vitamine Flashcards
vitamine allg
Substanzen, die der Körper für die Erhaltung seiner Lebensfunktionen benötigt
● Mikroorganismen und Pflanzen können sie selbst synthetisieren
● Den höheren Organismen sind die dazu benötigten Enzyme verloren gegangen=> Für
Menschen essentiell (Ausnahme=> Vitamin D, aus Cholesterin synthetisiert)
● Werden nur in ganz geringen Mengen benötigt
● Funktionen:
○ Cofaktoren von Enzymen
○ Transkriptionsfaktoren
○ Antioxidanzien
○ Bestandteile von Signaltransduktionsketten
Vitaminosen
Hypo-/Avitaminose
Definition
Hypovitaminose: Unterversorgung des Organismus (Vitaminmangel)
Avitaminose: Vollständiges Fehlen eines Vitamins im Organismus
Mögliche Ursachen
Mangelernährung
Unzureichende Vitaminzufuhr (z.B. durch spezielle Diäten)
Resorptionsstörung im Darm
Gendefekte
Pathogenese: Aufbrauchen der Vitaminspeicher → Gestörter Intermediärstoffwechsel → Klinische Symptomatik → Organveränderungen
Symptome: Meist unspezifisch wie z.B. Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen
Therapie: Vitaminsubstitution
Hypervitaminose
Definition: Überversorgung des Organismus (Vitaminüberschuss)
Ursachen: Betrifft fast nur fettlösliche Vitamine, da diese im Körper gespeichert werden → erschwerte Elimination
Symptome: Abhängig vom überdosierten Vitamin
Einteilung der Vitamine:
○ Fettlösliche Vitamine=> Vitamin A, D, E und K (,,EDeKA”)
○ Wasserlösliche Vitamine=> Vitamine der B-Gruppe und das Vitamin C
Fettlösliche Vitamine
Fettlösliche Vitamine sind apolare Moleküle, die aus der Nahrung gemeinsam mit den Lipiden resorbiert werden. Sie können im Körper an unterschiedlichen Stellen gespeichert und bei Bedarf freigesetzt werden.
Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen
Vitamin A (Retinoide)
Vitamin D (Calciferol)
Vitamin E (Tocopherol)
Vitamin K (Phyllochinon)
Resorption und Transport: Gemeinsam mit den Nahrungslipiden
Gallensäuren umschließen die fettlöslichen Vitamine in wässriger Umgebung und bilden sog. Mizellen
Aufnahme im Darm (v.a. im Duodenum) und Verpacken zu Chylomikronen
Abgabe in die Lymphe und Transport über Ductus thoracicus in die Blutbahn
Transport zur Leber
Von der Leber Transport zur Zielzelle mithilfe spezieller Transportproteine
Vitamin A (Retinoide) allg
Leitsubstanz des Vitamin A ist das Retinol; jedoch werden auch Substanzen mit derselben biologischen Wirkung wie z.B. Retinal und Retinoat zum Vitamin A gezählt. Diese Verbindungen werden unter dem Begriff „Retinoide“ zusammengefasst.
Vitamin A Retinoide
chemische Grundlagen
Stoffklasse: Retinoide
Chemische Leitstruktur: Isopren
Inaktive Vorstufen (Provitamine): Carotinoide wie z.B. Betacarotin (= ein Tetraterpen)
Aktive Formen
Retinal (Aldehyd)
Retinoat (Carbonsäure-Anion)
Retinol (Alkohol)
Vitamin A Retinoide
Physiologie
quellen
aktivierung
transport
speicherung
ausscheidung
Natürliche Quellen
Pflanzliche Quellen: Als inaktive Vorstufe (v.a. Betacarotin) in gelben und grünen Gemüsesorten (z.B. Möhren, Spinat, Fenchel, Grünkohl)
Tierische Quellen: Als Speicherformen (Retinylester) z.B. in Leber, Fisch, Eiern
Aktivierung: Carotinoid wird in zwei Retinalmoleküle gespalten; Retinal kann reversibel zu Retinol reduziert und irreversibel zu Retinoat oxidiert werden
Transport: Neben dem für fettlösliche Vitamine üblichen Mechanismus (s.o.) als Retinol über Transportproteine
Retinolbindendes Protein (RBP): Im Blut zu den Zielzellen
CRAB-Proteine: Binden selektiv nur Retinoat
Speicherung: In den Ito-Zellen der Leber
Speicherform: Retinylester (z.B. Retinylpalmitat )
Reduktion von Retinal zu Retinol → Veresterung zu Retinylester (z.B. mit Palmitat zu Retinylpalmitat)
Bei Bedarf Freisetzung von Retinol durch Esterase
Ausscheidung: Über Galle und Urin
Vitamin A Retinoide Frunktion
Sehvorgang: Bestandteil des Rhodopsins als 11-cis-Retinal
Genregulation: Regulation verschiedener Gene für Zellwachstum und -differenzierung, Reproduktion und Embryogenese
Wirkmechanismus: Retinsäure fungiert als Ligand für intrazelluläre Kernrezeptoren (ligandenaktivierte Transkriptionsfaktoren), u.a Steigerung der Genexpression von:
Keratinen
Lamininen
Aufbau und Erhalt verschiedener Gewebestrukturen, z.B.
Haut und Schleimhaut
Schleimbildende Zellen
Knochen und Bindegewebe
Vitamin A
Hypovitaminose:
● Nachtblindheit (Hemeralopie)=> ungenügende Regeneration des
Rhodopsins
● Dann trocknen die Schleimhäute aus und verhornen
● Am Auge Xerophthalmie
● Schließlich Verhornung der Kornea und Erblindung, Atrophie der
Speicheldrüsen und des Darmepithels
● Bei Jugendlichen Wachstumsstörungen und Knochenbildungsstörungen
Hypervitaminose:
● Kopfschmerzen, Erbrechen Schwindel, Haarausfall, Hautaustrocknung,
überschüssiger Knochenbildung (Hyperostose)
● Beim Embryo Fehlbildungen des Skeletts=> Störung der Ausbildung der
Längsachse
● Bei Rauchern, die definierte Dosen von Beta-Carotin über längere Zeit
erhielten, war die Häufigkeit von Lungenkrebs und Todesfällen im
Zusammenhang mit Erkrankungen des Herzkreislaufsystems erhöht