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Q: Was ist Wissenschaftstheorie? Welche Vorgehensweisen werden unterschieden?
Grundfrage: „Wie geht die Wissenschaft vor?“ (Philosophische Frage) -> Sparte der Philosophie: Wissenschaftstheorie
- Wie funktioniert Fortschritt von Wissen?
Wissenschaftstheorie (Definition) -> Anwendung der Erkenntnistheorie auf die Wissenschaft
- Die Wissenschaft von der Wissenschaft „science of science“, „philosophy of science“
- „Die Wissenschaftstheorie ist eine Metawissenschaft. Ihr Gegenstandsbereich sind die Prinzipien, Ziele, Wege und Ergebnisse der einzelnen Real- oder Substanzwissenschaft.“ (Westermann, 2000 S.20)
2 Vorgehensweisen der Wissenschaftstheorie:
- Normative Vorgehensweise: postulieren, wie die ideale Wissenschaft funktioniert -> Wissenschaftstheorie als Wissenschaftslogik ->
- **Deskriptive Vorgehensweise **tatsächliche Wissenschaften untersuchen, wissenschaftshistorisch, soziologisch analysieren, wie dort vorgegangen wird (deskriptiv) -> Wissenschaftstheorie als Wissenschaftsgeschichte -> Thomas Kuhn (Paradigmenwechsel)
Q: Welche Position vertritt David Hume bezüglich der Wissenschaft?
Formalwissenschaften: Logik und Mathematik
Empirische Wissenschaften: Naturwissenschaften
Was könnte ein Kriterium für Wissenschaftlichkeit sein?
Text: Abstrakte logische Begründungen. Begründungen durch Experimente.
-> Experimental Reasoning
Q: Erläutern Sie die Grundzüge des Logischen Positivismus (Wiener Kreis) Welche Wissenschaftstheorie lag zu grunde? Was besagt das Sinnkriterium?
- M. Schlick -> Physiker + Philosoph
- L. Carnap -> Philosoph
- B. Russell -> Mathematiker / Philosoph
- L. Wittgenstein -> Philosoph
- K. Gödel -> Mathematiker
- > Versuchen mit Mitteln der Logik und Erkenntnistheorie zu spezifieren, wie man sinnvolle empirische Wissenschaft erkennt
Kernaussagen:
- Reduktion der Philosophie auf Wissenschaftstheorie (dh. Übrige Gegenstände fallen weg)
- Aufspaltung der Wissenschaften in 2 Klassen (vgl. D. Hume)
1. Analytische (Logik & Mathematik)
2. Synthetische (alle empirischen) - ‚Logizismus‘ (Mathematik auf Logik reduzieren)
- ‚Physikalismus‘ alle empirischen Disziplinen auf die Physik reduzieren -> inklusive deren Methoden
- > Wie begründet man Erkenntnisse in der Wissenschaft? -> Wissenschaftstheoie Wiener Kreis
Wissenschaftliche Aussagen müssen verifiziert werden (Verifizierbarkeit) -> Sinnkriterium
- Nur Aussagen, welche man verifizieren kann sind sinnvoll -> auf gegebenes zurückführen
- Aussagen, die nicht verifizierbar sind, sind folglich sinnlos. BEISPIEL?
- Empirische Aussagen müssen letztlich auf erlebnismässig gegebenes rückführbar sein
- Das wird in Form von Protokollsätzen (Neurath) festgehalten
- > „Wissenschaftler X hat zum Zeitpunkt t,dieses und jenes wahrgenommen“ Beispiel Ellermeier (Akustikexperiment)
Q: Wieso beweist die Protokollaussage eine Theorie? Was besagt die Induktionsprinzip? Welches Problem tritt auf?
Die Begründung des Wissens geschieht mithilfe des Induktionsprinzips
Hypothesen / Gesetze müssen auf Protokollaussagen rückführbar sein
- Theorien auf bestätige Hypothesen
Theorie: Besteht oftmals aus mehreren Hypothesen / Gesetze
Hypothesen/Gesetzen: Ableitung aus den Protokollaussagen desto mehr die Hypothese bewiesen wird -> desto eher entsteht ein Gesetz
Verifizierung der Hypothesen durch Sammlung von „basalen“ Aussagen aus dem Protokoll
Protokollaussagen: konkrete Situation
**INDUKTION (Vom besonderen zum Allgemeinen) **
Induktionsproblem:
Problem: Unbegrenzte Allsätze sind durch Induktion nicht begründbar
- Eine Theorie ist mehr als die Zusammenfassung der Beobachtungen
- Theorie macht Allaussagen auch über nicht untersuchte in der Zukunft zu beobachtende Phänomene
Bsp: Alle Rechtshänder haben ihr Sprachzentrum in der linken Hemisphäre
(Müsste strenggenommen alle testen, auch früher oder in Zukunft geborene:)
Q: Erläutern Sie Poppers Kritik des Logischen Positivismus. Was verstehen wir unter dem Deduktionsprinzip? Q: Was besagt Poppers ‚kritischer Rationalismus‘?
