Modul 1 Flashcards
Welche Methoden gehören zu den bevorzugten Erhebungsmethoden der Allgemeinen Psychologie?
A Projektive Verfahren B Korrelative Designs C Beobachtung D Interview E Experiment
03400 KE1, S.57
C Beobachtung
E Experiment
03400 KE1, S.57
In der Allgemeinen Psychologie, aber auch der Biologischen Psychologie werden bevorzugt Beobachtungsmethoden eingesetzt, die eine möglichst große Kontrolle über die Untersuchungssituation erlauben. Dies ist typischerweise das Experiment.
Welche Aussagen zum Bystander-Effekt sind richtig?
A Je geringer die Anzahl der Bystander, umso geringer ist die Hilfsbereitschaft.
B Situative Merkmale sind für Hilfeleistungen entscheidender als Merkmale der Bystander.
C Die steigende Anzahl der Bystander erhöht die Befürchtung, als unsozial wahrgenommen zu werden, wenn man nicht hilft.
D Steigende Anzahl der Bystander in einer Situation führt zu Verantwortungsdiffusion.
E Mit steigender Zahl der Bystander nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass einem Opfer geholfen wird.
03400 KE1, S.71
B Situative Merkmale sind für Hilfeleistungen entscheidender als Merkmale der Bystander.
D Steigende Anzahl der Bystander in einer Situation führt zu Verantwortungsdiffusion.
03400 KE1, S.71
[…] Eine Kernaussage dieses Modells lautet, dass - anders als man gemeinhin vermuten könnte - mit steigender Anzahl der Bystander, die Wahrscheinlichkeit abnimmt, dass einer von ihnen dem Opfer hilft. Dies wird unter anderem dadurch erklärt, dass die Anzahl weiterer potentieller Helfer in der Situation zu Verantwortungsdiffusion führt (jeder der Zeugen vermutet, dass ein anderer schon helfen wird). Zum zweiten steigt mit der Anzahl der Personen die Befürchtung, sich zu blamieren, wenn man die Situation irrtümlich als Notsituation eingeschätzt hat oder eine unpassende Form der Hilfeleistung anbietet. Diese Forschungsergebnisse legen nahe, dass das Phänomen des Nicht-Helfens weniger auf spezifische Merkmale der Zeugen des Notfalls zurückzuführen ist. Vielmehr handelt es sich offenbar um den Einfluss einer Reihe von Situationsfaktoren, die sich hinderlich auf die Hilfeleistung auswirken.
Was ist Komparationsforschung?
A Der Vergleich von einem Merkmal bei zwei Individuen.
B Bei verschiedenen Mitgliedern einer Gruppe wird der Vergleich eines Merkmals durchgeführt.
C Der Vergleich von zwei oder mehreren Merkmalen innerhalb einer Individualität.
D Zwei oder mehrere Individualitäten werden in Bezug auf ein Merkmal verglichen.
E Der Vergleich von zwei oder mehreren Individualitäten in Bezug auf viele Merkmale.
03400 KE1, S.83
E Der Vergleich von zwei oder mehreren Individualitäten in Bezug auf viele Merkmale.
03400 KE1, S.83
Vergleich von Goethe und Schiller, Vergleich von Studierenden unterschiedlicher Studienfächer.
Welche der nachfolgenden Aussagen zur Konfundierung in entwicklungspsychologischen Querschnittdesigns sind richtig?
A Forschungsergebnisse können auf die Interaktion von entwicklungsbezogenen Veränderungen und vorab existierende Kohortenunterschiede zurückgeführt werden.
B Konfundierung in Querschnittdesigns kann durch Randomisierung ausgeglichen werden.
C Konfundierung in Querschnittdesigns erschwert Aussagen über Entwicklungsverläufe.
D Der jeweilige Erklärungsanteil von Alters- und Kohortenunterschieden lässt sich nicht eindeutig bestimmen.
E In Querschnittdesigns sind Alters- und Kohorteneffekte vermischt.
03400 KE1, S.77
D Der jeweilige Erklärungsanteil von Alters- und Kohortenunterschieden lässt sich nicht eindeutig bestimmen.
E In Querschnittdesigns sind Alters- und Kohorteneffekte vermischt.
03400 KE1, S.77
Im Querschnittdesign hingegen sind Alters- und Kohortenunterschiede miteinander vermischt, man spricht hier von Konfundierung. Es bleibt nämlich unklar, ob sich die Ergebnisse durch entwicklungsorientierte Veränderung oder aber vorab existierende Kohortenunterschiede – oder durch beides – begründen lassen.
Die Aktionsforschung ist eine wichtige Methode in der Gemeindepsychologie. Welche Aussagen zur Aktionsforschung sind richtig?
A Ein gemeindepsychologischer Experte gibt Interventionsmaßnahmen vor, die von Gemeindemitgliedern in konkreten Aktionen umgesetzt werden.
B Die Aktionsforschung geht auf Kurt Lewin zurück.
C Forscher und Klienten versuchen, die Probleme, welche den Anlass für die Intervention liefern, gemeinsam zu klären und zu lösen.
D In der Aktionsforschung steht die Phase der Aktion im Vordergrund und die Phase der Forschung im Hintergrund.
E Die Phase der Aktion umfasst Datenfeedback, Interventionsplanung und Interventionsdurchführung.
03400 KE1, S.125
B Die Aktionsforschung geht auf Kurt Lewin zurück.
C Forscher und Klienten versuchen, die Probleme, welche den Anlass für die Intervention liefern, gemeinsam zu klären und zu lösen.
E Die Phase der Aktion umfasst Datenfeedback, Interventionsplanung und Interventionsdurchführung.
03400 KE1, S.125
Im Hinblick auf die gemeindepsychologische Intervention spielt die Methode der Aktionsforschung eine zentrale Rolle - eine Forschungs- und Interventionsstrategie, die auf Kurt Lewin, einen der Gründerväter der empirischen Sozialpsychologie zurückgeht […] Der Forscher steht dem Klienten also nicht als Experte gegenüber; er erhebt an dem Klienten keine Daten und entwickelt keine Maßnahmen für ihn, sondern Forscher und Klient sind gleichberechtigt, beide sind Experten, die sich mit ihrem Wissen und ihren Kompetenzen gegenseitig ergänzen. Beide Expertengruppen, also Forscherteam und Klienten, initiieren einen gemeinsamen Problemlösungsprozess, in dem sich Phasen der Forschung (Datensammlung, Diagnose, und Erfolgskontrolle) und der Aktion (Datenfeedback, Interventionsplanung und -durchführung) systematisch abwechseln.
Die gegenwärtige Klinische Psychologie ist nach Reinecker (2005, S. 397) durch einige Merkmale charakterisiert. Welche der genannten Merkmale sind zutreffend?
A Objektivierung B Individualisierung C Standardisierung D Konfundierung E Differenzierung
03400 KE1, S.127
C Standardisierung
E Differenzierung
03400 KE1, S.127
Die gegenwärtige Klinische Psychologie ist nach Reinecker (2005, S. 397) durch vier Merkmale charakterisiert:
- Konsolidierung (von lat. con- = zusammen und solidare = festigen): Eine Reihe von wissenschaftlich fundierten Methoden zur Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen gelten heute als empirisch bewährt und praktisch hilfreich. Dieses Urteil trifft für die unterschiedlichen Behandlungsmethoden besonders auf die kognitiv-behavioralen Therapien zu; aber längst nicht alle Therapieformen, die teilweise mit ziemlich weitreichenden Heilsversprechungen werben, sind tatsächlich wirksam (vgl. Grawe, Donati & Bernauer, 1994).
- Standardisierung: Teilweise international verbindliche Standards zur Diagnostik und Therapie psychischer Störungen haben sich herausgebildet. So liegen internationale Systeme zur Klassifikation psychischer Störungen (vgl. nächster Abschnitt) und Therapie-Manuale vor, in denen ein empirisch weitgehend gesichertes Vorgehen bei der Diagnostik und Intervention ausgearbeitet wurde.
- Differenzierung: Klinisch-psychologische Strategien berücksichtigen sowohl Persönlichkeitsmerkmale des Klienten und Merkmale des Therapeuten, als auch das therapeutische Setting sowie verschiedene Kriterien der Veränderung.
- Pluralismus: Es liegen verschiedene Modelle und theoretische Ansätze für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung von psychischen Störungen vor, die sich aus den unterschiedlichen Paradigmen der Psychologie ableiten lassen.
Welche Aussagen zur Geschichte des Begriffs Seele sind vollständig richtig?
A Im Alten Testament und in den Schriften Homers finden sich Hinweise darauf, dass die Seele als Hauchseele verstanden wurde.
B Aristoteles unterteilte die Seele in die Vernunftseele (logistikón), einen mutartigen Seelenteil (thymoeidés) und einen begehrenden Seelenteil (epithymetikón).
C Die Seelenlehre Platons ist eine Grundlage für den späteren Dualismus (Materie vs. Geist).
D Seele (psychê) steht bei Aristoteles für ein leibliches Funktionsgefüge, das die emergenten Phänomene des Lebens, Wahrnehmens, Vorstellens und Denkens erzeugt.
E Bei Descartes tritt an die Stelle des Begriffs „Seele“ der Begriff „res extensa”.
03400 KE2, S.18ff
A Im Alten Testament und in den Schriften Homers finden sich Hinweise darauf, dass die Seele als Hauchseele verstanden wurde.
C Die Seelenlehre Platons ist eine Grundlage für den späteren Dualismus (Materie vs. Geist).
D Seele (psychê) steht bei Aristoteles für ein leibliches Funktionsgefüge, das die emergenten Phänomene des Lebens, Wahrnehmens, Vorstellens und Denkens erzeugt.
03400 KE2, S.18ff
Welche der nachfolgenden Grundpositionen zum Leib-Seele-Problem betonen die Unabhängigkeit des Mentalen und Physischen?
A Epiphänomenalismus B Nonreduktiver Physikalismus C Eigenschaftsdualismus D Eliminativer Physikalismus E Funktionalismus
03400 KE2, S.76
C Eigenschaftsdualismus
03400 KE2, S.76
[…] Methodisch und praktisch bietet es sich an, von einem Eigenschaftsdualismus auszugehen, also von der Überzeugung, dass seelische und physische Eigenschaften wesensmäßig verschieden sind. Diese verschiedenen Eigenschaften lassen sich jedoch stets als Eigenschaften eines physischen, lebendigen Einzeldinges feststellen. Seelische Eigenschaften können eine kausale, autonome Rolle spielen, wenn man das Konzept der Abwärtsverursachung und der kausalen Filter heranzieht. […]
Der „kleine Albert“ ist eine klassische behavioristische Studie. Welche der folgenden Aussagen zu dieser Studie sind richtig?
A Die gelernte Furchtreaktion gegenüber der Ratte ist die unkonditionierte Reaktion.
B Ein lautes Geräusch diente zur negativen Verstärkung.
C Die Studie ist ein Beleg für operantes Konditionieren.
D Die Studie enthielt keine Kontrollbedingung und kann deshalb nicht als Experiment im strengen Sinn bezeichnet werden.
E Eine weiße Ratte wurde als konditionierter Reiz eingesetzt.
03400 KE2, S.111ff
D Die Studie enthielt keine Kontrollbedingung und kann deshalb nicht als Experiment im strengen Sinn bezeichnet werden.
E Eine weiße Ratte wurde als konditionierter Reiz eingesetzt.
03400 KE2, S.111ff
[…] Ziel des Experimentes war die Erzeugung einer Phobie in diesem Kind, wobei die pawlowsche Konditionierungstechnik eingesetzt werden sollte. Als UCS (unconditioned stimulus) wählten Watson und Rayner ein lautes Geräusch, indem sie unmittelbar hinter Alberts Kopf mit einem Hammer auf eine 2,5 cm dicke und ca. 90 cm lange Eisenstange schlugen. Dieses Geräusch erzeugte bei dem kleinen Albert verständlicherweise Schrecken: Er fiel vornüber und vergrub seinen Kopf. Als CS (conditioned stimulus) wurde eine weiße Versuchsratte gewählt, vor der Albert vor den Versuchen keinerlei Furcht zeigte. Nun begann die Konditionierungsphase, die so verlief, dass Albert die Ratte gezeigt wurde und jeweils kurz darauf das laute Geräusch ertönte. Einige Tage später zeigte man Albert die Ratte; nun hatte Albert offensichtlich Angst, die Ratte zu berühren. Nach weiteren Konditionierungsphasen genügte es, Albert die Ratte zu zeigen, um ihn zur Furchtreaktionen zu bringen: […]
Welche Aussagen treffen auf den klassischen Behaviorismus zu?
A Die Beziehungen zwischen äußeren Reizen und äußeren Reaktionen werden durch innere Reize und innere Reaktionen mediiert.
B Das Erleben der Versuchspersonen findet im Sinne einer „Black Box“ keine Berücksichtigung.
C Sprache wird als verbales Verhalten bezeichnet.
D Introspektion ist ein zentrales Verfahren des klassischen Behaviorismus.
E In Form des methodologischen Behaviorismus wird gefordert, objektive Beobachtungsund Messverfahren einzusetzen.
03400 KE2, S.101ff
B Das Erleben der Versuchspersonen findet im Sinne einer „Black Box“ keine Berücksichtigung.
