Psychologie Flashcards
Psychologie Definition (3)
… ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen, seiner Entwicklung über die Zeit und deren Bedingungen und Einflussfaktoren.
… ist eine empirische Wissenschaft, d.h. eine Erfahrungswissenschaft, die auf systematisch gesammelten Daten beruht.
…ist eine Wissenschaft an der Schnittstelle von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften.
Fachgebiete/ Anwendungsfächer der Psychologie
Fachgebiete
-Kognitive Psychologie Lernen und Gedächtnis (Modelllernen, Wissenserwerb, Denken, Problemlösen und Handeln) -Wahrnehmungspsychologie -Emotion und Motivation -Persönlichkeitspsychologie -Sozialpsychologie -Methodenlehre, Statistik -Testpsychologie und Diagnostik (z.B. Intelligenztests, Fragebögen) -Differentielle Psychologie -Biologische Psychologie -Physiologie -Philosophie
Anwendungsfächer
- Klinische Psychologie
- Pädagogische Psychologie
- Arbeits –, Betriebs und Organisationspsychologie
- Verkehrspsychologie
- Medien und Werbepsychologie
- Sportpsychologie
- Umweltpsychologie
- Rechtspsychologie
- Militärpsychologie
- Politische Psychologie
Definition von Lernen
relativ dauerhafte Veränderung von Verhaltenspotentialen in Bezug
auf eine bestimmte Situation, basierend auf Erfahrung
Gedächtnis als Voraussetzung
ist ein Lebenslanger Prozess
Lernmechanismen
nicht-assoziatives Lernen:
- Habituation: Nachlassen der Reaktion auf einen Reiz der wiederholt dargeboten wird.
- Sensitivierung: Verstärkung der Reaktion auf Reiz, der während eines Zustandes erhöhter physiologischer Aktivität wiederholt dargeboten wird.
assoziatives Lernen:
- Klassische Konditionierung: Reiz –>Reaktions –>Lernen
- operante bzw. instrumentelle Konditionierung: Lernen durch Reiz –> Reaktion –>Konsequenz
Lernmechanismen –> Klassische Konditionierung
Aus unbedingtem Reflex (angeboren) wird bedingter Reflex (erlernt)
Neutraler Reiz (NS) + unbedingter Reiz (UCS) —> unbedingte Reaktion (UCR)
mehrfache Wiederholung oder im Extremfall ein Lerndurchgang (z.B. bei giftigem Essen, Traumata)
bedingter Reiz (CS) —–> bedingte Reaktion (CR)
Klassische Konditionierung abkürzungen
NS neutraler Reiz (neutral stimulus)
UCS unbedingter Reiz (unconditioned stimuli)
UCR unbedingte Reaktion (unconditioned reaction)
CS bedingter Reiz (conditioned stimuli)
CR bedingte Reaktion (conditioned reaction/ response)
wichtige Begriffe
Generalisierung: CR wird durch Stimuli ausgelöst, die dem konditionierten Stimulus ähneln (z. B. alle Tiere mit Fell)
Reizdiskriminierung: Nur sehr spezifische CS lösen CR aus (z.B. nur Stimme von „Herrchen“
Preparedness: Manche NS werden genetisch bedingt leichter zu CS (z.B. Bewegungsmuster Spinnen)
Löschung/Extinktion: CR verschwindet bei andauernder fehlender Kopplung von CS und UCS (z. B. wenn nie mehr Futter nach Glockenton kommt)
Remission: CR tritt nach Ausbleiben erneut (meist abgeschwächt) auf (z.B. Rauchverlangen nach längerer Abstinenz)
Gegenkonditionierung: Verbinden des konditionierten Stimulus (Ratte) mit gegenläufigen Stimuli Dingen (Süßigkeiten…) (wir wollen dass die Angst weg geht, dann benutzen wir gegenkonditionierung)
operante Konditionierung = Instrumentelles Lernen = Verstärkerlernen. Def.
