Quantenphysik Flashcards
Eine Vakuumfotozelle wird mit Licht bestrahlt. Unter bestimmten Bedingungen tritt dabei der Fotoeffekt (lichtelektrische Effekt) auf. Geben Sie anhand zweier Versuchsergebnisse eine Begründung an, weshalb man den Fotoeffekt nicht mit der Wellentheorie des Lichtes erklären kann. Erläutern Sie dabei auch die Bedeutung des Begriffs Grenzfrequenz (bzw. Grenzwellenlänge).
• Es existiert eine Grenzfrequenz. Der Fotoeffekt – das Auslösen von Elektronen aus einem Metall bei Bestrahlung mit Licht – tritt bei Licht oberhalb einer bestimmten Wellenlänge bzw. unterhalb einer bestimmten Frequenz nicht auf. Eine Steigerung der Lichtintensität ändert daran nichts. Die Grenzfrequenz ist eine materialabhängige Größe. • Die kinetische Energie der Fotoelektronen hängt von der Frequenz, nicht von der Intensität des Lichts ab. Durch Erhöhung der zugeführten Lichtenergie erhöht sich auch die Energieaufnahme der ausgelösten Elektronen; die Lichtenergie ist im klassischen Wellenmodell aber durch die Intensität, nicht durch die Frequenz bestimmt. • Der Fotostrom setzt spontan ein. Nach der klassischen Wellentheorie würde man besonders bei geringen Lichtintensitäten ein verzögertes Einsetzen er- warten, weil sich die Lichtenergie kontinuierlich im Raum und daher gleichmäßig auf die Atome der Metalloberfläche verteilen müsste. Damit würde es einige Zeit dauern, bis die Elektronen genügend Energie „gesammelt“ hätten, um die Auslösearbeit aufzubringen.
Freie Elektronen werden mit der kinetischen Energie 12,5 eV in das Gas geschossen. Nach dem Durchgang durch das Gas werden folgende Werte für die kinetische Energie dieser Elektronen ermittelt: 0,4 eV, 2,3 eV und 12,5 eV. Erläutern Sie qualitativ das Zustandekommen der gemessenen Energiewerte.
Bei dem geschilderten Aufbau handelt es sich um ein Franck-Hertz-Experiment. Beim Durchgang durch das Wasserstoffgas können die freien Elektronen mit den Wasserstoffatomen wechselwirken (stoßen). Dabei geben sie einen Teil ihrer kinetischen Energie an das Wasserstoffatom ab und regen es an (d. h. he- ben es aus dem Grundzustand in einen höheren Energiezustand). Den Rest der Energie behalten die freien Elektronen als kinetische Energie.
Im Spektrum des Sonnenlichtes befinden sich Absorptionslinien. Diese liegen bei den gleichen Frequenzen wie die Emissionslinien. Sie entstehen, wenn die Energie eines auf das Atom auftreffenden Photons genau der Differenz zwischen zwei Energieniveaus entspricht. In diesem Fall wird das Photon absorbiert und das Elektron in das höhere Energieniveau „gehoben“. In den unteren Schichten der Sonnenatmosphäre entstehen Photonen. Diese werden teilweise in den oberen, kühleren Atmosphäreschichten absorbiert. Die Temperatur dieser „kühleren“ Schichten beträgt aber immer noch mehrere tau- send Kelvin, die dort befindlichen Wasserstoffatome besitzen aufgrund der Wärmebewegung eine entsprechend hohe kinetische Energie. Eine der Absorp- tionslinien im Sonnenspektrum entspricht dem Übergang von Niveau 2 auf Niveau 3. Begründen Sie, wieso auf der Sonne Anregungen mit dieser Energie auftreten, hingegen bei dem in Aufgabenteil 2 geschilderten Experiment nicht.