C Sprache wird als verbales Verhalten bezeichnet.
E In Form des methodologischen Behaviorismus wird gefordert, objektive Beobachtungs- und Messverfahren einzusetzen.
03400 KE2, S.101ff
Wir erkennen eine Melodie auch dann wieder, wenn sie in einer anderen Tonlage, Lautstärke und mit anderen Tonfärbungen dargeboten wird. Durch welche Prinzipien erklärt die Gestaltpsychologie diese Wahrnehmungsleistung?
A Prägnanzprinzip B Isomorphieprinzip C Konstanzannahme D Übersummativität E Figur-Grund-Unterscheidung
03400 KE2, S.114
D Übersummativität
03400 KE2, S.114
Der wohl berühmteste Satz der Gestalttheorie, „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, ist dem Inhalt nach schon von Aristoteles formuliert worden. Christian von Ehrenfels hat dies am Beispiel einer Melodie dargestellt, die eine „Tongestalt“ ist, welche sich nicht aus der Abfolge der Wahrnehmung einzelner Töne zusammensetzen lässt. Die Melodie ist vielmehr eine Einheit, deren Teile in einer fixen Relation zueinander stehen. Solange dies Relation erhalten bleibt, können die Töne in anderen Notenstimmungen, Lautstärken, Tonfärbungen usw. gespielt werden, ohne dass sich die Melodie ändert (Transponierbarkeit). Die Qualität der Wahrnehmung der Melodie ist gestalthaft, einzelne Töne ergeben keine Melodie, sondern deren Struktur. Diese Eigenschaften, dass man die Teile einer Gestalt nicht summieren kann, also additiv Stück für Stück die Gestalt entsteht, wurde als Übersummativität bezeichnet.
Welche zusammenfassenden Statements zum Modell von Nolting und Paulus sind korrekt?
A Das Modell bietet einen themen- und theorieübergreifenden Rahmen zur Analyse psychischer Phänomene bzw. psychologischer Fragestellungen.
B Das Modell eignet sich zur Organisation und Integration von psychologischem Wissen.
C Jeder Systemaspekt lässt sich im Prinzip aus der Perspektive eines bestimmten Paradigmas analysieren.
D Das Modell nach Nolting und Paulus umfasst 5 Systemaspekte, aus denen sich 3 Fragen und 4 Erklärungsebenen ableiten lassen.
E Das Modell kann als Heuristik zur Analyse psychologischer Fragestellungen und Praxisprobleme verwendet werden.
03400 KE2, S.149 & Vorlesung “Modell zur Integration der psychologischen Paradigmen und Teildisziplinen”
A Das Modell bietet einen themen- und theorieübergreifenden Rahmen zur Analyse psychischer Phänomene bzw. psychologischer Fragestellungen.
B Das Modell eignet sich zur Organisation und Integration von psychologischem Wissen.
C Jeder Systemaspekt lässt sich im Prinzip aus der Perspektive eines bestimmten Paradigmas analysieren.
E Das Modell kann als Heuristik zur Analyse psychologischer Fragestellungen und Praxisprobleme verwendet werden.
03400 KE2, S.149 & Vorlesung “Modell zur Integration der psychologischen Paradigmen und Teildisziplinen”
Welche der folgenden Prinzipien verwendet der naive Empirismus zur Ableitung von allgemeinen Sätzen aus Bobachtungsaussagen?
A Supplementation B Deduktion C Induktion D Falsifikation E Reduktion
03401 KE1, S.(39,) 41, 96
C Induktion
03401 KE1, S.(39,) 41, 96
[…] Wie verläuft nun der Prozess der empirischen Überprüfung? Hierzu bedient sich der logische Empirismus – wie schon der naive Empirismus – der Methode der „Induktion“. Im logischen Empirismus wird die Induktion gegenüber dem naiven Empirismus allerdings beträchtlich eingeschränkt. Es wird nicht mehr aus der Beobachtung von Einzelfällen auf Naturgesetze geschlossen, sondern es geht darum, den Geltungsanspruch hypothetischer Vorhersagen aufgrund von früher gewonnenen Beobachtungen zu begründen. Hypothesen sollen empirisch „verifiziert“ werden. Je häufiger dies gelingt, sich eine Hypothese also empirisch bestätigen lässt, desto höher soll ihr Vorhersagewert für zukünftige Ereignisse sein. […]
[…] Bei der Induktion geht man von einem spezifischen Fall und einer spezifischen Beobachtung aus und schließt auf eine allgemeine Regel. […]
Welche Kriterien gehören zu den von Suppes (1957) genannten Kriterien einer korrekten Definition?
A Vollständigkeit B Eliminierbarkeit C Nicht-Kreativität D Reduzierbarkeit E Explikation
03401 KE1, S.84
B Eliminierbarkeit
C Nicht-Kreativität
03401 KE1, S.84
Die Eliminierbarkeit besagt, dass ein Definiendum, also ein neu eingeführtes Zeichen oder Symbol, an jeder Stelle innerhalb einer Theorie durch die zuvor nicht definierten Grundbegriffe ersetzt werden kann. Das Kriterium der Nicht-Kreativität besagt, dass durch das Definiendum nicht zusätzliche Annahmen in die Theorie eingeführt werden dürfen, die den faktischen Gehalt einer Theorie erweitern. Eine Definition soll eine Theorie nicht erweitern, sondern zur besseren Strukturierung und Systematisierung beitragen.
Welche Vorteile ergeben sich bei der Datenerhebung im Internet via Online-Fragebogen?
A Kontrollierbarkeit B Ortsunabhängigkeit C Standardisierung D Objektivität E Flexibilität
03401 KE1, S.139-141
B Ortsunabhängigkeit
D Objektivität
E Flexibilität
03401 KE1, S.139-141
- Asynchronizität und Alokalität: Internetbasierte Daten können unabhängig von Zeit und Raum erhoben werden. […]
- Flexibilität: Zur Datenerhebung im Internet können multimediale Elemente eingesetzt werden, z.B. Bilder, Fotos, Töne oder kurze Animationen und Filme. Zudem lassen sich im Internet wegen der computerunterstützten Automatisierbarkeit auch sogenannte adaptive Tests durchführen, bei denen nachfolgende Items oder Aufgaben in Abhängigkeit von den Antworten eines Probanden auf bereits bearbeitete Items/Aufgaben vorgegeben werden.
- Automatisierbarkeit: Sowohl die Durchführung und bis zu einem gewissen Grad auch die Auswertung eines Online Fragebogens kann automatisiert werden. […]
- Objektivität: Sowohl die Durchführung, als auch die automatisierte Auswertung sind von möglichen Verzerrungen und Fehlern, die durch Versuchsleiter entstehen können, unabhängig und damit objektiv im Sinne der Definition der klassischen Testtheorie.
- Dokumentierbarkeit als medieninhärentes Merkmal: Über das Internet erhobene Daten können bei entsprechender Programmierung der Software nicht nur gespeichert, sondern auch im Hinblick auf Teilnahmezeitpunkt, Teilnahmedauer und andere Variablen dokumentiert werden.
- Ökonomie: Kosten für den Druck oder Kopien von Fragebogen im PapierBleistift-Format, Kosten für die u.U. postalische Versendung der Fragebogen und auch der Aufwand für die Lagerung der ausgefüllten Fragebogen entfallen bei einem Online-Fragebogen. […]
- Höhere Repräsentativität und Diversität: […] Internet-Stichproben sind im Hinblick auf soziodemographische Variablen, wie Alter, Geschlecht und Berufsstand wesentlich diverser, umfangreicher und damit tendenziell auch repräsentativer als die in der Psychologie üblichen Studierenden-Stichproben (vgl. Gosling, Vazire, Srivastava & John, 2004). […]
Probleme und Nachteile der Datenerhebung im Internet: […] Internetstudien sind im Vergleich zu traditionell durchgeführten Untersuchungen mit höheren Abbruchquoten verbunden. […] Deutlich problematischer ist dagegen die Möglichkeit der wiederholten Teilnahme durch ein- und dieselbe Person. […]
Welche der nachfolgenden Techniken sind zur Kontrolle von Störvariablen in experimentellen Untersuchungen geeignet?
A Konstanthaltung B Eliminierung C Randomisierung D Parallelisierung E Konfundierung
03401 KE1, S.149
A Konstanthaltung
B Eliminierung
C Randomisierung
D Parallelisierung
03401 KE1, S.149
[…] So können Störvariablen eliminiert, konstant gehalten oder als weitere unabhängige Variablen untersucht werden. Manche Störvariablen, z.B. Lärm, können u.U. eliminiert werden. Bereits bestehende Unterschiede in der abhängigen Variable vor dem Treatment können konstant gehalten werden. Für die Konstanthaltung von Störvariablen gibt es wiederum den „Königsweg“ der Randomisierung: Bei genügend großer Stichprobe (mindestens > 60) werden die Probanden per Zufall der EG und der KG zugewiesen; […]
Bei kleinen Stichproben empfiehlt sich deshalb die Parallelisierung, um Unterschiede zwischen den Probanden konstant zu halten. […] Durch Parallelisierung (auch Matching genannt) wird dafür gesorgt, dass sowohl in der EG als auch in der KG ein ähnlicher Mittelwert im Hinblick auf eine Störvariable vorliegt und dass sich die Störvariable in den beiden Gruppen ähnlich verteilt. […]
Es wird eine positive Korrelation zwischen Lebensalter und Gewissenhaftigkeit festgestellt. Welche der nachfolgenden Aussagen können daraus abgeleitet werden?
A Das Lebensalter beeinflusst die Gewissenhaftigkeit.
B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher.
C Höheres Lebensalter geht mit niedrigerer Gewissenhaftigkeit einher.
D Gewissenhaftigkeit wirkt sich positiv auf das Lebensalter aus.
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert.
03401 KE1, S.193ff
B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher.
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert.
03401 KE1, S.193ff
Gerichtete Zusammenhangshypothesen spezifizieren dagegen die Richtung der Assoziation, z.B. Das Alter hängt negativ mit der durchschnittlichen Internetnutungszeit zusammen oder anders formuliert: Höheres Alter geht mit niedrigerer Internetnutzung einher. Die Richtung des Zusammenhangs kann auch positiv formuliert werden, in unserem Fall würde die Hypothese dann lauten: Höheres Alter geht mit höherer Internetnutzung einher.
Welche Aussagen zu Mediatorvariablen sind zutreffend?
A Eine Mediatorvariable ist eine Variable, die die Richtung und die Enge des Zusammenhangs zwischen einem Prädiktor und einem Kriterium beeinflusst.
B Eine Mediatorvariable wird durch eine Prädiktorvariable beeinflusst und beeinflusst wiederum eine Kriteriumsvariable.
C Sowohl qualitative als auch quantitative Variablen können Mediatorvariablen sein.
D Eine Mediatorvariable erklärt den Prozess, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable beeinflusst.
E Eine Mediatorvariable erklärt, warum ein Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium vorliegt.
03401 KE1, S.203
B Eine Mediatorvariable wird durch eine Prädiktorvariable beeinflusst und beeinflusst wiederum eine Kriteriumsvariable.
C Sowohl qualitative als auch quantitative Variablen können Mediatorvariablen sein.
D Eine Mediatorvariable erklärt den Prozess, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable beeinflusst.
E Eine Mediatorvariable erklärt, warum ein Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium vorliegt.
03401 KE1, S.203
Während eine Moderator-Variable spezifiziert, unter welchen Bedingungen welche Art des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen besteht, erklärt eine Mediator-Variable den Prozess oder „Mechanismus“, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable „beeinflusst“ (MacKinnon, Fairchild & Fritz, 2007). Anders ausgedrückt ist ein Mediator eine quantitative oder qualitative Variable, die erklärt, warum ein Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen besteht. Damit verbunden ist die Idee einer Abfolge von Beziehungen, bei der eine Prädiktorvariable eine Mediatorvariable beeinflusst, die dann wiederum eine Kriteriumsvariable beeinflusst. Durch die Mediation wird der Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium erklärt.
Welche Aussagen zum Thema Täuschung in psychologischen Studien sind richtig?
A Täuschung von Probanden kann bei bestimmten Fragestellungen aus theoretischen Gründen notwendig sein.
B Täuschungsmanöver finden im Rahmen psychologischer Forschung nicht statt.
C Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen.
D Probanden werden über eine Täuschung nach einem Versuch durch den informed consent aufgeklärt.
E Die Aufklärung eines Probanden über ein Täuschungsmanöver muss spätestens am Ende der gesamten Datenerhebung erfolgen.
03401 KE1, S.222-223
C Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen.
E Die Aufklärung eines Probanden über ein Täuschungsmanöver muss spätestens am Ende der gesamten Datenerhebung erfolgen.
03401 KE1, S.222-223
Grundsatz 8 der forschungsbezogenen ethischen Richtlinien stellt klar, dass solche Täuschungsmanöver nur dann infrage kommen, wenn sie sich durch den voraus sichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen und keine alternativen methodischen Vorgehensweisen ohne Täuschung zur Verfügung stehen.
