Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Beispiele für die Wechselwirkung zwischen dem

Selbst und seiner sozialen Umgebung

A

Personen überschätzen die Aufmerksamkeit, die andere
ihnen schenken ( spotlight effect

Menschen neigen zu der Illusion, dass ihre verdeckten
Emotionen sichtbar werden für andere ( illusion of
transparency

Das Selbstinteresse einer Person färbt ihre sozialen
Urteile.

Die Sorge darüber, wie Personen auf andere wirken,
motiviert ihr soziales Verhalten.

Die sozialen Beziehungen einer Person helfen ihr, sich
selbst zu definieren.

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2
Q

Selbstkonzept

A

ist die Summe der Einschätzungen
einer Person über sich selbst, die Antwort auf die
Frage „wer bin ich?“.

Das Selbstkonzept umfasst auch Selbst
Schemata die
sich darauf beziehen

wie man sich selbst wünscht (z.B.: reich, schlank,
liebend, geliebt) und

was man für sich selbst fürchtet (z.B.: das arbeitslose,
ungeliebte, versagende Selbst)

Das
Selbstwertgefühl ist die affektive Komponente des
Selbst. Es besteht aus den positiven und negativen
Bewertungen des Selbst.

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3
Q

Selbst

Schemata

A

sind Meinungen einer Person über sich selbst, die ihr helfen, Informationen zu verarbeiten, die für
sie selbst wichtig sind.

: Informationen, die wichtig für das Selbstkonzept einer Person sind,

werden von ihr schnell verarbeitet und

sie erinnert sich gut an diese ( self reference effect

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4
Q

Das Selbstkonzept: Die Entwicklung des Selbst

A

Einflüsse auf das Selbstkonzept, wie auch auf die
Persönlichkeit, sind sowohl genetische (Zwillingsstudien),
als auch die sozialen Erfahrungen einer Person.

Die letzteren sind:

Die sozialen Rollen, die sie annimmt,
Mit bestimmten sozialen Positionen, wie z.B. Elternteil,
Studentin, Professor, Geschwister sind Verhaltens
erwartungen verbunden.

die soziale Identität, die sie ausbildet,
Zum Selbstkonzept gehören nicht nur Persönlichkeits
eigenschaften , sondern auch die soziale Zugehörigkeit,
definiert durch Herkunft, Geschlecht, Religions
zugehörigkeit , Beruf

der soziale Vergleich mit anderen (auch bei Facebook , Kross
et al., 2013)
Menschen bewerten ihre Meinungen und Fähigkeiten,
indem sie sich mit anderen vergleichen.

ihre Erfolge und Misserfolge,
Auch alltägliche Erfahrungen prägen das Selbstkonzept:
Wenn man eine herausfordernde, aber realistische
Aufgabe bewältigt hat, dann fühlt man sich kompetenter.

ihre Beurteilung durch andere Personen und
Wenn andere die Leistungen einer Person
anerkennen, dann führt das zu einem positiveren
Selbstkonzept/Selbstwertgefühl. Allerdings möglicher Nachteil:
Unrealistisches
Selbstkonzept

die sie umgebende Kultur

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5
Q

Das Selbstkonzept: Die Entwicklung des Selbst
Einfluss der Kultur.
!!

A

Individualistische Kulturen schätzen die Rechte und Interessen des Individuums hoch ein. Die Identität
wird über persönliche Eigenschaften definiert.

In kollektivistischen Kulturen wird den Familieninteressen und den Interessen sozialer Gruppen Vorrang gegeben. Die Identität wird durch die Gruppenzugehörigkeit definiert.

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6
Q

Das Selbstkonzept: Wissen um das Selbst

A
Das eigene Verhalten erklären
•
Das eigene Verhalten vorhersagen
•
Gefühle vorhersagen
•
Die Selbst Analyse von Gefühlen
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7
Q

Das eigene Verhalten erklären

A

Das eigene Verhalten erklären

Manchmal können Personen ihr Verhalten erklären,
manchmal auch nicht.

Wenn die Ursachen für das Verhalten schwer zu
erkennen sind, geben Versuchspersonen oft plausible
Antworten.

Menschen irren bisweilen, wenn sie meinen, ihre
Handlungen selbst verursacht zu haben.

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8
Q

Das eigene Verhalten vorhersagen:

A

Auch dabei irren sich Menschen häufig.

Das gilt auch für das Vorausberechnen wie viel Geld man
ausgeben wird

Studierende sollten angeben, wann sie eine schriftliche
Arbeit abgeschlossen hätten. Zwei Einschätzungen:

irren sich auch häufig, wenn sie die Dauer ihrer
Liebesbeziehungen vorhersagen. Die weniger
optimistischen Vorhersagen ihrer Eltern und Freunde
sind genauer

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9
Q

Gefühle vorhersagen

A

Manchmal wissen Menschen, wie sie sich in einer
zukünftigen Situation fühlen werden, aber sie können
dies auch falsch vorhersehen.

Gefühle vorhersagen
Menschen haben vor allem Schwierigkeit, die Dauer und
Intensität ihrer Gefühle vorherzusagen


wenn eine Liebesbeziehung zerbricht,

wenn sie ein Geschenk bekommen,

wenn sie eine Wahl verlieren oder

wenn sie beleidigt würden (Wilson & Gilbert, 2003).

Vor allem überschätzen Menschen die Einwirkung von
Ereignissen, die Emotionen auslösen

Vor allem bei negativen Ereignissen überschätzen
Menschen deren starken Einfluss auf ihre Emotionen.
Dabei ignorieren sie, wie schnell und stark ihr
„psychologisches Immunsystem“ hilft, diese zu
verarbeiten (Wilson & Gilbert,)

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10
Q

Die Selbst Analyse von Gefühlen

A
Das Wissen um das Selbst ist oft fehlerhaft
aber:
•
Wenn die Erklärungen für das Verhalten zur Intuition
passen
•
und seine Ursachen offensichtlich sind,
•
dann werden die Selbst Erklärungen oft 

Erklärung
(Wilson et al., 2008): Die mentalen Prozesse, die
unser soziales Verhalte:

kontrollieren , sind implizit (automatisch, oft

Sie unterscheiden sich von den Prozessen, mit denen wir
unser Verhalten erklären (bewusst,
Wenn implizite Einstellungen wirkten, dann sagten
geäußerte Einstellungen von Vpn gegenüber Dingen und
Menschen das darauf folgende Verhalten gut vorher.
Wenn die
Vpn aber vorher aufgefordert wurden ihre Gefühle
bewusst zu analysieren, dann waren diese Vorhersagen
unnütz (Wilson et al. 1989,

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11
Q

Die wahrgenommene Selbstkontrolle ( self control)

A

Analogie zwischen Muskelstärke und Selbstkontrolle

Die Selbstkontrolle ist nach einer Anstrengung
geschwächt (Selbsterschöpfung).

Die Selbstkontrolle regeneriert sich durch Ausruhen.

Die Selbstkontrolle wird durch Übung gestärkt.
Die Selbstwirksamkeit

Locus of Control (LOC,

Erlernte Hilflosigkeit

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12
Q

Die wahrgenommene Kontrolle: Die Selbstwirksamkeit.

!!

A

Die Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung einer Person, dass sie fähig ist, bestimmte Aufgaben/Handlungen
erfolgreich ausführen zu können.

Kinder und Erwachsene mit hoher Selbstwirksamkeit

sind ausdauernder,

weniger ängstlich und weniger depressiv,

sie leben auch gesünder und

haben bessere Schul und Studienerfolge
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13
Q

Die wahrgenommene Kontrolle:
Locus of Control, auch Kontrollüberzeugungen
!!

A

Das Ausmaß, in dem Personen Ereignisse

als internal durch ihre eigenen Anstrengungen oderHandlungen kontrollierbar wahrnehmen oder

als external durch Einflüsse von außen oder Zufall kontrolliert ansehen, nennt man locus of control

Internaler locus of control
Person meint, das eigeneSchicksal in der Hand zu haben.

Externaler locus of control
Äußere Einflüsse oder Zufall bestimmen das eigene Schicksal

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14
Q

Die wahrgenommene Kontrolle: Erlernte Hilflosigkeit

A
Erlernte Hilflosigkeit
ist ein Zustand, der gekennzeichnet ist
•
durch Lerndefizite,
•
durch negative Emotionen und
•
durch passives Verhalten.
Sie entsteht, wenn Lebewesen lernen, dass ihre
Reaktionen und die erwünschten Handlungsergebnisse
unabhängig voneinander sind.
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15
Q

Das Selbstwertgefühl

A

Das
Selbstwertgefühl ist die affektive Komponente des
Selbst. Es besteht aus den positiven und negativen
Selbstbewertungen der eigenen Person.

Die „Top
down“ Sichtweise:
Menschen mit hohem Selbstwertgefühl schätzen mit
größerer Wahrscheinlichkeit auch ihr Aussehen, ihre
Fähigkeiten e.t.c . positiv ein

Die „
Bottom up “
Das Selbstwertgefühl kann verbessert werden, wenn
man Menschen hilft, sich in den Bereichen besser zu
fühlen, die für ihren Selbstwert wichtig sind.
Diese können für einige der Studienerfolg sein, für
andere ein attraktives Aussehen und für wieder andere
das Einhalten bestimmter moralischer Standards.

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16
Q

Das Selbstwertgefühl: Motivation zur Aufrechterhaltung

!!

A
Die Selbst(wert) bestätigung (self affirmation ) ist eine Möglichkeit, eine Bedrohung des Selbst zu reduzieren:
Wenn Menschen einen für Sie relevanten Selbstaspekt bedroht sehen, dann betonen sie andere Selbstaspekte und stellen damit die Integrität des Selbst wieder her-
Beispiel:

Ich bin zwar kein guter Student, aber

ich bin ein guter Freund.
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17
Q

Das Selbstwertgefühl: Vorteile eines hohen Selbstwertgefühls.

A

Ein geringes Selbstwertgefühl sagt ein erhöhtes Risiko
für Depression, Drogenmissbrauch und Essstörungen
vorher.

Ein hohes Selbstwertgefühl fördert Initiative,
Widerstandskraft und angenehme Gefühle

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18
Q

Das Selbstwertgefühl: Seine Schattenseite

A


Menschen mit einem anfälligen, instabilen Selbstwert sind diejenigen, deren Selbstwert von externen Quellen abhängt.
Das kann sein: Schönheit, Reichtum, Berühmtheit
oder Beliebtheit.

Diese Menschen erfahren mehr Stress, Ärger, Beziehungsprobleme, Alkohol und Drogenmissbrauch.

Ihr Selbstwertgefühl beruht mehr auf dem, wer sie sind und nicht so sehr auf Aussehen, Anerkennung durch andere, Geld, Noten etc..

Bestimmte Personen haben ein überdurchschnittlich hohes Selbstwertgefühl:

Männliche Teenager, die in einem unangemessen jungen Alter sexuell aktiv sind,

Anführer von Jugendgangs,

Menschen mit starkem Ethnozentrismus und

wegen Gewaltverbrechen überführte Straftäter (Bushman
& Baumeister, 2002; Dawes 1994,

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19
Q

Die selbstwertdienliche Verzerrung.

