Prüfungsvorbereitung Flashcards
Was Versteht man unter ökologischem Landbau?
- ganzheitliche Betrachtung der ökologischen Zusammenhänge von Boden, Pflanzen, Tieren.
- Respekt vor komplexen, teils nicht durchschaubaren Lebensvorgängen.
- Beachtung von Wechselwirkungen, nicht nur UrsacheWirkungsbeziehungen
- Das Wissen, dass jeder Eingriff Folgen für gesamten nat. Kreislauf hat
- Bewusster Verzicht auf leichtlösliche Mineraldünger, Pestizide, Gentechnik und Höchsterträge
- Förderung der Biodiversität durch Fruchtfolgen, Saumbiotope, Mischkultur
- Mit der Natur arbeiten nicht gegen sie
Was sind die allgemeinen Merkmale und Ziele des ökologischen Landbaus?
- möglichst geschlossener Betriebskreislauf
- flächenabhängige begrenzte Tierzahl und artgerechte Haltung
- Förderung bewährter Kultursorten und Zuchtrassen
- Erhaltung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit
- keine Verwendung von chemisch synth. PSM
- keine Verwndung von leichtlöslichen DM
- Ablehnung der Gentechnik bei Produktion und Verarbeitung
- Schutz und Erhaltung der Kulturlandschaft , u.a, durch Arten-, Boden-, und Gewässerschutz
- Qualitätsbeurteilung der Lebensmittel nicht nur nach ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten
- bewusster Verzicht auf Höchstleistungen
Wie ist der Umfang des ÖLB in Deutschland einzuschätzen, welches sind die Bundesländer mit dem höchsten Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche
- 7,5 % LN sind ÖLB
- in den letzten 20 Jahren Anstieg von ca 6000 Betrieben auf über 22000
- Badenwürtemberg, Bayern, Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern
Nennen Sie Phasen der Entwicklung des ökologischen Landbaus in Deutschland und charakterisieren Sie diese! (Zeitraum, Charakteristika, gesellschaftliche Rahmenbedingungen)
- 1924 Entstehung der biologisch dynamischen Agrarkultur ( Demeter ) durch Rudolf Steiner
- 1944 Organisch Biologischer Landanbau ( Müller / Rusch )
Warum nimmt der Boden eine zentrale Stellung in allen Bewirtschaftungssystemen des ÖLB ein?
Was versteht man unter der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise?
- landwirtschaftlicher Betrieb als Organismus/Individuum
- Verzicht auf ch. synth. Düngemittel & Pestizide
- Ackerbau und Tierhaltung Verbindlich in jedem Betrieb
- Anwendung von “Präparaten”
- Beachtung von irdischen und kosmischen Rhythmen ( z.B. Mondphasen)
Nennen Sie Besonderheiten, die die BDW von anderen Richtungen unterscheidet!
- Präparate
- irdische/kosmische Rhythmen
- anthroposophische Grundlage
Was sind Feldpräparate und Kompostpräparate? Warum werden sie eingesetzt?
Feldpräparate: Hornmist oder Hornkieselpräparate werden in körperwarmen Regenwasser handgerührt und geben so die in den Präparaten gespeicherten Kräfte an das Wasser ab. Allerdings nur für 3 Stunden und bei Trichterbildung beim Rühren. Zum Spritzen in “homöopathischen” Dosen.
Kompostpräparate: verschiedene Teile von Tieren werden mit Pflanzenteilen, Auszügen, Säften o.ä. gefüllt, getrocknet oder gelagert und dann in geringen Dosierungen dem Kompost beigeben. Sie sollen der Selbstregulation biologischer Systeme dienen.
Warum?
- zur Stärkung der Äther und Astralleibe
- Bodenleben aktivieren und stärken
- Leistungsfähigkeit der Tiere, Pflanzen und Böden erhöhen und erhalten
- Lagerfähigkeit verbessern
- höhere Qualität der der Erzeugnisse durch bessere Inhaltsstoffe
- Gesundheit des Menschen fördern
Nennen Sie Bildschaffende Methoden und erklären Sie diese!