Lernform, bei der die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens über seine Konsequenzen erhöht oder erniedrigt wird
Reiz –> Reaktion –> Konsequenz
Maßgeblich erforscht durch Burhus Skinner
operante Konditionierung; positive-, negative-, Verstärkung und Bestrafung
Positive Verstärkung: auf ein Verhalten folgt ein angenehmer Reiz
positiver Reiz + auftreten einer positiven Konsequenz –> positive Verstärkung (Verhaltenshäufigkeit höher)
Negative Verstärkung: Verhalten beendet unangenehmen Reiz
negativer Reiz + ausbleiben einer negativen Konsequenz –> negativer Verstärkung (Verhaltenshäufigkeit steigt)
Direkte Bestrafung: auf ein Verhalten folgt ein unangenehmer Reiz
negativer Reiz + auftreten einer negativer Konsequenz –> direkte Bestrafung (Verhaltenshäufigkeit niedriger)
Indirekte Bestrafung: auf ein Verhalten folgt ein Entfernen eines angenehmen Reizes
positiver Reiz + ausbleiben einer positiven Konsequenz –> indirekte Bestrafung (Verhaltenshäufigkeit senkt)
Verhalten effizient verstärken
- Verstärkung wirkt besser als Bestrafung
- Bestrafung wirkt nur, wenn Alternativverhalten vorhanden
- intermittierende Verstärkung löschungsresistenter als kontinuierliche Verstärkung
- Verstärkung wirkt besser möglichst unmittelbar nach Zielverhalten (=Kontiguität)
- Verstärkung wirkt besser, wenn nur für Zielverhalten verstärkt (=Kontingenz)
primärer und sekundärer Verstärker
-Primärer Verstärker:
Reiz befriedigt grundlegende angeborene Bedürfnisse z. B. Nahrung, Geborgenheit
-Sekundärer Verstärker:
Reiz wird durch Lernen mit primärem Verstärker assoziiert z. B. Lob, Geschenk, Geld
Techniken der operanten Verstärkung
Token Systeme: systematische Anreize / Belohnungsplan (calcomania a los ninos o carita feliz)
Shaping: Verstärkung auch angenäherten Zielverhaltens
Belohnung bereits für Handheben, wenn Ziel „Löffel zum Mund“
Chaining: Verkettung erlernter Elemente Anheben von Bein, Vorwärtsbewegung, Balance halten werden zunächst einzeln verstärkt, wenn Ziel „Gehen“
Prompting: Zielverhalten aktiv „anstoßen“
Hand des Patienten ergreifen und mit Glas zu seinem Mund führen, wenn Ziel „Trinken“
Premack Prinzip: angenehme Verhaltensweisen als Verstärker für
weniger angenehme Tätigkeiten
2-Faktoren-Teorie nach Mowrer
Wie aus Vermeidungsverhalten eine Phobie wird
kombination KK und OK
Ängste werden durch klassische Konditionierung (KK) erworben und durch operante Konditionierung (OK) aufrecht erhalten.
(negativer Verstärkung)
bewegungsmuster (CS) –> Angst -> Flucht (CR)
Kontaktvermeidung —> Angst (negativ. Verstärk.)
dadurch sind Phobien besonders löschungsresistent
Modellernen (Beobachtungs-/ Imitationslernen) Def.
Beobachtung von Verhaltensweisen und der damit einhergehenden Konsequenzen für andere (!) steht im Mittelpunkt = stellvertretende Verstärkung
Phasen des Modellernens (4)
- Aneignungsphase: Aufmerksamkeitsprozesse
- Aneignungsphase: Behaltensprozesse
- Ausführungsphase: Reproduktionsprozesse
- Ausführungsphase: Verstärkungs und Motivationsprozesse
Modellernen effizient gestalten:
- Motivation herstellen, Nachahmungskompetenz ist vorhanden
- auf zu lernendes Verhalten aufmerksam machen
- Modell als positiv wahrnehmen
- Modell attraktiv bzw. ähnlich
- Anschließendes Verstärken von reproduziertem Verhalten
- Modelllernen findet im Alltag permanent statt.
