Modul 1 Flashcards

1
Q

Welche Methoden gehören zu den bevorzugten Erhebungsmethoden der Allgemeinen Psychologie?

A Projektive Verfahren 
B Korrelative Designs 
C Beobachtung 
D Interview 
E Experiment

03400 KE1, S.57

A

C Beobachtung
E Experiment

03400 KE1, S.57

In der Allgemeinen Psychologie, aber auch der Biologischen Psychologie werden bevorzugt Beobachtungsmethoden eingesetzt, die eine möglichst große Kontrolle über die Untersuchungssituation erlauben. Dies ist typischerweise das Experiment.

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2
Q

Welche Aussagen zum Bystander-Effekt sind richtig?

A Je geringer die Anzahl der Bystander, umso geringer ist die Hilfsbereitschaft.
B Situative Merkmale sind für Hilfeleistungen entscheidender als Merkmale der Bystander.
C Die steigende Anzahl der Bystander erhöht die Befürchtung, als unsozial wahrgenommen zu werden, wenn man nicht hilft.
D Steigende Anzahl der Bystander in einer Situation führt zu Verantwortungsdiffusion.
E Mit steigender Zahl der Bystander nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass einem Opfer geholfen wird.

03400 KE1, S.71

A

B Situative Merkmale sind für Hilfeleistungen entscheidender als Merkmale der Bystander.
D Steigende Anzahl der Bystander in einer Situation führt zu Verantwortungsdiffusion.

03400 KE1, S.71

[…] Eine Kernaussage dieses Modells lautet, dass - anders als man gemeinhin vermuten könnte - mit steigender Anzahl der Bystander, die Wahrscheinlichkeit abnimmt, dass einer von ihnen dem Opfer hilft. Dies wird unter anderem dadurch erklärt, dass die Anzahl weiterer potentieller Helfer in der Situation zu Verantwortungsdiffusion führt (jeder der Zeugen vermutet, dass ein anderer schon helfen wird). Zum zweiten steigt mit der Anzahl der Personen die Befürchtung, sich zu blamieren, wenn man die Situation irrtümlich als Notsituation eingeschätzt hat oder eine unpassende Form der Hilfeleistung anbietet. Diese Forschungsergebnisse legen nahe, dass das Phänomen des Nicht-Helfens weniger auf spezifische Merkmale der Zeugen des Notfalls zurückzuführen ist. Vielmehr handelt es sich offenbar um den Einfluss einer Reihe von Situationsfaktoren, die sich hinderlich auf die Hilfeleistung auswirken.

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3
Q

Was ist Komparationsforschung?

A Der Vergleich von einem Merkmal bei zwei Individuen.
B Bei verschiedenen Mitgliedern einer Gruppe wird der Vergleich eines Merkmals durchgeführt.
C Der Vergleich von zwei oder mehreren Merkmalen innerhalb einer Individualität.
D Zwei oder mehrere Individualitäten werden in Bezug auf ein Merkmal verglichen.
E Der Vergleich von zwei oder mehreren Individualitäten in Bezug auf viele Merkmale.

03400 KE1, S.83

A

E Der Vergleich von zwei oder mehreren Individualitäten in Bezug auf viele Merkmale.

03400 KE1, S.83

Vergleich von Goethe und Schiller, Vergleich von Studierenden unterschiedlicher Studienfächer.

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4
Q

Welche der nachfolgenden Aussagen zur Konfundierung in entwicklungspsychologischen Querschnittdesigns sind richtig?

A Forschungsergebnisse können auf die Interaktion von entwicklungsbezogenen Veränderungen und vorab existierende Kohortenunterschiede zurückgeführt werden.
B Konfundierung in Querschnittdesigns kann durch Randomisierung ausgeglichen werden.
C Konfundierung in Querschnittdesigns erschwert Aussagen über Entwicklungsverläufe.
D Der jeweilige Erklärungsanteil von Alters- und Kohortenunterschieden lässt sich nicht eindeutig bestimmen.
E In Querschnittdesigns sind Alters- und Kohorteneffekte vermischt.

03400 KE1, S.77

A

D Der jeweilige Erklärungsanteil von Alters- und Kohortenunterschieden lässt sich nicht eindeutig bestimmen.
E In Querschnittdesigns sind Alters- und Kohorteneffekte vermischt.

03400 KE1, S.77

Im Querschnittdesign hingegen sind Alters- und Kohortenunterschiede miteinander vermischt, man spricht hier von Konfundierung. Es bleibt nämlich unklar, ob sich die Ergebnisse durch entwicklungsorientierte Veränderung oder aber vorab existierende Kohortenunterschiede – oder durch beides – begründen lassen.

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5
Q

Die Aktionsforschung ist eine wichtige Methode in der Gemeindepsychologie. Welche Aussagen zur Aktionsforschung sind richtig?

A Ein gemeindepsychologischer Experte gibt Interventionsmaßnahmen vor, die von Gemeindemitgliedern in konkreten Aktionen umgesetzt werden.
B Die Aktionsforschung geht auf Kurt Lewin zurück.
C Forscher und Klienten versuchen, die Probleme, welche den Anlass für die Intervention liefern, gemeinsam zu klären und zu lösen.
D In der Aktionsforschung steht die Phase der Aktion im Vordergrund und die Phase der Forschung im Hintergrund.
E Die Phase der Aktion umfasst Datenfeedback, Interventionsplanung und Interventionsdurchführung.

03400 KE1, S.125

A

B Die Aktionsforschung geht auf Kurt Lewin zurück.
C Forscher und Klienten versuchen, die Probleme, welche den Anlass für die Intervention liefern, gemeinsam zu klären und zu lösen.
E Die Phase der Aktion umfasst Datenfeedback, Interventionsplanung und Interventionsdurchführung.

03400 KE1, S.125

Im Hinblick auf die gemeindepsychologische Intervention spielt die Methode der Aktionsforschung eine zentrale Rolle - eine Forschungs- und Interventionsstrategie, die auf Kurt Lewin, einen der Gründerväter der empirischen Sozialpsychologie zurückgeht […] Der Forscher steht dem Klienten also nicht als Experte gegenüber; er erhebt an dem Klienten keine Daten und entwickelt keine Maßnahmen für ihn, sondern Forscher und Klient sind gleichberechtigt, beide sind Experten, die sich mit ihrem Wissen und ihren Kompetenzen gegenseitig ergänzen. Beide Expertengruppen, also Forscherteam und Klienten, initiieren einen gemeinsamen Problemlösungsprozess, in dem sich Phasen der Forschung (Datensammlung, Diagnose, und Erfolgskontrolle) und der Aktion (Datenfeedback, Interventionsplanung und -durchführung) systematisch abwechseln.

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6
Q

Die gegenwärtige Klinische Psychologie ist nach Reinecker (2005, S. 397) durch einige Merkmale charakterisiert. Welche der genannten Merkmale sind zutreffend?

A Objektivierung 
B Individualisierung 
C Standardisierung 
D Konfundierung 
E Differenzierung

03400 KE1, S.127

A

C Standardisierung
E Differenzierung

03400 KE1, S.127

Die gegenwärtige Klinische Psychologie ist nach Reinecker (2005, S. 397) durch vier Merkmale charakterisiert:

  1. Konsolidierung (von lat. con- = zusammen und solidare = festigen): Eine Reihe von wissenschaftlich fundierten Methoden zur Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen gelten heute als empirisch bewährt und praktisch hilfreich. Dieses Urteil trifft für die unterschiedlichen Behandlungsmethoden besonders auf die kognitiv-behavioralen Therapien zu; aber längst nicht alle Therapieformen, die teilweise mit ziemlich weitreichenden Heilsversprechungen werben, sind tatsächlich wirksam (vgl. Grawe, Donati & Bernauer, 1994).
  2. Standardisierung: Teilweise international verbindliche Standards zur Diagnostik und Therapie psychischer Störungen haben sich herausgebildet. So liegen internationale Systeme zur Klassifikation psychischer Störungen (vgl. nächster Abschnitt) und Therapie-Manuale vor, in denen ein empirisch weitgehend gesichertes Vorgehen bei der Diagnostik und Intervention ausgearbeitet wurde.
  3. Differenzierung: Klinisch-psychologische Strategien berücksichtigen sowohl Persönlichkeitsmerkmale des Klienten und Merkmale des Therapeuten, als auch das therapeutische Setting sowie verschiedene Kriterien der Veränderung.
  4. Pluralismus: Es liegen verschiedene Modelle und theoretische Ansätze für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung von psychischen Störungen vor, die sich aus den unterschiedlichen Paradigmen der Psychologie ableiten lassen.
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7
Q

Welche Aussagen zur Geschichte des Begriffs Seele sind vollständig richtig?

A Im Alten Testament und in den Schriften Homers finden sich Hinweise darauf, dass die Seele als Hauchseele verstanden wurde.
B Aristoteles unterteilte die Seele in die Vernunftseele (logistikón), einen mutartigen Seelenteil (thymoeidés) und einen begehrenden Seelenteil (epithymetikón).
C Die Seelenlehre Platons ist eine Grundlage für den späteren Dualismus (Materie vs. Geist).
D Seele (psychê) steht bei Aristoteles für ein leibliches Funktionsgefüge, das die emergenten Phänomene des Lebens, Wahrnehmens, Vorstellens und Denkens erzeugt.
E Bei Descartes tritt an die Stelle des Begriffs „Seele“ der Begriff „res extensa”.

03400 KE2, S.18ff

A

A Im Alten Testament und in den Schriften Homers finden sich Hinweise darauf, dass die Seele als Hauchseele verstanden wurde.
C Die Seelenlehre Platons ist eine Grundlage für den späteren Dualismus (Materie vs. Geist).
D Seele (psychê) steht bei Aristoteles für ein leibliches Funktionsgefüge, das die emergenten Phänomene des Lebens, Wahrnehmens, Vorstellens und Denkens erzeugt.

03400 KE2, S.18ff

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8
Q

Welche der nachfolgenden Grundpositionen zum Leib-Seele-Problem betonen die Unabhängigkeit des Mentalen und Physischen?

A Epiphänomenalismus 
B Nonreduktiver Physikalismus 
C Eigenschaftsdualismus 
D Eliminativer Physikalismus 
E Funktionalismus

03400 KE2, S.76

A

C Eigenschaftsdualismus

03400 KE2, S.76

[…] Methodisch und praktisch bietet es sich an, von einem Eigenschaftsdualismus auszugehen, also von der Überzeugung, dass seelische und physische Eigenschaften wesensmäßig verschieden sind. Diese verschiedenen Eigenschaften lassen sich jedoch stets als Eigenschaften eines physischen, lebendigen Einzeldinges feststellen. Seelische Eigenschaften können eine kausale, autonome Rolle spielen, wenn man das Konzept der Abwärtsverursachung und der kausalen Filter heranzieht. […]

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9
Q

Der „kleine Albert“ ist eine klassische behavioristische Studie. Welche der folgenden Aussagen zu dieser Studie sind richtig?

A Die gelernte Furchtreaktion gegenüber der Ratte ist die unkonditionierte Reaktion.
B Ein lautes Geräusch diente zur negativen Verstärkung.
C Die Studie ist ein Beleg für operantes Konditionieren.
D Die Studie enthielt keine Kontrollbedingung und kann deshalb nicht als Experiment im strengen Sinn bezeichnet werden.
E Eine weiße Ratte wurde als konditionierter Reiz eingesetzt.

03400 KE2, S.111ff

A

D Die Studie enthielt keine Kontrollbedingung und kann deshalb nicht als Experiment im strengen Sinn bezeichnet werden.
E Eine weiße Ratte wurde als konditionierter Reiz eingesetzt.

03400 KE2, S.111ff

[…] Ziel des Experimentes war die Erzeugung einer Phobie in diesem Kind, wobei die pawlowsche Konditionierungstechnik eingesetzt werden sollte. Als UCS (unconditioned stimulus) wählten Watson und Rayner ein lautes Geräusch, indem sie unmittelbar hinter Alberts Kopf mit einem Hammer auf eine 2,5 cm dicke und ca. 90 cm lange Eisenstange schlugen. Dieses Geräusch erzeugte bei dem kleinen Albert verständlicherweise Schrecken: Er fiel vornüber und vergrub seinen Kopf. Als CS (conditioned stimulus) wurde eine weiße Versuchsratte gewählt, vor der Albert vor den Versuchen keinerlei Furcht zeigte. Nun begann die Konditionierungsphase, die so verlief, dass Albert die Ratte gezeigt wurde und jeweils kurz darauf das laute Geräusch ertönte. Einige Tage später zeigte man Albert die Ratte; nun hatte Albert offensichtlich Angst, die Ratte zu berühren. Nach weiteren Konditionierungsphasen genügte es, Albert die Ratte zu zeigen, um ihn zur Furchtreaktionen zu bringen: […]

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10
Q

Welche Aussagen treffen auf den klassischen Behaviorismus zu?

A Die Beziehungen zwischen äußeren Reizen und äußeren Reaktionen werden durch innere Reize und innere Reaktionen mediiert.
B Das Erleben der Versuchspersonen findet im Sinne einer „Black Box“ keine Berücksichtigung.
C Sprache wird als verbales Verhalten bezeichnet.
D Introspektion ist ein zentrales Verfahren des klassischen Behaviorismus.
E In Form des methodologischen Behaviorismus wird gefordert, objektive Beobachtungsund Messverfahren einzusetzen.

03400 KE2, S.101ff

A

B Das Erleben der Versuchspersonen findet im Sinne einer „Black Box“ keine Berücksichtigung.
C Sprache wird als verbales Verhalten bezeichnet.
E In Form des methodologischen Behaviorismus wird gefordert, objektive Beobachtungs- und Messverfahren einzusetzen.

03400 KE2, S.101ff

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11
Q

Wir erkennen eine Melodie auch dann wieder, wenn sie in einer anderen Tonlage, Lautstärke und mit anderen Tonfärbungen dargeboten wird. Durch welche Prinzipien erklärt die Gestaltpsychologie diese Wahrnehmungsleistung?

A Prägnanzprinzip 
B Isomorphieprinzip 
C Konstanzannahme 
D Übersummativität 
E Figur-Grund-Unterscheidung

03400 KE2, S.114

A

D Übersummativität

03400 KE2, S.114

Der wohl berühmteste Satz der Gestalttheorie, „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, ist dem Inhalt nach schon von Aristoteles formuliert worden. Christian von Ehrenfels hat dies am Beispiel einer Melodie dargestellt, die eine „Tongestalt“ ist, welche sich nicht aus der Abfolge der Wahrnehmung einzelner Töne zusammensetzen lässt. Die Melodie ist vielmehr eine Einheit, deren Teile in einer fixen Relation zueinander stehen. Solange dies Relation erhalten bleibt, können die Töne in anderen Notenstimmungen, Lautstärken, Tonfärbungen usw. gespielt werden, ohne dass sich die Melodie ändert (Transponierbarkeit). Die Qualität der Wahrnehmung der Melodie ist gestalthaft, einzelne Töne ergeben keine Melodie, sondern deren Struktur. Diese Eigenschaften, dass man die Teile einer Gestalt nicht summieren kann, also additiv Stück für Stück die Gestalt entsteht, wurde als Übersummativität bezeichnet.

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12
Q

Welche zusammenfassenden Statements zum Modell von Nolting und Paulus sind korrekt?

A Das Modell bietet einen themen- und theorieübergreifenden Rahmen zur Analyse psychischer Phänomene bzw. psychologischer Fragestellungen.
B Das Modell eignet sich zur Organisation und Integration von psychologischem Wissen.
C Jeder Systemaspekt lässt sich im Prinzip aus der Perspektive eines bestimmten Paradigmas analysieren.
D Das Modell nach Nolting und Paulus umfasst 5 Systemaspekte, aus denen sich 3 Fragen und 4 Erklärungsebenen ableiten lassen.
E Das Modell kann als Heuristik zur Analyse psychologischer Fragestellungen und Praxisprobleme verwendet werden.

03400 KE2, S.149 & Vorlesung “Modell zur Integration der psychologischen Paradigmen und Teildisziplinen”

A

A Das Modell bietet einen themen- und theorieübergreifenden Rahmen zur Analyse psychischer Phänomene bzw. psychologischer Fragestellungen.
B Das Modell eignet sich zur Organisation und Integration von psychologischem Wissen.
C Jeder Systemaspekt lässt sich im Prinzip aus der Perspektive eines bestimmten Paradigmas analysieren.
E Das Modell kann als Heuristik zur Analyse psychologischer Fragestellungen und Praxisprobleme verwendet werden.

03400 KE2, S.149 & Vorlesung “Modell zur Integration der psychologischen Paradigmen und Teildisziplinen”

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13
Q

Welche der folgenden Prinzipien verwendet der naive Empirismus zur Ableitung von allgemeinen Sätzen aus Bobachtungsaussagen?

A Supplementation 
B Deduktion 
C Induktion 
D Falsifikation 
E Reduktion

03401 KE1, S.(39,) 41, 96

A

C Induktion

03401 KE1, S.(39,) 41, 96

[…] Wie verläuft nun der Prozess der empirischen Überprüfung? Hierzu bedient sich der logische Empirismus – wie schon der naive Empirismus – der Methode der „Induktion“. Im logischen Empirismus wird die Induktion gegenüber dem naiven Empirismus allerdings beträchtlich eingeschränkt. Es wird nicht mehr aus der Beobachtung von Einzelfällen auf Naturgesetze geschlossen, sondern es geht darum, den Geltungsanspruch hypothetischer Vorhersagen aufgrund von früher gewonnenen Beobachtungen zu begründen. Hypothesen sollen empirisch „verifiziert“ werden. Je häufiger dies gelingt, sich eine Hypothese also empirisch bestätigen lässt, desto höher soll ihr Vorhersagewert für zukünftige Ereignisse sein. […]

[…] Bei der Induktion geht man von einem spezifischen Fall und einer spezifischen Beobachtung aus und schließt auf eine allgemeine Regel. […]

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14
Q

Welche Kriterien gehören zu den von Suppes (1957) genannten Kriterien einer korrekten Definition?

A Vollständigkeit 
B Eliminierbarkeit 
C Nicht-Kreativität 
D Reduzierbarkeit 
E Explikation

03401 KE1, S.84

A

B Eliminierbarkeit
C Nicht-Kreativität

03401 KE1, S.84

Die Eliminierbarkeit besagt, dass ein Definiendum, also ein neu eingeführtes Zeichen oder Symbol, an jeder Stelle innerhalb einer Theorie durch die zuvor nicht definierten Grundbegriffe ersetzt werden kann. Das Kriterium der Nicht-Kreativität besagt, dass durch das Definiendum nicht zusätzliche Annahmen in die Theorie eingeführt werden dürfen, die den faktischen Gehalt einer Theorie erweitern. Eine Definition soll eine Theorie nicht erweitern, sondern zur besseren Strukturierung und Systematisierung beitragen.

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15
Q

Welche Vorteile ergeben sich bei der Datenerhebung im Internet via Online-Fragebogen?

