SA: 06.05.24 Flashcards
Aufgaben des Blutkreislaufs
= Transport von
• O2 & CO2 & Nährstoffen
• Stoffwechselendprodukten (z.B. Harnstoff)
• Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten
• Hormone (Schilddrüsenhormone, Insulin)
• Wärme
Lage & Gestalt des Herzens
• Lage: Thorax im mittleren/unteren Mediastinum (zwischen den beiden Lungenflügeln) & liegt unten auf Diaphragma auf
• Größe: ca. faustgroß
• Gewicht: 300 g (Mann) / 250-300 g (Frau)
⮕ abhängig von Trainingszustand (“Sportlerherz”)
• Form: kegelförmig (Kegelspitze nach links unten vorn)
⮕ 2/3 des Herzens in linker Körperhälfte (Längsachse schräg von rechts oben bis links unten)
Herz: Bestandteile
• Herzscheidewand: Septum cardiale
• 2 Vorhöfe: Atrium dextrum, Atrium sinistrum
• 2 Kammern: Ventriculus dexter, Ventriculus sinister
• 2 Segelklappen: Valva tricuspidalis, Valva mitralis
• 2 Taschenklappen: Valva trunci pulmonalis, Valva aortae
• zuführende Gefäße: V. cava superior, V. cava inferior & Vv. pulmonales
• abführende Gefäße: Aorta, Truncus pulmonalis
• versorgende Gefäße: Aa. coronariae
Septum cardiale: Funktion
= teilt Herz in zwei Hälften
⮕ li Hälfte treibt großen (Körper-)Kreislauf an
⮕ re Hälfte treibt kleinen (Lungen-)Kreislauf an
Atrium dextrum/sinistrum: Funktion
= Sammlung des Blutes aus den zuführenden Gefäßen
Ventriculus dexter, sinister: Funktion
= Beförderung des Blutes in die abführenden Gefäße (große Schlagadern)
Segelklappen: Definition & Funktion
= Verbindung zwischen Atrien u. Ventrikeln (besitzen sog. Chordae tendinae mit Papillarmuskel und sind so mit Herzinnenwand verbunden)
⮕ Sehnenfäden der Papillarmuskeln verhindern in der Systole das Durchschlagen der Klappen in Richtung der Atrien (Rückschlagventile)
• Valva tricuspidalis (3 Segel): zw. Atrium dextrum + Ventriculus dexter
• Valva mitralis (2 Segel): zw. Atrium sinistrum + Ventriculus sinister
Taschenklappen: Definition & Funktion
= Verbindung zw. Ventrikeln u. abführenden Gefäßen (Lage: an der Auswurfbahn der herznahen Arterien)
= Semilunarklappen, jeweils 3 Taschen
= Rückschlagventile, d.h. Verhinderung des Blutrückstroms aus den abführenden Gefäßen in die Kammern
• Valva pulmonalis: zw. Ventriculus dexter u. A. pulmonalis (zu Beginn des Truncus pulmonalis)
• Valva aortae: zw. Ventriculus sinister u. Aorta
V. cava inferior/superior: Funktion
= Führen von O2-armen Blutes aus den Organen zum Herzen
Vv. pulmonales: Funktion
= Führen von O2-reichen Blutes aus der Lunge zum Herzen
Aorta: Funktion
= Leiten von O2-reichen Blut zu den Organen
Truncus pulmonalis: Funktion
= Leiten von O2-armen Blut zur Lunge
Aa. coronariae: Funktion
= Versorgung des Herzmuskels mit Blut
Herzklappen: Allgemeines
• keine Klappen zw. Venen u. Atrien
• Herzklappen als Duplikaturen des Endocards
• Durchlassrichtung & Sperrichtung
• Öffnungs- & Schließmechanismus durch Druckverhältnisse auf beiden Seiten der Klappen bestimmt
Herzkranzgefäße: Definition & Funktion
= Sauerstoffversorgung des Myocards (Eigenversorgung des Herzens ⮕ Vasa privata des Herzens)
• Äste der Aa. coronariae: funktionelle Endarterien
trotz zahlreicher untereinander gebildeter Anastomosen (im Falle einer Stenose/Verschlusses nicht ausreichend für alternative Versorgung/Überbrückung) ⮕ O2-Unterversorgung des Myocards in entsprechendem Versorgungsgebiet (Angina pectoris)
• Vv. coronariae: gemeinsamer Verlauf mit Aa. coronariae; Sammlung/Vereinigung im Sinus coronarius (Lage an der Rückwand des Herzens & Mündung in Atrium dextrum)
Aa. coronariae: Aufspaltung
Aorta ⮕
