Projektmanagement Flashcards

1
Q

Projektmanagement Definition

A

Ein Projekt ist eine temporäre Unternehmung mit spezifischen Zielen, gekennzeichnet durch Einmaligkeit der Bedingungen, Komplexität, klare Zielvorgaben, Interdisziplinarität, zeitliche Befristung, Teamarbeit und begrenzte Ressourcen. Nach DIN 69901 umfasst Projektmanagement Grundlagen, Prozesse, Methoden und Begriffe im Projektmanagement.

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2
Q

Merkmale von Projekten:

A
  • Einmaligkeit der Bedingungen: Jedes Projekt hat einzigartige Rahmenbedingungen.
  • Komplexität: Projekte sind meist komplex und umfassen verschiedene Fachgebiete.
  • Klare Zielvorgabe: Ein Projekt verfolgt spezifische, klare Ziele.
  • Zeitliche Befristung: Projekte haben einen definierten Anfangs- und Endtermin.
  • Teamarbeit: Projekte werden von Teams durchgeführt.
  • Ressourcenbegrenzung: Projekte haben limitierte finanzielle, personelle und andere Ressourcen.
  • Lösung häufig diffus: Die Lösung des Projekts ist oft anfangs nicht klar definiert.
  • Begrenzung gegenüber anderen Vorhaben: Projekte sind klar von anderen Aktivitäten abgegrenzt.
  • Neuartigkeit: Projekte beinhalten oft innovative oder neue Ansätze.
  • Projektspezifische Organisation: Jedes Projekt hat eine spezifische Organisationsstruktur.
  • Besondere Bedeutung: Projekte haben oft eine hohe Bedeutung für die Organisation.
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3
Q

Gründe für das Scheitern von Projekten:

A
  • Nebulöse Ausgangssituationen
  • Unzureichend analysierte Geschäftsprozesse
  • Unklare Zieldefinition
  • Unterschätzung der Komplexität
  • Falsche oder fehlende Risikoberücksichtigung
  • Häufige Änderungen der Anforderungen
  • Nicht einbezogene Wissensträger
  • Unqualifizierte oder unmotivierte Teammitglieder
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4
Q

Nutzen des Projektmanagements:

A
  • Planbarkeit der Projekte
  • Erleichterte Führbarkeit
  • Erhöhte Produktivität
  • Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter
  • Transparente und reduzierte Projektkosten
  • Verkürzte Projektdauer
  • Verbesserte Objektqualität
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5
Q

Unterschied zwischen internen und externen Projekten

A
  • Interne Projekte: Auftraggeber ist die interne Organisation (z.B. Management). Erfolgsdefinition kann politisch gefärbt sein.
  • Externe Projekte: Auftraggeber ist ein externer Kunde. Klare Messgrößen für Erfolg und Misserfolg.
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5
Q

Richtige Zielsetzung

A

Zielsetzung sollte konkret, messbar und zeitgebunden sein, wie etwa “10 kg bis zum 1. Mai abnehmen, jede Woche 1 kg verlieren und das Gewicht halten”.

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6
Q

Zielstrukturierung

A
  • Randbedingungen und Sollziele: Diese bestimmen die Rahmenbedingungen und die spezifischen Ziele des Projekts.
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7
Q

Eigenschaften von Zielen

A
  • Ziele müssen:
    o In der Zukunft liegen
    o Im Projektauftrag enthalten sein
    o Nachweisbar das Projektende und die Erfüllung der Aufgaben dokumentieren
    o Durch den Projektleiter fixiert werden
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8
Q

SMART-Ziele

A
  • Schriftlich und spezifisch: Präzise und unmissverständlich
  • Messbar: Klar definierte Erfolgskriterien
  • Achievable: Ziele sollen erreichbar sein
  • Realistisch: Erreichbar mit den vorhandenen Ressourcen
  • Terminlich strukturierbar: Klare Zeitvorgaben
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9
Q

Ziele vs. Aufgaben

A
  • Ziele: Endzustand, der erreicht werden soll
  • Aufgaben: Schritte, die unternommen werden müssen, um die Ziele zu erreichen
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10
Q

Zielinhalt

A
  • Strategische Ziele: Beitrag zur Unternehmensstrategie (z.B. Marktführerschaft)
  • Operative Ziele: Kosten, Zeit und Leistung im Projekt
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11
Q

Projektvision und Zielhierarchie

A
  • Projektvision: Oberstes strategisches Ziel, das die Bedeutung des Projekts für das Unternehmen definiert
  • Strategische Projektziele: Langfristige Ziele, die das Projekt unterstützen
  • Operative Projektziele: Konkrete, umsetzbare Ziele innerhalb des Projekts
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12
Q

Zeitbezug und sachlicher Geltungsbereich

A
  • Zeitbezug: Bis wann sollen Ziele erreicht sein
  • Sachlicher Geltungsbereich: Bereich, in dem das Ziel umgesetzt werden soll
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13
Q

Zielausmaß

A
  • Festlegung der Intensität: Konkretisierung des Umfangs der Zielerreichung (z.B. Minimierung oder Maximierung bestimmter Größen)
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14
Q

Zielpräzisierung

A
  • Ziele müssen in verschiedenen Projektphasen (Vorstudie, Planung, Ausführung) konkretisiert werden.
  • Änderungen von Zielen erfolgen formal durch Antrag, Analyse, Bewertung der Konsequenzen und Entscheidung.
  • Zielmatrix hilft, Beziehungen zwischen Zielen zu analysieren, z.B. Zielkomplementarität oder Zielkonflikte.
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15
Q

Priorisierung von Zielen

A
  • Ziele sollten gemeinsam mit dem Auftraggeber priorisiert werden, um im Konfliktfall entscheiden zu können, welchem Ziel mehr Bedeutung beigemessen wird.
  • Eine sachliche und einvernehmliche Priorisierung ohne bestehende Konflikte ist einfacher.
  • Dokumentationsmethoden:
    o Rangfolge der Ziele (z.B. von 1 bis 10)
    o MuSCoW-Prinzip (Must-have, Should-have, Could-have, Won’t-have)
    o Die Priorisierung sollte dokumentiert und von allen Beteiligten verabschiedet werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
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16
Q

Zielkonflikte

A
  • Ziele können sich unterstützen, neutral zueinander verhalten oder einander ausschließen.
  • Konkrete Beispiele für Zielkonflikte:
    o Leistung/Qualität vs. Kosten
    o Leistung/Qualität vs. Zeit
    o Zeit vs. Kosten
  • Lösungsansätze bei Zielkonflikten:
    o Vergleichbarkeit durch Bewertung und Gewichtung
    o Festlegen von Mindestniveaus
    o Hauptziel festlegen und andere Ziele vernachlässigen
    o Priorisierung und zeitliche Reihung
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17
Q

Anforderungsmanagement

A
  • Ziele werden in konkrete Anforderungen überführt (Requirements Engineering).
  • Beispiel: “Falls der Toner leer ist, muss das Kopiergerät den Anwender über eine Meldung im Display informieren.”
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18
Q

