Pharmakodynamik Flashcards
Unterschiede Pharmakon, Arzneistoff, Arzneimittel, Fertigarzneimittel
- Pharmakon: Heilmittel/Gift
- nach pharmakologischer Prüfung: Arzneistoff
- nach pharmazeutisch-technologischer Verarbeitung: Arzneimittel
- nach Zulassung und industrieller Fertigung: Fertigarzneimittel
Unterschied Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
- Kinetik: was tut der Organismus mit dem Arzneistoff? (Resorption, Verteilung, Biotransformation, Exkretion)
- Dynamik: Wie wirkt das Arzneistoff auf den Organismus? (Erwünschte, unerwünschte, toxische Wirkung)
Wie kann man Arzneistoffe klassifizieren?
- deskriptiv nach der Wirkung (Antihypertensiva)
- nach dem Angriffspunkt (beta-Adrenozeptor-Antagonist)
Wie können Pharmakons spezifisch wirken?
Durch Bindung an
- Membranproteine
- Zytoskelettproteine
- Enzyme
- Nukleinsäuren
- Membranlipide
Wodurch können Pharmakons unspezifisch wirken?
- osmotisch: Laxanzien, Diuretika
- basisch: Antazida
- Kontrastmittel
- Chelatbildner
Nenne unterschiedliche Rezeptortypen
- G-Protein-gekoppelt
- Enzymgekoppelt
- Ionenkanalrezeptoren
- intrazelluläre Rezeptoren
Eigenschaften von ionengekoppelten Rezeptoren
- ligandengesteuert: ACh, GABA, ATP
- spannungsabhängig: TTX, Amiodaron, Verapamil
- Wirkung in Millisekunden
- beteiligt an Regulation der osmotischen Aktivität, Säure-Basen-Haushalt, Aufnahme/Ausscheidung von Stoffen, Erregungsleitung in Nerven
Was für ein Rezeptor ist der nikotinerge Acetylcholin-Rezeptor?
- ligandengesteuert, ionenkanalgekoppelt
Was für ein Rezeptortyp ist der L-Typ-Calciumkanal?
Spannungsabhängiger Rezeptor
Eigenschaften G-Protein gekoppelte Rezeptoren
- größte Familie der Zelloberflächen-Rezeptoren
- löst Signalkaskaden aus
- Rezeptoren von Photonen, Geruchsstoffe, Hormone, Neurotransmitter
- heptahelikale Rezeptoren
- Wirkungseintritt: mehrere Sekunden bis min
Wie wirken Cholera- und Pertussistoxine auf G-Proteine?
- Pertussis: kein GDP/GTP Austausch, Gαi bleibt inaktiv
- Cholera: GTPase-Hemmung, Gαs bleib aktiv
Eigenschaften von enzymgekoppelten Rezeptoren
- Liganden: Insulin, Wachstumsfaktoren
- extrazelluläre Ligandenbindungsdomäne
- intrazelluläre Effektordomäne
- Wirkung: Minuten bis Stunden
Eigenschaften von intrazellulären Rezeptoren
- gelöst im Zytosol oder im Kern
- binden an DNA, wirken als Transkriptionsfaktoren
- Homo- / Heterodimerisierung des Ligand-Rezeptor-Komplexes
- Wirkung nach Stunden - Tage
- Liganden: Steroidhormone, Vit D3, Schilddrüsenhormone
Struktureller Aufbau intrazellulärer Rezeptoren
- variable Region mit Transaktivierungsdomäne und Dimerisierungsdomäne
- DNA-Bindungsdomäne —> starke Konservierung
- Ligandenbindungsdomäne —> starke Konservierung
Was sind Zinkfingerdomänen?
- intrazellulärer Rezeptor
- bindet sequenzspezifisch an ein hormone response element auf der DNA
- 2 Zinkfingermotive: Cystein-/ Histidin-Reste
Worauf beruht die Wirkung von Glukokortikoiden?
- Bindung an DNA: Aktivierung antiinflammatoreischer Gene, Transkription von metabolisch wirksamen Proteinen
- Bindung an Proteine, die dann an DNA binden: Hemmung der Transkription proinflammatorischer Gene
Nenne wichtige Zielstrukturen der Pharmaka
- Enzyme: Rezeptoren, Aktivatoren, Inhibitoren
- Transporter
Definition Agonist und Antagonist
- Agonist: Pharmakon, das am Rezeptor einem dem physiologischen Liganden gleichartigen Effekt hervorruft
- Antagonist: Substanz, die die Wirkung eines Agonisten reduziert/aufhebt
Was für eine Bedeutung hat die intrinsische Aktivität alpha?
ISA = Maximaleffekt des Agonisten / theoretisch möglicher Maximaleffekt
- Wert zwischen 0 und 1
- voller Agonist: ISA = 1
- Antagonist: ISA = 0
Wie sieht eine Konzentrations-Wirkungs-Kurve eines Pharmakons aus?
- Sättigungsfunktion
- begrenzte Anzahl an Rezeptoren —> wenn alle besetzt sind, sorgen auch weitere Liganden nicht für eine steigende Wirkung
Wie können Beziehungen zwischen der Dosis und der Wirkung einer Substanz untersucht werden?
- Wirkstärke eines Effekts wird an einem Versuchsobjekt geprüft —> Dosis-Wirkungs-Kurven
- Häufigkeit eines Effektes wird an einem Kollektiv untersucht —> Dosis-Häufigkeits-Beziehung
Achsenbeschriftung Konzentrations-Wirkungs-Kurve
x-Achse: Konzentration des Pharmakons —> Maß für Wirkstärke (potency)
- je weiter die Kurve nach links verschoben ist, desto potenter ist das Pharmakon
y-Achse: Wirksamkeit —> Effizienz
- je höher der Wert, desto effizienter ist das Pharmakon
Definition Potenz
Dosis/Konzentration eines Wirkstoffs, welche einen definitierten pharmakologischen Effekt erzeugt
Beschrieben durch die Steigung der Kurve und den EC50-Wert
Definition Effizienz
Wirkung eines Wirkstoffs in Bezug auf einen definierten pharmakologischen/therapeutischen Effekt
= intrinsische Aktivität eines Wirkstoffs