Requirements Engineering Flashcards

1
Q

Welche Tätigkeiten gehören zum Aufgabengebiet eines Requirements Engineer?

A
  • die Analyse, Dokumentation, Abstimmung und Verwaltung der Anforderungen aller Projektbeteiligten
  • Initiale Projektdefinition
  • Kontinuierlicher Requirements Aufwand
  • Begleitung der Kunden in vielfältigen Projekten von der Anforderungserhebung bis hin zum Rollout
  • Zusammenarbeit mit allen Rollen der Softwareentwicklung
  • Erstellung konkreter Anforderungsspezifikationen und Analyse-/Designkonzepten
  • Ansprechpartner für Kunden, Mittler zwischen Fachlichkeit, Technik und Kunden
  • Validierung ob die Anforderungen, Ziele auch erreicht werden. Laufende Kontrolle des Projekts
  • Erstellen von Lasten- und Pflichtenheft
  • Laufende Dokumentation
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2
Q

Mit welchen Rollen muss ein Requirements Engineer kooperieren? Geben Sie die wichtigsten Aktivitäten und ausgetauschten Infos dieser Kooperationen an.

A
Product Owner (PO) – Stellvertreter d. Kunden
Agile Master
Tester (Prüfer und Qualitätsberater)
Architekt
Produktmanager (PM)
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3
Q

Welche Eigenschaften sollte ein perfekter Requirements Engineer besitzen?

A
  • Analytisches Denken
  • Selbstbewusstes Auftreten
  • Einfühlungsvermögen
  • Moderationsfähigkeit
  • Überzeugungsfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeiten
  • Sprachliche Kompetenz
  • Methodische Kompetenz
  • Hilfreich, aber nicht zwingend:
  • Domänen-Knowhow
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4
Q

Nennen und beschreiben Sie die fünf Ihrer Meinung nach wichtigsten Qualitätskriterien für Anforderungen.

A

Vollständig, korrekt, abgestimmt, klassifizierbar, konsistent, prüfbar, eindeutig, verständlich, gültig und aktuell, realisierbar, notwendig, verfolgbar, bewertet

  • Vollständig – Jede einzelne Anforderung muss die geforderte und zu liefernde Funktionalität vollständig beschreiben. Anforderungen, die noch unvollständig sind, sollten auch als solche gekennzeichnet werden (z.B. “TBD” – To Be Defined).
  • Korrekt – Eine Anforderung ist korrekt, wenn sie vollständig die Vorstellung des Stakeholders, der sie formuliert hat, wiedergibt.
  • Abgestimmt – Eine Anforderung ist dann abgestimmt, wenn sie von allen Stakeholdern als gültige Anforderung akzeptiert wird.
  • Klassifizierbar bezüglich der juristischen Verbindlichkeit – Für jede Anforderung muss die rechtliche Relevanz festgelegt sein.
  • Konsistent – Anforderungen müssen gegenüber allen anderen Anforderungen unabhängig vom Abstraktionsgrad und in sich widerspruchsfrei sein.
  • Prüfbar – Eine Anforderung muss so beschrieben sein, dass sie testbar ist, d.h. die geforderte Funktionalität muss sich durch einen Test nachweisen lassen.
  • Eindeutig – Eine eindeutige Anforderung kann nur auf eine Art und Weise verstanden werden.
  • Verständlich – Die Anforderungen müssen für alle Stakeholder verständlich sein.
  • Gültig und aktuell – Eine Anforderung muss die Realität des Systems beschreiben. Ändert sich eine der bestimmenden Größen, sind auch die dadurch betroffenen Anforderungen anzupassen.
  • Realisierbar – Es muss möglich sein, jede Anforderung innerhalb der bekannten Fähigkeiten, der Grenzen des Systems und seiner Umgebung umzusetzen.
  • Notwendig – Jede Anforderung sollte eine Leistung oder Eigenschaft fordern, die der Kunde tatsächlich benötigt oder die zur Anpassung an ein externes System benötigt wird.
  • Verfolgbar – Jede Anforderung muss für sich eindeutig zu identifizieren sein. Sichergestellt wird dies meist über eine eindeutige Anforderungsnummer, die während des gesamten Lebenszyklus der Anforderung unverändert bleibt. Damit können auch voneinander abgeleitete Anforderungen verschiedener Spezifikationsebenen verbunden werden, so dass ein Systemziel über alle Anforderungsebenen hindurch, über das Design bis hin zu Implementierung und Test, verfolgt werden kann.
  • Bewertet – Ab einer gewissen Komplexität oder Größenordnung eines Systems ist es wichtig, die Anforderungen nach Wichtigkeit oder Priorität zu bewerten.
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5
Q

Welche drei Arten von Anforderungen unterscheidet man üblicherweise und wodurch unterscheiden sich diese?

A
  • Funktionale Anforderungen => Was soll die Software tun (oder nicht)
  • Qualitätsanforderungen => Wie soll die Software sein (oder nicht)
  • Rahmenbedingungen => Schränken die Realisierungsmöglichkeiten ein.
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6
Q

Definieren Sie den Begriff „Funktionale Anforderung“ und geben Sie drei Beispiele.

A

Diese geben an, was das Softwaresystem oder einzelne seiner Komponenten tun sollen (und was nicht). Typischerweise werden diese Anforderungen definiert aus der

  • Funktionsperspektive (Systeminput und -output, Fehlersituationen), aus der
  • Datenperspektive (Datenstrukturen und Integritätsbedingungen) und aus der
  • Verhaltensperspektive (Systemzustände, Zustandsübergänge, Ereignisse)
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7
Q

Definieren Sie den Begriff „Qualitätsanforderung“ und geben Sie drei Beispiele.

A

Qualitätsanforderungen geben Kriterien an für die Güte des Softwaresystems oder einzelner Systembestandteile. Beispiele für solche Anforderungen sind:

  • Zuverlässigkeit
  • Benutzbarkeit und
  • Performance (aus der Sicht der Systembenutzer)
  • sowie Änderbarkeit und Portabilität (aus der Sicht der Entwickler).
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8
Q

Definieren Sie den Begriff „Rahmenbedingung“ und geben Sie drei Beispiele.

A

Rahmenbedingungen sind Anforderungen, die die Realisierungsmöglichkeiten für ein Softwaresystem einschränken und nur schwer oder gar nicht geändert werden können. Nach ihrem Ursprung lassen sich Rahmenbedingungen klassifizieren als:

  • Technologisch: die vorhandene, technische IT-Infrastruktur, in der das Softwaresystem betrieben und entwickelt werden soll
  • Organisatorisch: Aufbau- und Ablauforganisation der Einheiten, die die Software nutzen (z. B. Abteilungen mit speziellen Zuständigkeiten) bzw. entwickeln (Vorgehensmodelle für die Entwicklung, Projekttermine)
  • Rechtlich: einzuhaltende Gesetze und Richtlinien, z. B. hinsichtlich des Datenschutzes
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9
Q

Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen Problem und Lösung über mehrere
Abstraktionsebenen einer Systemspezifikation. Wie wirkt sich dieser Zusammenhang auf den Lösungsraum aus? Nennen Sie ein Beispiel, wo Sie diese
Zusammenhänge darstellen.

A

??????

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10
Q

Was ist die Aufgabe einer Vision? Nennen Sie charakteristische Eigenschaften
einer Vision.

A

Die Vision ist die Leitidee, ein langfristiges Zukunftsbild d. Unternehmens.
Dieses Zukunftsbild beschreibt die Einzigartigkeit und gibt dem Unternehmen dadurch eine Identität.

Für die Mitarbeiter zeigt die Vision Sinn und Nutzen ihres Handels auf und stiftet dadurch Sinn. Eine Vision muss von den Mitarbeitern gelebt werden und sie dazu anregen, auf die Erreichung des Zukunftsbilds hinzuwirken.

  • Dient als Richtlinie
  • Zeitlich begrenzt gültig
  • Hat einen klaren Fokus
  • Ermöglicht eine emotionale Identifizierung
  • Der Beitrag jedes Akteurs lässt sich klar aus ihr ableiten
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11
Q

Sie sollen ein System für ein [XXX]-Unternehmen entwickeln. Wie könnte eine
Vision für dieses System lauten?

A

??????

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12
Q

siehe PDF

A

PDF

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13
Q

Nennen Sie die drei Kernaktivitäten des in der Vorlesung präsentierten Rahmenwerks und beschreiben Sie deren Aufgaben.

A

• Dokumentation
Das Ziel ist es, Anforderungen gemäß der Dokumentationsvorschriften zu dokumentieren oder gemäß der Spezifikationsvorschriften zu spezifizieren. Dokumentiert werden Anforderungen, aber auch Begründungen, Entscheidungen
• Gewinnung
Das Ziel ist es, das inhaltliche Verständnis über die Anforderungen an das geplante System zu verbessern. Dabei werden Anforderungen von Stakeholdern und anderen Anforderungsquellen gewonnen sowie innovative Anforderungen entwickelt.
• Übereinstimmung
Das geplante System muss die Bedürfnisse und Wünsche verschiedener Stakeholder berücksichtigen. Die Wünsche müssen derart konsolidiert werden, dass möglichst keine Konflikte mehr existieren und die Anforderungen von möglichst vielen Beteiligten akzeptiert werden.

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14
Q

Nennen Sie die drei Querschnittsaktivitäten des in der Vorlesung präsentierten Rahmenwerks und beschreiben Sie deren Aufgaben.

