Soziologie Flashcards
Was sind Qualitätskriterien guten Unterrichts ?
§ 3 Absatz 1, Anlage 2 FahrlAusbO:
Die Ausbildung hat sich an den Zielen dieser Verordnung zu orientieren. Die Ausbildungsinhalte sind so auszuwählen und aufzubereiten, dass diese Ziele erreicht werden. Dabei kann die exemplarische Vertiefung wichtiger sein als die inhaltliche Vollständigkeit. Die Inhalte müssen sachlich richtig, anschaulich und verständlich vermittelt werden.
1 Strukturierung der Unterrichtseinheit (Chronologisch, thematisch, hierarchisch, vom Bekannten zum Unbekannten, vom Leichten zum Schweren, vom Einfachen zum Komplexen, vom Allgemeinen zum Abstrakten) 2 Motivierung der Fahrschüler und Praxisbezug 3 Sachqualität 4 Zielorientierung 5 Methodenvielfalt 6 Anschaulichkeit/Verständlichkeit 7 Adressatenorientierung 8 Erfolgssicherung 9 Anwendungsfähiges Wissen 10 Ganzheitlichkeit
Unterschied Bedingungsanalyse und didaktische Analyse
Die Bedingungsanalyse beinhaltet Planungsbestandteile, die für erfolgreichen Unterricht erforderlich sind. Z.B. Gruppenanalyse, Lernmotivation, Raum, Ort , Zeit, Lernniveau, etc.
Die Bedingungsanalyse beschreibt die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen.
Die didaktische Analyse beinhaltet die Handlungsanweisungen und orientiert sich an den didaktischen und pädagogischen Prinzipien des Fahrlehrers, sowie den rechtliche Rahmenbedingungen der FahrschAusbO.
Didaktische Prinzipien
- Prinzip der Anschaulichkeit
- Schüler denken in Bildern
- Durch konkrete Anschauung werden Denkprozesse gefördert
- reale Gegenstände zeigen
- Modelle, Bilder
- echte Situationen beobachten/spielen - Prinzip der Aktivität
- Lernen durch Tun
- Schüler müssen selbst tätig werden, um Lernerfahrungen zu machen.
- Ausprobieren, experimentieren
- Selbsttätigkeit = wesentlicher Aspekt in Persönlichkeitsentwicklung - Prinzip der Übung
- Schüler wiederholen bestimmte Tätigkeiten immer wieder
- Üben und festigen spielerisch ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten.
- Ausreichend Zeit geben zum Üben - Prinzip der Lebensnähe
- Themen aus Erfahrungsbereich der Schüler
- alltägliche unmittelbare Erlebnisse
- so bearbeiten, dass sie ihre Eindrücke verarbeiten und gleich anwenden
- regionaler Bezug - Prinzip altersgerecht und jugendgemäß
- Wahl alterstypischer Themen
- aktuelles Interesse der Schüler
- Beachtung der Entwicklung, um den Punkt zwischen Können und Lernen wollen zu treffen
- bildhafte klare Sprache
- Teilnehmergemäße Art der Auseinandersetzung mit der Umwelt = Selbstbild/Interesse - Prinzip der Teilschritte
- zur erfolgreichen Bewältigung großer Aufgaben
- Abfolge einzelner Schritte bei komplexen Vorgängen
- Transparenz der Schritte - Prinzip der Passung, Differenzierung und Individualisierung, Integration
- Berücksichtigung individueller Entwicklung und Arbeitstempi
- in Planung und Durchführung
- individuelle Bedürfnisse, Fähigkeiten, Verhaltensweisen
- Differenzierung = Gruppe wird für einzelne Angebote aufgeteilt aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten und Interessen - Prinzip der Partizipation
- Schüler an Entscheidungsprozessen beteiligen
- Verantwortung übernehmen für Absprachen, Aufgabenverteilung - Prinzip des mehrkanaligen Lernens und der Handlungsorientierung (multisensorisch)
- je mehr Lernkanäle durch das Angebot angesprochen werden, desto nachhaltiger ist das Lernergebnis
- jeder Lernende bevorzugt andere Lernkanäle = bei ganzheitlichem Lernen steigt Wahrscheinlichkeit, dass alle gut lernen können - Prinzip der lernanregenden Gesprächsführung, Rhetorik
