Modul C1 Flashcards

1
Q

Cortisol, Wirkungen

A

Erhöhung der Blutglucosekonzentration durch Stimulation der
Gluconeogenese u. Glucogenolyse(Induktion von Enzymen in der
Leber, synergistische Wirkung mit Glucagon u. Katecholaminen)
Proteolyse der Muskeln
Verminderung der Glucoseaufnahme in der Peripherie
antiinflammatorische Wirkung
Hemmung der Produktion von Zytokinen
… der Bewegung von Leukozyten im Gewebe
Verminderung der Anzahl der zirkulierenden Lymphozyten

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2
Q

Therapie mit Cortison, Nebenwirkungen u. Empfehlungen

A

•  Stoffwechsel: Blutzuckererhöhung, Fettstoffwechselstörung
•  Kreislauf: Blutdruckanstieg, Ödembildung, Tachykardie
•  Psyche: Euphorie, Schlafstörung, Psychose, Depression u.a.
•  Immunsystem: Infektionsneigung auch gegen seltene und schwere
Erreger
•  Bewegungsapparat: Osteoporose, Osteonekrose, Steroidmyopathie
•  Haut: Atrophie (“Pergamenthaut“), Einblutungen
•  Auge: Katarakt
•  Magen-Darm: u.a. Gastritis bis Ulkus
•  Stammfettsucht („Cushing“-Syndrom)
•  Nebenniereinsuffizines (Addíson Syndrom)

•  Kortison hat zahlreiche NW
•  einige treten bereits bei kurzfristiger Gabe auf, einige bei länger
Anwendung.
•  Viele NW sind dosisabhängig.
•  Die Dauer der Therapie sollte immer kurz sein.
•  Die Dosis sollte möglichst schnell unter die s.g. „Cushing-Schwelle
von 7,5mg am

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3
Q

Therapie mit Cortison, Risikofaktoren

A
Risikofaktoren: 
•  > 60 Jahre
•  Niereninsuffizienz 
•  Lungenerkrankung 
•  Infekt i.d. Anamnese
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4
Q

Adrenocorticotrope Achse

A

Corticotropin-releasing-Hormon(CRH): Synthese im paraventricularem Nucleus des Hypothalamus
CRH: stimuliert Synthese u. Sekretion von ACTH in der Adenohypophyse
CRH bindet in der NNR an Melanocortinrezeptor(MC2R), führt zur Synthese u. Sekretion von Corticosteroiden

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5
Q

Adrenocorticotrope Achse, negativer Rückkopplungsmechanismus

A

CRH- u. ACTH-Synthese
Hemmung durch hohe Cortisolspiegel
Stimulation durch niedrige Cortisolspiegel

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6
Q

Corticotropin-releasing-Hormon (CRH)

A

Polypeptid, welches aus dem Prä-Pro-CRH proteolytisch herausgespalten wird
Bildung in Neuronen des Nucleus paraventricularis

Regulation durch Stress (Stressantwort, allg. Adaptationssyndrom):
erhöhte Aufmerksamkeit, Muskelreflexe und Konzentration
senkt Appetit u. sexuelle Erregbarkeit
erhöht Schmerzschwelle

Regulation durch biologischen Rhythmus („biologische Uhr“)

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7
Q

Adrenocorticotropes Hormon (ACTH)

A

entsteht durch limitierte Proteolyse des POMC (Pro-Opiomelanocortin)
Synthese in den basophilen Zellen der Hypophyse
39 AS
gemeinsame Sekretion mit ß-Endorphin

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8
Q

Transport von Cortisol

A

Nur ca. 5% des Cortisols liegt frei im Blut vor, Großteil ist an das cortisonbindende Protein(CBG) u. teilweise auch an Albumin gebunden
Freies Cortisol wird über Nieren ausgeschieden
Bei Hypersekretion: Erhöhtes Cortisol im Urin/Speichel

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9
Q

Glucocorticoidrezeptor u. Genregulation

A

Glucocorticoidrezeptor: im Zytoplasma an Hsp 90 gebunden
Cortisol bindet an den Rezeptor:
1. Rezeptor-Liganden-Komplex dissoziiert vom Hsp 90 u. dimerisiert
2. Translokation in den Zellkern
3. Bindung an das Glucocorticoid-response-element(befindet sich in Promotoren von Genen, die von Glucocrticoiden aktiviert werden)
4. Interaktion mit basaler Transkriptionsmaschinerie, Coaktivatoren
(CBP/P300: CREB-binding-protein) u. Faktoren(SWI/SNF), die die Chromatinstruktur beeinflussen führen zur Transkription von Zielgenen
Antiinflammatorische Effekte: hauptsächlich ohne Bindung an GRE