Zielüberprüfung in der Projektumsetzungsphase

A
  • Kontrollarten:
    o Ergebniskontrolle (Soll-Ist-Vergleich)
    o Planfortschrittskontrolle (Soll-Wird-Vergleich)
    o Prämissenkontrolle (Wird-Ist-Vergleich)
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19
Q

Vorgehensweise bei der Umfeldanalyse

A
  1. Abgrenzung des Projektes: Unterscheidung zwischen engem (z.B. Auftraggeber, Projektmanager, Lieferanten) und weiterem Projektumfeld (z.B. Gesellschaft, politische Instanzen).
  2. Stakeholderanalyse: Identifikation und Analyse der am Projekt beteiligten Personen und ihrer Interessen.
  3. Analyse sonstiger Einflussfaktoren: Untersuchung von Faktoren wie gesamtwirtschaftliche Entwicklung, technologische Entwicklung, politische Veränderungen.
  4. Ableitung von Maßnahmen zur Gestaltung der Umfeldbeziehungen: Systematische Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Sicherung der Projektbeziehungen.
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20
Q

Stakeholderstrategie und Maßnahmen

A

Die Clusterung und Analyse der Stakeholder sind essentiell für die Ableitung von Strategien und Maßnahmen:
* Beobachtungsstrategie: Wird bei weniger kritischen Stakeholdern angewendet. Diese Stakeholder werden regelmäßig überwacht, ohne zusätzliche Maßnahmen.
* Informationsstrategie: Richtet sich an Stakeholder mit direktem oder indirektem Einfluss. Sie werden kontinuierlich informiert, um ihre Erwartungen zu managen.
* Beteiligungsstrategie: Gilt für Stakeholder mit starkem Einfluss. Diese Stakeholder werden aktiv in das Projekt einbezogen, z.B. durch Workshops oder Steering-Committee-Sitzungen.

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21
Q

Kommunikationsstrategien

A

Es gibt verschiedene Kommunikationsstrategien, die je nach Bedarf und Stakeholder angewendet werden:
* Partizipative Kommunikationsstrategie: Einbindung der Stakeholder zur Wertsteigerung des Projekts.
* Diskursive Kommunikationsstrategie: Abwägen und Ausgleichen der verschiedenen Interessen.
* Repressive Kommunikationsstrategie: Einsatz von Druck oder Desinformation zur Durchsetzung von Projektzielen.

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22
Q

Aufgaben eines Projektleiters

A
  • Teams organisieren, verstehen, führen und strukturieren
  • Einflussprozess und situative Führung
    o Einfluss durch soziale Machtgrundlagen wie Belohnung, Zwang, Persönlichkeit, Wissen und Legitimation
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23
Q

Personale und strukturelle Führung

A
  • Kombination aus Struktur und Persönlichkeit führt zum Führungserfolg
    o Führungsphilosophie (Werte), Führungspolitik (Ziele), Führungsgrundsätze (Normen)
  • Anreizsysteme als Führungssubstitute
    o Monetäre und nicht-monetäre Leistungen (z.B. Vergütung, Altersvorsorge, Weiterbildung)
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24
Q

Zentrale Führungsaufgaben

A
  • Ressourcenmanagement, Kundenkontakte, Visionen kommunizieren, Teamgeist fördern
  • Kreativität stimulieren, Vertrauen schaffen, Mitarbeiter coachen
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25
Q

Führungsrollen

A
  • Strategischer Partner: Unternehmensstrategien entwickeln, Produktivität optimieren
  • Administrativer Experte: Operative Prozesse beherrschen
  • Change Agent: Organisationsentwicklung sichern
  • Mitarbeiter-Helfer: Motivation steigern, Personalentwicklung sicherstellen
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26
Q

Management by Objectives (MbO)

A
  • Führung durch Zielvereinbarung
    o SMART-Ziele: Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Realistisch, Terminiert
    o Regelmäßige Führungsprozesse zur Zielerreichung
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27
Q

Zielvereinbarungsgespräch

A
  1. Einstieg:
    o Zeitliche Wirkung: Ziele können langfristig, mittelfristig oder kurzfristig sein.
    o Inhalt: Unterscheidung zwischen strategischen und operativen Zielen.
    o Gültigkeitsbereich: Unternehmensziel, Bereichsziel, persönliches Ziel.
    o Konkretheitsgrad: Allgemeine oder konkrete Zielsetzungen.
    o Absichten: Ziele können für ein Projekt oder eine Periode festgelegt werden.
    o Feedback: Vereinbarung von Feedback-Terminen je nach Gesprächspartner.
  2. Inhalte:
    o Arbeitsplatz und Aufgaben: Anforderungen und zukünftige Aufgaben des Mitarbeiters.
    o Zielerreichung und Zielsetzung: Vereinbarung von konkreten Zielen zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter.
    o Probleme und Schwierigkeiten: Diskussion möglicher Hindernisse.
    o Rahmenbedingungen: Maßstäbe und Termine zur Überprüfung der Zielerreichung, notwendige Ressourcen.
    o Mitarbeiterressourcen: Überprüfung von Kenntnissen und Fähigkeiten.
    o Perspektiven: Angebote für Qualifizierungsmaßnahmen.
    o Monetäre Elemente: Klärung finanzieller Rahmenbedingungen, Gehalt, Prämien.
  3. Abschluss:
    o Bewertung: Besprechung der Ergebnisse nach Laufzeitende und Festlegung neuer Ziele.
  4. Beispiel für Zielvereinbarungen:
    o Quantitative Ziele: Reduktion der Lagerbestände.
    o Qualitative Ziele: Verbesserung der Lieferantenkontakte und Abstimmung zwischen Disposition und Einkauf.
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28
Q

Führung durch Delegieren von Aufgaben

A
  1. Prinzipien:
    o Delegation von Aufgaben, nicht Verantwortung.
    o Förderung der Selbständigkeit und Motivation der Mitarbeiter durch Vertrauen.
    o Langfristige Aufgaben mit eindeutigen Zielen und Verantwortlichkeiten.
  2. Management by Delegation:
    o Besprechungspunkte:
     Aufgabenübertragung und Rahmenbedingungen.
     Erwartete Ergebnisse und Vorgehensweise.
     Handlungsvollmachten und Rückmeldungen.
     Unterstützung durch den Vorgesetzten.
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29
Q

Kompetenzformen in Projektteams

A
  1. Fachkompetenz: Expertenwissen, berufliche Erfahrung, fachliches Know-how.
  2. Sozialkompetenz: Führungsfähigkeit, Kenntnis der Unternehmenskultur, positive Kontakte.
  3. Entscheidungskompetenz: Entscheidungsbefugnisse, Kontrolle über Ressourcen, Konfliktlösung.
  4. Anwendungskompetenz: Fähigkeit, die anderen Kompetenzen effektiv zu nutzen.
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30
Q

Rollen in Teams

A
  • Teamrollen: Handlungsorientiert, kommunikationsorientiert, wissensorientiert.
  • Gute Führungskräfte erkennen und nutzen die verschiedenen Charaktere und Neigungen im Team.
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31
Q