- Kupferchloridkristallisation ( Kupferchloridlsg auf Glasplatte kristallisiert unregelmäßig, bei Zugabe von Pflanzensaft oder Bodenextrakt wird das Kristallbild geordnet)
Steigbild: verdünnte Salzlösungen (z. B. von Eisensulfat und Silbernitrat) & in wäßriger Lösung verdünnte zu untersuchende Substanzen dazu. Nun läßt man aber nicht alle Lösungen zusammen in der Waagerechten auskristallisieren, sondern einzeln nacheinander senkrecht einen Papierstreifen hochsteigen.(Form der Papierchromatographie)
Was versteht man unter dem organisch-biologischen Landbau?
- Produktionsrichtung, die sich am Organismusgedanken im Zusammenspiel zwischen Hoforganismus und den Lebewesen orientiert
- nat. Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft schützen
- Lebensmittel mit hohem gesundheitlichem Wert erzeugen
- aktiver Arten und Umweltschutz betreiben
- Umweltbelastungen vermeiden
- artgerechte Nutztierhaltung
- Beitrag leisten zur Lösung der weltweiten Rohstoff und Energieprobleme
- Grundlage schaffen zur Entwicklung freier bäuerlicher strukturen
Nennen Sie die Begründer des ökologischen Landbaus in Europa und charakterisieren Sie deren Leistungen!
- Maria und Dr Hans Müller entwickeln 1951 mit Dr. Hans Peter Rusch die organisch biologische Anbaumethode
- mehr als 60 Jahre Aufklärungs und Schulungsarbeit zum Thema ökologischer Landbau, Publikationen, Anstoß und Vorlage für die weite Verbreitung der ökologischen Landwirtschaft und Gründung mehrerer Landesverbände.
Was versteht man unter Permakultur! Gibt es Unterschiede zum ökologischen Landbau?
- PK ist ein komplettes landwirtschaftlisches Ökosystem, das so entworfen wurde, dass die hineingesteckte Arbeit minimiert und der Ertrag maximiert wird
- Arbeiten mit der Natur, abwartendes, überlegtes Beobachten statt gedankenloser Aktion
- betrachtung des Systems als Ganzes
- optimierung im Sinne einer langfristigen Produktivität
- bestmögliche Selbstregulation
- 1978 Bill Mollison ( AUS ) veröffentlicht sein Buch “Permaculture One”, Grundstein der PK. ausgezeichnet mit alternativem Nobelpreis
Was ist das Prinzip der Düngung im ÖLB? Welche Düngerformen sind im ÖLB erlaubt?
- Erhöhung der Humusgehalte, Bodenaktivität und Verbesserung der Bodenstruktur
- kein Mineral N
- organische Düngung ( Humuswirtschaft, Stallmist) bei möglichst geschlossenen Stoffkreisläufen
- Stickstofffixierung durch Leguminosen
- Fruchtfolgeglieder zur Gründüngung, Zwischenfrüchte und Einarbeiten der Ernterückstände
- Kalken erlaubt zum Entgegenwirken der Bodenversauerung
- Gesteinsmehle, Kalke, Kaliumsulfat, verschiedene natürlich vorkommende Mineralien, Schwefel und Spurenelementdünger
Beschreiben sie die besondere Stellung der Wirtschaftsdünger?
- Gülle, Jauche, Mist, Futterrreste, Rindenmulch, Klärschlammreste Biogas, Stoppel einarbeitung
- wirtschaftsdünger unverzichtbar , durch Verzicht auf Mineral N ( eine Milchkuh produziert bspw. je nach Besatzstärke und Nahrungsangebot um die 40kg N /ha / a oder 100dt Rottemist)
- da vom eigenen Hof produziert senkt der Wirtshaftsdünger enorm die Kosten
- neben N, P ,K auch Ca , Mg und Spurennährstoffe enthalten
Nennen Sie mineralische Ergänzungsdünger, die im ÖLB eingesetzt werden.