- Positive, wertschätzende Atmosphäre
- ruhige Umgebung
- Zeit für kleine Denkschritte
- gibt Impulse so, dass Schüler mit ihrem Wissen anknüpfen können und es auf die Situation übertragen
- regt dazu an, etwas aus versch. Perspektiven zu betrachten
- Allgemeinbildung um Themen Teilnehmergemäß und nachvollziehbar zu erklären
Pädagogische Prinzipien
- vom Leichten zum Schweren
- vom Bekannten zum Unbekannten
- vom Allgemeinen zum Speziellen
- vom Konkreten zum Abstrakten
Lernniveaus
Reproduktion - Wiedergabe von vorhandenem Wissen
Reorganisation - das vorhandene Wissen verstehen und erläutern können
Transfer - das Übertragen von vorhandenem Wissen auf andere Situationen
Schöpferische Neuleistung - eigenständig Lösungen entwickeln, kreativ sein , beurteilen
Lerntaxonomie
Evaluation Synthese Analyse Anwenden Verstehen Wissen
Lernziele nach dem Grad der Genauigkeit
Leitziel - was will der Lehrende erreichen
§1 FahrschAusbO
Ziel der Ausbildung ist die Befähigung zum sicheren, verantwortungsvollen und umweltbewussten Verkehrsteilnehmer. Ziel der Ausbildung ist außerdem die Vorbereitung auf die Fahrerlaubnisprüfung.
Richtziel – nach welchen Ausbildungsinhalten muss sich der Fahrlehrer richten?
Der theoretische Unterricht hat sich an den im Rahmenplan (Anlagen1 und2) aufgeführten Inhalten zu orientieren und ist systematisch nach Lektionen aufzubauen. § 4 Abs. 1 FahrschAusbO
Grobziel - sind die Teilthemen innerhalb einer Lektion und somit Bestandteile des Richtziels
Hier findet die didaktische Reduzierung statt.
Feinziel - einzelne Themen haben für die Zielgruppe und die regionalen Besonderheiten eine hohe Relevanz. Diese werden ausführlich und detailliert angesprochen.
Lernzielbereiche, Lernzieldimensionen, Lernzielklassifikation
• Psychomotorischer Lernzielbereich sind Veränderungen in den Bereichen:
• Körperliches Handeln, Bewegungen und manuelle Tätigkeiten,
Zusammenspiel von Gehirn und Muskeln (mit „Händen und Füßen“ umsetzen).
Der Fahrschüler soll können (z.B. schalten, kuppeln, Gas geben), umsetzen, anwenden, beherrschen, reagieren können.
Handlungsfähigkeit, Ziel vorrausnehmen:
Ich werde es können (z.B. Anhänger trennen und verbinden), Automatismen erzeugen (durch Wiederholungen).
• Affektiver Lernzielbereich sind Veränderungen in den Bereichen: ◦ Empfindungen, Wertungen, Interesse, Akzeptieren, Motivation, sozialem Verhalten, Kooperation, Fahrfreude Der Fahrschüler soll einsehen, annehmen, bereit sein zu …. (z.B. Ruhe bewahren, Gelassenheit, Disziplin, nachgeben) • Kognitiver Lernzielbereich sind Veränderungen in den Bereichen: ◦ Wissen, Verstehen, Einsehen, Behalten Erwerb von Wissen und Verstehen von Zusammenhängen. Neue Informationen mit vorhandenen kombinieren/verknüpfen (Aha-Effekt). Der Fahrschüler soll wissen, kennen, kennenlernen, erkennen, eine Vorstellung davon bekommen, begreifen, beurteilen, erfassen, nachvollziehen können. • Kommunikativer Lernzielbereich sind Veränderungen in den Bereichen: • Hinwenden, zuwenden, Interesse entwickeln, Wahrnehmen Aufmerksamkeit herstellen (z.B. Aufgabe Rollenspiel) • Sozial-kommunikativer Lernzielbereich sind Veränderungen in den Bereichen: • Informieren, Abstimmen, Interagieren mit, zuhören und ergänzen, kooperieren (z.B. Fahrschüler tauschen sich untereinander aus)
Störungen
Störungen sind Einflüsse die ein geplantes Handeln behindern oder verhindern und sind immer individueller Natur.
