Multiple Choice Fragen Flashcards

1
Q

Über Aufgabenanalysen wird versucht, das Fahren zu beschreiben.

Beschreiben Sie kurz einen Ansatz und seine Ergebnisse.

A

Ansatz: Prototypische Fahraufgaben nach Spoerer (1979)

  • Reinkommen
  • Nicht-Abkommen
  • Mitkommen
  • Vorbeikommen
  • Durchkommen
  • Zurückkommen
  • Rauskommen
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2
Q

Nennen Sie 4 wesentliche Aspekte der Klassifikation der Verkehrssituation nach Fastenmaier (1995).

A
  • Straßentyp / Straßenausbau
  • Trasse
  • Verkehrsablauf
  • Sicht
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3
Q

Beschreiben Sie die drei hierarchischen Fahraufgaben nach Bernotat (1970).

Wie hängen diese mit der Klassifikation von Handlungsebenen nach Rasmussen zusammen?

A
  • Navigation: Wahl der Route
  • Führung: Wahl der Trajektorie
  • Stabilisierung: Spurhaltung, Geschwindigkeitsauswahl, Abstand
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4
Q

Beschreiben Sie das SEEV-Modell von Wickens (2003) mit seinen Komponenten.

Erklären Sie am Beispiel eine Kreuzungssituation die Bedeutung dieser Komponenten.

A

Beispiel Kreuzung:

  • Salienz: Ampelsignal
  • Expactency: Hohe Wahrscheinlichkeit viele andere Autos zu sehen
  • Effort: Umschauen nach Radfahrern ist anstrengend
  • Value: Lenkrad einschlagen ist wichtig für Abbiegevorgang
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5
Q

Was ist Situationsbewusstsein nach Endsley (2000)?

Welche Rolle spielt das beim Autofahren?

A

Endsley teilt Situationsbewusst in 3 Level auf

  1. Wahrnehmung der Elemente in der Situation
  2. Verstehen der Situation
  3. Antizipation der Zukunft

Darauf folgt die Planung/ Entscheidung und Ausführung.

Beim Autofahren müssen die Schritte auch durchlaufen werden. Unfälle können aufgrund von Fehler in jedem Schritt passieren.

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6
Q

Was ist die Idee des Risiko-Homöostasemodells von Wilde (1982)?

A

Danach bildet ein Fahrer aus motivationalen Zielen heraus eine Risikozielgröße (”akzeptiertes Risiko”), die als individuelle Konstante den Sollwert eines Regelkreises bildet. Aus der Aufnahme und Verarbeitung fahrrelevanter Informationen ergeben sich Erwartungen bezüglich zukünftiger Verkehrssituationen; diese werden zu einem “wahrgenommenen Risiko” verdichtet. Der Fahrer versucht nun stets, das wahrgenommene und das gewünschte Risikoniveau in Einklang zu bringen

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7
Q

Wo geschehen die meisten Unfälle mit Personenschäden?

A
  • innerorts die meisten
  • außerorts einige
  • Autobahn am wenigstens
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8
Q

Welche Rolle spielen Fehler des Fahrers allgemein bei Unfällen?

A

Fehler des Fahrer sind sehr häufig für Unfälle verantwortlich.

Größte Ursachen:

  • Abbiegen, Wenden
  • Vorfahrt
  • Abstand
  • Geschwindigkeit
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9
Q

Welche Stadien der Unfallentstehung werden nach Hacker (1998) unterschieden?

Erklären Sie diese an einem Beispiel.

A
  1. Ursachen, z. B. Blendung durch Sonne
  2. Fehlhandlung, z. B. Losfahren
  3. Folgen, z. B. Zusammenstoß beim links Abbiegen
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10
Q

Beschreiben Sie kurz die vier wichtigsten Fehlerarten nach Briest & Vollrath (2005).

