psychoanalytische Entwicklungstheorien Flashcards

1
Q

Sigmund Freud Geburt und Tod

A

1856 (Freiberg) -1939 (London)

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2
Q

Sigmund Freud Leben

A

> Studium der Medizin an Universität Wien
Arbeit während des Studiums in physiologischen Laboratorium
Arzt in Wiener Krankenhaus: Konzentration auf Neuropathologie
Aufenthalt bei Neurologen & Psychiater Charcot an der Salpetrière in Paris: hypnotische Behandlungen hysterischer Erkrankungen
Weiterentwicklung & Abwandlung der hypnotischen Methode —> Verfahren der Psychoanalyse
1938: Emigration nach London

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3
Q

Bedeutendste Werke Freuds

A

bedeutendste Werke: „Die Traumdeutung” (1900) + „Drei Abhandlungen der Sexualtheorie” (1905)

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4
Q

Bedeutung für die Entwicklungspsychologie (Freud)

A

> eines der ersten Entwicklungsmodelle
Bedeutung frühkindlicher Entwicklung für Persönlichkeitsentwicklung: Erfahrungen bis zum 6. LJ richtungsweisend für weitere Entwicklung
individueller Entwicklungsverlauf stark abhängig von Eltern-Kind-Beziehung

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5
Q

Topografisches Modell der Psyche

A

> Das Bewusste: Ideen & Gefühle, die jeder Zeit bewusst
Das Vorbewusste: Inakzeptable Ideen & Gefühle, die potentiell bewusst
Das Unbewusste: Inakzeptable Ideen & Gefühle

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6
Q

Abkehr von topografischen Modell der Psyche

A

Hauptkonflikt der Psyche nicht mehr zwischen bewusst & unbewusst&raquo_space; im unbewussten

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7
Q

Strukturmodell der Psyche (ES)

A

> „Kessel voll brodelnder Erregungen”
Triebe, Bedürfnisse, Affekte
unbewusst

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8
Q

Strukturmodell der PSyche (ICH)

A

> Regulation: Anpassung an Erfordernisse der Realität
bewusste & unbewusste Anteile
Bewusstseinsleistungen: Wahrnehmen, Denken, Gedächtnis
Vereinbarung Interessen des Es, Über-Ichs & der Außenwelt
Abwehrprozesse

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9
Q

Strukturmodell (ÜBER-ICH)

A

> teilweise unbewusst
soziale Normen, Werte, Gehorsam, Moral, Gewissen
durch Erziehung > > internalisierte gesellschaftliche Werte
Ich- Ideal

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10
Q

Orientierung an Darwins Evolutionstheorie

A
  • Mensch durch ABstammung vom Tier
  • menschliche Motivation = instinkthaft
  • Mensch & Tier: durch Lebenstrieb & Aggression
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11
Q

Psychosexualität

A
  • alles, was mit „Lust & Liebe”
  • alle Antriebe, Bedürfnisse, Motive, die auf Suche nach Erfüllung
    > Lebenstriebe (Selbsterhaltung), z.B. Nahrung, Nähe, Bindung, Schutz, Vermeidung von Schmerz, Sexualität
    > Todestriebe (insbesondere Aggressivität)
  • genitale Lust nur Untergruppe der Psychosexualität
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12
Q

Grundantrieb = Libido

A

> im Laufe der Entwicklung verschiedene psychosexuelle Organisationsstufen
abhängig von physiologischem Reifungsprozess: Manifestation nacheinander in verschiedenen erogenen Zonen
gestörte Phase&raquo_space; keine adäquate Bewältigung der darauf folgenden
Persönlichkeits-& Charaktereigenschaften aus Art & Ausmaß der Befriedigung bzw. Frustration auf einzelnen psychosexuellen Entwicklungsstufen

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13
Q

Ich-Reifung

A

zunehmende Unterordnung des Lustprinzips dem Realitätsprinzip

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14
Q

Lustprinzip

A

Triebe, wann immer möglich, spfprt & ohne Rücksicht auf Forderung seitens der Realität

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15
Q

Realitätsprinzip

A

Anpassung an Forderungen & Möglichkeiten der Realität

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16
Q

Erlernen von Abwehrmechanismenn

A

> Kontrolle des ICHs durch Angst als Signal für drohende Gefahr
Abwehrmechanismen: Kontrolle & Verringerung von Angst —> verzerrte Realität bis zu gewissem Grad
WICHTIG: Abwehrmechanismen per Definition unbewusst!!

