Psychologische Diagnostik (Allgemein) Flashcards
Wie wird “Psychologische Diagnostik” definiert?
-> Was sind die Zentralen Aspekte? (7)
„Psychologische Diagnostik ist eine Teildisziplin der Psychologie. Sie dient der Beantwortung von Fragestellungen, die sich auf die Beschreibung, Klassifikation, Erklärung oder Vorhersage menschlichen Verhaltens und Erlebens beziehen. Sie schließt die gezielte Erhebung von Informationen über das Verhalten und Erleben eines oder mehrerer Menschen sowie deren relevanter Bedingungen ein. Die erhobenen Informationen werden für die Beantwortung der Fragestellung interpretiert. Das diagnostische Handeln wird von psychologischem Wissen geleitet. Zur Erhebung von Informationen werden Methoden verwendet, die wissenschaftlichen Standards genügen.“
Zentrale Aspekte:
- Beantwortung einer Frage,
- menschliches Verhalten bezieht
- eines oder mehrere Menschen
- relevante Bedingungen
- gezielte Erhebung von Infos
- Interpretation um die Fragestellung zu beantworten
- von psych. Wissen geleitet, genügt wissenschaftlichen Standards
Welche Anwendungsgebiete psychologischer Diagnostik gibt es? (7) (Buch)
Klinische Psychologie:
-> Bestimmung einer psychischen Störung durch „Kategoriale Diagnostik“ - zu ordnung der Symptome zu einer Störungskategorie (z.B. ICD10, DSM-IV) - gewinnnen der Infos durch Interviews
Gesundheitspsychologie:
-> Themen: Stress, Krankheitsbewältigung, Prävention - Verfahren: Interviews, Fragebögen, Verhaltsbeobachtung und- Beurteilung.
Pädagogische Psychologie:
o Themen: Erziehung, Bildung, Weiterbildung. Diagnostik betrifft, Leistungsstand und Leistungsfähigkeit. Verfahren: Leistungstests
Arbeits- und Organisationspsychologie:
-> Themen: Berufswahl, Personalauswahl, Potenzialanalyse. Diagnostik betrifft: berufsbezogene Interessen, Persönlichkeitsmerkmale, evtl. psych. Störungen, Verfahren: Leistungstests, Intelligenztest, Interviews, Arbeitsprobe
Forensische Psychologie
-> Themen: Glaubwürdigkeit Feststellung, Schuldfähigkeit, Sorgerechtsverfahren, Rückfallprognose. Verfahren: Interviews, Intelligenztest, Persönlichkeitstests, Checklisten zu Risikofaktoren
Verkehrspsychologie
-> Thema: Erstellt Medizinisch-Psychologische Gutachten. Fahrerlaubnisgutachten für die Beförderung für von Personen. Verfahren: Leistungstest zur Messung von Konzentration, Reaktion, Aufmerksamkeit, Belastbarkeit und Orientierung. „Idiotentest“
Entwicklungsdiagnostik, Gerontopsychologie, Neuropsychologie
-> Berüht, pädagoische Psychologie und Entwicklungspsychologie - bei Kindern deren geistige Entwicklung auffällig ist, bei Alten oder nach Hirnschädigung (Demenz, Schädel-Hirn-Verletzung, Schlaganafall)= Verfahren: Intelligenztest, Gedächtnistest, Konzentrationsfähigkeit.
Welche Anwendungsgebiete psychologischer Diagnostik gibt es? (9) (Folien)
- Eignungsdiagnostik (Ausbildung/Beruf)
- Rehabilitationsdiagnostik (Ausbildung/Beruf)
- Entwicklungsdiagnostik im frühen Kindesalter
- Forensisch-psychologische bzw. rechtspsychologische
- Diagnostik
- Neuropsychologische Diagnostik
- Gerontopsychologische Diagnostik
- Klinisch-psychologische Diagnostik
- (Bereich Sport, Verkehr, …)
Was sind Eigenschaften / Traits?
- Eigenschaftstheoretiker sehen im Verhalten Indikatoren „signs“ für dahinterliegende Eigenschaften
Erleben und Verhalten von Menschen lässt sich in Form von Traits (eigenschaften) beschreiben. Viele Verhaltensweisen werden zu einer Eigenschaft vereint, die sich an Indikatoren fest machen lassen. Vorhersagen von Verhalten beruhen können dann gemacht werden, wenn diagnostische Verfahren die Traits feststellen. Situative Einflüssen werden marginalisiert.
Was sind Zustände / States?
Verhaltenstheoretiker sehen kein dahinter, sondern sieht im Verhalten ein „sample“ ähnlicher Verhaltensweisen und braucht keine Eigenschaften
Zustände/State: Gegenteil von Eigenschaften. Ändern sich stark über die Zeit und sind Situationsabhängig
Was ist das S-O-R-K-C Modell? (5)
S = Stimulus O = Organismus R = Reaktion K = Kontingenz C = Konsequenz
Was sind die Ziele der Diagnostik? (4)
- Beantwortung einer Fragestellung
- Statusdiagnostik: Beschreibung des momentanen Zustands
- Klassifikation: Dient dazu psych. Störungen anhand von Symptomen zu diagnostizieren
- Ereignisse und Eigenschaften haben eine Ursache, es geht um die Bedingungen des Aufrechterhaltens von Fehlverhalten
Welche zwei Artikel des Grundgesetzt sind relevant? (2)
Artikel 1: die Würde des Menschen ist unanstastbar
Artikel 2: Die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Das Recht auf Leben und Unversehrtheit
-> Hieraus ergibt sich die Informationelle Selbstbestimmung
Was ist alles Teil der “Schweigepflicht”? (7)
o Bezieht sich nur auf berufliche Infos
o „Offenbaren“ bedeutet Identifizierung der Person, anonymisiert ist ok
o Gilt auch gegenüber anderen Personen die der Schweigepflicht unterliegen
o Zulässig, wenn der betroffene Zustimmt (auch mündlich oder stillschweigend)
o Auch Kinder werden dadurch geschützt, Abwägung Schweigepflicht vs. Informationsrecht
o Vor zivilrechtlichen Prozessen besteht Zeugnisverweigerungsrecht. Im Strafprozess auch für Psychotherapeuten aber nur für Infos im Rahmen einer Heilbehandlung
o Offenbarungspflicht: Nur wenn die Straftat noch abgewendet werden kann, falls sie grade erst passiert ist - dann nicht
Was sind die ethischen Richtlinien der deutschen Psychologieverbände? (6)
- Sorgfaltspflicht
- Transparenz für den Adressaten
- Einsichtnahme gewähren
- Kein Gefälligkeitsgutachten
- Stellungnahme zu Gutachten von Kolleg*innen sind zulässig
- Gegenüber Klient*innen:
o Vertrauensverhältnis
o Aufklärung ein Einwilligung über alle Maßnahmen
-> Bei Verstößen gibt es ein Ehrengericht
Was steht im §70 SGB V als Voraussetzung für Psychotherapie?
(1) Die Krankenkassen und die Leistungserbringer haben eine bedarfsgerechte und gleichmäßige, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Die Versorgung der Versicherten muß ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muß in der fachlich gebotenen Qualität sowie wirtschaftlich erbracht werden.
(2) Die Krankenkassen und die Leistungserbringer haben durch geeignete Maßnahmen auf eine humane Krankenbehandlung ihrer Versicherten hinzuwirken.
- > Notwendigkeit
- > Zweckmäßigkeit (Nutzer höher als negative Konsequnzen)
- > Qualität
- > Humanität