Münker Text. Flashcards
Ein Medium ist ein Mittel zur übertragung von Informationen. Welche Medien Sorten gibts?
Kommunikationsmedien: Telefon, Email, Brief.
Unterhaltungsmedien: Kino, Ipod.
Speichermedien: Bücher, Festplatten.
Massenmedien: Presse, Radio, Fernsehen.
Physikalische Übertragunsmedien: Luft, Wasser.
Wo befindet sich ein Medium? (Tholen, Roesler, Mersch)
- Medium ist in der Mitte des Transferprozesses situiert
- „die des Dazwischen“ - Roesler
- „Wo es Medien gibt, muss es Distanz gegeben haben“ - Tholen
- „Es gibt Medien, weil es Alterität (Verschiedenheit) gibt“ - Mersch
- Medien sind „Ermöglichungsbedingungen“ oder „Boten“
—> Ein Medium setzt zwei in ihrer Funktion voneinander zu unterscheidende Pole
miteinander in Beziehung (Sender und Empfänger).
Eingrenzung des Begriffs “Medium” (II)
- Begriff „Medium“ wird inflationär genutzt.
- hat semantische Eingrenzung in Gang gesetzt
- „Wenn alles Medium wäre, dann wäre Medium nichts“ Engell
Verschwinden Medien? (III)
- Mersch: „Medien verschwinden in ihrem Erscheinen selbst“
- — weit verbreitete Theorie unter Medienphilosophen
- — Wohin verflüchtigt sich das Telefon am Ohr?
- — Warum ist das Telefon am Ohr kein Medium wenn ich telefoniere?
- „vielleicht gibt es gar keine Medien“ - Herausgeber Medientheoretischer Grundlagentexte
- — Münker widerspricht
- — um Gegenstand theoretischer Auseinandersetzung zu sein muss es sie geben konkrete, empirisch beschreibbare und sinnlich erfahrbare Objekte.
(si queres estudiar algo tiene que existir)
(In order to be the subject of theoretical discussion, there must be concrete, empirically describable objects that can be experienced by the senses)
- eigentlich ist damit gemeint, dass sich das was mit „Medien“ gemeint ist immer wieder ändert
- — Medien entziehen sich so eindeutiger Bestimmung. (Así, los medios de comunicación eluden una definición clara.)
- — Münker widerspricht: Bestimmbarkeit der Dinge verschwindet nicht mit ihren Ideen.
(La determinabilidad de las cosas no desaparece con sus ideas)
Medienbegriff in der Alltagssprache (IV)
- Wissenschaftliche Definition des Begriffs strittig
- Begriff eindeutig und unstrittig in der Alltagssprache
- — allgemein technische Kommunikations- und Unterhaltungsmedien
- — Massenmedien
- „Die Medien“
- — führende Fernseh- und Rundfunksender, führende Printorgane. (imprenta)
- — diese Definition impliziert auch immer eine irgendwie prägende Rolle der Medien im Prozess der Informationsverarbeitung
- Definition die sich nur auf die massenmedialen Phänomene beschränkt ist unzureichend
- — wird abstraktem Gegenstand „Medium“ nicht gerecht
Bedeutungs- und Effektüberschuss der Medien (V)
- Medien sind mehr als sie zunächst scheinen.
- tun oft anders als sie eigentlich sollen.
- — Störgeräusche beim telefonieren.
- das was sie tun, tun sie immer wieder anders als wir es zunächst erwarten.—> Medien sind Dinge, die in ihrer Dinglichkeit nicht aufgehen.
- mediale Idee überschreitet immer wieder die eigene Gegenständlichkeit.
(medial idea transcends its own concreteness again and again).
- überrascht, enttäuscht oder übertrifft die Erwartungen der Nutzenden.
Effekte von Medien (V)
- Beschäftigung mit Medien bedeutet auch mit mehr und anderem zu tun zu haben.
(- Tratar con los medios de comunicación también significa tratar con más cosas y diferentes).
- Medien beeinflussen durch Art und Weise ihrer Verwendung und Verbreitung unsere gesamte Lebenswelt
- Medien führen indem wir sie gebrauchen dazu, dass wir über die Welt in der wir leben immer wieder neu und anders nachdenken
- — Fotografie: Kunst neu gedacht
- — Massenmedien: Öffentlichkeit neu gedacht
- — VR: Realität neu gedacht
Schriftkritik von Platon (V)
- Verschriftlichung lässt Menschen faul werden, weil sie nicht mehr lernen müssen.
- nur wer eine Rede frei ohne Skript halten kann ist ein guter Redner.