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10
Q

Cortisol, allgemein

A

11-Dehydro-17-Hydroxycorticosteron(Cortison)

Synthese in der Zona fasciculata(mittlere Schicht) der Nebennierenrinde

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11
Q

Cortisol, antiinflammatorische Wirkung, Gene

A

Mechanismus: Hemmung der Transkription immunologisch relevanter
Gene durch direkte Interaktion von GR und spez. Transkriptionsfaktoren

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12
Q

Synthetische Steroide

A

Z.B. Prednisolon, Dexamethason
Sind z.T. wirksamer als Cortisol aufgrund unterschiedlicher
Affinitäten zum Cortisol-Rezeptor oder zu Transcortin
Werden als anti-inflammatorische Pharmaka eingesetzt

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13
Q

T-Zell-Aktivierung, beteiligte Proteine

A

MHC-Komplex
antigenes Peptid
T-Zellantigen-Rezeptor (TCR)

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14
Q

TCR, Aufbau

A

Heterodimere membranständige Glucoproteine, sind aus immunglobulinähnlichen Domänen aufgebaut;
es gibt 2 Arten von T-Zellen: TCR ist aus einer α- und β-Kette(90%) oder aus einer γ- und δ-Kette(10%) aufgebaut;
N-terminale Domäne(Vα u. Vβ) ist variabel und an Antigenerkennung beteiligt, Glucosylierungen und Disulfidgruppen sind extrazellulär vorhanden, β-Faltblätter bilden Ig-Domänen;
membranproximale Domäne(Cα u. Cβ) ist konstant;
α-helikales Transmembranstück trägt positive Ladung, die für Interaktion mit signalinduzierenden CD3-Ketten erforderlich ist

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15
Q

Funktion des T-Zell-Antigen-Rezeptors

A

erkennt und bindet prozessiertes Antigen in Form eines Peptid-Liganden (Ligandenbindung)
vermittelt ein aktivierendes Signal in die T-Zelle (Signaltransduktion)
⇒  Start der Immunreaktion
⇒  Folge: Proliferation und Differenzierung der T-Lymphocyten

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16
Q

TH1/TH2-Paradigma

A

Im Verlauf einer Immunreaktion entwickeln CD4-T-Zellen 2 Subpopulationen, TH1 u. TH2
TH1: fördern zelluläre Immunität(Aktivität von Killerzellen) u. Entzündungsreaktionen
TH2: fördern humorale Immunität u. unterdrücken Entzündungsreaktionen

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17
Q

T-B-Kooperation

A

Erfolgt über Zellinteraktionsmoleküle(CD40/CD40L) u. über Zytokine

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18
Q

TI-Antigene

A

Thymus-unabhängige Antigene
Induzieren eine humorale Antwort ohne Mitwirkung von T-Lymphozyten
Beispiel: Polysaccharide mit sich wiederholendem Epitop, die zur Quervernetzung der BCRs führen
Induzieren hauptsächlich Synthese von IgM-Antikörpern

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19
Q

TD-Antigene

A
Thymus-abhängige Antigene 
Induzieren nur unter Mitwirkung von T-Lymphozyten eine Immunantwort
Vorkommen: alle Proteine
Signal an B-Zellen:
Signal 1: Antigen 
Signal 2: Co-Stimulation
Signal 3: Cytokine
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20
Q

GM-CSF

A

Granulocyten/Makrophagen-Kolonie-stimulierender-Faktor, induziert Makrophagendifferenzierung im Knochenmark

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21
Q

Adaptives Immunsystem, Klonselektion

A

Antigen regt nur eine geringe Anzahl der Lymphocyten an sich zu vermehren(die, deren Rezeptor spezifisch für das Antigen ist); Nachkommen der aktivierten Zelle, die alle dieselbe Rezeptorspezifität besitzen stellen einen “Klon” dar(klonale Expansion);
Teil der angereicherten antigenspezifischen Zellen bleibt erhalten u. bildet das immunologische Gedächtnis(ruhende u. Effektorgedächtniszellen);
Klonselektion: Erreger bestimmt welche Lymphocyten sich klonal vermehren