Durch die hohe Temperatur auf der Sonne stoßen die Wasserstoffatome dort ständig mit großer Energie zusammen. Dadurch befinden sich auch immer eini- ge dieser Atome im angeregten Zustand 2. Durch Photonen aus den unteren Schichten der Sonnenatmosphäre können diese Atome nun in den Zustand n = 3 angeregt werden. Es entsteht die entsprechende Absorptionslinie. In dem in Aufgabenteil 2 geschilderten Laborexperiment befinden sich aber alle Wasserstoffatome im Grundzustand n = 1. Eine mögliche Absorption von Photo- nen, die einen Übergang 2 → 3 ermöglichen, kann nicht stattfinden.
Ein Gas, bestehend aus He+-Ionen im Grundzustand, wird mit Elektronen der kinetischen Energie Ekin, 0 = 43 eV beschossen. Nach dem Durchqueren des Gases besitzen einige Elektronen nicht mehr die ursprüngliche Energie Ekin, 0, sondern die geringere kinetische Energie von Ekin, 1 = 2,2 eV. Gleichzeitig emit- tiert das Gas während des Beschusses ultraviolette Strahlung. Erklären Sie, warum die Elektronen einen Teil ihrer kinetischen Energie verlie- ren, und erläutern Sie qualitativ das Zustandekommen der UV-Strahlung.
Die Elektronen, die auf das Gas geschossen werden, stoßen unelastisch mit den Ionen im Gas zusammen. Ein solches Elektron gibt dabei einen Teil seiner kine- tischen Energie an das Hüllenelektron des He+-Ions ab, wodurch dieses aus dem Grundzustand in auf eine höhere Energiestufe angehoben wird. Die Bindungs- energie des Hüllenelektrons wird also gerade um einen Betrag erhöht, der der Differenz der kinetischen Energien des stoßenden Elektrons entspricht: ΔEBindung = Ekin, 0 – Ekin, 1 = 43 eV – 2,2 eV = 40,8 eV Fällt das Hüllenelektron anschließend vom angeregten in den Grundzustand zurück, wird der exakt gleiche Energiebetrag in Form eines Photons freigesetzt. Die Energie 40,8 eV des Photons entspricht einer Wellenlänge von ca. 30 nm, das ausgesandte Licht liegt also im ultravioletten Bereich des elektromagneti- schen Spektrum
Zur Bestimmung des Energieniveauschemas von neutralem Helium (He) wird in Anlehnung an das Experiment aus Aufgabenteil 2 folgendes Experiment durchgeführt: Elektronen mit der kinetischen Energie Ekin, 0 = 43 eV treten in eine Druckkammer ein, die mit (neutralem) Heliumgas unter geringem Druck gefüllt ist. Mithilfe eines Detektors wird die kinetische Energie der Elektronen nach dem Verlassen der Druckkammer bestimmt. Material 1 zeigt die gemes- sene Geschwindigkeitsverteilung der Elektronen.
Begründen Sie mithilfe des Diagramms in Material 1, dass das Grundniveau für
das neutrale He-Atom bei E1 = –24,6 eV liegt.

Die Elektronen, die in die Druckkammer eingeschossen werden, können durch unelastische Stoßprozesse einen Teil ihrer Energie zur Anregung der Helium- atome abgeben. Dabei sind zwei Falle zu unterscheiden: • Alle Elektronen, welche das Heliumatom anregen, ohne es zu ionisieren, be- sitzen nach dem Verlassen der Druckkammer eine diskrete Energieverteilung, d. h., diese Elektronen können nur ganz bestimmte Energiewerte annehmen. So besitzen z. B. alle Elektronen, die ein Elektron des Heliumatoms vom Grundzustand in den ersten angeregten Zustand angehoben haben, die gleiche kinetische Restenergie E E kin, 0 1 2 − Δ → . • Im Diagramm (Material 1) sieht man, dass auch Elektronen mit einer konti- nuierlichen Verteilung der Restenergie auftreten (im Bereich von 10 bis 18,4 eV). Diese Elektronen haben Heliumatome ionisiert und dabei einen un- bestimmten, aber beliebigen Teil E ihrer Energie (mit Ekin, 0 > E > EIon) an die Heliumelektronen abgegeben. Diese wurden aus dem Atomverbund her- ausgeschlagen und besitzen die kinetische Energie E– EIon. Die energetische Grenze, durch die diese beiden Fälle abgegrenzt sind, ist durch den Wert EKante = 18,4 eV in Material 1 gegeben (Kante zwischen dem kontinu- ierlichen und dem diskreten Teil des Spektrums). Die Ionisationsenergie beträgt EIon = Ekin, 0 –EKante = 43 eV – 18,4 eV = 24,6 eV. Das Grundniveau liegt also bei E1 = −24,6 eV
Zur Bestimmung des Energieniveauschemas von neutralem Helium (He) wird in Anlehnung an das Experiment aus Aufgabenteil 2 folgendes Experiment durchgeführt: Elektronen mit der kinetischen Energie Ekin, 0 = 43 eV treten in eine Druckkammer ein, die mit (neutralem) Heliumgas unter geringem Druck gefüllt ist. Mithilfe eines Detektors wird die kinetische Energie der Elektronen nach dem Verlassen der Druckkammer bestimmt. Material 1 zeigt die gemes- sene Geschwindigkeitsverteilung der Elektronen.