A Kontrollierbarkeit 
B Ortsunabhängigkeit 
C Standardisierung 
D Objektivität 
E Flexibilität

03401 KE1, S.139-141

A

B Ortsunabhängigkeit
D Objektivität
E Flexibilität

03401 KE1, S.139-141

  1. Asynchronizität und Alokalität: Internetbasierte Daten können unabhängig von Zeit und Raum erhoben werden. […]
  2. Flexibilität: Zur Datenerhebung im Internet können multimediale Elemente eingesetzt werden, z.B. Bilder, Fotos, Töne oder kurze Animationen und Filme. Zudem lassen sich im Internet wegen der computerunterstützten Automatisierbarkeit auch sogenannte adaptive Tests durchführen, bei denen nachfolgende Items oder Aufgaben in Abhängigkeit von den Antworten eines Probanden auf bereits bearbeitete Items/Aufgaben vorgegeben werden.
  3. Automatisierbarkeit: Sowohl die Durchführung und bis zu einem gewissen Grad auch die Auswertung eines Online Fragebogens kann automatisiert werden. […]
  4. Objektivität: Sowohl die Durchführung, als auch die automatisierte Auswertung sind von möglichen Verzerrungen und Fehlern, die durch Versuchsleiter entstehen können, unabhängig und damit objektiv im Sinne der Definition der klassischen Testtheorie.
  5. Dokumentierbarkeit als medieninhärentes Merkmal: Über das Internet erhobene Daten können bei entsprechender Programmierung der Software nicht nur gespeichert, sondern auch im Hinblick auf Teilnahmezeitpunkt, Teilnahmedauer und andere Variablen dokumentiert werden.
  6. Ökonomie: Kosten für den Druck oder Kopien von Fragebogen im PapierBleistift-Format, Kosten für die u.U. postalische Versendung der Fragebogen und auch der Aufwand für die Lagerung der ausgefüllten Fragebogen entfallen bei einem Online-Fragebogen. […]
  7. Höhere Repräsentativität und Diversität: […] Internet-Stichproben sind im Hinblick auf soziodemographische Variablen, wie Alter, Geschlecht und Berufsstand wesentlich diverser, umfangreicher und damit tendenziell auch repräsentativer als die in der Psychologie üblichen Studierenden-Stichproben (vgl. Gosling, Vazire, Srivastava & John, 2004). […]

Probleme und Nachteile der Datenerhebung im Internet: […] Internetstudien sind im Vergleich zu traditionell durchgeführten Untersuchungen mit höheren Abbruchquoten verbunden. […] Deutlich problematischer ist dagegen die Möglichkeit der wiederholten Teilnahme durch ein- und dieselbe Person. […]

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15
Q

Welche der nachfolgenden Techniken sind zur Kontrolle von Störvariablen in experimentellen Untersuchungen geeignet?

A Konstanthaltung 
B Eliminierung 
C Randomisierung 
D Parallelisierung 
E Konfundierung

03401 KE1, S.149

A

A Konstanthaltung
B Eliminierung
C Randomisierung
D Parallelisierung

03401 KE1, S.149

[…] So können Störvariablen eliminiert, konstant gehalten oder als weitere unabhängige Variablen untersucht werden. Manche Störvariablen, z.B. Lärm, können u.U. eliminiert werden. Bereits bestehende Unterschiede in der abhängigen Variable vor dem Treatment können konstant gehalten werden. Für die Konstanthaltung von Störvariablen gibt es wiederum den „Königsweg“ der Randomisierung: Bei genügend großer Stichprobe (mindestens > 60) werden die Probanden per Zufall der EG und der KG zugewiesen; […]
Bei kleinen Stichproben empfiehlt sich deshalb die Parallelisierung, um Unterschiede zwischen den Probanden konstant zu halten. […] Durch Parallelisierung (auch Matching genannt) wird dafür gesorgt, dass sowohl in der EG als auch in der KG ein ähnlicher Mittelwert im Hinblick auf eine Störvariable vorliegt und dass sich die Störvariable in den beiden Gruppen ähnlich verteilt. […]

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16
Q

Es wird eine positive Korrelation zwischen Lebensalter und Gewissenhaftigkeit festgestellt. Welche der nachfolgenden Aussagen können daraus abgeleitet werden?

A Das Lebensalter beeinflusst die Gewissenhaftigkeit.
B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher.
C Höheres Lebensalter geht mit niedrigerer Gewissenhaftigkeit einher.
D Gewissenhaftigkeit wirkt sich positiv auf das Lebensalter aus.
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert.

03401 KE1, S.193ff

A

B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher.
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert.

03401 KE1, S.193ff

Gerichtete Zusammenhangshypothesen spezifizieren dagegen die Richtung der Assoziation, z.B. Das Alter hängt negativ mit der durchschnittlichen Internetnutungszeit zusammen oder anders formuliert: Höheres Alter geht mit niedrigerer Internetnutzung einher. Die Richtung des Zusammenhangs kann auch positiv formuliert werden, in unserem Fall würde die Hypothese dann lauten: Höheres Alter geht mit höherer Internetnutzung einher.

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17
Q

Welche Aussagen zu Mediatorvariablen sind zutreffend?

A Eine Mediatorvariable ist eine Variable, die die Richtung und die Enge des Zusammenhangs zwischen einem Prädiktor und einem Kriterium beeinflusst.
B Eine Mediatorvariable wird durch eine Prädiktorvariable beeinflusst und beeinflusst wiederum eine Kriteriumsvariable.
C Sowohl qualitative als auch quantitative Variablen können Mediatorvariablen sein.
D Eine Mediatorvariable erklärt den Prozess, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable beeinflusst.
E Eine Mediatorvariable erklärt, warum ein Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium vorliegt.

03401 KE1, S.203

A

B Eine Mediatorvariable wird durch eine Prädiktorvariable beeinflusst und beeinflusst wiederum eine Kriteriumsvariable.
C Sowohl qualitative als auch quantitative Variablen können Mediatorvariablen sein.
D Eine Mediatorvariable erklärt den Prozess, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable beeinflusst.
E Eine Mediatorvariable erklärt, warum ein Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium vorliegt.

03401 KE1, S.203

Während eine Moderator-Variable spezifiziert, unter welchen Bedingungen welche Art des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen besteht, erklärt eine Mediator-Variable den Prozess oder „Mechanismus“, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable „beeinflusst“ (MacKinnon, Fairchild & Fritz, 2007). Anders ausgedrückt ist ein Mediator eine quantitative oder qualitative Variable, die erklärt, warum ein Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen besteht. Damit verbunden ist die Idee einer Abfolge von Beziehungen, bei der eine Prädiktorvariable eine Mediatorvariable beeinflusst, die dann wiederum eine Kriteriumsvariable beeinflusst. Durch die Mediation wird der Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium erklärt.

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18
Q

Welche Aussagen zum Thema Täuschung in psychologischen Studien sind richtig?

A Täuschung von Probanden kann bei bestimmten Fragestellungen aus theoretischen Gründen notwendig sein.
B Täuschungsmanöver finden im Rahmen psychologischer Forschung nicht statt.
C Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen.
D Probanden werden über eine Täuschung nach einem Versuch durch den informed consent aufgeklärt.
E Die Aufklärung eines Probanden über ein Täuschungsmanöver muss spätestens am Ende der gesamten Datenerhebung erfolgen.

03401 KE1, S.222-223

A

C Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen.
E Die Aufklärung eines Probanden über ein Täuschungsmanöver muss spätestens am Ende der gesamten Datenerhebung erfolgen.

03401 KE1, S.222-223

Grundsatz 8 der forschungsbezogenen ethischen Richtlinien stellt klar, dass solche Täuschungsmanöver nur dann infrage kommen, wenn sie sich durch den voraus sichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen und keine alternativen methodischen Vorgehensweisen ohne Täuschung zur Verfügung stehen.
[…] Pseudo-Versuchspersonen, im Englischen „Stooges“, sind Mitarbeiter des Versuchsleiters, die gegenüber den echten Probanden als weitere Probanden ausgegeben werden, mit denen sie in Interaktion treten. […]
In der Regel sollte die Aufklärung der Probanden, das „Debriefing“, am Ende des jeweiligen Versuchs erfolgen, spätestens aber am Ende der gesamten Datenerhebung. […]

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19
Q

Die operante Konditionierung als Möglichkeit der Verhaltensoptimierung ist verbunden mit den Namen…

A Pawlow 
B Skinner 
C Lewin 
D Bandura 
E Watson

03402 KE1, S.20

A

B Skinner

03402 KE1, S.20

Der Lernmechanismus, mit dem sich Skinner beschäftigte, war die operante Konditionierung. (Auch wenn die Begriffe nicht gänzlich austauschbar sind, werden instrumentelle Konditionierung und das Lernen durch Versuch und Irrtum meist synonym verwendet).

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20
Q

Welche der nachfolgenden Imperative sind in den Buchstaben des Akronyms SQ3R enthalten?

A Stelle Fragen! 
B Sorge für eine ruhige Umgebung! 
C Bewerte! 
D Verschaffe Dir ausreichende Beleuchtung! 
E Quatsch Dich frei!

03402 KE1, S.25-26

A

A Stelle Fragen!
C Bewerte!

03402 KE1, S.25-26

SQ3R steht für Survey – Question – Read, Recite, Review.

Demnach muss ein effektiver Leseprozess folgende Komponenten enthalten (von Werder, 1994):

  • Die Klärung des Leseziels
  • Das Planen der Lektüre
  • Die Aufrechterhaltung der Konzentration im Leseprozess
  • Die Überprüfung von Leseergebnissen
  • Die Wiedergabe des Gelesenen
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21
Q

Welche der nachfolgenden Inhalte gehören in den Methodenteil eines empirischen Artikels?

A Methodenkritik 
B Beschreibung der Stichprobe 
C Erkenntnisgewinn der Studie 
D Verwendete Erhebungsinstrumente 
E Zusammenfassung und Ausblick

03402 KE1, S.30-31

A

B Beschreibung der Stichprobe
D Verwendete Erhebungsinstrumente

03402 KE1, S.30-31

Der Methodenteil ist meist hoch standardisiert und hat höchste Ansprüche an Präzision und Klarheit der dargestellten Information. Zuerst wird das Forschungsdesign charakterisiert (z.B. Querschnitt- vs. Längsschnitt; quasi-experimentell, experimentell, korrelativ). Zudem wird zum Beispiel angegeben, wie viele Variablen auf welchen Stufen manipuliert oder gemessen wurden und ob es wiederholte oder anderweitig voneinander abhängige Messungen gab. Anschließend folgt die Beschreibung der Stichprobe. Wie sind die soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, etc.) in der Stichprobe ausgeprägt und verteilt? Wie wurden Personen experimentellen Bedingungen zugeordnet? Verwendete Messinstrumente (z.B. Fragebogenskalen, Beobachtungssysteme etc.) werden benannt und so weit erklärt, dass die Untersuchung nachvollzogen werden kann. Bekannte Verfahren müssen nicht ausführlich beschrieben werden. Bei unbekannten, modifizierten oder selbst entwickelten Instrumenten, müssen diese dementsprechend ausführlich beschrieben werden. Abschließend werden Art, Ort und Zeitraum der Untersuchungsdurchführung berichtet.

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22
Q

Durch welche Merkmale ist das kritische Denken gekennzeichnet?

A Kritisches Denken ist reflexiv.
B Kritisches Denken ist automatisch.
C Kritisches Denken ist kontextsensitiv.
D Kritisches Denken ist problemorientiert.
E Kritisches Denken ist metakognitiv.

03402 KE1, S.43 und Vorlesung

A

A Kritisches Denken ist reflexiv.
C Kritisches Denken ist kontextsensitiv.
D Kritisches Denken ist problemorientiert.
E Kritisches Denken ist metakognitiv.

03402 KE1, S.43 und Vorlesung

Einige Merkmale und Fertigkeiten 
# Bewertung, Analyse, Synthese 
# Kein Automatismus, Reflexivitätund Metakognition 
# Kontextsensitivität 
# “selbst-überwacht”
# Problemsensitivität: Erkennen und anerkennen, dass ein Problem existiert
# Aktive Planung
# Prioritäten setzen nach Wichtigkeit und Dringlichkeit
# Gezieltes und systematisches Problemlösen
# Logisches Denken, z.B. Deduktion und Induktion
# Umgang mit Wahrscheinlichkeiten
# Kreatives Denken
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23
Q

Welche der nachfolgenden Aussagen treffen laut Online-Vorlesung auf Fehlschlüsse zu?

A Fehlschlüsse in Form performativer Widersprüche liegen vor, wenn Emotionen und Kognitionen sich gegenseitig ausschließen.
B Bei den Aussagen, die sich auf die Herkunft oder Entstehung einer Aussage beziehen, aber nicht auf die Aussage selbst, handelt es sich um naturalistische Fehlschlüsse.
C Fehlschlüsse in Form performativer Widersprüche können Unglaubwürdigkeit bewirken.
D Angriffe auf eine Person treten oft in Kombination mit genetischen Fehlschlüssen auf.
E Der Satz „Wer selber keine Kinder hat, der kann bei Erziehungsfragen auch nicht mitreden“ ist ein Beispiel für einen intentionalistischen Fehlschluss.

03402 KE1, S.43 und Vorlesung

A

C Fehlschlüsse in Form performativer Widersprüche können Unglaubwürdigkeit bewirken.
D Angriffe auf eine Person treten oft in Kombination mit genetischen Fehlschlüssen auf.

03402 KE1, S.43 und Vorlesung

Genetische Fehlschlüsse:
Aussagen und Argumente, die sich auf die Herkunft oder Entstehung einer Aussage beziehen (auch auf mutmaßliche Absichten), aber nicht auf die Aussage selbst.

Angriffe auf die Person:
Treten oft in Kombination mit genetischen Fehlschlüssen auf.

Intentionalistische Fehlschlüsse:
Es wird von den Absichten und Plänen einer Person auf die Qualität der Produkte geschlossen (oft bei Kunstwerken).

Performative Widersprüche:
Denken und Handeln bilden nicht immer eine Einheit (Widerspruch zwischen den Aussagen und dem Handeln einer Person ist möglich).

Naturalistische Fehlschlüsse:
Aus informativen Aussagen werden normative Aussagen abgeleitet; dabei wird das “Pathos der Natürlichkeit”genutzt und manchmal mit Nebenwirkungen argumentiert.

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24
Q

Welche der nachfolgenden Verhaltensweisen sind nach der Aufstellung der Hochschulrektorenkonferenz (1998) wissenschaftliches Fehlverhalten?

A Erfinden von Daten 
B Sabotage von Forschungstätigkeit 
C Beseitigung von Primärdaten 
D Verletzung des geistigen Eigentums 
E Verfälschung von Daten durch Weglassen unerwünschter Ergebnisse

03402 KE1, S.47

A
A Erfinden von Daten 
B Sabotage von Forschungstätigkeit 
C Beseitigung von Primärdaten 
D Verletzung des geistigen Eigentums 
E Verfälschung von Daten durch Weglassen unerwünschter Ergebnisse

03402 KE1, S.47

Als möglicherweise schwerwiegendes Fehlverhalten kommt insbesondere in Betracht:

a) Falschangaben […]
b) Verletzung geistigen Eigentums […]
c) Inanspruchnahme der (Mit-)Autorenschaft eines anderen ohne dessen Einverständnis.
d) Sabotage von Forschungstätigkeit ([…])
e) Beseitigung von Primärdaten […]

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25
Q

Welche der nachfolgenden Maßnahmen zählen zu den metakognitiven Strategien des Lernens?

A Einen Zeitplan erstellen.
B Den Lernstoff gliedern und strukturieren.
C Den Lernstoff zusammenfassen, umschreiben, verständlich machen.
D Kritik an den Inhalten des Lernstoffs formulieren.
E Sich selbst motivieren.

03402 KE1, S.108

A

A Einen Zeitplan erstellen.
E Sich selbst motivieren.

03402 KE1, S.108

Klauer und Leutner unterscheiden übergeordnete (metakognitive) und untergeordnete (kognitive) Lernstrategien. Als übergeordnete (metakognitive) Lernstrategien nennen Klauer und Leutner Strategien zur Steuerung und Kontrolle des Informationsprozesses sowie des Motivierungsniveaus. […]

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26
Q

Welche Strategien setzen in erster Linie bei den Stressoren, also beim Stress-Input, an?

A Planung und Zeitmanagement 
B Problemlösen 
C Sport und Bewegung 
D Entspannungstechniken 
E Genießen

03402 KE1, S.119-120 und Vorlesung

A

A Planung und Zeitmanagement
B Problemlösen

03402 KE1, S.119-120 und Vorlesung

Stressoren (Input):
• Planung und Zeitmanagement
• Problemlöse-Training
• Soziales Netzwerk nutzen/Grenzen setzen
• Notfallstrategie

Verarbeitung (Transaktion):
• Kognitive Umstrukturierung
• Persönliche Stressverstärker erkennen und verändern

Reaktionen (Output):
• Entspannungstechniken
• Sport und Bewegung
• Genießen (Regenerative Gegenwelt)

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27
Q

Der „Journal Impact Factor“ …

A …berechnet sich aus dem Verhältnis von Anzahl der Zitate und Anzahl der erschienenen Artikel der letzten 2 Jahre.
B …berechnet sich aus dem Verhältnis von Anzahl der Zitate und Anzahl der erschienenen Artikel der letzten 10 Jahre.
C …schließt alle Veröffentlichungen von Wissenschaftlern ein (Zeitschriftenartikel, Bücher, und Aufsätze).
D …ist ein wichtiges Instrument zu Messung der Qualität und des Ansehens einer Zeitschrift.
E …hat auch Einfluss auf den Ruf und die Karrierechancen eines publizierenden Wissenschaftlers.

03402a, S.145-146

A

A …berechnet sich aus dem Verhältnis von Anzahl der Zitate und Anzahl der erschienenen Artikel der letzten 2 Jahre.
D …ist ein wichtiges Instrument zu Messung der Qualität und des Ansehens einer Zeitschrift.
E …hat auch Einfluss auf den Ruf und die Karrierechancen eines publizierenden Wissenschaftlers.

03402a, S.145-146

Der Impact Factor soll in Relation von der Gesamtzahl der in einer Zeitschrift veröffentlichten Artikel messen, wie oft Aufsätze aus dieser Zeitschrift von anderen Fachzeitschriften zitiert worden sind. Der Impact Factor eines Jahres berechnet sich dabei nach folgender Formel:

Impact Factor = Zahl der Zitate (Bezugsjahr) von Artikeln der letzten 2 Jahre / Zahl der erschienenen Artikel während der letzten 2 Jahre

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28
Q

Precision und Recall sind…

A Qualitätsmerkmale, die Datenbankinhalte beschreiben, damit verschiedene Datenbanken des gleichen Fachs miteinander verglichen werden können.
B Parameter, mit denen die Güte eines Suchergebnisses bestimmt werden kann.
C Faktoren, die die Anzahl der Suchbegriffe mit der Anzahl relevanter Deskriptoren des Thesaurus in Beziehungen setzen.
D Regeln, um die Klassen einer Fachklassifikation hierarchisch ordnen.

E für ungültig erklärt

03402a, S.184

A

B Parameter, mit denen die Güte eines Suchergebnisses bestimmt werden kann.

03402a, S.184

In der Informationswissenschaft werden die Begriffe Precision (dt. Relevanz) und Recall (dt. Vollständigkeit) verwendet, um Rechercheergebnisse zu bewerten.

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29
Q

Lesen Sie das folgende Abstract zum Paper „Intrinsic and extrinsic reading motivation as predictors of reading literacy: A longitudinal study”.

The purpose in this study was to examine the longitudinal relationships of intrinsic and extrinsic motivation with reading literacy development. In particular, the authors (a) investigated reading amount as mediator between motivation and reading literacy and (b) probed for bidirectional relationships between reading motivation and reading literacy, controlling for previous reading literacy. A total of 740 students participated in a longitudinal assessment starting in Grade 3, with further points of measurement in Grades 4 and 6. Structural equation models with latent variables showed that the relationship between intrinsic reading motivation and later reading literacy was mediated by reading amount but not when previ ous reading literacy was included in the model. A bidirectional relationship was found between extrinsic reading motivation and reading literacy: Grade 3 reading literacy negatively predicted extrinsic reading motivation in Grade 4, which in predicted reading literacy in Grade 6. Implications for research and practice are turn discussed.

Welche der folgenden Aussagen sind dem Abstract nach zutreffend?

A Die Autoren wollten die Annahme überprüfen, dass der Faktor Motivation den negatively Zusammenhang zwischen Lesemenge und Entwicklung von Lesekompetenz beeinflusst.
B Die Mediationseffekte des Faktors Lesemenge werden nicht signifikant, wenn der Faktor vorherige Lesekompetenz in die statistische Analyse miteinbezogen wird.
C Für die Ziele der Untersuchung wurde ein Querschnittsdesign entwickelt.
D Die Datenerhebungen wurden drei Mal innerhalb eines Schuljahres durchgeführt.
E Hohe extrinsische Lesemotivation im vierten Schuljahr sagt die Steigerung der im sechsten Schuljahr hervor.

