Nematoda Flashcards
Taxonomie der Nematoda
- Bilateria -> Protostomia -> Ecdysozoa -> Cycloneuralia -> Nematoda
- durch neue Erkenntnisse stellen die Cycloneuralia und die Panarthropoda gleich, sie bilden zusammen die Gruppe der Ecdysozoa (Häutungstiere)
Merkmale, die für eine Verwandtschaft zwischen Cycloneuralia und Panarthropoda sprechen
o dreischichtige Cutikula
o Cutikula besitzt alpha-Chitin
o Häutungen, die durch Ecdysteroide induziert werden
characteristische Entwicklung/Ontogenese der Nematoda
- getrenntgeschechtlich
- keine Spiralfurchung, sondern Mosaikfurchung
- direkte Entwicklung, keine Larvenstadien, sondern Juvenilstadien
charakteristischer Bau der Nematoda
o drehrund, fadenförmig, unsegmentiert
o keine Körperanhänge
o kräftiger Hautmuskelschlauch ohne Ringmuskulatur
o ein Nervenring, der den Pharynx (Schlund, Rachen) umgreift
o Cilien nur bei Sinneszellen
o durchgehender Darm mit Mund- und Afteröffnung mit funktioneller Gliederung
o kein Blutgefäß- und Respirationssystem (Atmungssystem)
o statt Protonephridien, H-Zelle oder auch Ventraldrüse
Zellkonstanz
= Anzahl der Zellen im Organismus ist konstant
o Zellteilung findet so lange statt, bis die für den Organismus festgelegte Zellenanzahl erreicht ist
Besonderheiten der Epidermis und der Kutikula
- Nematoden besitzen eine dreischichtige Cutikula
- besteht aus folgenden Schichten (von innen nach außen)
o Basalschicht
o Matrix (Medianschicht)
o Cortex mit aufliegender Epikutikula
Hautmuskelschlauch
- Hautmuskelschlauch besteht aus einer meist einschichtigen Epidermis, der mehrschichtigen Cutikula und der darunter liegenden Längsmuskulatur
o Epidermis umschließt den dorsalen Nervenstrang, den ventralen Markstrang und die beiden Kanäle der Exkretionszelle
o Längsmuskulatur ordnet sich in den vier Feldern dazwischen ein
o die Muskelzellen (Kahnmuskelzellen) entsenden Cytoplasmafortsätze zu benachbarten Längsnervensträngen
Bewegung der Nematoda
o Lokomotion / kräftige schlängelnde Bewegungen
o entstehen durch abwechselnde Kontraktion der dorsalen und der ventralen Längsmuskulatur
o dadurch Bewegung des Gesamtorganismus
Hydroskelett und Pseudocoel
- Pseudocoel: Raum zwischen Darmepithel und Längsmuskelschicht
o kein Coelom, weil keine vollständige Auskleidung mit mesodermalem Epithel
o gefüllt mit Flüssigkeit, dadurch enorme Turgeszenz - Hydroskelett: besteht aus dem Hautmuskelschlauch und dem Pseudocoel
Nervensystem der Nematoda
- Nematoden besitzen (unabhängig von ihrer Größe) nur wenige 100 Nervenzellen
- cyclopharyngialer Nervenring bildet das Gehirn (Commissura cephalica)
o besitzt Neurone
o nach vorn führen mehrere Nerven zu Sinnesorganen - ventraler Markstrang
o entspringt dem Gehirn
o besitzt Neurone - dorsaler Nervenstrang
o entspringt dem ventralen Markstrang
o besitzt keine Neurone
o ventraler Markstrang und dorsaler Nervenstrang sind über Querverbindungen verbunden
durchgehendes Darmrohr (Verdauungstrakt)
- getrennte Mund- und Afteröffnung
- mit funktionell unterschiedlichen Abschnitten:
o Mundhöhle
o muskulöser Pharynx
o schlauchförmiger Mitteldarm
o kurzer Enddarm
Exkretionssystem
- Ventraldrüse: langgestreckte Exkretionskanäle
o wird aus einer einzigen Zelle gebildet
o verlaufen in den seitlichen Epidermisleisten
o exkretorische und sekretorische Funktion
z.B. Bildung der Eihülle, der neuen Cutikula und Enzyme zum Eindringen in Wirtstiere
Fortpflanzung der Nematoda
- bisexuelle Fortpflanzung: keine ungeschlechtliche Vermehrung aufgrund von Zellkonstanz
o getrenntgeschlechtlich, gelegentlich Zwitter
o durch Kopulation - Geschlechtsorgane: oft schlauchförmig
o beim Weibchen
Enden des Schlauches: Ovarium (Eizellen)
fließender Übergang: Wachstumszone, Ovidukt, Uterus
Ausführgang: Genitalporus (getrennt vom After)
o beim Männchen
Hodenschläuche münden mit dem After zusammen in einer Kloake
Spicularapparat für die Kopulation beim Ausführgang
Spermien haben kein Flagellum, stattdessen amoeboid beweglich
Entwicklung der Nematoda
o je nach Art werden vom Weibchen Eizellen oder Juvenilstadien abgegeben
o direkte Entwicklung: keine Larvenstadien
o meistens 4 Juvenilstadien
gehen durch Häutungen auseinander hervor
Entwicklungszyklus Ascaris spec.
= Spulwurm
o Adulte leben im Dünndarm, Eier werden massenhaft ans Freie gegeben
o im Ei entwickelt sich Juvenilstadium 2 (infektiöses Stadium)
wird vom Wirt durch verunreinigte Nahrung aufgenommen
o wird im Dünndarm frei, durchdringt die Darmwand und gelangt ins Blutgefäßsystem und dann in die Leber
in der Leber findet die Häutung zum Juvenilstadium 3 statt
o wandert über die Hohlvene und die rechte Vor- und Hauptherzkammer bis zur Lunge
Spulwürmer dringen in die Lungenalveolen ein und häuten sich zum Stadium 4
o über Bronchien und die Trachea (Luftröhre) in den Rachenraum du schließlich wieder in den Dünndarm
Entwicklung zum geschlechtsreifen Adulttier
Entwicklungszyklus - Enterobius spec.
= Madenwurm
o werden als infektiöse Eier vom Wirt aufgenommen (Schmierinfektion)
o verbleiben während ihrer gesamten Lebenszeit im Magen-Darmtrakt
o häuten sich dabei ohne Wanderung
Entwicklungszyklus - Ancylostoma spec.
= Hakenwurm
o die ersten Stadien entwickeln sich im Ei
o Juvenilstadium 3 lebt im Freien in feuchten Böden und bohrt sich aktiv in seinen Wirt
o Einwanderung in die Lunge und dann Häutung zum Juvenilstadium 4
o Adulte Weibchen bohren sich in die innere Schleimhaut des Dünndarms und saugen Blut
Entwicklungszyklus - Trichinella spiralis
o kein freilebendes Stadium
o Juvenilen (Migrationslarven) werden in den Magen freigesetzt
o gelangen in das Kreislaufsystem und bilden Zysten im Muskelgewebe
o Wirtswechsel durch Fressen des Wirtes (z.B. Schweinefleischverzehr durch den Menschen)
Entwicklungszyklus - Wuchereria spec.
= Haarwurm
o Adulte leben in den Lymphknoten, die dadurch eventuell verstopfen
es kommt zu unförmigen Anschwellungen
o aus den Eiern schlüpfen Juvenile, die tagesperiodisch in die hautkapillaren wandern
dort müssen sie von einer Stechmücke aufgenommen werden um weitergegeben zu werden