A

??????

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15
Q

15) Nennen Sie die drei Arten von Anforderungsartefakten und beschreiben Sie deren charakteristische Eigenschaften.

A

Ziele
• dokumentieren die Intentionen der Stakeholder
• abstrahieren von Nutzung des Systems und Aspekten der Realisierung
• schränken Lösungsraum ein (nur Lösungen zulässig, die Ziele erfüllen)
• räumen Gestaltungsspielraum ein (erlauben Vielzahl von Lösungen)

Szenarien
• beschreiben konkrete Beispiele zur Erfüllung (Nichterfüllung) eines Ziels bzw. zur Erreichung eines angestrebten Mehrwerts

Lösungsorientierte Anforderungen
• definieren die Daten-/Struktur-, die Funktions- und die Verhaltenssicht eines softwareintensiven Systems
• beinhalten auch Qualitätsanforderungen

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16
Q

Definieren Sie den Begriff „Ziel“, wie er im Requirements Engineering zum
Einsatz kommt.

A

Ein Ziel ist die intentionale Beschreibung eines charakteristischen Merkmals des zu entwickelnden Systems bzw. des zugehörigen Entwicklungsprozesses.

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17
Q

17) Nennen Sie drei Gründe, warum die Erfassung von Zielen positive Auswirkungen auf das Requirements Engineering besitzt.

A

Die Vision des Systems zu verfeinern und besser Verständlich zu gestalten. Erleichtert die Gewinnung von Anforderungen (relevant oder irrelevant) und rechtfertigt diese in Bezug auf das Projekt Macht Projekte Überprüfbar auf Vollständigkeit Identifikation von Lösungsalternativen und deren Wertigkeit

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18
Q

18) Erklären Sie die Merkhilfe SMART im Zusammenhang mit den Eigenschaften von Zieldefinitionen im Requirements Engineering.

A

S Spezifisch Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich)
M Messbar Ziele müssen messbar sein
A Angemessen Das Ziel muss dem Problem der Zielgruppe entsprechen
R Realistisch Ziele müssen möglich sein
T Terminiert Zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorstellung, bis wann das Ziel erreicht sein muss.

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19
Q

19) Erklären Sie die Merkhilfe PAM im Zusammenhang mit den Eigenschaften von Zieldefinitionen im Requirements Engineering.

A
  • Purpose
  • Advantage
  • Measure

Purpose - ein einfacher Satz, was das System tun soll.
„Das System soll dieses und jenes erreichen.“

Advantage - „wer hat was davon?“ Das Ziel sollte irgendjemanden Vorteile bringen. Was ist der Vorteil und wer diejenigen, die den Vorteil haben?
Vorteile können zB. folgende sein:
o Kostenreduktion, Gewinnerhöhung, Serviceverbesserung

Measure - (wie bei SMART) man benötig einen Messpunkt, woran man das Ende des Projekts oder nach dem Release feststellen kann, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht.

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20
Q

Wie können Ziele in Form von Zielmodellen weiter zerlegt werden?

A

Das Zielmodell ist ein Element das bei der Ermittlung von Anforderungen und deren Spezifikation eingesetzt werden kann.

Die drei Fragen „Warum, Was und Wer“ werden in drei Dimensionen der Anforderungsanalyse unterteilt. Die oberste Dimension, definiert Ziele und Wünsche, welche durch die Was-Dimension erfüllt werden sollen. Diese Ziele und Wünsche sollen anhand des bestehenden Systems (ob mit oder ohne Software) und deren Problemen erkannt und ermittelt werden.

Ein Ziel ist eine Aussage über eine Absicht, die das System im Zusammenspiel der Agenten erfüllt werden soll. Agenten sind hierbei die Benutzer des Systems (Menschen, Geräte, Software). Das Zielmodell ist ein UND/ODER Graph dieser Ziele – die Ziele auf höherer Ebene werden durch die Ziele auf den niedrigeren Ebenen verfeinert.
Einfaches Beispiel das Ziel „Kaffee haben“.

Um das Ziel zu erreichen, gibt es Sub-Ziele: „heißes Wasser haben“ und „Kaffeepulver haben“ und vielleicht als dritten Punkt noch „funktionstüchtige Maschine haben“. Diese Punkte sind alle Sub-Ziele, die erreicht werden müssen, damit das Ober-Ziel erreicht werden kann.

Die ODER-Verknüpfung stellt ein Set von Alternativen dar. Das heißt, dass nur eines dieser Sub-Ziele erreicht werden müssen, damit das Ober-Ziel erreicht wird. Erweitern wir unser Beispiel mal um das Ziel „heißes Getränk haben“. Dann wären sowohl „heißen Kaffee haben“ als auch „heißen Tee haben“ Sub-Ziele davon. Beide sind aber Alternativen, die auch funktionieren, wenn das andere nicht erfüllt ist.

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21
Q

Definieren Sie den Begriff „Stakeholder“ und geben Sie drei Beispiele für typische Stakeholder eines Systems an.

A

Stakeholder sind alle Personen/Gruppen die ein berechtigtes Interesse am Verlauf/Ergebnis eines Projekts/Produkts haben.

Auftraggeber, Domänenexperten, Mitbewerb, Standardisierungsgremien,
Tester, Hotline, Datenschutzexperten, Rechtsanwälte,
Patentanwälte, IT-Strategieverantwortliche, Betriebsratsvertreter, etc

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22
Q

Im Zuge einer Projekt- bzw. Produktentwicklung ist es sinnvoll, eine Liste der relevanten Stakeholder zu erstellen. Welche Informationen sollte diese Liste über die Stakeholder idealerweise beeinhalten?

A
Die Welt der Stakeholder
•	Interesse am Produkt
o	Wer hat Interesse an dem Produkt (Name und Rolle)?
•	Wissen der Person
o	Was kann die Person beitragen?
o	Was weiß die Person?
o	Wo kann die Person weiterhelfen?
•	Einfluss der Person
o	Welchen Einfluss hat die Person?
•	Interessen der Person
o	Was sind die Interessen der Person?
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23
Q

Die Anwender eines Produkts spielen im Requirements Engineering eine besondere Rolle. Anhand welcher Fähigkeiten bzw. Eigenschaften sollten Sie Anwender zu – für Ihr Produkt relevanten Gruppen, zusammenfassen?

A

?????

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24
Q

Definieren Sie den Begriff „Systemkontext“.

A

Der Systemkontext ist der Teil der Umgebung eines Systems, der für die Definition und das Verständnis der Anforderungen an das System relevant ist. Dieser besteht aus den vier Kontextfacetten Gegenstands-, IT-System-, Nutzungs- und Entwicklungsfacette.

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25
Q

In welche zwei Bereiche kann der Kontext rund um das zu entwickelnde System gegliedert werden und welche Eigenschaft führt zu dieser Gliederung?

A

Die Kontextgrenze separiert den relevanten Teil der Umgebung eines Systems von dem irrelevanten Teil, d.h. dem Teil, der keinen Einfluss auf die Systementwicklung hat und daher im Requirements Engineering nicht betrachtet wird.

Bild siehe PDF

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26
Q

26) Nennen Sie die vier Kontextfacetten des in der Vorlesung präsentierten Rahmenwerks und beschreiben Sie, welche Aspekte diese Facetten beleuchten.

A

Die vier Kontextfacetten definieren vier Kategorien von Kontextaspekten, die im Requirements-Engineering-Prozess adäquat berücksichtigt werden müssen:
• Gegenstandsfacette – System bildet Gegenständen und Ereignissen aus Umgebung ab. Gegenstände müssen nicht unbedingt materiell sein, z.B. Geschwindigkeit.
• Nutzungsfacette – System wird von Menschen oder anderen Systemen verwendet, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
• IT-Systemumgebung – System wird in eine IT-Umgebung integriert, die weitere bereits existierende Software- und Hardware-Komponenten beinhaltet.
• Entwicklungsfacette – Umfasst alle Aspekte, die die Entwicklung des Systems beeinflussen.

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27
Q

Wie heißen die beiden Grenzen, die zwischen den Bereichen des Kontexts liegen und welche Eigenschaften des Kontexts führen zu diesen Grenzen?

A

Systemgrenze – trennt Innen und Aussen (System von Systemkontext)
Kontextgrenze – trennt Relevantes von Irrelevantem
Siehe Frage 25…

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28
Q

Welche Grenze im Kontext kann durch die Datenflussanalyse nach Tom DeMarco ermittelt werden und warum? Wie funktioniert diese Methode?

A

Dabei wird die Systemgrenze ermittelt.
Im Hinblick auf die Nutzungsfacette wird diese am exaktesten durch jene Daten spezifiziert, die die Grenze im Zuge der Nutzung des Systems “überqueren”.

Datenflussanalyse nach Tom DeMarco
Quellen liefern Eingaben an das System.
Senken erhalten Ausgaben vom System.
Beispiele für Quellen und Senken sind Menschen, andere Systeme, Sensoren
und Aktuatoren. Quellen und Senken interagieren mit dem System über die
Systemschnittstellen (z.B. Mensch-Maschine-Schnittstelle, Softwareschnittstellen, etc.). Über die Systemschnittstellen werden sämtliche Interaktionen zwischen dem System und dessen Umgebung ausgeführt.

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29
Q

siehe PDF

A

siehe PDF

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30
Q

30) Nach welchen Kriterien kann man ein komplexes System zerlegen, um es überschaubar und beherrschbar zu machen? Geben Sie die beiden wichtigsten Sichten an, die bei einer Systemanalyse betrachtet werden.

