Skript Richter Flashcards
Was ist ein Staat?
3 Elemente Lehre nach Georg Jellinek:
Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt
Im Rahmen der Globalisierung: Völkerrechtliche Vertretung muss ergänzt werden
Staatsgebiet
abgegrenzter Teil der Erdoberfläche als ausschließlicher Herrschaftsbereich
Staatsvolk
sesshafter und auf Dauer angelegter Personenverband
gleiche Staatsbürgerschaft
(Deutscher Staatsbürger gem. Art. 116 GG)
Staatsgewalt
organisierte Herrschaft aus Dauer
Staatsrecht
Grundlagen und Struktur des Staates
Staatsorganisationsrecht
Gegenseitige Kontrolle von Verfassungsorganen, Art. 20-146 GG
Verfassung
Rechtliche Grundlagen des Staates
(Regierungs-,Verwaltungsform), politische Organisation, Verhältnis der Staatsgewalten, Grundrechte
Verfassung im materiellen Sinne
All jene Rechtsnormen, die Aufbau und Tätigkeit des Gemeinwesens regeln
Verfassung im formellen Sinne
In Gesetzesform, grundlegende Rechte und Pflichten sind geregelt
Auslegung der Verfassung
Grammatisch - Wortlaut
Systematisch - Zusammenhang
Historisch - Historisches Umfeld
Teleologisch - Ziel, Zweck der Norm
Besonderheiten Auslegung
Einheit der Verfassung (kein Widerspruch zu anderen Normen) Praktische Konkordanz (Abwägung wenn Rechtsgüter kollidieren)
Staatsstrukturprinzipien
Republik, Demokratie, Rechtsstaat, Sozialstaat, Bundesstaat (=Grundnormen, Fundament)
Staatsziele
Vereintes Europa (Art. 23 I), Friedenspflicht (Art. 24 II, 26 I), Gleichgewicht (Art. 109 II), Umweltschutz (Art. 20a)
Republik
Art. 20 I
Keine Monarchie
“freiheitlich demokratische Grundordnung”
Staatsoberhaupt durch Wahl auf begrenzte Zeit Art. 54 I
Demokratie
Herrschaft des Volkes, bleibt dank Ewigkeitsklausel Art. 79 III bestehen
Parlamentarische Demokratie Art. 20 II, Art. 28 I)
Demokratie in Deutschland
Egalitär Repräsentativ Frei Pluralistisch Materiell-wertgebunden Parteiendemokratie
Repräsentative Demokratie
Volk wählt Repräsentanten Art. 38
Freie Demokratie
Abgeordneten haben freies Mandat Art. 38
Pluralistische Demokratie
keine Einheitsdemokratie Art. 20 I
verschiedene Interessen nebeneinander
Materiell - wertgebundene Demokratie
Achtung von Menschen- und Minderheitenrechten Art.1, Art. 79 III)
Parteiendemokratie
Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit Art. 21
Egalitäre Demokratie
Jeder Staatsbürger hat die gleichen Rechte Art. 38
Wahlen
Art. 38 I 1
allgemein (alle Deutschen ab 18, 3M in Dt.)
unmittelbar (Abgeordneten werden direkt gewählt)
frei (ohne Einflussnahme)
gleich (Jede Stimme hat den gleichen Zählwert)
geheim
(Öffentlichkeit: Überprüfbarkeit, keine PCs)
Wahlsystem
Personalisiertes Verhältniswahlrecht
Jeder Wahlkreis ist vertreten & kleine Parteien, die keine Wahlkreise gewinnen kommen trotzdem ins Parlament
Zählwert, Erfolgswert
Zählwert: Jede Stimme hat das gleiche Stimmgewicht
Erfolgswert: Gleiche Berücksichtigung im Ergebnis (Nein, da die Stimmen unter 5% nicht an der Sitzverteilung im Parlament mitwirken)
Mehrheitswahlrecht
Wahlkreise, der Abgeordnete mit der höchsten Stimmzahl wird ins Parlament gewählt
Verhältniswahlrecht
Alle Stimmen werden zusammengezählt. Der prozentuale Anteil der Parteien entspricht dem späteren Anteil an Sitzen im Parlament
Wahlprüfung
Art. 41 III GG, Wahlprüfungsgesetz
Beschwerde beim BVerfG 101 Wahlberechtigte
Begründet: 1. Wahlfehler
2. Wenn die Möglichkeit besteht, dass dadurch die Sitzverteilung beeinflusst wurde
Volksabstimmung
Volksbefragung - Frage, Ergebnis nicht bindend
Volksbegehren - Initiative, mit dem Ziel dass eine politische Entscheidung getroffen wird (Anzahl!)
Volksentscheid - Volk entscheidet abschließend und bindet das Parlament Art. 29, 118a
Relative Mehrheit
Mehr als jeder anderen Art. 63 IV
Einfache Mehrheit
Mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen Art. 42 II, BT
Absolute Mehrheit
Mehr als die Hälfte der Mitglieder, Mitgliedermehrheit Art. 63 II, Art. 121
Qualifizierte Mehrheit
Festgelegter Anteil, z.B. Art. 79 II
Einmütig
Einmütig - ohne Gegenstimme
Einstimmig
Alle positiv