Skript Richter Flashcards

1
Q

Was ist ein Staat?

A

3 Elemente Lehre nach Georg Jellinek:
Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt
Im Rahmen der Globalisierung: Völkerrechtliche Vertretung muss ergänzt werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Staatsgebiet

A

abgegrenzter Teil der Erdoberfläche als ausschließlicher Herrschaftsbereich

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Staatsvolk

A

sesshafter und auf Dauer angelegter Personenverband
gleiche Staatsbürgerschaft
(Deutscher Staatsbürger gem. Art. 116 GG)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Staatsgewalt

A

organisierte Herrschaft aus Dauer

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Staatsrecht

A

Grundlagen und Struktur des Staates

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Staatsorganisationsrecht

A

Gegenseitige Kontrolle von Verfassungsorganen, Art. 20-146 GG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Verfassung

A

Rechtliche Grundlagen des Staates

(Regierungs-,Verwaltungsform), politische Organisation, Verhältnis der Staatsgewalten, Grundrechte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Verfassung im materiellen Sinne

A

All jene Rechtsnormen, die Aufbau und Tätigkeit des Gemeinwesens regeln

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Verfassung im formellen Sinne

A

In Gesetzesform, grundlegende Rechte und Pflichten sind geregelt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Auslegung der Verfassung

A

Grammatisch - Wortlaut
Systematisch - Zusammenhang
Historisch - Historisches Umfeld
Teleologisch - Ziel, Zweck der Norm

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Besonderheiten Auslegung

A
Einheit der Verfassung (kein Widerspruch zu anderen Normen)
Praktische Konkordanz (Abwägung wenn Rechtsgüter kollidieren)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Staatsstrukturprinzipien

A

Republik, Demokratie, Rechtsstaat, Sozialstaat, Bundesstaat (=Grundnormen, Fundament)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Staatsziele

A

Vereintes Europa (Art. 23 I), Friedenspflicht (Art. 24 II, 26 I), Gleichgewicht (Art. 109 II), Umweltschutz (Art. 20a)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Republik

A

Art. 20 I
Keine Monarchie
“freiheitlich demokratische Grundordnung”
Staatsoberhaupt durch Wahl auf begrenzte Zeit Art. 54 I

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Demokratie

A

Herrschaft des Volkes, bleibt dank Ewigkeitsklausel Art. 79 III bestehen
Parlamentarische Demokratie Art. 20 II, Art. 28 I)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Demokratie in Deutschland

A
Egalitär
Repräsentativ
Frei
Pluralistisch
Materiell-wertgebunden
Parteiendemokratie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Repräsentative Demokratie

A

Volk wählt Repräsentanten Art. 38

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Freie Demokratie

A

Abgeordneten haben freies Mandat Art. 38

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Pluralistische Demokratie

A

keine Einheitsdemokratie Art. 20 I

verschiedene Interessen nebeneinander

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Materiell - wertgebundene Demokratie

A

Achtung von Menschen- und Minderheitenrechten Art.1, Art. 79 III)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Parteiendemokratie

A

Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit Art. 21

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Egalitäre Demokratie

A

Jeder Staatsbürger hat die gleichen Rechte Art. 38

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Wahlen

A

Art. 38 I 1
allgemein (alle Deutschen ab 18, 3M in Dt.)
unmittelbar (Abgeordneten werden direkt gewählt)
frei (ohne Einflussnahme)
gleich (Jede Stimme hat den gleichen Zählwert)
geheim
(Öffentlichkeit: Überprüfbarkeit, keine PCs)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Wahlsystem

A

Personalisiertes Verhältniswahlrecht

Jeder Wahlkreis ist vertreten & kleine Parteien, die keine Wahlkreise gewinnen kommen trotzdem ins Parlament

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Zählwert, Erfolgswert

A

Zählwert: Jede Stimme hat das gleiche Stimmgewicht
Erfolgswert: Gleiche Berücksichtigung im Ergebnis (Nein, da die Stimmen unter 5% nicht an der Sitzverteilung im Parlament mitwirken)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Mehrheitswahlrecht

