ÖPNV Flashcards
Was für Arten von Sprechfunk gibt es?
Analoges Betriebsfunknetz
- Hohe Investition, geringe Betriebskosten
- Sehr hohe Verfügbarkeit
- Abdeckung abhängig von Investition Öffentliches Mobilfunknetz
- Geringe Investition, höhere Betriebskosten
- Keine garantierte Verfügbarkeit
- Im Regionalbetrieb Funklöcher Privates Digitalfunknetz (TETRA)
- Sehr hohe Investition, geringe Betriebskosten
- Sehr hohe Verfügbarkeit
- Abdeckung abhängig von Investition
Was sind die Grundfunktionen der Betriebslenkung?
Kommunikation Fahrzeug Leitsystem
- Datenfunk oder Sprechfunk Monitoring (in Fahrzeug und Leitstelle)
- Darstellung der aktuellen Verkehrslage
- Soll-Ist-Vergleich
- Planabweichungen und sonstige Ereignisse Korrigierende Eingriffe
- Durch den Fahrer
- Durch dispositive Maßnahmen der Leitstelle
Wozu dienen Linienleiter?
- Detailbetrachtung einer Linie
- Haltestellen und -punkte der Linie
- Soll und Ist Position der Fahrzeuge mit Detailinformationen
- Ortungszustand der Fahrzeuge
- Eignet sich gut zum Planen dispositiver Maßnahmen
Welche Möglichkeiten der Priorisierung gibt es bei der LSA-Beeinflussung?
- keine Modifikation
- Freigabezeit verlängern
- Sonderphase einschalten
- Freigabezeit vorziehen
Was sind automatische Verfahren zur Abstandsreglung / Intervallsicherung?
Lokaler temporärer Fahrplan (LTF)
- Im Fall eines einzelnen verspäteten Fahrzeugs Lokale temporäre Intervalldehnung (LTI)
- Im Fall eines Fahrzeugausfalls
Was sind generelle Aufgaben des ÖPNV?
- Angebot eines breitflächigen Mobilitätsangebot, welches der Daseinsvorsorge dient
- Angebot einer umweltverträglichen und sicheren Mobilität
- Angebot einer attraktiven (kostengünstig & kundenfreundlich) Alternative zum motorisierten Individualverkehr (MIV)
- Angebot für alle Bevölkerungsgruppen (Kinder/ältere Personen/Personen mit Behinderung/Mobilitätseingeschränkte)
Was sind die Produktionsaufgaben des ÖPNV?
Planung
* Angebot und Produkte, betriebliche Organisation, Ressourcen
Produktionssteuerung
* Betriebslenkung, Steuerung der Fahrzeuge (Regel-, Sonder-/Störungsbetrieb)
Informationsbereitstellung
* (Fahr-)Plan, Echtzeit-, Störungs- und Ereignisinformationen
* Informationen über Wegeketten (Auskunft)
Vertrieb
* Ticket-Systeme
* Erwerb und Bezahlung der Produkte
Qualitätskontrolle
* Nachweis der Mobilitätsqualität, Pünktlichkeit, bedienter Service, …
Wozu dient die Angebotsplanung?
Beförderungsbedarf gerechte Netzplanung * Planung von Haltestellen * Planung von Verkehren, Linien und Fahrwegen Fahrplanung * Fahrzeiten * Einzelfahrt * Zeitliche Folge von Fahrten, Takte * Anschlüsse * Kapazitäten, Fahrzeugtypen
Wozu dient die Betriebsplanung?
Planung der Fahrzeugumläufe * Fahrten-Sequenz eines Fahrzeugs * Umlaufzeiten Planung der Fahrpersonaldienste Tätigkeiten-Sequenz eines Fahrers * Fahrzeiten * Rüstzeiten * Wege zum Einsatzort * Pausen
Wozu dient der Resourceneinsatz?
Fahrzeugdisposition
* Zuordnung von Fahrzeugen zu den jeweiligen Umläufen
Personaldisposition Zuordnung von Fahrern zu den jeweiligen Diensten und den Randbedingungen
* Urlaub
* Weiterbildung
* Krankheit
Wofür steht ITCS?
Intermodal transport control system (itcs)
Mit welchen Mitteln erfolgt die Betriebssteuerung?