Messung von Persönlichkeit: The Big Five

A
  • Fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit:
    1. Extraversion: Geselligkeit, Enthusiasmus.
    2. Offenheit: Kreativität, Wissbegierde.
    3. Neurotizismus: Emotionale Stabilität.
    4. Verträglichkeit: Altruismus, Takt.
    5. Gewissenhaftigkeit: Organisation, Zuverlässigkeit.
  • Clusteranalysen: Identifizieren drei Typen basierend auf Big Five Profilen: resiliente, überkontrollierte, und unterkontrollierte Persönlichkeiten.
  • Korrelationen mit Führungserfolg: Gewissenhaftigkeit und Extraversion korrelieren positiv mit Führungserfolg, Neurotizismus negativ.
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32
Q

Der perfekte Projektleiter

A
  1. Fachkompetenz: Der Projektleiter verfügt über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung in der Branche oder im Bereich des Projekts. Dies ermöglicht ihm, die technischen Aspekte des Projekts zu verstehen und angemessen zu leiten.
  2. Führungsfähigkeiten: Der Projektleiter ist in der Lage, ein Team zu führen, zu motivieren und zu inspirieren. Er kann klare Ziele setzen, die Teammitglieder koordinieren und ihre Leistung effektiv steuern.
  3. Kommunikationsfähigkeiten: Gute Kommunikationsfähigkeiten sind entscheidend. Der Projektleiter muss effektiv mit dem Team, den Stakeholdern und anderen Beteiligten kommunizieren können, um sicherzustellen, dass jeder versteht, was zu tun ist und wie das Projekt voranschreitet.
  4. Organisationstalent: Ein effizientes Zeitmanagement und die Fähigkeit, Ressourcen optimal zu nutzen, sind essenziell für einen Projektleiter. Er muss in der Lage sein, den Zeitplan zu überwachen, Aufgaben zuzuweisen und sicherzustellen, dass alles rechtzeitig erledigt wird.
  5. Konfliktmanagement: Konflikte innerhalb des Teams oder mit Stakeholdern können auftreten. Ein guter Projektleiter kann Konflikte erkennen, sie angehen und zu einer Lösung führen, die die Interessen aller Parteien berücksichtigt.
  6. Entscheidungsfähigkeit: In einem Projekt müssen oft schnelle Entscheidungen getroffen werden. Ein Projektleiter sollte in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen, auch unter Druck und basierend auf den verfügbaren Informationen.
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33
Q

Profil der Projektmitglieder

A
  1. Fachliche Expertise
  2. Zuverlässigkeit und Engagement
  3. Teamfähigkeit und Kommunikation:
  4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  5. Eigenmotivation
  6. Verantwortungsbewusstsein
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34
Q

Bedeutung der Projektorganisation

A

Projekte bringen eine gewisse Unruhe in die normalerweise stabilen und gleichförmigen Abläufe eines Unternehmens. Daher stellt sich die Frage, wie die “Fremdkörper Projektorganisation” in die bestehende Stammorganisation integriert werden kann. Eine klare und effektive Projektorganisation hilft dabei, diese Integration zu erleichtern, indem sie die Rollen, Aufgaben und Befugnisse innerhalb des Projektes klar definiert

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34
Q

Primär- und Sekundärorganisation

A

In der Projektorganisation wird zwischen Primär- und Sekundärorganisation unterschieden. Die Primärorganisation umfasst die dauerhaften organisatorischen Einheiten wie Abteilungen und Gruppen, die hierarchisch miteinander verbunden sind. Diese sind für die Lösung von Daueraufgaben zuständig. Im Gegensatz dazu umfasst die Sekundärorganisation zeitlich begrenzte und spezielle Strukturen wie Stäbe, Arbeitsgruppen und Projektteams. Diese sind für die Lösung von Innovationsaufgaben und speziellen Projektanforderungen verantwortlich.

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35
Q

Ziele der Projektorganisation

A
  • Effizienz der Ressourcennutzung: Durch klare Aufgabenverteilung und Ressourcenallokation.
  • Reduzierung des Koordinationsbedarfs: Durch klar definierte Zuständigkeiten und Kommunikationswege.
  • Steigerung der Entscheidungsqualität: Durch effektive Informationsweitergabe und Entscheidungsprozesse.
  • Förderung der Motivation: Durch klare Zielsetzungen und Transparenz innerhalb des Teams.
  • Steigerung der Lern- und Innovationsbereitschaft: Durch die Schaffung eines Umfelds, das kreative Ideen und Lösungsansätze fördert.
  • Verstärkung der Kunden- und Marktorientierung: Durch die Ausrichtung der Projektziele an den Bedürfnissen der Kunden und des Marktes.
  • Erhöhung der Flexibilität: Durch Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Anforderungen und Rahmenbedingungen.
  • Steigerung des Grades der Partizipation von Stakeholdern: Durch Einbindung aller relevanten Interessengruppen in den Entscheidungsprozess.
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36
Q

Projektorganisationseinheiten

A
  • Projektauftraggeber: Intern oder extern, der die Initiierung und Rahmenbedingungen des Projekts festlegt.
  • Projektleitung und Projektteam: Der Projektleiter ist für die Gesamtleitung und Umsetzung des Projekts verantwortlich. Das Projektteam führt die eigentliche Arbeit aus und besteht aus Mitgliedern mit verschiedenen fachlichen Kompetenzen.
  • Projektmanagement-Office (PMO): Koordiniert und unterstützt das Projektmanagement und stellt sicher, dass alle Projekte nach den Unternehmensstandards durchgeführt werden.
  • Projektcontroller: Verantwortlich für das Controlling des Projekts, Überwachung von Zeitplänen, Kosten und Qualität sowie das Aufzeigen von Abweichungen und möglichen Korrekturmaßnahmen.
  • Projektausschüsse: Lenken und überwachen größere Projekte oder mehrere Projekte gleichzeitig (Multiprojektmanagement).
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37
Q

Herausforderungen und Besonderheiten

A

Die Führung in Projekten unterscheidet sich oft von der Führung in der Linienorganisation. Projektleiter müssen Teams führen, die oft aus Mitarbeitern verschiedener Abteilungen und Hierarchieebenen bestehen. Sie müssen interdisziplinäre Teams koordinieren, kreative Problemlösungen fördern und flexible Kommunikationswege etablieren, um die dynamischen Anforderungen von Projekten zu bewältigen.

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38
Q

Stabs-Projektorganisation

A

Merkmale:
* Projektstäbe werden in die bestehende Organisation eingebettet.
* Der Stab hat eine beratende Funktion ohne direkte Entscheidungsbefugnis.
Vorteile:
* Einfache organisatorische Umsetzung.
* Flexibler Personaleinsatz.
* Der Stab fungiert als Vermittlungsinstanz.
* Relativ hohe Akzeptanz der erarbeiteten Lösungen.
Nachteile:
* Problem der Verantwortungsübernahme.
* Fehlende Identifikation mit dem Projekt.
* Verlängerte Reaktionszeit.
* Spannungsverhältnis zwischen Stab und Linie.

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39
Q

Matrix-Projektorganisation

A

Merkmale:
* Gleichzeitig zwei Gliederungsmerkmale: funktionsorientierte und projektorientierte Leitung.
* Mitarbeiter haben eine Doppelunterstellung.
Vorteile:
* Mehr Verantwortungsgefühl bei den Mitarbeitern.
* Keine Unsicherheit für Mitarbeiter bezüglich ihrer Position.
* Gezielte Übertragung von Spezialwissen.
* Flexibler Personaleinsatz.
Nachteile:
* Konfliktpotential wegen Doppelunterstellung.
* Hoher Dokumentationsaufwand.
* Verantwortungsdiffusion (“Schwarzer Peter” wird herumgereicht).