03402b

A

B Die Mediationseffekte des Faktors Lesemenge werden nicht signifikant, wenn der Faktor vorherige Lesekompetenz in die statistische Analyse miteinbezogen wird.

03402b

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30
Q

Welche Fehler der Alltagspsychologie werden durch wissenschaftliche Methoden minimiert?

A Rechenfehler
B Wahrnehmungsfehler
C Fehler beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten
D Zu geringe Beachtung von Einzelfällen
E Falsifikation von Vermutungen

03401 KE1, S.10-13, 16

A

B Wahrnehmungsfehler
C Fehler beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten

03401 KE1, S.10-13, 16

Rechenfehler können sowohl im Alltag als auch in der Wissenschaft auftreten.

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31
Q

Welche der folgenden Ansätze gehören zu den empirisch-analytischen Ansätzen in der Wissenschaftstheorie?

A Kritischer Rationalismus  
B Kognitiver Pluralismus  
C Logischer Empirismus  
D Falsifikationismus 
E Konstruktivismus

03401 KE1, S.38ff und Inhaltsverzeichnis zu Kap 2.1.2

A

A Kritischer Rationalismus
C Logischer Empirismus
D Falsifikationismus
E Konstruktivismus

03401 KE1, S.38ff und Inhaltsverzeichnis zu Kap 2.1.2

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32
Q

Welche der folgenden Prinzipien verwendet der logische Empirismus zur Beurteilung von Hypothesen:

A Abduktion  
B Falsifikation 
C Induktion 
D Deduktion 
E Verifikation

03401 KE1, S.41

A

C Induktion
E Verifikation

03401 KE1, S.41

Wie verläuft nun der Prozess der empirischen Überprüfung? Hierzu bedient sich der logische Empirismus – wie schon der naive Empirismus – der Methode der „Induktion“. Im logischen Empirismus wird die Induktion gegenüber dem naiven Empirismus allerdings beträchtlich eingeschränkt. Es wird nicht mehr aus der Beobachtung von Einzelfällen auf Naturgesetze geschlossen, sondern es geht darum, den Geltungsanspruch hypothetischer Vorhersagen aufgrund von früher gewonnenen Beobachtungen zu begründen. Hypothesen sollen empirisch „verifiziert“ werden. Je häufiger dies gelingt, sich eine Hypothese also empirisch bestätigen lässt, desto höher soll ihr Vorhersagewert für zukünftige Ereignisse sein.

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33
Q

Welche der folgenden Varianten des Falsifikationskonzeptes von Popper werden in der Literatur unterschieden:

A alternativer Falsifikationismus 
B dogmatischer Falsifikationismus 
C logischer Falsifikationismus 
D naiver Falsifikationismus 
E raffinierter Falsifikationismus

03401 KE1, S.44

A

B dogmatischer Falsifikationismus
D naiver Falsifikationismus
E raffinierter Falsifikationismus

03401 KE1, S.44

Popper0 steht für den sog. „dogmatischen Falsifikationismus“. Popper0 ist allerdings eine Erfindung einiger Kritiker des kritischen Rationalismus, also eine Fassung der Wissenschaftslehre von Popper, die dieser selbst so nie vertreten hat. Nach dieser „popularisierten“ Fassung des kritischen Rationalismus kann man mit Wissenschaft zwar nichts beweisen, aber man kann Theorien widerlegen.

Mit Popper1 bezeichnet Lakatos den „naiven Falsifikationismus“: Hiernach kann man eine Theorie zwar nicht endgültig empirisch widerlegen, trotzdem soll die Falsifikation einer Theorie im Allgemeinen als endgültig betrachtet werden (vgl. Mertens 1977, S. 59f).

Popper2 steht bei Lakatos für den „raffinierten Falsifikationismus“. […] Nicht mehr die Widerlegung von Theorien steht im Vordergrund, sondern ihr empirischer Gehalt und ihre Wahrheitsnähe

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34
Q

Welche der folgenden Kritikpunkte werden der empirisch-analytischen Wissenschaftsauffassung entgegengebracht:

A mangelnde Wertfreiheit  
B mangelnde Objektivität 
C mangelnde Reduktion der Realität 
D mangelnde Theorieentwicklung 
E mangelnde Begründung der Hypothesen

03401 KE1, S.75-77

A

(A mangelnde Wertfreiheit)
D mangelnde Theorieentwicklung

03401 KE1, S.75-77

Die Darstellung im Studientext ist hier nicht klar genug: zwar ist vom Vorwurf der Wertfreiheit die Rede, die weiteren Ausführungen betreffen aber die Position vom Max Weber, der wegen mangelnder Wert(urteils)freiheit seiner der Fachkollegen sich aus dem Vorstand der DGSoz zurückzieht. Daran anknüpfend wird das – moderatere - Postulat der Werturteilsfreiheit von Karl Popper im Kurs dargestellt.

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35
Q

Was versteht man unter der Extension eines Begriffs?

A Das Signifikat
B Den Begriffsumfang
C Den Begriffsinhalt
D Die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen
E Die Menge der Attribute oder Merkmale, die eine Einheit aufweisen muss

03401 KE1, S.81

A

B Den Begriffsumfang
D Die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen

03401 KE1, S.81

Die Bedeutung eines Begriffs setzt sich aus der Extension (Begriffsumfang) und der Intension (Begriffsinhalt) zusammen. Die Extension ist die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen, z.B. Studierender. Die Intension umfasst die Menge der Attribute oder Merkmale, die eine Einheit aufweisen muss, damit sie zur Extension eines Begriffs gehört, damit sie unter den Begriff fällt.

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36
Q

Welche Kriterien müssen korrekte Definitionen nach Suppes (1957) erfüllen?

A Eliminierbarkeit 
B Vollständigkeit 
C Nicht-Kreativität 
D Reduzierbarkeit 
E Kreativität

03401 KE1, S.84

A

A Eliminierbarkeit
C Nicht-Kreativität

03401 KE1, S.84

Die Eliminierbarkeit besagt, dass ein Definiendum, also ein neu eingeführtes Zeichen oder Symbol, an jeder Stelle innerhalb einer Theorie durch die zuvor nicht definierten Grundbegriffe ersetzt werden kann. Das Kriterium der Nicht-Kreativität besagt, dass durch das Definiendum nicht zusätzliche Annahmen in die Theorie eingeführt werden dürfen, die den faktischen Gehalt einer Theorie erweitern. Eine Definition soll eine Theorie nicht erweitern, sondern zur besseren Strukturierung und Systematisierung beitragen.

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37
Q

Welche Aussagen zum Thema „Erklären in der Psychologie“ sind richtig?

A Die Anforderungen des DN-Schemas können in der Psychologie erfüllt werden
B Das Modell probabilistischer Kausalerklärungen nach Humphreys ist für die Psychologie besser geeignet als das Schema von Hempel und Oppenheim
C In weiten Bereichen der Psychologie hat sich die Annahme einer multikausalen Bedingtheit psychischer Phänomene durchgesetzt
D In der Psychologie lassen sich in der Regel deterministische Zusammenhänge nachweisen
E Psychische Phänomene, z.B. psychische Störungen, hängen von mehreren Bedingungen ab, die teilweise nicht mehr rekonstruierbar sind

03401 KE1, S.90-92

A

B Das Modell probabilistischer Kausalerklärungen nach Humphreys ist für die Psychologie besser geeignet als das Schema von Hempel und Oppenheim
C In weiten Bereichen der Psychologie hat sich die Annahme einer multikausalen Bedingtheit psychischer Phänomene durchgesetzt

03401 KE1, S.90-92

In der Wissenschaftstheorie werden verschiedene Erklärungsmodelle diskutiert (vgl. Bartelborth, 2007). Das bekannteste Erklärungsmodell stammt von Hempel und Oppenheim (vgl. Hempel, 1977) und beschreibt die Struktur deduktiv-nomologischer Erklärungen (sogenanntes DN- bzw. HO-Schema). Das DN- bzw. HO-Schema bezieht sich in erster Linie auf physikalische Naturgesetze, wurde aber auch innerhalb der Psychologie kritisch diskutiert. […]
Für die Psychologie eignet sich nach Westmeyer (2003, 2006) das Modell probabilistischer Kausalerklärungen nach Humphreys (1989) deutlich besser als das DN-Schema. […]
In weiten Bereichen der Psychologie haben sich das biopsychosoziale Modell und die Annahme einer multikausalen Bedingtheit psychischer Phänomene durchgesetzt. […]

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38
Q

Welche Aussagen treffen auf das abduktive Schließen zu?

A Abduktion ist nach Peirce die einzige Form des Schließens, die bisherige Erkenntnisse präzisiert.
B Bei der Abduktion geht man von einem spezifischen Fall und einer spezifischen Beobachtung aus und schließt auf eine allgemeine Regel
C Bei der Abduktion liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall
D Das abduktive Schließen wurde durch Karl Popper verteidigt
E Ob es sich bei der Abduktion überhaupt um einen logischen Schluss handelt, ist umstritten

03401 KE1, S.95-97

A

C Bei der Abduktion liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall
E Ob es sich bei der Abduktion überhaupt um einen logischen Schluss handelt, ist umstritten

03401 KE1, S.95-97

Bei der Abduktion liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall

Regel: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß
Beobachtung: Diese Bohne ist weiß
Schluss auf Fall: Diese Bohne ist aus diesem Sack

Zu dem Abduktionsbeispiel noch einige Erläuterungen: Peirce geht in seiner Veranschaulichung nicht einmal davon aus, dass die Regel (Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß) in dieser Form bekannt ist, sondern nur, dass man in einem Raum einen Sack mit der Aufschrift „Bohnen“ sieht und außerdem eine weiße Bohne findet, die irgendwo im Raum auf dem Boden liegt. Bei der Abduktion werden diese beiden, nicht notwendigerweise verbundenen Aussagen verknüpft und es resultiert eine neue Erkenntnis, die aber leicht falsch sein kann: Es könnte ja sein, dass die Bohne, die ich gefunden habe, gar nicht aus diesem Sack stammt oder das in dem Sack – unter den Ausgangsbedingungen von Peirce – schwarze Bohnen sind. Ein abduktiver Schluss ist also ziemlich riskant. Entscheidend ist aber, dass man durch den Abduktionsschluss zu einer neuen Erkenntnis kommt, die im weiteren Forschungsprozess induktiv und deduktiv geprüft werden kann (vgl. Walach, 2005, S. 33).

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39
Q

Welche der folgenden Probleme sind Gegenstand psychologischer Messtheorie?

A das Eindeutigkeitsproblem 
B das Bedeutsamkeitsproblem 
C das Korrespondenzproblem 
D das Kausalitätsproblem 
E das Repräsentativitätsproblem

03401 KE1, S.118ff

A

A das Eindeutigkeitsproblem
B das Bedeutsamkeitsproblem

03401 KE1, S.118ff

Repräsentationsproblem: Können relevante empirische Relationen zwischen den Merkmalsausprägungen verschiedener Untersuchungsobjekte erfasst und in Messwerten abgebildet werden?

Eindeutigkeitsproblem: Welche Transformationen der Messwerte sind zulässig, ohne dass die abzubildenden Relationen verändert werden?

Bedeutsamkeitsproblem: Welche mathematischen Operationen führen zu empirisch sinnvollen Aussagen? Das Bedeutsamkeitsproblem stellt sich erst im Anschluss an eine Messung und betrifft den „rechten Umgang“ mit den Messwerten (Gigerenzer, 1981, S. 54).

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40
Q

Welche besonderen Vorteile sind mit der Datenerhebung im Internet, insbesondere bei Online-Fragebogen, verbunden?

A Synchronizität 
B Alokalität 
C Standardisierung 
D Objektivität 
E Wiederholbarkeit

03401 KE1, S.139-141

A

B Alokalität
D Objektivität

03401 KE1, S.139-141

  1. Asynchronizität und Alokalität: Internetbasierte Daten können unabhängig von Zeit und Raum erhoben werden. […]
  2. Flexibilität: Zur Datenerhebung im Internet können multimediale Elemente eingesetzt werden, z.B. Bilder, Fotos, Töne oder kurze Animationen und Filme. Zudem lassen sich im Internet wegen der computerunterstützten Automatisierbarkeit auch sogenannte adaptive Tests durchführen, bei denen nachfolgende Items oder Aufgaben in Abhängigkeit von den Antworten eines Probanden auf bereits bearbeitete Items/Aufgaben vorgegeben werden.
  3. Automatisierbarkeit: Sowohl die Durchführung und bis zu einem gewissen Grad auch die Auswertung eines Online Fragebogens kann automatisiert werden. […]
  4. Objektivität: Sowohl die Durchführung, als auch die automatisierte Auswertung sind von möglichen Verzerrungen und Fehlern, die durch Versuchsleiter entstehen können, unabhängig und damit objektiv im Sinne der Definition der klassischen Testtheorie.
  5. Dokumentierbarkeit als medieninhärentes Merkmal: Über das Internet erhobene Daten können bei entsprechender Programmierung der Software nicht nur gespeichert, sondern auch im Hinblick auf Teilnahmezeitpunkt, Teilnahmedauer und andere Variablen dokumentiert werden.
  6. Ökonomie: Kosten für den Druck oder Kopien von Fragebogen im PapierBleistift-Format, Kosten für die u.U. postalische Versendung der Fragebogen und auch der Aufwand für die Lagerung der ausgefüllten Fragebogen entfallen bei einem Online-Fragebogen. […]
  7. Höhere Repräsentativität und Diversität: […] Internet-Stichproben sind im Hinblick auf soziodemographische Variablen, wie Alter, Geschlecht und Berufsstand wesentlich diverser, umfangreicher und damit tendenziell auch repräsentativer als die in der Psychologie üblichen Studierenden-Stichproben (vgl. Gosling, Vazire, Srivastava & John, 2004). […]

Probleme und Nachteile der Datenerhebung im Internet: […] Internetstudien sind im Vergleich zu traditionell durchgeführten Untersuchungen mit höheren Abbruchquoten verbunden. […] Deutlich problematischer ist dagegen die Möglichkeit der wiederholten Teilnahme durch ein- und dieselbe Person. […]

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41
Q

Wozu dient bei der experimentellen Prüfung einer kausalen Hypothese neben der Versuchsgruppe eine Kontrollgruppe:

A Eine Kontrollgruppe dient der Vergrößerung der Untersuchungsgruppe.
B Eine Kontrollgruppe ist nur bei multiplen Ursachen notwendig.
C Die Generalisierbarkeit der Ergebnisse erfordert eine Kontrollgruppe.
D Die Kontrollgruppe ist zur Prüfung der kontrafaktischen Implikation einer Kausalbeziehung erforderlich.
E Eine Kontrollgruppe ist erforderlich, wenn das Treatment zwar notwendig, aber nicht hinreichend ist für das Eintreten des Effektes.

03401 KE1, S.143ff, 177

A

D Die Kontrollgruppe ist zur Prüfung der kontrafaktischen Implikation einer Kausalbeziehung erforderlich.

03401 KE1, S.143ff, 177

“[…] eine Kontrollgruppe zur Prüfung der kontrafaktischen Variante der Kausalhypothese per Definition obligatorisch […]” S.177

Der Begriff Kontrafaktizität (gegen die Fakten) ist ein in der Philosophie und Wissenschaftstheorie verwendeter Begriff zur Kennzeichnung des Gegensatzes zwischen Behauptungen oder Gedankenmodellen und der Realität.

Eine Implikation (von lat. implicare „ver-, einwickeln“) bezeichnet in der Logik die Verknüpfung von Aussagen a und b zu einer Aussage der Form „wenn a, dann b“.

Alternative C ist falsch: die KG dient der Sicherstellung der internen Validität; die zwar wichtig für die Frage, was generalisiert werden kann, aber nicht für die Frage, ob überhaupt generalisiert werden kann. Dementsprechend sind die Kriterien für die interne und die externe Validität verschieden.

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41
Q

Der Begriff der Randomisierung bezeichnet bei einem Experiment:

A die zufällige Auswahl von Personen aus einer Grundgesamtheit
B die zufällige Reihenfolge, in der die verschiedenen Versuchspersonen untersucht werden
C die zufällige Zuordnung der Versuchspersonen zur Versuchs- und Kontrollgruppe
D die zufällige Zuordnung verschiedener Versuchsleiter zur Versuchs- und Kontrollgruppe
E die zufällige Reihenfolge verschiedener Treatments bei einem Cross-Over-Design

03401 KE1, S.149

A

C die zufällige Zuordnung der Versuchspersonen zur Versuchs- und Kontrollgruppe

03401 KE1, S.149

Für die Konstanthaltung von Störvariablen gibt es wiederum den „Königsweg“ der Randomisierung: Bei genügend großer Stichprobe (mindestens > 60) werden die Probanden per Zufall der EG und der KG zugewiesen; man kann nun wahrscheinlichkeitstheoretisch zeigen, dass sich – immer eine möglichst große Stichprobe vorausgesetzt – Störvariablen durch Randomisierung in der EG und in der KG gleich verteilen.

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42
Q

Welches sind zentrale Anforderungen an jedes experimentelle Design:

A Die Personen der Versuchs- und Kontrollgruppe müssen aus derselben Grundgesamtheit stammen.
B Die Untersuchung muss in der Versuchs- und Kontrollgruppe von demselben Versuchsleiter durchgeführt werden.
C Die abhängige Variable muss vor und nach dem Treatment in beiden Gruppen gemessen werden.
D Die Rahmenbedingungen müssen in der Versuchs- und Kontrollgruppe identisch sein.
E Versuchs- und Kontrollgruppe unterscheiden sich nur durch das Treatment, das in der Versuchsgruppe realisiert wird.

03401 KE1, S.143ff

A

A Die Personen der Versuchs- und Kontrollgruppe müssen aus derselben Grundgesamtheit stammen.
D Die Rahmenbedingungen müssen in der Versuchs- und Kontrollgruppe identisch sein.
E Versuchs- und Kontrollgruppe unterscheiden sich nur durch das Treatment, das in der Versuchsgruppe realisiert wird.

03401 KE1, S.143ff

Alternative C ist falsch: eine Messung der abhängigen Variable vor und nach dem Treatment ist nur dann notwendig, wenn keine Kontrollgruppe existiert.

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43
Q

Welche der folgenden Faktoren wurden in MILGRAMs Experimenten zur Gehorsamsbereitschaft systematisch variiert?

A das Alter der Versuchspersonen
B die Art der Bestrafung (mit/ohne “Handauflegen”)
C die Kontrolle der Situation durch die Versuchsperson
D die räumliche Distanz bzw. Trennung zwischen Versuchsperson und dem “Schüler”
E das Alter des “Schülers”

03401 KE1, S.171-173

A

B die Art der Bestrafung (mit/ohne “Handauflegen”)
D die räumliche Distanz bzw. Trennung zwischen Versuchsperson und dem “Schüler”

03401 KE1, S.171-173

Bei den sog. “Standardexperimenten” von Milgram bestanden folgende, systematisch variierte räumliche Konstellationen zwischen den drei beteiligten Personen – womit im Grunde vier verschiedene Versuchsbedingungen generiert wurden, deren Resultate miteinander verglichen werden können (vgl. Tab. 7-2):
Exp. 1: VL und VP gemeinsam in einem Raum, „Schüler“ unsichtbar, kein verbales Feedback (vergleichbar einer Kontrollgruppe)
Exp. 2: wie bei Exp. 1, „Schüler“ bleibt unsichtbar, gibt aber Stöhnen, Hilferufe etc. von sich (vergleichbar einer Experimentalgruppe)
Exp. 3: VL und VP in einem Raum gemeinsam mit dem „Schüler“, der um Abbruch bittet etc. (vergleichbar einer Kontrollgruppe)
Exp. 4: wie bei Exp. 3, aber die VP muss dem „Schüler“ die Hand auf „Elektroplatte“ legen (vergleichbar einer Experimentalgruppe).