Lösung des Induktionsproblems durch Karl Popper:
-Allgemeine Aussagen sind nicht zwingend aus singulären Sätzen ableitbar, aber sie können durch singuläre Sätze widerlegt werden
Bsp: Genügt einen Rechtshänder zu finden dessen Sprachzentum in der rechten Hirnhälfte ist.
- > Wir “können nicht als wahr beweisen, aber alles als falsch”
- > Abgrenzungskriterium: (zw. wissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Aussagen): Falsifizierbarkeit (‚Logik der Forschung‘, 1934)
- > Wir können neue ‚gültige Theorien‘ testen, bis wir evtl. etwas zum Widerlegen finden
- > Abgrenzungskriterium: (zw. wissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Aussagen): Falsifizierbarkeit (‚Logik der Forschung‘, 1934)
Ersetzt Induktionsprinzip durch Deduktionsprinzip -> so geschieht nun Begründung von Wissen
Induktionsprinzip:Von den Beobachtungsaussagen zur Verallgemeinerung
Deduktionsprinzip: Vom Allgemeinen auf die Einzelfälle schließen
Deduktionsschluss (wahrheitskonservierend):
Beispiel: Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist sterblich. Also ist Sokrates sterblich.
Es kommt daher zu einer Umkehrung der bisherigen Logik:
Begründung von Wissen nach Popper:
- Primat der Ideen / Theorien (Rationalismus) - Ableitung von Hypothesen - Ernsthafter Versuch der Falsifikation - Aussonderung der widerlegten Theorien
Beispiel:
Theorie = kortikale Organisation
Hypothese = Alle RH sind links sprachlateralisiert
Basissatz: Patient X konnte auch bei vollstände Betäubung der linken Hemisphäre noch Sprache verstehen -> Theorie ist widerlegt.
-> Läuft nach dem Prinzip der Deduktion: Vom Allgemeinem zum Besonderen
Man geht aus von einer Theorie, leitet verschiedene Aussagen ab und versucht sie zu widerlegen.
Logisch funktioniert das besser als Induktion.
Popper wendet sich auch konkret gegen den „Psychologismus“, der in den Protokollaussagen steckt
(was heißt „wahrgenommen“ oder „festgestellt“?). Basissätze sollen davon
frei sein
D.h. es muss eine ‚Einigung‘ unter kompetenten Beobachtern / Wissenschaftlern möglich sein.
„An der Raum-Zeit-Stelle ((x,y,z), t) gibt es das und das.“
Um seine Hypothese vor eindeutiger Falsifizierung zu schützen können Forscher sich vor allem auf Randbedingungen und Störvariablen beziehen -> Beispiel: Sprachlateralisierung: Betäubung einer Hemisphäre hat nicht geklappt.
Es ist ungeklärt ob Theorie eindeutig falsifiziert werden kann!
Q: Unterscheiden sie zwischen „naiven“ und „raffinierten“ Falsifikationismus?
Kritik an
**Funktioniert in der Praxis nicht immer (Störvariablen); **
Vorgehen entspricht nicht der Intuition, wie Wissenschaftler arbeiten. -> Wissenschaftler würde ja nur damit beschäftigt sein die Theorie zu falsifizieren.
-> keine Praxis; Wissenschaftlicher Fortschritt nur schwer möglich.
verschiebe Schwerpunkt ->
Konzept der Bewährung (corrobation)
- Theorie, die einen Falsifikationsversuch überstanden hat, hat sich 1x bewährt.
Bewährungsgrad (ein Bericht die bisherigen Leistungen einer Theorie)
- Grad der Prüfbarkeit (Reliabilität des Fragebogens; Gütekriterien des Tests)
- Strenge der Prüfungen (man muss ein Experiment, indem alle Störvariablen eliminiert sind / Test wird mit hohem Signifikanzniveau ausgeführt)
- Art und Anzahl der bestanden Prüfungen (Stichprobengröße)
-> Bericht über bisherige Leistungen der Theorie
Insgesamt: Vergleich von Theorien, statt Theorien mit Beobachtungen. Welche Theorien sind „bewährter“?
