Raumordnung Flashcards

1
Q

Definieren Sie die Begriffe Raumordnung und Raumplanung und erläutern Sie diese

A

Raumordnung: zusammenfassende, übergeordnete, ordnende Planung der öffentlichen Hand, die die räumliche Entwicklung des Landes betrifft
Raumplanung: vorauschauende, planmäßige Gesamtgestaltung eines bestimmten Gebietes

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2
Q

Führen Sie praktische Beispiele für die Tätigkeiten des Bundes und Länder in der Raumordnung an und erläutern Sie die Verantwortungen der jeweiligen Ebenen in der Raumordnung

A

Beispiel Bund: Eisenbahnen, Bundesstraßen, Bergwesen, Forstwesen, Wasserrecht
-> Verantwortung für funktionelle Raumplanung
Beispiel Land: Bauwesen, Naturschutz, Landesstraßen, Gestaltung der allgemeinen Raumplanung, Landschaftspflege
-> Verantwortung für nominelle Raumplanung

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3
Q

Nennen Sie die fünf wesentlichen Fonds der EU im Rahmen der Strukturpolitik der aktuellen Förderperiode (2014-2020)

A
  • ELER (Ländliche Entwicklung)
  • EFRE (Regionalfonds)
  • ESF (Sozialfonds)
  • EMFF (Fischereifonds)
  • KF (Kohäsionsfonds)
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4
Q

Nennen Sie die drei EU-Richtlinien, die Einfluss auf das Raumordnungsrecht der Länder haben und beschreiben Sie diese kurz

A

Seveso-Richtlinien
- Beherrschung von Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen

Umweltprüfungs-Richtlinien (SUP)
- Pläne und Programme, die voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen haben, müssen noch vor ihrer Erlassung einer Umweltprüfung unterzogen werden

Umgebungslärm-Richtlinie
- Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm

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5
Q

Was ist “ÖROK” und welche Entwicklungen werden diskutiert

A

ÖROK = Österreichische Raumordnungskonferenz

  • Baulandumlegungen bzw. Zusammenlegungen
  • Vertragsraumordnung
  • Abgaberechtliche Instrumente
  • Ankauf von Liegenschaften
  • Bauzwang durch grundverkehrsrechtliche Regelungen
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6
Q

Nenne Sie drei besondere Instrumente des K-ROG und erläutern sie diese kurz

A

Raumverträglichkeitsprüfung für Projekte
- Wenn über das Gebiet einer Gemeinde hinausgehende erhebliche Auswirkungen auf die Raumordnung zu erwarten sind

Raumordnungskataster - als Hilfseinrichtung
- Zentraler Bestandteil - KAGIS

Rauordnungsbeirat
- Beratungsgremium für die Landesregierung

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7
Q

Welche Instrumente der örtlichen Raumplanung nach K-GPIG sind Ihnen bekannt

A
  • örtliches Entwicklungskonzept
  • Flächenwidmungsplan
  • Aufschließungsgebiete
  • privatwirtschaftliche Maßnahmen
  • befristete Bausperre
  • Teilbebauungspläne
  • integrierte Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung
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8
Q

Welche Fehler bzw. Mängel können im Rahmen der Rechtmäßigkeitskontrolle der Instrumente der örtlichen Raumplanung auftreten

A

Fehlerhafte Ausübung des Planungsermessens
- Konflikt mit gesetzlichen Zielen, höherrangigen Plänen
- Fehlen eines wichtigen Grundes für Änderung
- Mangelnde Berücksichtigung der Bestandssituation
- Nutzungskonflikte
- Fehlerhafte Interessenabwägung

Verfahrensmängel
- Mangelhafte Entscheidungsgrundlage
- Unterbleiben einer Interessensabwägung
- Missachtung von Mitteilungs- und Verständigungspflichten
- Kundmachungsfehler

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9
Q

Was ist das örtliche Entwicklungskonzept gemäß K-GPIG und welche Mindestinhalte/Aussagen müssen enthalten sein

A

Entscheidungsgrundlage für planmäßige Gestaltung und Entwicklung des Gemeindegebietes

Mindestinhalte:
- Funktion der Gemeinde
- abschätzbare Bevölkerungs-, angestrebte Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung
- darauf abgestimmter Baulandbedarf
- funktionale Gliederung des Gemeindegebietes
- Infrastruktureinrichtungen, erforderliche Sport-, Erholungs- und Freizeiteinrichtungen
- Vorranggebiete für den Fremdenverkehr

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10
Q

Welche Widmungsarten/Nutzungskategorien sind im Flächenwidmungsplan vorgesehen und welche Vorgaben sind bei der Erstellung eines Flächenwidmungsplanes zu berücksichtigen

A

Widmungsarten:
1. Bauland
2. Grünland
3. Verkehrsflächen
4. Sonderwidmungen
5. Vorbehaltsflächen
6. Darstellung und Berücksichtigung von überörtlichen Planungen (Ersichtlichmachungen)

Berücksichtigungen:
- örtliches Entwicklungskonzept
- soziale, ökologische, kulturelle Erfordernisse der (angrenzdenden) Gemeinde(n)
- Orts- und Landschaftsbild
- Zeitgemäße landwirtschaftliche Betriebsführung
- Planung des Bundes und anderer öffentliche Einrichtungen
- Ziele und Grundsätze überörtlicher Entwicklungsprogramme

