Reaktivierung Flashcards
Wie ist “psychologische Diagnostik” gemäß Schmidt-Atzert et al. (2021) definiert?
- Psychologische Diagnostik ist eine Teildisziplin der Psychologie.
= Sie dient der Beantwortung von Fragestellungen, die sich auf die Beschreibung, Klassifikation, Erklärung oder Vorhersage menschlichen Verhaltens und Erlebens beziehen. - > Sie schließt die gezielte Erhebung von Informationen über das Verhalten und Erleben eines oder mehrerer Menschen sowie deren relevanter Bedingungen ein.
- > Die erhobenen Informationen werden für die Beantwortung der Fragestellung interpretiert.
- Das diagnostische Handeln wird von psychologischem Wissen geleitet.
- Zur Erhebung von Informationen werden Methoden verwendet, die wissenschaftlichen Standards genügen.
Was sind die Gegensatzpaare zu den Arten der Diagnostik ?
- Eigenschafts- vs. Verhaltensdiagnostik
- Status- vs. Veränderungsdiagnostik
- Selektions- vs. Modifikationsdiagnostik
Welchen Nutzen bringt gute psychologische Diagnostik?
• Wirtschaftlicher Nutzen (z.B. Berufseignungsdiagnostik)
• Gesellschaftlicher Nutzen (z.B.Verkehrseignungsdiagnostik)
• Individueller Nutzen
(z.B. Diagnostik von Psychopathologie)
korrekte Diagnostik einer vorliegenden psychischen Erkrankung führt zur Zuordnung zur passenden Therapie; korrekte Diagnostik von beruflichen Interessen und Fähigkeiten kann zur individuellen Berufswahl beitragen
= Beispiel für Individuellen Nutzen
Berufseignungsdiagnostik führt zur Auswahl geeigneter Mitarbeitender (es werden keine Ressourcen verbraucht für die Einarbeitung von ungeeigneten Mitarbeitenden, geeignete Mitarbeitende tragen zum Unternehmenserfolg bei, geeignete Mitarbeitende haben wahrscheinlich weniger Krankheitstage)
= Beispiel für Wirtschaftlichen nutzen
Diagnostik der Verkehrseignung (z.B. Idiotentest) erhöht Sicherheit im Straßenverkehr; Rückfallprogose von Straftätern kann verhindern, dass für Allgemeinheit gefährliche Menschen in Sicherheitsverwahrung bleiben
= beispiel für wirtschfaftlichen Nutzen
Was sind die einzelnen Schritte des diagnostischen Prozess?
- Globale Fragestellung
- Psychologische Fragen
- Auswahl Diagnostischer Instrumente
- Diagnostische Untersuchung
- Integration der Ergebnisse
• Präzisieren, Modifizieren, Annehmen• Ablehnen
= Globale Fragestellung
• Teilfragen• Allgemeingültige, wiss. Kenntnisse, Fachwissen, Berufserfahrung• Vorinformationen
= Psychologische Fragen
• Mindestens 2 je Frage• Passung zu Fragen und Klient*innen• Qualitativ hochwertig (Gütekriterien)
= Auswahl diagnoastischer Instrumente
Professionelle Anwendung der Messinstrumente (Durchführung, Auswertung, Interpretation)
= Diagnostische Untersuchung
• Diagnostische Urteilsbildung, Entscheidungsmodelle & -strategien
• Entscheidungsfehler
= Integration der Ergebnisse
- Je höher die Reliabilität einer Messung ist, desto geringer ist der Anteil der Messfehler.
- Es ist der Grad an Genauigkeit, mit der ein Test etwas misst.
Richtige Aussagen über die Realibilität
Wofür bieten Testtheorien eine Erklärung?
= Testtheorien bieten eine Erklärung bzw. ein Grundprinzip, wie gezeigtes Verhalten in einem Test mit dem dahinterliegenden Konstrukt in Beziehung steht.
Wie lautet diese Erklärung im Sinne der Klassischen Testtheorie?
= Die Summe bzw. der Mittelwert der Antworten auf die Items eines Tests ist die Schätzung des wahren Wertes einer Person im dem vom Test gemessenen Konstrukt. Der wahre Wert der Person im Konstrukt befindet sich innerhalb eines Konfidenzintervalls/Vertrauensintervalls um diesen Summen- bzw. Mittelwert.
Wie lauten die Axiome der Klassischen Testtheorie?
- Xi = Ti + Ei (der beobachtete Wert einer Person ergibt sich aus dem wahren Wert der Person und dem Messfehler bei der Messung dieser Person.)