40
Q

Reine Projektorganisation

A

Merkmale:
* Projekte sind vollständig aus der Linienorganisation ausgegliedert.
* Projektleiter hat volle Verantwortung und Weisungsbefugnis.
* Mitarbeiter sind ausschließlich dem Projekt zugeordnet.
Vorteile:
* Hohe Motivation und Identifikation der Mitarbeiter.
* Eindeutige Weisungsbefugnis des Projektleiters.
* Projekte funktionieren wie “Unternehmen im Unternehmen”.
Nachteile:
* Probleme bei der Akzeptanz des Projektergebnisses in der Linienorganisation.
* Schwierige Wiedereingliederung der Mitarbeiter nach Projektende.

41
Q

Verzahnung von Projektmanagement und Phasen

A
  • Projektvorbereitung: Ideenentwicklung und Anforderungsanalyse.
  • Konzeption: Entwicklung von Alternativkonzepten und deren Bewertung.
  • Projektspezifikation: Detaillierte Spezifikation der Lösung.
  • Dokumentation: Dokumentation des Projekts für Nachvollziehbarkeit und Schulungszwecke.
  • Abnahme: Formale Abnahme des Projekts durch den Auftraggeber.
  • Schulung: Schulung der Nutzer und Übergabe der Projektergebnisse.
41
Q

Beispiel Investitionsprojekte – Projektphasen

A
  1. Projektvorbereitung: Initiale Phase zur Definition von Ideen und Anforderungen.
  2. Projektplanung: Detaillierte Planung der Projektschritte und Ressourcen.
  3. Projektkontrolle und -steuerung: Überwachung des Projektfortschritts und Anpassungen bei Problemen.
  4. Implementierung: Umsetzung der geplanten Maßnahmen und Realisierung des Projekts.
  5. Inbetriebnahme: Abschließende Phase mit der Übergabe, Abnahme und Schulung.
  6. Wartung: Nachsorge und Wartung nach der Inbetriebnahme.
41
Q

Führungsaufgaben nach DIN

A
  1. Initialisieren: Projekte beginnen und vorbereiten.
  2. Definieren: Ziele, Anforderungen und Rahmenbedingungen festlegen.
  3. Planen: Detaillierte Projektplanung einschließlich Zeitplan, Ressourcen und Budget.
  4. Steuern: Überwachung und Steuerung der Projektfortschritte.
  5. Abschluss: Formeller Projektabschluss mit Dokumentation und Evaluierung.
42
Q

Ein einfaches Phasenmodell

A

Projekte beginnen mit einem Meilenstein, z. B. dem “Projektstart”. Am Ende jeder Phase steht ebenfalls ein Meilenstein, der ein bedeutendes Ereignis kennzeichnet und ein überprüfbares Ergebnis sowie einen festgelegten Termin enthält. Beispiele für Phasenergebnisse sind eine schriftliche Zieldefinition, ein fertiges Produkt oder ein Testbericht.

43
Q

Phasen und Meilensteine

A
  • Meilensteine unterteilen ein Projekt in zeitliche Abschnitte und markieren den Übergang zwischen Phasen.
  • Phasenergebnisse müssen überprüfbar sein und dienen als Input für die nächste Phase.
  • Meilensteine stehen in enger Beziehung zu den Projektzielen und decken alle drei Zielgrößen des magischen Dreiecks (Zeit, Kosten, Qualität) ab.
  • Zwischenziele und deren termingerechte Erreichung sind wichtig für den Gesamterfolg des Projekts.
44
Q

Wasserfallmodell

A
  • Lineares Phasenmodell: Jede Phase fließt in die nächste, Ergebnisse einer Phase dienen als Grundlage für die nächste.
  • Phasen: Systemanalyse, Spezifikation, Architekturentwurf, Codierung, Integration und Test, Installation, Betrieb und Wartung.
  • Probleme: Später Test, keine Rückkopplungen, starr und unflexibel, Dokumentengetrieben.
44
Q

Projektstrukturplan, Ablauf- und Terminplanung

A
  • Meilensteine können in Balkenplänen visualisiert werden.
  • Netzplantechnik hilft bei der Berechnung der Meilensteintermine.
  • Ein Projektstrukturplan teilt das Projekt in Arbeitspakete, die im Netzplan dargestellt werden.
45
Q

Beispiele für Phasenmodelle

A
  • Phasenmodelle variieren je nach Projektart (Investitionsprojekte, Entwicklungsprojekte, Organisationsprojekte).
  • Typische Phasen: Initialisierung, Planung, Realisierung, Abschluss.
  • Jedes Modell erzeugt spezifizierte Ergebnisse, die für den weiteren Verlauf genutzt werden.
46
Q

Weiterentwicklung durch V-Modell

A
  • V-Modell: Teilt den Prozess in Verfeinerung (Entwicklung und Verifizierung) und Integration (Validierung).
  • Ziel: Qualitätssicherung der Zwischenergebnisse.
47
Q

Nichtlineare Phasenmodelle: Spiralmodell

A
  • Iterative Ansätze: Phasen werden wiederholt durchlaufen (Iterationen).
  • Vorteile: Flexibilität, Anpassung an neue Anforderungen, frühzeitige Prüfungen.
  • Nachteile: Keine genaue Aussage über Dauer und Aufwand, schwierig für Vertragsmodelle
48
Q

Definition und Bedeutung: Vorgehensmodelle

A

Vorgehensmodelle beschreiben die Aufbau- und Ablauforganisation von Projekten, wobei der Schwerpunkt auf der Beschreibung der durchzuführenden Prozesse liegt. Diese Modelle dienen als Muster für konkrete Projekte und idealisieren und abstrahieren systematisch die aufeinander abgestimmten Prozesse, Aktivitäten, Rollen, Ergebnisse, Projektphasen und Methoden für eine bestimmte Klasse von Problemen. Sie sind projekt- und branchenabhängig und können z.B. in der IT für die Entwicklung von Individualsoftware, die Einführung von Standardsoftware, ein Business-Intelligence-Projekt oder den Aufbau eines Netzwerks verwendet werden.

48
Q

Prototyping

A
  • Erstellung eines Prototyps während der Analyse- und Entwurfsphase.
  • Ziel: Anforderungen entdecken und Machbarkeit prüfen.
  • Weiterentwicklung: Entweder wird der Prototyp zum Endsystem weiterentwickelt oder das System wird neu entwickelt, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen.
49
Q

Funktionen und Nutzen: Vorgehensmodelle

A

Vorgehensmodelle integrieren bewährte Praktiken der Projektdurchführung und stellen somit konserviertes Wissen bzw. Best Practices dar. Sie helfen, Projekte strukturiert, vereinheitlicht, vergleichbar und wiederholbar durchzuführen, was zu einer höheren Erfolgsquote beitragen soll. Sie senken Kosten, standardisieren Projekte, verbessern die Prozess- und Ergebnisqualität, erleichtern die Kommunikation und Handhabung von Projekten und erhöhen die Transparenz von Abläufen und Verantwortlichkeiten.