!!

A

Definition

Die selbstwertdienliche Verzerrung ist die Tendenz, sich selbst in einem „günstigen Licht“, also wohlwollend, zu sehen.

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20
Q

Die selbstwertdienliche Attribution

A

Unter Attribution versteht man die Zuschreibung von Ursachen für ein Verhalten oder für Erfolg und Misserfolg.

Die selbstwertdienliche Attribution ist die Tendenz,

Erfolge auf internale Ursachen, wie z. B. die eigene Fähigkeit oder Anstrengung, zu attribuieren und

Versagen auf externale Ursachen, wie z.B. Pech oder die Schwierigkeit der Aufgabe, zu attribuieren.

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21
Q

Können wir alle besser sein als der Durchschnitt?

!!

A
Die selbstwertdienliche Verzerrung zeigt sich auch beim Vergleich mit anderen: Menschen neigen dazu, sich hinsichtlich subjektiver und sozial erwünschter Eigenschaften und Einstellungen als „überdurchschnittlich“ zu Menschen sehen sich besser als durchschnittliche Personen, sie halten sich für

kompetenter im Job,

moralisch einwandfreier,

freundlicher,

intelligenter und

besser aussehend.
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22
Q

Unrealistischer Optimismus.

A
Studierende meinen im Vergleich zu ihren Gleichgestellten mit größerer Wahrscheinlichkeit später

einen guten Job zu bekommen,

ein gutes Gehalt zu verdienen oder

ein Haus zu besitzen.
mit geringerer Wahrscheinlichkeit

vor 40 einen Herzinfarkt zu bekommen,

ein Alkoholproblem zu entwickeln oder

gekündigt zu werden .,

Optimismus fördert, verglichen mit Pessimismus,
Selbstwirksamkeit, Gesundheit und Wohlbefinden.

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23
Q

Erklärung der selbstwertdienlichen Verzerrung

A

Sie hilft Menschen vor Depression und den biologischen Kosten von Stress zu schützen (Snyder & Higgins, 1988;
Taylor et al, 2003).

Bei Bedrohung senkt ein erhöhtes Selbstwertgefühl die Angst, einschließlich der Angst vor dem eigenen Tod
Greenberg et al., 2008)) 2008)).

Der Glaube an die eigene Überlegenheit kann helfen, in schwierigen Zeiten die Hoffnung zu bewahren.

Menschen, die anderen die Schuld für ihre sozialen Schwierigkeiten geben sind häufig unglücklicher als die, die Ihre Fehler zugeben

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24
Q

Die Selbstdarstellung: Falsche Bescheidenheit

A

Falsche Bescheidenheit kann dazu führen, dass andere widersprechen („wenn ich nur nicht so hässlich wäre“ …
„stimmt doch gar

Das Herabsetzen der eigenen Fähigkeit kann den Leistungsdruck mindern Gison & Sachau ,

Wenn Menschen erfolgreicher sind als andere, wirkt dies dem Neid entgegen Exline & Nobel,

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25
Q

Die Selbstdarstellung: Selbstbehinderung

!!

A

Selbstbehinderung besteht darin, den eigenen Selbstwert mit Verhaltensweisen zu schützen, die als
Entschuldigung für einen späteren Misserfolg dienen.

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26
Q

Die Selbstdarstellung: Positive Außendarstellung

A

Personen mit niedriger Selbstüberwachungstendenz

achten weniger darauf, was andere denken,

sind mehr von innen heraus gesteuert und

sprechen und handeln entsprechend ihrer Gefühle und
Überzeugungen (McCann & Hancock,

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27
Q

Attributionstheorien

!!

A

Unter Attribution versteht man die Zuschreibung von Ursachen
für ein Verhalten oder für Erfolg und Misserfolg

Die Unterscheidung zwischen internaler und externalerm Attribution ist oft unscharf:

Da externe Situationen dispositionale Veränderungen hervorrufen können (White, 1991).

Da Aussagen mit scheinbar externalen Attributionen als Aussagen mit internalen Attributionen umformuliert
werden können:

Trotzdem verwenden Menschen oft entweder externale (Situation) oder internale (Person)

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28
Q
Attributionstheorien Etwas andere Formulierung der Informationsquellen nach
Kelley, (1973)
Letzte Folie 7
Klausurrelevant
!!
A

Attributionstheorien
Menschen attribuieren häufig rational
(Kelley, 1973).
Dabei benutzen sie drei Informationsquellen

Konsistenz
(Beständigkeit ) ist gegeben, wenn die Person dieses Verhalten in derselben Situation über längere Zeit bzw. häufig zeigt.
Distinktheit
(Unterschiedlichkeit) liegt vor, wenn sich die Person in anderen Situationen unterschiedlich verhält.
Konsensus
Übereinstimmung ) besteht, wenn sich andere Personen in derselben Situation in ähnlicher Weise verhalten.

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29
Q

Der fundamentale Attributionsfehler

A

Der fundamentale Attributionsfehler (fundamental attribution error) beschreibt die Tendenz von Beobachtern,
den Einfluss dispositionaler Faktoren auf das Verhalten anderer zu überschätzen und den Einfluss situativer Faktoren zu unterschätzen

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30
Q

Erklärungen des Attributionsfehlers

A

Wenn wir über uns selbst sprechen, benutzen wir Verben, die unsere Handlungen und Reaktionen
beschreiben („Ich werde verärgert, wenn …“). Wenn wir über andere sprechen, beschreiben wir öfter,
was die Person ist („er ist unfreundlich“)


Wenn Menschen selbst handeln, dann verlangt ihre Umwelt ihre Aufmerksamkeit.

Wenn Menschen andere beobachten, dann steht die Person im Zentrum der Aufmerksamkeit

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31
Q

Erklärung Attributionsfehler

Kritik

A

Es ist übertrieben zu sagen, dass Beobachter immer und in allen Situationen den Einfluss der Situation unterschätzen. Trotzdem kann man die Bezeichnung „fundamental“ rechtfertigen: In Großbritannien, Australien, Indien und U.S.A. gibt es Befunde, die zeigen, dass die Attributionen von Menschen ihre Einstellungen gegenüber den Armen und Arbeitslosen vorhersagen.

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32
Q

Die sich selbst erfüllende Prognose

A

die Erwartungen über eine Person dazu führen, dass diese Person sich so verhält, dass sich diese
Erwartungen bestätigen, nennt man die (sich) selbst erfüllende Prognose. Also eine (falsche) Meinung, die dazu führt, dass sie sich bewahrheitet.

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33
Q

Einstellungskomponenten:

A

Meinungen (Informationen, Denkweisen) über das Einstellungsobjekt ( kognitive Komponente)

Positive oder negative Gefühle gegenüber dem Einstellungsobjekt ( affektive Komponente)

Tendenz, sich gegenüber dem Einstellungsobjekt in bestimmter Weise zu verhalten ( Verhaltenskomponente)

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34
Q

Beeinflussung des Verhaltens durch Einstellungen

!!

A

Verhalten stimmt häufig nicht mit den Einstellungen überein (zur „moralischen Scheinheiligkeit“)

1 je spezifischer die Einstellung zum Verhalten passt, Es gibt nur dann einen engen Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten, wenn beide Maße im Grad der Spezifikation übereinstimmen.

Einstellungen zur „Einnahme der Pille in den nächstenzwei Jahren“ (nicht zur Geburtenkontrolle) sagen
Verhalten gut voraus (Davidson & Jaccard , 1979).

Einstellung zu Kondomen sagen deren Gebrauch gutvoraus Albarracin et al, 2001).

Einstellungen zum Recycling (nicht zum Umweltschutz) sagen entsprechendes Verhalten voraus+

2 je mehr die für das Verhalten relevante Einstellung zugänglich, d.h. im Gedächtnis verfügbar ist, Die Selbstaufmerksamkeit, Sie macht Personen sensibler gegenüber ihren eigenen
Einstellungen und Veranlagungen.

3 je größer die persönliche Erfahrung mit dem Einstellungsobjekt ist. Verhalten ist umso konsistenter mit den Einstellungen, je weniger Einfluss soziale Zwänge auf das Verhalten haben.
Gemessen werden können oft nur geäußerte Einstellungen. Menschen sagen manchmal das, was
andere hören wollen.

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35
Q

Beeinflussung von Einstellungen durch das Verhalten

!!

A

Das Annehmen von Rollen
Eine Rolle ist eine Menge von Normen, die definieren, welches Verhalten von Menschen in bestimmten sozialen
Positionen erwartet wird (Wiederholung).

Das Gesagte wird zur Meinung
Menschen neigen dazu, anderen schneller gute Nachrichten statt schlechte zu kommunizieren und dazu,das, was sie sagen, an die Position ihrer Zuhörer anzupassen

Das „Fuß in die Tür“ Phänomen
Dieses Phänomen besagt, dass Personen, die eingewilligt haben, einer kleinen Forderung nachzukommen, später eher auch einer großen Forderung nachkommen.

Grausame Handlungen und Einstellungen Verführung zu grausamen Handlungen und Einstellungen
Diese Verführung geschieht besonders, wenn Menschen zunächst zu einer etwas grausamen
Handlung verführt werden, dann ihr schlechtes Gewissen beruhigen und dann in ihrer Grausamkeit eskalieren.

Moralische Handlungen und Einstellungen

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36
Q

Theorien zur Erklärung der Beeinflussung von Einstellungen durch das Verhalten
Verhalten und Einstellungen : Gliederung

A

Die Dissonanztheorie(失调理论) cognitive dissonance theory

Die Theorie der Selbstwahrnehmung ( self perception
theory

Die Theorie des Eindrucksmanagements ( impression
management theory

Die Selbstintegritätstheorie ( self affirmation theory

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37
Q

Die Dissonanztheorie

!!

A

Konzepte derDissonanztheorie
Inkonsistenz:
Zwei oder mehrere Einstellungen sind
unvereinbar oder Einstellungen und Verhalten sind
unvereinbar. Eine solche Inkonsistenz liegt vor, wenn eine
Person eine Entscheidung getroffen hat (im weitesten Sinne)
welche auch zu ihr bewussten Nachteilen führt.

Dissonanz:
Unangenehmer Spannungs oder
Erregungszustand (in Experimenten physiologisch messbar)

Kognitive Arbeit/
Rationalisierung: Die betroffene Person ist
motiviert, diese Spannung zu verringern. Zur Reduktion von
Dissonanz leistet die Person kognitive Arbeit

Wenn die Entscheidung nicht zurückgenommen werden
kann, setzt die kognitive Arbeit zur Reduktion von Dissonanz
bei den mit der Entscheidung inkonsistenten Einstellungen
an.