A

Statische, strukturorientierte Sicht
Zerlegung in Organisationseinheiten, z.B. Abteilungen, Komponenten, Module, Hardware-Einheiten, etc.
Ziel: Komplexität beherrschbar machen

Dynamische, verhaltensorientierte Sicht
Zerlegung in Geschäftsprozesse, z.B. Wareneingang, Versand, etc.
Ziel: Betriebliche Wertschöpfung

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31
Q

Nennen Sie die wichtigsten Unterschiede und Anwendungsgebiete von Zielen und Szenarien im Requirements Engineering.

A

Ziele – dokumentieren Stakeholder-Intentionen.

Szenarien – beschreiben die Erfüllung bzw. Nichterfüllung von Zielen anhand konkreter Beispiele.

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32
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

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33
Q

Definieren Sie die Begriffe „Haupt-Szenario“, „Alternativ-Szenario“ und „Ausnahme- Szenario“ und geben Sie je ein Beispiel für ein [XXX]-Service an.

A

Ein Hauptszenario ist ein Szenario, das die Interaktionsfolge dokumentiert, die normalerweise ausgeführt wird, um eines oder mehrere mit dem Szenario assoziierte Ziele zu erfüllen.

Bsp.: Der Fahrer selektiert den Zielort aus einer alphabetischen Liste von Orten.

Ein Alternativszenario ist ein Szenario, das zu einem Hauptszenario eine alternative Interaktionsfolge definiert. Ein Alternativszenario erfüllt die gleichen Ziele wie das zugehörige Hauptszenario.

Bsp.: Der Fahrer selektiert den Zielort durch Stifteingabe auf einer elektronischen Karte am Bildschirm des Systems.

Ein Ausnahmeszenario ist ein Szenario, das eine Interaktionsfolge definiert,
die ausgeführt wird, wenn in einem anderen Szenario (Haupt-, Alternativ oder
anderes Ausnahmeszenario) ein Ereignis eintritt, das die Erfüllung eines
oder mehrerer mit dem Szenario assoziierter Ziele verhindert.

Bsp.: Kann das System den vom Fahrer eingegebenen Zielort nicht im Datenbestand finden, teilt es diesen Sachverhalt dem Fahrer mit und bittet den Fahrer, einen anderen Zielort einzugeben.

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34
Q

Definieren Sie den Begriff „Use Case“.

A

Ein Anwendungsfall spezifiziert Aktionsfolgen (Szenarien) einschließlich Alternativ- und Ausnahmesequenzen, die ein System oder eine Systemkomponente bei der Interaktion mit externen Objekten ausführt, um einen Mehrwert zu erbringen.

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35
Q

35) Erklären Sie den Unterschied zwischen den Begriffen „Business Use Case“ und „System Use Case“. Beschreiben Sie das Zusammenspiel dieser beiden Begriffe im Requirements Engineering. Nennen Sie je ein Beispiel für ein [XXX]-Service an.

A

Business Use Cases betrachten die geschäftlichen Abläufe unabhängig von
einer möglichen systemtechnischen Umsetzung, während System Use Cases
genau auf eine mögliche systemtechnische Umsetzung ausgerichtet sind.

Business Use Cases = KFZ reservieren
System Use Case = KFZ online, telefonisch oder vor Ort reservieren

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36
Q

Welche Informationen sollten Sie unbedingt bei der Dokumentation eines
Use Case festhalten?

A

Name, Beschreibung, Akteure,
Ereignisse, Ergebnisse

Name: KFZ reservieren
Beschreibung: Ein Kunde reserviert ein KFZ bei Flitz Auto
Akteure: Kunde, Callcenter-Agent
Auslöser: Ein Kunde wendet sich an Flitz-Auto um ein KFT zu reservieren
Ergebnis: Für den Kunden wurde ein KFZ reserviert

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37
Q

Was ist die Essenz eines Use Case? Warum ist es sinnvoll, vor allem zu Beginn die Essenz eines Use Cases herauszuarbeiten?

A

Bevor Anwendungsfälle inhaltlich konkretisiert werden, ist es wichtig, den eigentlich geschäftlichen Zweck herauszuarbeiten.

Viele sich später ergebende Details beziehen sich auf sehr konkrete Rahmenbedingungen und technologische Gegebenheiten, die langfristig betrachtet selten stabil sind.

Damit die von uns hergestellt Software nicht mit jeder neuen technologischen Variante komplett neu erstellt oder in großen Teilen geändert werden muss, sind geeignete Maßnahmen zur besseren späteren Anpassbarkeit vorzusehen.

Kernpunkt ist hierbei, die vermutlich stabilen Teile von den vermutlich variablen und instabilen Teilen zu unterscheiden. Vermutlich stabile Teile lassen sich von den vermutlich instabilen abgrenzen, indem die geschäftliche Essenz systematisch herausgearbeitet wird.

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38
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

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39
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

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40
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

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41
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

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42
Q

Welche Arten von Ermittlungstechniken gibt es?

Geben Sie für jede Art je zwei Ermittlungstechniken an.

A

Befragungstechniken Interview, Fragebogen, Selbstaufschreibung
Kreativitätstechniken Brainstorming, Methode 6-3-5, Walt Disney Methode
Beobachtungstechniken Felbbeobachtung, Apprenticing
Artefaktbasierte Techniken Systemarchäologie, Reuse (Wiederverwendung)
Unterstützungstechniken Workshops, Mind-Maping, Audio-/Videoaufzeichnung

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43
Q

Welche Befragungstechniken kennen Sie? Welche Art von Wissen bzw. welcher
Kano-Faktor wird durch diese Befragungstechniken bedient?

A
  • Interview, Fragebögen, Selbstaufschreibung
  • Bewusstes Wissen
  • Leistungsfaktoren
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44
Q

Was ist ein Interview? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser
Ermittlungstechnik an.

A

+ Vorteile
• Persönliche Anwesenheit des Req.Engineers – dadurch ist es wahrscheinlicher dass die Fragen wirklich beantwortet werden
• Man kann auf einzelne Personen eingehen
• Man kann gezielt fragen

– Nachteile
• Wahl der richtigen Person ist erfolgsentscheidend
• Interviews mit vielen Stakeholdern sind zeitintensiv
• Effektivität hängt stark von Erfahrung des des Interviewers ab.
Audioaufzeichnungen können Effektivität deutlich steigern.

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45
Q

Was ist ein Fragebogen? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser
Ermittlungstechnik an.

A

Eine Reihe geschlossener/offener Fragen, um den Wissenstand der Stakeholder
zu ermitteln.

+ Vorteile
• Große Anzahl von Stakeholdern
• Geringer Zeit und Kostenaufwand

– Nachteile
• Rückfragen und weiterführende Fragen nur aufwändig möglich
• Einfluss auf Antworten durch Formulierung der Fragestellung

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46
Q

Was ist die Selbstaufschreibung? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser
Ermittlungstechnik an.

A

Die Stakeholder dokumentieren selbst ihre Anforderungen, Änderungs- und
Optimierungsvorschläge an ein Produkt.

+ Vorteile
• Keine Beeinflussung durch den Requirements Engineer
• Stakeholder muss sein Wissen nicht erläutern, sondern formuliert selbst
die Anforderungen

– Nachteile
• Stakeholder dokumentieren meist nur bewusste Anforderungen
• Schwer umzusetzen wenn Stakeholder wenig motiviert sind oder wenig
Zeit haben
• Bei vielen Stakeholdern ist Auswertung sehr aufwändig, da viele Varianten
zu vereinheitlichen und Konflikte zu lösen

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47
Q

Was ist ein On-Site-Customer? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser
Ermittlungstechnik an.

A

Bei dieser Befragungstechnik ist ein Vertreter der Stakeholder als On-Site-Customer beim Entwicklungsteam vor Ort (siehe “eXtreme Programming”).Diese ständige Verfügbarkeit hilft den Beteiligten, die Anforderungen undFragen kurzfristig zu klären. Inkremente des Systems können sofort getestetund potenzielle Fehler und Missverständnisse sofort geklärt werden.

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48
Q

Welche Kreativitätstechniken kennen Sie? Welche Art von Wissen bzw. welcher
Kano-Faktor wird durch diese Kreativitätstechniken bedient?

A
  • Brainstorming, Methode 6-3-5, Walt Disney Methode
  • Unbewusstes Wissen
  • Begeisterungsfaktoren
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49
Q

Was ist Brainstorming? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser
Ermittlungstechnik an.

A

In einer Gruppe von 5-10 Personen werden innerhalb von 20 Minuten Ideen gesammelt und vorerst ohne weitere Kommentare von einem Moderator notiert. Niedergeschriebene Ideen, egal wie verrückt diese auch sein mögen, dienen den anderen Teilnehmern als Denkanstoß um daraus weitere neue Ideen zu entwickeln.

+ Vorteile
• Viele Ideen in kurzer Zeit gefunden
• Mehrere Personen entwickeln gegenseitig Ideen weiter

– Nachteile
• Nicht effektiv bei schwieriger Gruppendynamik oder unterschiedlich dominanten Teilnehmern (behindern sich gegenseitig)
• Hoher Aufwand wenn Stakeholder räumlich weit verteilt sind

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50
Q

Was ist Brainstorming Paradox? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser
Ermittlungstechnik an.