Q: Was machen gute erfahrungswissenschaftliche Theorien aus?
Folgende Forderungen werden an erfahrungswissenschaftliche Theorien gemacht und dienen zugleich als Kriterium für den Vergleich von Theorien!
- Widerspruchsfreiheit (einfach bei axiomatischen Theorien, schwieriger bei psychologischen)
- Präzision: Quantitative Theorien (mathematische Formeln) besser als eine qualitative
- Einfachheit (Ockams Rasiermesser): Die weniger komplexe Theorie ist besser
- Objektivierbarkeit: Keine Introspektion (Selbstbeobachtung), keine Interpretation, Begriffe müssen operationalisierbar sein -> zB. Durch physiologische Maße
- Empirischer Gehalt: Die Theorie mit dem größten empirischen Gehalt ist besser
- Falsifizierbarkeit (Kritisierbarkeit) -> Theorie muss im Prinzip Falsifizierbar sein, außer sie macht Ausnahmen (zB: Ödipuskomplex)
POWEEF
Q: Erläutern Sie die Theorie von Thomas Kuhn. Wie entsteht laut diesem wissenschaftlicher Fortschritt?
WDH: 2 Arten Wissenschaft zu betrachten
- normative -> Wie sollte Wissenschaft ablaufen? -> Wiener Kreis, Karl Popper
-
deskriptive -> Wie geht Wissenschaft tatsächlich vor? (Thomas Kuhn): „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen”
- \> untersucht anerkannte wissenschaftliche Entdeckungen/Entwicklungen * *-\>C: Fortschritt der Erkenntnis kann mit keiner der gängigen Wissenschaftstheorien erklärt werden. (Logischer Positivismus, Kritischer Rationalismus -\> alles falsch)**
Q: Erläutern Sie die Hauptthesen Thomas Kuhns!
-
Normale Wissenschaft vollzieht sich in einem Paradigma. Diese umfasst:
- Ansicht über die Beschaffenheit des Forschungsgegenstands
- die Art des methodischen Vorgehens (bei uns im Institut empirisch)
- den Bereich annehmbarer Lösungen
- und potentieller Anwendungen
**Zwei Stadien der Wissenschaft **
-
Normale Wissenschaft: lösen von Rätseln, Ausarbeitung dominierende Theorie, Ausdehnung des Anwendungsbereich, keine Kritik an vorhandenen Konzepten
- > „Strebt nicht nach neuen Tatsachen und Theorien und findet auch keine, wenn sie erfolgreich ist”
-wissenschaftliche Revolution
Behaviorismus -> Rückte zB. Nach zahlreichen Experimenten, die zeigen, dass Kognition eine entscheidende Rolle spielt.
Normale Wissenschaftsaktivität kann in eine Krise führen:
- Anomalien werden entdeckt
- gesteigerte Häufigkeit von Fehlern in Anwendung und Aufwendung
- Theorie muss modifiziert werden
- gehäuftes auftreten von Anomalien führt zu Krise des Paradigmas
- Symptome sind dann zB. grundsätzliche Methodendiskussionen
- > Paradigma wird solange nicht aufgegeben, bis ein Ersatz zur Verfügung steht.
Krise -> Wissenschaftlicher Revolution (alte Theorie wird durch eine neue ersetzt)
- > geschieht nicht nach streng logischen Regeln oder Empirie
- Alte und neue Theorie sind logisch unvergleichbar (inkommensurabel) -> „sprechen verschiedene Sprachen“
- Annahme des neuen Paradigmas ist ein ‚Glaubensakt‘
Mechanismen der Ersetzung einer alten Theorien durch eine neue:
- Junge Wissenschaftler begründen neue Theorie
- einige konvertieren
- dem alten Paradigma verpflichtete Wissenschafter sterben / werden Pensioniert
Beispiel für Anomalie
- Wende vom ptolemäischen zum kopernikanischen Weltbild
- Übergang von der Newtonschen Teilchen Theorie tur Wellentheorie (Huygens) des Lichts
- Darwins Evolutionstheorie
Psychologie Behaviorismus Kognitive Wende Neurowissenschaftliche Seite
Q: Was ist eine Hypothese? Welche Arten von Hypothesen unterscheiden wir?