Die bei der Entscheidung
gewählte Alternative wird
attraktiver, die abgelehnte wird unattraktiver. Es erfolgt also
ein Einstellungswandel
(Wiederholung)

Es gibt folgende Möglichkeiten der Rationalisierung:

Mit der Entscheidung inkonsistente Einstellungen
vermeiden oder verdrängen,

sich mit der Entscheidung konsistente zusätzliche
Informationen bewusst machen,

mit der Entscheidung inkonsistente Informationen durch
konsistente Argumente ersetzen.
Zusätzliches Hilfsmittel: Selektives Sich
Aussetzen.

Voraussetzungen für das Entstehen von Dissonanz
1.
Die Person muss wahrnehmen, dass das Verhalten
negative Konsequenzen hat
2.
Die Person muss persönliche Verantwortung für das
Verhalten übernehmen (Wahlfreiheit).
3.
Die Person muss eine physiologische Erregung spüren.
4.
Die Person muss die Erregung auf das einstellungs
diskrepante Verhalten attribuieren

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38
Q

Theorie der Selbstwahrnehmung

A

Eine von
Bem (1964, 1972) aufgestellte Alternativtheorie
zur Dissonanztheorie
Die Hauptannahmen dieser Theorie:

Personen betrachten sich selbst wie außen stehende
Beobachter.

Sie achten auf ihr Verhalten und die Umstände, unter denen
dieses auftritt, und sie schließen daraus auf ihre
Einstellungen.

Dabei nutzen sie dieselben Attributionsprozesse wie beim
Beobachten anderer Personen.

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39
Q

Die Theorie des Eindrucksmanagements

A

Bewertung:

Die Theorie des Eindrucksmanagements und der
kognitiven Dissonanz können sich ergänzen, statt sich zu
widersprechen.

Sowohl die Sorge um die Selbstdarstellung als auch das
Streben nach kognitiver Konsistenz können in
unterschiedlichem Maße etwas zur Einstellungsänderung
beitragen, je nach Situation.

40
Q

Die Selbstintegritätstheorie/ Selbstbestätigungstheorie

A

ein Bedürfnis nach Selbstintegrität (Die meisten
Menschen möchten sich für moralisch einwandfrei,
kompetent und liebenswert halten).

Wenn dieses positive Selbstbild (Selbstintegrität) in einem
Teil oder mehreren bedroht ist, versucht die Person diese
Integrität wieder herzustellen.

41
Q

Das Milgram Experiment

A

Freiwillige Teilnehmer, 40 Männer,
per Zeitungsannonce gesucht, für ein angebliches
Experiment über Lernen und Gedächtnis, große Bandbreite
an beruflichen Positionen, 20 50 Jahre alt.
2.
Vp Konfident, angeblich Mr. Wallace (eigentlich ein netter
Buchhalter)

Bei jedem Fehler muss er den Schüler mit einem Stromstoß
bestrafen, der zunächst 15 Volt beträgt und bei jedem neuen
Fehler um 15 Volt erhöht wird.

Ergebnisse
26 der 40
Vpn (65%) gingen bis zu 450 Volt.
Alle, die 450 Volt erreichten, gaben dem Befehl nach
weiterzumachen, bis der Experimentator zum Aufhören
aufrief.
Milgram
war über diese Ergebnisse erschüttert. Er hatte eine
niedrige Rate des Gehorsams erwartet.
Eigentlich wollte er das Experiment in Deutschland
wiederholen. (Warum Deutschland?)
Stattdessen machte er die Proteste des Schülers
eindringlicher.

42
Q

Gehorsam: Situative Determinanten

A

Die emotionale Distanz zum Opfer
Diese wurde in den folgenden Bedingungen variiert:
1.
Das Opfer tritt laut hörbar an die Wand, die es vom
Zimmer der Vp trennt.
2.
Vp hört das Opfer schreien und rufen (wie oben).
3.
Vp kann das Opfer sehen und hören.
4.
Vp kann das Opfer sehen und hören und muss die Hand
des Opfers auf die Schockelektrode halten.
Ergebnisse:
Der maximale Gehorsam (bis zu 450 Volt)
variierte zwischen 65% und 30% bei Bedingung 4
(Bedingung 3:

43
Q

Gehorsam: Verhalten und Einstellungen
Übungsbeispiel Welche Inhalte der Vorlesung „Verhalten und Einstellungen“ können Sie nutzen, um das Verhalten der Vpn im Experiment Milgrams zu erklären?

!!

A

Nach der
Dissonanztheorie folgen Einstellungen dem
Verhalten und rechtfertigen dieses.
Das
„Fuß in die Tür“ Phänomen besagt, dass Personen, die
eingewilligt haben, einer kleinen Forderung nachzukommen,
später eher auch einer großen Forderung nachkommen

Im
Milgram Experiment wurde schrittweise vorgegangen:
Zuerst mussten die
Vpn nur einen milden Stromstoß von 15
Volt erteilen und hörten keinen Protest.
Als sie bei 75 Volt Stöhnen hörten, hatten sie dem
Vl schon
fünf mal nachgegeben.
Beim nächsten Mal mussten sie eine etwas extremere
Handlung begehen, als vorher.

Nachdem die
Vpn 330 Volt erteilt hatten, hatten sie bereits
22 mal nachgegeben und ihre Dissonanz teilweise reduziert.
Sie waren deshalb bereits in einem anderen
psychologischen Zustand als zu Beginn des Experiments.

Ihr Verhalten hat also ihre Einstellungen beeinflusst und
diese rechtfertigen das Verhalten.
Somit kann das Verhalten zu einem immer extremeren
eskalieren.

44
Q

Milgram

Der fundamentale Attributionsfehler

A

Milgram
und andere Autoren (Bierbrauer, 1979) befragten Menschen aus allen Lebensbereichen (Psychiater,
Studierende, Angehörige der Mittelschicht). Alle schätzten das Ausmaß des Gehorsams übereinstimmend niedrig ein (auf einen maximalen Stromstoß von 130 Volt).

45
Q

Bei der Analyse seiner Ergebnisse führt

Milgram drei miteinander verwobene Faktoren an:

A

1.
Menschen haben im Laufe ihres Lebens die Erfahrung gemacht, dass sie von Autoritätspersonen für Gehorsam belohnt werden. Zudem haben sie die Erwartung aufgebaut, dass Autoritäten vertrauenswürdig, glaubwürdig und legitim handeln.

2.
Menschen gleiten nur allmählich in Handlungen ab, die zunehmend schlimmere Folgen haben. Die subtile Eskalation von immer extremeren Verhaltensweisen lässt verstehen, dass ursprünglich moralisch denkende Menschen am Ende unzweifelhaft schlimme Handlungen begehen können.

Das Abschieben von Verantwortung:
„Ich bin nicht verantwortlich“.
„Mir wurde befohlen, so etwas zu tun“.

46
Q

Konformität: Definition

!!

A

Konformität
conformity ) ist eine Verhaltens –, Meinungs oder
Einstellungsänderung aufgrund eines tatsächlichen oder
vermeintlichen Gruppendrucks.

Varianten der Konformität
Öffentliche Konformität(compliance ): Nachgeben, nur Verhalten geändert
Private Konformität
(acceptance ): Verhalten und Überzeugung geändert
Gehorsam
(obedience ): Handeln auf Befehl einer Autoritätsperson

47
Q

Konformität: Sozialer Einfluss

A

Konformität wird auch unter dem Themenbereich „sozialerEinfluss“ behandelt (Brehm, 2005; Stroebe , et al.
Dabei wird Konformität auch als Mehrheitseinfluss definiert, der soziale Einfluss, der sich aus der Konfrontation mit den Meinungen einer Mehrheit oder der Mehrheit der eigenen Gruppe ergibt.

Ergebnis: Die
Vpn ahmten das motorische Verhalten ihres Partners nach

Ergebnis: Die nachgeahmten Vpn mochten den Konfidenten mehr, als die nicht nachgeahmten Vpn

48
Q

Konformität: Klassische Untersuchungen

A

Sherif und der autokinetische Effekt
Autokinetischer Effekt: Ist eine Bewegungstäuschung, die in völlig abgedunkelter Umgebung stattfindet, wenn keine Bezugspunkte vorhanden sind. Dann scheint sich ein stationäres Licht, ziellos umherwandernd, in alle möglichen Richtungen zu bewegen.

49
Q

Erklärungen der Konformität

!!

A

Frage
Welche Interessen haben Menschen, die in Anwesenheit anderer einen Aspekt der Wirklichkeit beurteilen sollen?

Eine richtige Beurteilung geben.

Einen guten Eindruck auf andere machen

Zu gutem Eindruck Abhängigkeit von der Gruppe (Vorteile) Wunsch nach Sympathie der anderen Annahme: Übereinstimmung führt zu Sympathie

Normativer Einfluss (auf meist öffentliche Konformität).
Normativer Einfluss: Bewirkt Konformität, die daraus resultiert, dass man die Erwartungen anderer erfüllen will, um akzeptiert zu werden.
Der normative Einfluss beeinflusst oft auch unbewusst.

Zu Richtigkeit
\:
Zwei normalerweise verlässliche Informationsquellen:
•
Die eigene Wahrnehmung der Realität.
•
Die Meinung anderer

Entscheidungskonflikt zwischen den beiden Informationsquellen in der Konformitätssituation


Informativer Einfluss (häufig), d. h. Person vertraut dem Urteil der anderen

Informativer Einfluss: Bewirkt Konformität, die daraus resultiert, dass man sich Klarheit über die Wirklichkeit verschafft, indem man Informationen anderer Personen akzeptiert (auch informationaler E. oder Informationseinfluss).

Normativer und informativer Einfluss treten häufigzusammen auf.Normativer und informativer Einfluss sind mit unterschied licher neuronaler Aktivität assoziiert .

Normativer Einfluss
Gehirnregion aktiv, die bei Angst vor sozialer Ablehnung angeregt wird Sorge um das eigene Image.

Informativer Einfluss
Gehirnregionen zum Beurteilen von Reizen aktiv Wunsch korrekt zu urteilen.

50
Q

Untersuchungsergebnisse zur Konformität

A

Konformitätseffekte sind in kollektivistischen Kulturen größer als in individualistischen

Stärke des Konformitätseffektes ist in Großbritannien, Canada und den U.S.A. über die Jahre zurückgegangen

Mitglieder der Arbeiterschicht bevorzugen eher die Ähnlichkeit mit anderen. Dagegen sehen sich Mitglieder der
Mittelschicht lieber als einzigartige Individuen

Gruppenmitglieder mit niedrigem Status geben mehr Konformität mit ihrer Gruppe zu als Mitglieder mit hohem Status

Positive Stimmungen führen zu oberflächlicherer Informationsverarbeitung und verstärken so die Konformität. Negative Stimmungen vermindern die Konformität

Die hohe Kohäsion einer Gruppe fördert die Konformität ihrer Mitglieder.

Die Gruppenkohäsion ist das Ausmaß, in dem sich die Gruppenmitglieder an einander gebunden fühlen, z. B.
durch wechselseitige Sympathiebeziehungen.