Hinweis:
Das „Handauflegen“ auf die Metallplatte (Alternative B) ist Teil der Bestrafung (durch den – fiktiven – Stromschlag), aber auch maximale soziale Nähe (durch Berührung des Opfers).

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44
Q

In einem echten Experiment sollen durch ein Cross-Over-Design die Effekte von m verschiedenen (Varianten eines) Treatments untersucht werden. Welche der folgenden Strukturmerkmale muss das Design erfüllen?

A Es müssen m·(m-1)/2 Untersuchungsgruppen gebildet werden.
B Jede Versuchsperson muss allen m verschiedenen Treatments ausgesetzt werden.
C Es müssen m·(m-1)/2 verschiedene Abfolgen der m Treatment-Varianten in der Untersuchung realisiert werden.
D Jedes Treatment muss im Gesamtdesign jede der m möglichen Positionen mindestens einmal einnehmen.
E Die Zuordnung der Versuchspersonen zu den verschiedenen Treatment-Abfolgen muss per Zufall erfolgen.

03401 KE1, S.-

A

B Jede Versuchsperson muss allen m verschiedenen Treatments ausgesetzt werden.
D Jedes Treatment muss im Gesamtdesign jede der m möglichen Positionen mindestens einmal einnehmen.
E Die Zuordnung der Versuchspersonen zu den verschiedenen Treatment-Abfolgen muss per Zufall erfolgen.

03401 KE1, S.-

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45
Q

Sie sollen mithelfen zu untersuchen, ob die Beschilderung eines kleinen Ortes als Tempo-30-Zone zu einer Einstellungsänderung der Bewohner/innen zu “Tempo 30 in Wohngebieten” führt. Dazu werden im Ort “Entenhausen” zwei Befragungen durchgeführt: einmal vor und einmal nach der entsprechenden Ausschilderung des gesamten Wohngebietes, durch das eine Landstraße führt.

Sie führen mündliche Befragungen durch, wobei Sie von Haustür zu Haustür gehen, bis Sie 50 erwachsene Personen befragt haben. Die zentrale Frage an die Bewohner/innen lautet: “Sind Sie für oder gegen Tempo 30 in Entenhausen?”

Bei der 1. Befragung halten Sie die Antworten anhand einer Strichliste fest (ja/nein). Drei Monate nach der Beschilderung des Dorfes mit “Tempo 30” führen Sie die 2. Befragung derselben Personen durch, um Einstellungsänderungen feststellen zu können. Bei dieser zweiten Befragung zeichnen Sie die Antworten der Bewohner/innen auf Tonband auf und klassifizieren diese später selbst als pro oder kontra “Tempo 30”.

Zwischen beiden Erhebungen sind bei einem Verkehrsunfall infolge überhöhter Geschwindigkeit auf der Landstraße in Entenhausen zwei Kinder schwer verletzt worden.

Die Auswertung der Daten zeigt, dass bei dem zweiten Erhebungszeitpunkt ein bedeutend höherer Anteil der Befragten für “Tempo 30” votiert hat. Durch welche der folgenden Einflussfaktoren wird die interne bzw. externe Validität der Studie beeinträchtigt?

A durch zwischenzeitliches Geschehen
B durch die Auswahl der Befragten
C durch Hawthorne-Effekte
D durch Effekte der ersten Befragung
E durch die unterschiedlichen Erhebungs- und Kodierungsverfahren

03401 KE1, S.158ff

A

Die interne Validität wird beeinträchtigt durch:

A durch zwischenzeitliches Geschehen
C durch Hawthorne-Effekte
D durch Effekte der ersten Befragung
E durch die unterschiedlichen Erhebungs- und Kodierungsverfahren

03401 KE1, S.158ff

Die Alternativen C und D sind richtig, da die Interviewsituation und das Bewusstsein der Teilnahme an einer wissenschaftlichen Untersuchung zu erhöhter Aufmerksamkeit für das Thema “Tempo 30” führen können.

Die externe Validität wird beeinträchtigt durch:

B durch die Auswahl der Befragten

03401 KE1, S.158ff

Die anderen Alternativen sind keine Kriterien für die “externe” Validität.

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46
Q

Es wird eine positive Korrelation zwischen Lebensalter und Gewissenhaftigkeit festgestellt. Welche der nachfolgenden Aussagen sind richtig?

A Das Lebensalter beeinflusst die Gewissenhaftigkeit
B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher
C Höheres Lebensalter geht mit niedrigerer Gewissenhaftigkeit einher
D Gewissenhaftigkeit wirkt sich positiv auf das Lebensalter aus
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert

03401 KE1, S.193ff

A

B Höheres Lebensalter geht mit höherer Gewissenhaftigkeit einher
E Lebensalter ist mit Gewissenhaftigkeit assoziiert

03401 KE1, S.193ff

Gerichtete Zusammenhangshypothesen spezifizieren dagegen die Richtung der Assoziation, z.B. Das Alter hängt negativ mit der durchschnittlichen Internetnutungszeit zusammen oder anders formuliert: Höheres Alter geht mit niedrigerer Internetnutzung einher. Die Richtung des Zusammenhangs kann auch positiv formuliert werden, in unserem Fall würde die Hypothese dann lauten: Höheres Alter geht mit höherer Internetnutzung einher.

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47
Q

Welche Aussagen zur Faktorenanalyse sind richtig?

A In einer Faktorenanalyse werden viele miteinander korrelierende Variablen auf wenige, in der Regel voneinander unabhängige Faktoren reduziert.
B In einem Faktor werden mehrere Messungen zu einem Wert aggregiert; dies führt zu einer höheren Objektivität der Messungen.
C Ladungen geben an, wie gut eine Variable zu einem Faktor passt .
D In einer explorativen Faktorenanalyse wird geprüft, ob eine bestimmte Faktorenstruktur auch in anderen Stichproben mit den gegebenen Variablen gilt.
E Markiervariablen werden zur inhaltlichen Interpretation eines Faktors herangezogen.

03401 KE1, S.206-207

A

A In einer Faktorenanalyse werden viele miteinander korrelierende Variablen auf wenige, in der Regel voneinander unabhängige Faktoren reduziert.
C Ladungen geben an, wie gut eine Variable zu einem Faktor passt.
E Markiervariablen werden zur inhaltlichen Interpretation eines Faktors herangezogen.

03401 KE1, S.206-207

Um statistisch feststellen zu können, was „irgendwie dasgleiche“ sein könnte, ist die Durchführung einer explorativen Faktorenanalyse indiziert. Die mit einer Faktorenanalyse verbundene Hypothese ist, dass sich die wechselseitigen Zusammenhänge vieler beobachteter bzw. gemessener Variablen durch wenige, in der Regel voneinander unabhängige (orthogonale) Faktoren bzw. Dimensionen erklären lassen. Viele miteinander korrelierende Variablen werden somit auf wenige, voneinander unabhängige Faktoren reduziert; die Faktoren werden auch als latente Variablen bezeichnet – und als hypothetische Konstrukte, wenn sie inhaltlich sinvoll sind. […]

In der Faktorenanalyse werden Variablen anhand ihrer korrelativen Beziehungen in voneinander unabhängige Gruppen klassifiziert. Bestimmte Indexzahlen, sogenannte Ladungen, geben an, wie gut eine Variable zu einer Variablengruppe bzw. einem Faktor passt. Vereinfacht ausgedrückt sind Ladungen die Korrelationen einer einzelnen Variable (eines Items) mit einem Faktor. Je höher eine Variable/ein Item auf einem Faktor lädt, umso besser passt sie zu bzw. repräsentiert sie diesen Faktor. Diejenigen Items, die am höchsten auf einem Faktor laden, werden Markiervariablen genannt und zur Interpretation des Faktors herangezogen, also um inhaltlich auszudrücken, was ein Faktor erfasst. […]

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48
Q

In einer experimentellen Untersuchung werden die Effekte von zwei Trainingsprogrammen A und B zur Verbesserung der Studierfähigkeit bei jeweils 50 Probanden pro Training untersucht. Es resultiert eine signifikant höhere durchschnittliche Verbesserung der Studierfähigkeit im Trainingsprogramm A im Vergleich zu Trainingsprogramm B. Welche der nachfolgenden Konstellationen können bei diesem Durchschnittseffekt auf der Ebene der Einzelfälle in den beiden Trainingsprogrammen auftreten.

A Alle Probanden, die am Trainingsprogramm A teilgenommen haben profitieren weniger von diesem Training als die Probanden, die am Trainingsprogramm B teilgenommen haben
B Alle Probanden, die am Trainingsprogramm A teilgenommen haben, profitieren deutlicher von diesem Training als die Personen, die am Trainingsprogramm B teilgenommen haben
C Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren deutlich, andere Probanden im Trainingsprogramm A profitieren weniger deutlich, der Durchschnittseffekt ist insgesamt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
D Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren sehr stark, bei anderen Probanden im Trainingsprogramm A verringert sich die Studierfähigkeit nach dem Training, insgesamt ist der Durchschnittseffekt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
E Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren sehr stark, bei anderen Probanden im Trainingsprogramm A verringert sich die Studierfähigkeit nach dem Training, insgesamt ist der Durchschnittseffekt genauso hoch wie bei den Probanden im Trainingsprogramm B

03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 4-5

A

B Alle Probanden, die am Trainingsprogramm A teilgenommen haben, profitieren deutlicher von diesem Training als die Personen, die am Trainingsprogramm B teilgenommen haben
C Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren deutlich, andere Probanden im Trainingsprogramm A profitieren weniger deutlich, der Durchschnittseffekt ist insgesamt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B
D Einige Probanden im Trainingsprogramm A profitieren sehr stark, bei anderen Probanden im Trainingsprogramm A verringert sich die Studierfähigkeit nach dem Training, insgesamt ist der Durchschnittseffekt aber höher als bei den Probanden im Trainingsprogramm B

03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 4-5

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49
Q

Die falsche und ungerechtfertigte „Idiographisierung“ von Befunden über Zusammenhänge auf Aggregatsebene wird bezeichnet als…

A Mittelwertsfalle 
B Korrelationsfalle 
C Aggregatsfalle 
D Idiographische Falle 
E Nomothetische Falle

03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folie 6

A

B Korrelationsfalle

03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folie 6

Korrelationsfalle: ungerechtfertigte und falsche „Idiographisierung“ von Befunden über Zusammenhänge auf Aggregatsebene; Beispiel: Intelligenz korreliert positiv (z.B. r = .50) mit Studienerfolg

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50
Q

Welche Aussagen zur Q-Korrelation sind richtig?

A Die Q-Korrelation quantifiziert den Zusammenhang zwischen mehreren Merkmalen innerhalb einer Person
B Die Q-Korrelation ermittelt das „Verharren“ von Personen auf denselben relativen Positionen innerhalb einer Gruppe über die Zeit
C Die Q-Korrelation quantifiziert, inwieweit die Rangordnung von mehreren Personen einer Stichprobe in Bezug auf ein Merkmal über die Zeit gleich bleibt oder sich verändert
D Die Q-Korrelation ermittelt die Stabilität bzw. Veränderung der relativen Positionen von Merkmalen innerhalb eines individuellen Variablen-Profils
E Keine der Aussagen A – D ist richtig

03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 12-13

A

A Die Q-Korrelation quantifiziert den Zusammenhang zwischen mehreren Merkmalen innerhalb einer Person
D Die Q-Korrelation ermittelt die Stabilität bzw. Veränderung der relativen Positionen von Merkmalen innerhalb eines individuellen Variablen-Profils

03401 KE1, Vorlesung “Einzelfallstudien und Komparationsforschung” Folien 12-13

Idiographische Methode der Datenanalyse.

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51
Q

Welche Aussagen zum Thema Täuschung in psychologischen Studien sind richtig?

A Täuschung von Probanden kann bei bestimmten Fragestellungen aus theoretischen Gründen notwendig sein
B Täuschungsmanöver dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie sich durch den voraussichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen
C Probanden werden über eine Täuschung nach einem Versuch durch den informed consent aufgeklärt
D Die Aufklärung eines Probanden über ein Täuschungsmanöver muss am Ende eines Versuchs erfolgen
E Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen

03401 KE1, S.222-223

A

B Täuschungsmanöver dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie sich durch den voraussichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen
E Täuschung kann durch sogenannte Stooges erfolgen

03401 KE1, S.222-223

Grundsatz 8 der forschungsbezogenen ethischen Richtlinien stellt klar, dass solche Täuschungsmanöver nur dann infrage kommen, wenn sie sich durch den voraus sichtlichen Erkenntnisgewinn rechtfertigen lassen und keine alternativen methodischen Vorgehensweisen ohne Täuschung zur Verfügung stehen.
[…] Pseudo-Versuchspersonen, im Englischen „Stooges“, sind Mitarbeiter des Versuchsleiters, die gegenüber den echten Probanden als weitere Probanden ausgegeben werden, mit denen sie in Interaktion treten. […]
In der Regel sollte die Aufklärung der Probanden, das „Debriefing“, am Ende des jeweiligen Versuchs erfolgen, spätestens aber am Ende der gesamten Datenerhebung. […]

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52
Q

Im Folgenden finden Sie verschiedene Bezeichnungen einzelner Phasen von Entwicklungsprozessen. Darunter sind fünf Bezeichnungen, die Thomas KUHN zur Charakterisierung von 5 Phasen der Entwicklung neuer Paradigmen in den Naturwissenschaften unterscheidet.

Tragen Sie die Nummern der 5 Phasen des Konzeptes von T. KUHN in jener Reihenfolge in das Lösungsfeld ein, in der diese in Kuhns Konzeption der Entwicklung von neuen Paradigmen auftreten

(1) die revolutionäre Phase
(2) die posttraumatische Phase
(3) die praxisorientierte Analysephase
(4) die irrationale Entwicklungsphase
(5) die krisenhafte Paradigmenphase
(6) die Phase alternativer Theorien
(7) die vorparadigmatische Phase
(8) die Systematisierungsphase

03401 KE1, S.57-59

A

(7) die vorparadigmatische Phase
(8) die Systematisierungsphase
(5) die krisenhafte Paradigmenphase
(6) die Phase alternativer Theorien
(1) die revolutionäre Phase

03401 KE1, S.57-59

Die erste Phase ist nach Kuhn nicht die der normalen Wissenschaft, sondern die sogenannte prä- oder vorparadigmatische Phase, in der noch nach einem Paradigma gesucht wird und noch nicht von einer scientific community gesprochen werden kann, da Forschung hier eher als Einzelaktivität betrieben wird. […]

Die zweite Phase ist die der normalen Wissenschaft. Normale Wissenschaft kann auf zwei Arten entstehen: Entweder im Gefolge wissenschaftlicher Revolutionen (s.u.) oder eben durch den Übergang von der Proto-Wissenschaft zur normalen Wissenschaft. […]

Die dritte Phase kann als Krise bezeichnet werden. Das Paradigma erweist sich als unbrauchbar, um wichtige Rätsel zu lösen. Es werden zunächst hier und da Modifikationen am Paradigma angebracht, um es aufrecht erhalten zu können.

In einer vierten, zeitlich möglicherweise schon parallel verlaufenden Phase taucht ein sog. Theorieanwärter auf. Unzufrieden mit den ad hoc-Modifikationen der Theorie suchen einzelne Wissenschaftler oder Wissenschaftlergruppen nach neueren Theorien, die in der Lage sind, sogenannte Anomalien, also Erscheinungen, die mit dem bisherigen Paradigma unvereinbar waren, zu erklären.

Krise des alten Paradigmas und Anwärter einer neuen Theorie ermöglichen in der fünften Phase die wissenschaftliche Revolution.

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53
Q

Im Folgenden finden Sie die einzelnen Schritte aus dem Ablauf einer empirischen Untersuchung ungeordnet untereinander aufgelistet. Es handelt sich um eine Feldstudie ohne Interventionsmaßnahme(n).

Tragen Sie nun die Nummern der einzelnen Schritte in jener Reihenfolge in das Lösungsfeld ein, in der diese Schritte bei einer empirischen Untersuchung durchgeführt werden (linksbündig eintragen):

(1) Codierung der Daten
(2) Deskriptive Auswertung
(3) Durchführung der Untersuchung: Erhebung der Daten
(4) Interpretation der Ergebnisse
(5) Entwicklung des Designs der Untersuchung
(6) Hypothese bzw. Fragestellung
(7) Rückblick und Ausblick
(8) Fehler- und Plausibilitätsprüfung

03401 KE1, S.102

A

(6) Hypothese bzw. Fragestellung
(5) Entwicklung des Designs der Untersuchung
(3) Durchführung der Untersuchung: Erhebung der Daten
(1) Codierung der Daten
(8) Fehler- und Plausibilitätsprüfung
(2) Deskriptive Auswertung
(4) Interpretation der Ergebnisse
(7) Rückblick und Ausblick

03401 KE1, S.102

Der Ablauf einer empirischen Untersuchung wird in den verschiedenen Methodenlehrbüchern in unterschiedlich viele Phasen gegliedert. Wir unterscheiden bei unserer Darstellung des Ablaufs die folgenden 7 idealtypischen Phasen einer empirischen Untersuchung:

  1. Wahl einer Forschungsfragestellung
  2. Theoretische Einbettung und Ableitung von Hypothesen
  3. Operationalisierung und Untersuchungsplanung
  4. Durchführung der Untersuchung und Datenerhebung
  5. Datenaufbereitung und Datenanalyse
  6. Interpretation und Diskussion
  7. Präsentation und Publikation

Die in den Phasen 6 und 7 interpretierten und publizierten Ergebnisse einer empirischen Untersuchung können mehr oder weniger deutliche Auswirkungen auf die Theorie haben, deren Ausgangspunkt die Studie war.

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54
Q

Welche Aussagen zur Psychologiegeschichte sind zutreffend?

A Psychologiegeschichte dient als Basis für die kritische Betrachtung und Bewertung von aktuellen Trends und Fortschritten in der psychologischen Wissenschaft.
B Mit Hilfe der Psychologiegeschichte kann gezeigt werden, welche Ansätze und Denkweisen für die modernen Forschungsfragen relevant oder irrelevant sind.
C Eine der Funktionen der Psychologiegeschichte besteht darin, die eindeutigen Fortschritte der psychologischen Wissenschaft festzulegen, auf Grund derer neuere Forschungspraxen etabliert werden können.
D Psychologiegeschichte zielt darauf ab, den historischen Verlauf des psychologischen Fortschritts als einheitlich und kontinuierlich darzustellen.
E Eines der primären Ziele der Psychologiegeschichte besteht darin, die begrifflichen und theoretischen Meinungsdivergenzen herauszuarbeiten.

03400 KE2, S.7-9

A

A Psychologiegeschichte dient als Basis für die kritische Betrachtung und Bewertung von aktuellen Trends und Fortschritten in der psychologischen Wissenschaft.
E Eines der primären Ziele der Psychologiegeschichte besteht darin, die begrifflichen und theoretischen Meinungsdivergenzen herauszuarbeiten.

03400 KE2, S.7-9

Falsche Alternative(n):
B: Psychologiegeschichte hat eine kritische Funktion und ist darauf orientiert, „…die meist verborgenen Voraussetzungen psychologischer Theorien, Annahmen und Forschungen herauszuarbeiten“ (vgl. Studienbrief 3400, S.7). Die Psychologiegeschichte ist nicht darauf ausgerichtet, die Relevanz der Ansätze und Denkweisen für moderne Forschungsfragen festzulegen.
C: Der Begriff „Fortschritt“ wird aus der geschichtlichen Perspektive als problematisch betrachtet, da „…er eine kontinuierliche Verbesserung der wissenschaftlichen Teilerkenntnisse“ (vgl. Studienbrief 3400, S.8) suggeriert.
D: Es ist allgemein problematisch die Geschichte der Psychologie als einheitlich und kontinuierlich darzustellen (vgl. Studienbrief 3400, S.8).

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55
Q

Welche Aussagen zu den Typen und Methoden der Psychologiegeschichte sind vollständig richtig?