- Rechner gestütztem Betriebsleitsystem (RBL)
* Intermodal transport control system (itcs)
Wozu dient das ITCS (intermodal transport control system)?
kommuniziert mit allen “Systemkomponenten”
- Kabelgebunden oder Funkbasiert
- vergleicht Planung mit aktueller Produktion
- steuert und disponiert die Produktion (Fahrzeug, Personal, Fahrweg)
- Prognostiziert Produktionsdaten für die Fahrgastinformation
- Liefert Daten für Qualitätskontrolle
- Kommuniziert mit anderen itcs
Wie ist eine Reisekette definiert?
Eine Reisekette beinhaltet
- einen Startpunkt
- einen Zielpunkt
- evtl. mehrere Umsteigepunkte Reiseketten-Start-/Ziel-Punkte
- Haltestellen/Bahnhöfe
- Adressen
- Point of Interests (POI)
- Informationen zu Reiseketten werden in Auskunfts-Portalen, -Servern ermittelt
Aus welchen drei Punkten setzt sich das magische Projektdreieck?
- Termine
- Kosten
- Qualität
Warum ist hohe Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen nötig?
Da sonst Pulkfahrten und gegenseitige Behinderung entsteht, welches zu deutlich längeren Fahrzeiten und damit geringere Leistungsfähigkeit führt.
Was sind die drei Grundanforderungen an die Planung und Gestaltung von Stadtschnellbahnnetzen?
- Minimieren der Reisezeiten von Tür zu Tür (Fahrgastnutzen)
- Minimieren der Anzahl der Umsteigevorgänge (Fahrgastnutzen)
- Minimieren der benötigten Fahrzeugkilometer (Kostensenkung)
Welche Grundsätzlichen Netzformen gibt es?
- Durchmesserlinien
- Berührung und Kreuzung zweier Durchmesserlinien
- Kreuzung dreier Durchmesserlinien in Dreiecksform
- Rasternetz
- Beliebige Kombination
Was ist die VDV und ihre Aufgaben?
VDV ist der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen:
- ist national und international aktiv
- definiert die betrieblich technischen Anforderungen
- Anerkannte Regeln der Technik
Wie sind allgemein annerkante Regeln der Technik (aaRT) definiert?
- Regeln, welche sowohl die Voraussetzungen für “Stand der Wissenschaft und Technik” als auch “Stand der Technik” erfüllen und sich zudem über einen ausreichend langen Zeitraum bewährt haben
- nicht identisch mit Normen
Was ist das ITVU Modell?
ITVU (IT Systeme für Verkehrsunternehmen) behandelt * Öffentlichen Personenverkehr (ÖV) * Busse, Bahnen, Strassenbahnen * Systeme für Verkehrsunternehmen und Verbünde, wie z.B. BVG Berlin, Tfl London, RMV, AVV, ASEAG NICHT ABER: * Allgemeine Logistik * Güterverkehre * Taxis und Bedarfsverkehre
Gegenüberstellung von ITVU Modell und IVU.suite
ITVU Modell:
“IT Systeme für Verkehrsunternehmen”
* Geschäftsprozessbeschreibungen
* Systemlandschaft
* Klassenmodell, aber kein Softwareprodukt
IVU.Suite:
* Produkte für alle Geschäftsprozess eines Verkehrsunternehmens
* Integriert und abgestimmt, realisiert im Wesentlichen das ITVU-Modell
* Software und Hardware
* Maßgeblich für den aktuelle verfügbaren Funktionsumfang der IVU.suite ist nicht das ITVU-Modell, sondern die jeweilige Produktdokumentation
Wie ist Anschluss definiert?
Planmäßige Umsteigemöglichkeit für den Fahrgast an einem Anschlussort (Haltestelle)
Wie ist Zubringer definiert?
Fahrt, mit der der Anschlussort erreicht wird
Wie ist Abbringer definiert?
Fahrt, mit der der Anschlussort verlassen wird
Was ist Anschlusssicherung?
- Überwachung der Anschlussbeziehung Eingreifen bei Anschluss-Gefährdung (wg. Verspätung des Zubringers)
- Verzögerte Abfahrt des Abbringers
Die IVU.suite für den öffentlichen Personenverkehr für alle Aufgabenbereiche im Betrieb:
Wofür steht die BOStrab?