Das Ausmaß an Konformität hängt ab von der Persönlichkeit: Menschen mit hoher „Verträglichkeit“ und hoher „Gewissenhaftigkeit“ neigen zu Konformität. Menschen mit hoher „Offenheit für Erfahrung“ und
Novelty seekers “ zeigen geringere

Der informative Einfluss hängt ab von der wahrgenommenen Kompetenz der anderen und vom
Selbstvertrauen der betroffenen Person Stroebe ,

Aufgabenschwierigkeit bzw. Mehrdeutigkeit des Stimulus beeinflussen den informativen Einfluss

51
Q

Widerstand gegen den Konformitätsdruck

!!

A

Reaktanz
ist ein Beweggrund, die eigene Freiheit zu beschützen oder wiederherzustellen. Sie tritt auf, wenn Menschen ihre Handlungsfreiheit bedroht sehen. Reaktanz kann zu dem so genannten
Bummerangeffekt
führen, d. h. die ausgeschlossenen Handlungsmöglich keiten werden positiver bewertet.

Die Einmaligkeit geltend machen In westlichen Kulturen wollen Menschen sich nicht zu sehr von anderen unterscheiden.

Aber sie wollen auch nicht wie jeder andere erscheinen.

Menschen mit dem stärksten Bedürfnis nach Einzigartigkeit reagieren am wenigsten auf den Einfluss von Mehrheiten

52
Q

Soziale Gruppen: Definition

A

Eine
Gruppe besteht aus zwei oder mehr Personen, die miteinander interagieren, sich gegenseitig beeinflussen

ein „Wir-Gefühl“ entwickelt haben  ,Gruppen befriedigen menschliche Bedürfnisse danach

sich zusammenschließen,

Leistung zu erbringen und

eine soziale Identität zu erlangen.
53
Q

Gruppenpolarisierung

!!

A

Gruppenpolarisierung:
Eine schon vorher bestehende Entscheidungstendenz der Gruppenmitglieder wird durch die Gruppendiskussion verstärkt.

Die Einstellungen der Gruppenmitglieder werden extremer (im Mittelwert).

Zahlreiche Experimente zur Gruppenpolarisierung überprüfen die folgende Hypothese:
Wenn in einer Gruppe eine Einstellung vorherrscht, dann wird diese durch die Gruppen diskussion extremer

Ursachen
Informativer Einfluss: Erzeugt Konformität, die daraus resultiert, dass man sich Klarheit über die Wirklichkeit verschafft, indem man Informationen anderer Personen akzeptiert.

Normativer Einfluss: Erzeugt Konformität, die daraus resultiert, dass man die Erwartungen anderer erfüllen will, um akzeptiert zu werden.

54
Q

Soziale Gruppen: Gruppenpolarisierung
Normativer Einfluss
!!

A

Normativer Einfluss
Sozialer Vergleich
: Menschen bewerten ihre Meinungen, indem sie sich mit anderen vergleichen.
Menschen werden besonders leicht von Gruppen mitgliedern überzeugt/überredet, wenn sie sich mit der
Gruppe identifizieren. Dabei können Gruppenmitglieder feststellen, dass andere ihre Meinung teilen. Dann kann der Wunsch nach Sympathie sie dazu bringen, ihre Meinung deutlicher/akzentuierter zu äußern.

Pluralistische Ignoranz
:

Ein falscher Eindruck über die Meinungen, Gefühle oder Reaktionen der anderen.

Wenn die Diskussion beginnt, entdecken Gruppen mitglieder , dass andere noch extremere Positionen vertreten als sie selbst.

Sie fühlen sich dann nicht mehr durch die pluralistische Ignoranz eingeschränkt und äußern sich akzentuierter

Menschen neigen dazu, sich hinsichtlich sozial erwünschter Eigenschaften und Einstellungen als „überdurchschnittlich“ zu sehen.

Selbstwertdienliche Verzerrung
So versuchen sie die Gruppennorm zu übertreffen und äußern sich etwas extremer.

55
Q

Soziale Gruppen: Gruppenpolarisierung

Informativer Einfluss

A

Informativer Einfluss

Gruppenmitglieder hören neue Argumente, die meisten sprechen für den vorherrschenden Standpunkt der
Gruppe.

Aktive Teilnahme an der Diskussion erhöht die Einstellungsänderung im Vergleich zum passiven
Zuhören (man fühlt sich dem eigenen Standpunkt mehr verpflichtet).

Dissonanztheorie und Selbstwahrnehmungstheorie

Nachdenken über die Argumente, sie bewerten, Gegenargumente suchen erhöht die Einstellungs änderung

56
Q

Gruppendenken

A

Definition
Gruppendenken besteht in einer Denkweise welche
entsteht,

wenn das Streben nach Übereinstimmung (Konsens)

den Entscheidungsprozess einer Gruppe derart dominiert,

dass die Wahrnehmung der Realität beeinträchtigt wird

57
Q

Bedingungen, welche Gruppendenken fördern

A

Die Gruppe ist hoch kohäsiv.
Gruppenkohäsion ist das Ausmaß, in dem sich die Gruppenmitglieder aneinander gebunden fühlen, z.B.
durch wechselseitige Sympathiebeziehungen. Allerdings können hoch kohäsive sichere Gruppen ihren
Mitgliedern die Freiheit zugestehen, abweichende Meinungen zu äußern (Packer, 2009).

Kohäsion kann effektive Teamarbeit fördern.

Bedingungen, welche Gruppendenken fördern
Die Gruppe ist hoch kohäsiv .

Die Gruppe ist von alternativen Informationsquellen isoliert.

Ihre Führung favorisiert eindeutig eine bestimmte Lösung.

Die Gruppe ist unter Stress und hat wenig Hoffnung eine bessere Lösung zu finden als die von der Führung (oder von anderen einflussreichen Personen) favorisierte.

58
Q

Minderheiteneinfluss

!!

A
Schwierigkeiten:

Zahlenmäßig klein

Nicht ernst genommen (ausgelacht, „Spinner“)

Kein normativer Einfluss 
Einflussmöglichkeit über

Gute Argumente

Verhaltensstil:
59
Q

Soziale Gruppen: Einfluss von Minderheiten:
Verhaltensstil
!!

A

Verhaltensstil

Standhaftigkeit & consistency
Eine Minderheit, die ihre Meinung standhaft vertritt, ist einflussreicher als eine, die unentschlossen oder schwankend ist.

Konsistenz
ist ein Verhaltensstil, der darauf hindeutet, dass eine bestimmte Position beibehalten wird

über die Zeit ( diachrone Konsistenz)

über Individuen hinweg ( synchrone Konsistenz).

Standhaftigkeit
Minderheiteneinfluss führt zu kognitiver Aktivität mit dem Ziel zu verstehen, warum die Minderheit sich standhaft verhält.

Einnehmen des Blickwinkels der Minderheit, auch unbewusst,

kann zu Akzeptanz führen. Aber: Die Mehrheit kann auch einschüchtern oder dazu führen, dass die Heuristik „die Mehrheit hat gewöhnlich Recht“ angewandt wird.

Selbstvertrauen
Standhaftigkeit und Beharrlichkeit vermitteln Selbstvertrauen. Diese Selbstsicherheit kann bei der Mehrheit Selbstzweifel auslösen und sie damit veranlassen, ihre Position zu überdenken.
Alle Verhaltensweisen, welche Selbstvertrauen signalisieren (z. B. am Kopfende des Tisches Platz nehmen) können bei der Mehrheit Selbstzweifel erregen.

Überläufer aus der Mehrheit
Eine beharrliche Minderheit stört jede Illusion der Einstimmigkeit.
Wenn die Minderheit die überlegene Meinung der Mehrheit standhaft anzweifelt, dann fühlen sich auch Mitglieder der Mehrheit freier, ihre Zweifel auszudrücken und wechseln u. U. sogar zur Minderheit über.

60
Q

Soziales Faulenzen

!!

A

Definition
Soziales Faulenzen ist die Neigung von Menschen, sich
weniger anzustrengen, wenn sie

ihre Anstrengung kooperativ zusammenlegen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen und nicht für ihre individuellen Anstrengungen verantwortlich gemacht werden können.

Trittbrettfahrer
sind Personen, die von der Gruppe profitieren,aber selbst wenig zurückgeben.

Erklärung

Die Bewertungserwartung ist die Besorgnis von Menschen darüber, wie sie von anderen bewertet werden.
Wenn die Anwesenheit anderer die Anonymität erhöht und damit die Bewertungserwartung senkt, dann folgt soziales Faulenzen.
Fazit
: Gruppenmitglieder können dadurch motiviert werden, dass man ihre individuelle Leistung identifizierbar macht.

Eingrenzen des sozialen Faulenzens

Durch Aufgaben, die herausfordernd, ansprechend oder faszinierend sind Karau & Williams, 1993).

Wenn Menschen andere Gruppenmitglieder als unzuverlässig oder unfähig ansehen, viel beizutragen


Wenn die Gruppe Anreize bekommt oder herausgefordert wird, bestimmte Standards zu erfüllen.

Wenn die Gruppe meint, dass große Anstrengung zu einer Leistung führt, die belohnt wird.

61
Q


Soziale Aktivierung und HemmungSoziale Aktivierung und Hemmung (auch soziale
Erleichterung)
!!

A

Definition
(Ursprüngliche Bedeutung):
Die soziale Erleichterung ist die Tendenz, bei bloßer Anwesenheit anderer mehr Leistung bei der Ausführung
leichter oder gut gelernter Aufgaben zu zeigen.

62
Q

Deindividuation

A

Definition
Deindividuation ist der Verlust von Selbstaufmerksamkeit und Bewertungserwartung.

Deindividuation wird auch definiert als:
Ein Lockern der normalen Verhaltenseinschränkungen beim Einzelnen, wenn er sich in der Gruppe befindet.
Dabei kann es vermehrt zu impulsiven und von der gesellschaftlichen Norm abweichenden Handlungen kommen.

Einflussfaktoren

Gruppengröße

Erregende und ablenkende Aktivitäten

Physische Anonymität
Anonymität macht also mehr empfänglich für Hinweisreize aus der Situation, je nachdem, ob sie negativ sind (Klan
Kostüme) oder positiv (Krankenschwestern Uniform).
63
Q

Soziale Gruppen: Soziale Erleichterung: Crowding

A
Crowding
\: Die Anwesenheit vieler anderer
Menschen reagieren auf die Anwesenheit anderer:

Menschen schwitzen dann mehr,

atmen schneller,

spannen ihre Muskulatur mehr an,

haben erhöhten Blutdruck und

höhere Herzfrequenz Geen & Gange, 1983; Moore & Baron,
1983).
Der Effekt durch die Anwesenheit anderer wächst mit ihrer
Anzahl (Jackson & Latane , 1981; Knowles , 1983).

In der Menge werden positive und negative Reaktionen
verstärkt:
Wenn Menschen zusammensitzen, werden freundliche
Menschen mehr gemocht und unfreundliche wirken
unsympathischer Schiffenbauer & Schiavo ; 1976; Storms & Thomas,
1977).