„The Medium is the message“ (Marshall McLuhan) (V)
- Medien sind Mittel zur Informationsübertragung aber mehr als nur Informationsübertragungsmittel
- — prägen die Information im Prozess der Übertragung selbst mit
- für McLuhan eher unwichtig was wir mit Medien machen, sondern was Medien mit uns machen
- — doppelte Konstitutionsleistung der Medien
- ——– Medien prägen die Inhalte die sie vermitteln
- ——– Medien bestimmen über die Art und weise wie wir sie nutzen (Los medios de comunicación determinan la forma en que los utilizamos)
- ——– Menschen können mit den Medien mit den Medien nur genau das machen, was Medien ihnen zu machen erlauben (Schmidt)
- ——– ohne Medien können wir nichts davon tun was Medien uns ermöglichen (VII)
- — Schlussfolgerung McLuhans: Es gibt keine Botschaft ohne Medien.
- — doppelte Konstitutionsleistung der Medien
- philosophisch umstritten
—> Was Medien vermitteln, ist wie es ist, nur weil es medial vermittelt wurde
Technische Ebene von Medien (VI)
- Medien sind nicht einfach da, Medien sind von uns gemachte, technische Artefakte.
- — Münker widerspricht sich hier
- Um zu verstehen wie Medien so eine große Rolle spielen können, muss verstehen wie sie technisch operieren
- — was verändert sich wenn wir verschiedene Verständigungsmedien miteinander substituieren?
(¿Qué cambia cuando sustituimos los distintos medios de comunicación entre sí?)
---- zum Beispiel Telefon gegen Brief ---- wie verändert sich Art und Weise wie wir uns und die Welt verstehen?
- Medien machen was sie machen, weil sie sind was sie sind
Historische Unterschiede des Begriffs (VIII)
- Antwort auf die Frage „Was ist ein Medium?“ fällt zu unterschiedlichen Zeiten anders aus
- Entwicklung der digitalen Techniken = Zäsur in der Entwicklung der Medien
Medienbegriff durch Computer überflüssig (VIII)
Media concept made obsolete by computers.
- mit Perfektion des Universalmediums Computer „die Geschichte der Kommunikationstechniken buchstäblich abgeschlossen“ (Kittler).
- „Ein totaler Medienbegriff auf Digitalbasis wird den Begriff Medium selber kassieren“ (Kittler).
- “Ein komplettes Medienkonzept auf digitaler Basis wird das Konzept der Medien selbst wirksam machen.
(“Un concepto total de los medios de comunicación basado en lo digital hará efectivo el concepto de medio en sí mismo”.)
- Münker widerspricht
- — digitale Technik hat noch nicht die abschließende Antwort auf die Frage nach dem Medium gegeben.
(Digital technology has not yet provided the final answer to the question of the medium.)
—– hat der Antwort eine neue Form gegeben
Definition digitaler Medien? (IX)
- können potentiell unendliche Eigenschaften annehmen
- keine für alle Erscheinungen und Verwendungen allgemein gültige begriffliche Bestimmung möglich
- „Das digitale Medium existiert nur ein seiner Vielgestaltigen Metaphorität (Bildhaftigkeit)“ Tholen
(“El medio digital sólo existe en su metafórica multiforme (pictórica)” Tholen)
- Münker sagt: Diese Konsequenz ist keineswegs zwingend
(This consequence is by no means compelling.)
- für Münker Frage nach dem eigentlichen Sinn digitaler Medien sinnlos
- — es gibt nicht den Computer oder das Netz
(la computadora es un medio formado para reproducir o imitar otros medios?)
---- Frage nach dem eigentlichen Sinn verstellt die Möglichkeit einer sinnvollen Antwort
DEFINITION: Medium (Final) (X)
- Ein Medium ist etwas, das sich erst im Gebrauch als Medium konstituiert.
- bedeutet, dass und nichts ohne Medien gegeben ist.
- bedeutet nicht, dass uns nichts anderes als Medien gegeben ist
- Welt ist im Wahrnehmen, Kommunizieren oder Erkennen nur medial vermittelt zugänglich
- Medien selbst können nichts wahrnehmen
- — nie die Akteure der Welterschließung
(nunca los actores del desarrollo mundial)
- Medien als notwendige aber nicht hinreichende Bedingung bedeutungshaften Weltbezugs
(Los medios de comunicación como condición necesaria, pero no suficiente, para que la relación con el mundo tenga sentido)
—> So wie nichts ohne Medien ist, sind Medien nichts ohne ihren Gebrauch
- ohne Blick auf die komplexen lebensweltlichen Handlungsweisen unzureichendes Verständnis der theoretischen Probleme
—> Auf die Frage, ob etwas ein Medium ist, entscheidet sein Gebrauch als Medium. (XI)
DEFINITION: Massenmedium (XII)
Ein Massenmedium strahlt seinen Inhalt (das Programm) von einer zentralen Stelle (dem Sender) an eine nicht näher eingegrenzte Menge von Rezipienten (die Empfänger) aus.