Psychologie Flashcards
Psychologie Definition (3)
… ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen, seiner Entwicklung über die Zeit und deren Bedingungen und Einflussfaktoren.
… ist eine empirische Wissenschaft, d.h. eine Erfahrungswissenschaft, die auf systematisch gesammelten Daten beruht.
…ist eine Wissenschaft an der Schnittstelle von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften.
Fachgebiete/ Anwendungsfächer der Psychologie
Fachgebiete
-Kognitive Psychologie Lernen und Gedächtnis (Modelllernen, Wissenserwerb, Denken, Problemlösen und Handeln) -Wahrnehmungspsychologie -Emotion und Motivation -Persönlichkeitspsychologie -Sozialpsychologie -Methodenlehre, Statistik -Testpsychologie und Diagnostik (z.B. Intelligenztests, Fragebögen) -Differentielle Psychologie -Biologische Psychologie -Physiologie -Philosophie
Anwendungsfächer
- Klinische Psychologie
- Pädagogische Psychologie
- Arbeits –, Betriebs und Organisationspsychologie
- Verkehrspsychologie
- Medien und Werbepsychologie
- Sportpsychologie
- Umweltpsychologie
- Rechtspsychologie
- Militärpsychologie
- Politische Psychologie
Definition von Lernen
relativ dauerhafte Veränderung von Verhaltenspotentialen in Bezug
auf eine bestimmte Situation, basierend auf Erfahrung
Gedächtnis als Voraussetzung
ist ein Lebenslanger Prozess
Lernmechanismen
nicht-assoziatives Lernen:
- Habituation: Nachlassen der Reaktion auf einen Reiz der wiederholt dargeboten wird.
- Sensitivierung: Verstärkung der Reaktion auf Reiz, der während eines Zustandes erhöhter physiologischer Aktivität wiederholt dargeboten wird.
assoziatives Lernen:
- Klassische Konditionierung: Reiz –>Reaktions –>Lernen
- operante bzw. instrumentelle Konditionierung: Lernen durch Reiz –> Reaktion –>Konsequenz
Lernmechanismen –> Klassische Konditionierung
Aus unbedingtem Reflex (angeboren) wird bedingter Reflex (erlernt)
Neutraler Reiz (NS) + unbedingter Reiz (UCS) —> unbedingte Reaktion (UCR)
mehrfache Wiederholung oder im Extremfall ein Lerndurchgang (z.B. bei giftigem Essen, Traumata)
bedingter Reiz (CS) —–> bedingte Reaktion (CR)
Klassische Konditionierung abkürzungen
NS neutraler Reiz (neutral stimulus)
UCS unbedingter Reiz (unconditioned stimuli)
UCR unbedingte Reaktion (unconditioned reaction)
CS bedingter Reiz (conditioned stimuli)
CR bedingte Reaktion (conditioned reaction/ response)
wichtige Begriffe
Generalisierung: CR wird durch Stimuli ausgelöst, die dem konditionierten Stimulus ähneln (z. B. alle Tiere mit Fell)
Reizdiskriminierung: Nur sehr spezifische CS lösen CR aus (z.B. nur Stimme von „Herrchen“
Preparedness: Manche NS werden genetisch bedingt leichter zu CS (z.B. Bewegungsmuster Spinnen)
Löschung/Extinktion: CR verschwindet bei andauernder fehlender Kopplung von CS und UCS (z. B. wenn nie mehr Futter nach Glockenton kommt)
Remission: CR tritt nach Ausbleiben erneut (meist abgeschwächt) auf (z.B. Rauchverlangen nach längerer Abstinenz)
Gegenkonditionierung: Verbinden des konditionierten Stimulus (Ratte) mit gegenläufigen Stimuli Dingen (Süßigkeiten…) (wir wollen dass die Angst weg geht, dann benutzen wir gegenkonditionierung)
operante Konditionierung = Instrumentelles Lernen = Verstärkerlernen. Def.
