Normatives Managment (alles in einem) Flashcards

1
Q

Was ist Unternehmensführung?

A

Die Unternehmensführung beschäftigt sich mit der Planung, Organisation, dem Personaleinsatz, der Führung und der Kontrolle in einem Unternehmen.

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2
Q

Was ist das Ziel des unternehmerischen Handelns?

A

Ziel:
- Liquidität
- Erfolg
- Fortbestand des Unternehmens

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3
Q

Wer sind Interne Stakeholder und wer Externe Stakeholder? Welche Leistungen werden von Ihnen erbracht und was wird von ihnen im Gegenzug gefordert?

A

intern:
Eigentümer
- Eigenkapital
- Einkommen, Verzinsung und Wertsteigerung des investierten Kapitals, Mitgestaltung

Top - Managment
- Kompetenz, Engagment, Leistung, Leadership
- Einkommen, Macht, Einfluss, Prestige, Entfaltung der eigenen Ideen und Fähigkeiten, Arbeit
= Lebensinhalt

Mitarbeiter
- Arbeitskraft, Fähigkeiten
- Einkommen, Arbeitsplatzsicherheit, soziale Sicherheit, Entfaltung der eigenen Fähigkeiten, Status, Prestige

extern:
Fremdkapitalgeber
- Fremdkapital
- Sichere Kapitalanlage, Verzinsung, Vermögenszuwachs

Lieferanten
- Termingerechte Leistung, Hochwertige Güter
- Stabile und faire Lieferbeziehung, günstige Konditionen, Zahlungsfähigkeit

Kunde
- Kauf des Produkts, Markentreue
- quantitativ und qualitativ befriedigende Preis-/ Leistungsverhältnis, Service, Konditionen

Staat und Gesellschaft
- Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Infrastruktur, Legitimität
- Steuerzahlung, Sicherung der Arbeitsplätze, Sozialleistungen, Einhaltung der Rechtsvorschriften, Gesetzen und Normen, Beitrag zu Wissenschaft/Kultur

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4
Q

Was ist versteht man unter Shareholder Value und Stakeholder Value?

A

Shareholder Value:
- Der Shareholder Value Ansatz beschäftigt sich mit der wertorientierten Unternehmensführung. Der Shareholder (Eigenkapitalgeber) steht hierbei im Mittelpunkt und Ziel ist es den Wert des Eigenkapitals zu erhöhen/maximieren.

Stakeholder Value:
- Der Stakeholder Value Ansatz versucht sämtliche Interessengruppen, die in das betriebliche Geschehen involviert oder von diesem betroffen sind, in die strategische Unternehmensplanung mit einzubeziehen. Das Ziel ist es eine dauerhafte Existenz des Unternehmens zu sichern.

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5
Q

Welche Argumente sprechen für und gegen den Shareholder-Ansatz?Nenne Pro und Contra des vom Shareholder zum Stakeholder Ansatzes.

A

Pro Shareholder-Ansatz:

Fokussierung auf die Unternehmensstrategie:

  • Unternehmen konzentrieren sich auf klare finanzielle Ziele und die Maximierung des Unternehmenswerts.

Gewinnorientierung jeder Geschäftseinheit:

  • Jede Geschäftseinheit muss profitabel sein, wodurch ineffiziente Quersubventionen vermieden werden.

Deckung der Kapitalkosten:

  • Schwarze Zahlen genügen nicht; jede Einheit muss mindestens die Kapitalkosten erwirtschaften, um langfristig Wert zu schaffen.

Contra Shareholder-Ansatz:

Einseitige Ausrichtung auf finanzielle Ziele:

  • Andere Interessen, z. B. der Mitarbeiter, Kunden oder Umwelt, werden vernachlässigt.

Kurzfristige Orientierung:

  • Entscheidungen werden oft durch kurzfristige Börsenkursentwicklungen beeinflusst, statt auf langfristige Nachhaltigkeit zu achten.

Arbeitsplatzabbau:

  • Effizienzsteigerungsprogramme und Unternehmensumstrukturierungen führen häufig zur Vernichtung von Arbeitsplätzen.

Mangelnde Innovationsförderung:

  • Innovationen könnten als weniger wichtig angesehen werden, wenn sie kurzfristig keine Rendite versprechen.
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6
Q

Welche langfristigen Perspektiven und Unterschiede bestehen zwischen dem Shareholder- und dem Stakeholder-Ansatz?

A

Langfristige Perspektive: Shareholder vs. Stakeholder-Ansatz

Shareholder-Ansatz:

  • Konzentriert sich einseitig auf die Interessen der Aktionäre und die Maximierung des Unternehmenswerts.
  • Kurzfristige Gewinne und Börsenkursentwicklungen bestimmen die Unternehmenspolitik und -strategie.

Stakeholder-Ansatz:

  • Sieht das Unternehmen als Instrument zur Erfüllung der Interessen aller Anspruchsgruppen (z. B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Umwelt).
  • Ziel ist es, eine Balance zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen herzustellen.