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22
Q

Aktivierte TH1-Zelle, IFN-γ

A

aktiviert Makrophagen zur Zerstörung eingeschlossener Bakterien

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23
Q

Aktivierte TH1-Zelle, MCF u. MIF

A

Makrophagen-Chemotaxis-Faktor u. Migrationsinhibitions-Faktor, verursacht Makrophagenakkumulierung am Infektionsort

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24
Q

Ig, Gene

A

H-Kette: variable Anteile werden durch drei Gensegmente(V[variables Segment], D[Diversität] u. J[joining, Verbindung zum konstanten Bereich]) auf Chromosom 14 kodiert;
Gensegmente kommen in vielen Varianten in Gruppen auf Genclustern vor

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25
Q

Ig, Grundprinzip der Genumlagerung(somatische Rekombination, Rearrangement)

A

Je ein Segment aus der V-, D- und J-Gruppe wird zur Bildung eines funktionellen Genabschnitts verwendet, der eine variable Domäne kodiert, ca. 10.000 Möglichkeiten

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26
Q

Ig, Isotypen

A

H-Ketten(μ,γ,α,ε u. δ) charakterisieren den Isotyp;
L-Ketten kommen in 2 Formen(κ u. λ) vor, können mit allen Arten von H-Ketten assoziieren;
H-Ketten können durch ihre unterschiedliche strukturelle Eigenschaften unterschiedliche Effektormechanismen rekrutieren, Anpassung der Immunantwort an Erreger oder an Zielorgan

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27
Q

Ig, somatische Rekombination der Ketten: Genfluss

A

L-Kette: Keimbahn-DNA ->somatische Rekombination -> umgeordnete DNA -> Transkription;
H-Kette: Keimbahn-DNA-> somatische Rekombination -> D-J-Verbindung -> somatische Rekombination -> umgeordnete DNA -> Transkription

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28
Q

Ig, somatische Rekombination: Erkennungssequenzen

A

Sicherstellung der Reihenfolge u. dass nur ein Segment jeder Art verwendet wird, erfolgt durch Erkennungssequenzen;

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29
Q

IgG, Effektormechanismen: Vermittlung

A

Werden durch den konstanten, C-terminalen Bereich vermittelt

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30
Q

IgG, Erkennungsbereich

A

Antigenbindungsstelle bilden V-Regionen der H- u. L-Ketten, zwei identische Antigenbindungsstellen durch symmetrischen Aufbau

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31
Q

Aktivierte TH1-Zelle, TNF-β

A

Tumor-Nekrose-Faktor-β: tötet chronisch infizierte Zellen, läßt damit Bakterien frei, die von neuen Makrophagen zerstört werden

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32
Q

Aktivierung von B-Zellen

A

B-Lymphocyten erkennen intaktes Antigen, das aufgenommen, prozessiert und auf MHC-2 präsentiert wird;
weitere Schritte erfordern Hilfe von T-Zellen, parakrines Signal: Cytokine(IL4-6), juxtakrines Signal: CD40-Ligand; Erkennung des MHC-präsentierten Antigens durch T-Zelle induziert in dieser Moleküle, die die B-Zelle aktivieren; Proliferation der B-Lymphocyten; Differenzierung zu Gedächtnis- u. Plasmazellen

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33
Q

Antigen

A

Chemische Struktur, die durch die Immunantwort erkannt wird, üblicherweise Proteine, Glucoproteine, Polysaccharide, seltener Glucolipide und DNA(schlechtes Antigen)

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34
Q

Antigenbindungsstelle

A

Antigenbindungsstelle wird durch variable Teile zweier Ketten gebildet, die mit ihren CDR 1-3 das Antigen kontaktieren

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35
Q

Antigenpräsentation, antigenpräsentierende Zellen

A

Exprimieren MHC1 u. MHC2;

Proteinabbau über Lysosom, Einbau in MHC2 durch Fusion mit MHC2-Vesikel -> Präsentation der Antigene auf MHC2

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36
Q

Antigenpräsentation, kernhaltige Körperzellen

A
Exprimieren MHC1(HLA1); 
Proteinabbau über Proteasom -> Einbau in MHC I im ER, Transporter TAP1/TAP2 transportieren Peptidfragmente zum ER -> Präsentation der Peptide auf MHC1
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37
Q

Arten von Antigenen

A

Allergene(Milben,Nahrungsmittel), Pathogene(Bakterien, Viren), Autoantigene(Thyreoglobulin), Tumorantigene