Hypothesen = Vermutungen über Gesetzesmäßigkeiten
Bei Hypothesen unterscheiden wir die folgenden Arten:
- Universelle
- Existentielle
- Hypothesen über Anteile
Grundaussage der universellen Hypothesen ist („Für alle Fälle gilt…“) -> Allquantor
Beispiel Müller Lyer Täuschung bei jedem Menschen beobachtbar..
ggf. Unterscheidung
strikt universelle Hypothese
nicht strikt universelle Hypothese (Einschränkung auf bestimmte Bereiche -> „betrifft alle Personen die in bestimmten Umfeld leben“
Grundaussage der existentiellen Hypothesen ist („Es gibt einen..“) -> Existenzquantor
Beispiele: „Es gibt Absoluthörer“, „Es gibt Anorexien bei Männern“
Grundaussage der Hypothesen über Anteile ist (“X% der Y sind/tun Z“ / „etwas ändert die Wahrscheinlichkeit X zu tun“)
Beispiele:
„92% der Rechtshänder sind Sprachdominant in linker Hemisphäre“
„Mentales Training erhöht WK. auf sportlichen Erfolg“
Q: Wie überprüfen wir Hypothesen? Welche Möglichkeiten gibt es diese zu verifizieren/falsifizieren?
Hypothesen können wir grundlegend:
- Verifizieren: - Falsifizieren:
Dies geschieht in der Regel entweder anhand:
Einer Stichprobe
Der gesamten Population (eher selten)
Überprüfung der Hypothesenarten:
Universalhypothesen:
Beispiele:
Gesamte Population -> Opfer eines Geiseldramas („Alle Opfer haben psychische Schäden erlitten“) -> kann verifiziert/falsifiziert werden
Population zu große -> „Alle Kinder unter 5 Jahren sind XY“ -> können wir nicht verifizieren, aber durch ein Gegenbeispiel falsifizieren
Existentielle Hypothesen:
Beispiele:
Gesamte Population („Unter den Opfern des Geiseldramas gibt es einige Personen mit Psycholog. Belastungsstörung“) -> sowohl verifizierbar als auch falsifizierter
Stichprobe („Es gibt mindestens einen Menschen, der PI bis auf eine Nachkommastelle aufsagen kann“) -> Lieg Person in Stichprobe?? / -> kann nur verifiziert werden
Hypothesen über Anteile:
Beispiele: Gesamte Population („40% der Bäume im Herrengarten durch sauren Regen geschädigt“) -\> verifizierbar oder falsifizierbar
Stichproben: („90% der Studierenden sind Rechtshänder“) -> führt nicht zu sicherem Wissen, deswegen weder verifizierbar oder falsifizierter -> lediglich Wahrscheinlichkeitsaussage
-> es ist auch Möglich, dass nur Linkshänder in der Stichprobe, wenn auch unwahrscheinlich
C:
Falsifikation ist herstellbar durch ein statistisches Falsifikationskritierum
- >Bildung einer Nullhypothese -> Untersuchung dieser anhand von statistischen Verfahren
- > Wenn die Wahrscheinlichkeit unter 5% liegt, dass die Daten durch Zufall entstanden sind - verwerfe ich die Nullhypothese (Irrtumswahrscheinlichkeit ist unter 5%)
Q: Unterscheiden sie die grundlegenden Arten von Forschungsmethoden!
Quantitative Forschung:
- \>Fallstudien(case studies) - \>Ethnographische Methoden
Nichtexperimentelle quantitative Forschung
- \>Beobachtungsmethoden - \>Fragebogen-Erhebungen - \>Quer und Längsschnittuntersuchungen
Experimentelle Forschungsmethoden
Q: Wodurch definiert sich die Qualitative Forschung? Nennen Sie 2 Beispiele für Qualitative! Welche Probleme treten bei der Qualitativen Forschung auf?