[…] Pseudo-Versuchspersonen, im Englischen „Stooges“, sind Mitarbeiter des Versuchsleiters, die gegenüber den echten Probanden als weitere Probanden ausgegeben werden, mit denen sie in Interaktion treten. […]
In der Regel sollte die Aufklärung der Probanden, das „Debriefing“, am Ende des jeweiligen Versuchs erfolgen, spätestens aber am Ende der gesamten Datenerhebung. […]
Die operante Konditionierung als Möglichkeit der Verhaltensoptimierung ist verbunden mit den Namen…
A Pawlow B Skinner C Lewin D Bandura E Watson
03402 KE1, S.20
B Skinner
03402 KE1, S.20
Der Lernmechanismus, mit dem sich Skinner beschäftigte, war die operante Konditionierung. (Auch wenn die Begriffe nicht gänzlich austauschbar sind, werden instrumentelle Konditionierung und das Lernen durch Versuch und Irrtum meist synonym verwendet).
Welche der nachfolgenden Imperative sind in den Buchstaben des Akronyms SQ3R enthalten?
A Stelle Fragen! B Sorge für eine ruhige Umgebung! C Bewerte! D Verschaffe Dir ausreichende Beleuchtung! E Quatsch Dich frei!
03402 KE1, S.25-26
A Stelle Fragen!
C Bewerte!
03402 KE1, S.25-26
SQ3R steht für Survey – Question – Read, Recite, Review.
Demnach muss ein effektiver Leseprozess folgende Komponenten enthalten (von Werder, 1994):
- Die Klärung des Leseziels
- Das Planen der Lektüre
- Die Aufrechterhaltung der Konzentration im Leseprozess
- Die Überprüfung von Leseergebnissen
- Die Wiedergabe des Gelesenen
Welche der nachfolgenden Inhalte gehören in den Methodenteil eines empirischen Artikels?
A Methodenkritik B Beschreibung der Stichprobe C Erkenntnisgewinn der Studie D Verwendete Erhebungsinstrumente E Zusammenfassung und Ausblick
03402 KE1, S.30-31
B Beschreibung der Stichprobe
D Verwendete Erhebungsinstrumente
03402 KE1, S.30-31
Der Methodenteil ist meist hoch standardisiert und hat höchste Ansprüche an Präzision und Klarheit der dargestellten Information. Zuerst wird das Forschungsdesign charakterisiert (z.B. Querschnitt- vs. Längsschnitt; quasi-experimentell, experimentell, korrelativ). Zudem wird zum Beispiel angegeben, wie viele Variablen auf welchen Stufen manipuliert oder gemessen wurden und ob es wiederholte oder anderweitig voneinander abhängige Messungen gab. Anschließend folgt die Beschreibung der Stichprobe. Wie sind die soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, etc.) in der Stichprobe ausgeprägt und verteilt? Wie wurden Personen experimentellen Bedingungen zugeordnet? Verwendete Messinstrumente (z.B. Fragebogenskalen, Beobachtungssysteme etc.) werden benannt und so weit erklärt, dass die Untersuchung nachvollzogen werden kann. Bekannte Verfahren müssen nicht ausführlich beschrieben werden. Bei unbekannten, modifizierten oder selbst entwickelten Instrumenten, müssen diese dementsprechend ausführlich beschrieben werden. Abschließend werden Art, Ort und Zeitraum der Untersuchungsdurchführung berichtet.
Durch welche Merkmale ist das kritische Denken gekennzeichnet?
A Kritisches Denken ist reflexiv.
B Kritisches Denken ist automatisch.
C Kritisches Denken ist kontextsensitiv.
D Kritisches Denken ist problemorientiert.
E Kritisches Denken ist metakognitiv.
03402 KE1, S.43 und Vorlesung
A Kritisches Denken ist reflexiv.
C Kritisches Denken ist kontextsensitiv.
D Kritisches Denken ist problemorientiert.
E Kritisches Denken ist metakognitiv.
03402 KE1, S.43 und Vorlesung
Einige Merkmale und Fertigkeiten # Bewertung, Analyse, Synthese # Kein Automatismus, Reflexivitätund Metakognition # Kontextsensitivität # “selbst-überwacht” # Problemsensitivität: Erkennen und anerkennen, dass ein Problem existiert # Aktive Planung # Prioritäten setzen nach Wichtigkeit und Dringlichkeit # Gezieltes und systematisches Problemlösen # Logisches Denken, z.B. Deduktion und Induktion # Umgang mit Wahrscheinlichkeiten # Kreatives Denken
Welche der nachfolgenden Aussagen treffen laut Online-Vorlesung auf Fehlschlüsse zu?
A Fehlschlüsse in Form performativer Widersprüche liegen vor, wenn Emotionen und Kognitionen sich gegenseitig ausschließen.
B Bei den Aussagen, die sich auf die Herkunft oder Entstehung einer Aussage beziehen, aber nicht auf die Aussage selbst, handelt es sich um naturalistische Fehlschlüsse.
C Fehlschlüsse in Form performativer Widersprüche können Unglaubwürdigkeit bewirken.
D Angriffe auf eine Person treten oft in Kombination mit genetischen Fehlschlüssen auf.
E Der Satz „Wer selber keine Kinder hat, der kann bei Erziehungsfragen auch nicht mitreden“ ist ein Beispiel für einen intentionalistischen Fehlschluss.
03402 KE1, S.43 und Vorlesung
C Fehlschlüsse in Form performativer Widersprüche können Unglaubwürdigkeit bewirken.
D Angriffe auf eine Person treten oft in Kombination mit genetischen Fehlschlüssen auf.
03402 KE1, S.43 und Vorlesung
Genetische Fehlschlüsse:
Aussagen und Argumente, die sich auf die Herkunft oder Entstehung einer Aussage beziehen (auch auf mutmaßliche Absichten), aber nicht auf die Aussage selbst.
Angriffe auf die Person:
Treten oft in Kombination mit genetischen Fehlschlüssen auf.
Intentionalistische Fehlschlüsse:
Es wird von den Absichten und Plänen einer Person auf die Qualität der Produkte geschlossen (oft bei Kunstwerken).
Performative Widersprüche:
Denken und Handeln bilden nicht immer eine Einheit (Widerspruch zwischen den Aussagen und dem Handeln einer Person ist möglich).
Naturalistische Fehlschlüsse:
Aus informativen Aussagen werden normative Aussagen abgeleitet; dabei wird das “Pathos der Natürlichkeit”genutzt und manchmal mit Nebenwirkungen argumentiert.
Welche der nachfolgenden Verhaltensweisen sind nach der Aufstellung der Hochschulrektorenkonferenz (1998) wissenschaftliches Fehlverhalten?
A Erfinden von Daten B Sabotage von Forschungstätigkeit C Beseitigung von Primärdaten D Verletzung des geistigen Eigentums E Verfälschung von Daten durch Weglassen unerwünschter Ergebnisse
03402 KE1, S.47
A Erfinden von Daten B Sabotage von Forschungstätigkeit C Beseitigung von Primärdaten D Verletzung des geistigen Eigentums E Verfälschung von Daten durch Weglassen unerwünschter Ergebnisse
03402 KE1, S.47
Als möglicherweise schwerwiegendes Fehlverhalten kommt insbesondere in Betracht:
a) Falschangaben […]
b) Verletzung geistigen Eigentums […]
c) Inanspruchnahme der (Mit-)Autorenschaft eines anderen ohne dessen Einverständnis.
d) Sabotage von Forschungstätigkeit ([…])
e) Beseitigung von Primärdaten […]
Welche der nachfolgenden Maßnahmen zählen zu den metakognitiven Strategien des Lernens?
A Einen Zeitplan erstellen.
B Den Lernstoff gliedern und strukturieren.
C Den Lernstoff zusammenfassen, umschreiben, verständlich machen.
D Kritik an den Inhalten des Lernstoffs formulieren.
E Sich selbst motivieren.
03402 KE1, S.108
A Einen Zeitplan erstellen.
E Sich selbst motivieren.
03402 KE1, S.108
Klauer und Leutner unterscheiden übergeordnete (metakognitive) und untergeordnete (kognitive) Lernstrategien. Als übergeordnete (metakognitive) Lernstrategien nennen Klauer und Leutner Strategien zur Steuerung und Kontrolle des Informationsprozesses sowie des Motivierungsniveaus. […]
Welche Strategien setzen in erster Linie bei den Stressoren, also beim Stress-Input, an?
A Planung und Zeitmanagement B Problemlösen C Sport und Bewegung D Entspannungstechniken E Genießen
03402 KE1, S.119-120 und Vorlesung
A Planung und Zeitmanagement
B Problemlösen
03402 KE1, S.119-120 und Vorlesung
Stressoren (Input): • Planung und Zeitmanagement • Problemlöse-Training • Soziales Netzwerk nutzen/Grenzen setzen • Notfallstrategie
Verarbeitung (Transaktion):
• Kognitive Umstrukturierung
• Persönliche Stressverstärker erkennen und verändern
Reaktionen (Output):
• Entspannungstechniken
• Sport und Bewegung
• Genießen (Regenerative Gegenwelt)
Der „Journal Impact Factor“ …
A …berechnet sich aus dem Verhältnis von Anzahl der Zitate und Anzahl der erschienenen Artikel der letzten 2 Jahre.
B …berechnet sich aus dem Verhältnis von Anzahl der Zitate und Anzahl der erschienenen Artikel der letzten 10 Jahre.
C …schließt alle Veröffentlichungen von Wissenschaftlern ein (Zeitschriftenartikel, Bücher, und Aufsätze).
D …ist ein wichtiges Instrument zu Messung der Qualität und des Ansehens einer Zeitschrift.
E …hat auch Einfluss auf den Ruf und die Karrierechancen eines publizierenden Wissenschaftlers.
03402a, S.145-146
A …berechnet sich aus dem Verhältnis von Anzahl der Zitate und Anzahl der erschienenen Artikel der letzten 2 Jahre.
D …ist ein wichtiges Instrument zu Messung der Qualität und des Ansehens einer Zeitschrift.
E …hat auch Einfluss auf den Ruf und die Karrierechancen eines publizierenden Wissenschaftlers.
03402a, S.145-146
Der Impact Factor soll in Relation von der Gesamtzahl der in einer Zeitschrift veröffentlichten Artikel messen, wie oft Aufsätze aus dieser Zeitschrift von anderen Fachzeitschriften zitiert worden sind. Der Impact Factor eines Jahres berechnet sich dabei nach folgender Formel:
Impact Factor = Zahl der Zitate (Bezugsjahr) von Artikeln der letzten 2 Jahre / Zahl der erschienenen Artikel während der letzten 2 Jahre
Precision und Recall sind…
A Qualitätsmerkmale, die Datenbankinhalte beschreiben, damit verschiedene Datenbanken des gleichen Fachs miteinander verglichen werden können.
B Parameter, mit denen die Güte eines Suchergebnisses bestimmt werden kann.
C Faktoren, die die Anzahl der Suchbegriffe mit der Anzahl relevanter Deskriptoren des Thesaurus in Beziehungen setzen.
D Regeln, um die Klassen einer Fachklassifikation hierarchisch ordnen.
E für ungültig erklärt
03402a, S.184
B Parameter, mit denen die Güte eines Suchergebnisses bestimmt werden kann.
03402a, S.184
In der Informationswissenschaft werden die Begriffe Precision (dt. Relevanz) und Recall (dt. Vollständigkeit) verwendet, um Rechercheergebnisse zu bewerten.
Lesen Sie das folgende Abstract zum Paper „Intrinsic and extrinsic reading motivation as predictors of reading literacy: A longitudinal study”.
The purpose in this study was to examine the longitudinal relationships of intrinsic and extrinsic motivation with reading literacy development. In particular, the authors (a) investigated reading amount as mediator between motivation and reading literacy and (b) probed for bidirectional relationships between reading motivation and reading literacy, controlling for previous reading literacy. A total of 740 students participated in a longitudinal assessment starting in Grade 3, with further points of measurement in Grades 4 and 6. Structural equation models with latent variables showed that the relationship between intrinsic reading motivation and later reading literacy was mediated by reading amount but not when previ ous reading literacy was included in the model. A bidirectional relationship was found between extrinsic reading motivation and reading literacy: Grade 3 reading literacy negatively predicted extrinsic reading motivation in Grade 4, which in predicted reading literacy in Grade 6. Implications for research and practice are turn discussed.
Welche der folgenden Aussagen sind dem Abstract nach zutreffend?
A Die Autoren wollten die Annahme überprüfen, dass der Faktor Motivation den negatively Zusammenhang zwischen Lesemenge und Entwicklung von Lesekompetenz beeinflusst.
B Die Mediationseffekte des Faktors Lesemenge werden nicht signifikant, wenn der Faktor vorherige Lesekompetenz in die statistische Analyse miteinbezogen wird.
C Für die Ziele der Untersuchung wurde ein Querschnittsdesign entwickelt.
D Die Datenerhebungen wurden drei Mal innerhalb eines Schuljahres durchgeführt.
E Hohe extrinsische Lesemotivation im vierten Schuljahr sagt die Steigerung der im sechsten Schuljahr hervor.
03402b
B Die Mediationseffekte des Faktors Lesemenge werden nicht signifikant, wenn der Faktor vorherige Lesekompetenz in die statistische Analyse miteinbezogen wird.
