SKA Flashcards

1
Q

Was ist ein “Focusing Event”?

A

Auslösendes Ereignis, das Regeln, Prozeduren und Verfahren, also institutionelle Ordnungen hervorbringt.

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2
Q

Halifax Explosion “Mont Blanc”

A

Katastrophe, die sich am 6. Dezember 1917 in Halifax an der kanadischen Ostküste ereignete. Dabei kollidierte der französische Munitionsfrachter Mont Blanc mit dem norwegischen Schiff Imo. Bei der Kollision geriet die Mont Blanc in Brand und explodierte.

Heftigste, nicht-nukleare Explosion der Geschichte;
Grundlegendes Ereignis für die Institutionalisierung von Katastrophenschutz in Industrieländern;
Prägt bis heute die gesellschaftliche Vorstellung von Katastrophen und damit auch dessen, was wir NICHT erwarten.

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3
Q

Katastrophen und die Ordnung des Staates: 11.09.2001

A

Leitete grundlegende Veränderungen des Katastrophenschutzes ein; Schutz der staatlichen Ordnung tritt in den Vordergrund.

Drei amerikanische Verkehrsflugzeuge wurden von jeweils fünf, eines von vier Tätern zwischen 8:10 Uhr und etwa 9:30 Uhr Ortszeit auf Inlandsflügen entführt. Die Täter lenkten zwei davon in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City und eines in das Pentagon in Arlington (Virginia). Das vierte Flugzeug, das wahrscheinlich ein Regierungsgebäude in Washington, D.C. treffen sollte, wurde nach Kämpfen mit Passagieren vom Piloten der Entführer bei Shanksville (Pennsylvania) zum Absturz gebracht.

Die Anschläge verursachten den Tod von etwa 3.000 Menschen und gelten als terroristischer Massenmord.[3] Etwa 15.100 von 17.400 Personen konnten sich aus den WTC-Gebäuden retten.

Die 19 Flugzeugentführer gehörten zur islamistischen Terrororganisation al-Qaida. Die USA reagierten unter anderem mit dem Krieg in Afghanistan seit 2001. Sie wollten dort die Organisation al-Qaida zerschlagen, deren Anführer Osama bin Laden fassen oder töten und das mit ihm verbündete Regime der Taliban entmachten. Sie begründeten auch den Irakkrieg 2003 unter anderem mit den Anschlägen. Bin Laden bekannte sich 2004 erstmals als deren Initiator.

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4
Q

Was ist eine historische Zäsur?

A

Zäsur bedeutet Einschnitt. Historiker sprechen von einer Zäsur, wenn ein Epochenwechsel stattgefunden hat. So darf zum Beispiel die Wiedervereinigung Deutschlands als historische Zäsur bezeichnet werden.

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5
Q

Was ist das “Pentagon”? (USA)

A

Das Pentagon ist der Hauptsitz des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums bei Washington. Das neuntgrößte Gebäude der Welt. Es liegt am Potomac River in Arlington (Virginia) direkt neben dem Nationalfriedhof Arlington an der Grenze zu Washington.

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6
Q

Focusing Event: Hamburger Sturmflut

A

1962;
Schwere Schäden und zahlreiche Deichbrüche an Unterläufen von Elbe und Weser; 340 Tote; Grundlegendes Ereignis für die Institutionalisierung des hochwasserbezogenen Katastrophenschutzes in der Bundesrepublik; Prägt bis heute die gesellschaftliche Vorstellung von Hochwasserkatastrophen und damit auch dessen, was wir NICHT erwarten.

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7
Q

Katastrophen und die Ordnung des Globalen

A

Katastrophen schaffen Ordnungen und tragen zu ihrer Reproduktion bei.

“Wir haben es geschafft, die Katastrophe zu zivilisieren. Nun helfen wir, damit es ‘die Anderen’ auch schaffen.”

Ein Begriff (Katastrophe), aber vollkommen unvergleichbare Prozesse! (->Performative Reproduktion einer machtvollen Nord-Süd-Ordnung)

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8
Q

Katastrophen und die Ordnung des Staates

A

Geht es um den Schutz der Menschen oder um den Schutz der staatlichen (Macht-)Ordnung?