Crowding erhöht die Erregung und diese erleichtert die
dominanten Reaktionen.
77

64
Q

Aggression: Definitionen

!!

A

Viele verschiedene Definitionen, die meisten haben gemeinsam:

Aggression
ist ein Verhalten, das mit der Absicht ausgeführt
wird, jemanden zu verletzen oder zu schädigen.

Aggressivität
ist die interindividuell unterschiedliche Neigung , in bestimmten Situationen aggressiv zu handeln. Aggressivität bezeichnet also eine Persönlichkeits eigenschaft (Disposition)

Feindseligkeit:
Negative, entgegengesetzte Einstellung gegenüber einer Person oder Gruppe

Ärger:
Starke unangenehme emotionale Erregung nach wahrgenommener Schädigung (Wiederholung). Ärger und Feindseligkeit müssen nicht zu Aggression führen

65
Q

Aggression: Kulturelle Unterschiede

A

Nach
Nisbett ( neigen Kulturen, die von Viehzüchtern
abstammen stärker zu Aggression (verglichen mit Kulturen,
die Ackerbau betrieben).
Viehdiebstahl
 Bedrohung der Existenz  Gewalt
Förderung der Wachsamkeit und Aggressivität von Kindheit
an  „Kultur der

66
Q

Aggression: Geschlechtsspezifische Unterschiede

A

Über die Kulturen hinweg zeigen Männer mehr physische
Aggression als Frauen.

Erklärung:
Weiblichen Personen sind Beziehungen und Vertraulichkeit wichtiger als männlichen.
Deshalb erscheint es für sie besonders effektiv, jemand sozial zu verletzen.
(Crick & Rose, 2000; Crick et al., 1999 ;Morales et al., 2005)
Andere Erklärung: Soziale Normen ermutigen Jungen zu physischer Aggression aber nicht Mädchen.

67
Q

Aggression: Einflussfaktoren

A

Untergliederung

Genetische Einflüsse
Ein Kind, das mit 8 Jahren nicht aggressiv ist, ist im Alter
von 48 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit eine nicht
aggressive Person Huesmann et al., 2003).
Die Hälfte der eineiigen Zwillinge von verurteilten Straftätern
sind ebenfalls kriminell (bei zweieiigen Zwillingen nur einer.

Biochemische Einflüsse: Alkohol, Testosteron, Serotonin
Laborexperimente und Polizeistatistiken zeigen, dass bei
Personen, die provoziert wurden, Alkohol Aggression
enthemmt
Aggressivität korreliert mit Testosteron , dem männlichen
Geschlechtshormon.
Serotonin ist ein Neurotransmitter, ein chemischer
Botenstoff, der im Nervensystem Informationen überträgt.
Bei zu Gewalt neigenden Erwachsenen und Kindern findet
man häufig einen niedrigen Spiegel an Serotonin

Aversive Ereignisse
Aversive Stimulation kann feindselige Aggression auslösen.Ein wichtiges Beispiel eines unangenehmen Erlebnisses ist
die Frustration.
Frustration ist das Blockieren einer zielgerichteten Aktivität.
Schmerz:
Hitze:
Crowding

Erregung
Erregung aufgrund verschiedenster Ursachen (z. B. Erregung durch Sport oder durch sexuelle Stimulation) kann in Ärger transformiert werden.

Eine frustrierende, heiße oder beleidigende Situation erhöht ebenfalls die Erregung.
Wenn dies mit feindseligen Gedanken und Gefühlen
kombiniert wird, kann aggressives Verhalten entstehen
(siehe nächste

Aggressive Hinweisreize
Gewalttätiges Handeln ist wahrscheinlicher, wenn
aggressive Hinweisreize angestauten Ärger auslösen. Ein
Beispiel eines solchen Hinweisreizes ist der Anblick einer
Waffe.

Ereignisse, die mit erfolgreicher Aggression assoziiert sind

Ereignisse, die unangenehme Gefühle auslösen

Gruppeneinflüsse
Einflüsse auf die Aggression individueller Personen wirken
auch in Gruppen.
Dazu gehören z. B. Frustration, Provokation und aggressive
Vorbilder (s. u.)
Gruppen können aggressive Reaktionen
verstärken , u .a .
durch Verantwortungsdiffusion.
Deindividuation

(Einfluss von Medien: Einfluss von Pornographie auf
sexuelle Gewalt, Fernsehen, Videospiele)

68
Q

Aggressionstheorien: Gliederung

A

Die Frustrations Aggressions Theorie
-
Revision der Frustrations Aggressions Theorie

2Aggression als erlerntes Verhalten
-
Instrumentelles Konditionieren
-
Beobachtungslernen
-
Bedeutung für die Familie Biologische Theorien

3 Biologische Theorien

69
Q

Aggressionstheorien:

!!

A

1 Aggression als Reaktion auf Frustration
1. 1 Die Frustrations Aggressions Theorie
Frustration ist der Zustand, der entsteht, wenn das Erreichen eines Zieles blockiert wird.

Wenn aggressive Handlungen gegen den Urheber der Aggression gehemmt werden (überlegener Urheber),
dann kann eine Verschiebung der Aggression erfolgen, d. h. die Aggression richtet sich gegen ein anderes Ziel als den Urheber.
Dieses andere Ziel ist im Allgemeinen sicherer und sozial akzeptierter.

1.2 Revision der Frustrations Aggressions Theorie
Aggression als erlerntes Verhalten Frustration führt zu Ärger (emotionale Reaktion), der
wiederum eine innere Bereitschaft zu aggressivem Verhalten erzeugt. Ärger entsteht, wenn die frustrierende Person anders hätte handeln können Averill , 1983; Weiner, 1981).

2Aggression als erlerntes Verhalten
2.1Instrumentelles Konditionieren
Die Tendenz, aggressives Verhalten zu zeigen, wird durch positive Verstärkung (wenn aggressives Verhalten zu Erfolg führt) gestärkt.

2.2Beobachtungslernen
Die Hemmung oder Enthemmung aggressiver Verhaltenstendenzen Versuchsbedingungen:

Bestraftes Modell,

belohntes Modell,

Modell ohne Konsequenzen für sein Verhalten

-
2.3Bedeutung für die Familie
Die meisten misshandelten Kinder werden nicht kriminell
oder misshandelnde Eltern.
Allerdings: 30% der misshandelten Kinder misshandeln ihre
eigenen Kinder, d.h. viermal so häufig wie in der gesamten
Bevölkerung.
Die Abwesenheit des Vaters korreliert mit der
Gewaltneigung der Kinder keine Kausalbeziehung!
Wenn Kinder mit einer Mutter aufwachsen, die sich gut um
sie kümmert, und wenn sie eine erweiterte Familie haben,
können sie sich aber positiv entwickeln.\
Der Zusammenhang zwischen der Abwesenheit eines
Elternteils (meist des Vaters) und Gewalt besteht für viele
ethnische Gruppen, Einkommensebenen, Bildungsstufen
und Orte

3 Biologische Theorien
Instinkttheorie
Der Verhaltensforscher Lorenz (1966) schließt aus seinen Beobachtungen an Tieren in ihrem natürlichen Habitat:
Aggression bedeutet einen Vorteil im Überlebenskampf des Individuums .
Die Selektion erzeugt Aggression als einen Instinkt (nicht
gelernt und universell) bei Mensch und Tier.
Aggression baut sich auf, bis sie explodiert (Dampfkessel Analogie) oder bis sie durch einen angemessenen Reiz
erleichtert wird..
Evolutionspsychologische Theorien
Betonen das genetische Überleben im Gegensatz zu dem des Individuums. Aggression bedeutet einen Vorteil im Überlebenskampf.
Der adaptive Vorteil von Aggression erklärt die relativ hohe Mann zu Mann Aggression in der menschlichen Geschichte

70
Q


Reduktion von Aggression
!!

A

Katharsis
Unter Katharsis versteht man den Abbau aggressiver Energie durch aggressives Verhalten, durch das Beobachten von aggressivem Verhalten oder durch Aggressions phantasien.

Basierend auf der Triebtheorie wurde angenommen, dass der Aggressionstrieb reduziert wird, wenn aggressive Energie abgebaut wird durch aggressives Handeln oder Fantasieren.
Fast alle Sozialpsychologen stimmen überein, dass diese Annahme nicht zutrifft Geen & Quanty , 1977)
Das Betrachten oder Ausüben von aggressiven Handlungen führt nicht zu Katharsis!

Die imaginäre Ausführung aggressiven Verhaltens
z. B.
beim Beobachten von Mediengewalt oder im Rollenspiel steigert die Wahrscheinlichkeit aggressiven
Verhaltens Bushmann , 2002; Baumeister & Stack ,
Symbolisches aggressives Verhalten dient als „Prime“ für
feindselige Gedanken und Gefühle und bahnt damit den
Weg für tatsächliches aggressives Verhalten Krahé ,

71
Q

Vorurteile: Einführung und Definitionen

!!

A

Definitionen
Ein Vorurteil ist eine nicht gerechtfertigte, negative Einstellung gegenüber einer Gruppe und deren Mitgliedern.

Es besteht aus.

dem Stereotyp , einer vorgefassten (meist übergeneralisierenden, manchmal richtigen und veränderungsresistenten) Meinung über eine Gruppe, deren Mitgliedern bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden (kognitive Einstellungskomponente), und der negativen, affektiven Bewertung der Mitglieder der Gruppe (affektive Einstellungskomponente).

Sexismus
: Vorurteilsbehaftete Einstellung gegenüber oder Diskriminierung von Personen eines bestimmten Geschlechts.

72
Q

Subtile Formen von Vorurteilen

!!

A

Vorurteile und Diskriminierung tauchen auf, wenn sie sich hinter anderen Motiven verbergen können.

Solche subtilen Vorurteile treten an die Stelle von offenen Vorurteilen in Australien, Deutschland, Großbritannien,
Frankreich und den Niederlanden
1Ethnische Unterschiede werden übertrieben.
2Eingewanderten Minderheiten wird weniger Bewunderung und Sympathie entgegengebracht.
3Minderheiten werden aus angeblich nicht rassistischen Gründen abgelehnt.

Einige Autoren nennen dieses Phänomen „modernen Rassismus“ („modern racism
Moderne Vorurteile zeigen sich subtil darin, dass Menschen bevorzugen, was vertraut, ähnlich und bequem ist

Subtile Vorurteile werden besonders bei intimen, sozialen Kontakten bzw. in Situationen mit großer sozialer Nähe beibehalten. Allerdings haben in den meisten Ländern Ehen von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft zugenommen

73
Q

Automatische Vorurteile

!!

A

Die Einstellungen zu demselben Einstellungsgegenstand
können
 explizit (bewusst kontrolliert) oder
 implizit (automatisch, meist unbewusst) abgerufen werden. Dies gilt auch für Vorurteile. Implizite Vorurteile können mit dem Implicit Association Test.

Die expliziten Einstellungen (Vorurteile) können sich stark mit zunehmender Bildung verändern.

implizite Einstellungen (z. B. aus der Kindheit) erhalten bleiben und sich nur verändern, wenn sich durch Erfahrung neue Gewohnheiten bilden.