03402b
Welche Fehler der Alltagspsychologie werden durch wissenschaftliche Methoden minimiert?
A Rechenfehler
B Wahrnehmungsfehler
C Fehler beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten
D Zu geringe Beachtung von Einzelfällen
E Falsifikation von Vermutungen
03401 KE1, S.10-13, 16
B Wahrnehmungsfehler
C Fehler beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten
03401 KE1, S.10-13, 16
Rechenfehler können sowohl im Alltag als auch in der Wissenschaft auftreten.
Welche der folgenden Ansätze gehören zu den empirisch-analytischen Ansätzen in der Wissenschaftstheorie?
A Kritischer Rationalismus B Kognitiver Pluralismus C Logischer Empirismus D Falsifikationismus E Konstruktivismus
03401 KE1, S.38ff und Inhaltsverzeichnis zu Kap 2.1.2
A Kritischer Rationalismus
C Logischer Empirismus
D Falsifikationismus
E Konstruktivismus
03401 KE1, S.38ff und Inhaltsverzeichnis zu Kap 2.1.2
Welche der folgenden Prinzipien verwendet der logische Empirismus zur Beurteilung von Hypothesen:
A Abduktion B Falsifikation C Induktion D Deduktion E Verifikation
03401 KE1, S.41
C Induktion
E Verifikation
03401 KE1, S.41
Wie verläuft nun der Prozess der empirischen Überprüfung? Hierzu bedient sich der logische Empirismus – wie schon der naive Empirismus – der Methode der „Induktion“. Im logischen Empirismus wird die Induktion gegenüber dem naiven Empirismus allerdings beträchtlich eingeschränkt. Es wird nicht mehr aus der Beobachtung von Einzelfällen auf Naturgesetze geschlossen, sondern es geht darum, den Geltungsanspruch hypothetischer Vorhersagen aufgrund von früher gewonnenen Beobachtungen zu begründen. Hypothesen sollen empirisch „verifiziert“ werden. Je häufiger dies gelingt, sich eine Hypothese also empirisch bestätigen lässt, desto höher soll ihr Vorhersagewert für zukünftige Ereignisse sein.
Welche der folgenden Varianten des Falsifikationskonzeptes von Popper werden in der Literatur unterschieden:
A alternativer Falsifikationismus B dogmatischer Falsifikationismus C logischer Falsifikationismus D naiver Falsifikationismus E raffinierter Falsifikationismus
03401 KE1, S.44
B dogmatischer Falsifikationismus
D naiver Falsifikationismus
E raffinierter Falsifikationismus
03401 KE1, S.44
Popper0 steht für den sog. „dogmatischen Falsifikationismus“. Popper0 ist allerdings eine Erfindung einiger Kritiker des kritischen Rationalismus, also eine Fassung der Wissenschaftslehre von Popper, die dieser selbst so nie vertreten hat. Nach dieser „popularisierten“ Fassung des kritischen Rationalismus kann man mit Wissenschaft zwar nichts beweisen, aber man kann Theorien widerlegen.
Mit Popper1 bezeichnet Lakatos den „naiven Falsifikationismus“: Hiernach kann man eine Theorie zwar nicht endgültig empirisch widerlegen, trotzdem soll die Falsifikation einer Theorie im Allgemeinen als endgültig betrachtet werden (vgl. Mertens 1977, S. 59f).
Popper2 steht bei Lakatos für den „raffinierten Falsifikationismus“. […] Nicht mehr die Widerlegung von Theorien steht im Vordergrund, sondern ihr empirischer Gehalt und ihre Wahrheitsnähe
Welche der folgenden Kritikpunkte werden der empirisch-analytischen Wissenschaftsauffassung entgegengebracht:
A mangelnde Wertfreiheit B mangelnde Objektivität C mangelnde Reduktion der Realität D mangelnde Theorieentwicklung E mangelnde Begründung der Hypothesen
03401 KE1, S.75-77
(A mangelnde Wertfreiheit)
D mangelnde Theorieentwicklung
03401 KE1, S.75-77
Die Darstellung im Studientext ist hier nicht klar genug: zwar ist vom Vorwurf der Wertfreiheit die Rede, die weiteren Ausführungen betreffen aber die Position vom Max Weber, der wegen mangelnder Wert(urteils)freiheit seiner der Fachkollegen sich aus dem Vorstand der DGSoz zurückzieht. Daran anknüpfend wird das – moderatere - Postulat der Werturteilsfreiheit von Karl Popper im Kurs dargestellt.
Was versteht man unter der Extension eines Begriffs?
A Das Signifikat
B Den Begriffsumfang
C Den Begriffsinhalt
D Die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen
E Die Menge der Attribute oder Merkmale, die eine Einheit aufweisen muss
03401 KE1, S.81
B Den Begriffsumfang
D Die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen
03401 KE1, S.81
Die Bedeutung eines Begriffs setzt sich aus der Extension (Begriffsumfang) und der Intension (Begriffsinhalt) zusammen. Die Extension ist die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen, z.B. Studierender. Die Intension umfasst die Menge der Attribute oder Merkmale, die eine Einheit aufweisen muss, damit sie zur Extension eines Begriffs gehört, damit sie unter den Begriff fällt.
Welche Kriterien müssen korrekte Definitionen nach Suppes (1957) erfüllen?
A Eliminierbarkeit B Vollständigkeit C Nicht-Kreativität D Reduzierbarkeit E Kreativität
03401 KE1, S.84
A Eliminierbarkeit
C Nicht-Kreativität
03401 KE1, S.84
Die Eliminierbarkeit besagt, dass ein Definiendum, also ein neu eingeführtes Zeichen oder Symbol, an jeder Stelle innerhalb einer Theorie durch die zuvor nicht definierten Grundbegriffe ersetzt werden kann. Das Kriterium der Nicht-Kreativität besagt, dass durch das Definiendum nicht zusätzliche Annahmen in die Theorie eingeführt werden dürfen, die den faktischen Gehalt einer Theorie erweitern. Eine Definition soll eine Theorie nicht erweitern, sondern zur besseren Strukturierung und Systematisierung beitragen.
Welche Aussagen zum Thema „Erklären in der Psychologie“ sind richtig?
A Die Anforderungen des DN-Schemas können in der Psychologie erfüllt werden
B Das Modell probabilistischer Kausalerklärungen nach Humphreys ist für die Psychologie besser geeignet als das Schema von Hempel und Oppenheim
C In weiten Bereichen der Psychologie hat sich die Annahme einer multikausalen Bedingtheit psychischer Phänomene durchgesetzt
D In der Psychologie lassen sich in der Regel deterministische Zusammenhänge nachweisen
E Psychische Phänomene, z.B. psychische Störungen, hängen von mehreren Bedingungen ab, die teilweise nicht mehr rekonstruierbar sind
03401 KE1, S.90-92
B Das Modell probabilistischer Kausalerklärungen nach Humphreys ist für die Psychologie besser geeignet als das Schema von Hempel und Oppenheim
C In weiten Bereichen der Psychologie hat sich die Annahme einer multikausalen Bedingtheit psychischer Phänomene durchgesetzt
03401 KE1, S.90-92
In der Wissenschaftstheorie werden verschiedene Erklärungsmodelle diskutiert (vgl. Bartelborth, 2007). Das bekannteste Erklärungsmodell stammt von Hempel und Oppenheim (vgl. Hempel, 1977) und beschreibt die Struktur deduktiv-nomologischer Erklärungen (sogenanntes DN- bzw. HO-Schema). Das DN- bzw. HO-Schema bezieht sich in erster Linie auf physikalische Naturgesetze, wurde aber auch innerhalb der Psychologie kritisch diskutiert. […]
Für die Psychologie eignet sich nach Westmeyer (2003, 2006) das Modell probabilistischer Kausalerklärungen nach Humphreys (1989) deutlich besser als das DN-Schema. […]
In weiten Bereichen der Psychologie haben sich das biopsychosoziale Modell und die Annahme einer multikausalen Bedingtheit psychischer Phänomene durchgesetzt. […]
Welche Aussagen treffen auf das abduktive Schließen zu?
A Abduktion ist nach Peirce die einzige Form des Schließens, die bisherige Erkenntnisse präzisiert.
B Bei der Abduktion geht man von einem spezifischen Fall und einer spezifischen Beobachtung aus und schließt auf eine allgemeine Regel
C Bei der Abduktion liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall
D Das abduktive Schließen wurde durch Karl Popper verteidigt
E Ob es sich bei der Abduktion überhaupt um einen logischen Schluss handelt, ist umstritten
03401 KE1, S.95-97
C Bei der Abduktion liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall
E Ob es sich bei der Abduktion überhaupt um einen logischen Schluss handelt, ist umstritten
03401 KE1, S.95-97
Bei der Abduktion liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall
Regel: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß
Beobachtung: Diese Bohne ist weiß
Schluss auf Fall: Diese Bohne ist aus diesem Sack
Zu dem Abduktionsbeispiel noch einige Erläuterungen: Peirce geht in seiner Veranschaulichung nicht einmal davon aus, dass die Regel (Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß) in dieser Form bekannt ist, sondern nur, dass man in einem Raum einen Sack mit der Aufschrift „Bohnen“ sieht und außerdem eine weiße Bohne findet, die irgendwo im Raum auf dem Boden liegt. Bei der Abduktion werden diese beiden, nicht notwendigerweise verbundenen Aussagen verknüpft und es resultiert eine neue Erkenntnis, die aber leicht falsch sein kann: Es könnte ja sein, dass die Bohne, die ich gefunden habe, gar nicht aus diesem Sack stammt oder das in dem Sack – unter den Ausgangsbedingungen von Peirce – schwarze Bohnen sind. Ein abduktiver Schluss ist also ziemlich riskant. Entscheidend ist aber, dass man durch den Abduktionsschluss zu einer neuen Erkenntnis kommt, die im weiteren Forschungsprozess induktiv und deduktiv geprüft werden kann (vgl. Walach, 2005, S. 33).
Welche der folgenden Probleme sind Gegenstand psychologischer Messtheorie?
A das Eindeutigkeitsproblem B das Bedeutsamkeitsproblem C das Korrespondenzproblem D das Kausalitätsproblem E das Repräsentativitätsproblem
03401 KE1, S.118ff
A das Eindeutigkeitsproblem
B das Bedeutsamkeitsproblem
03401 KE1, S.118ff
Repräsentationsproblem: Können relevante empirische Relationen zwischen den Merkmalsausprägungen verschiedener Untersuchungsobjekte erfasst und in Messwerten abgebildet werden?
Eindeutigkeitsproblem: Welche Transformationen der Messwerte sind zulässig, ohne dass die abzubildenden Relationen verändert werden?
Bedeutsamkeitsproblem: Welche mathematischen Operationen führen zu empirisch sinnvollen Aussagen? Das Bedeutsamkeitsproblem stellt sich erst im Anschluss an eine Messung und betrifft den „rechten Umgang“ mit den Messwerten (Gigerenzer, 1981, S. 54).
Welche besonderen Vorteile sind mit der Datenerhebung im Internet, insbesondere bei Online-Fragebogen, verbunden?
A Synchronizität B Alokalität C Standardisierung D Objektivität E Wiederholbarkeit
03401 KE1, S.139-141
B Alokalität
D Objektivität
03401 KE1, S.139-141
- Asynchronizität und Alokalität: Internetbasierte Daten können unabhängig von Zeit und Raum erhoben werden. […]
- Flexibilität: Zur Datenerhebung im Internet können multimediale Elemente eingesetzt werden, z.B. Bilder, Fotos, Töne oder kurze Animationen und Filme. Zudem lassen sich im Internet wegen der computerunterstützten Automatisierbarkeit auch sogenannte adaptive Tests durchführen, bei denen nachfolgende Items oder Aufgaben in Abhängigkeit von den Antworten eines Probanden auf bereits bearbeitete Items/Aufgaben vorgegeben werden.
- Automatisierbarkeit: Sowohl die Durchführung und bis zu einem gewissen Grad auch die Auswertung eines Online Fragebogens kann automatisiert werden. […]
- Objektivität: Sowohl die Durchführung, als auch die automatisierte Auswertung sind von möglichen Verzerrungen und Fehlern, die durch Versuchsleiter entstehen können, unabhängig und damit objektiv im Sinne der Definition der klassischen Testtheorie.
- Dokumentierbarkeit als medieninhärentes Merkmal: Über das Internet erhobene Daten können bei entsprechender Programmierung der Software nicht nur gespeichert, sondern auch im Hinblick auf Teilnahmezeitpunkt, Teilnahmedauer und andere Variablen dokumentiert werden.
- Ökonomie: Kosten für den Druck oder Kopien von Fragebogen im PapierBleistift-Format, Kosten für die u.U. postalische Versendung der Fragebogen und auch der Aufwand für die Lagerung der ausgefüllten Fragebogen entfallen bei einem Online-Fragebogen. […]
- Höhere Repräsentativität und Diversität: […] Internet-Stichproben sind im Hinblick auf soziodemographische Variablen, wie Alter, Geschlecht und Berufsstand wesentlich diverser, umfangreicher und damit tendenziell auch repräsentativer als die in der Psychologie üblichen Studierenden-Stichproben (vgl. Gosling, Vazire, Srivastava & John, 2004). […]
Probleme und Nachteile der Datenerhebung im Internet: […] Internetstudien sind im Vergleich zu traditionell durchgeführten Untersuchungen mit höheren Abbruchquoten verbunden. […] Deutlich problematischer ist dagegen die Möglichkeit der wiederholten Teilnahme durch ein- und dieselbe Person. […]
Wozu dient bei der experimentellen Prüfung einer kausalen Hypothese neben der Versuchsgruppe eine Kontrollgruppe:
A Eine Kontrollgruppe dient der Vergrößerung der Untersuchungsgruppe.