Erklären Sie, wie sich die gemessenen kinetischen Energien EA, EB, EC und ED
in Material 1 durch Wechselwirkungen der eingeschossenen Elektronen mit den
Heliumatomen ergeben.

Die in die Druckkammer eingeschossenen Elektronen können auf zwei unter- schiedliche Arten mit den Heliumatomen wechselwirken: • Zum einen können die Elektronen mit den Atomen unelastisch zusammen- stoßen. Dabei geben diese einen definierten Teil ihrer Energie an die Elektro- nen des Heliumatoms ab und heben diese in einen angeregten Zustand. Die kinetische Restenergie hängt dabei nur von der jeweils festen Differenz der beiden Energieniveaus ab. Dieser Vorgang führt auf die drei mittleren Peaks EB, EC und ED im Diagramm. • Zum anderen können die eingeschossenen Elektronen aber auch elastisch mit den Heliumatomen zusammenstoßen. In diesem Fall geben die Elektronen keine kinetische Energie ab. Sie behalten ihre ursprüngliche kinetische Ener- gie von 43 eV bei (Peak EA).
An eine Fotozelle ist keine äußere Spannung angelegt. Zwischen Fotokathode und Auffangelektrode ist ein hochohmiger Spannungsmesser angeschlossen. Zwischen beiden Elektroden beobachtet man bei Bestrahlung mit Licht eine mit der Zeit ansteigende Spannung U. Material 2 zeigt drei unterschiedliche Verläu- fe dieser Spannung, die mit zwei unterschiedlichen Fotozellen aufgenommen wurden. Das einfallende Licht besaß in allen Fällen die gleiche Frequenz f. Geben Sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei Graphen an.
Begründen Sie das Zustandekommen dieser Unterschiede und Gemeinsamkei- ten.
Begründen Sie, welche beiden Graphen mit der gleichen Fotozelle ermittelt wurden.

Vergleich der Graphen
- Die Graphen (1) und (2) besitzen die gleiche Sättigungsspannung. Graph (3) besitzt eine deutlich größere Sättigungsspannung.
- Die Graphen (2) und (3) erreichen annähernd gleich schnell die jeweilige Sättigungsspannung. Graph (1) braucht hierfür deutlich länger.
Begründung
- Unterschiedliche Maximalwerte für die Spannung bedeuten bei gleicher Frequenz des einfallenden Lichts und damit gleicher Photonenenergie unter- schiedliche Ablösearbeiten und somit unterschiedliches Kathodenmaterial.
- Unterschiedlich schnelles Erreichen der Spannung bei gleicher Photonen- energie bedeutet eine geringere Photonenzahl und damit eine geringere Intensität des einfallenden Lichts.
Folgerung Die Graphen (1) und (2) haben gleiches Kathodenmaterial und stammen daher von der gleichen Fotozelle.
Begründen Sie den Verlauf des Graphen einzeln für die Abschnitte
U < –1,1 V, –1,1 V ≤ U < 0 V, 0 V ≤ U < 2,5 V sowie 2,5 V ≤ U.