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17
Q

Abwehrmechanismen (BSP)

A

> Verdrängung
Reaktionsbildung: dem ursprünglichen Triebimpuls entgegengesetzte Verhaltensweise
Projektion: Verlagerung von eigenen, unerwünschten Triebimpulsen auf andere
Regression: Rückfall in Verhaltensweisen früherer Entwicklungsstadien
Fixierung: Verharren in einem dem Lebensalter inadäquaten Entwicklungsstadium

18
Q

Steuerung der Entwicklung

A
  • interaktionistischer Standpunkt: determinierte Entwicklung sowohl durch Organismus + Umwelt
    durch physiologische Reifung
    > Abfolge der Lokalisationsbereiche der Libido
    > gesetzmäßig, universell gültig & Aufbau aufeinander
  • abhängig von Interaktionsstil & Erziehungseinflüssen in der Umwelt des Kindes
    > Art der Beziehung zu anderen Personen
    > Grad der Ich-Reifung
    > Einsatz von Abwehrmechanismen
    > Bewältigung der einzelnen Entwicklungsaufgaben
19
Q

Phasen orale Phase

A

(Geburt bis 1,5J)
- Zentrierung des Lustgewinns im Lippen-MUndraum (<> Nahrungsaufnahme, jedoch Trennung von Stellung des Hungers)
- Triebbefriedigung durch orale Aktivitäten (z.B. Saugen, Lutschen)
- Mutterbrust als ursprüngliches Triebobjekt, weitere Objekte wie Saugflasche, Schnuller, die eigenen Finger, Stoffzipfel u.ä

20
Q

Anale Phase

A

(ca. 1-1,5 J bis 3J)
- Kontrolle über eigene Körperprozesse: Darmentleerung
- Körperausscheidungen als primäre Lustquelle
- erste Erfahrungen mit Geboten & Verboten
- erste Erfahrung mit Eigenwilen & Selbstbehauptung („Trotzalter”)
- erster Ansatz zu aggressiven Impulsen
- Kategorien der Ordnung, Zeit, Sauberkeit

21
Q

Phallische Phase

A
  • Interesse an eigenen Genitalien
  • bewusstes Erleben des Geschlechtsunterschieds: Kastrationsangst bzw. Penisneid
  • Libido: auf gegengeschlechtlichen Elternteil, gleichzeitig Gefühle der Rivalität ggü. gleichgeschlechtlichem Elternteil
    » Freud: Lösung d Ödipaler Konflikt durch Identifikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil
    » Grundstein für Geschlechersrolle & Ausbildung des Über-Ichs
22
Q

Latenzphase

A

(6-11 Jahre)
- Hauptmerkmal: Zurücktreten sexueller Interessen ggü. intellektuellen Interessen
- (libidinöse) Energie für Ausbildung von sozialen Gefühlen & intellektuellen Fertigkeiten (durch Sublimierung & Reaktionsbildung)

23
Q

Genitale Phase

A

(11-20)
- beginnende Ablösung von Eltern
- Partnersuche&raquo_space; geprägt durch Beziehungserfahrungen in der frühen Kindheit
- Berufswahl
- Identitätsfindung

24
Q

Kritik an Freuds Phasen (8)

A
  • Triebmodell ≠ mit neueren Motivationsforschung
  • kognitive Variable: zu wenig Gewicht
  • universelle Gültigkeit der psychosexuellen Entwicklungsphasen & für immer Zusammenhänge zwischen den Phasen & Herausbildung bestimmter Persönlichkeitszüge?
  • primär Theorie der männlichen Entwicklung
  • späteres Entwicklungsgeschehen = unbeachtet
  • retrospektiv (von kranken Erwachsenen ausgehend)&raquo_space; Fehlerquellen der Introspektion + Nichtwiederholbarkeit von Phänomenen
  • fehlende Operationalisierung/ Operationalisierbarkeit von Begriffen
  • empirisch ≠/ schwer falsifizierbar
25
Q