A

Gleich wie Brainstorming, nur dass dabei Ideen gesammelt werden die man NICHT umsetzen oder erreichen will.

+ Vorteile
• Effektive Möglichkeit um Risiken zu erkennen
• In kurzer Zeit werden viele Ideen gefunden

– Nachteile
• Nicht effektiv bei schwieriger Gruppendynamik oder unterschiedlich dominanten Teilnehmern (behindern sich gegenseitig)
• Hoher Aufwand wenn Stakeholder räumlich weit verteilt sind

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51
Q

Was ist die Methode 6-3-5? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Eine schriftliche Brainstorming Variante. 6 Teilnehmer schreiben (ca. 5min. lang) 3 Ideen auf, nach Ablauf der Zeit werden diese an den Sitznachbaren weitergegeben. Dieser schreibt dann weitere 3 Ideen dazu, solange bis jeder der 6 Teilnehmer jede Karte einmal hatte also 5 Mal. Danach werden die Ideen gesammelt und ausgewertet.

+ Vorteile
• Leichter einsetzbar als Brainstorming, wenn Gruppendynamik komplizierter ist oder Moderator noch unerfahren
• Überbrückung größerer räumlicher Distanzen möglich (z.B. per E-Mail)

– Nachteile
• Schriftliche Ideenfindung nicht so effektiv, da Teilnehmer nicht aktiv miteinander arbeiten
• Ablauf kann Kreativität negativ beeinflussen, z.B. wenn Idee nicht zu Ende gedacht werden kann, da die Zeit abgelaufen ist

52
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

53
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

54
Q

Was sind Analogietechniken? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Denken Sie zum Beispiel an die Fusion zweier Firmen und vergleichen Sie es mit dem
Vermischen von zwei Tierherden. Wie lange dauert es, bis sich die Tiere der beiden
Herden (die Mitarbeiter) vermischen? Die Leittiere werden in einen Konkurrenzkampf
treten und eine neue Hierarchie erkämpfen. In einer Gefahrensituation, wenn zum
Beispiel ein Raubtier die Herde angreift, werden sich die Tiere der beiden Tierherden als
eine Herde Verhalten, um ihre Chance zu verbessern, dem Raubtier zu entkommen.
Diese Verhaltensmuster können in ähnlicher Form von den Mitarbeitern der beiden
Firmen erwartet werden. Bei der Bisoziation sind die Vorbilder nicht auf die Natur beschränkt

+ Vorteile
• Komplexe Sachverhalte werden durch Analogien verständlich
• Kontextwechsel nimmt Denkhemmungen

– Nachteile
• Aufwändig, um Vergleiche zu konstruieren und zurück zu transformieren
• Fehlerhafte Rücktransformationen führen zu ungeeigneten Lösungen

55
Q

Welche Beobachtungstechniken kennen Sie? Welche Art von Wissen bzw. welcher Kano-Faktor wird durch diese Beobachtungstechniken bedient?

A
  • Feldbeobachtung, Apprenticing
  • Un-/Unterbewusstes Wissen
  • Basis-/Begeisterungsfaktoren
56
Q

Was ist die Feldbeobachtung? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Der Requirements Engineer erfasst die Tätigkeiten der Stakeholder, ihre zeitlichen Zusammenhänge und die Arbeitsabläufe. Er kann Fragen stellen und lässt sich unklare Arbeitsschritte erläutern.

+ Vorteile
• Effektiv, wenn Stakeholder ihre Arbeit automatisch durchführen
• Effektiv, wenn Stakeholder ihre Arbeit schwer in Worte fassen können

– Nachteile
• Nicht verwendbar bei schwer oder gar nicht beobachtbare Abläufe (z.B. Motorsteuerung) oder selten auftretenden Sonderfällen
• Beobachtung kann Stakeholder beeinflussen (unwohl fühlen)
=> verfälschte Ergebnisse

57
Q

Was ist Apprenticing? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Der Requirements Engineer erlernt die Tätigkeiten der Stakeholder unter deren Anleitung, um sich so selbst ein genaues Bild von den Arbeitsabläufenzu machen. Die meisten Stakeholder haben viel Freude daran, jemandem ihr Arbeitsgebiet nahezubringen und werden den Requirements Engineer bereitwillig in die Lehre nehmen. Aus dem erlernten Wissen kann dieser anschließend detaillierte Anforderungen an ein Unterstützen des System ableiten. Requirements Engineer erlebt automatisch Szenarien, aus denen er später Testfälle und potenzielle Fehlerfälle ableiten kann, da er nicht geübt ist und Fehler machen wird.

+ Vorteile
• Effektiv, wenn Stakeholder ihre Arbeit schwer in Worte fassen können
• Stakeholder nicht unter Druck gesetzt, sondern ist “Meister”, Requirements
Engineer muss Schwächen eingestehen

– Nachteile
• In kritischem Arbeitsumfeld (z.B. Flugsicherung) ungeeignet
• Häufig sehr zeit- und kostenintensiv

58
Q

58) Welche artefaktbasierte Techniken kennen Sie? Welche Art von Wissen bzw. welcher Kano-Faktor wird durch diese artefaktbasierten Techniken bedient?

A
  • Systemarchäologie, Re-use (Wiederverwendung)

* Umgesetzte Basis- und Leistungsfaktoren

59
Q

Was ist Systemarchäologie? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Anforderungen werden auf der Basis des existierenden Systems oder der dazugehörigen ausgelieferten Dokumente ermittelt. Benutzerhandbücher, Online-Tutorials, etc. hilft Ihnen schnell, eine Idee vom Verhalten des bestehenden Systems zu bekommen und mit Hilfe von Extraktionstechniken Anforderungen herauszufiltern. Beginnen Sie mit jenen Artefakten, an denen die Funktionalitäten des Systems möglichst leicht ablesbar sind, wie z.B. Benutzerhandbuch, Testfälle, etc.

+ Vorteile
• Sicherstellung, dass keine bereits implementierte Funktionalität vergessen und die bestehende Funktionalität im Neusystem umgesetzt wird

– Nachteile
• Sehr aufwändig
• Bei großer Zahl an potenziellen Änderungen lohnt es sich nicht
• Problematisch bei schlechter Quatlität der Dokumentation

60
Q

Was ist Reuse? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Gibt es bereits ein ähnliches System? Dann können Sie Anforderungen und weitere Artefakte aus der Entwicklung des vorigen Projekts wiederverwenden. Untersuchen Sie dazu alle Artefakte, insbesondere das Anforderungsdokument. Idealerweise nutzen Sie eine Erfahrungsdatenbank, in der Sie Anforderungen auf einer geeigneten Ebene (z.B. Use Cases) für die Wiederverwendung leicht auffindbar ablegen. Not-Invented-Here-Syndrom ist ein geläufiger Name für die verbreitete Praxis, nicht nachzuforschen, ob die aktuelle Problematik bereits einmal gelöst worden ist.

+ Vorteile
• Kostenersparnis mit bekannter Qualität
• Eventuell auch Testfälle, Modelle, etc.
– Nachteile
• Häufig schwierig, richtige Anforderungen mit guter Qualität zu finden
• Eventuell Übernahme von Fehlern ausdem Altsystem

61
Q

Welche unterstützenden Techniken kennen Sie?

A
  • Workshops
  • Mind Mapping
  • Audioaufzeichnungen
62
Q

Was kennzeichnet einen Workshop? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Umfangreiche Prozesse mit vielen Stakeholdern erfordern eine gemeinsame Erarbeitung durch die relevanten Stakeholder. In einem Workshop werden Stakeholder mit dem nötigen Fachwissen und die Entscheidungskompetenz zusammengebracht, mit dem Ziel, gemeinsam abgestimmte Anforderungen zu erarbeiten.

+ Vorteile
• Direkte Kommunikation fördert gegenseitiges Verständnis
• Bietet dem Team die Möglichkeit, abgestimmte Informationen zu erhalten

– Nachteile
• Negative Gruppendynamik können Workshops uneffektiv machen.
• Schwer umsetzbar bei großer räumlicher Verteilung und schlechter Verfügbarkeit der Stakeholder

63
Q

Was ist Mind Mapping? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Diese Methode dient dazu, Ideen und Begriffe systematisch nach Zusammengehörigkeit zu ordnen. Eigentlich handelt es sich eher um eine Dokumentationstechnik, aber ihr Einsatz regt die Kreativität an. Ausgehend von einem Thema im Zentrum eines Blattes werden “Äste” mit Informationen gezeichnet, die sich wiederum immer feiner aufgliedern, je detaillierter die Informationen werden.

+ Vorteile
• Gut geeignet, um Gedanken zu visualisieren, zu strukturieren und zu dokumentieren
• Fördert die Kreativität

– Nachteile
• Mind Map kann meist nur vom Autor oder anderen im Gespräch anwesenden Personen richtig interpretiert werden.
• Nicht geeignet, um Informationen für Dritte längerfristig zu dokumentieren.

64
Q

Wann sind Audioaufzeichnungen sinnvoll? Geben Sie Vor- und Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Wenn Informationen, die bei einer mündlichen Anforderungsermittlung gewonnen werden. Diese lassen sich aufgrund der Sprechgeschwindigkeit im Allgemeinen nicht vollständig protokollieren, eine Dokumentation aus dem Gedächtnis ist lückenhaft.