Lernform, bei der die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens über seine Konsequenzen erhöht oder erniedrigt wird
Reiz –> Reaktion –> Konsequenz
Maßgeblich erforscht durch Burhus Skinner
operante Konditionierung; positive-, negative-, Verstärkung und Bestrafung
Positive Verstärkung: auf ein Verhalten folgt ein angenehmer Reiz
positiver Reiz + auftreten einer positiven Konsequenz –> positive Verstärkung (Verhaltenshäufigkeit höher)
Negative Verstärkung: Verhalten beendet unangenehmen Reiz
negativer Reiz + ausbleiben einer negativen Konsequenz –> negativer Verstärkung (Verhaltenshäufigkeit steigt)
Direkte Bestrafung: auf ein Verhalten folgt ein unangenehmer Reiz
negativer Reiz + auftreten einer negativer Konsequenz –> direkte Bestrafung (Verhaltenshäufigkeit niedriger)
Indirekte Bestrafung: auf ein Verhalten folgt ein Entfernen eines angenehmen Reizes
positiver Reiz + ausbleiben einer positiven Konsequenz –> indirekte Bestrafung (Verhaltenshäufigkeit senkt)
Verhalten effizient verstärken
- Verstärkung wirkt besser als Bestrafung
- Bestrafung wirkt nur, wenn Alternativverhalten vorhanden
- intermittierende Verstärkung löschungsresistenter als kontinuierliche Verstärkung
- Verstärkung wirkt besser möglichst unmittelbar nach Zielverhalten (=Kontiguität)
- Verstärkung wirkt besser, wenn nur für Zielverhalten verstärkt (=Kontingenz)
primärer und sekundärer Verstärker
-Primärer Verstärker:
Reiz befriedigt grundlegende angeborene Bedürfnisse z. B. Nahrung, Geborgenheit
-Sekundärer Verstärker:
Reiz wird durch Lernen mit primärem Verstärker assoziiert z. B. Lob, Geschenk, Geld
Techniken der operanten Verstärkung
Token Systeme: systematische Anreize / Belohnungsplan (calcomania a los ninos o carita feliz)
Shaping: Verstärkung auch angenäherten Zielverhaltens
Belohnung bereits für Handheben, wenn Ziel „Löffel zum Mund“
Chaining: Verkettung erlernter Elemente Anheben von Bein, Vorwärtsbewegung, Balance halten werden zunächst einzeln verstärkt, wenn Ziel „Gehen“
Prompting: Zielverhalten aktiv „anstoßen“
Hand des Patienten ergreifen und mit Glas zu seinem Mund führen, wenn Ziel „Trinken“
Premack Prinzip: angenehme Verhaltensweisen als Verstärker für
weniger angenehme Tätigkeiten
2-Faktoren-Teorie nach Mowrer
Wie aus Vermeidungsverhalten eine Phobie wird
kombination KK und OK
Ängste werden durch klassische Konditionierung (KK) erworben und durch operante Konditionierung (OK) aufrecht erhalten.
(negativer Verstärkung)
bewegungsmuster (CS) –> Angst -> Flucht (CR)
Kontaktvermeidung —> Angst (negativ. Verstärk.)
dadurch sind Phobien besonders löschungsresistent
Modellernen (Beobachtungs-/ Imitationslernen) Def.
Beobachtung von Verhaltensweisen und der damit einhergehenden Konsequenzen für andere (!) steht im Mittelpunkt = stellvertretende Verstärkung
Phasen des Modellernens (4)
- Aneignungsphase: Aufmerksamkeitsprozesse
- Aneignungsphase: Behaltensprozesse
- Ausführungsphase: Reproduktionsprozesse
- Ausführungsphase: Verstärkungs und Motivationsprozesse
Modellernen effizient gestalten:
- Motivation herstellen, Nachahmungskompetenz ist vorhanden
- auf zu lernendes Verhalten aufmerksam machen
- Modell als positiv wahrnehmen
- Modell attraktiv bzw. ähnlich
- Anschließendes Verstärken von reproduziertem Verhalten
- Modelllernen findet im Alltag permanent statt.
Kontrollfrage 123:
ein 40-jähriger Raucher verspürt immer dann einen starken Drang zu rauchen, wenn er auf dem Wohnzimmertisch seine Zigaretten liegen sieht.
mit welchem Lerntheoretischen Modell lässt sich dieser Wunsch am besten erklären?
a) Klassische Konditionierung
b) Lernen durch Eigensteuerung
c) Modell-Lernen
d) Prompting
e) Vermeidungslernen
A) Klassische Konditionierung
Kontrollfrage 104:
Während seiner Akupunkturbehandlung beim Orthopäden liegt Herr B. entspannt auf einer Liege. Plötzlich setzt regelmäßiges Hämmern von einer Baustelle vor der Praxis ein. Herr B. zuckt zunächst bei jedem Hammerschlag erschrocken zusammen, doch schon bald nimmt er die Geräuschkulisse nicht mehr wahr und kann sich wieder entspannen.
mit welchem Begriff ist diese Form der Gewöhnung am ehesten zu beschreiben?
