Modul 8 Unit 1-3 Flashcards
Gesundheit, Epidemiologie, Sucht
Public Health
Gesundheit mit Blickwinkel auf die Gesamtbevölkerung
> die Wissenschaft und die Praxis zur Verhinderung von Krankheiten, zur Verlängerung des Lebens und zur Förderung von physischer und psychischer Gesundheit unter Berücksichtigung einer gerechten Verteilung und einer effizienten Nutzung vorhandener Ressourcen.
Epidemiologie
Wissenschaft zur Untersuchung der Bevölkerungsgesundheit
> Entstehung, Verbreitung, Bekämpfung und den sozialen Folgen von Epidemien, zeittypischen Massenerkrankungen und Zivilisationsschäden
Deskriptive Epidemiologie (beschreibende Epidemiologie)
Die deskriptive Epidemiologie beschäftigt sich mit:
- Verteilung von Erkrankungen in der Bevölkerung
- möglichen ätiologischen Faktoren, die in unterschiedlichen Populationen mit Gesundheit, Krankheit, Defekten, Behinderungen und Todesfällen assoziiert sind
- Aufdeckung von Trends und Entwicklungen
- Formulierung von Hypothesen (z. B. Risikofaktoren)
D. h. die Feststellung der Krankheitshäufigkeiten/-verteilungen über Raum und Zeit in Abhängigkeit von Umwelt, Organismus und Persönlichkeit; die Ermittlung von Erkrankungsraten; die Identifizierung allgemeiner Krankheitsrisiken und Risiko-/Schutzfaktoren; die Erhebung deskriptiver Querschnittsstudien (große Stichproben!)
Analytische Epidemiologie (genetische Epidemiologie)
Die analytische Epidemiologie untersucht die Entstehung, den Verlauf und den Ausgang von Erkrankungen (inkl. der Versorgung):
- Prüfung von Hypothesen über kausale Beziehungen zwischen Umweltfaktoren, der Krankheit und der Person
- Ermittlung von individuellen Krankheitsrisiken
- Längsschnittstudien
- Untersuchung der Versorgungsstruktur und -qualität und Funktionsweise des Gesundheitswesens
Messung
Messungen setzten sich zusammen aus:
- Merkmale/Variablen
- Klassen
- Skalen
- Variable, Intervention, Risikofaktor, Exposition, Outcome, Endpunkt, Ereignis
Merkmal/Variable
Als Merkmale/Variablen bezeichnet man zum Beispiel menschliche Unterschiede, wie Aussehen, Verhaltensweisen, Körpergröße, Alter, etc.
Es wird hierbei in 2 Merkmaltypen unterschieden:
- diskretes Merkmal
- stetiges Merkaml
Diskretes Merkmal
Diskrete Merkmale sind immer zählbar, d. h. es sind bestimmte Werte, wie die Anzahl der Kinder (1, 2, 3, …)
Stetiges Merkmal
Stetige Merkmale können innerhalb eines definierten Bereichs (Klasse) jeden Wert annehmen, also nicht zählbar.
Beispiel:
Körpergröße bei Mädchen im Alter von 14 Jahren.
Klassen
Mit Klassen können Messwerte von Merkmalen übersichtlich und handhabbar gemacht werden.
> Die Einteilung erfolgt nach Zweckmäßigkeit, z. B. Altersgruppen, Raucher/Nichtraucher, männlich/weiblich…
Skalen
Skalen sind eine Ansammlung von Merkmalen, wie z. B. eine vollständige Reihe etc. Zum Skalenniveau gehören 3 Attribute, diese beschreiben die Art, wie die Ausprägung eines Merkmals erfasst wird:
1) quantitative Ausprägung
2) konstante Abstände zwischen Skalenwerten
3) Nullpunkt
Es gibt folgende Skalen:
- Nominalskala
- Rangskala (Ordinalskala)
- Intervallskala
- Verhältnisskala
Nominalskala
Die Nominalskala besitzt KEINE der 3 Skalenattributen. Es gibt keine Rangfolge der Merkmalausprägungen. Man kann nur zwischen Merkmalausprägungen unterscheiden. Das qualitative Merkmal definiert sich über Gleichheit bzw. Verschiedenheit.
Beispiel:
Geschlecht
Augenfarbe
Rangskala (Ordinalskala)
Die Rangskala besitzt nur das erste Attribut, also die quantitative Ausprägung. Die Rangordnung findet über “besser” und “schlechter” bzw. “kleiner” und “größer” etc. statt. Somit stehen die Merkmale in keiner Rangfolge zueinander, die Differenz zueinander ist nicht konstant.
Beispiel:
Schulnoten
Zufriedenheitsabfrage
Intervallskala
Die Intervallskala besitzt die ersten beiden Attribute, also die quantitative Ausprägung und die konstanten Abstände zwischen den aufeinanderfolgenden Skalenwerten. Somit kann die Differenz von Werten verglichen werden.
Beispiel: Jahreszahlen Temperaturangaben in Grad Celcius IQ-Skala Becks Depressionsskala (BDI)
Verhältnisskala
Die Verhältnisskala besitzt alle drei Skalenattribute. Dadurch wird der Ausprägungsgrad gemessen.
Beispiel Einkommen in Euro Prozentzahlen Gewicht Temperaturangaben in Kelvin
Ursache
Um die Ursache zu bezeichnen finden folgende Begriffe Verwendung:
- Intervention
- Exposition
- Risikofaktor
- Merkmal
- Determinante
- unabhängige Variable
Wirkung/Effekt
Um die Wirkung zu bezeichnen finden folgende Begriffe Verwendung:
- Outcome
- Endpunkt
- Gesundheitsergebnis
- Ereignis
- abhängige Variable
Population
Als Population bezeichnet man jede Gruppe von Menschen, die über mindestens ein Merkmal definiert sind (z. B. Raucher/Bewohner einer Region)
Verwandte Begriffe: Teilpopulation, Risikopopulation
Fall
Als Fall bezeichnet man eine Person innerhalb einer Population, die die gesundheitsbezogenen Kriterien erfüllt.
Inzidenz
Die Inzidenz beschreibt die Anzahl der Neuerkrankungen in einer Population in einem definierten Zeitraum.
kumulative Inzidenz (Inzidenzrisiko)
Die kumulative Inzidenz (CI) beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Person in einer definierten Zeitspanne eine bestimmte Erkrankung entwickeln wird.