Langfristige Vorteile des Stakeholder-Ansatzes:

Nachhaltigkeit:

  • Nur der Stakeholder-Ansatz gewährleistet langfristig das Überleben des Unternehmens durch eine ausgewogene Berücksichtigung aller Interessen.

Gewinn bleibt zentral:

  • Gewinn und Wertsteigerung bleiben primäre Ziele, da diese die Grundlage sind, um die Ansprüche der Interessengruppen zu erfüllen.

Globale Wettbewerbsfähigkeit:

  • Unternehmen müssen Gewinn erzielen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und ihren langfristigen Fortbestand zu sichern.
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7
Q

Was ist Führung?

A

Führung ist die Fähigkeit, einzelne oder eine Gruppe zur Erfüllung von Zielen zu veranlassen.

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8
Q

Was ist der Unterschied zwischen Managment und Führung?

A

Führung (normativ / gestaltend):

Bewältigung von
Wandelprozessen:

  • Führungskräfte leiten Veränderungsprozesse und helfen dem Unternehmen, sich an neue Herausforderungen anzupassen.

Vorgabe einer Richtung:

  • Sie definieren klare Ziele und die Richtung, in die das Unternehmen gehen soll.

Lenkung durch Zukunftsvision:

  • Führungskräfte orientieren sich an einer langfristigen Vision und inspirieren das Team, diese zu verfolgen.

Inspiration zur Überwindung von Hindernissen:

  • Sie motivieren und fördern das Team, Hindernisse zu überwinden und Veränderungen zu akzeptieren.

Management (operativ / verwaltend):

Schaffung von Plänen und Struktur:

  • Manager entwickeln spezifische Pläne und stellen die erforderliche Struktur zur Umsetzung sicher.

Vergleich von Ergebnis mit Vorgaben:

  • Manager überwachen die Fortschritte und vergleichen die Ergebnisse mit den festgelegten Zielen und Vorgaben.

Zustimmung durch Autorität:

  • Manager sorgen für die Einhaltung von Vorgaben und Regeln durch autoritative Führung und Entscheidungen.

Verwirklichung der Vision und Strategie:

  • Sie setzen die von Führungskräften festgelegte Vision und Strategie in die Praxis um, indem sie konkrete Maßnahmen ergreifen und Ressourcen verwalten.
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9
Q

Welche Arten der Führung/Managment gibt es?

A

Sachbezogen
Zielorientierter Einsatz von Führungstechnik zur Bewältigung von Führungsaufgaben

  • Planung
  • Entscheidung
  • Umsetzung
  • Kontrolle

Personenbezogen
Zielorientierte Verhaltensbeeinflussung von Mitarbeitern

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10
Q

Was zeichnet Führungsentscheidungen aus?

A

Charakteristika von Führungsentscheidungen:

Hohes Maß an Selbständigkeit:

  • Führungsentscheidungen erfordern oft ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Eigenverantwortung, da sie meist keine direkten Anweisungen oder Vorgaben von anderen Ebenen erhalten.

Grundsatzentscheidungen:

  • Diese Entscheidungen sind für das Unternehmen richtungsweisend und betreffen zentrale Themen, die die langfristige Ausrichtung und Strategie des Unternehmens beeinflussen.

Ganzheitliche Entscheidungen:

  • Führungsentscheidungen werden im Kontext des Gesamtzusammenhangs getroffen. Sie berücksichtigen alle relevanten Faktoren und haben Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen.

Nicht delegierbare Entscheidungen:

  • Führungsentscheidungen sind nicht delegierbar. Sie können nicht an nachgeordnete Ebenen oder Mitarbeiter übertragen werden, da sie auf der höchsten Ebene getroffen werden müssen, um die Unternehmensziele und -strategie zu steuern.
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11
Q

Was umfasst Unternehmerische Führungsaufgaben?

A

Vorgabe der Unternehmungsziele:

  • Die Festlegung klarer und realistischer Ziele für das Unternehmen, die als Orientierung für alle Unternehmensaktivitäten dienen.

Entwicklung der Unternehmensstrategie und Sicherstellung der Implementierung:

  • Die Formulierung einer langfristigen Strategie, die die Ausrichtung des Unternehmens bestimmt, sowie die Sicherstellung, dass diese Strategie erfolgreich umgesetzt wird.

Bestimmung der Grundsätze der Unternehmenspolitik:

  • Die Festlegung grundlegender Prinzipien, wie das Unternehmen geführt wird, z.B. in Bezug auf Ethik, Nachhaltigkeit oder Unternehmenskultur.

Koordination der betrieblichen Teilbereiche:

  • Die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens, um die Unternehmensziele effizient zu erreichen.

Besetzung der obersten Leitungsinstanzen und die Organisation:

  • Die Auswahl und Ernennung von Führungskräften für die höchsten Managementebenen sowie die Organisation der gesamten Unternehmensstruktur.

Entscheidung einzelner Maßnahmen von außergewöhnlicher Bedeutung:

  • Die Verantwortung für die Entscheidungen in kritischen oder strategisch wichtigen Bereichen, die das Unternehmen nachhaltig beeinflussen können.