Erik Erikson

A
  • 1902, Frankfurt (dänische Herkunft)
  • Erstberuf: Künstler & Zeichenlehrer (ohne entsprechenden Schulabschluss
  • Zeichenlehrer für Kinder amerikanischer Schüler*innen von Sigmund Freud in Wien&raquo_space; Kontakt zur Psychoanalyse
  • intensive Beschäftigung mit Psychoanalyse, Lehranalyse bei Anna Freud
  • 1933: Emigration mit Familie in USA
  • in Boston: erste Praxis für Kinderanalyse
  • Lehre an verschiedenen amerikanischen Universitäten
    » Mitarbeit an Längsschnittprojekt zur Entwicklung psychisch gesunder Kinder (Berkeley)
    » Arbeit als Kliniker, Professor (Harvard)
  • Feldforschung innerhalb Gemeinschaften nordamerikanischer indigener Bevölkerung
26
Q

Grundgedanken Eriksons Entwicklungstheorie

A
  • Erweiterung Freuds Konzept in Richtung sozialer Dimension
    > zu den jeweils dominanten PSYCHOSEXUELLEN FUNKTIONSWEISEN > PSYCHOSOZIALE KRISEN
    > (8) Krisensituationen > jeweils einen psychosozialen Konflikt
  • Verständnis der Entwicklung nur im sozialen Kontext
  • Entwicklung über gesamte Lebenszeit (8 Phasen/ Stufen)
  • Methodologie: direkte Beobachtung von Kindern, Kulturvergleich
  • Entwicklungskrise: Ungleichgewicht innerhalb der Persönlichkeitsstruktur des Kindes (s. Freud) UND UNgleichgewicht zwischen Kind & Umgebung
  • erfolgreiche Bewältigung
    » keine notwendige Voraussetzung für nächsthöhere Stufe
    » jedoch höhere % des Erfolgs auf späteren Stufen
  • auf jeder Stufe: zwei widerstreiten Tendenzen: gesundes & weniger gesundes Persönlichkeitscharakteristikum
  • gelöste Krise <> beiden Seiten zu einem Teil der Persönlichkeit
27
Q

Identität

A
  • trotz ständiger Veränderung als in Übereinstummung (mit früheren Selbst + Bild von anderen)
  • Bewusstsein der eigenen Art mit Erfahrungen umzugehen
  • Einklang mit Anforderungen & Erwartungen
  • über gesamte Lebensspanne (v.a. Adoleszenz)
28
Q

Gegenseitigkeit

A

Entsprechung des eigenen Handelns & der anderen

==> ich-psychologische Ausrichtung
==> Bedürfnis nach Symmetrie & Harmonisierung

29
Q

Urvertrauen vs. Missvertrauen

A

(1. LJ)
- Urerfahrung: Grundstein einer gesunden Entwicklung
- Aufbau von Vertrauen bei Erfüllung von Bedürfnisse nach Nahrung, Zuwendung & Fürsorge des Säuglings
- radikale Schädigung&raquo_space; Entfremdung, Rückzug auf sich selbst, Hospitalismus, Depression
- Wichtige Sozialpartner*in: Mutter/ primäre Bezugsperson!

30
Q

Autonomie vs Scham / Zweifel

A

(2-3 LJ)
- Autonomie durch Emanzipation von primärer Bezugsperson durch neue Fähigkeiten (Gehen, Sprechen, Ausscheidungskontrolle)
- Unterstützung durch Eltern: Kind Dinge allein machen lassen
- Scham & Selbstzweifel durch permanentes Brechen des kindlichen Willens
- wichtige Sozialpartner*in: Eltern!

31
Q

Initiative vs. Schuldgefühl

A

(3-6 Jahre)
- neue Voraussetzungen: freiere, kraftvollere Bewegungen, erhöhtes Sprachvermögen, deutliche erweiterte Vorstellungswelt
—> Erweiterung & Erkundung des Lebens- & Aktivitätsraum
—> Selbstständigkeit & Initiative
- Lernen, dass einige Dinge nicht erlaubt, weil Interessen anderer Familienmitgliederinnen betroffen
- Lösung des Konflikts durch Identifikation/ Rollenübernahme, Erprobung von Idealrollen
- wichtige Sozialpartner
in: Familie!