38
Q

Grundstruktur Ig

A

Prototyp ist der IgG-Antikörper: besteht aus 2 identischen schweren Ketten(H-Ketten) und 2 identischen leichten Ketten(L-Ketten), werden durch inter- u. intramolekulare Disulfidbrücken zusammengehalten; Quartärstruktur ist Y-förmig, der Winkel ist aufgrund der Hinge-Region(Gelenkregion) variabel

39
Q

IgG, proteolytische Spaltprodukte

A

Antikörper können mit Proteasen(zB. Papain, Pepsin) in verschiedene Fragmente gespalten werden
Fab-Fragment: enthält je nach verwendetem Enzym 1-2 Antigenbindungsstellen
Fc-Fragment: umfasst die konstanten Bereiche der schweren Kette

40
Q

IgA

A

Subtypen: IgA1/IgA2
H-Ketten: α1/α2
Sezernierte Form: Monomer, Dimer, Trimer

41
Q

IgD

A

Subtypen: -
H-Ketten: δ
Sezernierte Form: -

42
Q

IgE

A

Subtypen: -
H-Ketten: ε
Sezernierte Form: Monomer

43
Q

IgG

A

Subtypen: IgG1 - IgG4
H-Ketten: γ1 - γ4
Sezernierte Form: Monomer

44
Q

IgM

A

Subtypen: -
H-Ketten: μ
Sezernierte Form: Pentamer

45
Q

Antikörperklassen, physiologische Funktionen

A

IgM: Komplementaktivierung, Agglutinierung (intravasal)

IgG:Komplementaktivierung, Neutralisierung, Opsonierung, Immunität. von Neugeborenen (intravasal,interstitielle Flüssigkeit,durch die Placenta)

IgA: Neutralisierung an der Körperoberfläche, intestinale Immunität bei
Neugeborenen (luminale Sekrete,Muttermilch)

IgE: Sensibilisierung von MastzellenAktivierung eosinophiler Zellen (subkutan, submucosal)

IgD: unbekannt (B-Zell-Antigenrezeptor) (Oberflächen der B-Zellen)

46
Q

Effektorfunktion, Neutralisation u. Agglutination

A

Blokade der Bindung von Mikroorganismen u. Toxinen an Wirtszellen
Verhinderung der Ausbreitung von Infektionen u. Wirkung von Toxinen
Antikörperklassen: alle

47
Q

Effektorfunktion, Opsonierung

A

Kennzeichnung von körperfremdem Material durch spez. Antikörper für Phagozytose
Steigerung der Phagozytoserate der Fresszellen
Antikörperklassen: v.a. IgG

48
Q

Effektorfunktion, Komplementaktivierung,

A

Auslösung der Komplementkaskade, die zu drei Effektorfunktionen führt:
1. Zytolyse durch einen membranangreifenden Komplex
2. Opsonierung
3. Aktivierung von Effektorzellen u. Entzündungsauslösung durch Anaphylatoxine
Antikörperklassen: IgG u. IgM

49
Q

Immunität von Neugeborenen, Antikörperklassen

A

IgG, IgM: Plasma
IgA: Sekrete (Epithelien),Muttermilch
IgG: extrazell. Flüssigkeit Fetus

50
Q

Effektorfunktion, Degranulation

A

Mastzellen(Basophile, Eosinophile): binden mit Fcε-Rezeptoren Antikörper der IgE-Klasse, führt zu Degranulation u. Aktivierung dieser Zellen
Aktivierte Mastzelle: setzt Histamin u. Serotonin frei

51
Q

Mastzellaktivierung, Wirkung

A

Gastrointestinaltrakt: verstärkte Flüssigkeitssekretion
und Peristaltik -> Ausstoß des Inhalts des Gastrointestinaltraktes
(Diarrhoe, Erbrechen)
Atemwege: verkleinerte Durchmesser, erhöhte Schleimsekretion -> Ausstoß des Inhalts der Atemwege(Schleim, Husten)
Blutgefäße: stärkere Durchblutung, größere Permeabilität -> Zunahme der Flüssigkeit im Gewebe, daher verstärkter Lymphfluß zu den Lymphknoten,Anhäufung von Zellen und Proteinen im Gewebe, verstärkte Effektorantwort im Gewebe

52
Q

Aktive u. passive Immunisierung

A

Aktive Immunisierung:
• Gabe eines abgeschwächten/abgetöteten Erregers
• Primärreaktion, AK-Titer und Bildung von Gedächtniszellen
• teilweise: mehrfache Immunisierung erforderlich