Begründung des Verlaufs
- U < –1,1 V: Die negative Spannung der regelbaren Spannungsquelle kann man als Gegenspannung deuten. Dabei baut sich zwischen Auffangelektrode und Fotokathode ein elektrisches Feld auf. Die vom Licht durch den Foto- effekt ausgelösten Elektronen werden von der Anode abgestoßen. Ihre kine- tische Energie reicht nicht aus, um gegen das elektrische Feld zwischen Ano- de und Fotokathode anzukommen. Daher fließt im Stromkreis kein Fotostrom.
- –1,1 V ≤ U < 0 V: In diesem Bereich liegt immer noch eine Gegenspannung an. Die ausgelösten Elektronen sind aber in der Lage, das elektrische Feld zu überwinden. Einige Elektronen mit genügend hoher kinetischer Energie kön- nen das Feld überwinden und zur Anode gelangen. Ein geringer Strom fließt.
- 0 V ≤ U < 2,5 V: Jetzt liegt keine Gegenspannung mehr an. Das elektrische Feld hat die Polung getauscht. Die aus der Fotokathode ausgelösten Elektro- nen werden von der Anode angezogen. Steigt die Spannung, so gelangen im- mer mehr Elektronen zur Anode, der Fotostrom steigt weiter an.
- 2,5 V ≤ U: In diesem Bereich flacht die Kurve ab. Es stellt sich eine Sättigung ein. Das elektrische Feld ist durch die hohe Spannung so groß, dass alle Elek- tronen von der Anode angezogen werden und zum Stromfluss beitragen. Da nur eine begrenzte Anzahl von Elektronen durch den Fotoeffekt aus der Ka- thode herausgelöst werden, steigt der Fotostrom trotz Erhöhung der Spannung nicht weiter an.
Die Lichtleistung, die auf die Emission der Photonen mit der kleinsten Frequenz entfällt, beträgt 1,8 mW. Bestimmen Sie, wie viele dieser Photonen pro Sekun-
de emittiert werden.
(Nur Rechenweg)
n = P * t / Ephoton
Angeregte Wasserstoffatome geben die überschüssige Energie als elektromagneti- sche Strahlung ab. Ein Auszug aus dem Spektrum dieser Strahlung ist in der Abbil- dung dargestellt.
Erklären Sie, warum dieses Spektrum diskrete Linien aufweist.

Jedes Material (Atom, Molekül) besitzt Energieniveaus, auf denen sich seine Elek- tronen aufhalten können. Der Übergang von einem auf ein anderes Energieniveau erfolgt durch Aufnahme (Übergang vom tieferen auf höheren Zustand) oder Abga- be (Übergang vom höheren in tieferen Zustand) eines Photons. Die Energiediffe- renz zwischen den Energieniveaus entspricht genau der Energie des Photons. Also können die Atome auch ihre Energie nur sprunghaft ändern. Zwischenwerte dieser Energiestufen können nicht angenommen werden. Den Energien der Pho- tonen (der Quanten) entsprechen ganz bestimmte Wellenlängen. Nur diese Wel- lenlängen tauchen dann im Spektrum auf. Dort sind sie als Linien zu erkennen. Ein solches Spektrum nennt man diskretes Spektrum oder Linienspektrum.
Licht der Wellenlänge 434 nm trifft eine Zeit lang senkrecht auf eine bewegliche schwarze Platte und wird von dieser absorbiert. In dieser Zeit überträgt es auf die Platte eine Energie von 2,0 kJ.
Erläutern Sie, wie sich der Impuls ändert, den die Platte erhält, wenn ihre Oberfläche ein idealer Spiegel ist.
Ein idealer Spiegel reflektiert alle eintreffenden Photonen. Das bedeutet, dass ein Impuls bei der Absorption der Photonen und ein Impuls bei der Emission der Photonen von der Platte aufgenommen werden. Der Gesamtimpuls ist also doppelt so groß wie der in Teilaufgabe b berechnete. Alternativ kann man auch über die Formel ∆p = m⋅ ∆v argumentieren: Da die reflektierten Photonen bei einem idealen Spiegel ihre Geschwindigkeit doppelt so stark ändern wie bei der reinen Absorption der Photonen auf einer schwarzen Platte, ist der Gesamtimpuls auch doppelt so groß.
