Modul 9 Flashcards

1
Q

Bretton Woods

A

Bretton Woods Konferenz 1944
Ziel: Stabiles internationales Wechselkurssystem
Ergebnis: feste Wechselkurse zum US-Dollar

Zusammenbruch 1973, seitdem viele nebeinander existierende WK-Regelungen

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2
Q

unterschiedliche Wechselkursregime

A

kein Wechselkursziel:
->flexibel zb USA, Japan, €-Zone

explizites/implizites Wechselkursziel:
-feste Bindung an andere Währungen zb CFA-Franc-Länder Afrika
-feste Bandbreiten zb Europäisches Währungssystem 80er 90er
-gleitende Bandbreiten (crawling peg)
-gemeinsame Währung: € Zone

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3
Q

feste Wechselkurse in kurzer Sicht

A

i = i*

in Regime fester Wechselkurse muss inländischer Zinssatz dem ausländischen entsprechen
-> Zentralbank verzichtet auf Geldpolitik als eigenständiges Instrument

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4
Q

Rezession in kurzer und mittlerer Frist

A

Y < Y n

Kurze Frist
-flexible WK: Rezession überwindbar durch expansive Geldpolitik
-feste WK: i = i* und fester realer WK -> Geldpolitik nicht möglich

mittlere Frist:
-auch bei festem E ist realer WK (EP/P*) veränderbar, wenn Inflationsraten im In und Ausland unterschiedlich hoch sind
-> Rezession kann auch bei festen WK überwunden werden

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5
Q

Inflation bei festen WK

A

inländische Inflationsrate muss mittelfristig der Inflationsrate der gekoppelten Währung entsprechen

wenn nicht: ständige reale Auf-/Abwertung -> ständige Abweichung von Y n

daher: Zielgrößen der Inflationsraten (Anker) müssen übereinstimmen -> ZB kann Inflationsrate nicht mehr eigenständig bestimmen

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6
Q

Gegenargumente feste Wechselkurse

A

in kurzer Frist geben Länder mit festen WK zwei makroökonomische Instrumente auf: Zinssatz und Wechselkurs
-> beschränkte Möglichkeiten auf Schocks zu reagieren -> kann zu Wechselkurskrisen kommen

Abwertungserwartungen in einem festen WK-Regime können tatsächliche Abwertung bewirken, weil Kapitalanleger hohe Zinsen verlangen -> hohe Zinsen verschlechtern wirtsch. Situation weiter und üben Druck auf Regierung aus, tatsächlich abzuwerten

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7
Q

Gegenargument flexible WK

A

Wechselkurs kann sehr volatil werden und durch Geldpolitik nur schwer zu kontrollieren sein

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8
Q

Wechselkurskrisen bei festen Wechselkursen

A

übersteigt Inflationsrate jene des Landes, and den WK gebunden ist, kommt es oft zu Überbewertung der Währung

höhere relative Inflation -> Preis der inländischen Güter steigt relativ zu ausländischen stetig an
-> reale Aufwertung -> Verschlechterung Handelsposition

Situation im Inland erfordert u.U. niedrigeren inländischen Zinssatz, kann aber wegen festen WK nicht erreicht werden

erst wenn Land bereit ist, zu flexiblen WK überzugehen, kann Zinssatz im Inland sinken
dies führt zu Sinken des nominalen WK führen -> nominale Abwertung

Ausmaß der Abwertung kann über Zinsparitätenbedingung abgeschätzt werden

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9
Q

Rolle der Erwartung ei Wechselkurskrisen

A

kann sein, dass Internationale Vermögensanleger nominale Abwertung erwarten

mögliche Gründe:

  1. Regierung will schnelleren Anpassungsprozess
  2. überbewertete Währung
    -hohe inländische Inflation -> ständige reale Aufwertung -> Handelsbilanz sinkt -> ökonomischer Zwang zur Anpassung des nominalen WKs (abwertung)
  3. asymmetrische Schocks, unterschiedliche Änderung Y in verschiedenen Ländern
    -zb Rezession nur im Inland -> erfordert Senkung des inländischen Zinssatzes -> müsste festen WK aufgeben
    -zb Boom nur im Ausland: Y* steigt, dortige ZB erhöht i*
    -> löst wegen Zinsparität im Inland Rezession aus
  4. grundlose Erwartung
    -selbsterfüllende Prophezeiung von Wechselkurserwartungen
    -wenn Erwartungen unter festen E sind, muss i steigen um E konstant zu halten
    -Problem: durch steigenden i, sinken Investitionen
    -> hohe wirtschaftliche und soziale Kosten der Aufrechterhaltung eines festen WK
    -> Abwertung zur Vermeidung dieser Kosten
    -> grundlose Erwartungen können eine tatsächliche Abwertung erzwingen
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10
Q

Handlungsmöglichkeiten bei Wechselkurskrisen

A

Handlungsmöglichkeiten wenn Erwarteter E unter fixen E ist

  1. Versuchen, die Märkte von Stabilität des Wechselkurses zu überzeugen:
    -wenn dies misslingt, dann weiterhin niedrigerere Erwartungen -> Rendite im Inland kleiner als im Ausland -> Vermögen fließt ab, Gefahr der nominellen Abwertunge
  2. inländische Währung kaufen (mit ausländischer Währung)
    -> Verlust der Devisenreserven der Zentralbank
  3. Zinssatz anheben bzw steigen lassen -> könnte Rezession auslässen
  4. Kapitalverkehr und/oder Bargeldabhebung beschränken
  5. Abwerten
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11
Q