B Eine Kontrollgruppe ist nur bei multiplen Ursachen notwendig.
C Die Generalisierbarkeit der Ergebnisse erfordert eine Kontrollgruppe.
D Die Kontrollgruppe ist zur Prüfung der kontrafaktischen Implikation einer Kausalbeziehung erforderlich.
E Eine Kontrollgruppe ist erforderlich, wenn das Treatment zwar notwendig, aber nicht hinreichend ist für das Eintreten des Effektes.
03401 KE1, S.143ff, 177
D Die Kontrollgruppe ist zur Prüfung der kontrafaktischen Implikation einer Kausalbeziehung erforderlich.
03401 KE1, S.143ff, 177
“[…] eine Kontrollgruppe zur Prüfung der kontrafaktischen Variante der Kausalhypothese per Definition obligatorisch […]” S.177
Der Begriff Kontrafaktizität (gegen die Fakten) ist ein in der Philosophie und Wissenschaftstheorie verwendeter Begriff zur Kennzeichnung des Gegensatzes zwischen Behauptungen oder Gedankenmodellen und der Realität.
Eine Implikation (von lat. implicare „ver-, einwickeln“) bezeichnet in der Logik die Verknüpfung von Aussagen a und b zu einer Aussage der Form „wenn a, dann b“.
Alternative C ist falsch: die KG dient der Sicherstellung der internen Validität; die zwar wichtig für die Frage, was generalisiert werden kann, aber nicht für die Frage, ob überhaupt generalisiert werden kann. Dementsprechend sind die Kriterien für die interne und die externe Validität verschieden.
Der Begriff der Randomisierung bezeichnet bei einem Experiment:
A die zufällige Auswahl von Personen aus einer Grundgesamtheit
B die zufällige Reihenfolge, in der die verschiedenen Versuchspersonen untersucht werden
C die zufällige Zuordnung der Versuchspersonen zur Versuchs- und Kontrollgruppe
D die zufällige Zuordnung verschiedener Versuchsleiter zur Versuchs- und Kontrollgruppe
E die zufällige Reihenfolge verschiedener Treatments bei einem Cross-Over-Design
03401 KE1, S.149
C die zufällige Zuordnung der Versuchspersonen zur Versuchs- und Kontrollgruppe
03401 KE1, S.149
Für die Konstanthaltung von Störvariablen gibt es wiederum den „Königsweg“ der Randomisierung: Bei genügend großer Stichprobe (mindestens > 60) werden die Probanden per Zufall der EG und der KG zugewiesen; man kann nun wahrscheinlichkeitstheoretisch zeigen, dass sich – immer eine möglichst große Stichprobe vorausgesetzt – Störvariablen durch Randomisierung in der EG und in der KG gleich verteilen.
Welches sind zentrale Anforderungen an jedes experimentelle Design:
A Die Personen der Versuchs- und Kontrollgruppe müssen aus derselben Grundgesamtheit stammen.
B Die Untersuchung muss in der Versuchs- und Kontrollgruppe von demselben Versuchsleiter durchgeführt werden.
C Die abhängige Variable muss vor und nach dem Treatment in beiden Gruppen gemessen werden.
D Die Rahmenbedingungen müssen in der Versuchs- und Kontrollgruppe identisch sein.
E Versuchs- und Kontrollgruppe unterscheiden sich nur durch das Treatment, das in der Versuchsgruppe realisiert wird.
03401 KE1, S.143ff
A Die Personen der Versuchs- und Kontrollgruppe müssen aus derselben Grundgesamtheit stammen.
D Die Rahmenbedingungen müssen in der Versuchs- und Kontrollgruppe identisch sein.
E Versuchs- und Kontrollgruppe unterscheiden sich nur durch das Treatment, das in der Versuchsgruppe realisiert wird.
03401 KE1, S.143ff
Alternative C ist falsch: eine Messung der abhängigen Variable vor und nach dem Treatment ist nur dann notwendig, wenn keine Kontrollgruppe existiert.
Welche der folgenden Faktoren wurden in MILGRAMs Experimenten zur Gehorsamsbereitschaft systematisch variiert?
A das Alter der Versuchspersonen
B die Art der Bestrafung (mit/ohne “Handauflegen”)
C die Kontrolle der Situation durch die Versuchsperson
D die räumliche Distanz bzw. Trennung zwischen Versuchsperson und dem “Schüler”
E das Alter des “Schülers”
03401 KE1, S.171-173
B die Art der Bestrafung (mit/ohne “Handauflegen”)
D die räumliche Distanz bzw. Trennung zwischen Versuchsperson und dem “Schüler”
03401 KE1, S.171-173
Bei den sog. “Standardexperimenten” von Milgram bestanden folgende, systematisch variierte räumliche Konstellationen zwischen den drei beteiligten Personen – womit im Grunde vier verschiedene Versuchsbedingungen generiert wurden, deren Resultate miteinander verglichen werden können (vgl. Tab. 7-2):
Exp. 1: VL und VP gemeinsam in einem Raum, „Schüler“ unsichtbar, kein verbales Feedback (vergleichbar einer Kontrollgruppe)
Exp. 2: wie bei Exp. 1, „Schüler“ bleibt unsichtbar, gibt aber Stöhnen, Hilferufe etc. von sich (vergleichbar einer Experimentalgruppe)
Exp. 3: VL und VP in einem Raum gemeinsam mit dem „Schüler“, der um Abbruch bittet etc. (vergleichbar einer Kontrollgruppe)
Exp. 4: wie bei Exp. 3, aber die VP muss dem „Schüler“ die Hand auf „Elektroplatte“ legen (vergleichbar einer Experimentalgruppe).
Hinweis:
Das „Handauflegen“ auf die Metallplatte (Alternative B) ist Teil der Bestrafung (durch den – fiktiven – Stromschlag), aber auch maximale soziale Nähe (durch Berührung des Opfers).
In einem echten Experiment sollen durch ein Cross-Over-Design die Effekte von m verschiedenen (Varianten eines) Treatments untersucht werden. Welche der folgenden Strukturmerkmale muss das Design erfüllen?
A Es müssen m·(m-1)/2 Untersuchungsgruppen gebildet werden.
B Jede Versuchsperson muss allen m verschiedenen Treatments ausgesetzt werden.
C Es müssen m·(m-1)/2 verschiedene Abfolgen der m Treatment-Varianten in der Untersuchung realisiert werden.
D Jedes Treatment muss im Gesamtdesign jede der m möglichen Positionen mindestens einmal einnehmen.
E Die Zuordnung der Versuchspersonen zu den verschiedenen Treatment-Abfolgen muss per Zufall erfolgen.
03401 KE1, S.-
B Jede Versuchsperson muss allen m verschiedenen Treatments ausgesetzt werden.
D Jedes Treatment muss im Gesamtdesign jede der m möglichen Positionen mindestens einmal einnehmen.
E Die Zuordnung der Versuchspersonen zu den verschiedenen Treatment-Abfolgen muss per Zufall erfolgen.
03401 KE1, S.-
Sie sollen mithelfen zu untersuchen, ob die Beschilderung eines kleinen Ortes als Tempo-30-Zone zu einer Einstellungsänderung der Bewohner/innen zu “Tempo 30 in Wohngebieten” führt. Dazu werden im Ort “Entenhausen” zwei Befragungen durchgeführt: einmal vor und einmal nach der entsprechenden Ausschilderung des gesamten Wohngebietes, durch das eine Landstraße führt.
Sie führen mündliche Befragungen durch, wobei Sie von Haustür zu Haustür gehen, bis Sie 50 erwachsene Personen befragt haben. Die zentrale Frage an die Bewohner/innen lautet: “Sind Sie für oder gegen Tempo 30 in Entenhausen?”
Bei der 1. Befragung halten Sie die Antworten anhand einer Strichliste fest (ja/nein). Drei Monate nach der Beschilderung des Dorfes mit “Tempo 30” führen Sie die 2. Befragung derselben Personen durch, um Einstellungsänderungen feststellen zu können. Bei dieser zweiten Befragung zeichnen Sie die Antworten der Bewohner/innen auf Tonband auf und klassifizieren diese später selbst als pro oder kontra “Tempo 30”.
Zwischen beiden Erhebungen sind bei einem Verkehrsunfall infolge überhöhter Geschwindigkeit auf der Landstraße in Entenhausen zwei Kinder schwer verletzt worden.
Die Auswertung der Daten zeigt, dass bei dem zweiten Erhebungszeitpunkt ein bedeutend höherer Anteil der Befragten für “Tempo 30” votiert hat. Durch welche der folgenden Einflussfaktoren wird die interne bzw. externe Validität der Studie beeinträchtigt?
A durch zwischenzeitliches Geschehen B durch die Auswahl der Befragten C durch Hawthorne-Effekte D durch Effekte der ersten Befragung E durch die unterschiedlichen Erhebungs- und Kodierungsverfahren
03401 KE1, S.158ff
Die interne Validität wird beeinträchtigt durch:
A durch zwischenzeitliches Geschehen
C durch Hawthorne-Effekte
D durch Effekte der ersten Befragung
E durch die unterschiedlichen Erhebungs- und Kodierungsverfahren
03401 KE1, S.158ff
Die Alternativen C und D sind richtig, da die Interviewsituation und das Bewusstsein der Teilnahme an einer wissenschaftlichen Untersuchung zu erhöhter Aufmerksamkeit für das Thema “Tempo 30” führen können.
Die externe Validität wird beeinträchtigt durch:
B durch die Auswahl der Befragten
03401 KE1, S.158ff
Die anderen Alternativen sind keine Kriterien für die “externe” Validität.
Es wird eine positive Korrelation zwischen Lebensalter und Gewissenhaftigkeit festgestellt. Welche der nachfolgenden Aussagen sind richtig?
A Das Lebensalter beeinflusst die Gewissenhaftigkeit
B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher
C Höheres Lebensalter geht mit niedrigerer Gewissenhaftigkeit einher
D Gewissenhaftigkeit wirkt sich positiv auf das Lebensalter aus
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert
03401 KE1, S.193ff
B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert
03401 KE1, S.193ff
Gerichtete Zusammenhangshypothesen spezifizieren dagegen die Richtung der Assoziation, z.B. Das Alter hängt negativ mit der durchschnittlichen Internetnutungszeit zusammen oder anders formuliert: Höheres Alter geht mit niedrigerer Internetnutzung einher. Die Richtung des Zusammenhangs kann auch positiv formuliert werden, in unserem Fall würde die Hypothese dann lauten: Höheres Alter geht mit höherer Internetnutzung einher.
Welche Aussagen zur Faktorenanalyse sind richtig?
A In einer Faktorenanalyse werden viele miteinander korrelierende Variablen auf wenige, in der Regel voneinander unabhängige Faktoren reduziert.
B In einem Faktor werden mehrere Messungen zu einem Wert aggregiert; dies führt zu einer höheren Objektivität der Messungen.
C Ladungen geben an, wie gut eine Variable zu einem Faktor passt .
D In einer explorativen Faktorenanalyse wird geprüft, ob eine bestimmte Faktorenstruktur auch in anderen Stichproben mit den gegebenen Variablen gilt.
E Markiervariablen werden zur inhaltlichen Interpretation eines Faktors herangezogen.
03401 KE1, S.206-207
A In einer Faktorenanalyse werden viele miteinander korrelierende Variablen auf wenige, in der Regel voneinander unabhängige Faktoren reduziert.
C Ladungen geben an, wie gut eine Variable zu einem Faktor passt.
E Markiervariablen werden zur inhaltlichen Interpretation eines Faktors herangezogen.
03401 KE1, S.206-207
Um statistisch feststellen zu können, was „irgendwie dasgleiche“ sein könnte, ist die Durchführung einer explorativen Faktorenanalyse indiziert. Die mit einer Faktorenanalyse verbundene Hypothese ist, dass sich die wechselseitigen Zusammenhänge vieler beobachteter bzw. gemessener Variablen durch wenige, in der Regel voneinander unabhängige (orthogonale) Faktoren bzw. Dimensionen erklären lassen. Viele miteinander korrelierende Variablen werden somit auf wenige, voneinander unabhängige Faktoren reduziert; die Faktoren werden auch als latente Variablen bezeichnet – und als hypothetische Konstrukte, wenn sie inhaltlich sinvoll sind. […]
In der Faktorenanalyse werden Variablen anhand ihrer korrelativen Beziehungen in voneinander unabhängige Gruppen klassifiziert. Bestimmte Indexzahlen, sogenannte Ladungen, geben an, wie gut eine Variable zu einer Variablengruppe bzw. einem Faktor passt. Vereinfacht ausgedrückt sind Ladungen die Korrelationen einer einzelnen Variable (eines Items) mit einem Faktor. Je höher eine Variable/ein Item auf einem Faktor lädt, umso besser passt sie zu bzw. repräsentiert sie diesen Faktor. Diejenigen Items, die am höchsten auf einem Faktor laden, werden Markiervariablen genannt und zur Interpretation des Faktors herangezogen, also um inhaltlich auszudrücken, was ein Faktor erfasst. […]
In einer experimentellen Untersuchung werden die Effekte von zwei Trainingsprogrammen A und B zur Verbesserung der Studierfähigkeit bei jeweils 50 Probanden pro Training untersucht. Es resultiert eine signifikant höhere durchschnittliche Verbesserung der Studierfähigkeit im Trainingsprogramm A im Vergleich zu Trainingsprogramm B. Welche der nachfolgenden Konstellationen können bei diesem Durchschnittseffekt auf der Ebene der Einzelfälle in den beiden Trainingsprogrammen auftreten.