50
Q

Vorgehensmodelle bestehen aus

A
  • Projektphasen und Meilensteinen: Zeitliche Abschnitte im Projektverlauf
  • Aktivitäten: Vorgänge im Rahmen des Modells
  • Produkten: Ergebnisse der Aktivitäten
  • Rollen: Aufgaben und Verantwortlichkeiten
  • Prozesse: Strukturierte Abfolge der Aktivitäten
  • Hilfsmittel: Methoden, Werkzeuge, Checklisten, Vorlagen
50
Q

Schätzverfahren sind wichtig, aber: Vorsicht!

A

Schätzungen sind oft schon zu Beginn eines Projekts erforderlich, bevor der Projektinhalt vollständig verstanden wird. Die Ergebnisse dieser Schätzungen werden oft verbindlich gemacht, obwohl sie unsicher sind. Viele Unternehmen erfassen keine Aufwandsdaten systematisch, sodass sie nur in den Köpfen der Entwickler oder Projektleiter existieren, was ungenau ist. Häufig gibt es politischen Druck, Schätzungen zu verringern, obwohl diese reduzierten Schätzungen dann als verbindliche Vorgaben gelten. Extremfälle dieser Problematik sind sogenannte “Todesmarsch-Projekte”, bei denen Schätzungen 50% oder mehr unter vernünftigen Werten liegen.

51
Q

Klassifikation: Vorgehensmodelle

A
  • Linear vs. Nichtlinear: Lineare Modelle durchlaufen die Phasen einmal, nichtlineare mehrfach.
  • Reichhaltig vs. Agil: Reichhaltige Modelle sind umfassend dokumentiert, agile Modelle sind schlanker und flexibler.
  • Prozessorientiert vs. Artefaktorientiert: Prozessorientierte Modelle fokussieren auf Aktivitäten, artefaktorientierte auf Ergebnisse.
  • Projektphasen vs. Projektmanagementphasen: Die ersten beschreiben den Projektverlauf, die zweiten die Aktivitäten im Rahmen des Projektmanagements.
51
Q

Probleme und Herausforderungen von Vorgehensmodellen

A
  • Standardisierung ist ein wesentliches Instrument für rationales Arbeiten, aber jedes Projekt ist einzigartig.
  • Vorgehensmodelle sollen Rahmen schaffen, nicht alle Situationen regeln.
  • Sie ersetzen nicht den kompetenten und denkenden Mitarbeiter. Wenn Modelle Prozesse stur ohne Sinn ausführen lassen, verfehlen sie ihren Zweck und führen zu lähmender Bürokratie.
  • Ein Vorgehensmodell muss zur Organisation passen und sinnvoll angepasst werden, um Akzeptanz und Effektivität zu gewährleisten. Die Einführung eines Vorgehensmodells ist selbst ein Projekt und benötigt sorgfältige Planung und Umsetzung.
52
Q

Der Begriff „Aufwand“ im Projektmanagement

A

Im Rechnungswesen ist der Begriff “Aufwand” klar definiert als periodisierte, erfolgswirksame Ausgaben. Im Projektmanagement hingegen bezieht sich “Aufwand” häufig auf die geschätzte Arbeitszeit zur Erledigung einer Aufgabe. Aufwand entsteht durch die Nutzung von Ressourcen, und die Aufwandsplanung ist eine wichtige Vorarbeit für die Ressourcenplanung.

53
Q

Schätzung der Arbeitszeit

A

Jedes Arbeitspaket wird untersucht, um die erforderliche Arbeitszeit zu schätzen, gemessen in Personentagen, -wochen, -monaten oder -jahren. Neben der reinen Arbeitszeit spielt auch die Dauer eine Rolle, die von der Art der Arbeitserbringung abhängt. Arbeitsaufwandsschätzung ist eine wichtige Grundlage für die Ablaufplanung und die Kostenschätzung eines Projekts.

54
Q

Folgen von falschen Schätzungen

A

Unterschätzungen, besonders des Arbeitsaufwands, können den wirtschaftlichen Erfolg eines Projekts gefährden. Der geschätzte Aufwand beeinflusst maßgeblich die Kostenstruktur. Besonders in Entwicklungsprojekten sind die Arbeitszeiten der Entwickler oft der größte Kostenblock. Fehleinschätzungen können zu Imageschäden und hohen Vertragsstrafen führen.

55
Q

Zunehmende Bedeutung des Themas

A

Die Bedeutung der Aufwandsschätzung nimmt zu, da Risikozuschläge in der Kalkulation aufgrund verschärften Wettbewerbs und gestiegener Anforderungen an Transparenz und Risikomanagement nicht mehr möglich sind. Falsche Schätzungen können erhebliche Projektrisiken darstellen, die in manchen Branchen zu den größten und wichtigsten gehören.

56
Q

Probleme der Aufwandsschätzung

A

Aufwandsschätzung erfordert viel Erfahrung und genaue Zieldefinitionen. Innovationsgrad und schwer quantifizierbare Einflüsse wie Personalwechsel oder häufige Anforderungsänderungen erschweren die Schätzung.

57
Q

Analogieschluss und Methoden der Aufwandsschätzung

A

Zur Verbesserung der Genauigkeit wurden verschiedene Methoden entwickelt, die auf Erfahrungen basieren und als Analogiemethode bezeichnet werden. Wichtige Methoden sind die Multiplikatormethode, parametrische Methode, Expertenschätzung, Einzel- und Mehrfachbefragung, Delphi-Methode, Schätzklausur und Planungspoker.

58
Q

Expertenschätzungen

A

Expertenschätzungen nutzen das Fachwissen ausgewählter Personen. Der Aufwand wird für einzelne Vorgänge geschätzt und aggregiert, um den Gesamtaufwand zu bestimmen

59
Q

Einzel- und Mehrfachbefragung

A

Bei der Einzelbefragung gibt ein Experte eine Schätzung ab, was jedoch zu Fehlern führen kann. Die Mehrfachbefragung, bei der mehrere Experten unabhängig schätzen, versucht diese Risiken zu minimieren.

60
Q

Schätzklausur

A

Im Gegensatz zur Delphi-Methode legt die Schätzklausur Wert auf gruppendynamische Prozesse. Experten erarbeiten gemeinsam einen Projektstrukturplan und schätzen die Aufwände in offener Diskussion, was zu einer gemeinsamen Basis und geteilten Schätzungen führt.

60
Q

Delphi-Methode

A

Die Delphi-Methode ist ein mehrstufiges Befragungsverfahren, das die anonymen Schätzungen mehrerer Experten nutzt und in mehreren Runden Rückkopplungen ermöglicht.

61
Q

Planungspoker

A

Planungspoker ist ein agiles Schätzverfahren, bekannt aus dem Scrum-Ansatz. Es schätzt die Menge der zu leistenden Arbeit in Story Points, nicht in Personentagen, Stunden oder Geldeinheiten.