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9
Q

sozialwissenschaftliches Verständnis von Katastrophe

A

Katastrophe= Kollaps von Sinn und subjektiven Normalitätsvorstellungen (Alltag)/von Referenzsystemen (Referenzsysteme lösen sich auf: Vertrauen in andere und in uns selbst erodiert

Ordnungen (innere & äussere) kollabieren; Neuaushandlung von Ordnungen; Kampf um MACHT

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10
Q

ein relational-perspektivisches Verständnis von Katastrophe fragt…

A

…aus der Perspektive der Beobachteten;
…wie subjektive Ordnungen entstehen;
…unter welchen Bedingungen sie zerfallen und schließlich,
…wie Hilfe zur Herstellung subjektiv gewollter Ordnungen beitragen kann

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11
Q

Augustinus von Hippo (354-430)

A

Als einer der einflussreichsten Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike bzw. der Patristik hat er das Denken des Abendlandes wesentlich geprägt.

⚪️versuchte, zeitgenössische Katastrophen heilsgeschichtlich zu erklären
️️⚪️sieht Gräueltaten der Goten in Italien im 4. Jh. V. Chr. noch als Strafe und Prüfung Gottes
⚪️doch Eroberung Roms 410 führte zur Erschütterung des christlichen Selbstverständnisses
⚪️Augustinus versuchte das Ereignis in sein Weltbild einzuordnen, wird so zum “Historiker wider Willen”, der die einzelnen Schreckensmeldungen detailliert erläutern musste, um aufzuzeigen, dass es sich eben doch nicht um eine Strafe der alten Götter handelte
⚪️Aber: Er vermeidet (gerade deshalb) die Analyse der tieferen Ursachen der Katastrophe, sondern ist bemüht, die Auswirkungen zu relativieren und sie in den Kontext früherer Schrecken einzuordnen

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12
Q

Wann hat Kant gelebt?

A

1724-1804

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13
Q

Wann hat Voltaire gelebt?

A

1694-1778

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14
Q

Ideengeschichte zu Katastrophen im 17. Jh.

A

⚪️Sicherheitsbegriff kommt in Mode, Glaube, man könne sich fortan schützen kommt auf
⚪️Distanz zu den Geschehnissen wird größer, tendenziell säkularer
⚪️Versicherungen breiten sich aus
-Gründung von Lloyds 1668 (coffeehouse, Edward Lloyd)
-Feuerversicherungen nach London-Brand 1666
-1698 Lebensversicherungen in London
⚪️Aufkommen der Wahrscheinlichkeitsrechnung
-Pierre de Fermat (1601-1663)
-Blaise Pascal (1623-1662)

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15
Q

Lloyd’s of London

A

Lloyd’s of London mit Sitz in London ist ein internationaler Versicherungsmarkt. Im Gegensatz zu den Konkurrenten im Versicherungs- und Rückversicherungsgeschäft ist Lloyd’s of London keine Firma oder Kapitalgesellschaft, sondern eine Börse, an der mit Versicherungen gehandelt wird.

Lloyd’s of London steht abgesehen von den gemeinsamen Anfängen in Lloyd’s Kaffeehaus in keiner Verbindung zu Lloyd’s Register of Shipping, einem Schiffsregister und einer Klassifikationsgesellschaft.

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16
Q

Ideengeschichte zu Katastrophen im 18. Jh.

A

Seit dem 18. Jh. verbreitet sich das naturwissenschaftlich-säkulare Weltbild vornehmlich unter den städtischen Eliten. Unter der ländlichen Landbevölkerung dominieren bis in das 20. Jh. religiöse Deutungsmuster, mit animistischen Elementen durchsetzt

17
Q

Ideengeschichte zu Katastrophen vor 19. Jh.

A

Vor 19. Jh. Wortverwendung “Katastrophe” insbesondere in sozialistischen Kreisen für “Zusammenbruch der bürgerlichen Gesellschaftsordnungen”

18
Q

Ideengeschichte zu Katastrophen bis ins 19. Jh.

A

Katastrophe = Zorn Gottes, dessen Ursache zu ergründen ist (->von Geistlichen beider Konfessionen als “Tatpredigten” Gottes gedeutet

19
Q

Def.: Katastrophe

A

Antikes griechisches Drama: Katastrophe;
(altgr. καταστροφή katastrophé „Umwendung“, aus κατά katá „herab-“, „nieder-“ und στρέφειν stréphein „wenden“)

“Wendung zum Niedergang”; auch Verheerung

Anastrophe = (gr. für Kehrtwende) “Wendung zum Guten” (Katharsis)

20
Q

Etymologie

A

Wissenschaft der Wortherkunft

21
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” im 19. Jh.

A

im 19. Jh. noch “Revolution” für natürliche Umbrüche (geolog.)

Begriff kommt davor hier und da schon öfters vor; aber vor dem 20. Jh, wird der Begriff i.S. von Naturkatastrophe nicht allgemein gebräuchlich

22
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” in der Neuzeit

A

Neuzeitlicher Katastrophen-Begriff wird aus der Trennung von Mensch und Natur geboren und synonym zur Naturkatastrophe

23
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” 17./18. Jh.