A
  • Informationsmangel - Fahrer hat nicht alle relevanten Informationen wahrgenommen
  • Fehlinterpretation - Fahrer hat Informationen nicht richtig interpretiert
  • Fehlentscheidung - Fahrer hat falsche Entscheidung getroffen
  • Ausführungsfehler - Fahrer hat falsch gehandelt
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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen direkt und indirekt fahrerbezogenen Ursachen nach Treat (1977)?

Geben Sie dazu einige Beispiele.

A

Indirekt fahrerbezogene Ursachen führen nicht direkt zum Unfall, sondern zu einer direkt fahrerbezogenen Ursache. Eile führt beispielsweise zu überhöhter Geschwindigkeit.

Direkt fahrerbezogene Ursachen;

  • Unaufmerksamkeit
  • Bewusstlosigkeit
  • Überkompensation
  • Geringer Abstand

Indirekt fahrerbezogene Ursachen:

  • Ermüdung
  • Eile
  • Unerfahrenheit
  • Drogeneinfluss
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12
Q

Wo liegen nach der Studie von Briest und Vollrath (2009) die Ursache bei Unfällen mit Kollision mit Bevorrechtigten?

A
  • Informationsmangel (über 90 %)
  • Fehlinterpretation (ca. 5 %)
  • Fehlentscheidung (ca. 3 %)
  • Ausführung
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13
Q

Beschreiben Sie kurz 4 Ursachen für Informationsmangel.

A
  • Objektiv fehlende Informationen (z. B. Verdeckung der Sicht durch Bus)
  • Überforderung des Fahrers (z. B. Situation zu komplex)
  • Vergessen von Informationen (z. B. Situation im Seitenspiegel bei Spurwechsel)
  • Übersehen von Informationen (z. B. Konzentration auf Pkw -> Übersehen des Radfahrers)
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14
Q

Beschreiben Sie kurz 5 Ursachen für Fehlentscheidungen.

A
  • Motive (z. B. sportliches Fahren)
  • Motivation (z. B. schnell ankommen wollen)
  • Fehleinschätzung der Kompetenz (70 % der Fahrer glauben, dass sie besser fahren als alle anderen)
  • Unterschätzung des Risikos
  • Lernen (z. B. Ich und alle anderen fahren schon lange bei Glatteis schnell)
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15
Q

Welche schützenden Schichten beschreibt Reason in seinem Schweizer-Käse-Modell?

A
  • Institution
  • Organization
  • Profession
  • Team
  • Individual
  • Technical
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16
Q

Welche Grundannahme macht Fuller in seinem TCI-Modell, wann Unfälle entstehen?

A

Fuller trifft die Grundannahme, dass Unfälle entstehen, wenn die Capability kleiner als die Anforderungen der Fahraufgabe sind und der Kontrollverlust nicht durch Glück oder die Kompensation anderer aufgefangen wird.

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17
Q

Was sind die vier wesentlichen Merkmale des Experiments?

Was soll damit erreicht werden?

A

4 Merkmale

  1. Versuchsplan
  2. Behandlung
  3. Messung
  4. Auswertung

Ziel: Untersuchung, ob eine bestimmte Bedingung Einfluss auf Personen hat (bei sonst gleichen Bedingungen) - Unterschied zwischen Experimental- und Kontrollgruppe

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18
Q

Definieren Sie Epidemiologie

A

Definitionen

“Epidemiologie befasst sich wissenschaftlich mit der Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung”

“Lehre von dem, was mit dem Volk geschieht.”

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19
Q

Was ist Prävalenz, was Inzidenz?

A

Prävalenz: Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig ausgewählte Person an einem Stichtag erkrankt ist.

Inzidenz: Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig ausgewählte Person in einer bestimmten Periode erkrankt.

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20
Q

Was ist ein Roadside-Survey?

Welche wesentliche Information erhält man damit?