62
Q

Multiplikatormethode

A
  • Grundidee: Schätzung des Aufwands für die Erstellung eines Produkts anhand bestimmter messbarer Größen, z.B. Lines of Code (LoC) in der Softwareentwicklung.
  • Vorgehen: Erfahrungswerte aus vergangenen Projekten werden genutzt, um Kennzahlen abzuleiten, die mit der Produktgröße multipliziert werden.
  • Einflussparameter: Faktoren wie der Schwierigkeitsgrad der Softwareentwicklung beeinflussen die Kennzahl.
  • Linearer Zusammenhang: Es wird von einem linearen Zusammenhang zwischen Produktgröße und Arbeitsaufwand ausgegangen. In der Praxis steigt der Aufwand bei größeren Projekten überproportional aufgrund zunehmender Komplexität und Kommunikationsaufwand.
63
Q

Function Point Analysis (FPA)

A
  • Entwicklung: In den 1970er Jahren von Allan J. Albrecht bei IBM entwickelt.
  • Grundprinzip: Zerlegung der Gesamtaufgabe in kleinere Einheiten (Eingabe-/Ausgabedaten, Abfragen, archivierte Daten, Schnittstellenfunktionen).
  • Bewertung: Komponenten werden nach Komplexität bewertet, in Gewichtungen umgerechnet und mit Einflussfaktoren angepasst.
  • Anwendung: Objektive und nachprüfbare Aufwandsschätzung, Verwendung als Basis für weitere Kennzahlen in der Softwareentwicklung.
64
Q

COCOMO (Constructive Cost Model)

A
  • Entwicklung: Von Barry Boehm 1981 vorgestellt, später Anpassungen zu COCOMO II und COCOMO III.
  • Ansatz: Anpassung des Modells an spezifische Projektbedingungen durch “Prozesstreiber”.
  • Modelle: Enthält verschiedene Modelle für unterschiedliche Projektphasen und Detaillierungsgrade (Application Composition, Early Design, Post-Architecture).
  • Aufwandsschätzung: Detaillierte Analyse von Kostentreibern (Produkt-, Plattform-, Personal- und Projektfaktoren).
  • Vorteile: Gestufter Einsatz der Modelle je nach Projektfortschritt, objektive und nachvollziehbare Schätzungen, Nutzung von Erfahrungen aus früheren Projekten.
  • Nachteile: Schnell verändernde Softwareentwicklungsmethoden, hoher Aufwand für Schätzungen, Notwendigkeit eines Experten zur Einführung und Schulung.
65
Q

Planentwicklung ablauf

A
  1. Verantwortung festlegen
    In der Planungsphase eines Projekts wird zunächst geklärt, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Dies stellt sicher, dass klare Verantwortlichkeiten bestehen und jeder Beteiligte weiß, welche Aufgaben er zu erledigen hat.
  2. Reihenfolge der Aufgaben bestimmen
    Die Aufgaben werden in einer logischen Reihenfolge angeordnet, indem ihre Abhängigkeiten identifiziert werden. Dies erfolgt oft mit Hilfe eines Netzplans, der die Beziehungen zwischen den Aufgaben visualisiert.
  3. Zeitplan bestimmen
    Es wird ein Zeitplan erstellt, der die geschätzte Dauer jeder Aufgabe berücksichtigt. Dabei werden auch Pufferzeiten eingeplant, um unvorhergesehene Verzögerungen abzufangen.
  4. Ressourcen absichern
    Die Verfügbarkeit der notwendigen Ressourcen wird sichergestellt, indem man die Zustimmung der Vorgesetzten und Ressourcenzuständigen einholt. Dies umfasst sowohl materielle Ressourcen als auch Personal.
  5. Plan absichern
    Potenzielle Probleme werden identifiziert und analysiert, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Ebenso werden Eventualmaßnahmen geplant, um auf unvorhergesehene Probleme reagieren zu können.
66
Q

Protokolle

A

Protokolle spielen eine zentrale Rolle in der Kommunikation und Dokumentation während des Projekts. Sie enthalten Aktionspunkte, die klar einem Verantwortlichen und einem Termin zugewiesen werden, und werden zügig kommuniziert, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten informiert sind und ihren Aufgaben nachkommen.

66
Q

Netzplantechnik

A

Netzpläne liefern einen umfassenden Überblick über das gesamte Projekt und seine Abhängigkeiten. Sie helfen dabei, den kritischen Pfad zu identifizieren, der die minimale Projektdauer bestimmt. Der kritische Pfad enthält alle Aufgaben, deren Verzögerung die gesamte Projektzeit verzögern würde.

67
Q

Ressourcenplanung

A

Die Ressourcenplanung umfasst die Bestätigung der Verfügbarkeit und Zuweisung von Ressourcen durch die Verantwortlichen. Dies beinhaltet Diskussionen mit den Ressourcenmanagern, um sicherzustellen, dass die Ressourcen im geplanten Zeitrahmen zur Verfügung stehen.

68
Q

Absicherung des Plans

A

Der Projektplan wird vorbeugend gegen mögliche Probleme abgesichert, indem man denkbare Ursachen ermittelt und vorbeugende sowie Eventualmaßnahmen plant. Diese Maßnahmen werden für kritische Aktivitäten und solche mit mehreren Mitarbeitern besonders berücksichtigt.

69
Q

Implementierungsphase

A

Nach der Planungsphase beginnt die Implementierungsphase mit einem Kick-off. Der Projektleiter überwacht den Fortschritt, modifiziert den Plan bei Bedarf und sorgt dafür, dass das Projekt termingerecht und zielgerichtet abgeschlossen wird. Am Ende der Implementierungsphase werden die Ergebnisse überprüft und Erfahrungen zusammengefasst, um für zukünftige Projekte zu lernen.

70
Q
  1. Definition und Ziele des Projektcontrollings
A

Projektcontrolling umfasst alle Maßnahmen zur zielgerichteten Planung, Überwachung und Steuerung von Projekten. Die Hauptziele sind:
* Sicherstellung der Zielerreichung (zeitlich, finanziell und qualitativ)
* Früherkennung von Abweichungen
* Unterstützung der Projektleitung bei der Entscheidungsfindung
* Effiziente Ressourcenverwendung

70
Q

Projektcontrolling: Eine ausführliche Erklärung

A

Projektcontrolling ist ein zentraler Bestandteil des Projektmanagements, der sich mit der Planung, Überwachung und Steuerung von Projekten beschäftigt. Es stellt sicher, dass ein Projekt im geplanten Zeitrahmen, innerhalb des Budgets und gemäß den festgelegten Qualitätsstandards abgeschlossen wird.