Kontrollfrage 123:
ein 40-jähriger Raucher verspürt immer dann einen starken Drang zu rauchen, wenn er auf dem Wohnzimmertisch seine Zigaretten liegen sieht.
mit welchem Lerntheoretischen Modell lässt sich dieser Wunsch am besten erklären?
a) Klassische Konditionierung
b) Lernen durch Eigensteuerung
c) Modell-Lernen
d) Prompting
e) Vermeidungslernen
A) Klassische Konditionierung
Kontrollfrage 104:
Während seiner Akupunkturbehandlung beim Orthopäden liegt Herr B. entspannt auf einer Liege. Plötzlich setzt regelmäßiges Hämmern von einer Baustelle vor der Praxis ein. Herr B. zuckt zunächst bei jedem Hammerschlag erschrocken zusammen, doch schon bald nimmt er die Geräuschkulisse nicht mehr wahr und kann sich wieder entspannen.
mit welchem Begriff ist diese Form der Gewöhnung am ehesten zu beschreiben?
a) Adaptation
b) Defensivreaktion
c) Desensitivierung
d) Habituation
e) Löschung
d) Habituation
Kontrollfrage 108:
Negative Verstärkung erfolgt über:
a) das Entziehen einer negativ erlebten Konsequenz
b) das Ignorieren eines unerwünschten Verhaltens
c) die Belohnung eines unerwünschten Verhaltens
d) die Bestrafung eines unerwünschten Verhaltens durch aversive Konsequenzen
e) die Bestrafung eines unerwünschten Verhaltens durch Verstärkungsentzug
a) das Entziehen einer negativ erlebten Konsequenz
Kontrollfrage 101:
Frau B. hat seit einem Hundebiss vor vielen Jahren Angst vor gtoßen Hunden. Am Anfang sei sie mit dieser Angst noch zurechtgekommen, sie merke jedoch, dass sie zunehmend auch Angst vor kleinen Hunden und sogar vor Katzen bekomme. Dadurch könne sie beispielsweise ihre Mutter nicht mehr besuchen, worunter sie sehr leide.
was hat am ehesten bei Frau B. stattgefunden?
a) Extinktion
b) Habituation
c) Orientierungsreeaktion
d) Reizdiskrimination
e) Reizgeneralisierung
e) Reizgeneralisierung
Kontrollfrage 113:
Herr P., 52 Jahre, leidet seit 15 Jahren an Rückenschmerzen. Es konnte jedoch nie ein ernsthafter Organbefund, z.B. ein massiver Bandscheibenvorfall, diagnostiziert werden. Sein behandelnder Arzt stellt ein auffälliges Schmerzverhalten im Alltag fest. Herr P. meldet zunehmend alle Aktivitäten, die Schmerzen verursachen könnten, zum Beispiel hat er aufgehört, Fußball zu Spielen, und er fühlt sich kaum noch in der Lage, längere Spaziergänge zu machen. In der Reha-Klinik reagiert er immer sehr ängstlich bei physiotherapeutischen Übungen.
Welcher psychologische Mechanismus ist an der Aufrechterhaltung dieses ängstlichmeidenden Schmerzverhaltens von Herrn P. am ehesten beteiligt?
a) der kognitive Mechanismus der sekundären Bewertung
b) der operante Mechanismus der Bestrafung
c) der operante Mechanismus der negativen Verstärkung
d) der operante Mechanismus der positiven Verstärkung
e) der respondente Mechanismus der Löschung
c) der operante Mechanismus der negativen Verstärkung
Kontrollfrage 108:
Eine Mutter gibt sich viel Mühe, ihrem 5-Jährigen Sohn David den richtigen Umgang mit der Zahnbürste beizubringen. Nach jedem Essen steht sie korrigierend neben ihm am Waschbecken und lobt ihn für seine Eifer. Als sie der Meinung ist, dass David das Zähneputzen beherrscht, überlasst sie ihn bei dieser Tätigkeit sich selbst. Nach einigen Wochen stellt sie erschrocken fest, dass David seine Zähne nur noch äußerst flüchtig und lustlos putzt.