A

Bedeutung nur innerhalb der Theatersprache in Wörterbüchern

24
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” bei Voltaire

A

Katastrophe = kataklystische Zerstörung i.S. geologischer Revolution

25
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” 1863-1873

A

Dictionnaire de la langue française (“Le Littre”), Emil Littré - Katastrophe als Synonym zu calamité (Katastrophe, Unheil)

26
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” Mitte des 19. Jh.

A

erweiterte Bedeutung, deutlich negativ und pessimistisch konnotiert

27
Q

Begriffsgeschichte “Katastrophe” 19. Jh. Brockhaus

A
  • Naturereignis als Katastrophe

- plötzliche Wendung

28
Q

Als was für eine Reserve kann Religion/Glaube dienen?

A

Religion/Glaube dient als Erklärungsreserve, die das Unfassbare einfängt, oder angepasst werden muss, um Zukünftiges einzufangen.
Katastrophen sind zugleich Zentrum und Motor religiöser Ordnungen.

29
Q

IWF

A

Internationaler Währungsfonds (International Monetary Fund).
Sonderorganisation der Vereinten Nationen und hat seinen Sitz in Washington, D.C., USA. Zu seinen Aufgaben gehören: Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik sowie technische Hilfe.

Der IWF wurde 1944 zusammen mit seiner Schwesterorganisation Weltbank infolge der Konferenz in Bretton Woods entworfen. Beide Organisationen werden daher als Bretton-Woods-Institution bezeichnet.

Der IWF hat zurzeit 188 Mitgliedstaaten, deren Stimmrecht sich an ihrem Kapitalanteil orientiert. Die Mitgliedstaaten mit den größten Stimmanteilen sind: USA 16,75 %, Japan 6,23 %, Deutschland 5,81 %, Frankreich 4,29 %, Vereinigtes Königreich 4,29 % und China 3,81 %. Von den deutschsprachigen Ländern haben Luxemburg 0,20 %, Österreich 0,87 % und die Schweiz 1,40 % Stimmenanteil.[3]

Da die Beschlüsse im IWF mit einer Mehrheit von 85 % getroffen werden müssen, verfügen jeweils die USA allein und die EU-Staaten gemeinsam de facto über eine Sperrminorität.

30
Q

Sperrminorität

A

Mit Sperrminorität bezeichnet man die Möglichkeit einer Minderheit, bei Abstimmungen einen bestimmten Beschluss zu verhindern. Sperrminoritäten entstehen dort, wo qualifizierte Mehrheiten verlangt werden.

31
Q

die Exuberanz

A

Üppigkeit, Überfluss, Überschwänglichkeit

32
Q

Was versteht man unter Apartheid?

A

Als Apartheid wird eine geschichtliche Periode der staatlich festgelegten und organisierten so genannten Rassentrennung in Südafrika bezeichnet. Sie war vor allem durch die autoritäre, selbsterklärte Vorherrschaft der „weißen“, europäischstämmigen Bevölkerungsgruppe über alle anderen gekennzeichnet.

Sie begann bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, hatte ihre Hochphase von den 1940er bis zu den 1980er Jahren und endete 1994 nach einer Phase der Verständigung mit einem demokratischen Regierungswechsel, bei dem Nelson Mandela der erste schwarze Präsident des Landes wurde.

Heute wird der Begriff manchmal auch als Synonym für rassistische Segregation im Allgemeinen verwendet,zudem wurde das politische Handeln mit solchen Bestrebungen als Straftatbestand ins internationale Recht aufgenommen.

33
Q

Great Awakening

A

Great Awakening (engl. für „Große Erweckung“) ist die Sammelbezeichnung für eine Reihe großer protestantischer Erweckungsbewegungen, die sich seit den 1730er Jahren in den britischen Kolonien in Nordamerika bzw. den Vereinigten Staaten ereigneten.

  1. The Great Awakening (1740–1760)
  2. Second Great Awakening (1800–1840)
  3. Third Great Awakening (1880–1910)
  4. (Umstritten) „Fourth Great Awakening“ (Historiker Robert Fogel:1960er und 1970er Jahre)
34
Q

Diözese

A

Eine Diözese, auch Bistum genannt, ist ein territorial abgegrenzter kirchlicher Verwaltungsbezirk. Die Bezeichnung Diözese leitet sich von der Untergliederung des Römischen Reiches in Diözesen her. Der Begriff Bistum (von Bischoftum) hingegen bezieht sich auf das Jurisdiktionsgebiet eines Bischofs. Alte Bezeichnungen dafür sind Sprengel oder Kirch(en)sprengel.