A

Wahlkreise, der Abgeordnete mit der höchsten Stimmzahl wird ins Parlament gewählt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Verhältniswahlrecht

A

Alle Stimmen werden zusammengezählt. Der prozentuale Anteil der Parteien entspricht dem späteren Anteil an Sitzen im Parlament

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Wahlprüfung

A

Art. 41 III GG, Wahlprüfungsgesetz
Beschwerde beim BVerfG 101 Wahlberechtigte
Begründet: 1. Wahlfehler
2. Wenn die Möglichkeit besteht, dass dadurch die Sitzverteilung beeinflusst wurde

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Volksabstimmung

A

Volksbefragung - Frage, Ergebnis nicht bindend
Volksbegehren - Initiative, mit dem Ziel dass eine politische Entscheidung getroffen wird (Anzahl!)
Volksentscheid - Volk entscheidet abschließend und bindet das Parlament Art. 29, 118a

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Relative Mehrheit

A

Mehr als jeder anderen Art. 63 IV

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Einfache Mehrheit

A

Mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen Art. 42 II, BT

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

Absolute Mehrheit

A

Mehr als die Hälfte der Mitglieder, Mitgliedermehrheit Art. 63 II, Art. 121

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Qualifizierte Mehrheit

A

Festgelegter Anteil, z.B. Art. 79 II

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Einmütig

A

Einmütig - ohne Gegenstimme

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
35
Q

Einstimmig

A

Alle positiv

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
36
Q

Parteien

A

Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit, Art. 21 I 1, §2 PartG
Dauerhafte Existenz
Ziel, in einem Bundes- oder Landesparlament mitzuwirken

37
Q

Parteienfinanzierung

A

Mitgliedsbeiträge, Spenden, Staatliche Finanzierung (Verfassungsauftrag)
Absolute Grenze: §18 II PartG
Relativ: Nicht höher als selbst erwirtschaftete Sumem
Öffentlich nach Art. 21 I 4

38
Q

Verbot verfassungswidriger Parteien

A

Art. 21 II

Entscheidung durch BVerfG §13 Nr.2 BVerfGG

39
Q

Rechtsschutz für Parteien

A

Können sich gegen Benachteiligung durch Staatsorgane wehren (Berechtigt im Organstreit)
Im GG mit eigenen Rechten ausgestattet.

40
Q

Dreigliedriger Bundesstaat (Theorie)

A

Gliedstaaten, Zentralstaat und Gesamtstaat

D: Zentral=Gesamtstaat

41
Q

Ausschließliche Gesetzgebung

A

Länder dürfen nur nach ausdrücklicher Ermächtigung handeln

42
Q

Konkurrierende Gesetzgebung

A

Länder haben solange eine Kompetenz bis der Bund davon Gebrauch macht (nur nach sachlicher Rechtfertigung, Anwendungsvorrang des Landesgesetzes)

43
Q

Gesetzgebung des Bundes (Prüfungsreihenfolge)

A
ausschließlich
aus "Natur der Sache"
konkurrierend
kraft Sachzusammenhangs
Annexkompetenz
44
Q

Gesetzgebungskompetenz kraft Sachzusammenhangs

A

Wenn eine dem Bund zugeordnete Materie verständlicherweise nicht geregelt werden kann, ohne dass zugleich eine nicht zugewiesene Materie mit geregelt wird
(Luftverkehr, also auch Luftsicherheitsgesetz (eig. Länder))

45
Q

Annexkompetenz

A

Der Bund regelt eine Materie und darf notwendige ergänzende Vorschriften auch außerhalb seines ausdrücklich zugewiesenen Bereichs erlassen
(Asylrecht, darf als auch Asylverfahren)

46
Q

aus der Natur der Sache

A

Sachgebiete, die notwendigerweise vom Bundesgesetzgeber zu regeln sind: Nationalflagge