1. A. coronaria dextra ⮕ Ramus interventricularis posterior (vesorgt Atrium dextrum, Ventriculus dexter, Sinusknoten, Septum cardiale, AV-Knoten)
2. A. coronaria sinistra ⮕ Ramus interventricularis anterior & Ramus circumflexus (versorgt Atrium sinistrum, Ventriculus sinister, Septum cardiale, AV-Knoten)
Wandschichten des Herzens (von außen nach innen)
- Pericard (Herzbeutel): mit Centrum tendineum diaphragmatis verwachsen
⮕Pericardhöhle: Zwischenraum mit seröser Flüssigkeit - Epicard (Herzaußenhaut): viszerales Blatt des Herzbeutels ⮕ dann: subepicardiale Schicht aus Fettgewebe (hier Herzkranzgefäße)
- Myocard (Muskelschicht): links dicker als rechts (li Herz pumpt in Hochdrucksystem) ⮕ Zwischenraum: lockeres Bindegewebe mit Nerven u. Gefäßen
- Endocard (Herzinnenhaut): glatte Innenfläche für geringen Reibungswiderstand für den Blutfluss
Herzzyklus: Bestandteile & Ablauf
= Begriffe Systole und Diastole bezogen auf Zustand der Ventrikel (Atrien immer in gegenteiligem Zustand)
1. Systole (Kontraktion des Myocards)
• Anspannung: Ventrikel mit Blut gefüllt; Druckanstieg (Segelklappen schließen sich, Taschenklappen noch geschlossen)
• Austreibung: weiterer Druckanstieg, Taschenklappen öffnen sich; Blut wird in abführende Gefäße getrieben
2. Diastole (Erschlaffung des Myocards)
• Entspannung: Kammerdruck wird niedriger, Taschenklappen schließen sich; Sogwirkung (Blut strömt in Atrien aus zuführenden Gefäßen); alle Klappen geschlossen
• Füllung: Segelklappen öffnen sich, sobald Vorhofdruck höher als Kammerdruck (Taschenklappen geschlossen); Blut strömt aus den Atrien in Ventrikel
Ventilebene: Definition
= Klappenebene des Herzens (anatomisch durch Herzskelett definiert, bestehend aus straffem Bindegewebe)
⮕ alle 4 Herzklappen in gleicher Höhe
⮕ während Herztätigkeit ständige Auf- und Abwärtsbewegung
Ventilebenenmechanismus: Kammer-Systole (Auswurfphase)
= Verlagerung der Ventilebene nach unten (in Richtung Herzspitze)
⮕ Volumenvergrößerung der Vorhöfe & durch Entstehen einer Sogwirkung: beschleunigte Füllung der Vorhöfe (+ Begünstigung der Austreibung des Blutes aus den Kammern)
Ventilebenenmechanismus: Kammer-Diastole (Füllungsphase)
= Verlagerung der Ventilebene nach oben (in Richtung Herzbasis)
⮕ Volumenvergrößerung der Kammern & durch Entgegenbewegen des einströmenden Blutes aus den Kammern: beschleunigte Füllung der Kammern (+ Begünstigung des Verschlusses der Taschenklappen)
Ventilebenenmechanismus: Bedeutung
• Problemstellung: bei gesteigerter Herzfrequenz Verkürzung der Dauer der einzelnen Herzaktion (v.a. auf Kosten der Diastole, d.h. theoretisch weniger Zeit für Füllung der Atrien/Ventrikel)
⮕ Ventilebenenmechanismus ermöglicht trotz schnellerer Herzschlagfrequenz ausreichende Füllung aller Herzinnenräume
Erregungsbildung & -weiterleitung am Herzen: Allgemeines & Ablauf
• Herzmuskulatur: unermüdbar
• vom Nervensystem unabhängiges Erregungsbildungs- u. Erregungsleitungssystem
• bestehend aus spezialisierten Muskelfasern
• Ablauf: Sinusknoten (primärer Schrittmacher der Erregungsbildung, im re Vorhof, ca. 60-80 Schläge pro Minute) ⮕ AV-Knoten (Übernahme bei Ausfall des Sinusknotens, sekundärer Schrittmacher, ca. 40 Schläge pro Minute, Überbrückung des Herzskeletts) ⮕ His-Bündel ⮕ Kammer-/Tawaraschenkel ⮕ Purkinje-Fasern (Innervation der Arbeitsmuskulatur des Herzens)
Nervenversorgung des Herzen: Allgemeines
⮕ Innervation aus Plecus cardiacus (um den Aortenbogen herum gruppiert)
⮕Beeinflussung des Plexus über Nervenfasern aus dem Hals- und Brustmark