A

Befragung von Autofahrern nach einer Verkehrskontrolle durch die Polizei auf freiwilliger Basis. Man kann die Ausprägung bestimmter Merkmale im Straßenverkehr in bestimmten Situationen bestimmen. (z. B. Alkoholisierte Fahrer Nachts um 3 Uhr auf Autobahn)

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21
Q

Definieren Sie Sensitivität, Spezifität und den prädiktiven Wert.

Welches dieser Maße sollten sie optimieren, wenn es ganz zentral ist, die Personen zu finden, die krank sind?

A
  • Sensitivität: Wie gut werden kranke Personen durch Test gefunden?
  • Spezifität: Wie gut wird bei den gesunden personen durch den Test endeckt, dass sie gesund sind?
  • Prädiktiver Wert: Wie viele von denen, die der Test als krank erkennt, sind wirklich krank

Sensitivität für Beispiel

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22
Q

Beschreiben Sie kurz die Logik der Kohortenstudie und der Fall-Kontrollstudie.

A

Kohortenstudie: Es wird vor Fahrt geprüft, ob Fahrer alkoholisiert. Dann wird nach Fahrt geprüft, ob Fahrer Unfall gebaut hat oder nicht.

Fall-Kontroll Studie: Es werden Fahrten mit und ohne Unfall geprüft. Es wird geprüft, ob Fahrer zu Beginn der Fahrt alkoholisiert war oder nicht.

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23
Q

Was ist eine Chance, was ein Risiko?

Beschreiben Sie Relatives Risiko und Odds Ratio.

A

Chance: #Kranke / #Gesunde

Risiko: #Kranke / (#Kranke + #Gesunde) = % Kranke

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24
Q

Welches Risikomaß sollte man bei Fall-Kontroll-Studien anwenden? Warum?

A

Bei Fall-Kontroll-Studien wird Odds Ratio verwendet, weil Odds Ratio konstant in der Anzahl der Kontrollen ist, Chance nicht. Zusätzlich einfacher interpretierbar. Ergebnis sagt beispielsweise (alkoholisiert fahren ist 4,3 x gefährlicher)

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25
Q

Was sind Feldstudien und warum führt man sie durch?

Nennen Sie drei Gründe.

A

Eine Feldstudie ist eine systematische wissenschaftliche Beobachtung unter natürlichen Bedingungen, also außerhalb des Labors.

Gründe

  • Verhalten wird nicht aufgrund von künstlicher Laborsituation beeinflusst
  • Relevante Einflussfaktoren können im Labor nicht hergestellt oder variiert werden
  • Mann ist nicht sicher, welche die relevanten Einflussfaktoren sind und wie sie zusammenwirken
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26
Q

Was ist der Unterschied einer Feldstudie zu einem Experiment?

Wie versucht man, die Aussagekraft einer Feldstudie zu verbessern?

A

Unterschied:

Experiment: randomisierte Zuteilung

Feldstudie: Vorgefundene Gruppe

Aussagekraft einer Feldstudie kann durch die Kontrolle aller möglichen Störfaktoren verbessert werden. Alle Faktoren möglichst umfassend messen.

27
Q

Beschreiben Sie kurz zwei Vorteile und zwei Nachteile von Simulatorstudien.

A

Vorteile

  • Sicherheit - keine Eigen - oder Fremdgefährdung
  • Reproduzierbarkeit - Dieselbe Situation kann immer wieder hergestellt werden
  • Kontrollierbarkeit von Versuchs- und Randbedingungen
  • Messbarkeit

Nachteile

  • Fahrsimulatoren sind unrealisitisch
  • Untersuchung ist eingeschränkt - nur UV kann untersucht werden
  • Reaktives Verhalten - Probanden wissen, dass sie beobachtet werden
  • Simulierte Umgebung - Unfall ist nicht wirklcih gefährlich
  • Selektion der Probanden
28
Q

Welche Ablenkungsarten werden in der Literatur unterschieden?