A Es werden drei Typen der Psychologiegeschichte unterschieden.
B In der Problemgeschichte geht es darum, die politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Bindungen und Bedingungen psychologischer Forschung herauszustellen.
C In der Problemgeschichte steht die chronologische Betrachtung einer Idee sowie damit zusammenhängender Begriffe, Methoden und Forschungspraxen im Vordergrund.
D Die Historische Psychologie ist eng mit der Mentalitätsgeschichte verbunden.
E In der Ideengeschichte dominiert der chronologische Gesichtspunkt.

03400 KE2, S.10-13

A

D Die Historische Psychologie ist eng mit der Mentalitätsgeschichte verbunden.
E In der Ideengeschichte dominiert der chronologische Gesichtspunkt.

03400 KE2, S.10-13

Falsche Alternative(n):
A: Nach Lück gibt es vier Typen der Psychologiegeschichte „Geschichte großer Männer“, „Ideengeschichte“, „Problemgeschichte“ und „Sozialgeschichte“ (vgl. Studienbrief 3400, S.10).
B: Aufgelistet sind die Funktionen der Sozialgeschichte (vgl. Studienbrief 3400, S.12-13).
C: In der Problemgeschichte steht die chronologische Betrachtung nicht einer Idee sondern eines Problems, das mehrere Begriffe oder Theorien umfassen kann (vgl. Studienbrief 3400, S.12).

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56
Q

Welche Aussagen zur Phänomenologischen Psychologie sind richtig?

A Die Phänomenologische Psychologie unterscheidet kritisch zwischen dem, was in der Erfahrung gegeben ist und dem, was wir als Voraussetzungen, Vorurteile und Hypothesen mit in die Untersuchungsfrage einbringen.
B Phänomene kennzeichnet ein ungebrochener Ich-Welt-Zusammenhang.
C Die Introspektion war die Hauptmethode der Phänomenologischen Psychologie.
D Die grundlegenden Daten der Psychologie umfassen das in der Erfahrung Gegebene.
E Die phänomenologische Psychologie weist den Eleatischen Grundsatz zurück.

03400 KE2, S.140ff

A

A Die Phänomenologische Psychologie unterscheidet kritisch zwischen dem, was in der Erfahrung gegeben ist und dem, was wir als Voraussetzungen, Vorurteile und Hypothesen mit in die Untersuchungsfrage einbringen.
B Phänomene kennzeichnet ein ungebrochener Ich-Welt-Zusammenhang.
D Die grundlegenden Daten der Psychologie umfassen das in der Erfahrung Gegebene.
E Die phänomenologische Psychologie weist den Eleatischen Grundsatz zurück.

03400 KE2, S.140ff

Der Eleastische Grundsatz:
“Das schlussfolgernde Denken ist unfehlbarer Richter über Sein und Nichtsein. Nichts unmittelbar Gegebenes darf ohne weiteres als wirklich hingenommen, alles muß erst ‚begründet’ werden. Nur das Erklärbare ist wirklich. Was man nicht in widerspruchsfreie Aussagen fassen kann, das gibt es nicht. (Daß der Widerspruch durch Mängel der Begriffe verursacht sein könnte, steht außerhalb jeder Erörterung).”

Falsche Alternative:
C: Introspektion war eine Methode der Bewusstseinspsychologie.

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57
Q

Welche der nachfolgenden Annahmen treffen auf den Neobehaviorismus zu?

A Der Organismus wird als black box betrachtet.
B Hypothetische Konstrukte (z.B. Gedanken oder Emotionen) werden im Sinne von intervenierenden Variablen in das Stimulus-Response-Schema aufgenommen.
C Innere Reize und innere Reaktionen übernehmen eine vermittelnde Funktion zwischen äußeren Reizen und äußeren Reaktionen.
D Im Neobehaviorismus dominiert die Annahme, dass der Mensch durch Umwelteinflüsse völlig determiniert ist.
E Im Anschluss an die Kritik seitens der Gestalttheorie wird im Neobehaviorismus der Annahme mehr Aufmerksamkeit geschenkt, dass sich Verhalten additiv aus Verhaltenseinheiten zusammensetzt.

03400 KE2, S.106-109

A

B Hypothetische Konstrukte (z.B. Gedanken oder Emotionen) werden im Sinne von intervenierenden Variablen in das Stimulus-Response-Schema aufgenommen.
C Innere Reize und innere Reaktionen übernehmen eine vermittelnde Funktion zwischen äußeren Reizen und äußeren Reaktionen.

03400 KE2, S.106-109

Falsche Alternative(n):
A: Diese Annahme wird nur im klassischen Behaviorismus vertreten.
D: Diese Annahme wird nur im klassischen Behaviorismus vertreten.
E: Die Annahme, dass sich Verhalten additiv aus Verhaltenseinheiten zusammensetzt (Kritik am Elementarismus) wird seitens der Gestalttheorie kritisiert. Dieser Annahme soll nicht mehr sondern weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden (vgl. Studienbrief 3400 S. 107).

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58
Q

Welche Aussagen zum Schema-Konzept sind richtig?

A Schemata sind abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren.
B Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt.
C Es werden solche Schemata aktiviert, die mit den gegenwärtigen Stimulusbedingungen am besten übereinstimmen.
D Schemata sind hierarchisch organisiert.
E Die hierarchische Organisation von Schemata ist mit dem Vorteil einer schnelleren Informationsverarbeitung verbunden.

03400 KE2, Vorlesung “Das kognitionswissenschaftliche Paradigma”

A

A Schemata sind abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren.
B Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt.
C Es werden solche Schemata aktiviert, die mit den gegenwärtigen Stimulusbedingungen am besten übereinstimmen.
D Schemata sind hierarchisch organisiert.
E Die hierarchische Organisation von Schemata ist mit dem Vorteil einer schnelleren Informationsverarbeitung verbunden.

03400 KE2, Vorlesung “Das kognitionswissenschaftliche Paradigma”

Schemata: abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren

Kategorie: Klasse von Stimuli mit bestimmten gleichen Merkmalen

Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt <- Ausbreitung der Aktivierung auf andere Schemata.

Zusammenfassung der Verarbeitungsprozesse:
• Das informationsverarbeitende System (menschlicher Geist, Computerprogramm) umfasst aktivierbare Konzepte/Schemata, die bestimmte Stimulusgebiete repräsentieren
• Die Schemata übertragen ihre Aktivierungen auf andere, potentiell relevante Schemata
• Es werden einige Schemata ausgewählt, die mit den gegenwärtigen Stimulusbedingungen am besten übereinstimmen
• Das System macht vor dem Hintergrund der ausgewählten Schemata Folgerungen über das Stimulusgebiet

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59
Q

Welche der nachfolgenden Aussagen zur Sprache spiegeln Auffassungen des sozialen Konstruktivismus wider?

A Die Bedeutung der Sprache kommt erst innerhalb der sozialen Interaktion zustande.
B Beim Vollzug performativer Sprechakte werden (neue) Tatsachen in die Welt geschaffen.
C Performative Sprechakte dienen zur Beschreibung der Welt.
D Die Bedeutung und Funktionen von Sprache werden in sogenannten „Sprachspielen“ festgelegt.
E Die Begriffe, durch die wir uns selbst und die Welt beschreiben, sind soziale Artefakte, die Menschen vor ihrem historischen und kulturellen Hintergrund über die Zeit entwickelt haben.

03400 KE2, S.127-128

A

A Die Bedeutung der Sprache kommt erst innerhalb der sozialen Interaktion zustande.
B Beim Vollzug performativer Sprechakte werden (neue) Tatsachen in die Welt geschaffen.
D Die Bedeutung und Funktionen von Sprache werden in sogenannten „Sprachspielen“ festgelegt.
E Die Begriffe, durch die wir uns selbst und die Welt beschreiben, sind soziale Artefakte, die Menschen vor ihrem historischen und kulturellen Hintergrund über die Zeit entwickelt haben.

03400 KE2, S.127-128

[…] Sprache als Form sozialen Handelns und nicht (nur) als Instrument zur Beschreibung und symbolischen Abbildung der Welt verstanden werden muss. Sprache gewinnt erst innerhalb sozialer Interaktionen an Bedeutung, wenn sich Personen in der Sprache abstimmen. […]

[…] Sprache als Form sozialen Handelns wird z.B. in folgenden, sogenannten performativen Sprechakten deutlich: „Ich taufe Dich auf den Namen Peter“, „Sie dürfen hier nicht rauchen“. In beiden Fällen wird durch Sprache etwas getan; im ersten Fall eine Taufe und eine Namenszuweisung vollzogen, im zweiten Fall wird etwas verboten. Auf den ersten Blick mag die Sprechakttheorie trivial erscheinen; brisant ist aber die damit verbundene Implikation, nach der beim Vollzug performativer Sprechakte, also schlicht beim Aussprechen, (neue) Tatsachen in die Welt geschaffen werden. […]

Falsche Alternative:
C: Durch performative Sprechakte wird die soziale Handlungsfunktion der Sprache sichtbar. Mittels performativer Sprechakte wird etwas getan, z.B., wie es in der Antwortalternative B steht, neue Tatsachen in die Welt geschaffen (vgl. Studienbrief 3400, S.128). Daher stehen die Antwortalternativen C und B im Widerspruch zu einander.

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60
Q

Welche englisch- und deutschsprachigen Bezeichnungen für die Big Five-Faktoren sind richtig? (Hinweis: Anzukreuzen sind die vollständig richtigen Antwortalternativen!)

A Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism
B Extraversion, Introversion, Offenheit für Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit
C Neurotizismus, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit
D Impulsivität, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Intelligenz
E Openness, Extraversion, Activity, Conscientiousness, Neuroticism

03400 KE1, S.86

A

A Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism
C Neurotizismus, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit

03400 KE1, S.86

Das Fünf-Faktorenmodell der Persönlichkeit:
Wenn Eigenschaften die Grundkonzepte der Persönlichkeitspsychologie sind, dann stellt sich die Frage, welche bzw. wie viele Eigenschaften man eigentlich braucht, um die Persönlichkeit zu beschreiben. Seit etwa 30 Jahren hat sich ein Eigenschaftsmodell durchgesetzt, das fünf breite Persönlichkeitsdimensionen, die sogenannten „Big Five“ umfasst. Bei den fünf Persönlichkeitsdimensionen handelt es sich um:

  • Neurotizismus (emotionale Labilität/Stabilität)
  • Extraversion
  • Offenheit für Erfahrung
  • Verträglichkeit
  • Gewissenhaftigkeit

Im Englischen bietet das Akronym OCEAN (Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism) eine Merkhilfe für die fünf Dimensionen

Falsche Alternativen:
B: Introversion gehört nicht zu der deutschsprachigen Bezeichnung für die Big Five-Faktoren
D: Impulsivität und Intelligenz gehören nicht zu der deutschsprachigen Bezeichnung für die Big Five-Faktoren
E: Activity gehört nicht zu den englischsprachigen Bezeichnungen für die Big Five-Faktoren.

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61
Q

In welchen Theorien bzw. Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie wird die biologisch-genetische Grundlage von Persönlichkeitsmerkmalen betont?

A In eigenschaftsbezogenen Ansätzen
B In verhaltensbezogenen Ansätzen
C In phänomenologischen Ansätzen
D In sozial-kognitiven Ansätzen
E In biografisch-narrativen Ansätzen

03400 KE1, S.90

A

A In eigenschaftsbezogenen Ansätzen

03400 KE1, S.90

Eigenschaftsbezogene und biologische Ansätze zielen darauf ab, überdauernde Merkmale zu identifizieren, mit denen man Unterschiede zwischen Personen beschreiben und erklären kann. Die meisten Eigenschaftstheorien gehen von einer biologisch-genetischen Grundlage von Eigenschaften aus (Hennig & Netter, 2005). In die Kategorie der Eigenschaftstheorien lassen sich auch die neuen evolutionspsychologischen Ansätze einordnen (vgl. Buss, 2004). Die Prämisse dieser Ansätze ist, dass Eigenschaften im Laufe der Menschheitsentwicklung als Folge von basalen Aufgaben wie Überleben und Reproduktion entstanden sind.

Falsche Alternative(n):
B: In verhaltensbezogenen Ansätzen werden situative Einflüsse auf das Verhalten sowie die Analyse des offen sichtbaren und beobachtbaren Verhaltens betont.
C: In phänomenologischen Ansätzen werden subjektive Wahrnehmungen und Interpretationen eines Individuums analysiert.
D: In sozial-kognitiven Ansätzen werden Prozesse der Informationsverarbeitung betont.
E: In biografisch-narrativen Ansätzen steht u.a. die genaue und wertneutrale Untersuchung des Individuums und seiner Welt im Mittelpunkt.

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62
Q

In welchen Theorien bzw. Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie wird unter anderem die freie Exploration als Königsweg eingesetzt?

A In eigenschaftsbezogenen Ansätzen 
B In psychodynamischen Ansätzen 
C In phänomenologischen Ansätzen 
D In sozial-kognitiven Ansätzen 
E In biografisch-narrativen Ansätzen

03400 KE1, S.91

A

E In biografisch-narrativen Ansätzen

03400 KE1, S.91

Biografisch-narrative Ansätze: Repräsentatives Beispiel ist der Ansatz der „Psychologischen Biografik“ von Thomae (1996). Thomae fordert die möglichst genaue und wertneutrale Untersuchung „des Individuums und seine Welt“. Dabei geht er von drei biografisch orientierten Zeiteinheiten aus: als kleinste Einheit die Episode, als mittlere den Tageslauf und als größte den Lebenslauf. Als einzig authentische Quellen des Persönlichkeitsforschers kommen nach Thomae nur das Verhalten und Erleben in ihrer unverbildeten Form infrage. Methodischer Königsweg ist daher für ihn die freie Exploration, eine nur wenig strukturierte Form des Interviews. Einen „natürlichen“ Zugang − und zwar über das Erzählen von Geschichten − wählen auch die neuen narrativen Ansätze. Danach sind wir von Natur aus alle Geschichtenerzähler. Um unsere heterogenen Erfahrungen zu bewältigen, ordnen wir unser Erleben durch Geschichten, die wir uns selbst und anderen erzählen (McAdams, 2001).

Falsche Alternative(n):
A: In eigenschaftsbezogenen Ansätzen werden individuumszentrierte und differentielle Methoden eingesetzt.
B: In psychodynamischen Ansätzen, z.B. in der Psychoanalyse, wird die Methode „freie Assoziation“ verwendet.
C: In phänomenologischen Ansätzen steht die subjektive Wirklichkeitsauffassung im Mittelpunkt.
D: In sozial-kognitiven Ansätzen werden informationsverarbeitende Prozesse analysiert.

Anmerkung: viele Studierende haben die Antwortalternative “B” als richtig angekreuzt. Diese Antwortalternative ist allerdings falsch, da in psychodynamischen Ansätzen die Methode der “freien Assoziation” verwendet wird und nicht die “freie Exploration”.

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63
Q

Welche psychologischen Tests und Verfahren gehören nach Brickenkamp zur Gruppe der psychometrischen Persönlichkeitstests?

A Schultests 
B Klinische Tests 
C Intelligenztests 
D Interessentests 
E Verbal-thematische Verfahren

03400 KE1, S.102-103

A

B Klinische Tests
D Interessentests

03400 KE1, S.102-103

Die breitere Verwendung des Testbegriffs korrespondiert mit einer gängigen Klassifikation psychologischer und pädagogischer Tests, die Rolf Brickenkamp seinem gleichnamigen Handbuch zugrunde gelegt hat. […]

Falsche Alternative(n):
A und C: Schultests und Intelligenztests gehören nach Brickenkamp zur Gruppe der Leistungstests.
E: Verbal-thematische Verfahren gehören nach Brickenkamp zur Gruppe der Persönlichkeitsentfaltungs-Verfahren.

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Q

Welche Merkmale treffen auf die Selektionsdiagnostik zu?

A Veränderung von Bedingungen
B Klinisch-psychologische Orientierung
C Erarbeitung von Empfehlungen für bestimmte Berufe
D Diagnostik als Messung
E Selektionsdiagnostik basiert auf verhaltensdiagnostischen Prinzipien

03400 KE1, S.98-99

A

C Erarbeitung von Empfehlungen für bestimmte Berufe
D Diagnostik als Messung

03400 KE1, S.98-99

Die Selektionsdiagnostik zielt im Rahmen personal-, organisations-, oder pädagogisch-psychologischer Aufgaben darauf ab, geeignete Personen oder Bedingungen auszuwählen (zu selegieren).

Falsche Alternative(n):  
A und B: sind Merkmale der Modifikationsdiagnostik.
E: Selektionsdiagnostik basiert auf dem Eigenschaftsmodell, Modifikationsdiagnostik bezieht sich auf verhaltensdiagnostische Prinzipien.
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65
Q

Welche Fehler der Alltagspsychologie werden durch wissenschaftliche Methoden minimiert?

A Denkfehler
B Schreibfehler
C Erinnerungsfehler
D Versuchsleiterfehler
E Lernfehler

03401 KE1, S.19-21

A

A Denkfehler
C Erinnerungsfehler

03401 KE1, S.19-21

Falsche Alternative(n):
Die in Antwortalternativen B, D und E genannten Phänomene sind keine Fehler der Alltagspsychologie, die mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden minimiert werden. Schreib- und Lernfehler können zwar zum Gegenstand der psychologischen Forschung werden, aber werden nicht im Zusammenhang mit alltagspsychologischen Fehlern erforscht.

Anmerkung: viele Studierende haben die Antwortalternative „D“ als richtig angekreuzt. Diese Antwortalternative ist falsch, da im Alltag keine psychologischen oder sonstigen Versuche durchgeführt werden, daher können keine Versuchsleiterfehler eintreten.

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66
Q

Welche der folgenden Positionen enthalten Hinweise zum Schutz von Theorien vor vorschnellen Falsifikationen?

A Der Falsifikationismus von Popper
B Der Konstruktivismus bei Holzkamp
C Die Konzeption wissenschaftlicher Revolutionen von Kuhn
D Die Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme von Lakatos
E Die Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme von Herrmann

03401 KE1, S.(Popper:)42ff, (Lakatos:)63, (Herrmann:)65ff, (Kuhn:)67, (Holzkamp:)79

A

B Der Konstruktivismus bei Holzkamp
D Die Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme von Lakatos

03401 KE1, S.(Popper:)42ff, (Lakatos:)63, (Herrmann:)65ff, (Kuhn:)67, (Holzkamp:)48

(Holzkamp:) Da nie mit letzter Sicherheit entscheidbar ist, ob eine Theorie fehlerhaft ist oder bei ihrer experimentellen Überprüfung Fehler gemacht wurden, kann man widersprechende empirische Ergebnisse mit entsprechender Phantasie und Kreativität immer irgendwelchen „Störquellen“ zuschreiben. Der Fachausdruck für dieses Verfahren ist „Exhaustion“ bzw. „exhaurieren“.
„Exhaustion“ bedeutet eigentlich „Ausschöpfung“: ausgeschöpft werden alle Möglichkeiten, eine Theorie oder Hypothese vor der Falsifikation zu retten. Durch das Verfahren der Exhaustion werden Theorien gegenüber der Realität, immunisiert: ihr Scheitern wird unmöglich.
Das „Exhaustions-Verfahren“ stellt ein wichtiges Prinzip im sog. „Konstruktivismus“ dar, den Holzkamp (1968; 1972) in Anlehnung an frühere Wissenschaftstheoretiker (vor allem Hugo Dingler, 1881-1954) neu formuliert hat.

(Lakatos:)Um neue Forschungsprogramme vor vorschnellen Falsifikationen zu schützen, trifft Lakatos die Unterscheidung von „negativer“ und „positiver Heuristik“. Negative Heuristiken beinhalten Regeln, die angeben, welche Forschungswege vermieden werden sollen. Positive Heuristiken beziehen sich im Gegensatz hierzu auf die Forschungswege, die beschritten werden sollen – wie man z.B. die „widerlegbaren Fassungen“ des Forschungsprogramms verändern und weiterentwickeln soll. Mit Hilfe der negativen Heuristiken wird gewissermaßen ein „harter Kern“ („hard core“) eines Forschungsprogramms festgelegt und tabuisiert. Dieser harte Kern wird mit einem „Schutzgürtel“ („protective belt“) von Hilfshypothesen umgeben, mit denen Falsifikationsversuche abgewehrt werden.