Welches lernpsychologische Prinzip erklärt am ehesten das nachlässig gewordene Zahnpflegeverhalten?
a) Bestrafung
b) intermittierende Verstärkung
c) Löschung
d) positive Verstärkung
e) primäre Verstärkung
c) Löschung
Kontrollfrage 109:
Bernd (8 Jahre) und Thomas (10 Jahre) liegen nach komplizierten Verletzungen der Fußknöchel in einem Zwei-Bett-Zimmer auf der chirugischen Station. Die beiden Jungen verstehen sich sofort und Bernd bewundert den älteren Thomas. In der Visite beobachtet Bernd, wie der Arzt Thomas’ Verhalten bei verschiedenen Gehübungen lobt. Zwei Tage später darf Bernd zum ersten Mal aufstehen. Obwohl er sich ängstlich fühlt, mach er gleich eine der Gehübungen, die auch Thomas schon gemacht hat.
Mit welchem Lernpsychologischen Mechanismus lässt sich das Verhalten von Bernd am besten erklären?
a) Gegenkonditionierung
b) Habituation
c) klassische Konditionierung
d) Modellernen
e) operante Konditionierung
d) Modellernen
Kontrollfrage 112:
Welche der nachstehenden Phasen gehört nicht zum Modellernen?
a) Aufmerksamkeitsphase
b) Behaltensphase
c) Motivationsphase
d) Reproduktionsphase
e) Widerstandsphase
e) Widerstandsphase
Gedächtnis Def.
Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu repräsentieren, abzuspeichern, zu modifizieren und wieder abzurufen bzw. wieder zu erkennen
Infos seriell enkodiert und parallel gespeichert
Verschiedene Hirnregionen beteiligt: Hippocampus & Amygdala (Enkodierung und Abruf), Hirnrinde (Speicherung), Kleinhirn (motorische Abläufe)
Aufbau Gedächtnis
- Ultrakurzzeitgedächtnis
- Kurzzeitgedächtnis
- Langzeitgedächtnis
Ultrakurzzeitgedächtnis
sensorisches Gedächtnis, Filter
Im Ultrakurzzeitgedächtnis bleiben die Informationen nur für
wenige Bruchteile von Sekunden festgehalten. Es wirkt wie ein
Filter: Wenn Sinneseindrücke nicht sofort als wichtig eingestuft
werden, erlöschen sie sofort wieder. Diese Filterfunktion ist sehr
nützlich, denn sie verhindert, dass wir mit Sinneseindrücken
überschwemmt werden, und ermöglicht, dass wir uns stattdessen
auf bestimmte Dinge konzentrieren können.
Kurzzeitgedächtnis
Wichtige Informationen werden vom UKZG an das Kurzzeitgedächtnis weitergeleitet. Das KZG wirkt wie ein Übergangsspeicher, in dem die Informationen aufbewahrt werden. Es hat eine Speicherkapazität von ca. 7 +/ 2 Informationseinheiten; die meisten Menschen können sich demzufolge auf Anhieb nicht mehr als 5 9 Dinge gleichzeitig merken.
Wenn man die im Kurzzeitgedächtnis zwischengelagerten neuen
Informationen nicht immer wieder abruft, gehen sie verloren.
Phonologische Schleife: Wortlängeneffekt
nicht die Anzahl der Einheiten in der phonologischen Schleife ist
begrenzt, sondern die Zeit, bis eine Erinnerungsspur verblasst,
wenn sie nicht aufgefrischt wird.
