Überblick I+II Behandlungsleitlinien Flashcards
Leitlinien in Deutschland
* Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
‒ 5 publiziert, 4 in Vorbereitung
‒ z.T. Mitarbeit an AWMF-Leitlinien (z.B. Ängste)
Leitlinien in Deutschland
* Programm: Nationale Versorgungsleitlinien (NVL)
‒ 8 publiziert (1 für psychische Erkrankung)
‒ Zusammenarbeit von der Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) und AWMF, Koordination durch ÄZQ
Leitlinien in Deutschland
* Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
‒ 58 publiziert bzw. in Überarbeitung unter Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP)
‒ 22 publiziert bzw. in Überarbeitung unter Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN)
Leitlinien Definition
Die „Leitlinien“ der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die „Leitlinien“ sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.
Behandlungsleitlinien
- 1962 gegründet
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
- Wissenschaftlich fundiert: für Ärztinnen, Psychotherapeuten und andere Behandlerinnen
- Ziel: Prävention, Diagnostik, Therapie von körperlichen und psychischen Erkrankungen
- systemisch entwickelte Fragestellungen
- bei spezifischer Indikation: Diagnostik- und Behandlungsmethoden
‒ Expertenkonsens
‒ Evidenzbaiserung
Behandlungsleitlinien
* Medizin
- Aktualität
- Prävention
- Intervention
Behandlungsleitlinien
* psychiatrisch/psychotherapeutische - Aktualität
- Störungsbilder
- psychische Zustände
Stufenklassifikation
S3
Evidenz- und Konsensbasierte Leitline
Repräsentatives Gremium, systematische Recherche, Auswahl, Bewertung der Literatur, Strukturierte Konsensfindung
S2e
Evidenzbasierte Leitline
Systematische Recherche, Auswahl, Bewertung der Literatur
S2k
Konsensbasierte Leitlinie
Repräsentatives Gremium, Strukturierte Konsensfindung
S1
Handlungsempfehlung von Expertengruppen
Konsensfindung in einem informellen Verfahren
Verfügbare Dokumente
Ò Kurzfassung
Ò Langfassung
Ò englische Version
Ò Leitlinienreport
Ò Patienteninformation
Ò Evidenzbericht
Kurz- vs. Langversion
Kurz:
ÒZusammenfassung der Empfehlungen und/oder übersichtliche Flussdiagramme zu optimalem Versorgungsablauf
Òliefert schnelle Informationen für die Praxis
Lang:
Òliefert Hintergrundinformationen
Òggf. Evidenzzusammenfassungen
Leitlinienreport
à Ziel:
kritische Leser*innen zu überzeugen
Sind Leitlinien rechtlich bindend?
ÒSystematisch entwickelte Entscheidunghilfe à Orientierungshilfe im Sinne von Handlungs- und Entscheidungsvorschlägen
Ò„in begründeteten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss“
Ò weder haftungsbegründende noch haftungsbefreuende Wirkung à nicht an das Recht gebunden
Entwicklung einer Leitlinie
ÒBezug zum AGREE II-Instrument Òhttps://www.agreetrust.org/agree-ii/ Òinternationales Instrument zur Bewertung der Qualität von Leitlinien
Entwicklung einer Leitlinie
Planung und Organisation
Begründung für die Auswahl:
Reflektieren, aufgrund welcher wahrgenommener Versorgungsprobleme die Leitlinie notwendig ist. Idealerweise sollten konkrete Verbesserungspotenziale identifiziert und wissenschaftlich belegbar sein.
Entwicklung einer Leitlinie
Planung und Organisation
Aktualisierung:
Eruieren, was sich durch die Leitlinienanwendung bislang in der Versorgung verändert hat und welche Versorgungsprobleme weiterhin bestehen.