A Alle Probanden, die am Trainingsprogramm A teilgenommen haben profitieren weniger von diesem Training als die Probanden, die am Trainingsprogramm B teilgenommen haben
B Alle Probanden, die am Trainingsprogramm A teilgenommen haben, profitieren deutlicher von diesem Training als die Personen, die am Trainingsprogramm B teilgenommen haben
C Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren deutlich, andere Probanden im Trainingsprogramm A profitieren weniger deutlich, der Durchschnittseffekt ist insgesamt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
D Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren sehr stark, bei anderen Probanden im Trainingsprogramm A verringert sich die Studierfähigkeit nach dem Training, insgesamt ist der Durchschnittseffekt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
E Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren sehr stark, bei anderen Probanden im Trainingsprogramm A verringert sich die Studierfähigkeit nach dem Training, insgesamt ist der Durchschnittseffekt genauso hoch wie bei den Probanden im Trainingsprogramm B
03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 4-5
B Alle Probanden, die am Trainingsprogramm A teilgenommen haben, profitieren deutlicher von diesem Training als die Personen, die am Trainingsprogramm B teilgenommen haben
C Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren deutlich, andere Probanden im Trainingsprogramm A profitieren weniger deutlich, der Durchschnittseffekt ist insgesamt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
D Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren sehr stark, bei anderen Probanden im Trainingsprogramm A verringert sich die Studierfähigkeit nach dem Training, insgesamt ist der Durchschnittseffekt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 4-5
Die falsche und ungerechtfertigte „Idiographisierung“ von Befunden über Zusammenhänge auf Aggregatsebene wird bezeichnet als…
A Mittelwertsfalle B Korrelationsfalle C Aggregatsfalle D Idiographische Falle E Nomothetische Falle
03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folie 6
B Korrelationsfalle
03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folie 6
Korrelationsfalle: ungerechtfertigte und falsche „Idiographisierung“ von Befunden über Zusammenhänge auf Aggregatsebene; Beispiel: Intelligenz korreliert positiv (z.B. r = .50) mit Studienerfolg
Welche Aussagen zur Q-Korrelation sind richtig?
A Die Q-Korrelation quantifiziert den Zusammenhang zwischen mehreren Merkmalen innerhalb einer Person
B Die Q-Korrelation ermittelt das „Verharren“ von Personen auf denselben relativen Positionen innerhalb einer Gruppe über die Zeit
C Die Q-Korrelation quantifiziert, inwieweit die Rangordnung von mehreren Personen einer Stichprobe in Bezug auf ein Merkmal über die Zeit gleich bleibt oder sich verändert
D Die Q-Korrelation ermittelt die Stabilität bzw. Veränderung der relativen Positionen von Merkmalen innerhalb eines individuellen Variablen-Profils
E Keine der Aussagen A – D ist richtig
03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 12-13
A Die Q-Korrelation quantifiziert den Zusammenhang zwischen mehreren Merkmalen innerhalb einer Person
D Die Q-Korrelation ermittelt die Stabilität bzw. Veränderung der relativen Positionen von Merkmalen innerhalb eines individuellen Variablen-Profils
03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 12-13
Idiographische Methode der Datenanalyse.
Welche Aussagen zum Thema Täuschung in psychologischen Studien sind richtig?
A Täuschung von Probanden kann bei bestimmten Fragestellungen aus theoretischen Gründen notwendig sein
B Täuschungsmanöver dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie sich durch den voraussichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen
C Probanden werden über eine Täuschung nach einem Versuch durch den informed consent aufgeklärt
D Die Aufklärung eines Probanden über ein Täuschungsmanöver muss am Ende eines Versuchs erfolgen
E Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen
03401 KE1, S.222-223
B Täuschungsmanöver dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie sich durch den voraussichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen
E Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen
03401 KE1, S.222-223
Grundsatz 8 der forschungsbezogenen ethischen Richtlinien stellt klar, dass solche Täuschungsmanöver nur dann infrage kommen, wenn sie sich durch den voraus sichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen und keine alternativen methodischen Vorgehensweisen ohne Täuschung zur Verfügung stehen.
[…] Pseudo-Versuchspersonen, im Englischen „Stooges“, sind Mitarbeiter des Versuchsleiters, die gegenüber den echten Probanden als weitere Probanden ausgegeben werden, mit denen sie in Interaktion treten. […]
In der Regel sollte die Aufklärung der Probanden, das „Debriefing“, am Ende des jeweiligen Versuchs erfolgen, spätestens aber am Ende der gesamten Datenerhebung. […]
Im Folgenden finden Sie verschiedene Bezeichnungen einzelner Phasen von Entwicklungsprozessen. Darunter sind fünf Bezeichnungen, die Thomas KUHN zur Charakterisierung von 5 Phasen der Entwicklung neuer Paradigmen in den Naturwissenschaften unterscheidet.
Tragen Sie die Nummern der 5 Phasen des Konzeptes von T. KUHN in jener Reihenfolge in das Lösungsfeld ein, in der diese in Kuhns Konzeption der Entwicklung von neuen Paradigmen auftreten
(1) die revolutionäre Phase
(2) die posttraumatische Phase
(3) die praxisorientierte Analysephase
(4) die irrationale Entwicklungsphase
(5) die krisenhafte Paradigmenphase
(6) die Phase alternativer Theorien
(7) die vorparadigmatische Phase
(8) die Systematisierungsphase
03401 KE1, S.57-59
(7) die vorparadigmatische Phase
(8) die Systematisierungsphase
(5) die krisenhafte Paradigmenphase
(6) die Phase alternativer Theorien
(1) die revolutionäre Phase
03401 KE1, S.57-59
Die erste Phase ist nach Kuhn nicht die der normalen Wissenschaft, sondern die sogenannte prä- oder vorparadigmatische Phase, in der noch nach einem Paradigma gesucht wird und noch nicht von einer scientific community gesprochen werden kann, da Forschung hier eher als Einzelaktivität betrieben wird. […]
Die zweite Phase ist die der normalen Wissenschaft. Normale Wissenschaft kann auf zwei Arten entstehen: Entweder im Gefolge wissenschaftlicher Revolutionen (s.u.) oder eben durch den Übergang von der Proto-Wissenschaft zur normalen Wissenschaft. […]
Die dritte Phase kann als Krise bezeichnet werden. Das Paradigma erweist sich als unbrauchbar, um wichtige Rätsel zu lösen. Es werden zunächst hier und da Modifikationen am Paradigma angebracht, um es aufrecht erhalten zu können.
In einer vierten, zeitlich möglicherweise schon parallel verlaufenden Phase taucht ein sog. Theorieanwärter auf. Unzufrieden mit den ad hoc-Modifikationen der Theorie suchen einzelne Wissenschaftler oder Wissenschaftlergruppen nach neueren Theorien, die in der Lage sind, sogenannte Anomalien, also Erscheinungen, die mit dem bisherigen Paradigma unvereinbar waren, zu erklären.
Krise des alten Paradigmas und Anwärter einer neuen Theorie ermöglichen in der fünften Phase die wissenschaftliche Revolution.
Im Folgenden finden Sie die einzelnen Schritte aus dem Ablauf einer empirischen Untersuchung ungeordnet untereinander aufgelistet. Es handelt sich um eine Feldstudie ohne Interventionsmaßnahme(n).
Tragen Sie nun die Nummern der einzelnen Schritte in jener Reihenfolge in das Lösungsfeld ein, in der diese Schritte bei einer empirischen Untersuchung durchgeführt werden (linksbündig eintragen):
(1) Codierung der Daten
(2) Deskriptive Auswertung
(3) Durchführung der Untersuchung: Erhebung der Daten
(4) Interpretation der Ergebnisse
(5) Entwicklung des Designs der Untersuchung
(6) Hypothese bzw. Fragestellung
(7) Rückblick und Ausblick
(8) Fehler- und Plausibilitätsprüfung
03401 KE1, S.102
(6) Hypothese bzw. Fragestellung
(5) Entwicklung des Designs der Untersuchung
(3) Durchführung der Untersuchung: Erhebung der Daten
(1) Codierung der Daten
(8) Fehler- und Plausibilitätsprüfung
(2) Deskriptive Auswertung
(4) Interpretation der Ergebnisse
(7) Rückblick und Ausblick
03401 KE1, S.102
Der Ablauf einer empirischen Untersuchung wird in den verschiedenen Methodenlehrbüchern in unterschiedlich viele Phasen gegliedert. Wir unterscheiden bei unserer Darstellung des Ablaufs die folgenden 7 idealtypischen Phasen einer empirischen Untersuchung:
- Wahl einer Forschungsfragestellung
- Theoretische Einbettung und Ableitung von Hypothesen
- Operationalisierung und Untersuchungsplanung
- Durchführung der Untersuchung und Datenerhebung
- Datenaufbereitung und Datenanalyse
- Interpretation und Diskussion
- Präsentation und Publikation
Die in den Phasen 6 und 7 interpretierten und publizierten Ergebnisse einer empirischen Untersuchung können mehr oder weniger deutliche Auswirkungen auf die Theorie haben, deren Ausgangspunkt die Studie war.
Welche Aussagen zur Psychologiegeschichte sind zutreffend?
A Psychologiegeschichte dient als Basis für die kritische Betrachtung und Bewertung von aktuellen Trends und Fortschritten in der psychologischen Wissenschaft.
B Mit Hilfe der Psychologiegeschichte kann gezeigt werden, welche Ansätze und Denkweisen für die modernen Forschungsfragen relevant oder irrelevant sind.
C Eine der Funktionen der Psychologiegeschichte besteht darin, die eindeutigen Fortschritte der psychologischen Wissenschaft festzulegen, auf Grund derer neuere Forschungspraxen etabliert werden können.
D Psychologiegeschichte zielt darauf ab, den historischen Verlauf des psychologischen Fortschritts als einheitlich und kontinuierlich darzustellen.
E Eines der primären Ziele der Psychologiegeschichte besteht darin, die begrifflichen und theoretischen Meinungsdivergenzen herauszuarbeiten.
03400 KE2, S.7-9
A Psychologiegeschichte dient als Basis für die kritische Betrachtung und Bewertung von aktuellen Trends und Fortschritten in der psychologischen Wissenschaft.
E Eines der primären Ziele der Psychologiegeschichte besteht darin, die begrifflichen und theoretischen Meinungsdivergenzen herauszuarbeiten.
03400 KE2, S.7-9
Falsche Alternative(n):
B: Psychologiegeschichte hat eine kritische Funktion und ist darauf orientiert, „…die meist verborgenen Voraussetzungen psychologischer Theorien, Annahmen und Forschungen herauszuarbeiten“ (vgl. Studienbrief 3400, S.7). Die Psychologiegeschichte ist nicht darauf ausgerichtet, die Relevanz der Ansätze und Denkweisen für moderne Forschungsfragen festzulegen.
C: Der Begriff „Fortschritt“ wird aus der geschichtlichen Perspektive als problematisch betrachtet, da „…er eine kontinuierliche Verbesserung der wissenschaftlichen Teilerkenntnisse“ (vgl. Studienbrief 3400, S.8) suggeriert.
D: Es ist allgemein problematisch die Geschichte der Psychologie als einheitlich und kontinuierlich darzustellen (vgl. Studienbrief 3400, S.8).
Welche Aussagen zu den Typen und Methoden der Psychologiegeschichte sind vollständig richtig?
A Es werden drei Typen der Psychologiegeschichte unterschieden.
B In der Problemgeschichte geht es darum, die politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Bindungen und Bedingungen psychologischer Forschung herauszustellen.
C In der Problemgeschichte steht die chronologische Betrachtung einer Idee sowie damit zusammenhängender Begriffe, Methoden und Forschungspraxen im Vordergrund.
D Die Historische Psychologie ist eng mit der Mentalitätsgeschichte verbunden.
E In der Ideengeschichte dominiert der chronologische Gesichtspunkt.
03400 KE2, S.10-13
D Die Historische Psychologie ist eng mit der Mentalitätsgeschichte verbunden.
E In der Ideengeschichte dominiert der chronologische Gesichtspunkt.
03400 KE2, S.10-13
Falsche Alternative(n):
A: Nach Lück gibt es vier Typen der Psychologiegeschichte „Geschichte großer Männer“, „Ideengeschichte“, „Problemgeschichte“ und „Sozialgeschichte“ (vgl. Studienbrief 3400, S.10).
