Qualitative diagnostische Verfahren Flashcards

1
Q

Was sind die Ziele psychologischer Gespräche?

A
  1. Arbeitsbündnis aufbauen
  2. Informationen vom Klienten erheben und an den Klienten vermitteln
  3. Integration: Informationen aus dem Gespräch mit Informationen aus anderen Untersuchungen und ähnlichem zusammen zu führen
  4. Durch Interaktion mit dem Klienten ein Vertrauensverhältnis aufbauen
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2
Q

Was macht eine gute Frage aus?

A

Eine gute Frage ist verständlich und eindeutig, dem Sachverhalt angemessen, erbringt neue Informationen und fördert die Antwortbereitschaft des Klienten. Auch ist zu beachten, wie man eine Frage stellt. Vermeiden Sie unvermittelte Fragen! Begründen Sie, warum Sie genau diese Frage stellen! verzichten Sie auf Mehrfachfragen!

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3
Q

Worin unterscheiden sich offene und geschlossene Fragen?

A

Offene Fragen lassen dem Befragten viel Raum zur Antwort.

Geschlossene Fragen lassen dem Befragten nur wenig Raum zur Antwort.

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4
Q

Was beschreibt das Trichterprinzip?

A

Es empfiehlt sich häufig in einem Gespräch mit offenen Fragen einzusteigen und nach und nach immer gezieltere/geschlossenere Fragen zu stellen.

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5
Q

Welche sind die Vorteile offener Fragen?

A
  • Befragter kann innerhalb seines eigenen Referenzsystems antworten
  • Keine Antwortvorgaben, die Befragten in bestimmte Richtung lenken
  • Bessere Unterstützung von Äußerungen, die tatsächlich im Wissensbestand bzw. Einstellungsrahmen der Befragten verankert sind.
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6
Q

Welche sind die Nachteile offener Fragen?

A
  • Unterschiedliche Artikulationsfähigkeit der Befragten bzgl Meinungen, Wissen und Einstellungen provoziert Antwortunterschiede
  • Erheblicher Auswertungsaufwand durch Bildung von Auswertungskategorien mit dazugehörenden Merkmalsausprägungen
  • Interviewereffekte durch unterschiedliche Fähigkeiten, beim Notieren dem Redefluss der Befragten zu folgen (Tonbandaufnahmen, Videoaufzeichnung)
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7
Q

Welche sind die Vorteile geschlossener Fragen?

A
  • einfache Datenaufbereitung zur Auswertung
  • gute intersubjektive Vergleichbarkeit
  • geringer Zeitaufwand zur Beantwortung der Fragen
  • Skalenvoraussetzungen für „höherrabgige“ statistische Verfahren
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8
Q

Welche sind die Nachteile geschlossener Fragen?

A
  • Vorgabe von Antworten, an die der Befragte eventuell noch nie gedacht hat
  • Befragter muss zwischen diesen, bisher nicht zu seinem Alltagswissen gehörenden Alternativen wählen
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9
Q

Was sind Gesprächsförderer?

A
  • Ermuntern
  • offenes Nachfragen
  • Wiederholen
  • Umschreiben/ Paraphrasieren
  • Zusammenfassen
  • ## Emotionale Inhalte ansprechen
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10
Q

Was sind Gesprächsstörer?

A
  • Bagatellisieren
  • Vorschnelles Diagnostizieren oder Interpretieren
  • schnelle Ratschläge/ Lösungen anbieten
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11
Q

Wie lauten die vier Regeln der Informationsvermittlung?

A
  1. Holen Sie die Person dort ab, wo sie steht! (erfragen Sie ggf. die subjektive Krankheitstheorie)
  2. Vermitteln Sie Ihre Informationen verständlich!
    a) Einfachheit: Vermeiden Sie Fremdwörter oder Fachbegriffe!
    b) Gliederung und Struktur: Versuchen Sie, Ihre Informationen sinnvoll gegliedert und strukturiert zu präsentieren
    c) Kürze und Prägnanz: Halten Sie Ihre Informationen angemessen kurz und verwenden Sie nach Möglichkeit eindeutige, prägnante Worte.
    d) Anregende Zusätze: Gemeint ist, dass Sie Ihre Ausführungen mit sprachlichen Bildern (“das Herz arbeitet wie eine Pumpe”, “auch der stärkste Baum geht ein, wenn er keine Sonne bekommt”), mit rhetorischen Fragen, Abbildungen und Modellen oder persönlichen Erfahrungen anreichern.
  3. Ermutigen Sie die Person zum Fragen!
  4. Vergewissern Sie sich, inwieweit die Person Sie verstanden hat!
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12
Q

Wie lässt sich “aktives Zuhören” definieren? (nach Gordon & Edwards, 1999)

A

Aktives Zuhören besteht darin, dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören und ihm anschließend das eigene Verständnis der Bedeutung seiner Botschaft zurückzumelden.

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13
Q

Was sind die Bestandteile des Aktiven Zuhörens?