47
Q

Ausführung von Bundesgesetzen

A

Verwaltung:
Land als “Landeseigene Angelegenheit”
Land “im Auftrag des Bundes”
Durch den Bund selbst

48
Q

Rechtsprechung (Bund/Länder)

A

Generell bei Ländern, außer BVerfG und Bundesgerichten Art. 92

49
Q

Steuererhebung & - verteilung Art…

A

Art. 105 und 106

50
Q

Finanzausgleich

A

Vertikal - Verteilung zwischen Bund und Land

Horizontal - Verteilung zwischen den Ländern, Länderfinanzausgleich Art. 107 II

51
Q

Zusammenarbeit von Bund und Ländern

A
Homogenitätsprinzip Art. 28 I (Verfassung)
Vorrang des Bundesrechts Art. 31
Bundeszwang Art. 37 
Bundestreue (Rücksichtnahme)
Gemeinschaftsaufgaben Art. 91 a
52
Q

Wesentlichkeitstheorie

A

Wesentliche Fragen bezüglich der Grundrechte sind vom Parlament zu regeln, da ausschließlich das Parlament durch Wahlen unmittelbar demokratisch legitimiert ist (Vorbehalt des Gesetzes)

53
Q

Rechtsschutz

A

Art. 19 IV 1 - Rechtsweggarantie
Art. 97 - richterl. Unabhängigkeit
Art. 101 - gesetzl. Richter steht vorher fest
Möglichkeit der Verfassungsbeschwerde

54
Q

Grundsätze des Strafrechts

A
Nulla peona sine lege Art. 103 II
Ne bis in idem Art. 103 III
Schuldprinzip
Unschuldsvermutung
Verbot des Zwangs zur Selbstbezichtigung
In dubio pro reo
55
Q

Rechtssicherheit

A

Rückwirkungsverbot, klare und präzise Formulierung der Gesetze

56
Q

Echte Rückwirkung

A

Unwirksam, außer: Kein Vertrauensbestand, kein schutzwürdiges Vertrauen oder ein überwiegendes öffentliches Interesse vorherrscht

57
Q

Unechte Rückwirkung

A

Greifen in noch nicht abgeschlossenen Tatbestand ein, zulässig.

58
Q

Sozialstaat

A

Art. 20 I, 28

Sozialgesetzbuch

59
Q

Sozialversicherungen

A

Renten-,Kranken-,Arbeitslosen-, Pflege- und Unfallversicherung
Bundesgesetzgebung

60
Q

Staatsorgane

A
Bundestag
Bundesregierung
Bundeskanzler
Bundesrat
Gemeinsamer Ausschuss
Bundesversammlung
Bundespräsident
Bundesverfassungsgericht
61
Q

Bundestag Funktionen

A

Wahl
Kontrolle
Gesetzgebung
Budget

62
Q

Wahlfunktion (Bundestag)

A

Bundeskanzler Art. 63
Wahlbeauftragter Art. 45b
Bundestagspräsident, Stellvertreter, Schriftführer Art. 40 I
Oberste Bundesrichter (50BT/50BR) Art. 95 II
Richter des BVerfG Art. 94 I

63
Q

Gesetzgebungsfunktion (Bundestag)

A

Erste Lesung - Gesetzentwurf wird behandelt, an Ausschüsse
Zweite Lesung - Beratung
Dritte Lesung - Schlussabstimmung

64
Q

Budgetfunktion (Bundestag)

A

Parlament definiert die Schwerpunkte und bindet damit die Regierung

65
Q

Bundeswehreinsatz

A

Parlamentsbeschluss ohne Einwirkungsmöglichkeit des Bundesrates

66
Q

Kontrollfunktion

A
Kontrolle der Bundesregierung:
Zitierrecht Art. 43 I - Anwesenheit
Interpellationsrecht - Minister müssen sich rechtfertigen
Enquete-Kommission 
Untersuchungsausschuss Art.44
67
Q