Passive Immunisierung:
• Gabe von Antikörpern gegen ein Toxin o.ä. (Schlangenbiss!)
• AK neutralisieren das Toxin
• AK werden z.B. aus zuvor immunisierten Pferden gewonnen
• Patient entwickelt Immunantwort gegen Pferde-Antikörper

53
Q

Fieber

A

Wird induziert durch IL-1, IL-6 u. TNF-α, die von Monozyten u. Makrophagen produziert werden
Verstellen den Sollwert für die Körpertemperatur im Hypothalamus
1. Exogene Pyrogene (z.B. Lipopolysaccharid bakt. Zellwände), Endogene Pyrogene: TNFα, IL-8, IL-1, IL-6
2. Hypothalamische Bildung von Prostaglandin E2
3. Hemmung wärmesensitiver Neurone
4. Hemmung Wärme-abgebender Prozesse, z.B. periphere
Gefäßerweiterung
5. Temperaturanstieg

54
Q

Aspirin, fiebersenkende Wirkung

A

Hemmstoff der Cyclooxygenase

Keine hypothalamische Bildung von Prostaglandin E2

55
Q

Neutrophile, Migration

A
Lockere Anheftung: 
(Rolling) 
-  in postkap. Venolen 
-  E-Selektion (nach Aktivierung exp.) 
-  L-Selektin (konstitutiv) 
Feste Adhäsion: 
-  über Integrine: 
        LFA-1 (ß2-Integrin) 
        MAC-1 (ß2-Integrin) 
        VLA-4 (ß1-Integrin) 
-  über CAM (Endothel) 
-  Integrine müssen durch Chemokine (IL-8) aktiviert werden! 

Migration durch:

  • C5a (Komplement)
  • Leukotrien B4
56
Q

IL-8

A

Führt im Knochenmark zur Freisetzung von Neutrophilen

57
Q

Nicht-steroidale Entzündungshemmer, Wirkung

A
Aspirin, Indomethazin
Hemmung der Cyclooxygenase u. PGH-Synthase
- schmerzstillend 
-  entzündungshemmend 
-  Thrombocytenaggregationshemmend
58
Q

Steroidale Entzündungshemmer, Wirkung

A
Glucocrticoide
Hemmung der Phospholipase A
- schmerzstillend 
-  entzündungshemmend 
-  Thrombocytenaggregationshemmend 
-  Hemmung der Leukotriensynthese
59
Q

Neutrophile Granulocyten: Vernichtung von Bakterien durch ROS

A

Stoffwechsel von O2-:
2O2- + 2H+ -> H2O2 + O
(Superoxiddismutase)

O2- + H2O2 -> OH* + OH(spontan)

H2O2 + Cl- -> H2O + OCl(Myeloperoxidase)

Peroxidation bakterieller 
Membran-lipide durch: 
H2O2 Wasserstoffperoxyd
OH* Hydroxylradikal 
OCl-  Hypochlorition 
O2-    Superoxydanion
60
Q

Antigen-Antikörper-Bindung

A
  •   höchste Spezifität der Erkennung
  •   schwache chem. Wechselwirkungen
  •   abhängig von pH, Salzkonzentration
61
Q

Monoklonale Antikörper, Herstellung

A

Ig sollten standardisiert u. in großen Mengen verfügbar sein
Herstellung von B-Zell-Hybridomen: Fusion von B-Zellen aus einem immunisiertem Organismus u. Tumorzellen
Eigenschaften von B-Zellen (AK-Produktion) und Myelomzellen (unsterblich)

HAT-Medium: Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin
Zellen in HAT-Medium: Hypoxanthin steht als Vorstufe der
Purinbiosynthese nur für HPRT+-Zellen zur Verfügung.
Aminopterin inhibiert endogene Purinbiosynthese.
Thymidin wird benötigt für DNA- Biosynthese.
⇒  Konsequenz: nur Hybrid-Zellen
überleben!

Hybridome werden als einzelne Zellklone vermehrt
Da die Ig jedes einzelnen Hybridoms Produkte eines einzigen B-Zell-Klons sind bezeichnet man sie als monoklonale Antikörper

62
Q

Immuntypisierung der T- und B-Lymphocyten durch FACS, Voraussetzungen

A

1.  Indikation: Verdacht auf zellulären Immundefekt, HIV-Erkrankung,
leukämisches Lymphom, Verlaufsuntersuchungen bei
Transplantatempfängern bzw. unter Immunsuppression
2. Material: 2 ml EDTA-Blut, Versand bei Raumtemperatur, bis 24 h. stabil
3. FACS-Gerät: Fluorescence-activated cell sorter