+ Vorteile
• Ermöglicht raschere Befragung, ohne dass Informationen verloren gehen

– Nachteile
• Wird eventuell als Bedrohung empfunden, da Unwissen nachgewiesen
werden könnte
• Zeitaufwändig

65
Q

Wann sind Videoaufzeichnungen sinnvoll? Geben Sie Vor- und Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Videoaufzeichnungen sind eine Hilfe beim Einsatz von Befragungstechniken.
Man verwendet sie wenn man auch die non-verbalen Reaktionen der Beteiligten festhalten oder eine Bewertung von Simulationsmodellen erhalten will. Dabei werden die Stakeholder mit dem Simulationsmodell konfrontiert und bei der Bedienung des Systems per Video beobachtet.

+ Vorteile
• Beobachtungstechniken werden effizienter
• Non-verbale Informationen (Gestik, etc.) wird festgehalten

– Nachteile
• Ablehnung durch Stakeholder (Erlaubnis einholen!) Eventuell verändertes Verhalten durch die Beobachtung
• Zeitaufwändig

66
Q

Was versteht man unter Essenzbildung? Geben Sie Vor- und Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Bei der Anforderungsermittlung besteht immer die Gefahr, dass Stakeholder Arbeitsabläufe mit den derzeit gültigen technischen Lösungen nennen und die resultierenden Anforderungen nicht lösungsneutral sind. Ein technische Verbesserung des Systems wird dabei schon allein deshalb erschwert, weil bestimmte Entscheidungen vorab festgelegt sind. Stakeholder machen häufig Lösungsvorschläge, die zu einer unnötigen Komplexität des Systems führen. Bevor Sie das System entwickeln, sollten Sie Abläufe auf ihre fachliche Essenz zurückführen, um veraltete Lösungen zu bereinigen. Hüten Sie sich davor, jede lösungsorientierte Aussage aus den Anforderungsquellen unreflektiert zu übernehmen, denn so erzeugen Sie lediglich einen teuren, komplexen Klon des Altsystems.

+ Vorteile
• Durch Beschränkung auf das Wesentliche wird Komplexität reduziert
• Geringere Gefahr des Abdriftens bei Diskussionen, Problem im Vordergrund

– Nachteile
• Fällt vielen Stakeholdern schwer, da sie in aktuelle Lösungen verhaftet sind
• Teil der Informationen aus Anforderungen geht verloren

67
Q

Wie kann man Anforderungen erahnen? Geben Sie Vor- und Nachteile dieser Ermittlungstechnik an.

A

Besitzt der Requirements Engineer genügend Erfahrung im Fachgebiet des zu entwickelnden Systems, kann er grundlegende Anforderungen ermitteln, ohne die Stakeholder zu befragen. Aus den Informationen, die dem Requirements Engineer über das System vorliegen, erzeugt er auf der Basis von Vermutungen die Anforderungen. Um die Gültigkeit dieser Anforderungen zu validieren, werden sie zum Beispiel in einem Anforderungsreview mit den Stakeholdern abgeglichen.

+ Vorteile
• Stakeholder sind nur für kurzes Review eingebunden
• Sehr effizient zur Ermittlung vieler detaillierter Anforderungen

– Nachteile
• Gefahr, dass Anforderungen an Wünschen der Stakeholder vorbeigehen
• Review ist möglicherweise zeitaufwändig, da jede Anforderung überprüft werden muss

68
Q

Welche beiden Transformationsprozesse führen zu Defekten im Zuge des Requirements Engineering und warum? Wie können diese Defekte kompensiert
werden?

A

Wahrnehmungstransformationen treten auf, weil jeder Mensch die Realität anders wahrnimmt und sich ein individuelles Bild davon macht (Fokussierung).
• Um Wahrnehmungstransformationen zu kompensieren, muss der Requirements-Engineer stets mehrere Stakeholder zum gleichen Sachverhalt befragen.

Darstellungstransformationen treten auf, weil eine Wandlung erfolgt, sobald ein Mensch sein Wissen (dieses Bild) in Sprache ausdrückt (Vereinfachung).

  • Tilgung ist ein Prozess, durch den wir unsere Aufmerksamkeit selektiv bestimmten Dimensionen unserer (im Moment möglichen) Erfahrungen zuwenden und andere ausschließen. Tilgung reduziert die Welt auf Ausmaße, mit denen wir umgehen können.
  • Generalisierung ist der Prozess, durch den Elemente oder Teile eines persönlichen Modells von der ursprünglichen Erfahrung abgelöst werden, um dann die gesamte Kategorie, von der diese Erfahrung ein Beispiel darstellt, zu verkörpern.
  • Verzerrung ist der Prozess, der es uns ermöglicht, in unserer Erfahrung sensorischer Einzelheiten eine Umgestaltung vorzunehmen.
69
Q

Nennen Sie fünf Regeln aus dem SOPHIST-Regelwerk.

A

Das SOPHIST-Regelwerk ist eine Technik, die es Ihnen ermöglicht, Tilgungen, Generalisierungen und Verzerrungen in Anforderungen zu erkennen und somit fehlende und verzerrte Informationen in Anforderungsquellen aufzudecken.

Regel 1: Formulieren Sie jede Anforderung im Aktiv.
Regel 2: Drücken Sie Prozesse durch “gute” Vollverben aus.
Regel 3: Lösen Sie Nominalisierungen auf.
Regel 4: Lösen Sie Funktionsverbgefüge auf.
Regel 5: Schreiben Sie pro Prozesswort einen Anforderungssatz.
Regel 6: Analysieren Sie fehlende Informationen zum Prozesswort.
Regel 7: Analysieren Sie fehlende Informationen zum Eigenschaftswort.
Regel 8: Formulieren Sie Vergleiche und Steigerungen mess- bzw. testbar.
Regel 9: Formulieren Sie eigene Anforderungen für nicht-funktionale Aspekte.
Regel 10: Hinterfragen Sie verwendete Zahl- und Mengenwörter.
Regel 11: Klären Sie fehlende Zahl- und Mengenwörter.
Regel 12: Hinterfragen Sie “schwammige” Substantive.
Regel 13: Klären Sie Mögliches und Unmögliches.
Regel 14: Extrahieren Sie unbedeutende Informationen.
Regel 15: Vermeiden Sie redundante Informationen.
Regel 16: Klären Sie Ausnahmen vom Normalverhalten.
Regel 17: Analysieren Sie unvollständige Bedingungsstrukturen.
Regel 18: Analysieren Sie implizite Annahmen.

70
Q

Welche drei Aspekte von funktionalen Anforderungen sind häufig bei natürlich sprachlicher Dokumentation in einer Anforderung vermischt und führen dadurch zu Problemen in der Formulierung?

A

Werden funktionale Anforderungen „natürlichsprachlich“ (textuell) formuliert, sind die drei Perspektiven von funktionalen Anforderungen (Struktur, Funktion und Verhalten) häufig in einer Anforderung vermischt.

Beispiel:
Stellt ein Glasbruchsensor an der Fensterscheibe fest, dass die Scheibe beschädigt wurde, soll das System den Sicherheitsdienst benachrichtigen.

• Strukturaspekte: Glasbruchsensor, Fensterscheibe,
Glasbruchsensor an der Fensterscheibe
• Funktionsaspekte: stellt fest, Sicherheitsdienst benachrichtigen
• Verhaltensaspekte: wenn Beschädigung, dann benachrichtigen

71
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

72
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

73
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

74
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

75
Q

Nennen und beschreiben Sie fünf Ihrer Meinung nach wichtigsten Qualitätskriterien von Anforderungsdokumenten.

A

Ein Anforderungsdokument (-spezifikation) ist ein Dokument, das spezifizierte Anforderungen enthält, d.h. Anforderungen, die definierten Spezifikationskriterien genügen.

  • Vollständig – Jede einzelne Anforderung muss die geforderte und zu liefernde Funktionalität vollständig beschreiben. Anforderungen, die noch unvollständig sind, sollten auch als solche gekennzeichnet werden (z.B. “TBD” – To Be Defined).
  • Korrekt – Eine Anforderung ist korrekt, wenn sie vollständig die Vorstellung des Stakeholders, der sie formuliert hat, wiedergibt.
  • Abgestimmt – Eine Anforderung ist dann abgestimmt, wenn sie von allen Stakeholdern als gültige Anforderung akzeptiert wird.
  • Klassifizierbar bezüglich der juristischen Verbindlichkeit – Für jede Anforderung muss die rechtliche Relevanz festgelegt sein.
  • Konsistent – Anforderungen müssen gegenüber allen anderen Anforderungen unabhängig vom Abstraktionsgrad und in sich widerspruchsfrei sein.
76
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

77
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

78
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

79
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

80
Q

Welche Fragen kann man mit der Darstellung durch ein Sequenzdiagramm am besten beantworten?

A

„Wie und in welcher Reihenfolge läuft die Kommunikation zwischen Kommunikationspartnern ab.

81
Q

siehe PDF

A

Siehe PDF

82
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

83
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

84
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

85
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

86
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

87
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

88
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

89
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

90
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

91
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

92
Q

Welche Gruppen von nicht-funktionalen Anforderungen kennen Sie?

