Virologie (Einführung aus Blut & Abwehr) Flashcards

1
Q

In welche Klassen werden Erreger eingeteilt? Geben Sie für jeder Erregerklassen den Größenbereich an!

A

Parasiten (Protozoen → Einzeller, Helminthen → Würmer) 50µm-10m

Pilze 10µm

Bakterien 1-3µm

Viren 15-400nm

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2
Q

Warum sind Viren im Gegensatz zu Protozoen keine Lebewesen? Nennen Sie wenigstens 4 Merkmale!

A

Viren fehlt ein Apparat für Proteinsynthese und die Energiegewinnnung, daher könne Viren sich nur in lebenden Zellen vermehren.

Alle Lebewesen können von Viren infiziert werden

Viren besitzen nur ein Typ Nukleinsäure (DNA oder RNA),

haben keine Ribosomen,

Vermehrung erfolgt in lebenden Zellen,

Antibiotika unwirksam

können durch Interferon gehemmt werden

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3
Q

Welche Maßnahmen muss jeder Impfung vorausgehen?

A

Aufklärungsgespräch

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4
Q

Nennen Sie drei Impfreaktionen!

A

Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle, leichtes Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl

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5
Q

Erster Nobelpreis für Physiologie oder Medizin? Für welche Leistung wurde er geehrt? Wer waren seine Lehrer, die in den folgenden Jahren für ihre grundlegenden Entdeckungen ebenfalls mit dem Nobelpreis geehrt wurden?

A

a) Emil v. Behring - Passive Immunisierung gegen Diphtherie (Diphtherie-Antitoxin → Würgeengel d. Kinder)
b) Paul Ehrlich und Robert Koch

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6
Q

Die moderne, naturwissenschaftliche Medizin gründet auf drei Säulen. Welche?

A

Anästhesiologie,

Zellularpathologie,

Ätiologie (Erreger-Natur übertragbarer Errakungen)

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7
Q

Impfgegener behaupten, dass die Allergierate durch die Anwendung von Impfungen zugenommen habe. Was spricht gegen diese Behauptung?

A

Sehr hohe Impf- und sehr niedrige Allergieraten in der ehemalligen DDR; Vergleichsweise niedrige Impf- und hohe Allergieraten in der BRD

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8
Q

Welche gefährliche Seuche konnte aufgrund der Voraussetzungen, dass der Mensch einziges Erregerreservoir ist, es effektive Vakzine gibt und eine hohe Impfrate, eliminiert werden?

A

Die humanen Pocken (Erreger: Variola maior Virus)

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9
Q

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen Infektionserreger ausrotten zu können?

A

hohe Impfrate (für das Erreichen der Herdimmunität),

effektive Vakzine,

Mensch ist einziges Erregerreservoir

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10
Q

Was ist eine a) Kombinationsimpfung? Nennen Sie ein Beispiel!

b) Simultanimpfung? Nennen Sie ein Beispiel!

A

a) aktive Immunisierung, gleichzeitig gegen mehrere Infektionserreger z.B. Di/Per/Te/Hämophilus influenzae Typ B (HiB)/ Poliopmyelitis/HepB (Totimpfstoffe);

Masern/Mumps/Röteln (LEBENDIMPFSTOFF! → Während SSW KI!)

b) aktive + passive Immunisierung mit dem Ziel eines raschen und anhaltenden Schutzes

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11
Q

Wie kann die Erstinfektion mit einem Virus serologisch sicher diagnostiziert werden?

A
  1. ) Nachweis erregerspezifischer IgM-AK
  2. ) Mindestens 4facher Titeranstieg in zwei Blutproben, deren Entnahme nicht länger als drei Wochen auseinander liegt
  3. ) Serokonversion (Auftreten von spezifischen Antikörpern gegen Antigene eines Mikroorganismus im Rahmen einer Infektion oder einer Impfung)
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12
Q

Mit welchem Alter produzieren Feten eigene AK?

Zu welcher Ig-Klasse gehören diese AK und wozu können sie verwendet werden?

A

a) Feten beginnen ab der 18. SSW eigene AK zu bilden
b) Es handelt sich um IgM-AK (reguläre AK bzw. Isohämagglutinine); Nachweis einer Intrauterinen Infektion

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13
Q

100 Personen haben sich mit einem bestimmten Erreger infiziert; 10 Personen erkranken klinisch manifest. Mit welchem epidemiologischem Begriff wird dieses Geschehen bezeichnet?

A

Manifestation (Manifestationsrate); NICHT in %, obwohl häufig so angegeben!!

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14
Q

Von 100 Personen, die einem Infektionserreger ausgesetzt waren, wurden 15 Personen infiziert. Welcher epidemiologische Begriff wird für dieses Geschehen verwendet?

