Orthopädie/ Traumatologie Flashcards
Pseudarthrose
Verzögerte Bruchheilung (>6 Monate)
v.a. Tibia und Scaphoid betroffen
- Fragmentavitalität (atrophe Form): keine Blutgefäße
- Hypertrophe Form: mangelnde Ruhigstellung
- Defekt-Infekt-Form: Infektion (Toxinbildung) am Frakturort, zB bei Schrauben
weitere Ursachen: Substanzverlust, instabile Osteosynthese, Kortikoide/ Chemotherapie/ Koagulantien
Osteomyelitis
Entzündung von Knochen und Knochenmark
- Symptome: Rubor, Tumor, Calor, Dolor
- Labor: Leukozytose, CRP-Anstieg, Bakteriennachweis
- Bildgebung: Ödem, Abszess, Implantatlockerung, Übergreifen auf Weichteile
Fixations-/ Ruhigstellungsarten
Fixation im OP
- intramedullär (im Markraum): zB Nägel, Schrauben
- extramedullär (außerhalb): zB Platten, Fixateur externe
Ruhigstellung nach OP
- Weißgips —> bessere Stabilität nach Reposition
- Zirkulärer Cast —> nicht bei frischen Frakturen (Schwellung)
- Schiene
- Synthetischer Stützverband („Delta-Cast“) —> mit Klettverschluss, zur Ruhigstellung nach OP, gut abnehmbar
auf Knochenvorsprünge achten, v.a. Fibulaköpfchen (N. perineus/ fibularis) —> Spitzfuß
AO Klassifikation
zur Einteilung der Frakturlokalisation
1: Humerus
2: Radius/ Ulna
3: Femur/ Patella
4: Tibia/ Fibula
Fixateur externe
- schnellere Anlage als Marknagel/ Verplattung —> v.a. bei Polytrauma („treat first what kills first“)
- offene Frakturen
- septischer Patient
Aber: häufige lokale Infektionen und Lockerungen, eingeschränkte Beweglichkeit
Polytrauma
- Definition: mehrere gleichzeitige Verletzungen, von der mind. eine oder die Kombination lebensbedrohlich ist
- Kriterien: RR syst. <90mmHg, BE <-6.0, GCS <8, Alter >70J., Frakturen mehrerer Knochen, instabiler Thorax, Amputation, Beckenverletzung, offene Schädelverletzung, Querschnittsverletzung
v.a. Schädel- und Thoraxverletzungen
Advanced Trauma Life Support (ATLS)
Primary Survey
- Airway
- Breathing
- Circulation
- Disability
- Exposure
Secondary Survey
- körperliche Untersuchung
- radiologische Untersuchung
- (Fremd)Anamnese
Schulter: Anatomie
Gelenke
- Art. glenohumeralis
- Art. acromioclavicularis
- Art. sternoclavicularis
Muskeln (Rotatorenmanschette)
- M. supraspinatus
- M. infraspinatus
- M. teres minor
- M. subscapularis
- M. deltoideus (zusätzlich für Schulterbewegung) —> innerviert durch N. axillaris
Klinik: Ruptur der Rotatorenmanschette: Pseudoparese und Drop-Arm-Syndrome —> Überprüfung: Schürzengriff (Innenrotation, Adduktion) und Nackengriff (Außenrotation, Abduktion)
Schulterluxation
Häufigste Luxation (50%)
—> traumatisch oder habituell (durch normale Bewegung), v.a. nach vorne luxiert
Begleitverletzungen
- Bankart-Läsion, Hill-Sachs-Läsion
- Läsion der Rotatorenmanschette
- knöcherne Verletzung
- Nervenschäden, v.a. N. axillaris, Plexus brachialis
AC-Gelenksluxation: Einteilung nach Tossy (3 Stufen) und Rockwood (6 Stufen)
Schulterluxation: Humeruskopf aus Gelenkpfanne gesprungen
Klinik: Klaviertastenphänomen durch Abriss aller Bänder zwischen Acromion und Clavicula
Humerusschaftfraktur
- Behandlung: Gilchrist- oder Desault-Verband
- Gefahr der neurologischen Ausfälle:
Fallhand (Verletzung N. radialis) —> Sensibilität Dorsalseite 1.-3. Finger gestört
Krallenhand (Verletzung N. ulnaris) —> Sensibilität 4./5. Finger gestört
Schwurhand (Verletzung N. medianus) —> Sensibilität Ventralseite 1.-3. Finger gestört
Schichtebenen
- Sagittalebene: teilt Körper in zwei spiegelbildliche Hälften
- Frontalebene (radiologisch: koronar): in Richtung der Stirn; senkrecht zur Sagittalebene
- Transversalebene (radiologisch: axial): Querschnitt des Körpers
WHO Stufenschema
- Stufe 1 (leichte/ mäßige Schmerzen): Nicht-Opioid und unterstützende Maßnahmen
- Stufe 2 (mäßig starke Schmerzen): schwaches Opioid, Nicht-Opioid und unterstützende Maßnahmen
- Stufe 3 (starke Schmerzen): starkes Opioid, Nicht-Opioid und unterstützende Maßnahmen
Chaissaignac-Lähmung
Pronatio dolorosa: Subluxation Radiusköpfchen, Einklemmung Lig. anulare radii
—> v.a. 1.-4. Lebensjahr, durch Heben des Kindes an den Armen
Radiusfraktur
- Extensionsfraktur (Colles): häufigste Fraktur
—> stabiler nach Reposition - Flexionsfraktur (Smith): OP-Indikation, da instabil nach Reposition
Begleitverletzungen:
- Läsion N. medianus —> Schwurhand
- Scaphoidfraktur
- Läsion Lig. scapholunare
erhöhtes CRPS-Risiko, v.a. durch ungenügende Schmerzmittelgabe zur Reposition
Beckenfraktur
Einteilung des Schweregrads je nach Stabilität des Beckenrings
Arten:
- vordere und hintere Beckenringfraktur
- Acetabulumfraktur
- Open-Book-Fraktur: Außenrotation der Beckenhälften
Therapie: Beckenschlinge, Fixateur externe —> nicht eröffnen, da Blutung zu stark