Erläutern Sie das 2. Bohr’sche Postulat und geben Sie die zugehörende Formel (die sogenannte Bohr’sche Frequenzbedingung) an. Beschreiben Sie, welche experimentellen Beobachtungen mit dem 2. Bohr’schen Postulat erklärt werden können.
Das zweite Bohr’sche Postulat besagt, dass ein Elektron von einer erlaubten Bahn auf eine andere erlaubte Bahn wechseln kann. Beim Wechseln von einer energiereicheren Bahn auf eine energieärmere Bahn wird ein Photon abgegeben, dessen Energie der Differenz der beiden Bahnenergien entspricht. Beim umge- kehrten Fall muss ein Photon mit der Differenzenergie der beiden Bahnen ab- sorbiert werden: ∆E = Em – En = h ⋅f = EPhoton (mit m> n; m,n ∈7) Mithilfe dieser Modellvorstellung erlaubt es das zweite Bohr’sche Postulat, die Linienspektren des Wasserstoffs bei der Absorption und Emission von Licht zu erklären. Diese Linien entsprechen jeweils Photonen derjenigen Energien, die frei werden, wenn ein Elektron des Wasserstoffatoms von einer äußeren auf eine innere Schale zurückfällt (Emission) bzw. von einer inneren auf eine äuße- re Schale angehoben wird (Absorption)
Erklären Sie die Aussage „Das Wasserstoffatom befindet sich im Grundzu- stand.“
Im Grundzustand befindet sich das Elektron auf der innersten Bahn. Diese tiefs- te innerste Bahn hat die Quantenzahl n = 1. Dies ist der Zustand der geringsten Energie. In einem Wasserstoffatom befindet sich das Elektron, wenn es nicht angeregt ist, auf der innersten Bahn mit der Quantenzahl n = 1. Um das Wasserstoffatom zu ionisieren, muss man das Elektron aus dem Atomverbund herausbringen. Das heißt, man muss dem Elektron so viel Energie zuführen, dass ein Übergang von der Energiestufe n = 1 auf die Energiestufe m→∞ möglich wird: ∆E = E∞ – E1 = 0 eV – (–13,6 eV) =13,6 eV Die Ionisierungsenergie beträgt also 13,6 eV.
Stellen Sie an zwei Beispielen die Grenzen des Bohr’schen Atommodells dar.
Grenzen des Bohr’schen Atommodells r r Im Folgenden werden mehrere Beispiele genannt. Um die vollständige Punkt- zahl zu erreichen, müssen Sie mindestens zwei der Beispiele anführen.
- Bohr postulierte, dass sich die Elektronen auf den erlaubten Bahnen strah- lungsfrei, d. h. ohne Abgabe von Energie, bewegen sollten. Dies widerspricht der klassischen Physik. Teilchen auf Kreisbahnen durchlaufen eine beschleu- nigte Bewegung. Bei dieser Bewegung geben sie fortwährend Energie ab. Bei der Bewegung der Elektronen auf einer Kreisbahn in einem elektrischen Feld müssten sie sich wie ein Hertz’scher Dipol verhalten und ständig Energie ab- strahlen und schließlich in den Kern stürzen.
- Die Beschreibung des Atoms durch das Modell von Bohr liefert nur für das Wasserstoffatom vernünftige Werte. Es versagt bei Atomen mit mehr als einem Elektron.
- Nach Bohr bewegen sich die Elektronen auf exakten Bahnen. Dies steht im Widerspruch zur Heisenberg’schen Unbestimmtheitsrelation, die besagt, dass Ort und Geschwindigkeit eines Quantenteilchens nie gleichzeitig exakt be- stimmt werden können.
- Bohr sagte diskrete Linienspektren voraus. In sehr genauen Experimenten lässt sich aber eine natürliche Linienbreite beobachten.