32
Q

Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl

A

(6 Jahre- Pubertät)
- Schuleintritt
Bedürfnis: nützlich sein —> Anerkennung
- Lernen d Zusammenhangs zwischen Ausdauer & Erfolg
- Entwicklung von Freude an eigener Produktivität
keine Befriedigung —> Gefühl von Unzulänglichkeit & Minderwertigkeit
- unausgeglichene Erfahrung —> Risiken: Arbeitsvergessenheit, verabsolutiertes Pflichtgefühl + Arbeitsscheue aus Angst vor Versagen
- wichtige Sozialpartner*in: Lehrkräfte, Peers aus näheren Umgebung

33
Q

Identität vs. Rollenkonfusion

A

(bis ca. 20)
- Entwicklungsaufgabe: Ablösung von Eltern
- Jugendlicher: selbst in Frage & Suche nach Identität
in verschiednen Bereichen umfassende Persönlichkeit (Familie, Beruf, Geschlechterrollen, Politik, Religion)
- unbefriedigende Identitätsfindung —> „ewige Pubertät”, Ruhelosigkeit, voreilige Begeisterungsfähigkeit für abrupte Veränderungen
- wichtige Sozialpartner
in: Gruppe der Peers

34
Q

Intimität vs. Isolierung

A

(ca. 20 - 40)
- geklärte Identität —> tragfeste Partnerschaft & Intimität
- wichtigstes Ereignis: Liebesbeziehungen (Basis: Bindung + geteilte Identität)
» fehlende sichere Ich-Identität&raquo_space; Furcht vor intimen Beziehungen/ Bindungen
- Nichtgelingen —> soziale Distanzierung& Isolierung
» Beziehungen oft kühl, berechnend
- wichtige Sozialpartnerin: Ehepartnerin, Lebensgefährtin, enge Freundinnen

35
Q

Generativität vs. Selbstabsorbtion

A

(ca. 40 - ca. 65)
- Generativität = Interesse an Erzeugung & Erziehung der nächsten Generation
- wichtig: Vertrauen in Zukunft, Fähigkeit zum Einsatz für andere
- solide Identität & soziale Einbindung —> Bedürfnis zu Geben
» Kinder, soziales Engagement, künstlerische oder wissenschaftliche Werke
- wichtigstes Ereignis: Elternschaft (oder Sorge, dass andere in lebenswerte Welt)
- nicht immer volles Gelingen mgl
» Erlebnis der eigenen generativen Begrenzung
» Gefühl drohender Stagnation
- wichtige Sozialpartnerin: Ehepartnerin, Lebensgefährtin, Kinder

36
Q

Integrität vs. Verzweiflung

A

(65 & älter)
- Aufgabe: Akzeptanz des Verlaufes des eigenen Lebens & als bedeutungsvoll
- Begrenztheit des menschlichen Lebens
- im besten Fall: vorausgegangene Krisenbewältigungen als Hilfe
- wo keine Integrität —> Abscheu vor anderen, sich selbst, seiner Geschichte, Enttäuschung über unerfüllte Hoffnungen & nicht erreichte Ziele

37
Q

Vergleich - beide

A
  • Wichtigste Entwicklungsaufgabe: adäquate Lösung des jeweiligen Konflikts
  • Triebkonzept (Lebens-und Todestrieb), Topologie der Persönlichkeit, die wesentliche Methodologie (Beobachtung an klinischen Einzelfallen, jedoch durch Kulturvergleiche)
38
Q

Erikson im Vgl (6)

A
  • Konfliktlösung nicht Triebreduktion, sondern Ausbalancierung entgegengesetzter Kräfte
  • Größeres Gewicht des psychosozialen Umfeldes (nicht nur Familie) auf Persönlichkeitsentwicklung
  • Durch Einbezug der sozialen Dimensionen —> individuelle Biographie weniger als bei -Freud von innen aus
  • Ich im Zentrum (nach Freud alles vom Es) <> sogenannten Ich-Psychologie
    Entwicklungsoptimist
  • Ich&raquo_space; Streben nach Erfahrung, also nicht nur defensiv tätig
39
Q

Schwächen (3)

A
  • Libido-und Triebkonzept
  • Annahmen über Zusammenhänge zw. Durchlaufen einzelner Entwicklungsphasen & Herausbildung best. Persönlichkeitszüge
  • Fehlen einer Verhaltenstheorie, für Erklärungen & Vorhersagen →mangelnde empirische Überprüfbarkeit / Falsifizierbarkeit theoretischer Aussagen
40
Q

Stärke

A

!! für empirische Forschung: Zusammenhangs zw Erziehung & Entwicklung

41
Q
A