Welche sind besonders häufig, welche dauern besonders lang?

A
  • Bedienung Fahrzeug (häufig, 55 %)
  • Beifahrer (häufig, 35 %; lange, 38 %)
  • Selbstinitiierte Handlungen (häufig, 33 %; lange, 28 %)
  • Essen/ Trinken
  • Ablenkung außerhalb (lange, 35 %)
  • Rauchen
  • Bedienung anderer Geräte
  • Körperpflege/ Kleidung
  • Andere Tätigkeiten
29
Q

Halten Fahrer ihre eigenen Nebentätigkeiten für gefährlich?

Was können wir aus der Selbsteinschätzung schlussfolgern?

A

Fahrer halten ihre Nebentätigkeiten für generell gefährlich, aber nur selten für aktuelle ablenken oder aktuell gefährlich. Man kann folgern, dass Fahrer die Gefährlichkeit auf ihre Situation bezogen nicht richtig einschätzen.

30
Q

Welche Hinweise für Kompensationsverhalten von Autofahrern gibt es?

A
  • Langsam fahren
  • Große Abstände
  • Rechte Spur, hinter Lastwagen
  • Nur im Stand an roter Ampel
31
Q

Wie ist die Häufigkeit des Tippens auf dem Smartphone auf der Autobahn im Vergleich zur Stadt?

A

Generell wird das Smartphone auf der Autobahn (5,8 % der Fahrer) ähnlich häufig wie in der Stadt ´(2 % bzw. 4 % bzw. 9 %)

32
Q

Was sind Vorteile und Nachteile von Beobachtungsstudien und von Befragungsstudien zur Ablenkung im Verkehr?

A

Beobachtung Vorteil

  • Sehr schnell und viel
  • Objektiv

Beobachtung Nachteil

  • Nur von außen beobachtbare Tätigkeiten
  • Nur beobachtbare Eigenschaften der Fahrer
  • Nur Verhalten

Befragung Vorteil

  • Relativ schnell
  • Alle Arten von Ablenkung
  • Subjektive Bewertung

Befragung Nachteil

  • Präzise Erinnerung?
  • Bewusstes Verschweigen
33
Q

Ist die Bedienung von SmartWatches am Arm beim Autofahren nach §23 StVO erlaubt oder verboten?

A

SmartWatches sind erlaubt, da man sie nicht aufnahmen oder halten muss

34
Q

Was ist der Unterschied zwischen Belastung und Beanspruchung?

A

Physische Belastung wird verstanden als die GEsamtheit der erfaßbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommmen und auf ihn psychisch einwirken

Psychische Beanspruchung wird verstanden als die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhängigikeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.

35
Q

Was ist das Yerkes-Dodson-Gesetz und was sagt es uns über „Ablenkung“?

A
36
Q

Welche Komponente verändert Ablenkung in dem TCI-Modell von Fuller?

A

Ablenkung ist eine zusätzliche Aufgabe und erhöht daher die Task Demands (D)

37
Q

Was ist die Theorie multipler Ressourcen und was sagt sie uns über „Ablenkung“?

A

Wir sind abegelenkt, wenn bestimmte Stages, Modalities, Responses oder Codes doppelt verwendet werden müssen. Alles andere lenkt nicht ab.

38
Q

Wie berechnet man das Unfallrisiko (Odds Ratio) durch Ablenkung?

Beschreiben Sie das am Beispiel einer Naturalistic Driving Study.

A

Odds Ratio: Chance, wenn exponiert / Chance, wenn nicht exponiert

Beispiel:

39
Q

Welche Art von Ablenkung verändert das Unfallrisiko auf welche Weise bei Auffahrunfällen nach der SHRP2-Studie?

A
  • Texting 5,6-faches Unfallrisiko
  • Telefonieren 0,1-faches Unfallrisiko
  • Bedienung Telefon 1,7-faches Unfallrisiko
  • Radio 2,3-faches Unfallrisiko
40
Q

Ist „Telefonieren beim Fahren“ jetzt gefährlich oder nicht?

