Prävention Flashcards
Prävention - Definition
Maßnahmen zur Belastungssenkung und Verringerung des Risikos eines Erkrankungseintritts : Pathogenetischer Ansatz
Primärprävention
Auftreten einer Erkrankung soll verhindert werden.
Vor Eintritt einer fassbaren biologischen Schädigung
Inzidenzrate in einer Population soll gesenkt werden
Sekundärprävention
Krankheit ist ansatzweise aufgetreten, Chronifizierung und Ausbrechen soll verhindert werden.
Klinisch symptomlose Frühstadien müssen erkannt werden = Vorsorge
Rezidivfälle verhindern
Erkrankungsrate manifester oder fortgeschrittener Erkrankung in einer Population senken
Tertiärprävention
Krankheit ist voll ausgebrochen, Folgeschäden sollen verhindert werden
wirksame Behandlung einer symptomatischen Erkrankung, Verschlimmerung und bleibende Funktionsverluste verhindern
Kuration + Rehabilitation als Konzept von Tertiärprävention
= Reha zur Wiederherstellung von Leistungsfähigkeit, Verhinderung von Behinderung
Ziel von Prävention
Inzidenzsenkung von Krankheit, Behinderung, vorzeitigen Tod
Möglichst langer Erhalt der Selbstständigkeit im Alter
Verhaltensprävention
Personenbezogen! = Verhaltensweisen
Verhältnisprävention
Umweltbezogen = Voraussetzung für gesundes Verhalten
Setting-Ansatz
Ausrichtung der Intervention auf soziale Systeme, Lebenswelten und nicht auf Einzelpersonen.
Settings = Kommunen, Krankenhäuser, Betriebe
Lebenszyklus-Ansatz
Erfahrungen gesundheitsschädlicher und -förderlicher Einflüsse summieren sich im Laufe des Lebens
Gesundheitsförderung
Maßnahmen und Aktivität zur Stärkung von gesundheitsunterstützenden Ressourcen von Individuen oder Zielgruppen, z.B. Information, Bildung, Unterstützung durch soziale Netze
Ziele von Gesundheitsförderung
Verbesserung der Bewältigungsmöglichkeiten von Gesundheitsbelastungen
Überwindung gesundheitsbelastenden Verhaltens
Entwicklung von Handlungskonzepten für die Veränderung von Strukturen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken
Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung
zentrales Dokument der WHO zum KOnzept der Gesundheitsförderung.
Prozess, der Menschen in die Lage versetzen soll, mehr Einfluss auf ihren gesundheitszustand zu entwickeln und ihre Gesundheit aktiv zu verbessern
Prävention und Gesundheitsförderung
Ergänzung statt Konkurrenz!
Prävention: krankheitsorientiert
Gesundheitsförderung: ressourcenorientierter Ansatz
Gemeinsames Ziel: Verbesserte Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung
Verteilungsgerechtigkeit der Prävention
Ethische Fragen und Priorisierung der verschiedenen möglichen Maßnahmen.
Erfolg-Aufwand-Nebenwirkungen sollen beachtet werden!
Risikogruppenstrategie
Selektion von Personengruppen mit durchschnittlichem, leicht erhöhten Risiko oder von Hochrisikopersonen
low-risk-Strategie & high-risk-Strategie
Bevölkerungsstrategie
Einbeziehung der gesamten Bevölkerung
Präventionsparadox
Interventionen, welche auf große Bevölkerungsteile mit geringem Risiko zielen, können für die Bevölkerung insgesamt wirksamer sein als Strategien, die sich auf die Teilpopulationen bzw. Einzelpersonen mit hohem Risiko konzentrieren
Screening
Früherkennungsuntersuchung:
Untersuchung symptomfreier Personen mit dem Ziel der Klassifikation bezüglich der Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Erkrankung zu haben
Beispiel: Mammographie, Haemoccult-Test
Screenings-Programm
Bündel von Maßnahmen zur Früherkennung und Behandlung
Voraussetzung für ein erfolgreiches Screeningprogramm
Existenz einer präklinischen Phase, ausreichende Prävalenz in dieser präklinischen Phase
Hinreichend schwerwiegende Erkrankung
Existenz einer effektiven Therapie in der präklinischen Phase, die zu einer dauerhaften Senkung der Mortalität führt
Ziele von Screening
Krebsverhütung durch Therapie von Krebsvorstufen
Verbesserung der Prognose = extrem stadienabhängige Prognose!
lead time bias
methodologisches Problem bei der Evaluation von Screeningprogrammen
Bei einer Früherkennung kommt es zwangsläufig zu günstigeren Stadienverteilung und günstigere Überlebensraten nach Diagnose, aber nicht unbedingt zur Senkung der Mortalität!
length biased sampling
Krebsepidemiologie: langsamer wachsende Tumore, haben eine größere Chance für Entdeckung durch Screening.
healthy screenee bias
Teilnehmer an Screeningmaßnahmen sind in der Regel gesundheitsbewusster
Präventionsdilemma
schlechte Verteilung. Prävention erreicht nicht die Leute, die am meisten davon profitieren würden (sozial schwächere)