Repräsentation und Interessenvertretung:

  • Die Vertretung des Unternehmens nach außen, sowohl gegenüber Stakeholdern als auch in der Öffentlichkeit, sowie die Wahrnehmung der Interessen des Unternehmens auf verschiedenen Ebenen.
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12
Q

Welche Aufgabenfelder und Rollen hat ein Top-Manager laut Mintzbergs Studie?

A

1. Beziehungspflege (Interpersonal Roles):

Repräsentant:

  • Der Manager repräsentiert das Unternehmen nach außen, bei offiziellen Anlässen oder gegenüber anderen Organisationen.

Führer:

  • Der Manager motiviert und leitet seine Mitarbeiter, gibt ihnen Orientierung und setzt Ziele.

Koordinator:

  • Der Manager sorgt für die Koordination und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitern.

2. Information (Informational Roles):

Informationssammler:

  • Der Manager sammelt Informationen aus verschiedenen Quellen, um informierte Entscheidungen treffen zu können.

Informationsverteiler:

  • Der Manager teilt relevante Informationen innerhalb des Unternehmens, damit alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.

Informant für externe Gruppen:

  • Der Manager gibt Informationen an externe Parteien, z. B. an Investoren oder Partner.

3. Entscheidung (Decisional Roles):

Unternehmer:

  • Der Manager ergreift Initiativen, um neue Projekte und Möglichkeiten für das Unternehmen zu schaffen.

Krisenmanager:

  • Der Manager reagiert auf unerwartete Probleme oder Krisen, um das Unternehmen stabil zu halten.

Ressourcenzuteiler:

  • Der Manager entscheidet über die Verteilung von Ressourcen (z. B. Personal, Budget) im Unternehmen.

Verhandlungsführer:
* Der Manager führt Verhandlungen mit anderen Organisationen oder Stakeholdern, um vorteilhafte Bedingungen für das Unternehmen zu erreichen.

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13
Q

Welche Fähigkeiten sind für den Managererfolg wichtig und wie lassen sie sich unterteilen?

A

Technische Fähigkeiten:

  • Problemlösungsverfahren zur sachbezogenen Aufgabenerfüllung (z.B. Marktsegmentierung).

Soziale Fähigkeiten:

  • Kompetenz in der personenbezogenen Aufgabenerfüllung (z.B. Führung und Motivation).

Analytisch/planerische Fähigkeiten:

  • Problembewusstsein, ganzheitliches Denken, Erkennen von Zusammenhängen, Antizipation und Planung.
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14
Q

Welche zentralen Merkmale zeichnen eine Unternehmerpersönlichkeit aus?

A
  • hohe Leistungsmotivation
  • Präferenz in Richtung persönlicher
    Autonomie
  • internaler Focus of Control
  • hohe Ambiguitätstoleranz
  • mittlere Risikobereitschaft
  • hohe Zielverfolgung
  • positive Einstellung
  • Selbstsicherheit
  • Initiative
  • Verantwortungsbereitschaft
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15
Q

Welche 8 Prinzipien verfolgen erfolgreiche Manager?

A
  • Richtige Ziele setzen:Was muss getan werden?
  • Richtige Entscheidungen treffen:Was ist gut für das Unternehmen?
  • Erstellen eines Aktionsplans:Wie sollen Ziele erreicht werden?
  • Übernahme von Verantwortung:Verantwortung für Entscheidungen übernehmen.
  • Kommunikation am Laufen halten: Offene Kommunikation fördern.
  • Konzentration auf Chancen:Chancen statt Herausforderungen fokussieren.
  • Schaffung einer effizienten Meetingkultur: Meetings effektiv gestalten.
  • Die Person des Managers als Teil des Unternehmens begreifen: Manager als integralen Teil des Unternehmens sehen.
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16
Q

Was unterscheidet Partialansätze von Totalansätzen im Management?

A

Partialansätze:

  • Konzentrieren sich auf spezifische Managementbereiche. Beispiele: Total Quality Management, Lean Management, Business Process Reengineering.

Totalansätze:

  • Betrachten das Unternehmen ganzheitlich und verknüpfen alle Managementbereiche. Beispiele: Integriertes Managementmodell, St. Galler Managementmodell, Strategieprozessansatz (Kreikebaum).
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17
Q

Welche Rolle spielt die Managementphilosophie im St. Galler Managementmodell und welche Funktionen erfüllt sie?

A

Die Managementphilosophie im St. Galler Managementmodell erfüllt eine zentrale Rolle, indem sie die Integration der verschiedenen Dimensionen des Managements ermöglicht. Sie gibt Vorgaben für die übrigen Komponenten des Modells und definiert die Rolle des Managments und der Unternehmung:

  • Zur Gesellschaft – durch gesellschaftliche Verantwortung und ethische Grundsätze.
  • Zum wirtschaftlichen Umfeld – durch Ausrichtung an Markt- und Umweltbedingungen.
  • Zur internen Führung – durch Vorgaben für das Verhalten von Führungskräften und Mitarbeitern.

Funktionen:

Sie dient als gemeinsame Leitidee, die Führungskräfte und Mitarbeiter motiviert, im Sinne dieser Philosophie zu handeln.