Nenne Schwierigkeiten bzw. Fehler bei bisherigen Studien.

A

Telefonieren alleine ist ungefährlich, vielleicht sogar schützend. Häufig aber mehrere Nebentätigkeiten

  • Kompensation durch Fahrer beim Telefonieren wird nicht berücksichtigt. Zusätzlich bleibt der Blick beim Telefonieren nach vor, sodass plötzliche Hindernisse erkannt werden.
  • Alleinunfälle (z. B. von der Straße abkommen) werden nicht erfasst. Unfallrisiko durch Ablenkung wird unterschätzt
  • Keine Interviews mit Toten und Schwerverletzte. Ob Verunfallter tatsächlich hat schwierig. Häufig wird direkt im Anschluss für Krankenwagen telefoniert. Zeitpunkt nicht genau erfassbar.
41
Q

Wie hoch ist der Anteil von Radfahrern an Unfällen mit Getöteten, Schwerverletzten und Leichtverletzten in Deutschland ungefähr?

A

Getötete: 10 - 15 %

Schwerverletzte: ca. 20 % - Sommer mehr als Winter

Leichtverletzte: ca. 20 % - Sommer mehr als Winter (weniger als schwerverletzte)

42
Q

Was sind bei der Untersuchung von Radfahrsicherheit Probleme, die die Auswertung vorhandener statistischer Daten mit sich bringt?

A
  • Unfallrisiko für Personenschaden kann pro Weg oder pro Kilometer gemessen werden
  • Viele Alleinunfälle, die nicht erfasst werden
43
Q

Was sind die häufigsten Situationen, in denen Radfahrer in Kollisionen verletzt werden?

Welche Verkehrsteilnehmer sind hier wie beteiligt?

A
  • Unfalltyp 3x ca. 25 % der Unfälle
  • Unfalltyp 24x ca. 10 % der Unfälle

Häufigste Verkehrsteilnehmer

  • PKW
  • andere Radfahrer
44
Q

Unter welchen Bedingungen fahren Radfahrer eher verboten links, unter welchen weniger?

A

Gründe

  • Zeitersparnis (57 %)
  • Bequemlichkeit (45 %)
  • Regel unbekannt (7 %)
  • Regel unnütz (7 %)

Gegenmaßnahmen

  • Mehr Überwege (50 %)
  • Beidseitig befahrbare Radwege (17 %)
  • Höhere Strafen (14 %)
  • Bessere Beschilderung (14 %)
45
Q

Wie viele Radler sind in Braunschweig nachts ohne Beleuchtung unterwegs und welche Gründe nennen sie dafür?

A
  • ca. 41 % komplett ohne
  • ca. 3 % nur vorne Licht
  • ca. 2 % nur hinten Licht

Gründe:

  • Fahren auch ohne Licht sicher
  • Licht in der Stadt überflüssig
46
Q

Wie gut ist die Regelkenntnis unter Radfahrern?

A

Regelkenntnis ist eher schlecht:

  • Der Median Teilnehmer kann ca. 21 von 40 Fragen richtig beantworten
  • Die Hälfte kann zwischen 17 und 23 Fragen richtig beantworten
  • Niemand schafft mehr als 32 richtige Fragen
  • Jugendliche sind deutlich besser
47
Q

Welche regelwidrigen Verhaltensweisen zeigen Radfahrer wie häufig?

A

Vergehen

  • Fahren ohne Licht (41 %)
  • Alkoholisiertes Fahren (40 % gelegentlich)
  • Ablenkung (22 %)
  • Fahren entgegen der Fahrtrichtung (20 %)
  • Bei rot über die Ampel (10 %)

Sicherheit

  • nur 6 % mit Helm
48
Q

Warum begehen Radfahrer Regelverletzungen?