BOStrab ist die Straßenbahn-Bau und Betriebsordnung.
Was umfasst die BOStrab?
Die BOStrab umfasst:
- Betriebsleitung
- Betriebsbedienstete
- Betriebsanlagen
- Fahrzeuge
- Betrieb
- Verfahrensvorschriften
- Ordnungswidrigkeiten, Schluß und Übergangsbestimmungen
Was ist Zugsicherung?
Zugsicherung ist die Gesamtheit der Einrichtungen und Maßnahmen, die zur Sicherung des Zugverkehrs nötig sind.
Was sind Aufgaben und Ziele der Zugsicherung?
Abstandshaltung (Gewährleistung des Raumabstandes)
* Gewährleistung der Sicherheit und Verminderung der Unfallgefahr
Fahrwegsicherung
* Verschluss der Weichen im Fahrweg
* Sicherung von Durchrutschweg und Flankenschutz
* Ausschluss feindlicher Fahrstraßen
* Automatisierung des Betriebsablaufs
* Erhöhung Streckenkapazität (Durchlässigkeit)
Was wird zur Gleisfreimeldung eingesetzt?
Gleisstromkreise
- Stromkreis, der über die Schienen gebildet und von den Fahrzeugachsen kurzgeschlossen wird.
- Achsenzähler
Wann gelten Fahrwege als gesichert?
- Bremswegabstand wird freigehalten
- Weichen formschlüssig festgelegt
- Geschwindigkeit konform
Was ist das Fail-Safe-Prinzip?
Jede Störung muss sich zur sicheren Seite auswirken.
Was sind die Grundlegenden Aufgaben und Anforderungen an eine Zugbeeinflussung?
- Zwangsbremsung bei Halt zeigendem Signal
- Zwangsbremsung bei Geschwindigkeitsüberschreitung
- Befehlsbedienung zur Vorbeifahrt am Halt zeigendem Signal
- Registrierung aller sicherheitsrelevanter Bedienungshandlungen und Meldungen
Welche Arten von Zugbeeinflussung gibt es und wie funktionieren diese?
Punktförmige Zugbeeinflussung
* Informationsübertragung nur an diskreten Streckenpunkten
* hoher Sicherheitszuwachs bei relativ geringen Kostenaufwand
* ändernde Informationen erst am nächsten Einwirkungspunkt wirksam
Linienförmige Zugbeeinflussung
* Informationsübertragung kontinuierlich entlang dem befahrenen Streckenabschnitt
* Signalbegriffswechsel sofort wirksam
* Voraussetzung für hohe Geschwindigkeiten und unabdingbar für Automatisierung
Was ist ein Problem im europäischen Bahnverkehr hinsichtlich der Zugbeeinflussung?
Vielfalt nationaler Zugbeeinflussungssysteme, Harmonisierung ist erforderlich (z.B. durch ETCS - European Train Control System)
Welche grundsätzlichen Betriebsarten gibt es?
- Fahren auf Sicht
* Fahren auf Zugsicherung
Was sind die Merkmale von Fahren auf Sicht?
- “Straßenbahnen”
- Teilnahme Straßenverkehr
- Abstandshaltung Fahrzeugführer
- Fahrsignalanlagen
- Einzelweichensteuerungen
Was sind die Merkmale von Fahren auf Zugsicherung?
- “Stadt- und U-Bahnen”
- Tunnel
- Stellwerke
- Zugbeeinflussung
Was versteht man unter dem zeitlichen Ungleichgewicht im Personenverkehr?
- Morgen: Mehr Fahrgäste aus der Peripherie ins Zentrum
* Abend: Mehr Fahrgäste vom Zentrum in die Peripherie
Was sind die Konsequenzen für die Angebotsplanung / Fahrplan bezüglich des zeitlichen Ungleichgewichts im Personenverkehr?
- Ungleiche Fahrzeuggrößen stadteinwärts/stadtauswärts je nach Tageszeit
- Ungleiche Intervalle stadteinwärts/stadtauswärts je nach Tageszeit
- Express-Betrieb (Auslassung von Haltestellen) auf schwach belasteter “Rückfahrt”
- Stark belastete Relationen benötigen längere Haltezeiten für den Fahrgast-Wechsel