B: Aufgelistet sind die Funktionen der Sozialgeschichte (vgl. Studienbrief 3400, S.12-13).
C: In der Problemgeschichte steht die chronologische Betrachtung nicht einer Idee sondern eines Problems, das mehrere Begriffe oder Theorien umfassen kann (vgl. Studienbrief 3400, S.12).
Welche Aussagen zur Phänomenologischen Psychologie sind richtig?
A Die Phänomenologische Psychologie unterscheidet kritisch zwischen dem, was in der Erfahrung gegeben ist und dem, was wir als Voraussetzungen, Vorurteile und Hypothesen mit in die Untersuchungsfrage einbringen.
B Phänomene kennzeichnet ein ungebrochener Ich-Welt-Zusammenhang.
C Die Introspektion war die Hauptmethode der Phänomenologischen Psychologie.
D Die grundlegenden Daten der Psychologie umfassen das in der Erfahrung Gegebene.
E Die phänomenologische Psychologie weist den Eleatischen Grundsatz zurück.
03400 KE2, S.140ff
A Die Phänomenologische Psychologie unterscheidet kritisch zwischen dem, was in der Erfahrung gegeben ist und dem, was wir als Voraussetzungen, Vorurteile und Hypothesen mit in die Untersuchungsfrage einbringen.
B Phänomene kennzeichnet ein ungebrochener Ich-Welt-Zusammenhang.
D Die grundlegenden Daten der Psychologie umfassen das in der Erfahrung Gegebene.
E Die phänomenologische Psychologie weist den Eleatischen Grundsatz zurück.
03400 KE2, S.140ff
Der Eleastische Grundsatz:
“Das schlussfolgernde Denken ist unfehlbarer Richter über Sein und Nichtsein. Nichts unmittelbar Gegebenes darf ohne weiteres als wirklich hingenommen, alles muß erst ‚begründet’ werden. Nur das Erklärbare ist wirklich. Was man nicht in widerspruchsfreie Aussagen fassen kann, das gibt es nicht. (Daß der Widerspruch durch Mängel der Begriffe verursacht sein könnte, steht außerhalb jeder Erörterung).”
Falsche Alternative:
C: Introspektion war eine Methode der Bewusstseinspsychologie.
Welche der nachfolgenden Annahmen treffen auf den Neobehaviorismus zu?
A Der Organismus wird als black box betrachtet.
B Hypothetische Konstrukte (z.B. Gedanken oder Emotionen) werden im Sinne von intervenierenden Variablen in das Stimulus-Response-Schema aufgenommen.
C Innere Reize und innere Reaktionen übernehmen eine vermittelnde Funktion zwischen äußeren Reizen und äußeren Reaktionen.
D Im Neobehaviorismus dominiert die Annahme, dass der Mensch durch Umwelteinflüsse völlig determiniert ist.
E Im Anschluss an die Kritik seitens der Gestalttheorie wird im Neobehaviorismus der Annahme mehr Aufmerksamkeit geschenkt, dass sich Verhalten additiv aus Verhaltenseinheiten zusammensetzt.
03400 KE2, S.106-109
B Hypothetische Konstrukte (z.B. Gedanken oder Emotionen) werden im Sinne von intervenierenden Variablen in das Stimulus-Response-Schema aufgenommen.
C Innere Reize und innere Reaktionen übernehmen eine vermittelnde Funktion zwischen äußeren Reizen und äußeren Reaktionen.
03400 KE2, S.106-109
Falsche Alternative(n):
A: Diese Annahme wird nur im klassischen Behaviorismus vertreten.
D: Diese Annahme wird nur im klassischen Behaviorismus vertreten.
E: Die Annahme, dass sich Verhalten additiv aus Verhaltenseinheiten zusammensetzt (Kritik am Elementarismus) wird seitens der Gestalttheorie kritisiert. Dieser Annahme soll nicht mehr sondern weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden (vgl. Studienbrief 3400 S. 107).
Welche Aussagen zum Schema-Konzept sind richtig?
A Schemata sind abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren.
B Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt.
C Es werden solche Schemata aktiviert, die mit den gegenwärtigen Stimulusbedingungen am besten übereinstimmen.
D Schemata sind hierarchisch organisiert.
E Die hierarchische Organisation von Schemata ist mit dem Vorteil einer schnelleren Informationsverarbeitung verbunden.
03400 KE2, Vorlesung “Das kognitionswissenschaftliche Paradigma”
A Schemata sind abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren.
B Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt.
C Es werden solche Schemata aktiviert, die mit den gegenwärtigen Stimulusbedingungen am besten übereinstimmen.
D Schemata sind hierarchisch organisiert.
E Die hierarchische Organisation von Schemata ist mit dem Vorteil einer schnelleren Informationsverarbeitung verbunden.
03400 KE2, Vorlesung “Das kognitionswissenschaftliche Paradigma”
Schemata: abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren
Kategorie: Klasse von Stimuli mit bestimmten gleichen Merkmalen
Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt <- Ausbreitung der Aktivierung auf andere Schemata.
Zusammenfassung der Verarbeitungsprozesse:
• Das informationsverarbeitende System (menschlicher Geist, Computerprogramm) umfasst aktivierbare Konzepte/Schemata, die bestimmte Stimulusgebiete repräsentieren
• Die Schemata übertragen ihre Aktivierungen auf andere, potentiell relevante Schemata
• Es werden einige Schemata ausgewählt, die mit den gegenwärtigen Stimulusbedingungen am besten übereinstimmen
• Das System macht vor dem Hintergrund der ausgewählten Schemata Folgerungen über das Stimulusgebiet
Welche der nachfolgenden Aussagen zur Sprache spiegeln Auffassungen des sozialen Konstruktivismus wider?
A Die Bedeutung der Sprache kommt erst innerhalb der sozialen Interaktion zustande.
B Beim Vollzug performativer Sprechakte werden (neue) Tatsachen in die Welt geschaffen.
C Performative Sprechakte dienen zur Beschreibung der Welt.
D Die Bedeutung und Funktionen von Sprache werden in sogenannten „Sprachspielen“ festgelegt.
E Die Begriffe, durch die wir uns selbst und die Welt beschreiben, sind soziale Artefakte, die Menschen vor ihrem historischen und kulturellen Hintergrund über die Zeit entwickelt haben.
03400 KE2, S.127-128
A Die Bedeutung der Sprache kommt erst innerhalb der sozialen Interaktion zustande.
B Beim Vollzug performativer Sprechakte werden (neue) Tatsachen in die Welt geschaffen.
D Die Bedeutung und Funktionen von Sprache werden in sogenannten „Sprachspielen“ festgelegt.
E Die Begriffe, durch die wir uns selbst und die Welt beschreiben, sind soziale Artefakte, die Menschen vor ihrem historischen und kulturellen Hintergrund über die Zeit entwickelt haben.
03400 KE2, S.127-128
[…] Sprache als Form sozialen Handelns und nicht (nur) als Instrument zur Beschreibung und symbolischen Abbildung der Welt verstanden werden muss. Sprache gewinnt erst innerhalb sozialer Interaktionen an Bedeutung, wenn sich Personen in der Sprache abstimmen. […]
[…] Sprache als Form sozialen Handelns wird z.B. in folgenden, sogenannten performativen Sprechakten deutlich: „Ich taufe Dich auf den Namen Peter“, „Sie dürfen hier nicht rauchen“. In beiden Fällen wird durch Sprache etwas getan; im ersten Fall eine Taufe und eine Namenszuweisung vollzogen, im zweiten Fall wird etwas verboten. Auf den ersten Blick mag die Sprechakttheorie trivial erscheinen; brisant ist aber die damit verbundene Implikation, nach der beim Vollzug performativer Sprechakte, also schlicht beim Aussprechen, (neue) Tatsachen in die Welt geschaffen werden. […]
Falsche Alternative:
C: Durch performative Sprechakte wird die soziale Handlungsfunktion der Sprache sichtbar. Mittels performativer Sprechakte wird etwas getan, z.B., wie es in der Antwortalternative B steht, neue Tatsachen in die Welt geschaffen (vgl. Studienbrief 3400, S.128). Daher stehen die Antwortalternativen C und B im Widerspruch zu einander.
Welche englisch- und deutschsprachigen Bezeichnungen für die Big Five-Faktoren sind richtig? (Hinweis: Anzukreuzen sind die vollständig richtigen Antwortalternativen!)
A Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism
B Extraversion, Introversion, Offenheit für Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit
C Neurotizismus, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit
D Impulsivität, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Intelligenz
E Openness, Extraversion, Activity, Conscientiousness, Neuroticism
03400 KE1, S.86
A Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism
C Neurotizismus, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit
03400 KE1, S.86
Das Fünf-Faktorenmodell der Persönlichkeit:
Wenn Eigenschaften die Grundkonzepte der Persönlichkeitspsychologie sind, dann stellt sich die Frage, welche bzw. wie viele Eigenschaften man eigentlich braucht, um die Persönlichkeit zu beschreiben. Seit etwa 30 Jahren hat sich ein Eigenschaftsmodell durchgesetzt, das fünf breite Persönlichkeitsdimensionen, die sogenannten „Big Five“ umfasst. Bei den fünf Persönlichkeitsdimensionen handelt es sich um:
- Neurotizismus (emotionale Labilität/Stabilität)
- Extraversion
- Offenheit für Erfahrung
- Verträglichkeit
- Gewissenhaftigkeit
Im Englischen bietet das Akronym OCEAN (Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism) eine Merkhilfe für die fünf Dimensionen
Falsche Alternativen:
B: Introversion gehört nicht zu der deutschsprachigen Bezeichnung für die Big Five-Faktoren
D: Impulsivität und Intelligenz gehören nicht zu der deutschsprachigen Bezeichnung für die Big Five-Faktoren
E: Activity gehört nicht zu den englischsprachigen Bezeichnungen für die Big Five-Faktoren.
In welchen Theorien bzw. Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie wird die biologisch-genetische Grundlage von Persönlichkeitsmerkmalen betont?
A In eigenschaftsbezogenen Ansätzen B In verhaltensbezogenen Ansätzen C In phänomenologischen Ansätzen D In sozial-kognitiven Ansätzen E In biografisch-narrativen Ansätzen
03400 KE1, S.90
A In eigenschaftsbezogenen Ansätzen
03400 KE1, S.90
Eigenschaftsbezogene und biologische Ansätze zielen darauf ab, überdauernde Merkmale zu identifizieren, mit denen man Unterschiede zwischen Personen beschreiben und erklären kann. Die meisten Eigenschaftstheorien gehen von einer biologisch-genetischen Grundlage von Eigenschaften aus (Hennig & Netter, 2005). In die Kategorie der Eigenschaftstheorien lassen sich auch die neuen evolutionspsychologischen Ansätze einordnen (vgl. Buss, 2004). Die Prämisse dieser Ansätze ist, dass Eigenschaften im Laufe der Menschheitsentwicklung als Folge von basalen Aufgaben wie Überleben und Reproduktion entstanden sind.
Falsche Alternative(n):
B: In verhaltensbezogenen Ansätzen werden situative Einflüsse auf das Verhalten sowie die Analyse des offen sichtbaren und beobachtbaren Verhaltens betont.
C: In phänomenologischen Ansätzen werden subjektive Wahrnehmungen und Interpretationen eines Individuums analysiert.
D: In sozial-kognitiven Ansätzen werden Prozesse der Informationsverarbeitung betont.
E: In biografisch-narrativen Ansätzen steht u.a. die genaue und wertneutrale Untersuchung des Individuums und seiner Welt im Mittelpunkt.
In welchen Theorien bzw. Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie wird unter anderem die freie Exploration als Königsweg eingesetzt?
A In eigenschaftsbezogenen Ansätzen B In psychodynamischen Ansätzen C In phänomenologischen Ansätzen D In sozial-kognitiven Ansätzen E In biografisch-narrativen Ansätzen
03400 KE1, S.91
E In biografisch-narrativen Ansätzen
03400 KE1, S.91
Biografisch-narrative Ansätze: Repräsentatives Beispiel ist der Ansatz der „Psychologischen Biografik“ von Thomae (1996). Thomae fordert die möglichst genaue und wertneutrale Untersuchung „des Individuums und seine Welt“. Dabei geht er von drei biografisch orientierten Zeiteinheiten aus: als kleinste Einheit die Episode, als mittlere den Tageslauf und als größte den Lebenslauf. Als einzig authentische Quellen des Persönlichkeitsforschers kommen nach Thomae nur das Verhalten und Erleben in ihrer unverbildeten Form infrage. Methodischer Königsweg ist daher für ihn die freie Exploration, eine nur wenig strukturierte Form des Interviews. Einen „natürlichen“ Zugang − und zwar über das Erzählen von Geschichten − wählen auch die neuen narrativen Ansätze. Danach sind wir von Natur aus alle Geschichtenerzähler. Um unsere heterogenen Erfahrungen zu bewältigen, ordnen wir unser Erleben durch Geschichten, die wir uns selbst und anderen erzählen (McAdams, 2001).
Falsche Alternative(n):
A: In eigenschaftsbezogenen Ansätzen werden individuumszentrierte und differentielle Methoden eingesetzt.
