morphologische Anpassung von Sonnen- und Schattenpflanzen. Nennen Sie jeweils eine Pflanze.
- Schattenpflanze: nied. LK + LS, große/dünne Blätter (Springkraut)
- Sonnenpflanze: höher LK + LS, kleine Blätter, Palisadenparenchym (enthält viele Chloroplasten) (Silberdistel)
Lichtkompensationspunkt (LK) = CO2-Aufnahme durch Photosynthese und CO2-Abgabe durch Atmung gleich hoch
Lichtsättigungspunkt (LS) = Maximale Photosyntheserate
%PhAR = photosynthetically active radiation

C3 und C4-Pflanzen besitzen unterschiedliche Stoffwechselwege der Photosynthese. An welche Umweltbedingungen sind C4-Pflanzen dadurch besser angepasst?
An trockene und salzhaltige Umwelt, höhere Temperatur → Reaktionen der Photosynthese finden in getrennten Zellen statt, dadurch höhere Photosyntheseeffiziens und kürzere Öffnungszeiten der Stomata
In der Stadt treten doppelt so viele C4- als C3-Pflanzen auf, wie unterscheiden
sich die CO2-Fixierungswege der Pflanzentypen (mind. 3 Beispiele)?
An welche (mind.) zwei **städtischen Bedingungen** sind sie besser **angepasst**?
Nennen sie eine Beispiel einer C4-Pflanze und einer C3-Pflanze.
C4: Vorfixierung von CO2 mit PEP-Carboxylase zu Malat in den Mesophyllzellen → Transport in den Bündelscheidenzellen
– räumliche Trennung von Fixierung
– Wasserverlust minimal
– keine Photorespiration
– geringeren CO2-KP
C3: Fixierung von CO2 mit RuBisCO
– Sonnen-und Schattenblätter
– Licht- und Dunkelreaktionen
Anstieg der Temperatur und Trockenheit begünstigen das Vorkommen von C4 Pflanzen.
- typische C4-Pflanzen sind Mais
- typische C3-Pflanzen sind Buche
Sie planen ein Experiment zur Produktivität aquatischer Lebewesen mit der Hell-Dunkel-Flaschen-Methode. Wie gehen sie vor?
Bruttoprimärproduktion (BPP) wird durch 2 Flaschen bestimmt:
- helle durchsichtige Flasche: Phytoplankton mit Photosynthere und Respiration → [O2] → Nettoprimärproduktion
- dunkle undurchsichtige Flasche: Phytoplanktion mit Respiration → [O2]-Verbrauch
BPP = NPP - Verbrauch

Beschreiben Sie das Verteilungsmuster terrestrischer Biome entlang der Gradienten für Temperatur und Feuchtigkeit.
Verteilungsmuster terrestrischer Biome
- Je geringer der Temperatur, desto geringer der Niederschlag
- Anzahl der Biome nimmt mit der Temperatur ab
- Niederschlag nimmt von Äquator zu Pole ab
- Mit extremeren Temperaturen weniger Biome, Feuchtigkeit mit hohen Temperaturen abnehmend, meiste Biome bei moderaten Bedingungen
Biom: ein Großlebensraum der Biosphäre mit Abgrenzung von Pflanzenformationen.
Pflanzenformationen: sind Kategorien für Pflanzen mit physiognomisch ähnlichem Erscheinungsbild welche die dominierenden Gestaltungstypen der Vegetationszone darstellen.

Definieren Sie die Begriffe Biotop, Biozonöse, Habitat und Assoziation.
- Biotop — Lebensraum der Biozönose
- Habitat — typischer Standort einer Art von Pflanze/Tier
- Assoziation — Regionen mit ähnlichem Klima beherbergen Pflanzen mit ähnlichem Lebensformtyp
- Biozönose — Lebensgemeinschaft von lebenden Wesen, für eine den durchschnittlichen äußeren Lebensverhältnissen entsprechenden Auswahl und Anzahl von Arten und Individuen welche sich gegenseitig bedingen und durch Fortpflanzung in einem abgemessenen Gebiet dauernd erhalten.
Was sind die Faktoren der Produktivität in aquatischen und terrestrischen Systemen? Was ist der limitierende Faktor?
Faktoren der Produktivität
Aquatisches System
– Licht
– Nährstoffe
– Temperatur
- [P] ist limitierende Faktor
Terrestisches System
– Wasser
– Nährstoffe
– Temperatur
- [N] ist limitierende Faktor
Nennen Sie die 5 typischen Stockwerke (Vegetationsschichten) eines tropischen Regenwaldes. In welchem Stockwerk erwarten Sie die höchste Biodiversität?
Stockwerke (Vegetationsschichten) eines tropischen Regenwaldes
- Emergenten: höhe Größe Bäume
- Baumkronenschicht: geschlossenes Grünendach auf 30m
- Niedrige Baumschicht: fast geschlossenes Dach, meist Wind und Feuchtigkeit, höchste Biodiversität
- Strauchschicht: 1-2% Licht
- Bodenschicht: Farne, kräutiger Pflanzen
Welche Faktoren bestimmen maßgeblich die Primärproduktion von Steppen-Ökosystemen? Wenn Sie dies berücksichtigen – welche zugehörigen Vegetationsformen erwarten Sie in den großen Ebenen Nordamerikas von Ost nach West?
- Vegetationsperiode und Niederschlag bestimmen die NPP: je länger desto höher NPP, müssen frostgeschützt sein
- je mehr Niederschlag, desto höher ist die NPP
- Temperatur, Feuchtigkeit, Stickstoff → wenig Niederschlag, hohe Temp., weiter Rückgang durch Ackerbau
Von Ost nach West: abnehmender Niederschlag
Hochgrasprärie → Mischgrasprärie → Kurzgrasprärie

