Theorie Flashcards
Gefangenendilemma
Wiederholtes Spiel - bekannte und endliche Anzahl
Die nicht-kooperative Lösung ist nicht die dominante Strategie
→ N-te Spiel wird wie ein einmaliges Spiel nicht-kooperativ gespielt.
Gefangenendilemma
Wiederholtes Spiel - unendliche oder endliche aber unbekannte Anzahl
Das unendliche Spiel kann stabile Strategien, die sich letztendlich durchsetzen, ergeben wie:
→ z.B. die tit-for-tat Strategie
↳ Unsichere Spielwiederholung wird vom Spieler wie unendliches Spiel wahrgenommen
tit-for-tat Strategie
Spieler 1 spielt solange kooperativ, wie es Spieler 2 tut. Bei Abweichung
von Spieler 2 wird zur Strafe solange auch nicht-kooperativ gespielt, bis Spieler 2 wieder zur Kooperation
zurückkehrt
Theorem (Axelrod 1981)
Kooperatives Verhalten in einem wiederholten Spiel des Gefangenendilemmas kann auftreten, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel in der nächsten Runde weitergeht, hinreichend groß ist.
Erwartete Auszahlung (unendlich) und Wahrscheinlichkeit von Wiederholung
E(P)=P/(1-w)
Wenn die Wahrscheinlichkeit w groß genug ist, dann gibt es keine Strategie, die immer beste Strategie ist.
↳ Solange Tit-for-tat-Spieler sicher sein können, im Lauf des Spiels mit genug anderen Tit-for-tat-Spielern zusammenzutreffen, wird die Tit-for-tat Strategie eine reine nicht-kooperative Strategie dominieren.
Öffentliche Güter und Koordinationsspiele
Alle Situationen, in denen der Nutzen einer Person abhängt von der Handlung einer anderen Person belohnen nicht das Abweichen
→ Ist Kommunikation möglich und schlägt einer B vor, hätte der andere keinen Grund abzuweichen
↳ Inhärente Stabilität der Koordinationsspiele
→ Ist keine Kommunikation möglich, aber das Spiel wird wiederholt, kann Kooperation leichter entstehen als beim Gefangenendilemma → adaptives lernendes Spiel
→ Koordination kann auftreten ohne die Notwendigkeit eines staatlichen Eingriffs
Öffentliche Güter und das Chicken game
Regel: Festlegung auf Strategie „Kein Beitrag“
↳ Precommitment: Überzeugen des andere Spielers, dass man von dieser Festlegung nicht abweicht
↳ Problem: beide Spieler weichen aus Reputationsgründen nicht von ihrem Precommitment ab.
→ Koordination kann auftreten bei Superspiel, wenn jeder Spieler die langfristigen Vorteile der Kooperation erkennt und eine tit-for-tat Strategie wählt optimale Lösung zu wiederholtem Chicken game ist ähnlich wie bei Gefangenendilemma.
→ staatliche Institutionen werden notwendiger je größer die Zahl der betroffenen Gesellschaftsmitglieder ist
Ergebnis: Unterversorgung wächst mit Nutzerzahl und mit Grenznutzen für das private Gut.
Externalität und öffentliches Gut
Beim öffentlichen Gut konsumieren alle dasselbe Gut, während bei einer Externalität das Gut, das der zweite (indirekte) Konsument B konsumiert, sich von dem Gut des direkten Konsumenten A unterscheiden kann.
Private Verhandlungen können Paretoeffizienz auch erreichen
Coase Theorem
Wenn keine Transaktionskosten vorliegen, werden die von einer Externalität Betroffenen durch Verhandlungen unabhängig von der Zuteilung der Eigentumsrechte eine effiziente Lösung erzielen, solange die Eigentumsrechte eindeutig definiert sind.
Bedingungen (Coase-Theorem)
- Kleine Anzahl der Betroffenen → jeder Geschädigte muss noch einen Anreiz besitzen, seine wahre Zahlungsbereitschaft anzugeben.
• Bei großer Zahl: Problem des Trittbrettfahrerverhaltens - Kein Verhandlungspartner darf marktbeherrschende Stellung besitzen.
- Vollständige Informationen über Gewinn- und Schadensverteilungen
Marktversagen: Steigende Skalenerträge
Zwei ineffiziente Marktgleichgewichte:
- Bei hinreichend hohen Markteintrittsbarrieren kann Produzent als Monopolist im langfristigen GG eine Menge
produzieren, bei der Grenzerlös = Grenzkosten ist → gewinnmaximale Menge < effiziente Menge - Wenn Monopol bestreitbar ist, wird durch weitere Mitwettbewerber der Gewinn bis auf Null gesenkt (Preis =
Durchschnittskosten) → Menge ist ineffizient gering, da Preis > Grenzkosten.
Lösung für erstbeste Allokation
bei steigenden Skalenerträge
Preis = Grenzkosten
↳ Verlust wird dann durch nicht-verzerrende Gebühr gedeckt, die allen Konsumenten auferlegt wird.
↳ Bedingung: → Konsumenten sind bekannt, bevor die Produktionsstätten aufgebaut wurden
↳ ansonsten Präferenzenthüllung: Anreiz zur Vermeidung der Gebühr
↳ Commitment Problem, dynamische Inkonsistenz
↳ Unternehmen ist gefangen in seiner Produktionsentscheidung (lock-in Effekt).