A

Geisteradfahrer

  • Aus Bequemlichkeit, kürzer
  • Benachteiligung von Radfahrern im Verkehr
  • Aufgrund von Wegegestaltung nicht anders möglich

Fahren ohne Licht

  • Lichtanlage defekt
  • Batterielicht vergessen
  • Kein Licht vorhanden
  • Licht nicht eingeschaltet
49
Q

Was scheint die Haupursache für den Unfalltyp 342 zu sein und was sind die Indizien, dass es so ist?

A

Blickrichtung der Autofahrer nicht nach rechts -> zu späte Fixation durch Fahrer

50
Q

Was sind die Grundannahmen der Theory of planned behavior?

A
  1. Man macht Dinge, weil man das will. Gerade riskantes Verhalten entsteht willentlich
  2. Intentionen hängen von 3 Faktoren ab
    1. Wie finde ich das Verhalten?
    2. Wie stehe ich moralisch dazu? Habe ich eine entsprechende Norm?
    3. Wie gut kann ich mein Verhalten kontrolieren?
51
Q

Welche Möglichkeiten hat man bei Interventionen zur Steigerung der Verkehrssicherheit und was sollte man unbedingt beachten?

A
  • Tragen eines Helms (Abstände werden eher geringer)
  • Tragen einer Warnweste
  • Infrastrukturelle Anpassungen (Überholabstände werden allerdings eher geringer)
52
Q

Nennen Sie die 5 Stadien im Lebenszyklus eines Produkts.

Bei welchen sind ingenieurpsychologische Aspekte besonders wichtig?

A
  • Anforderungsanalyse
  • Iteratives Design (Prototypen)
  • Implementation und Bewertung
  • Systemoperation und Wartung
  • Entsorgung des Systems
53
Q

Was ist User-Centered Design?

A
  • Möglichst früh den Nutzer und die Aufgaben einbeziehen
  • Empirische Messung von Nutzerreaktionen
  • Iteratives Design mit Nutzerbewertung
  • Insgesamt enger Einbezug von Nutzern in den Systementwurf
54
Q

Was sind die drei wesentlichen Phasen bei der Entwicklung neuer Produkte für den Ingenieurpsychologen?

A
  • Anforderungsanalyse und Aufgabenanalyse
  • Iteratives Design
  • Implementation und Bewertung
55
Q

Welche 4 Ziele werden bei der Anforderungsanalyse unterschieden?

Beschreiben Sie diese kurz.

A

Wer sind die Nutzer?

Generelle Eigenschaften (Alter, Geschlecht, Bildung, Größe, Intelligenz, Fitness, Sehfähigkeit …)

Gibt es ähnliche Produkte?

Wer nutzt diese?

Sollen neue Nutzergruppen erschlossen werden?

Wo werden die Systeme genutzt?

Umwelt (innen, außen, Wind, Helligkeit, …)

Was soll damit gemacht werden?

Funktionsanalyse

Aufgabenanalyse

Welche Wünsche haben die Nutzer dabei?

Wie machen sie es momentan, was gefällt ihnen dabei (nicht)?

56
Q

Beschreiben Sie kurz 5 Methoden der Datenerhebung bei der Aufgabenanalyse.

A
  • Beobachtung
  • Methode des lauten Denkens
  • Aufgabendurchführung mit gleichzeitiger Befragung („warum tun sie das gerade?“)
  • Unstrukturierte und strukturierte Interviews
  • Fragebögen
57
Q

Was ist eine hierarchische Aufgabenanalyse?

A

Ein hierarchische Aufgabenanalyse beschreibt, dass Aufgaben häufig in kleinere Aufgaben unterteilt werden können.

Beispiel:
Unfallanalyse - Beweise sammeln, Fakten analysieren, Schlüsse ziehen, …

Beweise sammeln - Abgehen des Unfallorts, identifizieren von Zeugen, Zeugen interviewen

Zeugen interviewen - …

58
Q

Was ist ein Quality Function Deployment?