Kurzzeitgedächtnis optimal nutzen
- Nutzen mehrerer sensorischer Kanäle: Informationen visuell und
sprachlich darstellen. - Chunking: Rekodierung einzelner Items durch Gruppierung
= Anzahl von Linien (10 Merkeinheiten)
W I N D = einzelne Buchstaben (4 Merkeinheiten)
= ein Wort (1 Merkeinheit)
Kurzzeitgedächtnis optimal nutzen
- Nutzen mehrerer sensorischer Kanäle: Informationen visuell und
sprachlich darstellen. - Chunking: Rekodierung einzelner Items durch Gruppierung
= Anzahl von Linien (10 Merkeinheiten)
W I N D = einzelne Buchstaben (4 Merkeinheiten)
= ein Wort (1 Merkeinheit)
Langzeitgedächtnis
Erreicht eine Information das Langzeitgedächtnis, wird sie dort in Formvon Eiweißmolekülen sicher und stabil eingelagert. Das LZG hat eineschier unbegrenzte Speicherkapazität und ist ständig verfügbar.
Geteilte Meinung besteht darüber, ob wir die einmal langzeitgespeicherten Informationen wieder vergessen oder ob wir sie unter bestimmten Umständen einfach nicht mehr abrufen können.
Für einen nachhaltigen Wissenserwerb ist es wichtig, die Informationen im Langzeitgedächtnis zu verankern.
Ob eine Information ins Langzeitgedächtnis übertragen wird, hängt von vier wesentlichen Voraussetzungen ab:
- Die Information muss an Bekanntes anknüpfen.
- Die Information muss von persönlichem Interesse sein.
- Die Information muss wiederholt oder geübt werden.
- Die Information muss bewusst verarbeitet werden.
Arbeitsgedächtnis
Operativer Bewusstseinsspeicher
Offensichtlich können jedoch auch große Informationsmengen so lange im Gedächtnis zwischengelagert werden, wie sie für die Erledigung einer größeren Arbeit oder zum Lösen eines bestimmten Problems benötigt werden, ohne dass sie vollständig ins Langzeitgedächtnis übergehen. Dies erklären Fachleute damit, dass es eine Gedächtnisinstanz gibt, die den Gedächtnisteilen
Ultrakurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis
übergeordnet ist. Diese Instanz wird als operativer Bewusstseinsspeicher oder auch als Arbeitsspeicher bezeichnet.
Neurophysiologische Grundlagen von Gedächtnis
-gemeinsame Aktivierung zweier Nervenzellen
-KZG: elektrische Impulse, die für eine bestimmte Zeit immer wieder
Nervenzellen aktivieren
-LZG: strukturelle Veränderungen größere Nervenzellen
-weitere Verzweigungen
-mehr Verknüpfungen (Synapsen)
-stärkere Verknüpfungen
-verbesserter Stoffwechsel
Gedächtnisgesetze
Gedächtnisgesetze I
-Ebbinghaus-Gesetz:
schon eine geringfügige Vermehrung des Lernstoffs lässt die Anzahl
der erforderlichen Wiederholungen wesentlich stärker anwachsen
Vergessenskurve/ Lernkurve
Gedächtnisgesetze II
-verteiltes Lernen ist besser als massiertes Lernen
Gedächtnisgesetze III
Am Laufenden Band
-Primacy & Recency Effekt:
Inhalte, die am Anfang oder Ende gelernt, werden besser behalten
-Jostsches Gesetz:
sind zu einem Zeitpunkt 2 Lernverknüpfungen gleich stark, dann ist die ältere von beiden die stärkere
Gedächtnisgesetze IV
- Überlegenheit emotionaler, persönlich bedeutsamer und sinnhafter Inhalte
- -> an Vorhandenes anknüpfen
Gedächtnisgesetze V
-Retroaktive Hemmung:
erschwerter Abruf bereits gelernter Inhalte durch neu gelernte Inhalte (z. B. Vergessen einer alten Pin)
-Proaktive Hemmung:
erschwertes Lernen neuer Inhalte durch bereits gelernte Inhalte