Markt versagt, wenn Konsumenten nicht kooperativ spielen und Firmen langfristig Verluste machen und aus dem Markt scheiden.
→ Paretoeffizienz nur möglich, wenn die Nachfragen bekannt sind, bevor die Produktionsstätte errichtet wurde.
↳ Das erfordert eine Institution
Unvollständige Information
Marktlösung
Verkäufer lassen sich freiwillig zertifizieren → Qualität objektiv nachvollziehbar und transparent
- Bedingte Verträge: Zahlung durch den Kunden erfolgt erst, wenn Produktqualität den Standards entspricht
• Beispiel: Garantieen - Reputation aufbauen → Verkäufer, die im Markt bleiben wollen haben Anreiz, Produktqualität zu erhalten
- Signale in Veträge über Charakteristika oder Anstrengungen des Verkäufers, um die Qualität zu erhalten.
- Berufsverbände zertifizieren Produktqualität ihrer Mitglieder.
Problem bei Zertifizierung
Wenn Zertifizierung Kosten verursacht, treten folgende Externalitäten auf:
- Der Wert eines Zertifikats hängt davon ab, wer sich noch zertifizieren lässt
• Erstes Zertifikat hat keinen Wert → Lösung: ein kooperative Aktion - Negative Externalität bei den weniger guten Verkäufer
• Wenn diese Kosten der Externalität vom besten Verkäufer ignoriert werden, kann der Markt zu viele Informationen bereitstellen → Lösung: ein kooperative Aktion
→ Wer das Recht hat, Zertifikate zu kontrollieren, kontrolliert auch den Marktzutritt!
- professionelle Vereinigungen, die den Eintritt in einen zertifizierten Markt kontrollieren:
a. geben zu wenige Lizenzen aus
b. treiben den Preis in die Höhe
c. schaffen Monopolrenten und vereinnahmen
Staatliche Regulierung der Zertifizierung ist ein Ausweg
Arrows Theorem
Gesellschaftliche Entscheidung sollte bestimmte Kriterien erfüllen (demokratisch und rational sein)
Sei n ≥ 3 und enthalte X mind. 3 Elemente → Es gibt keine SWF, die die Bedingungen P, ND, T, U und IIA erfüllt.
Arrows Postulate
5
- (P) Pareto-Prinzip
- (ND) Nicht-Diktatur
- (T) Transitivität
- (U) Universelle Gültigkeit
- (IIA) Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen
(P) Pareto-Prinzip
Einstimmigkeitsprinzip
Wenn alle eine bestimmte Präferenzordnung besitzen, dann soll dies auch die gesellschaftliche Präferenzordnungsein
x ≻i y ∀i ⇒ x ≻ y
(ND) Nicht-Diktatur
Es gibt kein Individuum i so dass für alle Kombinationen individueller Präferenzordnungen und alle Paare x, y gilt:
x ≻i y ⇒ x ≻ y
(T) Transitivität →
Eine gesellschaftliche Präferenzordnung soll eine konsistente Ordnung abgeben
x≽y∧y⪰z⇒x⪰z
(U) Universelle Gültigkeit
Alle individuellen Präferenzordnungen über die Alternativen sind zugelassen
(IIA) Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen
Die gesellschaftliche Entscheidung zwischen beliebigen
Alternativen x und y hängt nur von den individuellen Präferenzordnungen über diese beiden Alternativen ab und nicht über die Rangordnung einer dritten Alternative z
Entscheidenden Menge
D ist entscheidend für Alternativen x und y, wenn die gesellschaftliche Präferenzordnung x ggü. y immer genau dann vorzieht, wenn alle Individuen aus D x gegenüber y vorziehen und alle anderen y gegenüber x vorziehen
Arrows Unmöglichkeitstheorem
Mögliche Pfade
Erfüllt: D, U, IIA, T
↳ Verletzt: P → Allokative Ineffizienz
Erfüllt: D, P
↳ Verletzt: U, IIA oder T → Ineffizienz des Entscheidungsprozess
Erfüllt: U, IIA, T, P
↳ Verletzt: ND → Diktatorische Entscheidung
Lockern der universellen Gültigkeit (U)
Zulassung nur
von eingipflige Präferenzen → eindimensionale Entscheidungen
↳ Mehrheitswahl bestimmt als eindeutiges Ergebnis die Präferenz des Medianwählers
Lockern der Transitivität (T)
Transitivität nur der strikten Präferenz aber nicht der Indifferenz.
↳ Oligarchie, die ihre einstimmige Entscheidung dem Rest der Gesellschaft vorschreibt.
↳ Kollegiums → Aufweichung der Transitivität streut die diktatorische Macht unter mehreren Mitgliedern
nicht manipulierbar (NM)
Gesellschaftliche Entscheidungsregel heißt nicht manipulierbar (NM), wenn kein Individuum sich durch Äußerung anderer als der wahren Präferenzen besser stellen kann.
↳ Äußerung der wahren Präferenzen durch alle Individuen ist Nash GGW. Angabe wahrer Präferenzen ist immer dominante Strategie für die Wähler.