A

Wir unterscheiden folgende Gruppen von Anforderungen:
• Anforderungen zur technologischen Einbettung des Systems in seine Umwelt
• Vorgaben von Lösungen für die Realisierung

Dazu gehören:
• Klimatische Umgebung des Systems (Betriebstemperatur, Luftfeuchtigkeit, etc.)
• Elektrische Schnittstellen des Systems (Spannungen, Steckerbelegungen, etc.)
• Mechanische Schnittstellen (Mechanische Verbindungen, Abmessungen, etc.)
• Softwareschnittstellen (Protokolle und Formate, etc.)
• Vorgaben an Komponenten (Hard- und Software-Anforderungen)

93
Q

Nennen Sie drei Chancen bzw. Gefahren, die für eine sorgsame Erfassung von nicht-funktionalen Anforderungen sprechen.

A

Zufriedene Kunden
Hinwegsehen über fehlende Features, wenn Qualität stimmt
Beispiel: Apple mit iPod (herausragendes Design und intuitive Bedienung)

Vollständige Anforderungsspezifikation
Nicht-funktionale Anforderungen für Architekten und Entwickler wichtig, um zu
verstehen, wie gut das Produkt seine Aufgaben erfüllen soll
Häufig lassen sich aus nicht-funktionalen Anforderungen weitere funktionale und
nicht-funktionale Anforderungen ableiten
Sichere Planung
Klarheit über Projektverlauf bei Auftraggeber (Sicherheit bez. Lieferumfang) und
Auftragnehmer (Klarheit bez. Liefertermin und Entwicklungsprozess)

Rechtssicherheit
Klarheit über rechtlich-vertragliche Anforderungen verhindern Streitigkeiten

Gestiegene Produktivität
Wiederverwendung von Anforderungen steigern Produktivität
Produktivität sinkt bei nicht sorgfältiger Ausarbeitung der NF-Anforderungen

94
Q

Was sind technologische Anforderungen? Nennen Sie drei Beispiele.

A

Technologische Anforderungen beschreiben die Anforderungen an das
System, die einen direkten Einfluss auf die in der Entwicklung zu
verwendenden Technologien haben.

Dazu gehören:
• Klimatische Umgebung des Systems (Betriebstemperatur, Luftfeuchtigkeit, etc.)
• Elektrische Schnittstellen des Systems (Spannungen, Steckerbelegungen, etc.)
• Mechanische Schnittstellen (Mechanische Verbindungen, Abmessungen, etc.)
• Softwareschnittstellen (Protokolle und Formate, etc.)
• Vorgaben an Komponenten (Hard- und Software-Anforderungen)

95
Q

Was sind Qualitätsanforderungen? Nennen Sie drei Beispiele.

A

Eine Qualitätsanforderung definiert eine qualitative Eigenschaft, die das betrachtete System, einzelne Funktionen des Systems oder Prozesse bzw. am Prozess beteiligte Personen aufweisen müssen.

Beispiele: Anforderungen an die Änderbarkeit (Vorgaben in Bezug auf den Aufwand und die Auswirkungen von spezifischen Änderungen am System oder Prozess)
• Das System muss so gestaltet sein, dass Änderungen immer ausschließlich Auswirkungen auf die für die Änderung definierten funktionalen Bestandteile haben.
• Das System muss gegenüber allen für das komplette System definierten Testfällen innerhalb zwei Arbeitstagen testbar sein.

Beispiele: Anforderungen an die Benutzbarkeit (Vorgaben über Aufwand, um Produkt/Prozess zu erlernen; Konformität zu Standards)
• Um 80% der Systemfunktionen zu erlernen, darf der Aufwand für einen Benutzer mittels der Lernmethode „Selbststudium“ sechs Stunden nicht überschreiten.
• Das System muss dem Benutzer jede Funktion in einem Kontextmenü mit maximal zwei Mausklicks vollständig ausführbar sein.

96
Q

Welche Aspekte werden bei Anforderungen an die Benutzeroberfläche beschrieben? Nennen Sie drei Beispiele.

A

Anforderungen an die Benutzeroberfläche sind Anforderungen, mit denen das Erscheinen (Optik, Akustik oder Haptik) und die Bedienung des Produkts spezifiziert werden.

  • Bedienkonzepte – In einem Bedienkonzept wird beschrieben, wie der Benutzer mit dem System interagieren kann (z.B. Maus- oder Tastaturbedienung).
  • Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Benutzeroberfläche – Wie flexibel müssen Sie in Bezug auf die Rahmenbedingungen (z.B. Corporate Design, Bildschirmgrößen, etc.) sein? Weitere Schlagworte sind: Allgemeine Layout-Vorgaben (z.B. Farbkonzepte), Ausbildungs- und Wissensstufe der Anwender, Einflüsse der Umgebung (z.B. Lichtverhältnisse), Prozessorleistung (z.B. Grafikkarte), etc.
  • Bedienelemente – Bei den Bedienelementen kann es sich um Hardware (z.B. Drehregler) oder ein mittels Software visualisiertes Objekt (z.B. Button) handeln. Sie können das Erscheinungsbild dieser Elemente spezifizieren und dabei interne und externe Standards berücksichtigen (z.B. Mindestschriftgrößen).
97
Q

Was könnten sonstige Lieferbestandteile eines Produkts sein, die in gesonderten Anforderungen definiert werden?

A

Anforderungen an die sonstigen Lieferbestandteile beschreiben alle zu liefernden Produkte, die für den Betrieb und die Anwendung des Systems dienen.

Einige dieser sonstigen Lieferbestandteile zeigt die nicht vollständige Übersicht:
• Dokumentationen zu einzelnen Tätigkeiten
• Schulungsunterlagen
• Hardware- und Software-Dokumentationen
• Installationssoftware
• Werkzeuge zur Montage von Komponenten
• Benutzer-, Installations- und Wartungshandbücher

Beispiel: Die Gliederung des Benutzerhandbuchs muss sich nach den einzelnen Prozessen, die der Anwender mit dem System durchführt, richten.

Beispiel: Der Auftragnehmer muss für die vereinbarten Zeiten einen zertifizierten Trainer für die Anwenderschulungen zur Verfügung stellen.

98
Q

Was sind rechtlich-vertragliche Anforderungen? Nennen Sie drei Beispiele

A

Unter rechtlich-vertraglichen Anforderungen verstehen wir alle Spezifikationen zu vereinbarten Rechten und Pflichten in Bezug auf Entwicklung und Verwendung des zu erstellenden Produkts.

• Anforderungen an den Auftragnehmer
Beispiel: Der Auftragnehmer muss bereits mindestens drei derartige Systeme, wie das neu zu entwickelnde, erfolgreich entwickelt und in Betrieb genommen haben. Diese Erfahrung muss der Auftragnehmer in Form von Referenzberichten nachweisen.

• Kosten
Beispiel: Die für den laufenden Betrieb des Systems anfallenden Mehrkosten hinsichtlich Stromverbrauch, Platzbedarf, Administrationsaufwand, benötigter Servicetechniker und Hardwarekosten müssen unterhalb 30.000 € pro Jahr liegen.

• Anforderungen hinsichtlich des Angebotsprozesses und des Angebots
Beispiel: Der Auftragnehmer muss folgende Leistungen im Festpreisangebot separat bepreisen: Erstellung der Software, Bereitstellung der Hardware, Erstellen der Schulungsunterlagen, Durchführung der Schulung

99
Q

Welche drei zentralen Qualitätstore sollte jedes erzeugte Anforderungsartefakt erfolgreich passieren?

A

• Qualitätstor für die Inhaltsdimension
Prüfung auf inhaltliche Fehler in den Anforderungen, d.h. Verletzung von: Vollständigkeit, Verfolgbarkeit, Korrektheit, Konsistenz, .berprüfbarkeit, Notwendigkeit

• Qualitätstor für die Dokumentationsdimension
Prüfung der Anforderungen auf Mängel in der Dokumentation, d.h. Verletzung von: Konformität mit Dokumentationsvorschriften (Format, Struktur, Regeln, etc.), Verständlichkeit, Eindeutigkeit

• Qualitätstor für die Übereinstimmungsdimension
Prüfung der Anforderungen auf Mängel in der Anforderungsabstimmung unter den relevanten Stakeholdern

100
Q

Was ist der Unterschied zwischen Mangel und Fehler?

A

Ein MANGEL liegt vor, wenn eine Anforderung das geforderte Systemverhalten nicht
angemessen oder nur teilweise beschreibt (fehlende Information, Anforderungslücken).

Ein FEHLER liegt vor, wenn eine Anforderung das geforderte Systemverhalten falsch
beschreibt oder im Widerspruch steht (falsche oder inkonsistente Information).

101
Q

Welche Prüftechniken kennen Sie und wodurch unterscheiden sich diese im Wesentlichen?

A
  • Stellungsnahme
  • Walkthrough
  • Inspektion
  • Prototyp
102
Q

Was ist eine Stellungnahme? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Prüftechnik an.

A

Die Stellungnahme ist eine wenig formale Prüftechnik und daher zeitnah und
unkompliziert durchführbar.
• Der Anforderungsautor gibt das zu prüfende Dokument einem Prüfer zum Lesen.
• Der Prüfer markiert darin Auffälligkeiten und gibt damit eine Stellungnahme ab.
• Der Anforderungsautor pflegt die daraus resultierenden Änderungen in Dokument ein.

+ Vorteile
• Vier oder noch mehr Augen sehen mehr als zwei.
• Verständnisprobleme und Lücken werden oft leicht aufgedeckt.
• Der Zeitaufwand ist sehr gering.