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11
Q

Was wissen Sie über die Widmung “Grundland-Hofstelle”

A
  • Gebäude und Anlagen eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes mit zeitgemäßer Produktions- und Erwerbsform (Betriebskonzept)
  • Auch mit Unterbringungen für Urlaubsgäste, Buschenschank
  • Einrichtungen, die der nachhaltigen Bewirtschaftung dienen (Gutachten)
  • Betriebliche Einheit - keine Grundstücksteilung
  • keine Trennung Wohn- und Wirtschaftsobjekte
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12
Q

Führen Sie drei Beispiele für Sonderwidmungen an und erläutern Sie diese kurz

A

Apartmenthäuser und sonstige Freizeitwohnsitze
- zur Deckung eines zeitweiligenn Wohnbedarfs
- plus Spezialregelungen

Einkaufszentren
- Einzel- und Großhandel mit Lebensmittel und mehr als 600 m2 zusammenhängender Verkaufsfläche = EKZ I
- ab 600 m2 Verkaufsfläche ohne Lebensmittel = EKZ II
- Ausnahme: Fahrzeug, Maschinen, Möbel- und reiner Baustsoffhandel - hier erst ab 2500 m2
- zwingend integriertes Flächenwidmungs- und Bebauungsplanverfahren

Verwaltungszentren
- Dauerhaft für Veranstaltungen mit mehr als 500 Besucher (bei Kinos mehr als 300 Besucher)
- z.B. Stadien, Sporthallen, Großdiskotheken
- Berücksichtigung zentral-örtlicher Funktionen, gewachsener Strukturen, Lärm- und Umweltschutz und Erreichbarkeit
- Eingeschränkte Bauland-Kategorie-Auswahl

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13
Q

Was wissen Sie über die Rückwidmungen von Bauland in Grünland und führen sie Beispiele für vorrangige Rückwidmungen an

A
  • Immer Interessensabwägung !
  • zur Anpassung der Baulandreserve nur dann, wenn erstmalige Festlegung zumindest 20 Jahre zurückliegt und mmit einer widmungsgemäßen Bebauung nicht begonnen wurde
  • unbebautes Bauland in Gefährdungsbereichen
  • K-ROG und ÖEK sind zu berücksichtigen
  • berücksichtigung Interessen Eigentümer - Entschädigungsverpflichtung?

Vorrangig:
- größere zusammenhängende, unbebaute Gebiete
- ungünstige natürliche Verhältnisse
- ungenügende Erschließung - unwirtschaftliche Aufwendungen
- den Zielsetzungen des ÖEK wiedersprechende Situierung

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14
Q

Wann werden Aufschließungensgebiete festgelegt und wer legt sie mit werlchem formalen Instrument fest

A
  • Baulandflächen für die unter Berücksichtigung der Bauflächenbilanz kein unmittelbarer Bedarf besteht
  • für Sicherstellung geordneter Siedlungsentwicklung
  • bei ungünstigen natürlichen Verhältnissen
  • ungenügende Erschließung

mittels Verordnung des Gemeinderates

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15
Q

Woraus besteht ein Teilbebauungsplan, wann ist er zwingend zu erstellen und führen Sie fünf Beispiele für mögliche Bebauungsbedingungen an

A

aus zeichnerischen Darstellungen

Ist zwingend zu erlassen:
- für unbebaute Teile des Baulandes mit einer zusammenhängenden Fläche von mehr als 10.000 m2 vor Beginn deren Bebauung
- Aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse zur Erhaltung oder Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes
- vor Freigabe von Aufschließungsgebieten mit mehr als 10.000 m2 Gesamtfläche

mögliche Bebauungsbedingungen:
1. Verlauf der Verkehrsfläche
2. Begrenzung der Baugrundstücke
3. Lage von Spielplätzen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen
4. Höhe der Erdgeschossfußbodenoberkante für Wohnungen, Geschäftsräume u.ä.
5. Vorkehrungen zur Erhaltung und Gestaltung charakteristischer Stadt- und Ortskerne, wie Festlegungen über die Dachform, Dachdeckung, Arkaden, Lauben, Balkone und Farbgebung

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16
Q

Skizzieren Sie das Verfahren für die Erstellung eines Bebauungsplanes und welche Versagensgründe gibt es

A

Auflageverfahren (4 Wochen)
beim textlichen Bebauungsplan:
- Amtstafel, Homepage
- Bezirkshauptmannschafts und Nachbargemeinden
- persönliche Verständigung Eigentümer oder
- 2x Einschaltung in einer regionalen Tageszeitung
Genehmigung - Bezirkshauptmannschaft

Versagensgründe:
- Widerspruch Flächenwidmungsplan
- Verletzung überörtlicher Interessen
- Gesetzwidrigkeit

17
Q

Was wissen Sie über eine “Bausperre” nach dem K-GPIG

A

Verordnung des Gemeinderates
- für betroffene Bereiche (auch gesamtes Gemeindegebiet), wenn sonst die Durchführung der Bebauungsplanung erschwert oder die Wirkung beeinträchtigt würde
- Aufhebung nach längstens 2 Jahren
- Einmalige Verlängerung um 1 Jahr möglich, wenn die Verzögerungen (Bebauungs- und Flächenwidmungsplan) nicht durch die Gmeinde verschuldet wurden
- Während der Sperre keine Umsetzung von Bauvorhaben!