Verdauungsprozess Flashcards
Verdauungsschritte im Mund
Generell Sicherheitskontrolle auf Geniessbarkeit der Nahrung durch Zunge (Tastsinn & Geschmackssinn) Mechanische Zerkleinerung durch Kauen
Chemische Spaltung der Kohlenhydrate in kleinere Teile durch Amylase im Speichel
Worüber gibt Mund für Pflege Auskunft?
Volumenstatus, Selbstpflegekompetenz, Infekte, Gerinnungsstörungen, neurologische Einschränkungen, Intubationsbedingungen (schwierig od. nicht)
Mundhöhlenvorhof:
Raum zw. Wangen, Lippen und Zähnen
Mundhöhlenhauptraum
Innerhalb der Zähne mit Begrenzung harter & weicher Gaumen, Unterseite Zungen/Mundbodenmuskulatur, seitlich Zahnreihen von Ober/Unterkeifer, hinten Rachen, vorne Schneide/Eckzähne
Mundschleimhaut Aufbau
Kleidet Mundhöhle aus, Oberfläche mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel mit Speicheldrüsen. Ist an Zahnfortsätzen von Ober- / Unterkiefer mit Knochenhaut verwachsen.
Kaubewegung beteiligte Muskeln (& Strukturen)
M. masseter, M. temporalis ( & Support durch Mandibula/Maxilla).
Nerven am Gesicht und ihre Relevanz:
N. trigeminus V = Sensibilität
N. facialis VII = Motorik, Geschmacksempfinden, parasympathische Speicheldrüsen
N. glossopharyngeus IX: Motorisch / sensorisch Rachen & Zunge, Steuerung Parotis parasympathisch
N. vagus X: Schlucken
N. hypoglossus XII: Zungenmotorik
Speicheldrüsen im Mund und deren Beeinflussung
je 2x 3 grosse: Ohrspeicheldrüse (Glandula Parotis), Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis), Unterzungenspeicheldrüse (Glandula submandibularis)
sowie mehrere kleine Speicheldrüsen.
Beeinflussung durch Gedanken an Nahrung ==> Steigerung
Aufbau / Aufgaben Speichel:
Aufbau: H2O mit wenigen Elyten, Schleimstoffen & Antimikrobiell wirkenden Substanzen, Mineralstoffe, Amylase, Nuklease, Lipase.
Aufgaben: Nahrungsanfeuchten erleichtert Schlucken, Spaltung Kohlenhydrate, Spaltung Nukleinsäuren, Spaltung Fettsäuren, Schutz Mundschleimhaut, Remineralisierung Zähne durch Mineralstoffe.
Schluckvorgang
Bolusformung durch Zunge ==> Schub in Rachen==> Reizung Berührungsrezeptoren ==> Auslösung Schluckreflex ==> Hebung Gaumensegel / Zusammenzug Rachenmuskulatur zur Abdichtung Nasen-Rachenraum ==> Kontraktion Mundbodenmuskulatur & Kehlkopf nach oben ==> Verschluss Kehlkopfeingang mit Kehldecke (Aspirationsschutz) ==> Erschlaffung oberer Speiseröhrensphinkter ==> Wellenförmige KOntraktion Rachenmuskulatur & Schub in Ösophagus. Simultan reflektorische Atemhemmung.
Schluckphasen (nach Literatur 3/4)
Orale Vorbereitungsphase (willkürlich) ==> Nahrun in Mund mit Kauen und Vermischung bis Bolus
Orale Transportphase (willkürlich) ==> Bolustransport aus Zungenschüssel in Rachen durch Wellenbewegungen der Zunge
Pharyngeale Phase (unwillkürlich) ==> Abschluss Nasenrachen, Verschluss untere Atemwege, Transport durch Pharynx (ca. 1S)
Ösophageale Phase (unwillkürlich) ==> peristaltische Welle Transport durch Speiseröhre bis in Magenhöhle (je nach Alter 4-20S)
Dysphagie
= Schluckstörung
U: Neurologisch (St. n. CVI, MS, ALS, Parkinson, SHT, Polyneuropathie), OP, Tumoren, Bestrahlung bei Kopf/Halsbereich, Veränderungen WS od. Ösophagus, Interventionen IPS (Sedation/Relaxation/Intubation/Trach/Gastro), lokale Verletzungen durch Trach od. Tubus sowie sens. Deprivation durch Reize von Konsistenz/Tempi/Luftstrom.
Begünstigend: Falsche Position wie Liegen, reklinierter Kopf
Folgen: Pneumonie, eingeschränkte LQ, Mangelernährung, Dehydratation & soziale Folgen
Prophylaxe/Diagnostik: GUSS-Skala.
GUSS-Skala:
…
Ösophagus Strukturen & Funktionen
25cm langer intrathorakaler Muskelschlauch mit 3 Engstellen: -Ringknorpelenge,
-Aortenenge,
-Zwerchfellenge.
Hinter der Luftröhre, begrenzt durch Aortenbogen, Zwerchfell, Kehlkopf.
Ösophagusvarizen Konsequenzen …
Ösophagusvarizen = Erweiterung (Varizen) der Venen im Ösophagus. Sie entstehen i.d.R. bei portaler Hypertension. Es kommt zu Bluterbrechen aber meist sonst keine Probleme. Ist aber lebensbedrohlich. Verursacht wird eine Ösophagusvarizenblutung durch einen Einriss der Varizen in der Speiseröhre. Die Krampfadern im Ösophagus bilden sich, wenn kein richtiger Abfluss des Blutes aus der Leber mehr möglich ist, wie im Falle einer fortgeschrittenen Leberzirrhose. Das Blut sucht nach einem Ausweichkreislauf in Richtung Herz. Dadurch entsteht in den Lebervenen ein erhöhter Druck, was zu einem Blutrückstau an der Leber führt. Ärzte sprechen dann von einem Pfortaderhochdruck. Das Blut beansprucht Kollateralkreisläufe was zur Überbeanspruchung der Kanäle führt. Wird die dünne äussere Gefässwand verletzt, kommt es zur Blutung. Risiken für Blutung sind feste Speisen und Druck durch die Nutzung der Bauchpresse bei Stuhlgang.
Problem: Fängt es zu Bluten an, hat die Gefässwand keine Regulation für den Flow und das Blut geht an der Leber weiterhin vorbei und geht verloren. Konsequenzen: Es braucht eine Verödung o.ä., Rezidivblutungen bei 30%, Pneumonie wegen Blutaspiration, Tod wegen hämorrhagischem resp. hypovolämem Schock, oft Schock mit MOV od Komplikationen wegen Leberzirrhose