Pharmakodynamik Flashcards

1
Q

Unterschiede Pharmakon, Arzneistoff, Arzneimittel, Fertigarzneimittel

A
  • Pharmakon: Heilmittel/Gift
  • nach pharmakologischer Prüfung: Arzneistoff
  • nach pharmazeutisch-technologischer Verarbeitung: Arzneimittel
  • nach Zulassung und industrieller Fertigung: Fertigarzneimittel
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2
Q

Unterschied Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

A
  • Kinetik: was tut der Organismus mit dem Arzneistoff? (Resorption, Verteilung, Biotransformation, Exkretion)
  • Dynamik: Wie wirkt das Arzneistoff auf den Organismus? (Erwünschte, unerwünschte, toxische Wirkung)
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3
Q

Wie kann man Arzneistoffe klassifizieren?

A
  • deskriptiv nach der Wirkung (Antihypertensiva)
  • nach dem Angriffspunkt (beta-Adrenozeptor-Antagonist)
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4
Q

Wie können Pharmakons spezifisch wirken?

A

Durch Bindung an
- Membranproteine
- Zytoskelettproteine
- Enzyme
- Nukleinsäuren
- Membranlipide

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5
Q

Wodurch können Pharmakons unspezifisch wirken?

A
  • osmotisch: Laxanzien, Diuretika
  • basisch: Antazida
  • Kontrastmittel
  • Chelatbildner
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6
Q

Nenne unterschiedliche Rezeptortypen

A
  • G-Protein-gekoppelt
  • Enzymgekoppelt
  • Ionenkanalrezeptoren
  • intrazelluläre Rezeptoren
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7
Q

Eigenschaften von ionengekoppelten Rezeptoren

A
  • ligandengesteuert: ACh, GABA, ATP
  • spannungsabhängig: TTX, Amiodaron, Verapamil
  • Wirkung in Millisekunden
  • beteiligt an Regulation der osmotischen Aktivität, Säure-Basen-Haushalt, Aufnahme/Ausscheidung von Stoffen, Erregungsleitung in Nerven
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8
Q

Was für ein Rezeptor ist der nikotinerge Acetylcholin-Rezeptor?

A
  • ligandengesteuert, ionenkanalgekoppelt
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9
Q

Was für ein Rezeptortyp ist der L-Typ-Calciumkanal?

A

Spannungsabhängiger Rezeptor

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10
Q

Eigenschaften G-Protein gekoppelte Rezeptoren

A
  • größte Familie der Zelloberflächen-Rezeptoren
  • löst Signalkaskaden aus
  • Rezeptoren von Photonen, Geruchsstoffe, Hormone, Neurotransmitter
  • heptahelikale Rezeptoren
  • Wirkungseintritt: mehrere Sekunden bis min
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11
Q

Wie wirken Cholera- und Pertussistoxine auf G-Proteine?

A
  • Pertussis: kein GDP/GTP Austausch, Gαi bleibt inaktiv
  • Cholera: GTPase-Hemmung, Gαs bleib aktiv
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12
Q

Eigenschaften von enzymgekoppelten Rezeptoren

A
  • Liganden: Insulin, Wachstumsfaktoren
  • extrazelluläre Ligandenbindungsdomäne
  • intrazelluläre Effektordomäne
  • Wirkung: Minuten bis Stunden
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13
Q

Eigenschaften von intrazellulären Rezeptoren

A
  • gelöst im Zytosol oder im Kern
  • binden an DNA, wirken als Transkriptionsfaktoren
  • Homo- / Heterodimerisierung des Ligand-Rezeptor-Komplexes
  • Wirkung nach Stunden - Tage
  • Liganden: Steroidhormone, Vit D3, Schilddrüsenhormone
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14
Q

Struktureller Aufbau intrazellulärer Rezeptoren

A
  • variable Region mit Transaktivierungsdomäne und Dimerisierungsdomäne
  • DNA-Bindungsdomäne —> starke Konservierung
  • Ligandenbindungsdomäne —> starke Konservierung
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15
Q

Was sind Zinkfingerdomänen?

A
  • intrazellulärer Rezeptor
  • bindet sequenzspezifisch an ein hormone response element auf der DNA
  • 2 Zinkfingermotive: Cystein-/ Histidin-Reste
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16
Q

Worauf beruht die Wirkung von Glukokortikoiden?