Interpellationsrecht

A

§100ff. GOBT
Kleine Anfrage- Fraktion/5% der Abgeordneten
Große Anfrage-.Öffentliche Diskussion
Fragestunde- Mündliche Anfragen
Aktuelle Stunde- Kurze Debatte nach einem Thema

68
Q

Enquete Kommission

A

§ 56 GOBT

Vorbereitung umfangreicher und wichtiger Themenkomplexe

69
Q

Untersuchungsausschüsse

A

Art. 44
Sachverhalte von öffentlichem Interesse aufklären
Einsetzung: 25% MdB
Korollartheorie - nur Aufgabengebiete des BT

70
Q

Ausschüsse Art…

A

Art.45

71
Q

Rechtsstellung der Abgeordneten (Bundestag)

A
Freies Mandat
Indemnität
Immunität
Entschädigung
Anspruch auf Redezeit
72
Q

Freies Mandat

A

Art. 38 I 2 - Vertreter des ganzen Volkes

nicht weisungsgebunden, nur dem Gewissen unterworfen

73
Q

Indemnität

A

Art. 46 I

Keine rechtliche Verfolgung für Äußerungen im BT

74
Q

Immunität

A

Art. 46 II
Schutz vor strafrechtlicher Verfolgung
Bundestag kann die Immunität aufheben

75
Q

Anspruch auf Entschädigung

A

Art. 48 III, Unabhängigkeit sicherstellen!

76
Q

Anspruch auf Redezeit im Bundestag

A

Art. 38 I

Fraktionskontingente = Funktionsfähigkeit

77
Q

Aufgaben und Funktionen (Bundesrat)

A

Mitwirkung bei der Gesetzgebung

Möglicher Teilnehmer des Organstreits

78
Q

Bundeskanzler (Kompetenzen)

A

Richtlinienkompetenz
Personalentscheidungen und Organisationsgewalt
Geschäftsleitungsbefugnis (Leitung der Kabinettssitzungen)

79
Q

Ressortprinzip

A

Art.65, 2 - Eigenverantwortliche Leitung der Geschäftsbereiche der Minister

80
Q

Magisches Dreieck Art. 65

A

Richtlinienkompetenz, Ressortprinzip, Kollegialprinzip

81
Q

Vertrauensfrage

A

Art. 68 I - keine Mitgliedermehrheit -> BP kann BT auflösen

82
Q

Konstruktives Misstrauensvotum

A

Art. 67 - Wahl eines neuen Kanzlers mit Mitgliedermehrheit -> BP muss den Gewählten ernennen

83
Q

Ministerien (Minimum)

A

Verteidigungsminister Art. 65a
Justizminister Art. 96 II 4
Finanzminister Art. 108 III 2

84
Q

Gegenzeichnungspflicht (Bundespräsident)

A

Anordnungen und Verfügungen bedürfen der Gegenzeichnung durch Bundeskanzler oder Minister

85
Q

Kompetenzen (Bundespräsident)

A

Völkerrechtliche Vertretung des Bundes Art. 59 I 1
Ernennung der Richter, Beamten, Offiziere und Bundesminister Art. 60 I, 64 I
Begnadigungsrecht Art. 60 II
Ausfertigung und Verkündung von Bundesgesetzen Art. 82 I (Authentizität und Legalität)
Auflösung des Bundestages Art. 63 IV, 68 I

86
Q

Verfahren vor dem BVerfG (wichtigste 6)

A

Organstreit, abstrakte und konkrete Normenkontrolle, Bund-Länder-Streit, Wahlprüfungsverfahren, Verfassungsbeschwerde

87
Q

Wahl der Verfassungsrichter

A

Art. 94 I
BT:Wahlmännerausschuss aus 12 Abgeordneten, 2/3 Mehrheit
BR: wählt seine Richter im Plenum

88
Q

Verfassungsrichter (Amtszeit)

A

12 Jahre oder bis 68 Jahre

keine Wiederwahl