63
Q

FACS

A

Fluorescence-activated cell sorter
Zellsuspension passiert einen Laserlicht zur Fluoreszenz-Anregung
(Exzitation)
Streulichtmessung
Solange der Laserstrahl ungehindert durch die Flusszelle geht, entsteht kein Streulicht.Quert hingegen eine Zelle den Strahl, wird das
Licht in verschiedenste Richtungen gestreut.
Gemessen wird das Streulicht meist an 2 Stellen:
a)  (fast) in Richtung des ursprünglichen Strahls (Vorwärtsstreulicht): Auskunft über die Größe der Zelle
b)  b) etwa im 90° Winkel zum ursprünglichen Strahl (Seitwärtsstreulicht)
hängt sowohl von der Größe der Zellen, aber auch sehr stark von
der Granularität (der “Körnigkeit”) der Zellen ab

64
Q

Humanisierung monoklonaler Antikörper

A
  1. Schritt, chimärische Antikörper: konstante Domänen der Antikörper wurden durch die korrespondierenden humanen Sequenzen ersetzt
  2. Schritt, Humanisierter Antikörper: Alle Sequenzen außer den CDRs (complementarity determining regions) wurden durch humane Sequenzen ersetzt
  3. Schritt, Humaner Antikörper: Zu 100% human, Aus transgenen Tieren oder humanen Antikörperbibliotheken
65
Q

Monoklonale Antikörper: Vor- und Nachteile als Pharmaka

A

Vorteile:

  •   sehr hohe Spezifität
  •   Toxizität gut abschätzbar, meist gering oder sehr gering

Nachteile:

  •   Entstehung im Maus-System => Immunogene im Menschen
  •   Humanisierung notwendig, aber sehr aufwändig,
  •   keine orale Verfügbarkeit
  •   Produktion und Reinigung in großen Mengen aufwändig
66
Q

Lymphatische Stammzelle

A

T-Lymphozyten
B-Lymphozyten
NK-Zellen

67
Q

Myeloische Stammzelle

A

Granulozyten
Monozyten(Makrophagen)
Erythrozyten
Thrombozyten

68
Q

Neutrophile Granulocyten: biochem. Charakterisierung

A

Energiestoffwechsel:

  1.   Glykolyse (auch anaerob => in hypoxischem Entzündungsgebiet)
  2.   Glykogen-Speicherung: Glykogenbiosynthese, Glykogenolyse
Abwehrsysteme gegen Bakterien: 
 cytosolische Granula mit  
1. Proteasen => Zerstörung bakterieller Proteine 
-  Elastase 
-  Kollagenase 
-  Cathepsin G 
-  Muraminidase 
  1. Myeloperoxidase: Produktion von Hypochlorit (OClM
    embranlipiden der Bakterien
69
Q

Eicosanoide: Stoffwechsel und Wirkung der Leukotriene

A
Wirkungen: Beispiele 
-  C4: Bronchokonstriktion 
-  B4: Chemotaxis von 
Leukocyten 
⇒  Entzündungsmediatoren
70
Q

Neutrophile Granulocyten: Vernichtung von Bakterien durch hochreaktive Sauerstoffverbindungen im Phagolysosom II

A

Selbstschutz neutrophiler Granulocyten:

-  Abbau von H2O2 durch Katalase
-  Schutz vor Peroxydation durch Glutathion E als Antioxidantien)
Schicksal neutrophiler Granulocyten:
-  Phagolysosom = „suicide bag“, nach einigen Stunden ergießt sich der Inhalt des Phagolysosoms in das Cytosol und lysiert die Zelle
-  Cytoskelett-assoziiertes Protein Pyrin hemmt ohne Aktivierung der
Granulocyten
-  =>Mutationen im Pyrin-Gen beim „Familiären Mittelmeerfieber“ (Fieber, Bauch-, Rippenfell-, Gelenk-Entzündungen durch überschiessende Aktivierung)

71
Q

Toxizität der Sauerstoffradikale I: Membranlipide

A

Kettenreaktionen durch Aufnahme von Elektronen und Einbau von
Sauerstoff in ungesättigte Fettsäuren
=> Membranschädigung

72
Q

Makrophagen: biochem. Charakterisierung

A

Energiestoffwechsel:
1.  Peritoneal-Makrophagen: Glykolyse (anaerob)
2.  Alveolar-Makrophagen: oxidative Phosphorylierung
Antigenprozessierung und -präsentation:
1.  Präsentation antigener Peptide auf der Zelloberfläche zur spezifischen Aktivierung von T-Lymphocyten (spezifisches oder adaptives Immunsystem)