Qualitative Forschung:
- > basieren auf nicht-numerischen Daten
- > ist interpretativ
- > oftmals mehrere Methoden (‚multi-method‘)
- > Feldforschung
->Beispiele:
Freuds Psychoanalyse Definierte Gedächtnisausfälle Begabungen & Talente
Qualitative Methode: FALLSTUDIEN
Fallstudien können zur Bestätigung existentieller Hypothesen herangezogen werden und zur Falsifizierung von universellen Hypothesen
Verifikation: „Gibt es Eidetische Personen?“ -> Eidektik -> herausragendes Gedächtnis, lese Details wie von Vorlage ab -> EXISTENTIELL
Falsifizierung: „Übertragung vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis geschieht im Hippocampus „ (universell, brauche nur einen Patienten mit Läsionen im Hippocampus zu finden, der kein Korsakoff-Syndrom hat). -> UNIVERSELL
Ansonsten erfüllen sie eine „heuristische Funktion“, indem sie das Aufstellen von Hypothesen für weitere Forschung ermöglichen
Ethnographische Methoden
- Erwachsenwerden in bestimmten Kulturen
- Gesellschaft an bestimmten Orten
- Bräuche / Traditionen in X
Methoden sind die Beobachtung aus erste Hand, das nachvollziehen genetischer Entwicklungen (Stammbäume), tiefe Interviews, sowie Teilnehmende Beobachtung (wobei diese oftmals problematisch sein kann)
-> Meistens Retrospektiv
Q: Erläutern Sie die grundlegenden Aspekte von Beobachtungsmethoden und nennen sie Beispiele für diese!
Beobachtungsmethoden:
1. Was wird beobachtet?
** -> Was wollen wir beobachten für die Fragestellung unserer Forschung?**
-\>Beispiele: Mutter-Kinder-Verhalten / Entscheidungsverhalten in Gremien
Es gibt bestimmte „Beobachtungssysteme“ - Beispiele:
Bales Interaktionsanalyse: Geschulte Beobachter, beobachten Gruppe und klassifizieren die Verhaltensweisen (12 Kategorien, am Ende erhalten wir Graph)
FACS (facial action coding system): Gesicht ist aufgeteilt in verschiedene Action Units, durch verschiedene Aktivitätmuster lassen sich Emotionen bestimmen. Zur Auswertung ist ein geschulter Beobachter nötig -> echtes Lächen: 12/6
C: Beobachtung kann sehr präzise / detailliert sein und erfordert oftmals Training für bestimmte Schemata der Beobachtung
- Wie wird Beobachtet?
- Verhaltensstichprobe
- > fortlaufend (ungenau, Zeitdruck, Kosten)
Alternativ:
-time-sampling -> zB. in jeder 3. Minuten
-event-sampling -> zB. nur auf Trotzverhalten
3. Schlussfolgerung:
- > Beobachter müssen trainiert sein
- > Reliabilität der Beobachtungen
- > evtl Aufzeichnung von Ton/Bildmaterial
Q: Welche Probleme können bei Beobachtungen auftreten? Und wie können diese gelöst werden?
Probleme bei Beobachtungen:
-> Reaktivität der Messung (observer Influence)
Beobachter hat Einfluss auf das Geschehen
Beobachtungsstudien sind relativ (Observer influence)
Versuchspersonen verhalten sich anders, wenn ein Beobachter anwesend ist
Lösungsversuch 1 Habituieren
- \>d.h. es wird regelmäßig gefilmt oder beobachtet, die VPs achten so irgendwann nicht mehr drauf (wie Big Brother)
Lösungsversuch 2 Unwissentlich beobachten
-\>Problem hier sind die Ethischen Grenzen! (Daher seltener verwendet)
Verzerrung durch den Beobachter (observe bias)
Beobachtet das, was er beobachten möchte oder sich wünscht/erhofft (Ist der Beobachter ein gutes „Messinstrument“?)
Lösungsversuch 1 Blinding (Blindversuch)
->Beobachter kennt die echte Hypothese nicht
Lösungsversuch 2 Spezifische Kategorien
->Um so spezifischer die Hypothese gestellt ist, desto weniger kann man sie verfälschen
Beispiel:
lost letter technique‘ -> „Objektiv“
Milgram: Briefe wurden verstreut und waren an unterschiedliche Gruppen (Privat/med. Einrichtungen ; Nazis/Kommunisten) adressiert
Wieviele von den Briefen wurden aufgesammelt und in US Mailbox getan?
Q: Was versteht man unter einem Test? Nennen Sie die zentralen Testgütekritierien nach der klassischen Testtheorie! Was bedeuten sie?
Befragung :
Mündliche Befragung
Schriftliche Befragung
Internet Befragung
Ein Test ist ein standardisiertes Verfahren zur Messung latenter Variablen. Er genügt bestimmten Testgütekritieren.
Testgütekriterien:
- *Objektivität:** Ergebnis muss unabhängig vom Testleiter sein
- *Reliabilität:** Zuverlässigkeit / Messgenauigkeit: wie genau der Test das misst, was er misst (egal was er misst)
- *Validität:** Ausmaß, in dem der Test das misst, was er messen soll.