Sie legt die Grundlage für die Vision des Unternehmens, indem sie Vorstellungen über die zukünftige Positionierung der Unternehmung in Wirtschaft und Gesellschaft vermittelt.

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18
Q

Welche Fragen sollte die Managementphilosophie eines Unternehmens beantworten?

A

Die Managmentphilosophie sollte beantworten:

  • Welche gesellschaftliche Verantwortung übernimmt die Unternehmung?
  • Welche Einstellung hat die Unternehmung zu ethisch/moralischen Fragen?
  • Welches Menschenbild liegt dem sozialen System Unternehmung zugrunde?
  • Welche Werte und Wertstrukturen sind für die Unternehmung wichtig?
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19
Q

Warum ist eine Managementphilosophie notwendig?

A

Eine Managementphilosophie ist notwendig, weil individuelle Erfahrungshorizonte des Managements zu unterschiedlichen Problemlösungen führen und hohe Umweltdynamik sowie geringe Prognostizierbarkeit der Entwicklung, die Planbarkeit bestimmter Prozesse erschweren. Sie erfordern neue, „weiche“ Steuerungsinstrumente.

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20
Q

Was umfasst die Modellstruktur des St. Galler Managementmodells?

A

Die Modellstruktur des St. Galler Managementmodells umfasst drei Bereiche:

Normatives Management:

  • Festlegung von Unternehmenszielen, -kultur und -struktur, um die Entwicklungsfähigkeit der Unternehmung zu sichern.

Strategisches Management:

  • Aufbau, Pflege und Ausbeutung von Erfolgspotenzialen, für die Ressourcen eingesetzt werden muss durch Strategien, Strukturen und Systeme sowie das Lernen in der Organisation.

Operatives Management:

  • Umsetzung der Vorgaben des normativen und strategischen Managements durch organisatorische Prozesse, dispositiven Systemen, Anweisungen/Aufträgen/ Projekten und dem Leistungs- und Kooperationsverhalten auf der ausführenden Ebene.

Normatives und strategisches Management gestaltet,
operatives Management lenkt die
Unternehmensentwicklung.

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21
Q

Was sind Kernwerte (Core Values) und der Unternehmenszweck (Core Purpose)?

A

Kernwerte:

  • Dauerhafte, grundlegende Prinzipien, die im Unternehmen gelebt werden und sich weiterentwickeln.

Unternehmenszweck:

  • Begründet die Existenzberechtigung des Unternehmens und beantwortet die Frage: “Warum gibt es uns?” Er ist weder ein Ziel noch eine Strategie.
22
Q

Was ist eine Vision in einem Unternehmen?

A

Ein konkretes, realisierbares Zukunftsbild, das Begeisterung für eine neue Wirklichkeit weckt. Es dient als Wunschtraum oder Zukunftsszenario.

23
Q

Was ist der Unterschied zwischen Managment und Leadership?

A

Manager stellen sicher, das die Arbeit effizient ausgeführt wird, indem sie Strukturen schaffen und Aufgaben überwachen.

Leader hingegen konzentrieren sich darauf, Menschen zu inspirieren, zu motivieren und eine gemeinsame Vision zu fördern

24
Q

Welche Funktionen erfüllt eine Vision in einem Unternehmen?

A

Die Vision eines Unternehmens erfüllt folgende Funktionen:

Fokussierungsfunktion:

  • Sie richtet die Unternehmung auf ihr Wettbewerbsumfeld und ihre Ziele aus.

Legitimationsfunktion:

  • Sie legitimiert die Existenz und den Hauptzweck der Unternehmung in der Gesellschaft.

Identifikations- und Motivationsfunktion:

  • Sie motiviert und bindet die Mitarbeiter durch eine gemeinsame Zielvorstellung.

Zusätzlich beinhaltet eine Vision immer eine Herausforderung („strategic stretch“), die außergewöhnliche Anstrengungen erfordert.

25
Q

Worin unterscheiden sich Managementphilosophie und Vision?

A

Die Managementphilosophie (Purpose) ist wertorientiert und beschreibt die grundlegenden Wertvorstellungen und den Zweck des Unternehmens. Sie bezieht sich primär auf die Vergangenheit und Gegenwart und bildet das stabile Fundament des Handelns.

Die Vision ist zukunftsgerichtet und beschreibt die langfristigen Ziele und die gewünschte geschäftliche Ausrichtung des Unternehmens. Sie gibt ein ambitioniertes Bild davon, wo das Unternehmen in der Zukunft stehen möchte.

Unterschied:

  • Der Purpose legt den Fokus auf Werte und Stabilität, die Vision hingegen auf Ziele und die strategische Weiterentwicklung.
26
Q

Was versteht man unter langfristigen Ziele (Goals) im Kontext der Unternehmenesvision?

A
  • Zeithorizont 10 bis 30 Jahre
  • visionäres Denken über die derzeitige Unternehmenssituation, die Kompetenzen der
    Unternehmung und die Umweltentwicklung hinaus
27
Q

Was ist der “Auftrag” (Mission Statement) einer Unternehmung?