a) Adaptation
b) Defensivreaktion
c) Desensitivierung
d) Habituation
e) Löschung
d) Habituation
Kontrollfrage 108:
Negative Verstärkung erfolgt über:
a) das Entziehen einer negativ erlebten Konsequenz
b) das Ignorieren eines unerwünschten Verhaltens
c) die Belohnung eines unerwünschten Verhaltens
d) die Bestrafung eines unerwünschten Verhaltens durch aversive Konsequenzen
e) die Bestrafung eines unerwünschten Verhaltens durch Verstärkungsentzug
a) das Entziehen einer negativ erlebten Konsequenz
Kontrollfrage 101:
Frau B. hat seit einem Hundebiss vor vielen Jahren Angst vor gtoßen Hunden. Am Anfang sei sie mit dieser Angst noch zurechtgekommen, sie merke jedoch, dass sie zunehmend auch Angst vor kleinen Hunden und sogar vor Katzen bekomme. Dadurch könne sie beispielsweise ihre Mutter nicht mehr besuchen, worunter sie sehr leide.
was hat am ehesten bei Frau B. stattgefunden?
a) Extinktion
b) Habituation
c) Orientierungsreeaktion
d) Reizdiskrimination
e) Reizgeneralisierung
e) Reizgeneralisierung
Kontrollfrage 113:
Herr P., 52 Jahre, leidet seit 15 Jahren an Rückenschmerzen. Es konnte jedoch nie ein ernsthafter Organbefund, z.B. ein massiver Bandscheibenvorfall, diagnostiziert werden. Sein behandelnder Arzt stellt ein auffälliges Schmerzverhalten im Alltag fest. Herr P. meldet zunehmend alle Aktivitäten, die Schmerzen verursachen könnten, zum Beispiel hat er aufgehört, Fußball zu Spielen, und er fühlt sich kaum noch in der Lage, längere Spaziergänge zu machen. In der Reha-Klinik reagiert er immer sehr ängstlich bei physiotherapeutischen Übungen.
Welcher psychologische Mechanismus ist an der Aufrechterhaltung dieses ängstlichmeidenden Schmerzverhaltens von Herrn P. am ehesten beteiligt?
a) der kognitive Mechanismus der sekundären Bewertung
b) der operante Mechanismus der Bestrafung
c) der operante Mechanismus der negativen Verstärkung
d) der operante Mechanismus der positiven Verstärkung
e) der respondente Mechanismus der Löschung
c) der operante Mechanismus der negativen Verstärkung
Kontrollfrage 108:
Eine Mutter gibt sich viel Mühe, ihrem 5-Jährigen Sohn David den richtigen Umgang mit der Zahnbürste beizubringen. Nach jedem Essen steht sie korrigierend neben ihm am Waschbecken und lobt ihn für seine Eifer. Als sie der Meinung ist, dass David das Zähneputzen beherrscht, überlasst sie ihn bei dieser Tätigkeit sich selbst. Nach einigen Wochen stellt sie erschrocken fest, dass David seine Zähne nur noch äußerst flüchtig und lustlos putzt.
Welches lernpsychologische Prinzip erklärt am ehesten das nachlässig gewordene Zahnpflegeverhalten?
a) Bestrafung
b) intermittierende Verstärkung
c) Löschung
d) positive Verstärkung
e) primäre Verstärkung
c) Löschung
Kontrollfrage 109:
Bernd (8 Jahre) und Thomas (10 Jahre) liegen nach komplizierten Verletzungen der Fußknöchel in einem Zwei-Bett-Zimmer auf der chirugischen Station. Die beiden Jungen verstehen sich sofort und Bernd bewundert den älteren Thomas. In der Visite beobachtet Bernd, wie der Arzt Thomas’ Verhalten bei verschiedenen Gehübungen lobt. Zwei Tage später darf Bernd zum ersten Mal aufstehen. Obwohl er sich ängstlich fühlt, mach er gleich eine der Gehübungen, die auch Thomas schon gemacht hat.
Mit welchem Lernpsychologischen Mechanismus lässt sich das Verhalten von Bernd am besten erklären?
a) Gegenkonditionierung
b) Habituation
c) klassische Konditionierung
d) Modellernen
e) operante Konditionierung
d) Modellernen
Kontrollfrage 112:
Welche der nachstehenden Phasen gehört nicht zum Modellernen?
a) Aufmerksamkeitsphase
b) Behaltensphase
c) Motivationsphase
d) Reproduktionsphase
e) Widerstandsphase
e) Widerstandsphase