74
Q

Geschlechtsspezifische Vorurteile

A

Geschlechtsstereotype

Durchschnittliche Frauen und Männer unterscheiden sich etwas darin, dass Frauen engen sozialen Beziehungen mehr Priorität geben.

Sie unterscheiden sich auch in den Eigenschaften Empathie, Aggressivität und sexueller Initiative (nicht in der Intelligenz).

Bisweilen übertreiben Stereotype die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber nicht immer.

Einbezogen wurden Daten aus 27 Ländern.

Überall wurden Frauen als liebenswürdiger und

Männer als mehr aus sich herausgehend ( outgoing ) wahrgenommen .

75
Q

Geschlechtsspezifische Vorurteile

A

Geschlechtsstereotype

Durchschnittliche Frauen und Männer unterscheiden sich
etwas darin, dass Frauen engen sozialen Beziehungen
mehr Priorität geben.

Sie unterscheiden sich auch in den Eigenschaften
Empathie, Aggressivität und sexueller Initiative (nicht in
der Intelligenz).

Bisweilen übertreiben Stereotype die Unterschiede
zwischen den Geschlechtern, aber nicht immer.

Einbezogen wurden Daten aus 27 Ländern.

Überall wurden Frauen als liebenswürdiger und

Männer als mehr aus sich herausgehend ( outgoing )
wahrgenommen .

Sexismus
Die Vorurteile über Frauen haben sich so stark verändert,
wie die Vorurteile gegenüber ethnischen Gruppen.

Geschlechtsspezifische Diskriminierung
Überall in der Welt werden männlich Babys mehr
gewünscht als weibliche:

In den U.S.A. wünschten sich 1941 38% der baldigen
Eltern einen Jungen, 24% ein Mädchen und 23% beides.
2011 hatten sich die Antworten kaum geändert, wieder
bevorzugten 40% einen Jungen (Newport,

In China waren 95% der Waisenkinder Mädchen

Geschlechtsdiskriminierung
Auch Männer sind im Vergleich zu Frauen benachteiligt
(Baumeister, 2007; Pinker, 2008) :

Die Wahrscheinlichkeit für Suizid und ermordet zu werden
ist dreimal höher.

Sie sterben eher auf dem Schlachtfeld oder im
Todestrakt.

Ihre Lebensdauer ist um fünf Jahre verkürzt und

sie stellen die Mehrzahl der Teilnehmer in speziellen
Erziehungsprogrammen.

76
Q

Soziale Ursachen von Vorurteilen

A

Soziale Ungleichheit
Praktiken der Diskriminierung (Vorenthalten von Bildung,
Berufschancen, Rechten), die zu ungleichem Status führen,

können Vorurteile stabilisieren und

als Rechtfertigung für weitere Diskriminierung dienen.

Eine Gruppe mit sozialer und ökonomischer Überlegenheit kann vorurteilsbehaftete Überzeugungen
nutzen, um die eigene privilegierte Position zu rechtfertigen.

Sie fördert nicht nur Vorurteile, sie führt auch zu Misstrauen. Vorurteile können den höheren Status rechtfertigen, aber es gibt Menschen, die mehr als andere versuchen, ihren Status aufrecht zu erhalten.

Vorurteile können den höheren Status rechtfertigen, aber es gibt Menschen, die mehr als andere versuchen, ihren Status aufrecht zu erhalten.

Konformität
Wenn Vorurteile in der Gesellschaft akzeptiert werden, danngehen viele den Weg des geringsten Widerstandes und passen sich an. Stereotype können sich aber mit den sozialen Verhaltensweisen ändern.

Einfluss von Institutionen
Auch Institutionen, wie Schulen, die Regierung und die Medien können Vorurteile unterstützen. Oft werden diese Einflüsse nicht bemerkt.

77
Q

Emotionale Ursachen von Vorurteilen

A

Die Sündenbocktheorie
Frustration
: Die Diskrepanz zwischen gesetztem und erreichtem Ziel.
Frustration kann Ärger hervorrufen. Dieser kann sich gegen Sündenböcke richten, wenn die für die Frustration Verantwortlichen nicht bekannt oder nicht erreichbar sind.
Eine Quelle von Frustration ist die Konkurrenz, z. B. um Jobs, Wohnungen oder Sozialprestige.

Die Theorie der sozialen Identität
Die soziale Identität ist die aus der Gruppenzugehörigkeit stammende Vorstellung einer Person darüber, wer oder was sie ist (die soziale Identität des Selbstkonzeptes).

Die Theorie der sozialen Identität
Kategorisieren:
Menschen kategorisieren andere und sich selbst (Z.B. als Hindu, als Deutsche, als Busfahrer).
Identifizieren: Menschen assoziieren sich mit bestimmten
Gruppen (den Eigengruppen) und gewinnen daraus an Selbstwertgefühl.
Vergleichen: Menschen setzen ihre Gruppe in Kontrast zu anderen Gruppen (den Fremdgruppen) und neigen dazu, die eigene Gruppe zu favorisieren.

Die Theorie der sozialen Identität
Menschen suchen nicht nur Achtung für sich selbst, sondern auch Stolz für ihr Gruppe.
Wenn eine Person die eigene Gruppe als überlegen sieht, dann fühlt sie sich besser.
Menschen, denen es an einer positiven persönlichen Identität fehlt, suchen ihren Selbstwert besonders dadurch, dass sie sich mit ihrer Gruppe identifizieren.

Das Bedürfnis nach Status
Wenn der Status einer Person in der Eigengruppe gering ist, dann können Vorurteile dazu dienen, den eigenen Status zu erhöhen.
Untersuchungen aus Europa und Nordamerika zeigen, dass Vorurteile bei denen größer sind,

die auf der sozioökonomischen Leiter unten stehen,

die dabei sind, auf der sozioökonomischen Leiter nach
unten zu rutschen oder

deren Selbstwert bedroht ist.

78
Q

Kognitive Ursachen von Vorurteilen

A

Das gerechte Welt Phänomen
Menschen, die lediglich beobachten, dass eine andere unschuldige Person zum Opfer gemacht wird, erscheint das Opfer weniger wertvoll.

Menschen, die in ihrer sozialen Umgebung Ungerechtigkeit gegenüber anderen Personen erleben, versuchen oft die Gerechtigkeit wieder herzustellen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

Dem Opfer helfen oder es entschädigen.

Bei Machtlosigkeit: Sich einzureden, das Opfer hätte sein Leiden verdient (Herabsetzen des Opfers).

Kategorisierung in Gruppen
Bei der Kategorisierung von Objekten werden

Unterschiede zwischen den Objekten aus derselben Klasse unterschätzt,

Unterschiede zwischen Objekten aus verschiedenen Klassen werden überschätzt Tajfel & Wilks , 1963; Lilly,

Je vertrauter Menschen mit einer sozialen Gruppe sind, desto eher sehen sie ihre Vielfalt.

Je geringer ihre Vertrautheit mit einer sozialen Gruppe ist, desto mehr stereotypisieren sie.

Also kann auch bei der Kategorisierung von Menschen der Eindruck entstehen,

dass sich die Mitglieder einer Fremdgruppe untereinander wesentlich mehr ähneln als die Mitglieder der Eigengruppe („Die sind alle ähnlich, wir sind so unterschiedlich“),

dass die Unterschiede zwischen Eigengruppe und Fremdgruppe verstärkt wahrgenommen werden. („Die sind ganz anders als wir“.)

Die Unterschiedlichkeit
Unter Salienz versteht man die Unterschiedlichkeit eines Stimulus in Relation zum Kontext.
Beispiel
: Ein Mann in einer Gruppe von Frauen Menschen definieren andere über deren am meisten
salienten Eigenschaften und Verhaltensweisen. Wenn z.B. von einer Person erzählt wird, dass sie Fallschirmspringer und Tennisspieler ist, dann denken andere an sie eher als Fallschirmspringer .

Es werden auch diejenigen mehr beachtet, die Erwartungen nicht erfüllen. Sehr fähige Bewerber aus einer niedrigen Statusgruppe werden beachtet, allerdings müssen diese auch härter arbeiten, um ihre Fähigkeiten zu beweisen.

Illusorische Korrelation
Die Illusorische Korrelation ist eine Überschätzung der Stärke
eines Zusammenhangs zwischen zwei gewöhnlich voneinander unterschiedenen Variablen (z. B. „Verbrechen“
und „Einwanderer“).
Seltenes unerwünschtes Verhalten von Mitgliedern einer Minderheit täuscht einen scheinbaren Zusammenhang zwischen ihren Eigenschaften und ihrer Gruppen zugehörigkeit vor.

79
Q

Auswirkungen von Vorurteilen

A

Entwicklung erwartungskonformen Verhaltens
(Selbsterfüllende Prognose,
self fulfilling prophecy
Vorurteile können Statusunterschiede

nicht nur rationalisieren,

sondern sie können ihre Opfer auch beeinflussen.
Das folgende Experiment zeigt, dass sich Vorurteile selbst
bestätigen können.

Die stereotype Bedrohung
(stereotype threat
Bei der sich selbst
erfüllenden Prognose prägen sich die
Erwartungen anderer dem Selbstkonzept ein.
Dagegen haben Situationen mit stereotyper Bedrohung eine
unmittelbare Wirkung.
Die stereotype Bedrohung ist die Angst von Mitgliedern einer
Gruppe, dass sich ein negatives Stereotyp bestätigen könnte.

80
Q

Die stereotype Bedrohung

A

1.
Bei Stress wird Gehirnaktivität behindert, die mit
mathematischer Informationsverarbeitung assoziiert ist.
Dagegen steigt diese Aktivität in Regionen, die mit
emotionaler Informationsverarbeitung verknüpft sind ( Derks
et al., 2008, Krendl et al., 2001, Wraga ei al., 2001)
2.
Das Unterdrücken ungewollter Gedanken und Emotionen
verbraucht Energie und stört das Arbeitsgedächtnis
Bonnot & Crozet ,
3.
Die Selbstüberwachung bei Angst, Fehler zu machen,
unterbricht die Fokussierung der Aufmerksamkeit (Keller &
Dauenheimer , 2003; Seibt & Forster, 2004; Bergsieker et al., 2010)

Die stereotype Bedrohung
Stereotype Bedrohung kann die Leistung mindern, aber
positive Stereotype können auch die Leistung steigern Shih ,
1999)
Asiatische Amerikanerinnen bearbeiteten einen Mathe
Test,
a) nachdem sie
biografische Fragen beantwortet hatten, die
sie an ihr Geschlecht erinnerten.
b) nachdem sie an ihre asiatische Identität erinnert wurden.
Ergebnisse
:
Bei a) verringerte sich ihre Leistung vergl. mit Kontrollgruppe
Bei b) steigerte sich ihre Leistung vergl. mit Kontrollgruppe.

81
Q

Abbau von Vorurteilen

A

Der Kontakt zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen kann Vorurteile abbauen.