71
Q
  1. Aufgaben des Projektcontrollings
A

Die Aufgaben des Projektcontrollings lassen sich in verschiedene Phasen unterteilen:
Planung
* Zieldefinition: Festlegen klarer und messbarer Projektziele.
* Projektstrukturplanung: Erstellung des Projektstrukturplans, der alle Aufgaben und Teilprojekte definiert.
* Terminplanung: Festlegen der Meilensteine und Erstellen eines Zeitplans (z.B. Gantt-Diagramm, Netzplan).
* Kosten- und Budgetplanung: Aufstellung eines Kostenplans und Festlegung des Projektbudgets.
* Ressourcenplanung: Bestimmung der benötigten Ressourcen (Personal, Material, etc.).
Überwachung
* Soll-Ist-Vergleich: Regelmäßiger Vergleich von geplanten und tatsächlichen Werten hinsichtlich Zeit, Kosten und Leistung.
* Meilenstein-Trend-Analyse: Überwachung der Einhaltung von Meilensteinen und Identifizierung von Abweichungen.
* Earned Value Analysis (EVA): Analyse der Projektleistung und -fortschritts durch Kennzahlen wie Cost Performance Index (CPI) und Schedule Performance Index (SPI).
Steuerung
* Abweichungsanalyse: Identifizierung und Analyse von Ursachen für Abweichungen.
* Maßnahmenplanung: Entwicklung und Implementierung von Korrekturmaßnahmen bei Abweichungen.
* Risikomanagement: Identifikation, Bewertung und Steuerung von Projektrisiken.
Reporting
* Berichterstattung: Regelmäßige Erstellung von Berichten über den Projektstatus für Stakeholder.
* Kommunikation: Sicherstellung eines transparenten Informationsflusses zwischen allen Beteiligten.

72
Q
  1. Herausforderungen im Projektcontrolling
A

Datenqualität und -verfügbarkeit: Die Genauigkeit der Controlling-Aktivitäten hängt stark von der Qualität und Verfügbarkeit der Daten ab.
Kommunikation: Effektive Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten ist entscheidend für den Erfolg des Projektcontrollings.
Komplexität: Große und komplexe Projekte erfordern umfangreiche Controlling-Maßnahmen und können schwer zu steuern sein.
Risikomanagement: Die Identifikation und Steuerung von Risiken ist eine kontinuierliche Herausforderung im Projektcontrolling.

73
Q
  1. Instrumente und Methoden des Projektcontrollings
A

Projektstrukturplan (PSP): Ein hierarchisches Diagramm, das die Gesamtstruktur des Projekts in Teilaufgaben und Arbeitspakete gliedert.
Gantt-Diagramm: Ein Balkendiagramm, das den Zeitplan des Projekts visualisiert und die Dauer sowie die zeitliche Abfolge der Aufgaben darstellt.
Netzplantechnik: Verfahren zur grafischen Darstellung und Analyse von Projektabläufen und deren Abhängigkeiten.
Meilenstein-Trend-Analyse: Eine Methode zur Überwachung des Fortschritts anhand von festgelegten Meilensteinen.
Earned Value Analysis (EVA): Eine Methode zur Leistungs- und Fortschrittsbewertung von Projekten durch die Analyse von Soll-, Ist- und Planwerten.
Risikomanagement-Tools: Instrumente zur Identifikation, Bewertung und Steuerung von Projektrisiken, z.B. Risikomatrix, SWOT-Analyse.

74
Q
  1. Erfolgsfaktoren im Projektcontrolling
A

Klare Zieldefinition: Eindeutige und messbare Ziele sind die Grundlage für effektives Controlling.
Regelmäßige Überwachung: Kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Soll-Ist-Vergleiche helfen, Abweichungen frühzeitig zu erkennen.
Transparente Kommunikation: Ein transparenter Informationsfluss und regelmäßige Berichterstattung an alle Stakeholder sind entscheidend.
Flexibilität: Die Fähigkeit, flexibel auf Änderungen und Abweichungen zu reagieren, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Kompetenz des Projektteams: Die Fähigkeiten und das Wissen des Projektteams spielen eine zentrale Rolle im erfolgreichen Projektcontrolling.

75
Q

Begriffe „Risiko“ und „Chance“

A

In der Projektmanagementtheorie und -praxis spielen die Begriffe „Risiko“ und „Chance“ eine zentrale Rolle. Beide ergeben sich aus der Unsicherheit der Zukunft und können erheblichen Einfluss auf den Erfolg eines Projekts haben

76
Q

Definitionen Risiko:

A
  • Ein Risiko beschreibt die Gefahr einer negativen Abweichung des realisierten Ergebnisses vom geplanten Ergebnis. Es geht dabei um mögliche Probleme oder Hindernisse, die den Projektfortschritt gefährden können.
77
Q

Definitionen Chance

A
  • Eine Chance besteht, wenn erwartet wird, dass das geplante Ergebnis erreicht oder sogar übertroffen wird. Chancen sind somit positive Abweichungen, die dem Projekt zusätzlichen Nutzen bringen können
78
Q

Risiken in der Projektaufgabe:

A
  • Diese resultieren oft aus Fehleinschätzungen in der Planung, wie der Unterschätzung des Aufgabenumfangs oder der falschen Einschätzung des benötigten Kompetenzprofils.
79
Q
  1. Ursachen von Risiken und Chancen
A

Risiken und Chancen entstehen aufgrund unzureichender Informationen über die Zukunft und durch die Vielzahl von Faktoren, die den Projekterfolg beeinflussen. Besonders relevant sind hierbei das Verhalten der beteiligten Personen sowie externe Einflüsse wie politische Entscheidungen.

80
Q

Risiken im fachlichen Wandel:

A
  • Solche Risiken entstehen durch unerwartete Innovationen oder neue Wettbewerber, die ähnliche Lösungen anbieten. Hier ist eine intensive Markt- und Technologiebeobachtung notwendig.
81
Q

Risiken im emotionalen Umfeld:

A
  • Diese beziehen sich auf die Motivation und Erwartungen der beteiligten Personen. Eine sorgfältige Analyse der Interessen und Einstellungen der Projektmitglieder ist erforderlich.
82
Q

Risiken im Einsatz des Projektmanagements:

A
  • Diese können durch mangelnde Akzeptanz der Projektmanagement-Methoden oder unzureichende Kenntnisse entstehen.
83
Q

Risiken im sonstigen Umfeld:

A
  • Diese sind sehr vielfältig und können durch externe Einflüsse wie bürokratische Verzögerungen oder mangelnde Kooperation von Stakeholdern verursacht werden.
83
Q

Risiken in der Person des Projektleiters:

A
  • Beispiele sind fehlende Projekterfahrung oder mangelnde Motivation des Projektleiters.
84
Q
  1. Beziehung zwischen Risiken und Chancen
A

Symmetrisches Risiko-/Chance-Paar:
* Ein Risiko und eine entsprechende Chance stehen sich gegenüber, z.B. das Risiko eines Projektverlustes vs. die Chance, das geplante Ergebnis zu übertreffen.
Reines Schadensrisiko:
* Hier gibt es nur die Möglichkeit eines Schadens ohne eine entsprechende Chance. Beispiel: Naturrisiken wie Erdbeben.
Reine Nutzenchance:
* Eine Chance besteht, ohne dass ihr ein Risiko gegenübersteht. Beispiel: Unerwartete positive Verhandlungen mit einem Lieferanten, die zu besseren Konditionen führen.

85
Q
  1. Konsequenzen für das Risiko- und Chancenmanagement
A

Management symmetrischer Risiko-/Chance-Paare:
* Hier ist das Risikomanagement gleichzeitig auch Chancenmanagement. Es geht darum, sowohl Risiken zu minimieren als auch Chancen zu nutzen.
Management reiner Schadensrisiken:
* Fokus auf Schadensbegrenzung und Minimierung der negativen Auswirkungen.