Falsche Alternative(n):
A: Abgesehen davon, dass das „Falsifikationsprinzip“ von Popper eingeführt wurde, hat Popper selbst keine Verfahren entwickelt, mit denen Theorien vor vorschnellen Falsifikationen geschützt werden könnten.
C: In der Konzeption wissenschaftlicher Revolutionen von Kuhn werden die Aspekte der vorschnellen Falsifikation von Theorien nicht betrachtet.
E: Hermann hat in seiner Konzeption wissenschaftlicher Forschungsprogramme keine direkten Annahmen über die Verfahren formuliert, mit denen Theorien vor vorschnellen Falsifikationen geschützt werden können. Allerdings kann die von ihm vorgenommene Unterscheidung zwischen Herangehensweisen an Forschungsfragen in Domain-Programmen und Quasi-Paradigmen einige indirekte Hinweise liefern, wie wissenschaftliche Theorien und Konzeptionen vor einer vorschnellen Falsifikation geschützt werden können. In dem Beispiel auf der Seite 66 des Studienbriefes wird erläutert, wie ein Forscher vorgehen kann, wenn sein Quasi-Paradigma in bestimmten Forschungsbereichen keine Anwendung findet. Dieser Forschungsbereich wird von dem Forscher ausgeklammert, aber er wird sein Quasi-Paradigma nicht aufgeben.

Anmerkung: Da die Antwortalternative „E“ relativ schwierig ist, haben wir allen Studierenden bei dieser Antwortalternative einen Punkt gutgeschrieben.

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67
Q

Welche der folgenden Aussagen treffen für eine Nominalskala zu?

A Unterschiedliche Werte zeigen quantitative Differenzen zwischen den Messobjekten an.
B Die Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen geschieht willkürlich.
C Merkmale, die auf dem Nominalskalen-Niveau gemessen werden können, werden auch als qualitative Variablen bezeichnet.
D Nominalskalierte Messwerte erlauben genaue Aussagen über Verhältnisse zwischen zwei Messobjekten.
E Aus nominalskalierten Werten darf kein Mittelwert errechnet werden.

03401 KE1, S.121

A

B Die Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen geschieht willkürlich.
C Merkmale, die auf dem Nominalskalen-Niveau gemessen werden können, werden auch als qualitative Variablen bezeichnet.
E Aus nominalskalierten Werten darf kein Mittelwert errechnet werden.

03401 KE1, S.121

Eine Nominalskala ordnet empirischen Objekten Zahlen gemäß der Äquivalenzrelation zu. Dabei wird lediglich die Gleichheit bzw. Ungleichheit von Objekten abgebildet. Um die Gleichheit oder Ungleichheit von Objekten abzubilden, braucht man nicht unbedingt Zahlen; es können auch andere unterscheidbare Symbole verwendet werden. Beispiele für nominalskalierbare Merkmale sind das Geschlecht oder Studienfächer sowie weitere kategorial vorliegende Entitäten, z.B. Nationalitäten, Parteien, Fernsehsender, klinisch-psychologische Störungsbilder etc. Da es nur darauf ankommt, die (Un)Gleichheit von Merkmalsausprägungen abzubilden, ist eine Nominalskala fast beliebig transformierbar; es sind sogenannte ein-eindeutige Transformationen möglich. Anstelle der oben vorgenommenen Zuordnung der Geschlechter mit 1 = männlich und 2 = weiblich, können auch beliebige andere Zahlen verwendet werden, solange sie sich unterscheiden, z.B. männlich = 3456 und weiblich = 7. Letzteres ist möglich, da es – wie betont – nur auf die Verschiedenheit der Zahlen ankommt; alle weiteren Assoziationen, die wir gewöhnlich mit den Zahlen 1 und 2 bzw. 3456 und 7 verbinden, z.B. 1 ist kleiner als 2, 2 ist doppelt so viel wie 1 bzw. 3456 ist viel größer als 7 führen auf Nominalskalenniveau zu sinnlosen Aussagen, weil männlich nicht kleiner oder halb so viel wie weiblich ist. Wie oben bereits erwähnt, macht es ebenso wenig Sinn, nominalskalierte Daten für Geschlechtszugehörigkeit zu mitteln, weil es kein mittleres Geschlecht gibt. Welche statistischen Operationen führen dann bei nominalskalierten Merkmalen überhaupt zu sinnvollen bzw. bedeutsamen Aussagen? Möglich und sinnvoll ist ein Abzählen der Häufigkeiten mit der bestimmte nominalskalisierte Merkmalsausprägungen in einer Stichprobe oder Grundgesamtheit vorkommen. So kann es bedeutsam sein festzustellen, wie viele Männer und wie viele Frauen ein bestimmtes Fach studieren, welches Studienfach an einer Universität am häufigsten belegt wird oder welche Partei in welcher Region die meisten Mitglieder hat. Eine damit zusammenhängende sinnvolle Statistik ist der Modus, das ist diejenige Merkmalsausprägung mit der größten Häufigkeit.

Falsche Alternativen:
A: Auf einer Nominalskala zeigen Werte keine quantitativen Differenzen zwischen den Messobjekten an sondern liefern ausschließlich Information über die Gleichheit oder Verschiedenheit von Merkmalsausprägungen.
D: Aussagen über Verhältnisse zwischen zwei Messobjekten sind erst ab Intervallskalenniveau möglich.

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68
Q

Welche der folgenden Merkmale werden auf Verhältnisskalen-Niveau gemessen?

A Konzentrationsfähigkeit
B verbale Intelligenz
C Bearbeitungsdauer einer Aufgabe
D die Anzahl gelöster Testaufgaben
E Reaktionszeit

03401 KE1, S.123

A

C Bearbeitungsdauer einer Aufgabe
E Reaktionszeit

03401 KE1, S.123

Neben (Un)Gleichheit, Rangordnung und Gleichheit von Differenzen sind Variablen auf Verhältnisskalen-Niveau durch einen sinnvollen Nullpunkt gekennzeichnet. Beispiele für verhältnisskalierte Variablen sind Zeitmaße und das Einkommen, aber auch andere physikalische Merkmale, wie z.B. das Gewicht und Längenmaße. In psychologischen Studien werden mitunter Reaktionszeiten gemessen, die Probanden benötigen, um auf einen Reiz zu reagieren. Wenn ein Proband A 50 ms und ein anderer Proband B 100 ms braucht, um nach Darbietung eines Reizes eine Taste zu drücken (Reaktion), dann ist die Aussage „B braucht doppelt so lang wie A“ möglich und sinnvoll. Auf Verhältnisskalen-Niveau sind also – wie der Name schon sagt – Aussagen über Verhältnisse (n-mal so groß/klein; schnell/langsam etc.) von Merkmalsausprägungen möglich. Verhältnisskalierte Daten können ähnlichkeitsstransformiert werden und es sind alle statistischen Verfahren anwendbar, die bereits auf Intervallskalen-Niveau möglich sind.

Falsche Alternativen:
A und B: Konzentrationsfähigkeit und verbale Intelligenz werden auf einer Intervallskala gemessen.
D: Bei der Bearbeitungsdauer einer Aufgabe ist sowohl ein natürlicher Nullpunkt als auch eine Maßeinheit festgelegt, daher wird die Bearbeitungsdauer einer Aufgabe auf einer Absolutskala gemessen.

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69
Q

Welche Aussagen zu den Testgütekriterien sind vollständig richtig?

A Die prädiktive Validität eines Tests kennzeichnet das Ausmaß, in dem die Items den intendierten Konstruktbereich inhaltlich abbilden.
B Die drei Aspekte der Objektivität eines Tests beziehen sich auf Planung, Durchführung und Auswertung.
C Die Reliabilität eines Tests kennzeichnet die Messgenauigkeit, unabhängig davon, ob der Test misst, was er messen soll.
D Die Reliabilität eines Tests kann erhöht werden, wenn die Versuchspersonen sehr genau darauf achten, bei allen Testungen exakt dieselben Antworten zu geben.
E Die Reliabilität eines Tests kann unter anderem mit Hilfe der Test-Retest-Methode bestimmt werden.

03401 KE1, S.124-130

A

C Die Reliabilität eines Tests kennzeichnet die Messgenauigkeit, unabhängig davon, ob der Test misst, was er messen soll.
E Die Reliabilität eines Tests kann unter anderem mit Hilfe der Test-Retest-Methode bestimmt werden.

03401 KE1, S.124-130

Die Reliabilität eines Tests kennzeichnet die Messgenauigkeit, unabhängig davon was inhaltlich gemessen wird, also unabhängig von der Frage, ob mit einem Test tatsächlich das gemessen wird, was gemessen werden soll (z.B. Intelligenz). In der Einführung zu diesem Unterabschnitt wurde angedeutet, dass ein Test mehrere Aufgaben bzw. Items (Feststellungen, denen der Proband auf einer mehrstufigen Antwortskala zustimmen soll) umfasst, die dann zu einem Gesamtscore aggregiert werden, etwa durch Summierung oder Mittelung der Einzelmessungen. Die Erfassung eines latenten Konstrukts wie z.B. Intelligenz mit Hilfe von mehreren Aufgaben zielt auf eine Erhöhung der Messgenauigkeit ab (vgl. hierzu Rushton, Brainerd & Pressley, 1983). Wenn etwa die mathematische Intelligenz eines Probanden erfasst werden soll, dann wird dies genauer möglich sein, wenn unser Proband nicht nur eine einzige Mathematikaufgabe löst, sondern mehrere. Bei der Lösung einer einzigen Aufgabe können viele Zufalls- und Störquellen (vorübergehender Lärm, Konzentrationsschwächen etc.) das Ergebnis beeinträchtigen. Gemäß der klassischen Testtheorie mitteln sich solche Fehler aus, wenn mehrere Messungen desselben Konstrukts durchgeführt werden (formal: die Summe aller Fehlereinflüsse ist Null). Insofern geht eine hohe Messgenauigkeit immer auch mit einem niedrigen Ausmaß an Messfehlern einher.

Falsche Alternativen:
A: In der Antwortalternative handelt es sich um Inhaltsvalidität.
B: Die drei Aspekte der Objektivität eines Tests beziehen sich auf Interpretation (keine Planung), Durchführung und Auswertung.
D: Absurde Antwortalternative; Vpn. Könnten nur dann exakt dieselben Antworten geben, wenn sie ein Kopie des ersten Tests vor sich hätten.

70
Q

Welche der folgenden Komponenten beinhaltet die dritte Phase einer empirischen Untersuchung („Aufbereitung und Auswertung der Daten“)?

A Auswahl von Erhebungsinstrumenten
B Erhebung von Daten
C Codierung von Daten
D Deskriptive Auswertung
E Statistische Analyse von Daten

03401 KE1, S.110-113

A

C Codierung von Daten
D Deskriptive Auswertung
E Statistische Analyse von Daten

03401 KE1, S.110-113

Falsche Alternativen:
A und B: Die Schritte “Auswahl von Erhebungsinstrumenten” und “Erhebung von Daten” gehören zur zweiten Phase einer empirischen Untersuchung (“Planung und Durchführung der Untersuchung”).

71
Q

Welche der folgenden Aussagen zur Analyse kausaler Prozesse sind zutreffend?

A Es werden zwei Typen von Kausalrelationen unterschieden.
B Bei den Kausalrelationen handelt es sich primär um positive lineare Zusammenhänge zwischen Veränderungen in quantitativen Variablen X1 und X2.
C Bei der Analyse kausaler Relationen ist es wichtig zwischen quantitativen und qualitativen Variablen zu unterscheiden.
D Kausalrelationen zwischen quantitativen Variablen erlauben es abzuschätzen, wie stark Variable X beeinflusst werden muss, um eine bestimmte Änderung in der kausal abhängigen Variable Y hervorzurufen.
E In der Fragestellung „Ab welcher Verringerung der Arbeitszufriedenheit sucht eine Person nach einem neuen Arbeitsplatz?“ handelt es sich um eine Kausalrelationen zwischen qualitativen Variablen.

03401 KE1, aus Kursumfang entfernt

A

C Bei der Analyse kausaler Relationen ist es wichtig zwischen quantitativen und qualitativen Variablen zu unterscheiden.
D Kausalrelationen zwischen quantitativen Variablen erlauben es abzuschätzen, wie stark Variable X beeinflusst werden muss, um eine bestimmte Änderung in der kausal abhängigen Variable Y hervorzurufen.

03401 KE1, aus Kursumfang entfernt

(S.202) […] qualitative (z. B. Geschlecht, Schichtzugehörigkeit) oder quantitative (z.B. Ausprägungen eines Persönlichkeitsmerkmals) Variable […]

Falsche Alternativen:
A: es werden vier Typen von Kausalrelationen unterschieden.
B: Bei dieser Antwortalternative ist die Formulierung „handelt es sich primär um“ generell falsch, da Kausalrelationen auch negative Zusammenhänge und Zusammenhänge zwischen qualitativen Variablen betreffen können.
E: In der Beispielsfrage sind quantitative Variablen genannt.

72
Q

Welcher Effekt wird als soziale Erwünschtheit bezeichnet?

A Der Effekt von Erwartungen der Teilnehmer, mit erfundenen Antworten eher eine mögliche soziale Ablehnung vermeiden zu können als mit korrekten Antworten.
B Der Einfluss, den das verbale und nonverbale Verhalten eines Versuchsleiters auf das Verhalten der Versuchspersonen während der psychologischen Untersuchung ausüben kann.
C Der Effekt, den die Erwartungen der Versuchspersonen in Bezug auf das Verhalten des Versuchsleiters auf den Verlauf des Experimentes haben.
D Der Effekt von Erwartungen, die Versuchpersonen meinen durch die Instruktion des Versuchsleiters signalisiert zu bekommen.
E Der Einfluss, den die Tendenz der Versuchspersonen, sich möglichst in einer vom Versuchsleiter erwarteten Weise zu verhalten, auf den Verlauf des Experimentes hat.

03401 KE1

A

A Der Effekt von Erwartungen der Teilnehmer, mit erfundenen Antworten eher eine mögliche soziale Ablehnung vermeiden zu können als mit korrekten Antworten.
E Der Einfluss, den die Tendenz der Versuchspersonen, sich möglichst in einer vom Versuchsleiter erwarteten Weise zu verhalten, auf den Verlauf des Experimentes hat.

03401 KE1

(S.47) […] im Sinne „sozialer Erwünschtheit“ verhalten hätten: Sie hätten angenommen, der Untersuchungsleiter erwarte von ihnen das Anhören opponierender Meinungen […]

Falsche Alternativen:
B und D: Hier werden die Erwartungsphänomene beschreiben, die zum Versuchsleitereffekt gehören.
C: Hier werden Verhaltensweisen von Versuchspersonen beschrieben, die keinem der bekannten Effekten zugeordnet werden könnten.

73
Q

Welche der folgenden Faktoren wurden in den ersten Experimenten von Milgram zur Gehorsamsbereitschaft 1960 systematisch durch den Versuchsleiter variiert?

A Das Alter des „Opfers“.
B Das Geschlecht der „Schüler“ (Versuchspersonen).
C Die verbale Rückkopplung (Schüler gibt Stöhnen und Hilferufe) zwischen „Schüler“ und „Opfer“.
D Die Anwesenheit anderer Versuchspersonen im Untersuchungsraum.
E Die räumliche Distanz bzw. Trennung zwischen „Schüler“ und „Opfer“.

03401 KE1, S.171-173

A

C Die verbale Rückkopplung (Schüler gibt Stöhnen und Hilferufe) zwischen „Schüler“ und „Opfer“.
E Die räumliche Distanz bzw. Trennung zwischen „Schüler“ und „Opfer“.

03401 KE1, S.171-173

Bei den sog. “Standardexperimenten” von Milgram bestanden folgende, systematisch variierte räumliche Konstellationen zwischen den drei beteiligten Personen – womit im Grunde vier verschiedene Versuchsbedingungen generiert wurden, deren Resultate miteinander verglichen werden können (vgl. Tab. 7-2):
Exp. 1: VL und VP gemeinsam in einem Raum, „Schüler“ unsichtbar, kein verbales Feedback (vergleichbar einer Kontrollgruppe)
Exp. 2: wie bei Exp. 1, „Schüler“ bleibt unsichtbar, gibt aber Stöhnen, Hilferufe etc. von sich (vergleichbar einer Experimentalgruppe)
Exp. 3: VL und VP in einem Raum gemeinsam mit dem „Schüler“, der um Abbruch bittet etc. (vergleichbar einer Kontrollgruppe)
Exp. 4: wie bei Exp. 3, aber die VP muss dem „Schüler“ die Hand auf „Elektroplatte“ legen (vergleichbar einer Experimentalgruppe).

Hinweis:
Das „Handauflegen“ auf die Metallplatte ist Teil der Bestrafung (durch den – fiktiven – Stromschlag), aber auch maximale soziale Nähe (durch Berührung des Opfers).

Falsche Alternativen:
A: Das Alter des „Opfers“ wurde nicht variiert.
B: Das Geschlecht der Versuchspersonen kann grundsätzlich nicht variiert werden; es wird selegiert.
D: In den ersten Experimenten von Milgram zur Gehorsamsbereitschaft 1960 wurde die Anzahl der Versuchspersonen im Untersuchungsraum nicht variiert. Erst in den späteren Untersuchungen (Migram, 1982) wurde der Effekt der Anwesenheit anderer Versuchspersonen untersucht.

74
Q

Die interne Validität einer experimentellen Untersuchung kann beeinträchtigt werden durch:

A fehlende demographische Daten der Versuchspersonen
B fehlende Unterschiede zwischen der Kontroll- und Experimentalgruppe im Nachtest
C Einflüsse der Vortestung
D fehlende Informationen über eventuelle Störungen in den Kontroll- und Experimentalgruppen
E reaktive Effekte auf Seiten der Probanden

03401 KE1, S.155

A

C Einflüsse der Vortestung
D fehlende Informationen über eventuelle Störungen in den Kontroll- und Experimentalgruppen
E reaktive Effekte auf Seiten der Probanden

03401 KE1, S.155

Eine experimentelle Untersuchung ist intern valide, wenn die kausale Interpretation der Ergebnisse inhaltlich eindeutig ist - wenn also ein aufgetretener Effekt (als Unterschied im Wert der abhängigen Variable) zwischen der Versuchs- und Kontrollgruppe eindeutig auf das Treatment zurückgeführt werden kann und der Einfluss von Störvariablen kontrolliert oder ausgeschaltet wurde.

Falsche Alternativen:
A: Fehlende demographische Daten der Versuchspersonen können die externe Validität einer experimentellen Untersuchung beeinträchtigen. Hier stellt sich die Frage der Verallgemeinerbarkeit von Ergebnissen auf größere Bevölkerungsgruppen.
B: Fehlende Unterschiede zwischen der Kontroll- und Experimentalgruppe im Nachtest beeinträchtigen die interne Validität nicht. Sie geben Hinweise darauf, dass das Treatment keine Veränderungen in der Experimentalgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe hervorgerufen hat.