- Die Intensitätsverteilungen zwischen den einzelnen Spektrallinien können nach dem Bohr’schen Atommodell nicht erklärt werden.
- Doppelspaltexperimente haben gezeigt, dass Elektronen nur durch eine Ψ- Funktion zutreffend beschrieben werden. Die von Bohr aus der klassischen Mechanik übernommenen Vorstellungen stehen damit im Widerspruch.
- Die Postulate von Bohr sind theoretisch nicht begründet. Ihre Existenz beruht auf Experimenten und auf der Auswertung von Messreihen.
- Sogar die Wasserstoffspektren weisen eine Feinstruktur auf, die das Bohr- Modell nicht erklären kann.
Beschreiben Sie das Modell dieses linearen Potenzialtopfes und erklären Sie, wodurch sich bei diesem Modell eine Quantelung der Energie ergibt
Beschreibung des Modells
Der Potenzialtopf ist eine anschauliche Bezeichnung für einen Bereich um ein lokales Minimum der Potenzialverteilung eines Systems. Dabei wird die Vor- stellung eines Körpers im Schwerefeld der Erde benutzt. Bewegt sich der Kör- per innerhalb eines solchen Topfes nur längs einer Raumrichtung, liegt der Fall eines linearen Topfes vor. Der Körper kann – nach der klassischen Physik – den Topf nicht verlassen, wenn er nicht bis über den Topfrand angehoben wird, also den entsprechenden Energiebetrag zugeführt bekommt. Nimmt man wie im vorliegenden Fall unendlich hohe Wände an, so ist auch für ein Quantenteilchen wie dem Elektron das Verlassen des Topfes unmöglich. Stellt man sich das Elektron als Materiewelle vor, so wird sie an den Rändern des Topfes vollständig reflektiert. Am Rand ist die Aufenthaltswahrscheinlich- keit des Elektrons null. Es bildet sich daher im Topf eine stehende Welle mit jeweils einem Knoten an den Rändern aus, vergleichbar mit einer beidseitig ein- gespannten Saite. Die angeregten Zustände des Elektrons lassen sich mit den Oberschwingungen einer solchen Saite vergleichen (mit zusätzlichen Knoten innerhalb des Topfes).
Erklärung der Energiequantelung
Eine stehende Welle mit je einem Knoten an den Enden kann nur mit bestimm- ten Frequenzen schwingen (Interferenzbedingung). Genauso verhält es sich mit der Materiewelle des Elektrons im Potenzialtopf. Die Energie des Elektrons im Topf ist abhängig von der Wellenlänge der stehenden Welle des Elektrons. Da die Wellenlänge (Frequenz) nur bestimmte Werte (abhängig von der Topfbrei- te a) annehmen kann, ist auch die Energie gequantelt.
1913 konnte Niels Bohr mit seinem Atommodell eine Erklärung für die diskre- ten Linien geben und konkrete Vorhersagen für weitere Linien im Spektrum des Wasserstoffs machen. Beschreiben Sie kurz das Zustandekommen von Spektrallinien nach dem Bohr’schen Modell.
Beschreibung der Entstehung von Spektrallinien Nach dem Bohr’schen Atommodell kann das Elektron in der Hülle des Wasser- stoffatoms ganz bestimmte, diskrete Energiewerte annehmen. Sie werden mit n = 1, 2, 3 … durchnummeriert. Durch die Absorption eines passenden Energie- betrags ΔE kann das Elektron von einem niedrigen auf ein höheres Energie- niveau wechseln. Dies wird als Anregung bezeichnet. Wechselt das angeregte Elektron wieder in einen energetisch niedrigeren Zustand, wird ein entsprechen- der Energiebetrag ΔE in Form eines Photons der Energie ΔE = h ⋅f vom Atom emittiert. Jeder mögliche Übergang im Energieniveauschema liefert also Strah- lung einer ganz bestimmten Frequenz bzw. Wellenlänge, die als Spektrallinie nachgewiesen werden kann.