Q: Was ist die zentrale Annahme der klassischen Testtheorie? Was besagen ihre Axiome? Bezüglich der Reliabilität?
Klassische Teststheorie Messwert X besteht aus T und E.
X = T + E
1) Messwert E schwankt um 0 -> Erw(E) = 0
2) Korrelation zwischen T und E = 0
3) Korrellation zwischen anderen Variablen und E ist gleich Korr(Ty,E) = 0
4) Korrelation zwischen E und anderen Störvariablen = 0
Q: Was bedeutet Objektivität? Welche Arten von Objektivität werden unterschieden?
Objektivität = Ergebnis ist unabhängig vom Versuchsleiter
Arten von Objektivität:
- Durchführungsobjektivität: ist gefährdet wenn zB. Verschiedene Testleiter, verschiedene Erklärungen geben
- Auswertungsobjektivtät: betrifft zB. die Kodierung der Antworten -> am besten automatisiere
- Interpretationsobjektivität: es muss klar sein wie das Ergebnis zu interpretieren ist -> zB. durch Normierungen für bestimmte Altersgruppen, die sagen was überdurchschnittlich ist.
Q:Was bedeutet Reliabilität? Welche Arten von Reliabilität werden unterschieden?
Reliabilität = Zuverlässigkeit / Messgenauigkeit: wie genau der Test das misst, was er misst. (egal, was er misst)
-
Retest Reliabilität:
Wiederholung der Tests und Bestimmung der Korrellation zwischen den Messwerten.
Beachten: Übungseffekte, Erinnerungseffekte, Veränderungen des zu testenden Merkmals >mehrere Wochen verstreichen lassen zwischen Test und Retest -
Paralleltest Reliabilität:
Wiederholung mit einer parallelen oder äquivalenten Form -
Testhalbierungs-Reliabilität / Interne Konsistenz:
Korrelation zwischen den einzelnen Testhälften vgl even/odd
Q: Was bedeutet Validität? Welche Arten von Validität werden unterschieden?
-
Inhaltsvalidität:
Sind die Testitems eine repräsentative Stichprobe aus der Grundgesamtheit aller Items? zB. alle Rechenoperationen im Zahlenraum bis 100, ist meist nicht formal zu bestimmen daher: Zuordnung der Items zu Testbereichen -> Vergleich der Konstruktstruktur mit Struktur des Tests -
Kriteriumsvalidität: Zusammenhang zwischen Testwerten und Kriterien
Herbeinehmen eines externen Kriteriums zB. Studiumserfolg oder Vorgesetzten Beurteilung -> Übereinstimmungsvalidität /
Vorhersagevalidität - ODER: Validierierung an einem anderen Test, der dasselbe Merkmal misst
-
Konstruktvalidität: Zusammenhang mit anderen Merkmalen, Testen von Hypothesen über das Konstrukt
- Konvergente Validität -> Planungkompetenz – Studienerfolg
- Divergente Validität -> Planungskompetenz – soziale Fähigkeiten
- Multitrait-Multimethod Ansatz
Q: Erläutern Sie die relevanten Schritte der Testkonstruktion
-
Eingrenzung des zu erfassenden Merkmals: Was soll untersucht werden
- geschieht mit Hilfe der Literatur, Voruntersuchung, Befragung von Experten
-
Entscheidung über Form des Fragebogens
- verschiedene Optionen. zB Multiple Choice, Zuordnung, Art der Skalen
-
Generierung eines Item Pools
- hierbei sollte für jedes zu messende Konstrukt, mindestens 2 Items vorliegen
-
Itemanalyse:
- Antwortverteilung: Boden/Deckeneffekte, Schiefe -> Messfehler durch Über bzw. Unterschreitung des Messbereichs (MESSUNGEN AM RAND beachten)
- Itemschwierigkeit: Anteil der Stichprobe, welcher das Item löst (positiv beantwortet)
- Trennschärfe: Inwiefern korreliert das Item mit dem Gesamtergebnis des Tests?
- -> Ziel ist es mit Hilfe dieser Kriterien das bestmögliche Ergebnis zu wählen
-
Revision des Tests
- Auswahl der besten Items
- Reliabillitätsbestimmung
- Validitätsbestimmung
- **Normierung: **Erhebung repräsentativer Vergleichsstandards
- anhand bestimmter Personengruppen Alter, Geschlecht, Kenntnisstand
- Umwandlung unserer Rohwerte in Standardwerte (zB IQ)