75
Q

Die externe Validität einer Untersuchung kann eingeschränkt sein durch:

A die Auswahl und Anzahl der Teilnehmer
B die in der Untersuchung verwendeten Treatments
C die realisierten Untersuchungsbedingungen
D fehlende Unterschiede zwischen der Experimental- und Kontrollgruppe im Nachtest
E Einflüsse der Vortestung

03401 KE1, S.156

A

A die Auswahl und Anzahl der Teilnehmer
B die in der Untersuchung verwendeten Treatments
C die realisierten Untersuchungsbedingungen

03401 KE1, S.156

Als externe Validität wird die Verallgemeinerbarkeit der Untersuchungsergebnisse bezeichnet: Die Generalisierbarkeit der Untersuchungsergebnisse kann analog zu den Komponenten eines Experimentes in vier Aspekte unterteilt werden (vgl. die Systematik von Cronbach, 1982, die Shadish et al. 2002 übernommen haben):
• Bezüglich der untersuchten Personen: Sind die Ergebnisse auf eine Grundgesamtheit von Personen übertragbar, aus denen die Versuchspersonen stammen (z.B. auf alle Studierende einer Universität) oder gar auf die gesamte Menschheit?
• Bezüglich des bzw. der angewendeten Treatments: Sind die Ergebnisse auf ähnliche Treatments übertragbar?
• Bezüglich der angewendeten Messinstrumente: Sind die Ergebnisse auch für andere Operationalisierungen der erhobenen Variablen gültig?
• Bezüglich der Untersuchungsbedingungen: Gelten die Ergebnisse auch unter anderen situativen Bedingungen und kulturellen Kontexten?

Falsche Alternativen:
D: Fehlende Unterschiede zwischen der Kontroll- und Experimentalgruppe im Nachtest beeinträchtigen nicht die externe Validität. Sie geben Hinweise darauf, dass das Treatment keine Veränderungen in der Experimentalgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe hervorgerufen hat.
E: Einflüsse der Vortestung können die interne Validität beeinträchtigen, z.B. Vortest als „advance organiser“.

76
Q

Welches sind zwei wesentliche Bedingungen dafür,
dass ein Merkmal als Persönlichkeitsmerkmal oder
Eigenschaft bezeichnet werden kann?

03400 KE1, S.81-82

A

Zwei wesentliche Bedingungen für Persönlichkeitsmerkmale sind

  • zeitliche Stabilität und
  • transsituative Konsistenz.

03400 KE1, S.81-82

Die zeitliche Stabilität eines Erlebens- und Verhaltensmusters ist neben der transsituativen Konsistenz eine wichtige Bedingung dafür, dass ein Merkmal als Persönlichkeitsmerkmal oder Eigenschaft bezeichnet werden kann. Demnach muss ein bestimmtes Erlebens- und Verhaltensmuster über die Zeit immer wieder (zeitliche Stabilität) und zudem nicht nur in einer bestimmten, sondern in verschiedenen Situationen (transsituative Konsistenz) auftreten. Die Definition von Herrmann spiegelt eher die Zielsetzungen der Differentiellen Psychologie wider. Im Rahmen dieser differentiellen Perspektive werden auch Geschlechterunterschiede und Persönlichkeitsmerkmale im Kulturvergleich untersucht.

77
Q

Welches sind die vier Disziplinen der Differenziellen Psychologie und auf wen gehen Sie zurück?

03400 KE1, S.82-83

A

Variationsforschung
Korrelationsforschung
Psychographie
Komparationsforschung

nach William Stern (1911)

03400 KE1, S.82-83

[…] So ist die Korrelationsforschung auch eine der vier Disziplinen der Differentiellen Psychologie, die der deutsche Gründervater William Stern (1911) im Sinne von methodischen Zugängen vorgeschlagen und mit einem eleganten Schema veranschaulicht hat (s.S.83). Beispiele für die in der Abbildung genannten vier Forschungsrichtungen sind:

  • Variationsforschung: Wie variiert Intelligenz unter den Studierenden der FernUniversität in Hagen?
  • Korrelationsforschung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Studienerfolg; zwischen Extraversion und Gesundheit?
  • Psychographie: Psychologische Analyse einer Person, z.B. Goethe, eines Schulkindes
  • Komparationsforschung: Vergleich von Goethe und Schiller, Vergleich von Studierenden unterschiedlicher Studienfächer
78
Q

Von einem differentialpsychologischen Experiment spricht man, wenn in einem ______________ Design neben ____________-variablen auch ___________-variablen als _____________ Variablen vorliegen.

03400 KE1, S.83-84

A

Von einem differentialpsychologischen Experiment spricht man, wenn in einem mehrfaktoriellen Design neben Reizvariablen auch Organismusvariablen als unabhängige Variablen vorliegen.

03400 KE1, S.83-84

Das differentialpsychologische Experiment: Obwohl „Organismusvariablen”, wie z.B. das Geschlecht oder Persönlichkeitseigenschaften von Probanden im Gegensatz zu „Reizvariablen” (z.B. unterschiedlich belastende Filme, unterschiedliche Expositionszeiten …) nicht systematisch variiert werden können, da sie bereits in „natürlicher Variation” im Organismus vorliegen, lassen sich auch Persönlichkeitsmerkmale in Experimenten berücksichtigen. Amelang, Bartussek, Stemmler und Hagemann (2006) sprechen von einem differentialpsychologischen Experiment, wenn in einem mehrfaktoriellen Design (vgl. Kurs 03401) neben „Reizvariablen” auch „Organismusvariablen” als unabhängige Variablen vorliegen. Organismusvariablen können zwar nicht systematisch variiert, aber zumindest selegiert werden, z.B. können Probanden nach dem Ausmaß ihrer Intelligenz in zwei Gruppen aufgeteilt werden (Hoch-Intelligente vs. Niedrig-Intelligente).

79
Q

Wer oder was ist NEO-PI-R?

03400 KE1, S.86-87

A

NEO-PI-R ist ein Fragebogen zur Erfassung der “Big Five” der Persönlichkeitsmerkmale.

Die fünf Persönlichkeitsdimensionen werden in jeweils sechs Subfaktoren unterteilt und diese mit jeweils acht Items in den Test eingebunden.

Der Test wurde von Costa & McCrae entwickelt und von Ostendorf und Angleitner (2004) ins Deutsche adaptiert.

03400 KE1, S.86-87

Eine weitere Differenzierung der fünf Faktoren ergab je sechs Subfaktoren pro Faktor, die im NEO-PI-R (Ostendorf & Angleitner, 2004), einem Persönlichkeitsfragebogen zur Erfassung der Big Five mit jeweils 8 Items erfasst werden.
Nachfolgend sind exemplarisch die sechs Subfaktoren, die sogenannten Facetten, für Neurotizismus und Extraversion aufgelistet:

Neurotizismus: 
• N1: Anxiety (Ängstlichkeit) 
• N2: Angry Hostility (Reizbarkeit) 
• N3: Depression (Depression) 
• N4: Self-Consciousness (Soziale Befangenheit) 
• N5: Impulsiveness (Impulsivität) 
• N6: Vulnerability (Verletzlichkeit)

Extraversion:
• E1: Warmth (Herzlichkeit)
• E2: Gregariousness (Geselligkeit)
• E3: Assertiveness (Durchsetzungsfähigkeit)
• E4: Activity (Aktivität)
• E5: Excitement-Seeking (Erlebnishunger)
• E6: Positive Emotions (Frohsinn)

80
Q

Nennen Sie vier bildgebende Verfahren, die in der Biologischen Psychologie zum Einsatz kommen.

03400 KE1, S.65

A
  1. funktionelle Kernspin-(Resonanz-)Tomographie (auf englisch Magnetic Resonance Imaging, abgekürzt MRI oder - zurückübertragen in Deutsche - MRT für Magnetische Resonanz-Tomographie; der Zusatz „f“ steht für funktionell, was bedeutet, dass neben der Hirnstruktur auch physiologische Vorgänge, wie die Hirndurchblutung, gemessen werden können)
  2. Magnetoenzephalographie (MEG)
  3. Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
  4. Single-Photonen-Emissions-Computer-Tomographie (SPECT)

03400 KE1, S.65

Die wichtigsten bildgebenden Verfahren sind die Positronen-EmissionsTomographie (PET), die Single-Photonen-Emissions-Computer-Tomographie (SPECT) und die funktionelle Kernspin-(Resonanz-)Tomographie. Mit diesen Techniken, die alle sehr aufwendig und an medizinische Großgeräte gebunden sind, lassen sich etwa Stoffwechselvorgänge, Durchblutungsveränderungen und Energieverbrauch in bestimmten Gehirnregionen studieren. Ein weiteres vielfach eingesetztes Verfahren ist die Magnetoenzephalographie (MEG). Mit diesen Verfahren lässt sich sowohl im Zeitbereich als auch in der räumlichen Dimension hochauflösend die neuronale Aktivität des Gehirns studieren.

81
Q

Die ______________ Psychologie sucht nach Gesetzmäßigkeiten, die für nahezu alle Menschen gelten.

03400 KE1, S.79

A

Die Allgemeine Psychologie sucht nach Gesetzmäßigkeiten, die für nahezu alle Menschen gelten.

03400 KE1, S.79

Während die Allgemeine Psychologie nach Gesetzmäßigkeiten sucht, die für nahezu alle Menschen gelten (…wie alle anderen Menschen, z.B. Lerngesetze, Sprachfähigkeit), ist es das Ziel der Differentiellen Psychologie Unterschiede zwischen einzelnen Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen bzw. Merkmalen zu identifizieren: Einige Menschen sind z.B. ängstlicher als andere oder intelligenter, extravertierter, offener, optimistischer.

82
Q

Im Querschnittdesign sind Alters- und Kohortenunterschiede miteinander vermischt - diese Vermischung bezeichnet man als ____________ .

03400 KE1, S.77

A

Im Querschnittdesign sind Alters- und Kohortenunterschiede miteinander vermischt - diese Vermischung bezeichnet man als Konfundierung.

03400 KE1, S.77

Im Querschnittdesign hingegen sind Alters- und Kohortenunterschiede miteinander vermischt, man spricht hier von Konfundierung. Es bleibt nämlich unklar, ob sich die Ergebnisse durch entwicklungsorientierte Veränderung oder aber vorab existierende Kohortenunterschiede – oder durch beides – begründen lassen. Beispiel: Lässt man Gruppen von fünfzehn-, fünfzig- und achtzigjährigen Probanden und Probandinnen eine computervermittelte Problemlösungsaufgabe bearbeiten, so weiß man nicht, ob das ggf. schlechtere Abschneiden der achtzigjährigen Probanden und Probandinnen auf die mangelnde Auseinandersetzungsmöglichkeit dieser Generation mit dem Medium Computer zurückzuführen oder aber entwicklungsbedingt ist – hier im Sinne einer Abbauhypothese. Falls beide Sachverhalte zutreffen, bleibt ihr jeweiliger Erklärungsanteil unbekannt.

83
Q

Welche Arten von Gen-Umwelt-Interaktionen haben Caspi und Bem (1990) vorgeschlagen?

03400 KE1, S.89-90

A

Caspi und Bem (1990) haben drei Arten der Gen-Umwelt-Interaktion vorgeschlagen:

  • proaktive Interaktion
  • reaktive Interaktion
  • evokative Interaktion

03400 KE1, S.89-90

Ein Beispiel dafür sind drei von Caspi und Bem (1990) vorgeschlagene Arten der Gen-Umwelt-Interaktion:

Proaktive Interaktionen: Genetisch mitbedingte Eigenschaften veranlassen Personen, solche Umwelten aufzusuchen, die ihre Position auf der Eigenschaftsdimension verstärken: So wird eine extravertierte Person eher dazu neigen, Umwelten aufzusuchen, die Kontakte mit anderen ermöglichen, als alleine zu Hause zu bleiben.

Reaktive Interaktionen: Unterschiedliche Reaktionen unterschiedlicher Personen auf dieselben Umweltbedingungen bezeichnen Caspi und Bem als reaktive Interaktionen zwischen Person und Umwelt. Die unterschiedlichen Reaktionen basieren auf der unterschiedlichen Wahrnehmung und subjektiven Repräsentation der Umwelt. Die subjektiven Interpretationen hängen wiederum von Persönlichkeitsmerkmalen ab: Ängstliche Kinder werden autoritäre Personen anders wahrnehmen und dementsprechend anders auf sie reagieren als selbstsichere Kinder.

Evokative Interaktionen bezeichnen das Wechselspiel zwischen der Aktion einer Person (aufgrund ihrer Eigenschaften) und den Reaktionen anderer, auf die die Person wiederum reagiert und so fort. Dabei kann eine bereits etablierte Eigenschaft weiter stabilisiert werden, etwa wenn das Verhalten eines aggressiven Jungen zu ärgerlichen Reaktionen bei seinen Eltern führt, die wiederum Aggression bei dem Jungen hervorrufen bis sich nach einer zyklischen Wiederholung dieses Musters die Eltern möglicherweise zurückziehen und damit das aggressive Verhalten verstärken.

84
Q

Wenn in einer Notsituation jeder der Zeugen vermutet, dass ein anderer schon helfen wird oder schon Hilfe herbeigerufen hat, dann spricht man von __________________ .

03400 KE1, S.71

A

Verantwortungsdiffusion

03400 KE1, S.71

Zu der eingangs aufgeworfenen Frage, wie es sein kann, dass unbeteiligte Personen, die Zeuge der Notlage der Person werden, nicht eingreifen und helfen, haben die Sozialpsychologen Bib Latané und John M. Darley beispielsweise bereits Anfang der 1970er Jahre ein empirisch gut fundiertes Modell vorgelegt (Latané & Darley, 1970). Eine Kernaussage dieses Modells lautet, dass - anders als man gemeinhin vermuten könnte - mit steigender Anzahl der Bystander, die Wahrscheinlichkeit abnimmt, dass einer von ihnen dem Opfer hilft. Dies wird unter anderem dadurch erklärt, dass die Anzahl weiterer potentieller Helfer in der Situation zu Verantwortungsdiffusion führt (jeder der Zeugen vermutet, dass ein anderer schon helfen wird). Zum zweiten steigt mit der Anzahl der Personen die Befürchtung, sich zu blamieren, wenn man die Situation irrtümlich als Notsituation eingeschätzt hat oder eine unpassende Form der Hilfeleistung anbietet. Diese Forschungsergebnisse legen nahe, dass das Phänomen des Nicht-Helfens weniger auf spezifische Merkmale der Zeugen des Notfalls zurückzuführen ist. Vielmehr handelt es sich offenbar um den Einfluss einer Reihe von Situationsfaktoren, die sich hinderlich auf die Hilfeleistung auswirken.

85
Q

Die Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinne untersucht die _____ _______ von psychischen Merkmalen innerhalb _______ ______ .

03400 KE1, S.80

A

Die Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinne untersucht die einzigartige Organisation von psychischen Merkmalen innerhalb einer Person.

03400 KE1, S.80

Die Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinn untersucht die einzigartige Organisation von psychischen Merkmalen innerhalb einer Person (Wie kein anderer Mensch). Wie wirken bestimmte Motive, Emotionen und Kognitionen bei einer Person zusammen? Persönlichkeit in diesem Sinn umfasst Strukturen und Prozesse und spiegelt „nature“ (genetische Anlagen) und „nurture“ (Erfahrung) wider. Die Bezeichnung Persönlichkeitspsychologie gilt als Oberbegriff für Differentielle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinn. Man findet aber auch die Bezeichnung „Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung“.

86
Q

In welche Klassen werden psychologische Tests nach Brickenkamp eingeteilt?

03400 KE1, S.102-103

A
  1. Leistungstests (z.B. Intelligenztest)
  2. Psychometrische Persönlichkeitstests (z.B. Einstellungstest - nach Brickenkamp werden hiermit innere Haltungen zu, emotionale Bewertungen von und / oder Erfahrungen mit einem bestimmten Gegenstand oder Sachverhalt gemessen)
  3. Persönlichkeitsentfaltungsverfahren (z.B. Formdeuteverfahren und Rorschach-Test)

03400 KE1, S.102-103

87
Q

Aus welchen Persönlichkeitsdimensionen setzen sich die Big Five zusammen?

03400 KE1, S.86

A

O - Openess - Offenheit für Erfahrung
C - Conscientiousness - Gewissenhaftigkeit
E - Extraversion - Extraversion
A - Agreeableness - Verträglichkeit
N - Neuroticism - Neurotizismus (emotionale Labilität/Stabilität)

03400 KE1, S.86

88
Q

Mit Zusammenhängen zwischen emotionalen Vorgängen (z.B. Angst) und Veränderungen in Hormonkonzentrationen (z.B. Kortisol) befasst sich die ______________________ .

03400 KE1, S.63

A

Psychoneuroendokrinologie

03400 KE1, S.63

Psychoneuroendokrinologie
In der Psychoneuroendokrinologie geht es um die Wechselwirkung zwischen Psyche und Hormonsystem.

Aber auch:

Psychophysiologie
In der Psychophysiologie geht es um die Abbildung psychischer Vorgänge auf physiologischer und biochemischer Ebene (Verhaltensintervention).

89
Q

Nennen Sie vier Schwerpunktthemen der Forschung zu intragruppalen Prozessen.

03400 KE1, S.71-72

A
  1. Kooperation in Gruppen und Gruppenleistung
  2. Führung in Gruppen
  3. Konformität/Uniformität in Gruppen
  4. Minoritätseinfluss

03400 KE1, S.71-72

Ein traditioneller Schwerpunkt der Forschung zu intragruppalen Prozessen beschäftigt sich mit der Kooperation in Gruppen und der Gruppenleistung. Im Blickpunkt steht in diesem Zusammenhang beispielsweise die Frage, welche Prozesse einen Einfluss darauf haben, ob die Gruppenleistung unter dem Gruppenpotential bleibt oder dieses Potential übertrifft (Gruppenpotential = die Leistung, die aufgetreten wäre, wenn die Mitglieder einer Gruppe unabhängig voneinander und nicht als Gruppe an der Aufgabe gearbeitet hätten). […]
Weitere Schwerpunkte im Bereich der Forschung zu intragruppalen Prozessen liegen auf dem Thema Führung in Gruppen (Wodurch wird Führung effektiv?), dem Phänomen der Konformität und Uniformität in Gruppen (Wieso schließen sich Personen der Meinung an, die von der Mehrheit der Mitglieder der Gruppe vertreten wird?) oder dem Thema des Minoritätseinflusses (Unter welchen Bedingung kann eine Minderheit innerhalb einer Gruppe Einfluss auf die Meinung der Mehrheit ausüben?).

90
Q

Das am stärksten anwendungsbezogene Fach der Biologischen Psychologie ist die ______________ .

03400 KE1, S.62

A

Das am stärksten anwendungsbezogene Fach der Biologischen Psychologie ist die Neuropsychologie.

03400 KE1, S.62

91
Q

Löst ein Proband bei einem Leistungstest die Aufgaben absichtlich nicht oder falsch, dann spricht man von _____ ____ .

03400 KE1, S.104

A

Löst ein Proband bei einem Leistungstest die Aufgaben absichtlich nicht oder falsch, dann spricht man von faking bad.

03400 KE1, S.104

Das „Problem“ der sozialen Erwünschtheit: Immer dann, wenn Probanden in einer Studie oder Bewerber auf eine Stelle explizit aufgefordert werden, sich selbst zu beschreiben – sei es in einem Fragebogen oder in einem Interview – wird eine möglichst zutreffende, d.h. authentische Vermittlung von Persönlichkeitsmerkmalen erwartet bzw. verlangt. Anders als bei Leistungstests, in denen Probanden die Aufgaben lediglich absichtlich nicht oder falsch lösen können (faking bad), besteht bei Persönlichkeitsfragebögen die Möglichkeit, dass sich ein Proband so darstellt, wie er glaubt, dass es für ihn am günstigsten ist (faking good).

92
Q

Der Implizite Assoziationstest ist ein Verfahren, das die ______________Einstellungen von Personen gegenüber bestimmten Objekten misst.

03400 KE1, S.68

A

Der Implizite Assoziationstest ist ein Verfahren, das die unbewussten oder auch unerwünschten („impliziten“) Einstellungen von Personen gegenüber bestimmten Objekten misst.

03400 KE1, S.68

Ein besonders subtiles Verfahren ist der Implizite Assoziationstest - ein Verfahren, welches die unbewussten oder auch unerwünschten („impliziten“) Einstellungen von Personen gegenüber bestimmten Objekten (z.B. Personen oder Gruppen) misst, die diese Personen – eben weil sie unbewusst oder unerwünscht sind – nicht verbal ausdrücken können oder wollen.