Ordnen Sie den Merkmalen ein passendes Zonobiom zu:
- Lange Trockenzeit, Grasdecke
- humide Tieflagen, Tagesklima
- Regenschatten, Fallwinde
- Frostperioden
- Breites Klimaspektrum
- Baumlos
- Westküste, Kontinente, Endemiten
- Brände
- Tropische Regenwälder
- Savannen
- Wüsten & Halbwüsten
- Hartlaubwälder & Gebüschformation
- Laub abwerfende Wälder
- Steppen
- Boreale Nadelwälder
- Tundra
- Tropische Regenwälder – humide Tieflagen, Tagesklima
- Savannen – Lange Trockenzeit, Grasdecke
- Wüsten & Halbwüsten – Regenschatten, Fallwinde
- Hartlaubwälder & Gebüschformation – Westküste, Kontinente, Endemiten
- Laub abwerfende Wälder – Frostperioden
- Steppen – Brände
- Boreale Nadelwälder – Breites Klimaspektrum
- Tundra – Baumlos
Definieren Sie die Begriffe Konvergenz, Homologie und Analogie. Nennen Sie ein Beispiel von Konvergenz aus dem Pflanzen- und Tierreich.
Konvergenz – Entwicklung ähnlicher Merkmale bei NICHT miteinander verwandten Arten; im Laufe der Evolution durch Anpassung an eine ähnliche Funktion und ähnliche Umweltbedingungen ausgebildet.
Beispiele:
- Wolf (Canis lupus) und Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) – Schägelmorphologie ist analog
- Dornen bei Cactaceae (Kurztriebe – Sprossursprung) und bei Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse (Nebenblattdornen – verholzte Nebenblätter).
Homologie – gemeinsamer evolutionärer Ursprung, oft unterschiedliche Funktion
Analogie – unabhängig voneinander entstanden, bei ähnlicher Funktion => konvergentes Merkmal
Nennen Sie ein Beispiel jeweils von allopatrischen und sympatrischen Artbildung.
allopatrische Artbildung: geographisch getrennte Arten ohne gemeinsamen Vorfahr unterliegen einer Konvergenz → Placentatiere und Beuteltiere
sympatrische Artbildung: Arten ohne gemeinsamen Vorfahr aber mit überlappenden Verbreitungsgebieren unterliegen einer Konvergenz → “Hochleistungsschwimmer” wie Delphin/Thunfisch.
Konvergenz – Entwicklung ähnlicher Merkmale bei NICHT miteinander verwandten Arten; im Laufe der Evolution durch Anpassung an eine ähnliche Funktion und ähnliche Umweltbedingungen ausgebildet
Erklären Sie den Unterschied zwischen allopatrischer und sympatrischer Nischentrennung.
Nischentrennung
- Allopatrische: räumliche Trennung (geographisch)
- Sympatrische: Auftrennung der Nischen entlang von Gradienten für Umweltfaktoren → abiotisch (pH-Wert) / biotisch (Beutegröße)
Bsp. Wildkatzen mit versch. Zahngrößen → Unterschiedliche Nahrungsnischen (je nach Beutegröße)
Bsp. Schnarbelbreite bei Darwin-Finken → Unterschiedliche Nahrungsnischen
Nennen Sie 2 Anpassungen der Pflanzen und Tiere für die Wüsten/Halbwüsten.
Anpassungen von Pflanzen:
- H2O-Speicherung (Sukkulenz)
- verringerte Blattoberfläche
- Überdauern als Samen
- unterirdische Speicherorgan
Anpassungen von Tieren:
- H2O-Speicherung (Kamele)
- Vermeidung von Übersommerung
Welche zwei Arten von ökologischer Potenz gibt es und welche drei Unterarten zu der einen unterscheidet man?
ökologische Potenz – die Reaktionsbreite (Toleranz) einer Art gegenüber einem bestimmten Umweltfaktor.
- Eurypotent, Stenopotent mit Unterarten oligo-, meso-, poly-
Eurypotent
- gesamte Amplitude
- Schwankungen toleriert
Stenopotent
- deutlich abgegrenzte, enge Bereiche
- oligo: Optimum bei geringeren Intensitäten des Faktors
- meso: Optimum bei mittleren Intensitäten des Faktors
- poly: Optimum bei höheren Intensitäten des Faktors









