Bedingungen
1.
Wechselseitige Abhängigkeit
2.
Ein gemeinsames Ziel
3.
Gleicher Status
4.
Zwanglose zwischenmenschliche Kontakte
5.
Mehrere Kontakte
6.
Gleichheit als soziale Norm
82
Q

Prosoziales Verhalten Definition

!!

A

Altruismus
ist das Motiv, ohne bewusste Berücksichtigung der Eigeninteressen, das Wohlergehen einer anderen Person zu verbessern (Motivation: Empathie).
Empathie
: Die Erfahrung, den emotionalen Zustand einer anderen Person zu verstehen oder ihn gemeinsam mit ihr zu haben.

83
Q

Warum helfen Menschen?

A


Gewinnen von Belohnungen und Vermeiden von Straf

Soziale Normen

Evolutionspsychologische Erklärung

Vergleich der Theorien über das Helfen (Genuiner Altruismus?)
84
Q

Gewinnen von Belohnungen und Vermeiden von Strafe

A

Die Theorie des sozialen Austauschtausches besagt, dass
menschliche Interaktionen Austauschbeziehungen sind, die
darauf abzielen,
die eigenen Belohnungen zu maximieren und
die eigenen Kosten zu minimieren.

Externale
Belohnungen
Menschen helfen am liebsten Personen, die man attraktiv
findet oder von denen man geschätzt werden möchte (Krebs,
1970; Unger, 1979) .
Internale
Belohnungen
Helfen kann das Selbstwertgefühl verbessern.

Internale
Belohnungen und negative Stimmung
Die Notlage einer Person (Schreien einer Frau außerhalb
des Fensters) kann dazu führen, dass man sich bekümmert
fühlt. Durch Helfen kann man dieses Gefühl reduzieren

85
Q

Soziale Normen

A

Die Reziprozitätsnorm ist die Erwartung, dass Menschen
denen helfen, die ihnen geholfen haben und dass sie diese
Erwartung nicht enttäuschen.
Der Soziologe Gouldner (1960 ) hält diese Norm für universell.
Experimentelle Befunde bestätigen diese Norm.

Reziprozitätsnorm
Wenn sich Menschen nicht erkenntlich zeigen können, dann
fühlen sie sich erniedrigt.

Deshalb nehmen stolze Menschen mit hohem Selbstwert
gefühl nur widerwillig Hilfe an.
Für Asiaten sind soziale Bindungen und die Reziprozitäts
norm stärker ausgeprägt als für Amerikaner.

Deshalb weisen sie häufiger ein Geschenk von einer
Zufallsbekanntschaft zurück als letztere.

Soziale Normen
Die
Norm der sozialen Verantwortung ist die Erwartung,
dass Menschen denjenigen helfen, die auf Hilfe angewiesen
sind, auch ohne Rücksicht auf späteren Austausch.
Diese Norm wird häufig auch dann beachtet, wenn die
Helfenden anonym bleiben Shotland & Stebbins, 1983).
In Indien (kollektivistische Kultur) wird diese Norm noch
stärker unterstützt als im Westen (Baron & Miller,
Im Westen wird vor allem denen geholfen, die Opfer
unglücklicher Umstände sind und die ihr Unglück nicht selbst
verschuldet haben Skitka & Tetlock .

86
Q

Evolutionspsychologische Erklärung

A

Verwandtenselektion
ist die Vorstellung, dass sich während der Evolution Altruismus gegenüber engen Verwandten
bewährt hat, um das Überleben der gemeinsamen Gene zu erhöhen.
Z.B. helfen sich eineiige Zwillinge gegenseitig mehr als
zweieiige (Segal, 1984), auch im Laborexperiment (Segal &
Hershberger ,
Das genetische Selbstinteresse sagt auch die Reziprozitäts
norm voraus: Wenn eine Person der anderen hilft, dann
erwartet sie eine Gegenleistung auch bei Tieren.

Formen der Kooperation:

Verwandtenselektion

Direkte Reziprozität

Indirekte Reziprozität

Gruppenselektion
87
Q

Vergleich der Theorien: Genuiner Altruismus?

A

Die Bereitschaft zu helfen wird sowohl durch egoistische als auch durch selbstlose Überlegungen beeinflusst Batson ,
2011)2011):
Disstress
wegen des Leidens eines anderen motiviert
Menschen, die Erregung zu vermindern,

entweder durch Verlassen der stressreichen Situation
oder

durch Helfen.
Außerdem fühlen Menschen
Empathie (Mitgefühl), besonders

wenn sie an die andere Person emotional gebunden sind
und

wenn sie sich mit der anderen Person identifizieren. Wenn Menschen Empathie empfinden, konzentrieren sie sich weniger auf ihren eigenen Disstress als auf den Leidenden.
Genuine Sympathie und Anteilnahme motivieren Menschen,
dem anderen um seinetwillen zu helfen Batson et al. 2007)

Die Empathie nimmt zu, wenn Menschen in geringerem Maße
erfahren, was der andere fühlt.

Z.B. Menschen mit moderatem Schlafentzug bestätigen
eher, dass Schlafentzug eine Folter ist .

Oft können
Disstress und Empathie zusammen motivieren,
auf eine Krise zu reagieren.
Untersuchung
über Spenden nach einer Feuersbrunst in
Australien (Amato, 1996):

Menschen mit gleichgültigen Gefühlen oder mit Ärger
spendeten weniger als

Menschen, die sich geschockt, elend oder empathisch
fühlten.
Kritiker bezweifeln die Existenz von genuinem Altruismus
mit dem Argument, dass Empathie Menschen traurig macht

Aber einige Ergebnisse sprechen für seine Existenz:

Empathische Menschen helfen selbst dann, wenn sie
meinen, dass niemand davon weiß Fultz et al. 1986)

Wenn ihre Hilfe erfolglos ist, fühlen sie sich schlecht, selbst
wenn das nicht ihre Schuld ist Batson & Weeks , 1996).

Bisweilen bestehen Menschen darauf zu helfen, selbst
wenn sie meinen, ihre eigene gestresste Stimmung würde
von einer „ mood fixing “ Droge aufrecht erhalten

88
Q

Wann helfen Menschen?

!!

A

Der „ Bystander Effekt
Der
Bystander Effekt ist das Ergebnis,

dass bei Anwesenheit anderer Personen seltener geholfen wurde als wenn die helfende Person alleine war.

Zudem wurde noch weniger geholfen, wenn sehr viele Personen anwesend waren.
Auch im Internet helfen Menschen eher, wenn Sie meinen, dass sie die einzigen sind, an die sich ein Hilfegesuch (z. B. die Bitte um ein Link zur Bibliothek) richtet

Prosoziale Modelle
Hilfreiche Vorbilder fördern Altruismus
Autofahrer in Los Angeles sahen eine Frau mit plattem Reifen.

Ein Teil der Fahrer hatte vor einer viertel Meile einen
Autofahrer gesehen, der einer anderen Frau half, den
Reifen zu wechseln.

Diese halfen der Frau eher, den Reifen zu wechseln, als
Fahrer ohne Vorbild

Zeitdruck
Theologiestudenten aus Princeton wurden zu einem Studio für Tonaufnahmen geschickt. Auf dem Weg mussten sie an einem Kranken vorbei, der in einer Tür kauerte. Einem Teil wurde gesagt sie hätten Zeit:

In dieser Gruppe hielten fast zwei Drittel an, um zu
helfen.
Dem anderen Teil wurde gesagt, sie wären zu spät dran:

In dieser Gruppe boten nur 10% ihre Hilfe an.

Ähnlichkeit
Ähnlichkeit fördert Empathie. Deshalb sind Menschen ähnlichen Personen gegenüber hilfsbereiter. Dies gilt für Aussehen, Kleidung und für Überzeugungen

Barrieren auf dem Weg zum Helfen
notice
interpret als emergency
assume responsibulily
yes no
89
Q

Welche Menschen helfen?

A

Persönlichkeitseigenschaften
Es gibt individuelle Unterschiede in der Hilfsbereitschaft, die
über die Zeit andauern und von anderen bemerkt werden
(Penner,

Menschen mit hoher Empathie und Selbstwirksamkeit
sind eher besorgt und hilfsbereiter (Bierhoff et al., 1991;
Krueger et al., 2001; Walker & Frimer, 2007).

Menschen mit hoher Selbstüberwachung richten sich
nach der Erwartung anderer. Sie sind deshalb hilfreicher,
wenn sie meinen, dafür sozial belohnt zu werden

Geschlechtsunterschiede
Ergebnisse
(172 Studien, 50000 Männer &
Geschlechtsunterschiede interagieren mit der Situation, in
der geholfen wird.

In potenziell gefährlichen Situationen helfen Männer eher
Fremden.

In sicheren Situationen helfen Frauen etwas eher, z.B.
beim freiwilligen Anbieten von Hilfe, bei Hilfe für
behinderte Kinder

Religiöse Überzeugungen

Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus lehren
Mitgefühl und Nächstenliebe.
Zahlreiche Studien bestätigen die positive Wirkung von
Religiosität auf das Helfen beim

Spenden und

ehrenamtlichem Engagement (u.a.
90
Q

Sympathie

A

Menschen haben das Bedürfnis nach sozialem Kontakt Wenn das Bedürfnis nach Zugehörigkeit im Ausgleich mit
zwei anderen menschlichen Bedürfnissen,

dem Bedürfnis nach Autonomie und

dem Bedürfnis nach Kompetenz erfüllt ist, dann entsteht Wohlbefinden.

91
Q

Sympathie: Nähe Untergliederung

A


Räumliche Nähe Nähe kann Feindseligkeit erzeugen
.
Aber meist fördert Nähe die Sympathie zwischen Menschen. Soziologische Studien zeigen, dass die meisten Menschen Partner heiraten, die in der Nähe wohnen, arbeiten oder mit denen sie zusammen studieren

Gelegenheit zur Interaktion Studierende, denen ein gemeinsames Zimmer zugewiesen wurde, wurden oft zu Freunden

Antizipation von Interaktion
Studentinnen bekamen eine vage Information über zwei Frauen.
Mit einer davon erwarteten sie ein vertrauliches Gespräch zu führen. Diese Frau wird als sympathischer eingeschätzt

Das bloße Ausgesetztsein
Die Vertrautheit mit Menschen oder anderen Reizen erhöht
deren Akzeptanz (Bornstein 1989, 1999).
Einschränkung: Unaufhörliche Wiederholung ohne
Unterbrechung Kahnemann & Snell,
Bei im Experiment gezeigten Personen beeinflusst die
Häufigkeit des Sehens deren Beliebtheit (Swap,
Je mehr zwei Fremde miteinander interagieren, desto mehr
neigen sie dazu, sich sympathisch zu finden

92
Q

Physische Attraktivität

A

Untergliederung

Untersuchungen von Verabredungen ( dating
Männer und Frauen lernen sich im Experiment kurz kennen.
Ergebnis: Männer legen mehr Wert auf die physische
Attraktivität des anderen Geschlechts als Frauen (Feingold,
1990, 1991; Sprecher et al., 1994)
Ähnliche Ergebnisse erhält man in Meinungsumfragen.
Die äußere Attraktivität junger Frauen ist ein guter Prädiktor
für die Anzahl ihrer Verabredungen.
Die äußere Attraktivität junger Männer ist ein etwas
schlechterer Prädiktor für die Anzahl ihrer Verabredungen
Berscheid et al., 1971; Reis et al., 1980, 1982) 1982).
Frauen geben häufiger als Männer an, einen Partner zu
bevorzugen, der unattraktiv ( homely ) und warm ist, im
Vergleich zu einem Partner, der attraktiv und kalt ist
Untersuchungen von Verabredungen (
speed dating

Männer schätzten beim kurzen Treffen die physische
Attraktivität als wichtiger ein als Frauen.