A
  • Bindung an DNA: Aktivierung antiinflammatoreischer Gene, Transkription von metabolisch wirksamen Proteinen
  • Bindung an Proteine, die dann an DNA binden: Hemmung der Transkription proinflammatorischer Gene
17
Q

Nenne wichtige Zielstrukturen der Pharmaka

A
  • Enzyme: Rezeptoren, Aktivatoren, Inhibitoren
  • Transporter
18
Q

Definition Agonist und Antagonist

A
  • Agonist: Pharmakon, das am Rezeptor einem dem physiologischen Liganden gleichartigen Effekt hervorruft
  • Antagonist: Substanz, die die Wirkung eines Agonisten reduziert/aufhebt
19
Q

Was für eine Bedeutung hat die intrinsische Aktivität alpha?

A

ISA = Maximaleffekt des Agonisten / theoretisch möglicher Maximaleffekt

  • Wert zwischen 0 und 1
  • voller Agonist: ISA = 1
  • Antagonist: ISA = 0
20
Q

Wie sieht eine Konzentrations-Wirkungs-Kurve eines Pharmakons aus?

A
  • Sättigungsfunktion
  • begrenzte Anzahl an Rezeptoren —> wenn alle besetzt sind, sorgen auch weitere Liganden nicht für eine steigende Wirkung
21
Q

Wie können Beziehungen zwischen der Dosis und der Wirkung einer Substanz untersucht werden?

A
  • Wirkstärke eines Effekts wird an einem Versuchsobjekt geprüft —> Dosis-Wirkungs-Kurven
  • Häufigkeit eines Effektes wird an einem Kollektiv untersucht —> Dosis-Häufigkeits-Beziehung
22
Q

Achsenbeschriftung Konzentrations-Wirkungs-Kurve

A

x-Achse: Konzentration des Pharmakons —> Maß für Wirkstärke (potency)
- je weiter die Kurve nach links verschoben ist, desto potenter ist das Pharmakon

y-Achse: Wirksamkeit —> Effizienz
- je höher der Wert, desto effizienter ist das Pharmakon

23
Q

Definition Potenz

A

Dosis/Konzentration eines Wirkstoffs, welche einen definitierten pharmakologischen Effekt erzeugt

Beschrieben durch die Steigung der Kurve und den EC50-Wert

24
Q

Definition Effizienz

A

Wirkung eines Wirkstoffs in Bezug auf einen definierten pharmakologischen/therapeutischen Effekt

= intrinsische Aktivität eines Wirkstoffs

25
Q

Was sollte beim Vergleich zweier Dosis-Wirkungs-Kurven betrachtet werden?

A
  • Potenz des Pharmakons: niedrigerer EC50-Wert = potenter
  • Wirksamkeitsmaximum: hoher y-Wert
  • Abstand zwischen den Kurven wenn man verschiedene Parameter betrachtet
    (Beispiel Wirkung von Isoprenalin auf Bronchospasmolyse und Anstieg Herzfrequenz: Konzentration mit höchster Wirksamkeit gegen Bronchospasmolyse verursacht ungewollten Anstieg der Herzfrequenz = Nebenwirkungen —> Überlappung der Kurven)
26
Q

Nenne unterschiedliche Möglichkeiten zum reversiblen Antagonismus

A
  • kompetitiv: Agonist und Antagonist konkurrieren um reaktives Zentrum, Überschuss an Agonist führt zur vollen Wirkung (Kurven parallel verschoben)

Nicht kompetitiv:
- Antagonist bindet woanders, sodass Agonist nicht mehr binden kann, Überschuss an Agonist führt nicht zur vollen Wirkung (allosterische Bindung)
- Antagonist inhibiert durch Bindung an andere Proteine in der Signalkaskade (EC50 ändert sich nicht, Steigung der Kurven ändern sich: Wirksamkeit geringer)

27
Q

Was unterscheidet funktionellen reversiblen Antagonismus von chemischem Antagonismus?

A
  • funktionell: Agonist und Antagonist binden an verschiedenen Rezeptoren, lösen gegenseitige Wirkungen aus
  • chemisch: Antagonist wirkt an Agonist, neutralisieren sich (Agonist kann nicht mehr binden)
28
Q

Definition therapeutische Breite

A
  • Verhältnis der erwünschten zur toxischen Wirkung
  • Sicherheit eines Pharmakons

Therapeutischer Quotient: TD50/ED50
- je höher, desto sicherer

ED50: Dosis, bei der 50 % die gewünschte Wirkung zeigen
TD50: Dosis, bei der 50 % mit einer toxischen Wirkung reagieren

  • graphische Betrachtung: kaum Überlappung der Kurven —> Medikament sicher
29
Q

Kurvenverlauf und therapeutische Breite: was sollte beachtet werden?

A
  • TD50/ED50 hat eine gute Aussagekraft, wenn Kurven parallel verlaufen
  • wenn der Steilheitsverlauf der Kurven unterschiedlich ist: TD5/ED95 als therapeutischen Index nutzen