A

Der Auftrag beschreibt den Zustand nach Zielerreichung durch eine kraftvolle, begeisternde und spezifische Darstellung der Welt nach Erfüllung der langfristigen Ziele, um ein Zukunftsbild zu schaffen.

28
Q

Welchen Zusammenhang haben Unternehmenspolitik und Unternehmensstrategie?

A

Die Unternehmenspolitik…

  • legt die Unternehmensgrundsätze fest, die in ein Leitbild festgehalten werden, mit dem Ziel, die Persönlichkeiten der Unternehmung zu bestimmen und die allgemeinen Grundsätze des Handels verbindlich bekannt zu geben

Die Unternehmensstrategie…

  • enthält Richtlinien für die Formulierung der Strategie der Geschäftsinhalte und wendet das Leitbild in der Umsetztung an, mit dem Ziel, alle Stakeholder zufrieden zu stellen
29
Q

Was sind Leitbilder in einem Unternehmen?

A

Leitbilder sind schriftliche Ausdrucksformen der Unternehmungspolitik, die grundlegende und abstrakte Vorstellungen über angestrebte Ziele und Verhaltensweisen darstellen und als Orientierungshilfe dienen.

30
Q

Welche Anforderungen sollte so ein Leitbild erfüllen?

A
  • Allgemeingültigkeit
  • Wesentlichkeit, keine Leerformeln
  • Langfristige Gültigkeit
  • Wahrheit
  • Realisierbarkeit
  • Konsistenz
  • Klarheit. Verständllichkeit, Einfachheit
31
Q

Wieso ist es Sinnvoll Mitarbeiter bei der Erstellung eines Leitbilder einzubeziehen?

A

Es ist sinnvoll, weil…

  • eine größere Realitätsnähe erreicht wird
  • eine unmittelbare Betroffenheit eines großen Teils der Mitarbeiter errreicht wird
  • ein Konses aufgebaut wird durch Abgleich der unterschiedlichen Zielsetzungen und Vorgehensweisen zur Zielerreichung
  • eine Identifikation erreicht wird durch die Beteiligung am Prozess der Erarbeitung

Solche partizipativen Prozesse binden Managmentkapazitäten, jedoch dürften die Vorteile überwiegen

32
Q

Welche Ziele können durch ein Leitbild erreicht werden?

A

Ein gut formuliertes und eingeführtes Leitbild kann folgende Ziele erfüllen:

  • Verbesserung der Kommunikation nach außen
  • Hilfe bei der Entscheidung von Konflikten und unterschiedlichen Meinungen
  • Grundlage für Ziele und Strategien
  • Entscheidungshilfe bei Führung und Delegation
  • Hilfe bei der Erarbeitung und Bewahrung einer klaren Unternehmensidentität
  • Grundlage der Unternehmensidentität
  • Hilfe bei der Personalauswahl
33
Q

Durch welche Kriterien kann das Leitbild überprüft werden?

A

Die Kriterien zur Überprüfung des Leitbildes sind:

  • Wurde es vom Führungsteam selbst erarbeitet?
  • Wird es von den Mitarbeitern akzeptiert und verteidigt?
  • Ist es konkret?
  • Ist es allgemeingültig?
  • Bezieht es sich auf einen langen Zeithorizont?
  • Findet es Niederschlag im Verhalten des Unternehmers/Führungskräfte?
  • Können sich die Unternehmensgrundsätze an interne und externe Veränderungen anpassen?
  • Kann die Einhaltung überprüft werden?
  • Fördert es den argumentativen Exkurs?
  • Wird es im Unternehmen verbreitet?
  • Gibt es Aktionspläne zur Implementierung und einen Durchhaltewillen des Managements?
34
Q

Was beschreibt das Konzept der Unternehmensverfassung (Corporate Governance)?

A

Das Konzept der Unternehmensverfassung (Corporate Governance) bezieht sich auf die verantwortliche und wertorientierte Leitung und Kontrolle von Unternehmen. Es beschreibt die Rollenverteilung zwischen Eigentümern (Aktionären), Vorstand und Aufsichtsrat und sorgt für das Vertrauen von Aktionären, Fremdkapitalgebern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit. In Deutschland betrifft es die Funktionsweise von Vorstand und Aufsichtsrat, während es in den USA den „Board of Directors“ betrifft.

35
Q

Beschreiben Sie die beiden Perspektiven von Corporate Governance und erläutern Sie, wie diese auf das Ziel eines Kräftegleichgewichts der Organisationsbeziehung hinwirken.

A

Corporate Governance umfasst zwei Perspektiven, die gemeinsam dazu beitragen, ein Kräftegleichgewicht zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen eines Unternehmens herzustellen:

Im Sinne einer Organisationsregelung:

  • In dieser Perspektive liegt der Fokus auf der Spitzenverfassung der Unternehmensführung.
  • Es werden die Aufgaben und die Zusammensetzung der obersten Leitungsorgane wie Vorstand und Aufsichtsrat definiert und strukturiert.
  • Ziel ist es, eine klare und sachgerechte Organisation der Unternehmensführung sicherzustellen, die effizient und transparent arbeitet.