B: In psychodynamischen Ansätzen, z.B. in der Psychoanalyse, wird die Methode „freie Assoziation“ verwendet.
C: In phänomenologischen Ansätzen steht die subjektive Wirklichkeitsauffassung im Mittelpunkt.
D: In sozial-kognitiven Ansätzen werden informationsverarbeitende Prozesse analysiert.
Anmerkung: viele Studierende haben die Antwortalternative “B” als richtig angekreuzt. Diese Antwortalternative ist allerdings falsch, da in psychodynamischen Ansätzen die Methode der “freien Assoziation” verwendet wird und nicht die “freie Exploration”.
Welche psychologischen Tests und Verfahren gehören nach Brickenkamp zur Gruppe der psychometrischen Persönlichkeitstests?
A Schultests B Klinische Tests C Intelligenztests D Interessentests E Verbal-thematische Verfahren
03400 KE1, S.102-103
B Klinische Tests
D Interessentests
03400 KE1, S.102-103
Die breitere Verwendung des Testbegriffs korrespondiert mit einer gängigen Klassifikation psychologischer und pädagogischer Tests, die Rolf Brickenkamp seinem gleichnamigen Handbuch zugrunde gelegt hat. […]
Falsche Alternative(n):
A und C: Schultests und Intelligenztests gehören nach Brickenkamp zur Gruppe der Leistungstests.
E: Verbal-thematische Verfahren gehören nach Brickenkamp zur Gruppe der Persönlichkeitsentfaltungs-Verfahren.
Welche Merkmale treffen auf die Selektionsdiagnostik zu?
A Veränderung von Bedingungen
B Klinisch-psychologische Orientierung
C Erarbeitung von Empfehlungen für bestimmte Berufe
D Diagnostik als Messung
E Selektionsdiagnostik basiert auf verhaltensdiagnostischen Prinzipien
03400 KE1, S.98-99
C Erarbeitung von Empfehlungen für bestimmte Berufe
D Diagnostik als Messung
03400 KE1, S.98-99
Die Selektionsdiagnostik zielt im Rahmen personal-, organisations-, oder pädagogisch-psychologischer Aufgaben darauf ab, geeignete Personen oder Bedingungen auszuwählen (zu selegieren).
Falsche Alternative(n): A und B: sind Merkmale der Modifikationsdiagnostik. E: Selektionsdiagnostik basiert auf dem Eigenschaftsmodell, Modifikationsdiagnostik bezieht sich auf verhaltensdiagnostische Prinzipien.
Welche Fehler der Alltagspsychologie werden durch wissenschaftliche Methoden minimiert?
A Denkfehler B Schreibfehler C Erinnerungsfehler D Versuchsleiterfehler E Lernfehler
03401 KE1, S.19-21
A Denkfehler
C Erinnerungsfehler
03401 KE1, S.19-21
Falsche Alternative(n): Die in Antwortalternativen B, D und E genannten Phänomene sind keine Fehler der Alltagspsychologie, die mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden minimiert werden. Schreib- und Lernfehler können zwar zum Gegenstand der psychologischen Forschung werden, aber werden nicht im Zusammenhang mit alltagspsychologischen Fehlern erforscht.
Anmerkung: viele Studierende haben die Antwortalternative „D“ als richtig angekreuzt. Diese Antwortalternative ist falsch, da im Alltag keine psychologischen oder sonstigen Versuche durchgeführt werden, daher können keine Versuchsleiterfehler eintreten.
Welche der folgenden Positionen enthalten Hinweise zum Schutz von Theorien vor vorschnellen Falsifikationen?
A Der Falsifikationismus von Popper
B Der Konstruktivismus bei Holzkamp
C Die Konzeption wissenschaftlicher Revolutionen von Kuhn
D Die Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme von Lakatos
E Die Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme von Herrmann
03401 KE1, S.(Popper:)42ff, (Lakatos:)63, (Herrmann:)65ff, (Kuhn:)67, (Holzkamp:)79
B Der Konstruktivismus bei Holzkamp
D Die Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme von Lakatos
03401 KE1, S.(Popper:)42ff, (Lakatos:)63, (Herrmann:)65ff, (Kuhn:)67, (Holzkamp:)48
(Holzkamp:) Da nie mit letzter Sicherheit entscheidbar ist, ob eine Theorie fehlerhaft ist oder bei ihrer experimentellen Überprüfung Fehler gemacht wurden, kann man widersprechende empirische Ergebnisse mit entsprechender Phantasie und Kreativität immer irgendwelchen „Störquellen“ zuschreiben. Der Fachausdruck für dieses Verfahren ist „Exhaustion“ bzw. „exhaurieren“.
„Exhaustion“ bedeutet eigentlich „Ausschöpfung“: ausgeschöpft werden alle Möglichkeiten, eine Theorie oder Hypothese vor der Falsifikation zu retten. Durch das Verfahren der Exhaustion werden Theorien gegenüber der Realität, immunisiert: ihr Scheitern wird unmöglich.
Das „Exhaustions-Verfahren“ stellt ein wichtiges Prinzip im sog. „Konstruktivismus“ dar, den Holzkamp (1968; 1972) in Anlehnung an frühere Wissenschaftstheoretiker (vor allem Hugo Dingler, 1881-1954) neu formuliert hat.
(Lakatos:)Um neue Forschungsprogramme vor vorschnellen Falsifikationen zu schützen, trifft Lakatos die Unterscheidung von „negativer“ und „positiver Heuristik“. Negative Heuristiken beinhalten Regeln, die angeben, welche Forschungswege vermieden werden sollen. Positive Heuristiken beziehen sich im Gegensatz hierzu auf die Forschungswege, die beschritten werden sollen – wie man z.B. die „widerlegbaren Fassungen“ des Forschungsprogramms verändern und weiterentwickeln soll. Mit Hilfe der negativen Heuristiken wird gewissermaßen ein „harter Kern“ („hard core“) eines Forschungsprogramms festgelegt und tabuisiert. Dieser harte Kern wird mit einem „Schutzgürtel“ („protective belt“) von Hilfshypothesen umgeben, mit denen Falsifikationsversuche abgewehrt werden.
Falsche Alternative(n):
A: Abgesehen davon, dass das „Falsifikationsprinzip“ von Popper eingeführt wurde, hat Popper selbst keine Verfahren entwickelt, mit denen Theorien vor vorschnellen Falsifikationen geschützt werden könnten.
C: In der Konzeption wissenschaftlicher Revolutionen von Kuhn werden die Aspekte der vorschnellen Falsifikation von Theorien nicht betrachtet.
E: Hermann hat in seiner Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme keine direkten Annahmen über die Verfahren formuliert, mit denen Theorien vor vorschnellen Falsifikationen geschützt werden können. Allerdings kann die von ihm vorgenommene Unterscheidung zwischen Herangehensweisen an Forschungsfragen in Domain-Programmen und Quasi-Paradigmen einige indirekte Hinweise liefern, wie wissenschaftliche Theorien und Konzeptionen vor einer vorschnellen Falsifikation geschützt werden können. In dem Beispiel auf der Seite 66 des Studienbriefes wird erläutert, wie ein Forscher vorgehen kann, wenn sein Quasi-Paradigma in bestimmten Forschungsbereichen keine Anwendung findet. Dieser Forschungsbereich wird von dem Forscher ausgeklammert, aber er wird sein Quasi-Paradigma nicht aufgeben.
Anmerkung: Da die Antwortalternative „E“ relativ schwierig ist, haben wir allen Studierenden bei dieser Antwortalternative einen Punkt gutgeschrieben.
Welche der folgenden Aussagen treffen für eine Nominalskala zu?
A Unterschiedliche Werte zeigen quantitative Differenzen zwischen den Messobjekten an.
B Die Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen geschieht willkürlich.
C Merkmale, die auf dem Nominalskalen-Niveau gemessen werden können, werden auch als qualitative Variablen bezeichnet.
D Nominalskalierte Messwerte erlauben genaue Aussagen über Verhältnisse zwischen zwei Messobjekten.
E Aus nominalskalierten Werten darf kein Mittelwert errechnet werden.
03401 KE1, S.121
B Die Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen geschieht willkürlich.
C Merkmale, die auf dem Nominalskalen-Niveau gemessen werden können, werden auch als qualitative Variablen bezeichnet.
E Aus nominalskalierten Werten darf kein Mittelwert errechnet werden.
03401 KE1, S.121
Eine Nominalskala ordnet empirischen Objekten Zahlen gemäß der Äquivalenzrelation zu. Dabei wird lediglich die Gleichheit bzw. Ungleichheit von Objekten abgebildet. Um die Gleichheit oder Ungleichheit von Objekten abzubilden, braucht man nicht unbedingt Zahlen; es können auch andere unterscheidbare Symbole verwendet werden. Beispiele für nominalskalierbare Merkmale sind das Geschlecht oder Studienfächer sowie weitere kategorial vorliegende Entitäten, z.B. Nationalitäten, Parteien, Fernsehsender, klinisch-psychologische Störungsbilder etc. Da es nur darauf ankommt, die (Un)Gleichheit von Merkmalsausprägungen abzubilden, ist eine Nominalskala fast beliebig transformierbar; es sind sogenannte ein-eindeutige Transformationen möglich. Anstelle der oben vorgenommenen Zuordnung der Geschlechter mit 1 = männlich und 2 = weiblich, können auch beliebige andere Zahlen verwendet werden, solange sie sich unterscheiden, z.B. männlich = 3456 und weiblich = 7. Letzteres ist möglich, da es – wie betont – nur auf die Verschiedenheit der Zahlen ankommt; alle weiteren Assoziationen, die wir gewöhnlich mit den Zahlen 1 und 2 bzw. 3456 und 7 verbinden, z.B. 1 ist kleiner als 2, 2 ist doppelt so viel wie 1 bzw. 3456 ist viel größer als 7 führen auf Nominalskalenniveau zu sinnlosen Aussagen, weil männlich nicht kleiner oder halb so viel wie weiblich ist. Wie oben bereits erwähnt, macht es ebenso wenig Sinn, nominalskalierte Daten für Geschlechtszugehörigkeit zu mitteln, weil es kein mittleres Geschlecht gibt. Welche statistischen Operationen führen dann bei nominalskalierten Merkmalen überhaupt zu sinnvollen bzw. bedeutsamen Aussagen? Möglich und sinnvoll ist ein Abzählen der Häufigkeiten mit der bestimmte nominalskalisierte Merkmalsausprägungen in einer Stichprobe oder Grundgesamtheit vorkommen. So kann es bedeutsam sein festzustellen, wie viele Männer und wie viele Frauen ein bestimmtes Fach studieren, welches Studienfach an einer Universität am häufigsten belegt wird oder welche Partei in welcher Region die meisten Mitglieder hat. Eine damit zusammenhängende sinnvolle Statistik ist der Modus, das ist diejenige Merkmalsausprägung mit der größten Häufigkeit.
Falsche Alternativen:
A: Auf einer Nominalskala zeigen Werte keine quantitativen Differenzen zwischen den Messobjekten an sondern liefern ausschließlich Information über die Gleichheit oder Verschiedenheit von Merkmalsausprägungen.
D: Aussagen über Verhältnisse zwischen zwei Messobjekten sind erst ab Intervallskalenniveau möglich.
Welche der folgenden Merkmale werden auf Verhältnisskalen-Niveau gemessen?
A Konzentrationsfähigkeit B verbale Intelligenz C Bearbeitungsdauer einer Aufgabe D die Anzahl gelöster Testaufgaben E Reaktionszeit
03401 KE1, S.123
C Bearbeitungsdauer einer Aufgabe
E Reaktionszeit
03401 KE1, S.123
Neben (Un)Gleichheit, Rangordnung und Gleichheit von Differenzen sind Variablen auf Verhältnisskalen-Niveau durch einen sinnvollen Nullpunkt gekennzeichnet. Beispiele für verhältnisskalierte Variablen sind Zeitmaße und das Einkommen, aber auch andere physikalische Merkmale, wie z.B. das Gewicht und Längenmaße. In psychologischen Studien werden mitunter Reaktionszeiten gemessen, die Probanden benötigen, um auf einen Reiz zu reagieren. Wenn ein Proband A 50 ms und ein anderer Proband B 100 ms braucht, um nach Darbietung eines Reizes eine Taste zu drücken (Reaktion), dann ist die Aussage „B braucht doppelt so lang wie A“ möglich und sinnvoll. Auf Verhältnisskalen-Niveau sind also – wie der Name schon sagt – Aussagen über Verhältnisse (n-mal so groß/klein; schnell/langsam etc.) von Merkmalsausprägungen möglich. Verhältnisskalierte Daten können ähnlichkeitsstransformiert werden und es sind alle statistischen Verfahren anwendbar, die bereits auf Intervallskalen-Niveau möglich sind.
Falsche Alternativen:
A und B: Konzentrationsfähigkeit und verbale Intelligenz werden auf einer Intervallskala gemessen.
D: Bei der Bearbeitungsdauer einer Aufgabe ist sowohl ein natürlicher Nullpunkt als auch eine Maßeinheit festgelegt, daher wird die Bearbeitungsdauer einer Aufgabe auf einer Absolutskala gemessen.