– Nachteile
• Ohne konkrete Vorgaben der Prüfziele lassen sich die Ergebnisse nur zum Teil verwenden.
• Verständnisprobleme der Prüfer können während der Prüfung nur schlecht aufgelöst werden.
• Die Effizienz variiert stark je nach Zeit, Kompetenz und Enthusiasmus
des Prüfers.

103
Q

Was ist ein Walkthrough? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Prüftechnik an.

A

Mit einem Walkthrough will man erreichen, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Anforderungen entwickeln.
• Der Anforderungsautor leitet die Prüfer schrittweise durch den Prüfgegenstand.
• Dabei erläutert er den Entstehungsprozess bzw. seine Gedankengänge.
• Dadurch erkennt häufig der Autor selbst viele Auffälligkeiten bzw. stellen die Prüfer Fragen und versuchen so, Probleme zu identifizieren.
• Offene Punkte können dann gemeinsam abgestimmt, eingearbeitet oder zur späteren Einarbeitung protokolliert werden.

+ Vorteile
• Es wird ein gemeinsames Verständnis geschaffen.
• Sie unterstützen die Entscheidungsfindung, das Auflösen kleinerer Konflikte und den Austausch von Informationen.
• Verständnisprobleme der Prüfer können sofort aufgelöst werden.

– Nachteile
• Typischerweise findet keine Kontrolle der Korrektur der Auffälligkeiten statt.
• Der Anforderungsautor lenkt die Reviewbesprechung und kann absichtlich von Schwächen ablenken.
• Reviewbesprechungen gehen ohne strikte Moderation leicht in wilde Diskussionen über.

104
Q

Was ist perspektivenbasiertes Lesen? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Prüftechnik an.

A

Das perspektivenbasierte Lesen ist ein Prozess zur Validierung von Anforderungsartefakten, bei dem das Artefakt aus unterschiedlichen Perspektiven überprüft wird, z.B. aus der Sicht
• eines Kunden – Werden gewünschte Funktionalität und Qualität beschrieben?
• eines Softwarearchitekten – Werden Informationen über wesentliche Architekturtreiber (z.B. Performanz oder Übertragbarkeit) geliefert?
• eines Testers – Ausreichende Referenz zur Erstellung von Testfällen? Jedem Prüfer wird eine Perspektive zugeordnet. Für jede Perspektive werden detaillierte Anweisungen zur Durchführung der Fehlersuche vorgegeben.

+ Vorteile
• Bietet konkrete Hinweise zur Aufdeckung von Fehlern
• Auch verwendbar bei Stakeholdern mit geringer Erfahrung in der Validierung
• Üblicherweise findet man mit dieser Methode mehr Fehler als bei der Fehlersuche ohne differenzierte Perspektiven

– Nachteile
• Der Erfolg hängt stark von der Anwendbarkeit der für die einzelnen Perspektiven zur Verfügung gestellten Fragestellungen.
• Problematisch wenn der Inspektor mit der ihm zugewiesenen Perspektive nicht vertraut ist
• Vorgabe von Fragestellungen wird eventuell als Anzweifeln der Kompetenz empfunden

105
Q

Wozu dient ein Prototyp oder ein Simulationsmodell? Geben Sie zwei Vor- und zwei Nachteile dieser Prüftechnik an.

A

In einem Prototyp werden die Anforderungen teilweise umgesetzt, um ihre Realisierbarkeit zu prüfen. Dabei werden Annahmen sowohl über funktionale als auch über nicht-funktionale Anforderungen wie zum Beispiel Benutzbarkeit untersucht.

Prototypen sind außerdem ein gutes Mittel, um fehlende oder ungeeignete Funktionalitäten während der Analyse aufzuzeigen, die sonst erst bei der Benutzung des lauffähigen Systems auffallen würden. Prototypen können Sie in allen Phasen der Analyse verwenden: zu Beginn für die Anforderungsbasis und später zur Validierung technischer Anforderungen.

+ Vorteile
• Oberflächenprototypen vermitteln ein Gefühl für Aussehen, Verhalten oder auch Haptik und Akustik des zu entwickelnden Produkts.
• Prototypen steigern die Vorstellungskraft bei komplexen Systemen und Abläufen.
• Prototypen dienen als gute Diskussionsbasis für die Anforderungskommunikation mit den Anwendern und der Entwicklung.

– Nachteile
• Die Erstellung ist aufwändig und zeitraubend.
• Die Ersteller lassen sich oftmals zu ungewünschten Spielereien hinreißen.
• Es entsteht manchmal der falsche Eindruck, dass das Endsystem genau wie der Prototyp aussehen wird.
• Es kann ein falscher Eindruck von der Reife des Produkts entstehen.

106
Q

Definieren Sie, was ein Konflikt im Rahmen des Requirements Engineering ist.

A

Ein Konflikt im Requirements Engineering besteht, wenn die Bedürfnisse und Wünsche verschiedener Stakeholder (oder Gruppen von Stakeholdern) an das geplante System sich widersprechen oder nicht alle Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden können.

107
Q

Welche Arten von Konflikten kennen Sie? Geben Sie deren charakteristische Eigenschaften an.

A
  • Sachkonflikt – Ein Sachkonflikt wird verursacht durch einen Mangel an Informationen, durch Fehlinformation oder durch unterschiedliche Interpretation eines Sachverhalts.
  • Interessenkonflikt – Ein Interessenkonflikt wird verursacht durch subjektiv oder objektiv verschiedene Interessen oder Ziele von Stakeholdern.
  • Wertekonflikt – Ein Wertekonflikt wird verursacht durch verschiedene Kriterien (z.B. kulturelle Unterschiede) von Stakeholdern zur Bewertung von Sachverhalten.
  • Beziehungskonflikt – Ein Beziehungskonflikt wird verursacht durch negatives zwischenmenschliches Verhalten von Stakeholdern untereinander (z.B. Missachtung, Beleidigung).
  • Strukturkonflikt – Ein Strukturkonflikt wird verursacht durch ungleiche Macht- und Autoritätsverhältnisse zwischen Stakeholdern
108
Q

Welche Möglichkeiten gibt es, einen Konflikt aufzulösen?

A

Die Auflösung eines Konflikts kann prinzipiell durch drei unterschiedliche Strategien erfolgen:
• Verhandlung – Die Konfliktparteien einigen sich durch Verhandlung auf eine Lösung.
• Kreative Lösung – Die ursprünglichen Standpunkte der Konfliktparteien werden verworfen, und es wird eine neue und kreative Lösung entwickelt, die die Standpunkte aller Konfliktparteien vereint.
• Entscheidung – Der Konflikt wird durch eine Autorität zugunsten einer Konfliktpartei entschieden.

109
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

110
Q

110) Was versteht man unter dem Win-Win-Ansatz? Welche Voraussetzungen sind herzustellen, um eine Win-Win-Situation zu ermöglichen?

A

Das Ziel des Win-Win-Ansatz ist es, aus allen beteiligten Stakeholdern Sieger zu machen. Es werden drei prinzipielle Situationen unterschieden:
• Win-Lose – Erreichen in einem Konflikt einige Stakeholder ihre Interessen auf Kosten der anderen Stakeholder, wird diese Situation als Win-Lose bezeichnet.
• Lose-Lose – Erreicht in einem Konflikt keine Konfliktpartei die Umsetzung ihrer Interessen, so wird diese Situation als Lose-Lose bezeichnet.
• Win-Win – Erreichen in einem Konflikt alle Konfliktparteien ihre Interessen vollständig oder teilweise, so wird die Situation als Win-Win-Situation bezeichnet.

Um eine Win-Win-Situation erreichen zu können, sind folgende Schritte nötig:
• Verstehen Sie, wie Stakeholder gewinnen wollen: Zur Herstellung einer Win- Win-Situation für alle Stakeholder muss bekannt sein, was die beteiligten Stakeholder als Gewinn verstehen. Das Hineinversetzen in die Situation eines anderen Stakeholders unterstützt das Verständnis über dessen Gewinnverständnis.

• Erzeugen Sie angemessene Erwartungen: Unrealistische Erwartungen an das geplante System behindern das Erreichen von Win-Win-Situationen. Stakeholder ohne Hintergrundwissen über die Software-Entwicklung schätzen z.B. die Schwierigkeiten der Umsetzung von Funktionalitäten falsch ein.

111
Q

Nennen Sie die drei Management-Aktivitäten entsprechend des in der Vorlesung dargestellten Rahmenwerks.

A

• Beobachtung und Management des Systemkontexts
Der Systemkontext verändert sich über den gesamten Lebenszyklus eines Systems. Das Management beobachtet diese Veränderungen, um geeignete Maßnahmen zur Integration dieser Veränderungen zu ergreifen.

• Management der Requirements-Engineering-Aktivitäten
Das Management in diesem Bereich bestimmt im Wesentlichen die Abfolge der einzelnen Requirements-Engineering-Aktivitäten. Eine mögliche Reaktion auf eine erkannte Veränderung im Systemkontext kann eine Anpassung der Abfolge der Requirements-Engineering-Aktivitäten sein.

• Management der Anforderungsartefakte
Wesentliche Teilaspekte des Managements der Anforderungsartefakte betreffen die Nachvollziehbarkeit (siehe 10.1), die Priorisierung (siehe 10.2) und das Änderungsmanagement (siehe 10.3) für Anforderungen.

112
Q

Warum sollte der Systemkontext beobachtet werden?

A

Der Systemkontext verändert sich über den gesamten Lebenszyklus eines Systems. Das Management beobachtet diese Veränderungen, um geeignete Maßnahmen zur Integration dieser Veränderungen zu ergreifen.