Im Sinne einer Organisationsbeziehung:

  • Diese Perspektive betrachtet das Verhältnis zwischen den Leitungsorganen und den relevanten Anspruchsgruppen.
  • Anspruchsgruppen sind z. B. Aktionäre (Shareholder Value) sowie andere Stakeholder wie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und die Gesellschaft (Stakeholder Value).
  • Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den oft unterschiedlichen Interessen dieser Gruppen zu schaffen. Beispielsweise sollten Aktionärsinteressen (z. B. Rendite) nicht auf Kosten von Stakeholder-Interessen (z. B. Nachhaltigkeit oder Mitarbeiterwohl) durchgesetzt werden.
36
Q

In welchem Verhältnis steht ein Überwachungs- und Geschäftsführungsauftrag zueinander?

A

Stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander

Das deutschen Modell verteilt sie auf zwei Ebnen:

Der Vorstand ist das Geschäftsführungsorgan

  • Er kennt das Geschäft und den Markt
  • Ein Vorstand mit professionellen Führungskräften hat in der Regel gegenüber dem Aufsichtsrat einen Wissensvorsprung

Dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan

  • fehlt oft dieses Wissen, insbesondere, wenn die Mitglieder selbst nie als professionelle Führungskräfte tätig waren oder mit zu vielen Mandaten belastet sind
  • Es entsteht das Problem einer effizienten Überwachung der Geschäftsführung (Überwachungslücke)
37
Q

Wozu dient der Deutsche Corporate Governance Kodex?

A
  • Ziel: Transparent machen der in Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensleitung und -überwachung.
  • Stärkung des Vertrauens in die Unternehmensführung deutscher Gesellschaften, sowohl für nationale als auch internationale Investoren.
  • Der Kodex adressiert alle wesentlichen Aspekte der Unternehmensführung, vor allem auf internationaler Ebene.
38
Q

Welche Kritikpunkte an der deutschen Unternehmensverfassung adressiert der Deutsche Corporate Governance Kodex?

A
  • Mangelhafte Ausrichtung auf Aktionärsinteressen
  • Die duale Unternehmensverfassung mit Vorstand und Aufsichtsrat
  • Mangelnde Transparenz der deutschen Unternehmensführung
  • Mangelnde Unabhängigkeit deutscher Aufsichtsräte
  • Eingeschränkte Unabhängigkeit der Abschlussprüfer
39
Q

Was ist eine Unternehmenskultur?

A

Definition:

  • Die Unternehmenskultur umfasst die Verhaltensdimension des normativen Managements.
  • Sie definiert ein kognitiv entwickeltes Wissen und Fähigkeiten der Unternehmung sowie affektiv geprägte Einstellungen der Mitarbeiter zu Aufgaben, Produkten, Kollegen und dem Unternehmen.
  • Sie verleiht dem Unternehmen eine unverwechselbare Identität und dient als Orientierung für das erwartete Verhalten der Mitarbeiter.
  • Eine starke Unternehmenskultur ist ein System informeller Regeln, das das Verhalten von Führungskräften und Mitarbeitern festlegt und die Motivation fördert.
40
Q

Wie entsteht eine Unternehmenskultur?

A
  • Die Unternehmenskultur bildet sich im Sozialisationsprozess der Mitarbeiter und erfolgt evolutorisch und spontan.
  • Sie prägt sich über „Generationen“ und bildet die Grundlage für Traditionen im Unternehmen.
  • Eine zentrale Rolle spielt die Führung (z. B. Gründer oder Top Management), deren Verhalten als Vorbild und symbolisch prägend wirkt.
  • Die Intensität, mit der bestimmte Ereignisse im Unternehmen erlebt werden, beeinflusst ebenfalls die Kultur stark.
41
Q

Welche Determinanten beeinflussen die Unternehmenskultur?

A

1. Nationale Kultur (National Culture):

  • Gesellschaftliche Werte und Normen einer Nation beeinflussen die Unternehmenswerte..

2. Branchenkultur (Industry Culture):

  • Jede Branche hat ihre spezifischen Standards, Arbeitsweisen und Werte.

3. Geschichte der Organisation (History of Organization):

  • Die Entstehungsgeschichte, Erfolge und Herausforderungen prägen Traditionen und Werte.

4. Art der Mitarbeiter (Nature of Employees):

  • Zusammensetzung der Belegschaft: Werte, Bildungsstand, kultureller Hintergrund.

5. Führungsstil (Management Style):

  • Art der Führung (autoritär, kooperativ, transformational) beeinflusst Verhaltensweisen und Normen.

6. Unternehmensgröße (Size of Organization):

  • Große Organisationen: formalisierte Prozesse und Strukturen.
  • Kleine Organisationen: flexibler und persönlicher Umgang.

7. Organisationskultur (Organizational Culture):

  • Die bestehende Unternehmenskultur wirkt als selbstverstärkendes System und beeinflusst zukünftige Werte und Normen.
42
Q

Was ist das Konzept des „Cultural Web“ in der Unternehmenskultur?