(z. B. Memory Spiel)
Lernbedingungen
-Aufmerksamkeit
-räumliche Bedingungen
Kontext-Kongruenz: Abruf erfolgreicher bei gleichem Kontext (Enkodierspezifität)
-Aufnahmebereitschaft-physische Aktivierung
Mittleres Stress- bzw. Aktivierungsniveau am besten für Leistung
(Yerkes Dodson Gesetz)
- Stimmung: besserer Lernerfolg bei guter Stimmung
- Stimmungskongruenz: Abruf erfolgreicher bei gleicher Stimmung
-Elaboration und Verständnis der Inhalte fördern Verknüpfungen von Lerninhalten ermöglichen
-Motivation
extrinsisch und intrinsisch
Motivation
Erfüllung der Bedürfnisse erzeugt Interesse und Motivation
Bedürfnisse des Lernenden (Deci & Ryan, 1993)
- Bedürfnis nach Kompetenzbestätigung
- Bedürfnis nach Autonomie
- Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit
Erfolgsmotivation
Anspruchsniveau mäßig über bisherigen Leistungen
Gleichgewicht Anforderung Können) attribuieren Misserfolge variabel
Misserfolgsmotivation
Besonders hohes oder niedriges Anspruchsniveau attribuieren Misserfolge internal stabil
Der Wahrnehmungsprozess; Sinnesempfindung und Wahrnehmung
Sinnesempfindung: Prozess, bei welchem Sinnesrezeptoren und das Nervensystem Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Organismus empfangen und darstellen.
Wahrnehmung: Prozess, bei welchem die sensorischen Informationen organisiert und
interpretiert werden; dies ermöglicht es, die Bedeutung von Gegenständen und Ereignissen zu erkennen
Schritte der Wahrnehmung
- Sensorische Prozesse (Transduktion/ Transformation)
- Perzeptuelle Organisation (Integration, interne Repräsentation, Zusammenfügen sensorischer Informationen)
- Identifikation und Wiedererkennen (Bedeutung basierend auf Gedächtnisinhalten)
„Richtungen“ der Wahrnehmung (Verarbeitung)
Bottom-Up:
• aufsteigend
• datengesteuert
Top-Down
• absteigend
• konzeptgesteuert
Die Aufgabe der Wahrnehmung besteht darin - aus den Informationen des
proximalen (sensorischen) Reizes - den distalen (externen) Reiz zu bestimmen.
Sinne
- Gesichtssinn
- Hörsinn
- Geruchssinn
- Geschmackssinn
- Tastsinn
- Temperatursinn, Thermorezeption
- Schmerzempfindung, Nozizeption
- Tiefensensibilität, Propriozeption
- Vestibulärer Sinn (Gleichgewichtssinn)
Störungen der Wahrnehmung
a) Störungen des Sinnesorgans (z.B. Blindheit, Taubheit)
b) Störungen der Informationsverarbeitung aufgrund von Hirnläsionen bei intakten Sinnesorganen, Aufmerksamkeit und intellektuellen Fähigkeiten
Eigenschaften der Wahrnehmung
-Selektivität:
-(selektive) Aufmerksamkeit zur Lenkung der Wahrnehmung auf handlungsrelevante Reize (z.B. Anamnese)
-Automatische (exogene) Ausrichtung der Aufmerksamkeit aufgrund
Signalwirkung sensorischer Reize (z.B. Sirene, Wecker, Timer, Feueralarm, green/red street light)
-Willentliche (endogene) Lenkung der Aufmerksamkeit auf spezifische
Reize; verdeckt oder offen (Augen- und Körperbewegungen) (z.B. Achtsamkeitstraining)
-Konstruktivität (Ergänzung)
-Wahrnehmung erzeugt keine Rekonstruktion der physikalischen und
sozialen Wirklichkeit, sondern sie konstruiert aus den verfügbaren
Informationen eine handlungsrelevante interne Repräsentation
-Stellt das Gehirn eine bestimmte Anzahl von Übereinstimmungen mit bereits
vorhandenen Bildern fest, so wird die Wahrnehmung ergänzt bzw.
vervollständigt.