A
  1. Gesprächsbereitschaft signalisieren
  2. Aufmerksamkeit und Anteilnahme signalisieren
  3. Eigenes Verständnis des Gesagten dem Gesprächspartner zurückmelden
  4. Wahrgenommene Gefühlslage des Sprechers an diesen zurückmelden
  5. Formulierung der Antworten des „aktiven Zuhörens“
    a) möglichst kurz
    b) mit einer direkten Ansprache des Gesprächspartners
    c) in einer bildhaften, lebendigen, dem Alltag des Gesprächspartners entnommenen Sprache
    d) nicht wertend, sondern spiegelnd und vertiefend
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14
Q

Welche drei Aspekte kennzeichnen die Personenzentrierte Psychotherapie?

A
  1. Offenes und klares Wahrnehmen der verbalen und non-verbalen Mitteilungen der ratsuchenden Person. Dieses Offen-sein schließt auch Echtheit in dem Sinn ein, dass die Fachperson nicht nur als Fachperson in Erscheinung tritt, sondern auch als Mensch mit allen Eigenheiten (Selbstkongruenz).
  2. Einfühlendes Verstehen der Welt und Probleme der Patienten sowie deren Ressourcen. Dazu braucht es auch die Fähigkeit diese Empathie zu kommunizieren.
  3. Achtung und positive Wertschätzung der hilfesuchenden Person mit ihren Eigenheiten und Schwierigkeiten.
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15
Q

Wie lauten die Prozessannahmen der Personenzentrierte / Gesprächs-Psychotherapie?

A

Je mehr es gelingt diese personenzentrierte Haltung zu verwirklichen, desto eher kommt beim Klienten ein Prozess in Gang kommt, der
• auf Besserung oder Heilung von psychischen und psychosomatischen Störungen ausgerichtet ist,
• die Übernahme von Selbstverantwortung und Verantwortung für andere ermöglicht,
• auf eine Zunahme an Lern- und Lebensfreude abzielt
• und den Abbau von Wachstumsblockierungen erreicht

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16
Q

Wer ist der Begründer der Personenzentrierte / Gesprächs-Psychotherapie?

A
  • geht auf den Psychologen Carl Rogers (1902-1987) zurück.

* Auch bezeichnet als: non-direktive oder klientenzentrierte Psychotherapie

17
Q

Wie lauten die fünf Grundsätze qualitativen Denkens?

A
  1. Subjektbezogenheit
  2. Deskription
  3. Interpretation
  4. Alltägliche Umgebung
  5. Verallgemeinerungsprozess
18
Q

Beschreibe je Grundsatz eine Säule qualitativen Denkens

A
  1. Subjekt im Alltag: Ganzheit
    o Betonung der Ganzheitlichkeit des Menschen
    o Zur Analyse müssen alle Funktions- und Lebensbereiche betrachtet werden
  2. Deskription: Offenheit
    o Ein Hauptprinzip interpretativer Forschung
    o Theoretische und methodische Offenheit für Neufassungen, Ergänzungen und Revisionen notwendig
  3. Interpretation: Vorverständnis
    o Beeinflusst Interpretation
    o Zu Beginn der Analyse offenlegen
    o Am Gegenstand weiter entwickeln
    o Hermeneutische Spirale
  4. Alltägliche Umgebung
  5. Verallgemeinerungsprozess: Induktion
    o Quantitative Forschung: deduktive Geltungsbegründung
    o Qualitative Forschung: lässt auch induktive Geltungsbegründung zu (Einzelne Beobachtung –> Schluss auf‘s Allgemeine)
19
Q

Was sind Ziel und Gegenstand der Einzelfallanalyse?

A

Ziel: Mensch in seinem konkreten Kontext und seiner Individualität verstehen.
Gegenstand von Fallanalysen kann auch ein komplexeres soziales System sein (Familie, gesellschaftliche Subgruppe, etc.)

20
Q

Was ist die Grundidee der Einzelfallanalyse?

A

Die Einzelfallanalyse will sich während des gesamten Analyseprozesses den Rückgriff auf den Fall in seiner Ganzheit und Komplexität erhalten, um so zu genaueren und tief greifenderen Ergebnissen zu gelangen.

21
Q

Was sind mögliche Untersuchungsmaterialien der Einzelfallanalyse?

A
  • Beichten
  • von Ärzten erhobene Krankengeschichten
  • Memoiren, Tagebücher, Briefe
  • Lebensläufe
  • Fallakten
  • Nachrufe
  • Lebensentwürfe ganzer Gruppen
22
Q

Wie geht man bei einer Einzelfallanalyse vor?

A

Formulierung der Fragestellung, Zweck der Fallanalyse -> Falldefinition: Was soll als Fall gelten? (Idealfälle, häufige Fälle, Extremfälle, …) -> Bestimmung der Methoden und Materialsammlung -> Aufbereitung: Fixierung, Kommentierung, Fallzusammenfassung und Fallstrukturierung => FALLINTERPRETATION -> Falleinordnung in größeren Zusammenhang: Vergleich mit anderen Fällen

23
Q

Welche Probleme gibt es bei der Einzelfallanalyse?

A

Subjektive Verzerrungen -> Kompensation oder Korrektur durch:
• Diagramme mit Hoch- und Tiefpunkten der Lebenskurve zeichnen lassen
• Zusätzliche Bezugspersonen befragen
• Visualisierung von Problemsituationen
• Herzanziehung von öffentlich zugänglichen Informationsquellen…