A

Das „Cultural Web“ beschreibt, wie verschiedene Elemente einer Organisation miteinander verknüpft sind, um die Unternehmenskultur zu prägen und zu reflektieren. Es hilft, die bestehende Kultur zu analysieren und Veränderungen zu planen.

Bestandteile des Cultural Web:

Stories (Geschichten):

  • Narrative über wichtige Ereignisse, Personen und Erfolge im Unternehmen.
  • Vermitteln Werte und Normen der Organisation.

Symbols (Symbole):

  • Logos, Sprache, Kleidung oder Design, die die Unternehmenskultur sichtbar machen.

Power Structures (Machtstrukturen):

  • Verteilung der Macht und Einfluss innerhalb des Unternehmens.
  • Zeigt, wer Entscheidungen trifft und Werte prägt.

Organizational Structures (Organisationsstrukturen):

  • Formelle und informelle Hierarchien und Prozesse.
  • Reflektieren, wie Arbeit organisiert und Macht verteilt ist.

Control Systems (Kontrollsysteme):

  • Verfahren und Regeln zur Überwachung und Steuerung von Verhalten und Leistung.

Rituals and Routines (Rituale und Routinen):

  • Tägliche Praktiken und Zeremonien, die zeigen, was in der Organisation wichtig ist.

Paradigm (Paradigma):

  • Das zentrale, meist unbewusste Glaubenssystem, das die Unternehmenskultur zusammenhält.
43
Q

Was versteht man unter Ethik, und wie wird sie unterschieden?

A

Definition von Ethik:

  • Ethik leitet sich vom griechischen Wort „Ethos“ ab (Sitte, Gebrauch, Gewohnheit).
    Sie ist die wissenschaftliche Reflexion über Moral und Ethos.
    Ethik bildet einen normativen Grundrahmen für das Verhältnis des Menschen zu:
  • Sich selbst,
  • Seinen Mitmenschen,
  • Und seiner Umwelt.

Unterscheidung in der Ethik:

Deskriptive Ethik:

Ziel:

  • Moralische Werte, Normen und Verhaltensweisen beschreiben und analysieren.

Normative Ethik:

Ziel:

  • Begründung und Aufstellung von Regeln, wie Menschen handeln sollten.
44
Q

Was beschreibt Ethik in Unternehmen und welche Prinzipien ethischen Handelns gibt es?

A

Ethik ist die „Lehre vom richtigen Handeln“ und beschreibt die moralische und gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens.

Prinzipien ethischen Handelns:

  • Handlungen nicht nur nach ökonomischen Kriterien bewerten.
  • Interessen aller von Handlungen betroffenen Personen berücksichtigen.
  • Kurz- und langfristige Wirkungen von Handlungen einbeziehen.
45
Q

Was ist das St. Galler Managementmodell und welche Merkmale zeichnen es aus?

A

Das St. Galler Managementmodell ist ein weit verbreiteter und strukturierter Ansatz, der Unternehmen aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet und alle relevanten Faktoren in die Analyse einbezieht.

46
Q

Welche gemeinsame Rolle spielen Managementphilosophie und Vision im integrierten Management?

A

Managementphilosophie und Vision bilden gemeinsam das übergeordnete Dach des integrierten Managements.

47
Q

Was versteht man unter Corporate Social Responsibility (CSR) und welche Aspekte umfasst es?

A

Corporate Social Responsibility (CSR), auf Deutsch „gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“, beschreibt die freiwillige Verpflichtung eines Unternehmens, gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das Konzept basiert auf der Idee, dass Unternehmen als „gute Staatsbürger“ (Corporate Citizens) handeln sollen.

Wesentliche Aspekte von CSR:

Moralische Reflexion:

  • CSR basiert auf einer wertgestützten Reflexion moralischer Probleme des Unternehmens.

Gesellschaftliches Engagement:

  • Unternehmen und ihre Mitarbeiter engagieren sich aktiv in und für die Gesellschaft, z. B. durch soziale Projekte oder Umweltinitiativen.

Nachhaltigkeitsberichterstattung:

  • CSR wird zunehmend verpflichtend durch gesetzliche Regelungen wie das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (2017) oder Standards wie die Global Reporting Initiative (GRI), die Nachhaltigkeitsberichte einfordern.

CSR trägt dazu bei, das Ansehen eines Unternehmens zu stärken, Vertrauen bei Stakeholdern aufzubauen und langfristig nachhaltigen Erfolg zu sichern.

48
Q

Was versteht man unter Unternehmenssteuerung und welches zentrale Instrument wird dabei traditionell genutzt?

A

Unter Unternehmenssteuerung versteht man die gezielte Überwachung und Lenkung eines Unternehmens, um sicherzustellen, dass es sich auf dem richtigen Kurs befindet und die definierten Ziele erreicht.

Wesentliche Aspekte der Unternehmenssteuerung:

Informationsbereitstellung:

  • Verdichtete und relevante Informationen werden dem Management bereitgestellt, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Traditionelles Instrument:

  • Das Controlling spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmenssteuerung, insbesondere durch die Verwendung von Finanzkennzahlen.