A

Kontagiosität des Erregers

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15
Q

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ein Erreger als ätiologisches Agens einer Erkrankung bezeichnet werden kann (kausale Beziehung zwischen Erreger und Erkranung)?

A

Die Koch-Henle’schen Postulate (Übertragung des Kausalitätsprinzips von Falkow 1988 unter Einbeziehung der Molekulabiologie auf die Genebene);

  1. Damit ein Erreger als Ursache einer Erkrankung gelten kann, sollte er im Rahmen einer Infektion mikroskopisch nachweisbar sein
  2. Die von einem Erkrankten isolierten Mikroorganismen sollten außerhalb des erkrankten Organismus anzüchtbar sein, beispielsweise in einer Bakterienkultur
  3. Die angezüchteten Organismen müssen bei Übertragung auf ein geeignetes Versuchstier zur Ausbildung einer typischen Erkrankung führen. Die Erreger müssen dabei wiederum mikroskopisch und kulturell nachweisbar sein.
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16
Q

Sie äußern bei einem Pat. den Verdacht auf eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die den sofortigen Beginn einer spezifischen Therapie erfordert. Was müssen Sie noch vor Therapiebeginn veranlassen?

A

Probeentnahme für die Infektionsdiagnostik

17
Q

Nach den Vorgaben der STIKO (ständige Impfkommission) werden in Deutschland Impfungen in drei Kategorien eingeteilt. Welche?

A

1) Standardimpfungen
2) Indikationsimpfungen (postexpositionelle nach Kontakt, präexpositionelle bei beruflicher Exposition, Reiseimpfung)
3) Auffrischimpfungen

18
Q

Erklären Sie den Begriff ADE!

A

Antibody dependent enhancement”: Infektionsverstärkender AK: Nicht-neutralisierende, spezifische AK binden an Oberflächen-Antigene von Erregern, vor allem von Viren, und verstärken ihre Aufnahme in Wirtszellen. Die Folge ist eine erhöhte Infektiosität, u. U. mit einer Steigerung der Pathogenität.

Klinisch bedeutend bei Denguefibervirus-Infektionen (hämorrhagisches Fieber) und Adenovirus-Infektionen bei Neugeborenen (Bronchiolitis). Die Viren binden die IgG-Antikörper mit ihrem Fab-Fragment, während das Fc-Fragment nach außen weist. Dieses Fc-Fragment wird von Fc-Rezeptoren der Makrophagen und Monozyten gebunden und eine Aufnahme der Viren und Infektion dieser Zellen eingeleitet.

19
Q

Wie erlangen NK-Zellen Spezifität gegen virusinfizierte Wirtszellen?

A

Durch spezifische AK; Stichwort: ADCC - antibody dependent cellmediated cytotoxicity (antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität); Reaktion von natürlichen Killerzellen (NK) mit antikörperbeladenen Ziel-Zellen (Antigene oder Pathogene). ADCC wird mit Hilfe der Fc-Rezeptoren der natürlichen Killerzellen vermittelt. Durch diese Rezeptoren können die mit spezifischen IgG-Molekülen markierten Ziel-Zellen gebunden und durch Ausschütten der NK-Granula zerstört werden.

20
Q

Nennen Sie mind. 3 KI für aktive Immunisierungen!

A

1) Anwendung von Lebendimpfstoffen während der SS
2) Anwendung von Lebendimpfstoffen bei angeborenenen oder erworbenen Immundefekten
3) Akute behandlungsbedürftige Erkrankung
4) Bekannte Allergie gegen eine Substanz in der Impfstoffpräparation (Hühnereiweiß, Antibiotika, Konservierungsmittel)

21
Q

In welcher Form kommen aktive Impfstoffe zur Anwednung?

A

Tot-Impfstoffe (=nicht mehr vermehrungsfähige bakterielle/virale Antigene o. inaktivierte Toxine; Formalinbedampfung zerstört Nukleinsäuren d. isolierten Erreger; mehrmals applizieren; Di/Per/Te, Influenza, Hep A/B, Papillomaimpfstoff)

und Lebend-Impfstoffe (=vermehrungsfähige, abgeschwächte/attenuierte Erreger ohne Pathogenität; eigentlich nur einmallige Immunisierung; MMR, Varizellen, Pocken, Typhus u. Polio u. Cholera Schluckimpfung, Gelbfieberimpfung (hier Auffrischung, da in Europa kein Erregerkontakt))

22
Q

Was ist ein “heterologisches Antiserum”? Geben Sie ein Beispiel!