Phagocytose opsonierter Antigene:
Fc-Rezeptor-vermittelte Aufnahme und Verdau von durch Antikörper markierten Antigenen

Phagocytose nicht opsonierter Antigene:
Aufnahme und Verdau von Bakterien durch LPS-Rezeptor (CD14), Mannose-Rezeptor, Komplementrezeptoren (CR3, CR4)

Abwehrsysteme gegen Bakterien: cytosolische Granula mit
1. Peroxidase: Produktion von Hypochlorit (OCl-)
=> Peroxidation von Membranlipiden
der Bakterien
2. Lysosomale Enzyme: Proteolyse bakterieller Proteine

73
Q

Natürliche Killerzellen (NK-­‐Zellen)

A

Herkunft und Ort:

  •   aus lymphatischen Vorläuferzellen des Knochenmarks
  •   zirkulieren im Blut

Aktivierung:
- durch Interferone (a,ß) Virus-infizierter Zellen sowie durch Cytokine (IL-12) von Makrophagen

Abwehrsysteme gegen Virus-infizierte Zellen:

  1. Cytotoxine: Perforin, Granzym
  2. Apoptose-Induktion

Einsatz innerhalb des Immunsystems:

  1. Unspezifische Abwehr
  2. Früh: Höhepunkt nach 3 Tagen (?)
74
Q

NK- und CTL-Cytotoxine

A
Cytotoxine 
Perforin: polymerisiert zur Pore 
Granzym: Serinprotease 
TNFß (Lymphotoxin): Fas-Ligand 
  => Apoptose
75
Q

Allergie

A

Spezifische Immunreaktion des adaptiven Immunsystems gegen harmlose Fremdantigene, die eigentlich keine Immunantwort erfordern würde
gehört zu der Klasse von Immunreaktionen, die man als Hypersensibilität bezeichnet

76
Q

Allergen

A

Harmloses Molekül, das eine schädliche Immunantwort hervorruft
Allergene, die Typ IV Allergie hervorrufen sind häufig Haptene: müssen
noch körpereigenes Protein binden, um als Allergen wirken zu können
Häufig Proteine und Glykoproteine
Nomenklatur: z.B. Hausstaubmilbenhauptallergen Der p I
erste 3 Buchstaben der Gattung: Dermatophagoides
Anfangsbuchstabe der Spezies: pteronyssinus
römische Zahl, die Reihenfolge der Isolierung bezeichnet I

77
Q

Was macht ein Molekül zum Allergen?

A
  1. Kann Haut- und Schleimhautbarrieren durchdringen
  2. Niedriges Molekulargewicht und gute Löslichkeit
  3. Stabilität
  4. Wird in niedrigen Dosen präsentiert (fördert Th2-Antwort)
78
Q

Typ 1 Allergie

A

90% aller Allergien
Wird häufig umgangssprachlich mit „Allergie“ gleichgesetzt
Mechanismus der Entstehung
Erstkontakt: meist symptomlos
Folgekontakt: Reaktion innerhalb von Sekunden bis Minuten (frühe Phase)

79
Q

Typ I – Allergien: Rolle der Mastzellen

A

größter Teil des IgE im Körper liegt gebunden an hoch-affine Fce-
Rezeptoren auf Mastzellen im Gewebe vor.
Sehr geringe IgE-Konzentration im Serum !

80
Q

Typ 1 Allergie, Verlauf

A

Frühe Phase: innerhalb von Sekunden/Minuten
Hervorgerufen durch Inhalt der Granula, Wirkung v.a. auf Blutgefäße und Nerven
Schwellung, Rötung, Erwärmen, Juckreiz

Späte Phase: 2-6 h
Hervorgerufen durch neu synthetisierte Lipidmediatoren / Proteine (Cytokine) und angelockte Entzündungszellen
Aufrechterhaltung der Entzündungsreaktion, Schwellung, Rötung,
Erwärmen, Juckreiz

Chronische Phase: (bei wiederholtem oder permanentem Kontakt mit dem Allergen)
dauerhafte Gewebeveränderungen (vermehrte Zahl an Blutgefäßen,
Beeinträchtigung der Barrierefunktion der Epithelien)
Gefahr der Sekundärinfektion