Finanzkennzahlen:

  • Diese Kennzahlen geben Einblick in die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, stehen aber im Widerspruch zwischen langfristiger Orientierung und kurzfristiger, periodenbezogener Messung.

Effektive Unternehmenssteuerung erfordert somit ein Gleichgewicht zwischen kurzfristiger Analyse und langfristiger strategischer Planung.

49
Q

Was ist der „Shareholder Value“ als Steuerungsgröße, und welche Ziele werden mit diesem Konzept verfolgt?

A

Der „Shareholder Value“ ist eine zentrale Steuerungsgröße der wertorientierten Unternehmensführung. Er beschreibt den ökonomischen Wert eines Unternehmens aus Sicht der Eigentümer (Shareholder).

Zielsetzung des Konzepts:

  • Identifikation von Geschäftsbereichen: Feststellen, welche Bereiche des Unternehmens Wert schaffen oder vernichten.
  • Aktive Wertsteuerung: Optimierung des Unternehmenswerts durch gezielte Investitions- und Desinvestitionsstrategien.
  • Kennzahlensystem: Aufbau eines geschlossenen Systems, das die strategische und operative Unternehmenssteuerung unterstützt.
  • Börsenkurssteuerung: Einflussnahme auf den Börsenkurs durch die Generierung und Kommunikation kapitalmarktrelevanter Informationen.

Dieses Konzept ermöglicht eine gezielte Ausrichtung des Unternehmens an den Interessen der Shareholder und fördert die langfristige Wertsteigerung.

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Q

Welchen Nutzen haben Kennzahlen als Steuerungsgröße in der Unternehmensführung?

A

Kennzahlen sind ein zentrales Instrument der Unternehmenssteuerung und bieten mehrere Vorteile:

Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen:

  • Kennzahlen ermöglichen es, verschiedene Unternehmen anhand einheitlicher Kriterien zu vergleichen, unabhängig von Branche oder Größe.

Periodenvergleich:

  • Sie helfen, die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens über mehrere Perioden zu analysieren und Trends zu erkennen.

Erkennung wirtschaftlicher Probleme:

  • Abweichungen in den Kennzahlen machen wirtschaftliche Probleme frühzeitig sichtbar, sodass Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Performance-Messung:

  • Kennzahlen geben Aufschluss über die Leistung (Performance) der Unternehmung und ihrer einzelnen Geschäftsbereiche, was die Zielüberprüfung erleichtert.

Kennzahlen schaffen damit Transparenz und bilden eine Grundlage für fundierte Entscheidungen im Management.

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Q

Welche Kritik wird an der traditionellen Unternehmenssteuerung geübt, und welche Alternative wird vorgeschlagen?

A

Die traditionelle Unternehmenssteuerung wird aus mehreren Gründen kritisiert:

Rückwärtsgerichtete Analyse:

  • Finanzorientierte Kennzahlensysteme betrachten ausschließlich vergangene Entscheidungen und erlauben keine vorausschauende Analyse.

Mangel an Prozessorientierung:

  • Kritische Unternehmensprozesse sowie kunden- und marktorientierte Einflussfaktoren werden nicht berücksichtigt.

Fehlende Strategiebezug:

  • Die individuellen Strategien eines Unternehmens bleiben unberücksichtigt, was die Steuerung unflexibel macht.

Unzureichende Berücksichtigung von Erfolgsfaktoren:

  • Wichtige Faktoren wie Innovation, effiziente Prozesse und Mitarbeiter-Know-how werden nicht in die Analyse einbezogen.

Alternative:

  • Performance Measurement-Systeme, wie die Balanced Scorecard (BSC), gelten als Lösung. Sie sind maßgeschneidert auf das jeweilige Geschäft und die Strategie eines Unternehmens. Zudem machen sie kritische Erfolgsfaktoren messbar und ermöglichen eine ganzheitliche, zukunftsgerichtete Unternehmenssteuerung.
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Q

Was ist die Balanced Scorecard (BSC), und welche Perspektiven betrachtet sie?

A

Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein strategisches Instrument zur Leistungsmessung und Unternehmenssteuerung, das durch eine wertorientierte Unternehmenssteigerung effektive Steuerungsansätze liefert.

Merkmale der BSC:
Betrachtet ein Unternehmen aus vier Perspektiven:

  • Kundenperspektive
  • Finanzperspektive
  • Prozessperspektive (Geschäftsprozesse)
  • Mitarbeiter- und Lernperspektive

Strategische Zielsetzungen werden für jede Perspektive definiert, mit Kennzahlen, Zielwerten und Maßnahmen konkretisiert und durch Ursache-Wirkungsbeziehungen überprüft.

Verknüpfungen und Zusammenhänge werden visualisiert.

Vorteile:

  • Hilft bei der Formulierung und Umsetzung der Unternehmensstrategie.
  • Macht die Ziele durch Kennzahlen nachvollziehbar.
  • Zeigt die aktuelle Leistung im Detail und unterstützt eine ganzheitliche Steuerung.

Die BSC wird von Managern als solides und ganzeinheitliches Konzept bewertet, da sie sowohl strategische als auch operative Unternehmensaspekte berücksichtigt.