- Kalkdünger: Konvertkalk mit Phosphor, Thomaskalk, Hüttenkalk, Algenkalk, Gesteinsmehle
- Phosphatdünger: Thomasphosphat, Hyperphos,
- Kalidünger: Patentkali, Kaliumsulfat
Warum sind leichtlösliche Düngemittel nicht zugelassen?
- Düngung nicht pauschaler Nährstoffersatz als Reaktion auf Entzugswerte
- Grundwasserschutz ( Nitrate,..)
- Prinzip des ÖLB = Schaffung eines gesunden Bodens durch Zufuhr von organischer Substanz ( Humusbildung) und angepasstes Begrünungsmanagement
- Überprüfung der Nährstoffverfügbarkeit durch regelmäßige Bodenproben
- Ressourcenschonung durch Verwendung von Wirtschaftsdünger
Was versteht man unter Gesteinsmehl?
- mineralgemische, deren Korngrößenverteilung zu 80% kleiner als 0,09mm sein muss
- zermahlenes Mineralgestein ( Tiefen/Ergussgestein (Granit ,Basalt..), Tonmehle aus ungefestigtem Sedimentgestein (Quarz, Glimmer, Feldspat..), Algenkalk (abgestorbenes Gerüst von Rotalgen))
Nennen Sie Beispiele für Gesteinsmehle und deren Anwendungsgebiete!
- Tierhaltung: als Einstreu zur Bindung von Ammoniak, Trocknungseffekt, Mineralstoffanreicherung der Hofdünger
- Futter: partielle Nährstoffversorgung, Ballaststoff, Puffersubstrat gegen Übersäuerung im Verdauungstrakt, Verbesserung der Tiergesundheit
- Pflanzenbau: Boden: Bodenverbesserung, Mineralstoffzufuhr, bevorzugt in Mist und Kompost gestreut ( Bentonit..)
- Pflanze: Abwehr von Schadorganismen, Erhaltung der Resistenz, Mineralstoffzufuhr
Bsp: Tonmehl ( Bentonit, Montmorillonit, Kaolinit ); Algenkalk: mit Kalk, Mg, Spurenelemente, Aminosäuren; Urgesteinmehl: Tiefengestein mit Hauptbestandteil Silikat
Warum strebt der ökologische Landbau eine eigene Züchtung an?
- konventioneller Anbau hat andere Anbaubedingungen als ökologischer, dadurch andere Ziele und Schwerpunkte
- tolerante und resistenete Sorten gegen samenbürtige Krankheiten benötigt
- langstrohige Sorten benötigt ( höheres Nährtsoffaneignungsvermögen, Stroh für Tierhaltung)
- Erhalt von ursprünglich konventionell gezüchteten Sorten
- relevant für Sorten mit hoher Bedeutung und alte Sorten, die erhalten werden sollen
Was ist der Unterschied zwischen Hofsorte und Hochleistungssorten?
Hochleistungssorten sind fast immer auf maximale Erträge und gute Erntbarkeit hin gezüchtet. Sie müssen nicht besonders hoch wachsen, weil Schattenwurf gegen Unkraut durch Herbizide ersetzt werden kann und krankheiten durch PSM kontrolliert werden.
- Optisch einwandfreie Produkte ( normiert),
- erhöhte Toleranz gegen abiotische Faktoren
- effiziente Aufnahme von Nährstoffen
Hofsorten sollen:
- langstrohig sein ( Stroh als Einstreu/Tierhaltung), hoher Halm, tieferes Durchwurzeln
- Standfestigkeit ( wegen höherer Länge Gefahr durch umknicken, deshalb keine brüchigen sondern elastische Halme erwünscht
- Bestockung ( 3-5 Triebe für optimale Pflanzen/Ähren)
- Rasche veg. Entwicklung zur Unterdrückung von Beikräutern
- Ähre : mittlerer bis langer Abstand zum Fahnenblatt ( gegen Pilzbefall)
- Gesundheit ( Geringer Krankheitsdruck)
- Harmonie im Wuchs