A

a) Das Serum stammt nicht von Menschen, sondern von einer anderen Spezies b) Bsp.: Anti-Diphtherietoxin (Herkunft: Pferd); tumortherapeutische und -diagnostische, monoklonale AK (Herkunft: Maus); Anti-Digoxin-AK (Schaft, Maus)

⇒ Passive Immunisierung = Applikation gereinigter AK;

  • heterolog: von einem Tier;
  1. Maus (häufigste), Ratte: monoklonale AK (Hybridome!)
  2. Pferd: Polyklonal Diphterie, Botulisms, Gasgangrän, Schlangenbiss, Scorpionstich

→ Nachteil: Ablagerungen von AG-AK-Komplexen in Niere (C5 Aktivierung)

  • homologe: von anderen Pat.
  1. als IVIG [aus Poolseren (Hep A, Masern, Röteln, Tetanus), normale Serumtiter)
  2. o. Hyperimmunglobulin (IgG angereichert; Tollwut, Windpocken, Rh-D-Prophylaxe)
23
Q

Infektionen können inapparent (subklinisch = ohne klinische Zeichen einer Erkrankung) oder apparent (klinisch manifest mit Symptomen und Komplikationen) verlaufen. Wie kann nachträglich festgestellt werden, ob ein Individuum eine best. Infektion (z.B. Windpcken oder Borreliose) unapparent durchgemacht hat?

A

1) Durch Nachweis erregerspezifischer AK im Serum
2) Durch Lymphozytenstimulationstest (Aktivierung von T-Zellen mit erregerspezfischem Antigen → Freisetzung und messen von IFNgamma

24
Q

Im Verlauf der Infektion mit Pathogenen Erregern treten primäre und sekundäre Schäden auf. a) Wodurch werden die primären Schäden verursacht?

b) Wodurch sekundäre?

A

a) Direkte Zellzerstörung (Primärschäden) entsteht durch Vermehrung des Erregers (zytopathogene Wirkung)
b) Sekundäre Zellzerstörung (immunpathologisch verursachte Störung der Zell- und Gewebefunktionen durch EZ-reaktionen); es kann zu einem massiven Gewebeuntergang kommen, wenn spezifische Abwehrzellen virusinfizierte Zellen zerstören (z.B. HepB-Infektion). Überschießende und fehlgeleitete Immunreaktionen können die Schäden verstärken
z. B. “Zytokinsturm” durch Superantigene;

ADE (antibody dependent enhancement);

molecular mimicry (AutoimmunAK gegen Endo- und Myokardgewebe nach Streptokokkeninfektion, gegen Triosephosphat-Isomearse bei Epstein-Barr-Virus-Infektionen)

25
Q

Nach dem Eintritt eines Infektionserregers in den Organismus können zwei Formen der Ausbreitung unterschieden werden. Nennen sie beide Formen mit je zwei Erreger-Beispielen!

A

Lokalisierte (umschriebene; Herpes simplex Viren, Helicobacter) und

generalisierte (allgemeine; Plasmodien, Masernvirus) Infektion

26
Q

Akute Infektionen können unterschiedlich verlaufen. Nennen Sie drei mögliche Verläufe!

A

1) Ausheilung mit Eliminierung des Erregers aus dem Körper (z.B. Röteln, Masern)
2) Ausheilung mit nachfolgender latenter Persistenz des Erregers (z.B. alle Herpesviren)
3) Chronische Infektion (Hepatitisvirus B und C, Papillomaviren, Lues)

27
Q

Eine wichige Voraussetzung für die Verbreitung von Infektionserregern ist ihre Übertragbarkeit. Nennen Sie die zwei Arten der Übertragung mit Beispielen!

A

horizontale Übertragung (aerogen, oral-fäkal, traumatisch) und vertikale Übertragung (diaplazentar Mutter-Kind; über die Keimbahn → Retroviren; in das Genom ihrer Wirtszelle integriert)

28
Q

Impfungen dienen dem Schutz vor Infektionskrankheiten, der Schutz entsteht durch Immunisierung. Welche beiden Möglichkeiten gibt es?

A

passive (heterologe u. homologe Seren) und aktive Immunisierung (Tot- u. Lebendimpfstoffe)

29
Q

Epidemiologie

A

= Ausbreitungsfähigkeit d. Erregers in d. Population

30
Q

Pandemie

A

= Erreger breitet sich innerhalb von 1/2 Jahr über d. Welt aus (einziger bekannter Erreger d. d. kann ist das Influeza Virus)

31
Q

Epidemie

A

Lokaler Ausbruch; zeitlich u. örtlich begrenzt

32
Q

Endemie

A

= Erreger ist immer da, breitet sich aber NICHT aus (singulärer Ausbruch, z.B. Borreliose)

33
Q

Mortalität vs. Letalität vs. Morbidität

A

Mortalität: Sterberate pro 100.000 bei einer Erkrankung

Letalität: Anzahl d. Verstorbenen an einer einzelnen Krankheit

Morbidität: Erkrankungsrate bei einer bestimmten Erkrankung pro 100.000