VL 2 Flashcards

1
Q

Definition Wahrnehmung

A

Wahrnehmung ist darauf ausgerichtet, das Handeln in einer Umwelt
zu ermöglichen (Wahrnehmung ist aktiv)

Wahrnehmung (engl. perception): die komplexe mentale Reizabbildung, z.B. nach Aufnahme,
Organisation & Interpretation von komplexen Reizereignissen

“We must perceive
in order to move,
but we must also
move in order to
perceive.“
(J. Gibson, 1966)

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2
Q

Transduktion

A

Umwandlung eines
physikalischen Reizes in
bioelektrische Signale

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3
Q

Modalitäten & Qualitäten der Wahrnehmung

A

Sinnesmodalitäten & Sinnesqualitäten
▪ Modalitäten/Systeme: Grundtypen der Sinnesempfindungen; je nach Sensor/Rezeptor
▪ Qualitäten: verschiedene Empfindungen innerhalb einer Sinnesmodalität

Modalitäten Qualitäten
1. Visuelles System Helligkeit, Farbton, Sättigung
2. Auditives System Lautstärke, Tonhöhe
3. Olfaktorisches System Gerüche (ggf. Duftklassen)
4. Gustatorisches System süß, sauer, salzig, bitter, umami
5. Hautsinne Druck, Temperatur, Vibration
6. Vestibuläres System Schwerkraft, Beschleunigung
7. Propriozeptives System Kraftsinn, Bewegungssinn, Lage des Körpers
8. Interozeptives System innere Zustände (z.B. Blutdruck, innere Organe)
9. Nocizeptives System Schmerz (z.B. Gewebsschädigungen)

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4
Q

Was ist ein adäquater Reiz?

A

adäquater Reiz: derjenige Reiz, für den ein bestimmter Sensor/Rezeptor die maximale
Empfindlichkeit besitzt (z.B. Licht für die Photorezeptoren im Auge)

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5
Q

Was ist ein distaler Reiz?

A

Distaler („ferner“) Reiz: das physikalisch reale Objekt in der Außenwelt

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6
Q

Was ist ein proximaler Reiz?

A

proximaler („naher“) Reiz: die Reizabbildung auf der Rezeptorebene

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7
Q

Was ist Empfindung?

A

Empfindung (engl. sensation): die elementare mentale Reizabbildung, z.B. bei isolierter
Reizung von Rezeptoren desselben Typs

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8
Q

Was ist ein Perzept?

A

▪ Repräsentation: der Zustand eines kognitiven/neuronalen Systems, der dem Zustand der
externalen Umwelt entspricht; Repräsentationen sind Abbildungen äußerer Gegebenheiten (Perzepte im Hirn)

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9
Q

Inverses Problem

A

Der Versuch, den distalen Reiz aus dem proximalen Reiz zu rekonstruieren,
kann als inverses Problem verstanden werden.

▪ Problem: Einem proximalen Reiz kann eine Vielzahl möglicher distaler Reize zugrunde liegen
(sog. unterbestimmtes Problem).

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10
Q

Wahrscheinlichkeitsprinzip

A

▪ Wahrnehmung ist nicht „wahr“ im Sinne der physikalischen Messbarkeit.
▪ Wahrnehmung konstruiert aus den verfügbaren Informationen eine handlungsrelevante
interne Repräsentation; Wahrnehmung ist dabei selektiv und kontextabhängig.
▪ Problem: Verfügbare Information ist i.d.R. unvollständig, verrauscht und mehrdeutig
▪ Hermann von Helmholtz: Wir nehmen dasjenige Objekt wahr, das mit der größten
Wahrscheinlichkeit die Ursache unserer jeweiligen sensorischen Empfindung ist.
(Wahrscheinlichkeitsprinzip; Vorerfahrungen/Vorannahmen werden einbezogen)

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11
Q

Untersuchungsansätze Wahrnehmung

A

▪ #1 Physiologie: Physik des Signals & physiologische Grundlagen (z.B. Biochemie bei der
Signal-Transduktion; Struktur & Funktion von Rezeptoren)
▪ #2 Psychophysik: Quantifizieren der Wahrnehmung (z.B. durch Messung von Absolut-
und Differenzschwellen; Signalentdeckungstheorie: Sensitivität & Antworttendenz)
▪ #3 Kognitionspsychologischer Ansatz: kognitive Einflüsse auf die Wahrnehmung (z.B.
Effekte von Vorwissen & Erwartungen auf die Objekterkennung)

Kognitive Neurowissenschaft: Interdisziplinäre Untersuchung der neuronalen Grundlagen
von allen Aspekten der Wahrnehmung

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12
Q

optischer Apparat

A

Hornhaut (Cornea), vorderer
und hinterer Augenkammer, Iris, Linse und Glaskörper

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13
Q

Was ist der dioptrische Apparat?