In Wirklichkeit war die physische Attraktivität für beide
Geschlechter gleich wichtig Eastick & Finkel ,

Das gilt auch für speed datig in Deutschland

Das Matching Phänomen
Dieses ist die Neigung von Männern und Frauen, sich
Partner zu suchen, die hinsichtlich ihrer Attraktivität und
anderer Eigenschaften gut zur eigenen Person passen.
Das „
Matching “ Phänomen: Ausnahmen
Bei ungleicher Attraktivität findet man oft Ungleichheit in
einer anderen Eigenschaft, z. B. Status, zur Kompensation.

Das Attraktivitätsstereotyp
Es besteht in der Annahme, dass attraktiv aussehende
Personen auch andere wünschenswerte Eigenschaften
haben.
Dieses Stereotyp wird bereits im Vorschulalter gelernt (das
Aschenbrödel ist schön und gut, seine Stiefschwestern sind
hässlich und böse).
Menschen nehmen an, dass schöne Menschen

glücklicher,

sexuell wärmer,

intelligenter und erfolgreicher sind und

mehr aus sich herausgehen.
Sie halten sie nicht für ehrlicher und besorgter um andere

Wer ist attraktiv?
Es gibt kulturelle Unterschiede des Schönheitsideals.
Trotzdem gibt es innerhalb der und zwischen den Kulturen
Übereinstimmung darüber, wer attraktiv ist und wer nicht
Langlois et al., 2000).
Richtig attraktiv ist, wer perfekt durchschnittlich ist:
Vpn
finden ein Durchschnittsgesicht attraktiver als fast alle
digitalisierten individuellen Gesichter

Evolution und Attraktion
Evolution und Attraktion
Evolutionspsychologen nehmen an, dass Schönheit
biologisch wichtige Information signalisiert: Gesundheit,
Jugend und Fruchtbarkeit.
Sie nehmen auch an, dass die Evolution Frauen
prädisponiert, männliche Züge zu bevorzugen, die die
Fähigkeit signalisieren, Ressourcen zu erwerben und zu
beschützen

Andere Hinweise auf reproduktiven Erfolg wurden erforscht:
Männer überall in der Welt fühlen sich am meisten zu Frauen
hingezogen, deren Taille um 30% schmaler ist als die Hüften
Streeter & McBurney , 2003).
Frauen bevorzugen bei Männer ebenfalls ein Verhältnis von
Taille zu Hüfte, das Gesundheit und Vitalität signalisiert
Gangestad et al., 2003).

Wer ist attraktiv?
Computergenerierte Gesichter neigen dazu, perfekt
symmetrisch zu sein.
Dies ist ein Merkmal von Personen, die sehr attraktiv sind
und sich erfolgreich fortpflanzen können Gangestad & Thornhill ,
1997; Mealey et al., 1999; Shackelford & Larsen,
Noch attraktiver sind Durchschnittsgesichter, bei denen die
weiblichen Gesichtsmerkmale betont wurden

Sozialer Vergleich
Was als attraktiv empfunden wird, hängt auch vom
Vergleichsstandard ab. Es kann ein „Kontrasteffekt
entstehen:
Studenten, denen unter einem Vorwand das Bild einer Frau
gezeigt wurde, schätzten diese als weniger attraktiv ein,
wenn sie vorher „Charlies Angels“ gesehen hatten Kentick &
Gutierres ,
Männer die vor kurzem Bilder attraktiver Frauen betrachtet
hatten, schätzten Frauen, auch ihre eigenen, als weniger
attraktiv ein
Wenn ein Mann einen „Muskelmann“ in einer Zeitschrift
sieht, kann er sich als unattraktiv empfinden (Audrey & Taylor,
2009)
Dieser Effekt ist stärker bei Frauen, wenn sie sich mit super
attraktiven Frauen vergleichen (Trampe et al.,

Die Attraktivität derjenigen, die man liebt

Menschen finden nicht nur
attraktive Menschen liebenswert ,
sondern sie nehmen liebenswerte Personen auch als
attraktiv wahr.

93
Q

Ähnlichkeit versus Gegensätzlichkeit

A
Frage: Welcher Spruch stimmt?
Gleich zu gleich gesellt sich gern.
Gegensätze ziehen sich an.
Belege für die Gültigkeit des Spruches „Gleich zu gleich
gesellt sich gern“:
Korrelationsstudien
\:
Freunde, Verlobte und Ehepartner haben mit höherer
Wahrscheinlichkeit

gemeinsame Überzeugungen und Einstellungen,

gemeinsame Meinungen und Werte
als zufällig zusammengestellte Paare.

Je größer die Ähnlichkeit zwischen Mann und Frau, desto

glücklicher sind sie und

desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie
geschieden werden Byrbe , 1971; Caspi & Herbener ,

Wenn Menschen einen Raum mit Fremden betreten, dann
setzen sie sich näher zu denjenigen, die ihnen am meisten
ähneln:

Brillenträger setzen sich näher zu anderen Brillenträgern,

Langhaarige sitzen näher an anderen Langhaarigen und

Dunkelhaarige sitzen näher bei Dunkelhaarigen.
Das gilt auch nach Kontrolle von Geschlecht und Ethnie.

Es gibt zahlreiche weitere Belege für den obigen Spruch.
Trotz mehrerer Versuche Belege für „Gegensätze ziehen sich
an“ zu finden, ist dies nicht gelungen.
Ausnahme bei Frauen, die einen Bruder haben: Wenn die
Gesichtszüge der Frau mit denen eines fremden Mannes
verschmolzen werden, dann findet die Frau den Mann
vertrauenswürdig, aber sexuell unattraktiv (Vermeidung von
Inzucht)

94
Q

Belohnungstheorie der interpersonalen Attraktion

A
Behauptung
Berscheid & Wallster , 1978):
Wir mögen diejenigen Personen,

deren Verhalten für uns mit „Belohnungen“ (positiven
Konsequenzen) verbunden ist oder

die mit belohnenden Ereignissen assoziiert werden.

Mithilfe dieser Theorie können einige der Einflüsse auf die
Attraktion erklärt werden:
Nähe wirkt belohnend. Wenn jemand nahe wohnt od. arbeitet,
braucht es wenig Zeit und Anstrengung, die Vorteile der
Freundschaft zu genießen
Attraktive Personen werden gemocht, da man andere positive
Eigenschaften in ihnen sieht und weil die Assoziation mit ihnen
belohnend ist.
Wenn andere ähnliche Meinungen haben, dann fühlen
Menschen sich belohnt, weil sie meinen, die anderen mögen
sie ebenfalls. Außerdem bestätigen gemeinsame Meinungen
die eigenen.

95
Q

Liebe

A
Liebe
Untergliederung

Komponenten der Liebe
Liebe entspricht einem Dreieck aus den Komponenten
Leidenschaft, Intimität und Commitment

Leidenschaftliche Liebe
Leidenschaftliche Liebe
ist ein Zustand intensiven Sehnens
danach, miteinander vereinigt zu sein Hatfield ,
Diese Liebe bringt mit sich ein Auf und Ab von Hochstimmung
und düsterer Stimmung, von Heiterkeit und Elend.
Leidenschaftlich Liebende denken häufig an den anderen und
beschäftigen sich gedanklich stark mit ihm.

Zwei
Komponenten Theorie der leidenschaftlichen Liebe
Hatfield , 1988; Berscheid & Walster ,
Eine Emotion besteht aus zwei Komponenten:

Die erste Komponente ist ein Zustand physiologischer
Erregung.

Die zweite Komponente ist die Interpretation dieser
Erregung.
Erregung wird interpretiert:

In einer euphorischen Situation als Freude.

In einer feindseligen Situation als Ärger.

In einer romantischen Situation als leidenschaftliche Liebe.

Partnerschaftliche Liebe
Partnerschaftliche Liebe
Mit der Zeit spielen andere Faktoren eine Rolle, wie z.B.
gemeinsame Werte. Die sog. partnerschaftliche Liebe nimmt
über die Zeit eher zu
Die
partnerschaftliche Liebe ist die Zuneigung, die
Menschen zu denjenigen fühlen, mit denen das eigene
Leben stark verflochten ist.
Hier bestimmen Vertrautheit und
Bindung die Beziehung.

Bindung
Bindung
ist eine relativ dauerhafte emotionale Orientierung
an einer anderen Person, zu der vier Aspekte gehören:

Die Nähe der anderen Person suchen.

Unter der Trennung von der anderen Person leiden.

Sich freuen über die Rückkehr der anderen Person.

Sich auch dann an der anderen Person orientieren, wenn
diese nicht in unmittelbarer Nähe ist.Equity
ist ein Zustand, in dem das,

was beide Partner aus einer Beziehung herausbekommen
outcome )
proportional sein muss zu dem,

was beide Partner in die Beziehung investieren ( input
Ausgeglichene „
outcomes “ müssen nicht gleiche „ outcomes “
sein.

Equity / Ausgeglichenheit / Verteilungsgerechtigkeit
Equity
ist ein Zustand, in dem das,

was beide Partner aus einer Beziehung herausbekommen
outcome )
proportional sein muss zu dem,

was beide Partner in die Beziehung investieren ( input
Ausgeglichene „
outcomes “ müssen nicht gleiche „ outcomes “
sein.
In kurzfristigen Beziehungen erfolgt der Austausch
unmittelbar („Gibst Du mir, geb‘ ich Dir“).
In langfristigen Beziehungen erfolgt der Austausch nicht
unmittelbar (Berg, 1984).

Selbstöffnungß ( self disclosure)
Selbstöffnung:
Anderen Vertrauliches, Privates, Intimes über
sich selbst eröffnen.
Wenn die Beziehung wächst, enthüllen sich selbst öffnende
Partner mehr und mehr über sich selbst. Das Wissen über
einander dringt immer tiefer Derelega ,
Menschen öffnen sich mehr denjenigen, die sich selbst
geöffnet haben
Manche Menschen
besonders Frauen regen andere
besonders geschickt an sich vertraulich zu öffnen. Shaffer et
al., 1996; Purvis et al., 1984).
Ehepaare, die die Frage „Mit meinem Partner teile ich die
vertraulichsten Gedanken und Gefühle“ bejahen, haben die
zufriedensten Ehen