Rolle von Erwartungen bei flexiblen WKs

A

aktueller nominaler Wechselkurs E hängt ab von:
-aktuellen Zinssätzen im In- und Ausland
-erwarteten Zinssätzen im In- und Ausland
-erwartetem Wechselkurs

-> flexible WK können extrem volatil sein

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12
Q

Unterschiede fester und flexibler WK in kurzer und mittelfristiger Sicht

A

kurzfristig:
-> Wahl des WK-Regimes hat große Bedeutung
-fester WK: keine eigenständige Geldpolitik, Gefahr von WK-Krisen
-flexibler WK: starke Volatilität möglich

mittelfristig:
-> Wahl des WK-Regimes hat KEINE große Bedeutung
-Grund: letzendlicher realer WK ixt unabhängig vom WK-Regime
-> Y = Yn
-Achtung: unterschiedliche Dynamik kurze Frist -> mittlere Frist

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13
Q

Vor und Nachteile fester WK

A

+ bessere Planbarkeit für Unternehmen
+ keine Kurssicherungskosten für Unternehmen
+ Schutz vor Inflation, wenn Anbindung an “Hartwährung”

  • keine eigenständige Geldpolitik
  • Risiko einer unpassenden Wirtschaftspolitik des Ankerlandes
    -Kosten durch Interventionen der Zentralbank am Devisenmarkt
    -Gefahr von spekulativen Attacken und hohe Kosten bei deren Abwehr
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14
Q

Vor und Nachteile flexible WK

A

+ eigenständige Geldpolitik
+ keine spekulativen Attacken auf WK
+ WK als wichtiger Anpassungsmechanismus

  • evtl. starke Volatilität
    -hohe Transaktionskosten durch Unsicherheiten (für Unternehmen: WK–Absicherung)
    -Voraussetzung: entwickelte Kapitalmärkte
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15
Q

Trilemma der offenen VW

A

Dreieck aus:
WK-Stabilität
Eigenständige Geldpolitik
freier Kapitalverkehr

Beschränkung des Kapitalverkehrs:
+ eigenständige Geldpolitik
+ WK-Stabilität
– freier Kapitalverkehr

flexibler WK:
+Eigenständige Geldpolitik
+Freier Kapitalverkehr
-WK-Stabilität

Fester WK:
+freier Kapitalverkehr
+WK Stabilität
– eigenständige Geldpolitik

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16
Q

Dollarisierung

A

möchte ein Land Inflation senken, ist eine Möglichkeit Finanzmärkte von Ernsthaftigkeit der Absicht zu überzeugen, den Wechselkurs zu fixieren

Hard Peg: symbolischer oder technischer Mechanismus, der dazu dient, Änderung der Parität zu erschweren

extreme Form des Hard Pegs: inländische Währung durch ausländische zu ersetzen
-> meistens Dollar: Dollarisierung

17
Q

Currency Board

A

fester WK durch unabhängige Behörde

zb in Argentinien 90er Jahre: Verpflichtung der Zentralbank, inländische Währung jederzeit in ausländische Währung umzutauschen
-> Anfangs starker Rückgang der Inflation

später Aufwertung des Dollar: Nachfrage nach argentinischen Gütern ging stark zurück -> Produktionseinbruch
Aufgabe Currency Board nach Krise

18
Q

Euroraum mit gemeinsamer Währung

A

-während Finanzkrise: viele Länder in Peripherie Euroraum mit starken Nachfrage und Produktionsrückgang konfrontiert
-> konnten weder Zinssatz noch WK einsetzen, um Konjunktur zu stimulieren

in einheitlichen Währungsraum ist reale Abwertung nur dann möglich, wenn das inländische Preisniveau im Vergleich zu dem in den Kernländern sinkt
-> reale Abwertung zieht sich über viele Jahre hin mit hoher Arbeitslosigkeit und Druck, Preise und Löhne im Vergleich zu restlichen Euroraum zu senken

19
Q

Entscheidungskritereien für Wahl des WK-Regimes

A

allgemein gilt: flexibler WK besser

Ausnahme 1: verantwortungslose Geldpolitik der Vergangenheit:
-zb Regierung finanziert Ausgaben durch Geldschöpfung -> hohe Inflation
-> Reduktion von Inflation benötigt festen WK für Glaubwürdigkeit (durch Currency Board oder Dollarisierung)

Ausnahme 2: stark integrierte Gruppe von Ländern:
-gemeinsame Währung senkt Transaktionskosten des Handels

20
Q

Theorie des optimalen Währungsraums

A

Bedingungen für Vorteilhaftigkeit gemeinsamer Währung

a. Länder haben ähnliche wirtschaftliche Konjunktur (dh symmetrische Schocks) -> Länder würden ohnehin ähnliche Geldpolitik wählen
b. Wenn a nicht erfüllt, dann zumindest hoher Grad an Faktormobilität zwischen Ländern

USA: a nicht erfüllt, b erfüllt
EU: ?? Konvergenzkriterien, Vertrag von Maastricht etc