A

Als dioptrischen (lichtbrechenden) Apparat bezeichnet man die Gesamtheit der lichtbrechenden
Strukturen des Auges.
▪ Hornhaut: ca. 75% der Brechkraft des Auges; Linse ca. 25% Brechkraft (variabel)

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14
Q

Bikonvexe Sammellinse

A
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15
Q

Homunkulus-Theorie

A

Homunculus (lat.): kleiner Mensch
▪ Homunkulus-Theorie der Wahrnehmung: Die Annahme, irgendeine Instanz im
Gehirn würde das Retina-Bild wieder umdrehen und Babys müssten das erst
einmal lernen. So als gäbe es es im Kopf nochmals ein Wesen, das sich die
Bilder von der Retina anschaut.

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16
Q

Retina (Netzhaut)

A

Zwei Rezeptortypen: ca. 6 Millionen Zapfen & 120 Millionen Stäbchen
▪ Fovea (Stelle schärfsten Sehens): fast ausschließlich Zapfen
▪ Wo der Sehnerv die Retina verlässt, befinden sich keine Rezeptoren („blinder Fleck“)

17
Q

Filling-In Phänomen

A

Regelmäßige Muster, die in den blinden Fleck fallen, werden „aufgefüllt“

18
Q

Stäbchen (rods)

A

120 Mio. lokalisiert in Peripherie der Netzhaut, hohe Dämmerungsempfindlichkeit/Lichtempfindlichkeit

19
Q

Zapfen (cones)

A

6 Mio. lokalisiert in Zentrum der Netzhaut, hohe Detailempfindlichkeit und Farbempfindlichkeit (Absorptionsspektra S, M, L)

20
Q

In welchem Lichtspektrum können Menschen sehen?

A

Licht mit Wellenlängen zwischen ca. 400 - 700
Nanometern (nm, 10-9 m)

21
Q

BILD VON AUGE STRUKTUREN

A
22
Q

Verschaltung

A

Die Information aus ca. 126 Millionen retinalen Rezeptorzellen wird auf
ca. 1.2 Millionen Ganglienzellen der Retina (Output-Ebene) verschaltet
▪ Stäbchen-System: hohe Konvergenz (Bündelung); Zapfen-System: geringe Konvergenz
▪ Fovea (Zapfen-System): hohe räumliche Auflösung, aber geringe Lichtempfindlichkeit

23
Q

Retina (Blinder Fleck)

A

Stelle an der Sehnerv zur Retina verbindet, Rezeptoren sind “rückwärts” angeordnet (Informationsverarbeitung von außen nach innen), daher durchstößt Sehnerv die Schicht der Rezeptoren

24
Q
A
25
Q
A
26
Q

Was ist die Dunkeladaptation?

A

Dunkeladaptation: zunehmende Lichtempfindlichkeit zeigt Knick in der Kurve
▪ Kohlrausch-Knick: Empfindlichkeit der Zapfen dominiert zunächst und steigt schnell an;
nach einer Plateauphase „überholt“ die Empfindlichkeit der Stäbchen und dominiert

26
Q

Was bedeutet Adaption?

A

Adaptation bezeichnet die Anpassung einer Sinnesleistung an konstante
Umgebungssituationen

27
Q

was beschreibt die Akkommodation?

A

Akkommodation ist die Anpassung der Linsenkrümmung, damit man
Gegenstände in verschiedenen Entfernungen scharf sehen kann.
▪ Zonulafasern: Aufhängefasern der Linse; Normal-Zustand der Linse: stark gewölbt
▪ Nah-Akkommodation: Ziliarmuskel gespannt → Zonulafasern entspannt → Linse gewölbt
→ Linse hat eine kleine Brennweite (f)
▪ Fern-Akkommodation: Ziliarmuskel entspannt → Zonulafasern gespannt → Linse straff
→ Linse hat eine große Brennweite (f)

28
Q

Nahpunkt

A

Nahpunkt: Die Entfernung vom Auge, unterhalb welcher die Linse nicht
mehr akkommodieren kann, um nahe Objekte zu fokussieren

29
Q

Was ist Presbyopie?

A

Presbyopie (Altersweitsichtigkeit): Entfernung des Nahpunkts nimmt mit dem Alter zu (Die Linse ist weniger elastisch und kann sich nicht mehr so gut krümmen.)

30
Q

Selbstüberprüfungsfragen VL2 Beschreiben Sie kurz, was ein distaler Reiz und was ein proximaler Reiz
ist.
▪ Nennen Sie zwei Modalitäten und die dazugehörigen Qualitäten.
▪ Nennen Sie zwei Untersuchungsansätze bei der Erforschung von
Wahrnehmung.
▪ Was beschreibt der Kohlrausch-Knick?
▪ Um Gegenstände in der Ferne scharf sehen zu können, muss die
Linsenkrümmung angepasst werden. Wie nennt man diesen Prozess?

A