- Messfehler sind zuällig und daher
- > E(Ei) = 0 (Der Erwartungswert des Messfehlers ist Null. Das heißt, wenn man einen Test unendlich oft durchführen würde, würde sich der Messfehler zu Null mitteln, da es beim beobachteten Wert mal Abweichungen vom wahren Wert nach oben und mal nach unten gibt.)
- > Corr (Ei, Ti) = 0, Corr (EA, EB) = 0, Corr (EA, TB) = 0 (Da der Messfehler [Ei, EA] in einem Test zufällig ist, kann er mit nichts korrelieren: nicht mit dem wahren Wert einer Person [Ti], nicht mit dem Messfehler in einem anderen Test [EB] und nicht mit dem wahren Wert einer Person in einem anderen Test [TB]).
Wie helfen diese Axiome, die Reliabilität (Messgenauigkeit) eines Tests zu bestimmen?
- Die Reliabilität entspricht dem Anteil der Varianz der wahren Werte an der Varianz der beobachteten Werte.
- Da Messfehler unsystematisch sind, entsprechen alle gefundenen Zusammenhänge/Korrelationen zwischen den beobachteten Werten dem Zusammenhang der wahren Werte.
- Die Varianz der wahren Werte eines Tests kann folglich als Kovarianz der beobachteten Werte X und X ́ geschätzt werden.
- Die Reliabilität eines Tests kann daher beispielsweise über den Zusammenhang von Testwerten bei einer Messwiederholung geschätzt werden.
Welche Arten der Reliabilität haben Sie kennengelernt?
- Retestreliabilität,
- Paralleltestreliablität,
- Testhalbierungsreliabilität,
- Interne Konsistenz
Wie wird die Retestreliabilität bestimmt ?
= eine Stichprobe von Versuchspersonen bearbeitet den Test, dessen Reliabilität bestimmt werden soll, zu zwei verschiedenen Zeitpunkten
- > die Korrelation der Testwerte zu den beiden Messzeitpunkten ist der Reliabilitätskoeffizient
Wie wird die Paralleltestreliablität bestimmt ?
= eine Stichprobe von Versuchspersonen bearbeitet zwei parallele Testversionen (nicht identische, aber inhaltlich äquivalente Testversionen) eines Tests, dessen Reliabilität bestimmt werden soll
- > die Korrelation der Testwerte der beiden Testversionen ist der Reliabilitätskoeffizient
Wie wird die Testhalbierungsreliabilität bestimmt ?
- eine Stichprobe von Versuchspersonen bearbeitet den Test, dessen Reliabilität bestimmt werden soll, einmal
- die Testitems werden in zwei Hälften aufgeteilt (z.B. 1. vs. 2. Hälfte der Items, ungerade vs. gerade Itemnummer, entsprechend von Itemkennwerten)
- die Korrelation der Testwerte der beiden Testhälften ist der Reliabilitätskoeffizient
- > weil aber die Itemanzahl durch die Teilung reduziert ist, würde diese Korrelation die Reliabilität des Tests unterschätzen, daher wendet man noch die Spearman-Brown-Formel der Testverlängerung an, um den Reliabilitätskoeffizienten für die Gesamttestlänge zu berechnen
Wie wird die Interne Konsistenz bestimmt ?
- “Vorwort”: Verallgemeinerung der Testhalbierungsreliabilität, da es sich bei der internen Konsistenz um den Zusammenhang aller Items eines Tests handelt (statt um den Zusammenhang von zwei Testhälften)
- eine Stichprobe von Versuchspersonen bearbeitet den Test, dessen Reliabilität bestimmt werden soll, einmal
- es gibt verschiedene Möglichkeiten/Formeln, die interne Konsistenz zu berechnen; z.B. mittels Cronbachs Alpha oder Omega-Koeffizient -> das sind Reliabilitätskoeffizienten
Welche Einflussfaktoren auf die Höhe von Reliabilitätskoeffizienen haben Sie kennengelernt?
- Art des Merkmals (State vs. Trait, homogen vs. heterogen, Konstrukt: Persönlichkeit vs. Intelligenz)
- Art des Tests (Power- vs. Speed-Test)
- Länge des Retestintervalls
- Anzahl der Items/Testlänge
- Stichprobenzusammensetzung bei der Überprüfung der Reliabilität (homogene vs. heterogene Stichprobe)
- Itemqualität
- Objektivität
Arten der Validität
- Inhaltsvalidität
- Kriteriumsvalidität
- Konstruktvalidität