-Kontextabhängigkeit
-Reize werden im raumzeitlichen Kontext dargeboten, d.h. externe (andere
Objekte) und interne Zustände (Stimmungen) beeinflussen den Prozess
Organisation der Wahrnehmung
- Konstanz
- Größenkonstanz
- Formkonstanz
- Farbkonstanz
- Helligkeitskonstanz
-Tendenz zum Kontrast
-Bei der Wahrnehmung von vielen ähnlichen Reizen besteht die Tendenz,
Unterschiede verstärkt zu betonen
-Erleichtert die Orientierung
-Kontrasteffekt: kognitive Verzerrung, die zu einer intensiveren Wahrnehmung einer Information führt, welche zusammen mit einer im Kontrast stehenden Information präsentiert wird
-Prägnanz-Prinzip oder Gesetz der guten Gestalt
-Reizmuster werden so interpretiert, dass sich die ergebende Struktur so
einfach, regelmäßig oder einheitlich wie möglich gestaltet.
- Gruppierungsprinzipien/Gestaltgesetze
- Nähe
- Ähnlichkeit
- Gute Fortsetzung
- Subjektivität der Wahrnehmung
- Wahrnehmung = subjektiver Vorgang
- Ursachen:
1. Umgebungsfaktoren
2. Physiologische Ursachen
3. Psychologische Ursachen
Organisation der Wahrnehmung
- Konstanz
- Größenkonstanz
- Formkonstanz
- Farbkonstanz
- Helligkeitskonstanz
-Tendenz zum Kontrast
-Bei der Wahrnehmung von vielen ähnlichen Reizen besteht die Tendenz,
Unterschiede verstärkt zu betonen
-Erleichtert die Orientierung
-Kontrasteffekt: kognitive Verzerrung, die zu einer intensiveren Wahrnehmung einer Information führt, welche zusammen mit einer im Kontrast stehenden Information präsentiert wird
-Prägnanz-Prinzip oder Gesetz der guten Gestalt
-Reizmuster werden so interpretiert, dass sich die ergebende Struktur so
einfach, regelmäßig oder einheitlich wie möglich gestaltet.
- Gruppierungsprinzipien/Gestaltgesetze
- Nähe
- Ähnlichkeit
- Gute Fortsetzung
- Subjektivität der Wahrnehmung
- Wahrnehmung = subjektiver Vorgang
- Ursachen:
1. Umgebungsfaktoren
2. Physiologische Ursachen
3. Psychologische Ursachen
-Beobachtung
-Im Kontakt mit Patienten ist es wichtig, zwischen Wahrnehmung, Interpretation
und Bewertung zu unterscheiden (Informationsverlust zu minimieren)
-
Subjektive Faktoren in der sozialen Wahrnehmung
- Erwartungen, die sich aufgrund von Vorerfahrungen mit denselben oder ähnlichen Situationen, bilden
- Stereotype, d. h. Meinungen über die persönlichen Attribute einer Gruppe von Menschen
- Implizite Persönlichkeitstheorie, d. h. persönliche Annahmen über den erwarteten Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen
- neben diesen kognitiven „Organisationsformen“ der Wahrnehmung und Bewertung steuert auch die Stimmung des Wahrnehmenden den Eindruck von einer anderen Person: im Allgemeinen ist von einem Stimmungskongruenzeffekt auszugehen, d. h. in positiver Stimmung fallen Urteile über andere positiver aus als in schlechter Stimmung
Emotion Def.
Emotionen sind objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste affektive
Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und
Verhaltens einhergehen.