Defizitäre Störungen: Mangel an relevante Objekte, Bücher, Brille, Ausweis, Informationen
Intrinsische Störungen: Unwohlsein, Müdigkeit, Hunger, Angst, Sorgen etc. (eher kurzfristig da behebbar)
Extrinsische Störungen: Einflüsse, die von außen auf eine Person wirken, Wetter, Gerüche, Lautstärke, Temperatur, etc. (teilweise behebbar)
Pathologische Störung:
a) Psychopathologische Störungen: Persönlichkeitsstörungen, Legasthenie, ADHS, Dyskalkulie, etc.
b) Physiopathologische Störungen: Sehschwäche, Schwerhörigkeit, Verletzungen, etc. (eher dauerhaft)
Strukturelle Störungen: Beeinflussung des Verarbeitungsprozesses (psychomotorischer Handlungskreislauf, verschiedene Systeme greifen nicht optimal ineinander. (eher kurzfristig)
Blackout
Ist eine Schutzfunktion des Gehirns gegen eine zu hohe Konzentration von Adrenalin und Noradrenalin, ausgelöst vom Hippocampus.
Assoziative Denkprozesse im Gehirn werden blockiert, es können nur noch Basisinformationen aus der Großhirnrinde (Gedächtnis) abgerufen werden. Auf nicht ausreichend konsolidiertes Wissen kann nicht zugegriffen werden.
Einstellungserwerb
Einstellungen erwerben wir in unserer Kindheit. Aktiv durch kopieren, passiv durch Verhalten der Bezugspersonen. Einstellungen sind mit Emotionen verbundene Wertungen von Personen, Objekten oder Situationen.
Einstellungserwerb erfolgt später durch Erfahrungen, ab der Jugend überwiegend durch Sozialisationsprozesse: Schule, Beruf, Sport, Freunde, Vereine, Medien (Indoktrinierung), Fahrlehrer
Die Einstellungsstärke (Ausprägung) nennt man Valenz
Einstellung dienen der Vereinfachung von Lebensverwirklichung, sie sind Bestandteil des individuellen Weltbildes.
Einstellungen kann man grundsätzlich nicht unter Zwang ändern.
Einstellungen und Verhaltensweisen können sich trotzdem ändern.
Dies ist jedoch nur möglich wenn es freiwillig geschieht. Ohne den eigenen Willen des Betroffenen, kann keine Einstellung oder verhalten geändert werden.
Einstellungsveränderung
Erfolgt durch:
• klassische und operante Konditionierung,
• Überzeugung, Argumentation,
• Informationsbereitschaft, Recherche,
• alternative Erfahrungen
Wie äußern sich Einstellungen
Einstellungen können sich durch drei Komponenten äußern:
• Kognitive Komponente - das Wissen
• Affektive Komponente - Gefühl und Haltung, Einstellungen
• Behaviorale (Verhaltens-) Komponente – agieren und reagieren, Interaktion
Welche Funktionen haben Einstellungen
Wissensfunktion: helfen der Person sich zu orientieren
Instrumentelle Funktion: helfen wünschenswerte Ziele zu erreichen oder Bestrafung zu vermeiden
Werteausdruck, soziale Integrität: Identifizierung mit der Eigengruppe, Abgrenzung zur Fremdgruppe, Positionierung
Soziale Wahrnehmung
Soziale Wahrnehmung ist die Fähigkeit, aus dem Datenstrom der Reize sozial relevante, individuelle Wahrnehmungsprozesse zu konstruieren und ihnen Bedeutung zu geben, um zu einem Verständnis der anderen Individuen, Gruppen, des Selbst und der eigenen Rolle in einer Gruppe zu gelangen.
Unterliegt einem kollektiven Gedächtnis, kollektiven Bewusstsein
Ich kann nur etwas so wahrnehmen wir es mir von meiner Kultur anerzogen wurde.