VL 5 - Wahrnehmung 2 Flashcards
Erläutern Sie das allgemeine Prinzip der Modularität.
Kognition wird in Module mit funktionaler Spezialisierung unterteilt.
- > Ein Modul ist eine funktionelle Einheit, die durch Input und Output sowie die Transformation dazwischen definiert ist.
- > Die funktionale Spezialisierung ist durch die Verarbeitung bestimmter Inhalte durch die einzelnen Module definiert.
Allgemein: Module sind funktional und nicht physiologisch definiert. Jedes Modul hat aber natürlich eine neuronale Spezifikation (Implementation).
Zeichnen Sie die Modularität visueller Wahrnehmung und erklären sie diese.
Visueller Stimulus führt zu visueller Wahrnehmung.
-> Die visuelle Wahrnehmung ist ein Modul, das wiederum in kleinere Module unterteilt ist.
kleiner Module: Farbe, Bewegung und Form
Modulindividuation: Verarbeitung von Reizeigenschaften, die prinzipiell unabhängig sein können.
–> Die Zusammenarbeit der Module visueller Wahrnehmung ermöglichen ein integriertes Perzept der Außenwelt.
Welche Annahme liegt der Unabhängigkeit der von Eigenschaften zugrunde?
Einige Eigenschaften visueller Reize lassen sich (prinzipiell) beliebig miteinander kombinieren und gleichzeitig unterscheiden.
Þ Annahme: Diese Eigenschaften werden unabhängig verarbeitet
Wozu dient Farbwahrnehmung?
- Farbe erleichtert Segmentierung um visuellen Feld.
- Ausserdem erleichtert Farbe das Erkennen von Objekten.
Was sind die Merkmale farbiger Reize?
Wieviele Farben können wir ungefähr wahrnehmen?
Farbton: bis zu 200 verschiedene Farben
Sättigung: bis zu 20 Sättigungsstufen
Helligkeit: bis zu 500 Helligkeitsabstufungen
-> Insgesamt können wir ungefähr 2 Millionen Farben wahrnehmen.
Wovon hängt die Farbwahrnehmung ab?
Wodurch entsteht natürliches (weißes) Licht?
Die Farbe von Objekten wird durch zwei Faktoren
bestimmt:
1. Spektrale Zusammensetzung der Beleuchtungsquelle: die Wellenlänge des Lichts, mit dem ein Objekt beschienen wird.
2. Reflektanz des Objekts: Anteil des reflektierten Lichts.
Natürliches (weißes) Licht entsteht
durch die Überlagerung vieler Wellen
mit unterschiedlichen Wellenlängen.
Was ist die subtraktiven Farbmischung und Wie entsteht der Farbeindruck?
Bei der subtraktiven Farbmischung entsteht die Änderung der Farbe dadurch, dass das Licht durch den Farbstoff oder Pigmentschichten durchgeht.
-> Die Pigmente funktionieren dabei als Filter, die spektrale Anteile des Lichts absorbieren.
Die resultierende Farbe ist das Eingangslicht minus der absorbierten Farbe.
Also: Subtraktiv, weil Farbe absorbiert wird
Wie entsteht die Farbe bei der additiven Farbmischung?
Die resultierende Farbe entstehet durch addition, daher dem Mischen von Lichtquellen verschiedener Wellenlängen.
Welche zwei Farbtheorien unterscheiden wir?
Dreifarbentheorie und Gegenfarbentheorie
Was ist die Annahme der Dreifarbentheorie und was ist ein Experiment, auf welchem diese Schlussfolgerung beruht?
Die Grundannahme ist, dass die Farbwahrnehmung auf drei Farben beruht (Thimas Young, 1802).
Behaviorales Farbmischexperiment von Hermann und Helmholtz (1860):
Aufgabe: Mehrere Lichtquellen so manipulieren, dass ein Vergleichsbild entsteht.
Befund: es sind mindestens drei Lichtquellen unterschiedlicher Wellenlängen notwendig, um das Vergleichslicht zu erzeugen.
Schlussfolgerung:
1- Das Farbensehen basiert auf drei unterschiedlichen Rezeptortypen mit unterschiedlicher spektraler Empfiindlichkeit.
2. Licht einer Wellenlänge stimuliert die drei Rezeptorsysteme in unterschiedlichem Ausmaß.
3. daher: unterschiedliche Wellenlängen werden durch Aktivitätsmuster in den drei Rezeptorsystemen kodiert.
Was besagt das Univarianzprinzip?
Nach dem Univarianzprinzip kann eine unendliche Anzahl an Wellenlängen-Intensitätskombinationen exakt dieselbe Antwort in einem Photorezeptor erzeugen.
-> Ein Photorezeptor alleine kann Farbe nicht kodieren!
Was kann die Dreifarbentheorie gut erklären?
Farbfehlsichtichtigkeiten, die auf Fehlern von ein oder zwei Rezeptorsystemen beruhen.
- Dichromat mit zwei Rezeptorarten:
braucht nur zwei Lichtquellen, um Farbübereinstimmung mit allen anderen Wellenlängen herzustellen. - Monochromat mit nur einem Rezeptor:
eine Farbunterscheidung ist nicht möglich
Wie nennt man Rot-Grün-Blindheit?
Pronatopie
Was ist die Neuropsysiologische Grundlage für die drei Rezeptormechanismen?
Annahme Rezeptormechanismen:
Es gibt drei Zapfenarten mit unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit:
- kurzwelliges Licht = 419 nm (blau)
- mittelwelliges Licht = 531 nm (grün)
- langwelliges Licht = 558 nm (rot)
Wo sind die Grenzen der Dreifarbentheorie?
Was kann sie nicht erklären?
1) Muster der Farbblindheit: Warum die Kombination Rot
& Grün, und Blau & Gelb?
2) Warum gibt es Farbkombinationen wie bläuliches Grün,
aber nicht rötliches Grün?
3) Natur farbiger Nachbilder?