113
Q

Nennen Sie die drei Kernaktivitäten des Requirements Management und beschreiben Sie die beiden Möglichkeiten der Steuerung dieser Aktivitäten.

A

Dokumentation, Übereinstimmung und Gewinnung.

114
Q

Welche Bedeutung haben Objekt-IDs in der Verwaltung von Anforderungen und wozu werden Sie verwendet?

A

Erst mit der Einführung von Objekt-IDs wird es möglich, einzelne Informationen zu verwalten, und somit ist dies er wichtigste Schritt auf dem Weg zu professionellem Requirements Management. Jede verwaltete Information wird durch viele Hände gehen und immer wieder im Mittelpunkt von Abstimmungen, Diskussionen und Bewertungen stehen. Es ist also sehr fehleranfällig, wenn nicht jedem immer eindeutig klar ist, von welcher Information genau die Rede ist.

115
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

116
Q

Was versteht man unter dem Begriff „Nachvollziehbarkeit“ (Traceability) und durch welche Gründe ist ihre Umsetzung motiviert?

A

Die Nachvollziehbarkeit einer Anforderung ist die Fähigkeit, den Lebenszyklus der Anforderung vom Ursprung der Anforderung über die verschiedenen Verfeinerungs-
und Spezifikationsschritte bis hin zur Berücksichtigung der Anforderung in nachgelagerten Entwicklungsartefakten verfolgen zu können.

  • Nachweisbarkeit und Akzeptanz – Nachweis, dass Anforderung im entwickelten System berücksichtigt wurde und damit Erhöhung der Akzeptanz des Systems
  • „Gold Plating“ – Aufdecken von nicht spezifizierten Funktionen oder Qualitäten
  • Änderungsmanagement – Welche anderen Artefakte sind von Änderungen betroffen? Erleichtert Prognose des Aufwands zur Integration der Änderung
  • Qualitätssicherung, Wartung, Pflege – Identifikation von Ursachen und Auswirkungen von Fehlern; Bestimmung der von Fehlern betroffenen Systemteile und Prognose des Aufwands zur Beseitigung des Fehlers
  • Reengineering – Welche Funktionen des Altsystems durch welche Anforderungen und Komponenten des neuen Systems abgedeckt bzw. realisiert
  • Wiederverwendung – Feststellung durch Vergleich welche Anforderung zur Wiederverwendung in Betracht kommt und wie sie angepasst werden muss
  • Projektverfolgbarkeit – Verfolgung des Projektfortschritts und -status durch Anzahl der Beziehungen von Anforderungen zu Systemarchitektur bzw. Testfällen
  • Risikomanagement – Raschere Identifikation von risikobehafteten Anforderungen
  • Zurechenbarkeit – Zurechnung von Anforderungen zu Entwicklungsaufwand
  • Prozessverbesserung – Verwendung zur Ursachenforschung von Problemen im Entwicklungsprozess
117
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

118
Q

Wie kann Traceability im Requirements Management umgesetzt werden (nennen Sie mindestens zwei Möglichkeiten)?

A

?????

119
Q

Aus welchen Gründen ist eine Priorisierung von Anforderungen sinnvoll?

A
  • Wichtigkeit – Bedeutung oder Dringlichkeit der Anforderung
  • Kosten – benötigten finanziellen Ressourcen zur Umsetzung der Anforderung
  • Schaden – Umfang des Schadens (Nachteils) bei Nicht-Umsetzung
  • Zeitdauer – zur Umsetzung der Anforderung benötigte Zeit (siehe Kosten)
  • Risiko – bestimmt durch Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensumfang
  • Volatilität – Wahrscheinlichkeit für Veränderung im Laufe der Zeit
120
Q

Welche Priorisierungskriterien kennen Sie (nennen Sie mindestens drei)?

A
  • Wichtigkeit – Bedeutung oder Dringlichkeit der Anforderung
  • Kosten – benötigten finanziellen Ressourcen zur Umsetzung der Anforderung
  • Schaden – Umfang des Schadens (Nachteils) bei Nicht-Umsetzung
  • Zeitdauer – zur Umsetzung der Anforderung benötigte Zeit (siehe Kosten)
  • Risiko – bestimmt durch Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensumfang
  • Volatilität – Wahrscheinlichkeit für Veränderung im Laufe der Zeit
121
Q

Nennen Sie drei Priorisierungstechniken und beschreiben Sie deren Funktionsweise.

A

• Ranking – Anforderungen von einzelnen Stakeholdern (bzw. Gruppe)
im Hinblick auf bestimmtes Kriterium (z.B. Risiko) in Rangfolge gebracht
• Top-Ten-Technik – Die n (z.B. n=10) wichtigsten Anforderungen im Hinblick auf ein bestimmtes Kriterium ausgewählt und gereiht
• Ein-Kriterien-Klassifikation – Klassifizierung der Anforderungen im Hinblick auf Wichtigkeit der Umsetzung für Erfolg (Mandatory / Optional / Nice-to-have); meist Häufung in Klasse „Mandatory“, daher besser
Kano-Klassifizierung

122
Q

Siehe PDF

A

Siehe PDF

123
Q

Was ist eine Anforderungsversion?

A

Eine Anforderungsversion kann als definierter Änderungsstand einer Anforderung verstanden werden, d.h. eine Version eines Anforderungsartefakts friert einen bestimmten Zustand des Anforderungsartefakts ein. Die einzelnen Versionen einer Anforderung werden durch eine eindeutige Nummer identifiziert (z.B. Version 3.12).

124
Q

Was ist eine Anforderungskonfiguration und welche Eigenschaften besitzt diese?

A

Eine Anforderungskonfiguration fasst eine definierte Menge logisch zusammengehöriger Anforderungsartefakte (-versionen) zusammen.

Diese besitzt folgende Eigenschaften:
• Konsistenz – Die verschiedenen Anforderungsartefakte sind widerspruchsfrei, die zusammengefassten Artefakte gehören logisch zusammen.
• Eindeutige Identifikation (ID) – Eine Konfiguration verfügt über einen Bezeichner (ID), mit dem diese Konfiguration eindeutig identifiziert werden kann.
• Nicht veränderbar – Eine Konfiguration friert einen bestimmten Stand ein.
Werden Artefakte in einer Konfiguration verändert, so führt dies zu neuen Artefaktversionen sowie ggf. zu neuen Konfigurationen, die die neuen Artefaktversionen gruppieren. Änderungen von Artefakten innerhalb einer Konfiguration ohne das Erhöhen der Versionsnummer sind nicht erlaubt, da durch die Änderungen eingefrorene Versionen verändert würden.

• Grundlage für evtl. Rücksetzen - Sollen Änderungen in Artefakten rückgängig gemacht werden, so bieten die Konfigurationen bzw. Versionen dafür die Grundlage Durch das Rücksetzen wird eine konsistente Version wiederhergestellt und spätere Änderungen eliminiert.

125
Q

Was ist eine Anforderungsbasislinie und welche Eigenschaften besitzt diese?

A

Eine Anforderungsbasislinie ist eine ausgewählte Konfiguration von Anforderungsartefakten. Üblicherweise werden mit Basislinien ausgezeichnete Konfigurationen stabiler Versionen bezeichnet, die häufig in einer Auslieferungsstufe des Systems realisiert werden bzw. vom Kunden sichtbar sind.

Zusätzlich besitzt die Basislinie noch folgende Eigenschaften:
• Grundlage für die Definition von Auslieferungsstufen – Eine Basislinie bildet die Grundlage für die Realisierung einer Auslieferungsstufe.
• Sichtbarkeit für den Kunden – Eine Basislinie ist eine für den Kunden sichtbare Konfiguration von Anforderungen.
• Gegenstand des Änderungsmanagements – Artefakte innerhalb einer Basislinie können nur im Rahmen des Änderungsmanagements geändert werden (neue Version).

Basislinien unterstützen den Entwicklungsprozess in folgenden Tätigkeiten:
• Grundlage zur Planung von Auslieferungsstufen (System-Releases)
• Abschätzung des Realisierungsaufwands
• Vergleich mit Konkurrenzprodukten

126
Q

Beschreiben Sie die wesentlichen Schritte im Änderungsmanagement-Prozess.

A

Der Änderungsmanagement-Prozess von Anforderungen betrachtet den Prozess vom Eingang eines Änderungsantrags beim Änderungsmanager bis zur Ablehnung bzw. Einpanung der Änderung in ein System-Release.

• Klassifikation eingehender Änderungsanträge
o Korrektive Änderung – Grundlage ist ein Fehlverhalten des Systems
o Adaptive Änderung – Grundlage ist eine Veränderung im Kontext
o Ausnahmeänderung (Hot fix) – Eine vom Änderungsmanager als unbedingt notwendige und unmittelbar durchzuführend eingestufte Änderung
• Auswirkungsanalyse – Ziel ist die Ermittlung des Gesamtaufwands der Änderung (nicht nur Anforderungsartefakt sondern alle damit verknüpften Artefakte; Nutzung von Nachvollziehbarkeitsinformationen)
• Beurteilung der Änderung – Änderungsgremium beurteilt Kosten und Nutzen der Änderung; Entscheidung über Annahme oder Ablehnung der Änderung
Annahme des Änderungsantrags – Bei Annahme des Änderungsantrags erfolgt Priorisierung und Zusammenfassung zu einem Änderungsprojekt (System-Release)