Management reiner Nutzenchancen:
* Systematische Erkennung und Nutzung von Gelegenheiten, um die geplanten Ergebnisse zu übertreffen.

86
Q

Das Chancen- und Risikomanagement in Projekten besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Teilprozessen, die sicherstellen sollen, dass potenzielle positive und negative Entwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden

A
  1. Chancen- und Risikoidentifikation: Dieser Prozess beginnt mit der Sammlung und Identifikation möglicher Chancen und Risiken im Projektumfeld. Dazu gehören Techniken wie die Projektumfeldanalyse, Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA), systematische Analyse der Projektpläne, Checklisten, Szenario-Technik und Früherkennungssysteme.
  2. Chancen- und Risikoanalyse: Hier werden Chancen und Risiken qualitativ und quantitativ bewertet. Die qualitative Analyse erfolgt durch eine erste Einschätzung anhand von Erfahrungen oder verbalen Beschreibungen. Die quantitative Analyse beinhaltet die Bewertung anhand von Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkungen auf den Cashflow, unter Verwendung von Techniken wie Korrekturverfahren, Mehr-Punkt-Verfahren und Sensitivitätsanalysen.
  3. Chancen- und Risikobewertung: Nach der Analyse werden Chancen und Risiken bewertet, wobei die Ergebnisse stark von der Risikopräferenz der Entscheidungsträger abhängen.
  4. Chancen- und Risikogestaltung: Strategien zur Bewältigung der Risiken und zur Nutzung der Chancen werden entwickelt. Hierzu gehören Maßnahmen wie Risikovermeidung, Risikoverringerung, Risikoüberwälzung und Risikoübernahme.
  5. Chancen- und Risikoüberwachung: Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird überwacht, um sicherzustellen, dass diese wirksam sind und neue Risiken oder Chancen rechtzeitig erkannt werden. Dies beinhaltet ein kontinuierliches Risikomonitoring und die Steuerung der entsprechenden Maßnahmen.
87
Q

Projektmanagements im Kontext von Krisenprojekten und der Kommunikation mit Kunden.

A
  1. Krisenprojekte: Ein Projekt wird zum Krisenprojekt, wenn normale Risikomanagementmethoden nicht mehr ausreichen, um Risiken zu kontrollieren. Solche Projekte können schwerwiegende Schäden für das Unternehmen verursachen, Menschen gefährden oder erheblich von den geplanten Ergebnissen abweichen. Wichtig ist die rechtzeitige Erkennung und das Eingeständnis der Krise, gefolgt von klaren Maßnahmen wie der Meldung an die Unternehmensleitung, externen Risikobewertungen, der Einsetzung eines Krisenmanagers und der Mobilisierung von Gesamtressourcen.
  2. Claim Management: In jedem Projekt gibt es Chancen, die genutzt werden können. Das Claim Management beschäftigt sich damit, wie Verträge nicht nur abgeschlossen, sondern auch während der Projektdurchführung optimiert werden können, um zusätzliche Werte zu realisieren. Dies geschieht oft durch Vertragsworkshops und die Identifizierung von Chancen und Risiken in den Verträgen.
  3. Kundengespräche und Kommunikation: Die Kommunikation mit Kunden ist entscheidend. Es wird empfohlen, von Anfang an auf eine transparente und analytische Herangehensweise zu setzen, anstatt sofort fertige Lösungsvorschläge zu präsentieren. Während des Gesprächs sollen die Chancen für den Kunden klar dargestellt werden, basierend auf deren Motiven wie Sicherheit, Anerkennung oder Bequemlichkeit. Die Kommunikation sollte flexibel sein, um auf Reaktionen einzugehen und gegebenenfalls die Argumentation anzupassen.
88
Q

Grundprinzipien von Scrum:

A
  1. Kundenzufriedenheit durch wertvolle Software: Der höchste Fokus liegt darauf, dem Kunden kontinuierlich wertvolle Software zu liefern, die zeitnah und regelmäßig aktualisiert wird. Dies unterstützt die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Kundenbedürfnisse.
  2. Flexibilität gegenüber Änderungen: Agile Prozesse wie Scrum begrüßen Veränderungen in Anforderungen, selbst spät im Entwicklungsprozess, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und bessere Lösungen anzubieten.
  3. Regelmäßige Lieferung: Durch kurze Entwicklungszyklen (Sprints) von zwei bis drei Wochen wird regelmäßig funktionierende Software geliefert, was eine schnelle Reaktion auf Feedback ermöglicht.
  4. Zusammenarbeit von Geschäftsleitung und Team: Tägliche Interaktion zwischen Entwicklern und Vertretern der Geschäftsleitung fördert Transparenz und schnelle Entscheidungsfindung.
  5. Motivierte Teams: Selbstorganisierte und motivierte Teams werden unterstützt, um in einer förderlichen Umgebung zu arbeiten und Verantwortung für die Ergebnisse zu übernehmen.
  6. Effektive Kommunikation: Direkte Kommunikation innerhalb und außerhalb des Entwicklungsteams wird bevorzugt, um Missverständnisse zu minimieren und effiziente Arbeitsabläufe zu fördern.
  7. Fortschritt durch funktionierende Software: Der Erfolg wird anhand der kontinuierlichen Bereitstellung funktionsfähiger Software gemessen, die den aktuellen Anforderungen entspricht.
  8. Konstantes Entwicklungstempo: Agile Prozesse unterstützen eine nachhaltige Entwicklung, indem sie ein gleichbleibendes Tempo fördern, das unbegrenzt aufrechterhalten werden kann.
  9. Hohe technische Qualität: Kontinuierliche Aufmerksamkeit für technische Exzellenz und gutes Design stärkt die Flexibilität und langfristige Leistungsfähigkeit des Produkts.
  10. Einfachheit in der Entwicklung: Maximierung der Arbeit, die nicht getan werden muss, fördert Effizienz und reduziert unnötige Komplexität.
  11. Autonome Teams: Die besten Ergebnisse entstehen in selbstorganisierten Teams, die eigenständig Entscheidungen treffen und Lösungen entwickeln.
  12. Regelmäßige Anpassung und Verbesserung: Durch regelmäßige Reflexion und Anpassung ihrer Arbeitsweise verbessern Teams kontinuierlich ihre Effektivität und Produktivität.
89
Q

Erklärung der Scrum-Konzepte:

A
  • Sprints: Kurze, zeitlich begrenzte Iterationen (typischerweise 2-3 Wochen), in denen ein nutzbares Teilprodukt erstellt wird.
  • Rollen: Product Owner (verantwortlich für die Produktvision und Priorisierung), Scrum Master (verantwortlich für die Einhaltung der Scrum-Praktiken) und Entwicklungsteam (selbstorganisiert, um das Produkt zu entwickeln).
  • Artefakte: Product Backlog (Liste aller Anforderungen priorisiert nach Wert), Sprint Backlog (Liste der Aufgaben für den aktuellen Sprint), Burndown-Charts (visualisieren den Fortschritt innerhalb eines Sprints).
  • Meetings: Sprint Planning (Planung des Sprints), Daily Scrum (tägliche Besprechung des Teams), Sprint Review (Präsentation der abgeschlossenen Arbeit) und Sprint Retrospective (Reflexion und Verbesserung nach jedem Sprint).