Das Energieniveauschema eines Elements ist bei technischen Anwendungen wie beispielsweise Lasern nützlich, um geeignete Materialien auswählen zu können. Der erste funktionsfähige Laser, der Rubinlaser, basierte auf drei Ener- giezuständen des im Rubin enthaltenen Cr3+-Ions (Chrom). Eine schematische Darstellung des Lasers finden Sie in Material 2. Die dort ge- zeigte Xenon-Blitzlampe erzeugt ein kontinuierliches Spektrum im Bereich von 400 nm bis 800 nm. Ein vereinfachtes Energieniveauschema des Cr3+ zeigt Material 3.
Beschreiben Sie auf Grundlage der Materialien 2 und 3, wie bei diesem Laser Elektronen in den Zustand M1 gelangen.

Beschreibung der Anregung
Die Xenon-Blitzlampe liefert Photonen mit Energien ΔE2 und ΔE3 zur Anre- gung der eingezeichneten Übergänge des Cr3+-Ions. Nach dieser Anregung fin- den sogenannte strahlungslose Übergänge in den metastabilen Zustand M1 statt. r r Die Übergänge mit der Energieabgabe von ΔE2 und ΔE3 in den Grundzustand sind unwahrscheinlicher als die genannten strahlungslosen Übergänge.
Beurteilen Sie, ob für einen Rubinlaser anstelle der Xenonlampe auch das intensive monochromatische Licht einer Leuchtdiode mit einer Frequenz von
6 ⋅ 1014 Hz verwendet werden kann
Beurteilung der Leuchtdiode
Die monochromatische Leuchtdiode liefert Photonen mit der Energie 15 14 1 E h f 4,136 10 eVs 6 10 2,48 eV s − = ⋅= ⋅ ⋅⋅ = Dieser Energiebetrag liegt zwischen den Anregungsenergien ΔE2 = 3,02 eV und ΔE3 = 2,25 eV der Cr3+-Ionen. Da Photonen ihre Energie nur als Ganzes abge- ben können, wäre eine Anregung nur mit Photonen möglich, die exakt die Ener- gie ΔE2 oder ΔE3 besitzen. Die Leuchtdiode kann daher nicht für den Betrieb des Lasers verwendet werden.
Begründen sie warum es nicht möglich ist mit optischen Strichgittern die Elektronenbeugung nachzuweisen
Größenordnung der Wellenlänge: ~10pm
Wenn man Beugungseffekte sehen will, Wellen einer Wellenlänge verwenden muss, die nicht allzu stark von den Abmessung des Objektes, an dem gebeugt wird, abweichen. Typische Elektronenbeugungsexperimente werden deshalb an Gittern von Festkörpern durchgeführt (zur Strukturanalyse von Festkörpern), wenn man sich anstrengt kann man auch opt Gitter bauen, mit einer gitterkonstante <~1µm, sodass man dann Beugungseffekte sehen kann.
In einem konkreten Versuchsaufbau wird das Gitter mit der Gitterkonstanten g = 4,2 µm von Licht der Wellenlänge 633 nm durchstrahlt. Der 30 cm breite Schirm befindet sich in einer Entfernung von 8 cm vom Gitter, genau symme- trisch zur optischen Achse.
Erklären Sie, ob man durch Verändern der Gitterkonstante oder des Schirm- abstands dieses Zusammenfallen vermeiden kann. Geben sie eine begründete Antwort.
Das Zusammenfallen kann durch ein Gitter mit einer anderen Gitterkonstante g nicht verhindert werden, da g sich aus der Be- rechnung herauskürzt und damit keinen Einfluss hat. Auch ein Verschieben des Schirms ändert nichts, da der Ablenkwinkel der beiden Linien gleich bleibt.
Begründen Sie eventuelle Einflüsse auf den Abstand der beiden Helligkeits- maxima, wenn man das Gitter
- ein wenig um die x-Achse dreht.
- ein wenig um die z-Achse dreht.