Klassifikation von Emotionen
- Dimensionale Ansätze
- Valenz (angenehm vs. neutral vs. unangenehm)
- Erregung (Aktivierung vs. Deaktivierung)
- Intensität (Stärke des Erlebens) - Kategoriale Ansätze
• unterschiedliche Qualitäten
Primär- oder Basisemotionen
Angeboren und werden kulturübergreifend gezeigt und verstanden
nach Paul Ekman:
- Freude
- Trauer
- Angst
- Ärger
- Ekel
- Überraschung
Emotionskomponenten
3 Reaktionsebenen
- Subjektive Komponente = Emotionserleben
- Physiologische Komponente = Reaktionen des neuronalen und
hormonellen Systems - Behaviorale Komponente = Verhalten/ Ausdruck
Entstehung der Emotionen
- Kognitive Prozesse der Emotionsentstehung: Kognitiver Bewertungsprozess (sowohl bewusst als auch unbewusst) als integraler Bestandteil der Emotionen
a) Bewertung der Situation als emotionsrelevant (z.B. bedrohlich)
b) Attribution (Verantwortlichkeit, Kontrollierbarkeit) - 2 Wege der neurophysiologischen Verarbeitung:
1. Thalamus-Amygdala-Verbindung: –>schnelle, grobe Verarbeitung
2. Kortex-Amygdala-Verbindung: –> langsamere, präzise Verarbeitung; komplexe Emotionen
-Emotionen und körperliche Reaktionen
Emotionen entstehen aus einem Zusammenspiel von relativ unspezifischen körperlichen Veränderungen und der subjektiven Interpretation der Situation.
-Emotionen und Verhalten
• Emotionen sind Motive (Beweggründe) für Verhalten
• Emotionen sind für die Art der Handlung und die Stärke der Motivation bedeutsam
• Verhalten kann ebenfalls die Emotionen beeinflussen
Funktionen der Emotionen
Adaptive Funktion
-Vermeidung negativer (Schutzfunktion) & Erlangen positiver Emotionen evolutionspsychologisch überlebenswichtig
Handlungsleitende Funktion
- Ergebnis eines Bewertungsprozesses (positiv – neutral – negativ), welcher über Aktivierung des vegetativen Nervensystems verhaltensvorbereitende und -steuernde Funktion aufweist
- Antrieb, u.a. wichtig für Leistungsmotivation
Kommunikative Funktion
- Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung
- Emotionsausdruck informiert andere Individuen über eigenen emotionalen und motivationalen Zustand
evolutionsgeschichtliche Perspektive:
Emotion: Ereignis: Impuls: Funktion:
Angst/ Furcht Bedrohung Vermeiden Schutz
Ärger/ Wut Frustration Beißen, Schlagen Zerstörung
Freude Positives Annäherung Kontakt/ Reprod.
Trauer Verlust Ruf nach Hilfe Bindung
Ekel Ungenießbares Wegstoßen Zurückweisung
Überraschung Unerwartetes Stopp, Alarmieren Orientierung
Transfer
• Mit gutem Beispiel vorangehen und Gefühle äußern
• Patienten durch aktives Zuhören ermutigen, Gefühle zu äußern
• Emotionen wahrnehmen, führt zum Aufbau tragfähiger Beziehung und erhöht
Therapiemotivation
Definition „Angst“
- Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert
- Häufig erlebter Kontrollverlust & Hilflosigkeit
-Auslöser:
-Kann durch alles ausgelöst werden
-z.B. unerwartete Bedrohungen der körperlichen Unversehrtheit, der
Selbstachtung oder des Selbstbildes
- Angst vs. Furcht
- Aktuelle Angst vs. Habituelle Ängstlichkeit
Komponenten der Angst
Angst hat immer drei Anteile
- Körper: Herzrasen, Schwitzen
- Denken/Fühlen: “es wird etwas schlimmes geschehen”, “ich muß hier Raus”, “ich bin verzweifelt”
- Verhalten: vermeiden, flüchten
Der Angstkreis ist der Einstieg für viele pathologische Angststörungen (vgl. ICD-10), aber gleichzeitig auch der Ansatzpunkt zur Bewältigung bzw. Therapie der Angst.
- Phobien (Agoraphobie, soziale Phobie, spezifische Phobien)
- Panikstörung
- Generalisierte Angststörung
- Angst und depressive Störung gemischt