81
Q

Histamin, Wirkung

A
Gefäße:  
 -Dilatation in allen Gefäßprovinzen 
 -“Kapillarleck“ 
Herz: 
 -positiv inotrop 
 -positiv chronotrop 
 -arrhythmogen 
Lunge: 
 -spasmogen
82
Q

Cromoglycinsäure

A

Vorbeugend:

  • allergisches Asthma
  • allergische Rhinitis
  • allergische Konjunktivitis
83
Q

RA allgemein

A

•  Synonym = chronische (> 6 Wochen) Polyarthritis (>4
Gelenke)
•  häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung
Prävalenz ~0,5-1%: ca. 800.000 RA Patienten

  •   Manifestation früh zwischen dem 35. und 45. LJ.
  •   Prädilektionsstellen: Kleine Gelenke der Hände und Füße
  •   Oft Symmetrie und extraartikuläre Symptome !
84
Q

Befallsmuster RA

A
  1.   Kleine Finger (MCP, PIP) und Fuß-Gelenke (MTP)
  2.   Handgelenke, vor allem Proc. styloideus
  3.   Auch größere Gelenke wie EB, Schultern, Knie, Hüften
  4.   NIE Wierbelsäule, Ausnahme: HWK 1
  5.   Vor allem beim Vollbild: Symetrie
85
Q

RA, Merke

A

Symptome RA

  •   Polyarthritis meist der kleinen Gelenken
  •   lokale und systemische Entzündungsreaktion
  •   Osteodestruktion und Funktionsverlust

Krankheitsverlauf RA

  •  Gesund/ undifferenzierte Arthritis
  •  Entzündung/ frühe RA
  •  RA: Entzündung im Gelenkspalt; Gelenkdeformation

Autoimmunerkrankung RA
- Definition: Erkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen
den eigenen Körper richtet
- hier: Effektorfunktionen im Gelenkspalt (und an Organen)

86
Q

Typ I – Allergie

A

TH2-Zellen spielen eine
zentrale Rolle bei der Typ 1 -Allergie
-> Neigung zur Bildung von TH2-Zellen und IgEfördert
Allergien (->Atopie)
Dendritische Zellen entscheiden über Differenzierung von CD4+ TH-Zellen

87
Q

Pseudoallergie – Idiosynkrasie

A

Pseudoallergie:
Pathomechanismus z.B. durch die direkte Freisetzung von Histamin aus Mastzellen (oder
Basophilen)
KEINE vorherige Sensibilisierung!
Dosisabhängig ( Allergie!)
Auslöser:
Medikamente (z.B. nichtsteroidale Antiphlogistika (v.a. ASS), ACE-Hemmer)
Nahrungsmittel (wenn sie z.B. viel Histamin, Serotonin, Tyramin, Glutamat enthalten)
Physikalische Stimuli (z.B. Sonne, Kälte)
Belastung
Idiosynkrasie:
angeborene, nichtimmunologische Überempfindlichkeit gegenüber exogenen
Substanzen, z.B. aufgrund von Enzymdefekten
Symptome sind dosisabhängig und treten bereits bei Erstkontakt auf
z.B. Laktasemangel

88
Q

Hypersensibilitätsreaktion Typ II

A

Schritt 1: Sensibilisierungsphase (ähnlich wie bei Typ I-Reaktion, aber hier werden IgG-Antikörper gebildet)
Schritt 2: Effektorphase.

89
Q

Hypersensibilitätsreaktion Typ III - Mechanismus

A

IgG Antikärper gegen ein lösliches Antigen

Serumkrankheit

90
Q

Hypersensibilitätsreaktion Typ IV

A
  1. Sensibilisierungsphase: Im Lymphknoten werden spezifische T-Zellen aktiviert
  2. Effektorphase
    Kontaktallergen ist kleines, hoch-reaktives Molekül, das leicht in die Haut eindringt.
    Häufig bindet es als Hapten an körpereigene Proteine (Carrier)
    Häufiges Kontaktallergen ist Nickel
91
Q

Hypersensibilitätsreaktion Typ IV

(über cytotoxische T-Lymphozyten) - Mechanismus

A
  1. Sensibilisierungsphase: Im Lymphknoten werden spezifische T-Zellen aktiviert
    Allergene sind lipophil und gelangen
    ins Cytosol, so dass sie durch APC auf
    MHC I präsentiert werden können.

-> Aktivierung von naiven CD8T
-Lymphozyten, Differenzierung zu
allergen-spezifischen Effektor-
zellen (CTL)
Gewebsschädigung durch Induktion
von Apoptose in Zellen die das
Allergen aufgenommen haben