Drehung des Gitters Bei einer geringen Drehung des Gitters um die x-Achse ändert sich die Gitter- konstante g des Gitters nicht. Lediglich die Länge der Spalte wird in der Projek- tion in die x-z-Ebene etwas geringer. Da die Länge der Spalte aber auf die Lage der Punkte keine rechnerischen Auswirkungen hat (siehe 2 und 3.1), bleiben die Abstände auf dem Schirm unverändert. Wird das Gitter stärker um die x-Achse gedreht, tritt eine Vergrößerung der Abstände ein. Das liegt daran, dass bei der Drehung sich die Maxima als Kegelschnitte mit der Schirmebene auf Hyperbel- ästen nach außen bewegen. Bei einer geringen Drehung des Gitters um die z-Achse ändert sich die Gitter- konstante g. Die „aktive“ Gitterkonstante wird kleiner, da in der Projektion des Gitters auf die x-z-Ebene die Spalte enger beieinander liegen. Verkleinert sich g, vergrößert sich nach der in 2 hergeleiteten Gitterformel (1) sinαn, damit wachsen auch die Beugungswinkel αn. Die Interferenzmaxima liegen auf dem Schirm immer noch nebeneinander, aber mit einem größeren Abstand voneinander.
Nennen Sie die grundlegenden Annahmen des Bohr’schen Atommodells (3 Stück)
Bohr’sche Postulate:
- Ein Elektron kann sich nur auf bestimmten, stabilen Kreisbahnen aufhalten. Die Bahnen sind konzentrisch um den Atomkern angeordnet.
- Für jede Bahn, auf der das Elektron den Atomkern strahlungsfrei umkreist, hat das Elektron eine bestimmte Energie. Daher werden die diskreten Kreis- bahnen auch Energieniveaus genannt.
- Durch die Zufuhr von Energie (Absorption eines Photons) kann das Elektron auf eine größere Bahn springen und einen höheren Energiezustand annehmen. Ebenso kann das Elektron durch Energieabgabe (Emission eines Photons) auf ein niedrigeres Energieniveau gelangen. Die Energie eines Elektrons darf keine Werte annehmen, die es auf einen Ort zwischen den erlaubten Bahnen bringen würde.
Erläutern Sie, warum stabile Atome nach dem Bohr’schen Atommodell der klassischen Elektrizitätslehre widersprechen.
Ein kreisendes Elektron wird durch die Zentripetalkraft auf seiner Bahn gehal- ten; die radiale Beschleunigung ermöglicht erst den für die Kreisbewegung erforderlichen fortwährenden Richtungswechsel. Beschleunigte Ladungsträger strahlen aber nach der klassischen Elektrizitätslehre Energie in Form von elek- tromagnetischen Wellen ab (vgl. etwa die beschleunigten Elektronen in einer Antenne). Dieser Energieverlust müsste sich beim kreisenden Elektron durch eine Reduzierung der Geschwindigkeit bemerkbar machen. Das Elektron würde immer langsamer werden und schließlich spiralförmig in den Kern stürzen – im Widerspruch zur geforderten Stabilität der Bohr’schen Bahnen.
Rydberg verallgemeinerte im Jahr 1888 die von Balmer gefundene Gesetzmäßigkeit zu der nach ihm benannten Rydberg-Formel:
1 / λmn = RH * (1 / m² - 1 / n²)
Hierbei sind m und n natürliche Zahlen, RH ist die nach ihm benannter Rydbergkonstante. Für m= 2 erhält man daraus die Balmer’sche Formel, andere Werte von m liefern weitere, ebenfalls beobachtete Spektralserien des Wasserstoffatoms. Erklären Sie, wieso die Serien für m = 1 und m = 3 erst bedeutend später entdeckt wurden als die Balmerserie.
Die beiden Serien für m = 1 und m = 3 liegen nicht im sichtbaren Bereich des Lichts (ca. 400–800 nm) und sind daher messtechnisch schwieriger zu erfassen:
- Die größte Wellenlänge für m = 1 und n = 2 liegt bei 122 nm, damit befindet sich diese Serie (Lymanserie) im Ultravioletten.
- Die kleinste Wellenlänge für m= 3 und n→∞ liegt bei 820 nm und damit befindet sich diese Serie (Paschenserie) im Infraroten.



