Beschreiben Sie kurz die Grundidee.

A

QFD ist eine Methode zur Bewertung der Relevanz von Eigenschaften in der Produktentwicklung.

Grundidee: Ziele und Funktionen sind unterschiedlich wichtig und müssen demnach bewertet werden

59
Q

Beschreiben Sie die 5 zentralen Kriterien der Usability.

A
  • Erlernbarkeit: Die Lernzeit sollte minimal sein
  • Effektivität: Das Ziel sollte erreichbar sein
  • Effizienz: Mit dem System sollten die Ziele leicht und schnell erreichbar sein
  • Geringe Fehlerrate: Insgesamt wenige, keine katastrophalen Fehler
  • Akzeptanz / Zufriedenheit: Man sollte es gerne nutzen
60
Q

Wozu ist der SUMI gut?

Was ist das und wozu nutzt man ihn?

A

SUMI= SOFTWARE USABILITY MEASUREMENT INVENTORY

Zur Bewertung bestimmter Funktionen und Eigenschaften von Software

61
Q

Welche Arten von Informationen über technische Systeme lassen sich unterscheiden?

A
  • Zustand (z. B. aus, Standby, an)
  • Aktionen (z. B. Bohnen mahlen)
  • Parameter (z. B. Espresso)
  • Handlungsaufforderung (z. B. Wasser nachfüllen)
  • Bedienelemente (z. B. Einstellung Kaffeemenge)
  • Inhalte (z. B. Anzeigen, Text, Grafiken)
62
Q

Beschreiben Sie kurz die neun wichtigsten Gestaltungsprinzipien für visuelle Informationen und erklären Sie die psychologischen Grundlagen für jedes Prinzip.

Geben Sie für jedes Prinzip ein Beispiel.

A
  • Sichtbarkeit - Sensitivität der Rezeptoren - schlechte Grafik
  • Unterscheidbarkeit - Sensitivität der Rezeptoren - Gleichzeitig mehrere Informationen mit gleicher Bedeutung auf Navi
  • Erwartungskonformität - Nutzung von Vorwissen bei Objekterkennung - Wo wird das Smartphone eingeschaltet?
  • Konsistenz - Kontextabhängigkeit der Erkennung - Gleiche Darstellung für gleiche Informationen
  • Redundanz nutzen - Informationsintegration - Ampel, rot ist oben und und farbig
  • Nutzung Pop-out-Effekts - Periphere Aufmerksamkeitssteuerung - Eigene Position ist einzig rot
  • Wichtige Informationen zentral - Zentrale Konzentration von Rezeptoren - Eigene Position in der Mitte
  • Gruppieren und integrieren - Selektivität der Wahrnehmung - Entfernung zum Ziel und Ankunftszeit nebeneinander
  • Realitätsnähe - Nutzung vorhandenem Wissens - Fluss in Navi blau
63
Q

Welche vier wesentlichen Aufgaben unterscheidet man bei der Betrachtung von Grafiken?

Welche Art von Darstellung ist für welche Aufgabe am besten geeignet?

Warum?

A

Punktuelle Information ablesen:

Einen einzelnen Wert bestimmen (Balken)

Lokale Vergleiche:

Zwei Werte vergleichen (Balken)

Globale Vergleiche:

Zwei Datenreihen vergleichen (Linien)

Synthese:

Integratives Urteil unter Einbezug aller Daten (Linien)

64
Q

Welche Folgen hat das Prinzip der Nähe bei der Gestaltung von Grafiken?

A

Nähe - was soll verglichen werden?

Legende an Daten

Vergleichsdaten beieinander

Legende für die Datensätze verwenden, wenn möglich, nahe an den entsprechenden Datensätzen

Darstellungsart so wählen, dass der relevante Vergleich erleichtert wird