93
Q

Die Beobachtung und Registrierung des eigenen Verhaltens führt häufig auch zu einer Veränderung des Verhaltens - oder in anderen Worten: Selbstbeobachtung ist zumeist auch _______________ .

03400 KE1, S.97-98

A

Die Beobachtung und Registrierung des eigenen Verhaltens führt häufig auch zu einer Veränderung des Verhaltens - oder in anderen Worten: Selbstbeobachtung ist zumeist auch reaktiv.

03400 KE1, S.97-98

Selbstbeobachtung ist aber zumeist auch reaktiv, d.h. die Beobachtung und Registrierung des eigenen Verhaltens führt häufig auch zu einer Veränderung des Verhaltens. Anders ausgedrückt wirkt sich das Beobachten auf das Beobachtete aus. Wer bei jedem Impuls zu rauchen, zunächst die externen und internen Umstände in einem Verhaltenstagebuch registriert, der wird nach diesem Selbstbeobachtungsvorgang u.U. gar nicht mehr zu dieser protokollierten Zigarette greifen.

94
Q

Welche Facetten (Subfaktoren) werden im NEO-PI-R auf der Persönlichkeitsdimension “Extraversion” erfasst?

03400 KE1, S.86-87

A

Extraversion:
• E1: Warmth (Herzlichkeit)
• E2: Gregariousness (Geselligkeit)
• E3: Assertiveness (Durchsetzungsfähigkeit)
• E4: Activity (Aktivität)
• E5: Excitement-Seeking (Erlebnishunger)
• E6: Positive Emotions (Frohsinn)

03400 KE1, S.86-87

Eine weitere Differenzierung der fünf Faktoren ergab je sechs Subfaktoren pro Faktor, die im NEO-PI-R (Ostendorf & Angleitner, 2004), einem Persönlichkeitsfragebogen zur Erfassung der Big Five mit jeweils 8 Items erfasst werden.
Nachfolgend sind exemplarisch die sechs Subfaktoren, die sogenannten Facetten, für Neurotizismus und Extraversion aufgelistet:

Neurotizismus: 
• N1: Anxiety (Ängstlichkeit) 
• N2: Angry Hostility (Reizbarkeit) 
• N3: Depression (Depression) 
• N4: Self-Consciousness (Soziale Befangenheit) 
• N5: Impulsiveness (Impulsivität) 
• N6: Vulnerability (Verletzlichkeit)

Extraversion:
• E1: Warmth (Herzlichkeit)
• E2: Gregariousness (Geselligkeit)
• E3: Assertiveness (Durchsetzungsfähigkeit)
• E4: Activity (Aktivität)
• E5: Excitement-Seeking (Erlebnishunger)
• E6: Positive Emotions (Frohsinn)

95
Q

Füllt ein Bewerber einen Persönlichkeitsfragebogen so aus, wie er glaubt, dass es für ihn am günstigsten ist, dann nennt man das auch ____ ______ .

03400 KE1, S.104

A

Füllt ein Bewerber einen Persönlichkeitsfragebogen so aus, wie er glaubt, dass es für ihn am günstigsten ist, dann nennt man das auch faking good.

03400 KE1, S.104

Anders als bei Leistungstests, in denen Probanden die Aufgaben lediglich absichtlich nicht oder falsch lösen können (faking bad), besteht bei Persönlichkeitsfragebögen die Möglichkeit, dass sich ein Proband so darstellt, wie er glaubt, dass es für ihn am günstigsten ist (faking good). In einer Bewerbungssituation mag ein Proband z.B. Items, die Gewissenhaftigkeit und Leistungsmotivation widerspiegeln, eher in Schlüsselrichtung beantworten.

96
Q

Mikro-, Makro-, Mesoebene:

Auf welcher Ebene liegt der Schwerpunkt der sozialpsychologischen Analyse?

03400 KE1, S.69

A

Auf der Meso-Ebene.

03400 KE1, S.69

Der Schwerpunkt der sozialpsychologischen Analyse liegt auf der Meso-Ebene, auf welcher die Analyse von sozialen Prozessen zwischen Individuen, Gruppen, innerhalb von Gruppen oder zwischen Gruppen im Mittelpunkt steht. Auch an dieser Ebene haben zahlreiche Disziplinen Interesse. So untersuchen sowohl Kulturanthropologen, Ethnologen als auch Soziologen das Verhalten von Menschen in Gruppen. Ein Kennzeichen der sozialpsychologischen Analyse liegt darin, dass sie sich explizit mit den Wechselwirkungen zwischen psychologischen, sozialen und strukturellen Prozessen beschäftigt. Im Hinblick auf das Ziel der Erklärung menschlichen Erlebens und Verhaltens im sozialen Kontext stellt die sozialpsychologische Analyse damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Analysen auf der Mikro- und der Makroebene dar. Ein prominentes Beispiel für eine sozialpsychologische Theorie, die Faktoren und Prozesse auf unterschiedlichen Analyseebenen miteinander in Beziehung setzt, ist die Theorie der sozialen Identität (z.B. Tajfel & Turner, 1986). In dieser Theorie werden Mikro- und Mesoebenenprozesse (Eigen- und Fremdgruppenkategorisierungen, kollektive Deutungs- und Interpretationsprozesse) mit Makro-strukturellen Faktoren (z.B. der Stabilität sozialer Stratifikationen, der Durchlässigkeit der Gruppengrenzen) in Verbindung gebracht, um das Auftreten von Konflikten zwischen Gruppen zu erklären.

97
Q

Welche Aussagen zur Procrastination sind nach den Angaben des Studienbriefes richtig?

A Procrastination ist ein Sammelausdruck für die Bezeichnung der charakteristischen Lernstrategien von Studierenden.
B Procrastination hängt mit dem Abbruchverhalten der Studierenden zusammen.
C Rückert (2000) definiert „kognitives Aufschieben“ als ein gewohnheitsmäßiges Später- oder Nicht-Erledigen, welches aber noch keine gravierenden negativen Folgen nach sich zieht.
D Emotionale Faktoren, wie z.B. Ängstlichkeit, können Procrastinationstendenzen erhöhen.
E Zeitmanagement- Techniken und andere Maßnahmen zur Selbstorganisation erweisen sich als effektive Mittel, den Procrastinationstendenzen entgegenzuwirken.

03402 KE1, S.21-22

A

B Procrastination hängt mit dem Abbruchverhalten der Studierenden zusammen.
D Emotionale Faktoren, wie z.B. Ängstlichkeit, können Procrastinationstendenzen erhöhen.
E Zeitmanagement- Techniken und andere Maßnahmen zur Selbstorganisation erweisen sich als effektive Mittel, den Procrastinationstendenzen entgegenzuwirken.

03402 KE1, S.21-22

Procrastination ist der Fachausdruck für Aufschiebeverhalten (vgl. „Procrastination“, 2008), deren Ausprägung und Ursachen interindividuell sehr unterschiedlich sein können. Gelegentliches Aufschieben kennt jede und jeder. Es kann aber auch problematische Ausmaße annehmen, wenn wichtige Aufgaben zu spät oder nach Aufschub schließlich überhaupt nicht bearbeitet werden. Die Zahl der Studienabbrecher, die wegen Procrastination gescheitert sind, ist vermutlich nicht klein.

Rückert (2000) unterscheidet vier verschiedene Formen der Procrastination:

  • Alltägliches Aufschieben: Morgen erst zu Bügeln oder das Auto zu waschen ist beliebt, verbreitet und auch nicht weiter beunruhigend.
  • Problematisches Aufschieben: Hierbei geht es um dringende Dinge, die dennoch auf spätere Zeitpunkte verschoben werden. Ein klärendes Gespräch mit der Partnerin oder dem Partner zu führen ist meist keine angenehme Sache, aber dennoch von Zeit zu Zeit notwendig. Abwarten hilft in solchen Fällen meist nicht. Ein anderes Beispiel ist die anstehende Diät, die immer „morgen“ beginnt.
  • Hartes Aufschieben: Darunter versteht Rückert gewohnheitsmäßiges Später- oder Nicht-Erledigen von wichtigen Angelegenheiten. Das ist ein Verhalten, welches sich negativ auf Freunde, Familie, Bildung und Karriere auswirkt.
  • Blockade: Eine Blockade ist als Handlungsunfähigkeit zu verstehen. Gewissermaßen die perfektionierte Form des Aufschiebens. Bekannte Phänomene sind Blockaden in Prüfungen oder Schreibblockaden.

Falsche Alternativen:
A: Procrastination ist der Fachausdruck für Aufschiebeverhalten (vgl. Studienbrief 3402, Einheit 1, S. 21).
C: Rückert (2000) unterscheidet vier verschiedene Formen der Procrastination: „alltägliches Aufschieben“, „problematisches Aufschieben“, „hartes Aufschieben“ und „Blockade“. „Kognitives Aufschieben“ ist keine der Procrastinationsformen, die von Rückert (2000) definiert werden.

Anmerkung: Die Aufgabeanalyse hat gezeigt, dass die Antwortalternative „B“ eine relativ niedrige Trennschärfe hat, deswegen wurde bei dieser Antwortalternative allen Studierenden einen Punkt gutgeschrieben.

98
Q

Welche der nachfolgenden Inhalte gehören nicht in den Methodenteil eines empirischen Artikels?

A Soziodemografische Merkmale der Stichprobe
B Tabellarische Darstellung der Ergebnisse
C Verwendete Messinstrumente
D Beschreibung des Forschungsdesigns
E Methodenkritik hinsichtlich der Stichprobe

03402 KE1, S.30-31

A

B Tabellarische Darstellung der Ergebnisse
E Methodenkritik hinsichtlich der Stichprobe

03402 KE1, S.30-31

Der Methodenteil ist meist hoch standardisiert und hat höchste Ansprüche an Präzision und Klarheit der dargestellten Information. Zuerst wird das Forschungsdesign charakterisiert (z.B. Querschnitt- vs. Längsschnitt; quasi-experimentell, experimentell, korrelativ). Zudem wird zum Beispiel angegeben, wie viele Variablen auf welchen Stufen manipuliert oder gemessen wurden und ob es wiederholte oder anderweitig voneinander abhängige Messungen gab. Anschließend folgt die Beschreibung der Stichprobe. Wie sind die soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, etc.) in der Stichprobe ausgeprägt und verteilt? Wie wurden Personen experimentellen Bedingungen zugeordnet? Verwendete Messinstrumente (z.B. Fragebogenskalen, Beobachtungssysteme etc.) werden benannt und so weit erklärt, dass die Untersuchung nachvollzogen werden kann. Bekannte Verfahren müssen nicht ausführlich beschrieben werden. Bei unbekannten, modifizierten oder selbst entwickelten Instrumenten, müssen diese dementsprechend ausführlich beschrieben werden. Abschließend werden Art, Ort und Zeitraum der Untersuchungsdurchführung berichtet.

Richtige Lösungen:
B: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung werden im Ergebnissteil dargestellt.
E: Kritik der verwendeten Methoden wird im Diskussionsteil beleuchtet.

Falsche Alternativen:
A: Soziodemografische Merkmale der Stichprobe werden im Methodenteil eines empirischen Artikels beschrieben.
C: Verwendete Messinstrumente werden im Methodenteil eines empirischen Artikels beschrieben.
D: Das Forschungsdesign wird im Methodenteil eines empirischen Artikels beschrieben.

99
Q

Welche der nachfolgenden Verhaltensweisen sind nach der Aufstellung der Hochschulrektorenkonferenz (1998) wissenschaftliches Fehlverhalten?

A Vertuschen von unerwünschten Ergebnissen
B Aufbewahrung von Rohdaten
C Manipulation von Versuchsanordnungen
D Leichte Veränderungen der zitierten Originaltexte
E Vernachlässigung neuerer Forschungsliteratur

03402 KE1, S.47

A

A Vertuschen von unerwünschten Ergebnissen
C Manipulation von Versuchsanordnungen

03402 KE1, S.47

Wissenschaftliches Fehlverhalten liegt vor, wenn in einem wissenschaftserheblichen Zusammenhang bewusst oder grob fahrlässig Falschangaben gemacht werden, geistiges Eigentum anderer verletzt oder sonstwie [sic] deren Forschungstätigkeit beeinträchtigt wird. Entscheidend sind jeweils die Umstände des Einzelfalles.
Als möglicherweise schwerwiegendes Fehlverhalten kommt insbesondere in Betracht:

a) Falschangaben
• das Erfinden von Daten;
• das Verfälschen von Daten, z.B.
• durch Auswählen und Zurückweisen unerwünschter Ergebnisse, ohne dies offenzulegen,
• durch Manipulation einer Darstellung oder Abbildung;
• unrichtige Angaben in einem Bewerbungsschreiben oder einem Förderantrag (einschließlich Falschangaben zum Publikationsorgan und zu in Druck befindlichen Veröffentlichungen).

b) Verletzung geistigen Eigentums in Bezug [sic] auf ein von einem anderen geschaffenes urheberrechtlich geschütztes Werk oder von anderen stammende wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse, Hypothesen, Lehren oder Forschungsansätze:
• die unbefugte Verwertung unter Anmaßung der Autorschaft (Plagiat),
• die Ausbeutung von Forschungsansätzen und Ideen, insbesondere als Gutachter (Ideendiebstahl),
• die Anmaßung oder unbegründete Annahme wissenschaftlicher Autor- oder Mitautorschaft,
• die Verfälschung des Inhalts,
• die unbefugte Veröffentlichung und das unbefugte Zugänglichmachen gegenüber Dritten, solange das Werk, die Erkenntnis, die Hypothese, die Lehre oder der Forschungsansatz noch nicht veröffentlicht sind.

c) Inanspruchnahme der (Mit-)Autorenschaft eines anderen ohne dessen Einverständnis.
d) Sabotage von Forschungstätigkeit (einschließlich dem Beschädigen, Zerstören oder Manipulieren von Versuchsanordnungen, Geräten, Unterlagen, Hardware, Software, Chemikalien oder sonstiger Sachen, die ein anderer zur Durchführung eines Experiments benötigt).
e) Beseitigung von Primärdaten…, insofern damit gegen gesetzliche Bestimmungen oder disziplinbezogen anerkannte Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit verstoßen wird.

Falsche Alternativen:
B: Die Rohdaten müssen aufbewahrt werden, um für eventuelle Reanalysen zur Verfügung zu stehen.
D: Passagen aus zitierten Büchern, Zeitschriftartikeln, Monographien etc. können in einer leicht veränderten Form, die aber den Sinn der zitierten Abschnitte nicht ändert, in einem neuen Werk verwendet werden. Hier handelt es sich um keine falschen Angaben.
E: Vernachlässigung neuerer Forschungsliteratur beeinträchtigt die Wissenschaftlichkeit oder Aktualität einer Arbeit, aber gehört nicht zu wissenschaftlichem Fehlverhalten.

100
Q

Welche Techniken nennt der Studienbrief als Gegenmaßnahmen zu Schreibblockaden und Schreibproblemen?

A Assoziationen
B Mind-Mapping
C Schreiben in Gruppen
D Clustering
E Introspektion

03402 KE1, S.78ff

A

A Assoziationen
C Schreiben in Gruppen
D Clustering

03402 KE1, S.78ff

Nachfolgend sind exemplarisch Techniken dargestellt, die den Schreibprozess anregen und helfen können, Schreibblockaden zu überwinden:

  • Schreiben über Schreibprobleme
  • Assoziationen
  • Clustering
  • Free Writing
  • Schreibgruppen
  • Journal führen

Die vorgestellten Techniken können durch weitere ergänzt und erweitert werden. Von Werder (1993) präsentiert weitere gute Anregungen, um Schreibblockaden zu vermeiden bzw. zu überwinden.

Falsche Alternativen:
B: Eine Schreibblockade zeichnet sich durch lange Phasen ohne Schreiben aus, daher helfen bei Schreibblockaden Techniken, bei denen z.B. die Ideenproduktion oder Visualisierung von einzelnen Inhalten eines Themas im Vordergrund stehen. Mind-Mapping ist dagegen eine Strategie, die dem 20 besseren Informationserwerb und der effektiveren Informationsverarbeitung dienen können.
E: Introspektion (Selbstbeobachtung) ist bzw. war eine psychologische Datenerhebungsmethode.

101
Q

Welche Aussagen zu Vor- und Nachteilen der Verwendung von Abbildungen und Grafiken im Präsentationsmaterial sind laut Studienbrief richtig?

A Grafiken verdeutlichen Verhältnisse besser als Tabellen.
B Informationen in Tabellen sind besser zu behalten als grafische Darstellungen.
C Tabellen sind im Vergleich zu Grafiken weniger anschaulich.
D Grafiken können die Relationen zwischen den Daten exakter als Tabellen darstellen.
E Im Gegensatz zu Tabellen werden die Daten in Grafiken gelesen, wodurch ein gewisser Leseaufwand entsteht.

03402 KE1, S.91

A

A Grafiken verdeutlichen Verhältnisse besser als Tabellen.
C Tabellen sind im Vergleich zu Grafiken weniger anschaulich.

03402 KE1, S.91

Für Grafiken und Tabellen gilt nach Westhoff (1999a): „Graphische Darstellungen sind besser zu überblicken und zu behalten als Tabellen“ (S. 9). Dies stimmt, aber leider nicht immer. Eine ausführliche Diskussion über die Vor- und Nachteile von Grafiken und Tabellen finden Sie bei Jacobs (1999) und eine leserfreundlichere Gegenüberstellung findet sich bei Seifert (2006). Tendenziell aber gilt: Wenn Tabellen schon geeignet sind, Daten auf einfache Weise zu präsentieren, dann sind es Grafiken umso mehr. Eine Tabelle stellt die Daten zwar übersichtlich und exakt dar, es entsteht jedoch ein gewisser Leseaufwand. Grafiken sind anschaulicher und verdeutlichen bestimmte Aspekte wie beispielsweise Größenverhältnisse, verzichten aber auf Detailinformationen. Tabelle 7-1 dient als Beispiel zum Vergleich zu Abbildung 7-1. Es wird deutlich, dass die Daten der Tabelle gelesen werden und im Gegensatz dazu die Grafik die Relationen visuell vermittelt.

Falsche Alternativen:
B: Es ist leichter die Informationen zu behalten, die mit Hilfe von graphischen Darstellungen dargeboten werden, weil Grafiken anschaulicher sind.
D: Sowohl in Grafiken als auch in Tabellen werden die Daten mit der gleichen Exaktheit dargestellt, da es sich um die gleichen Zahlen bzw. Werte handelt.
E: Umgekehrt, im Vergleich zu Grafiken werden Daten in den Tabellen gelesen, wodurch ein gewisser Leseaufwand entstehen kann.

102
Q

Welche der nachfolgenden Maßnahmen zählen zu den metakognitiven Strategien des Lernens?

A Den Lernstoff gliedern und strukturieren
B Einen Zeitplan für die Prüfungsvorbereitung erstellen
C Verfügbarkeit des Lernmaterials prüfen
D Den Lernstoff zusammenfassen, umschreiben, verständlich machen
E Kritik an den Inhalten des Lernstoffs formulieren

03402 KE2, S.109

A

B Einen Zeitplan für die Prüfungsvorbereitung erstellen
C Verfügbarkeit des Lernmaterials prüfen

03402 KE2, S.109

Lernstrategien oder Lerntechniken „… sind Pläne für Handlungssequenzen, die auf Lernen abzielen“ (Klauer & Leutner, 2007, S. 241). Klauer und Leutner unterscheiden übergeordnete (metakognitive) und untergeordnete (kognitive) Lernstrategien. Als übergeordnete (metakognitive) Lernstrategien nennen Klauer und Leutner Strategien zur Steuerung und Kontrolle des Informationsprozesses sowie des Motivierungsniveaus. […]

Metakognitive Strategien sind über den gesamten Lernprozess hinweg erforderlich (Klauer & Leutner, 2007) und besonders in der Vorbereitungsphase des Lernens relevant (vgl. dazu auch Kapitel 1 und 6):
• Sorgen Sie für geeignete äußere Lernbedingungen: Ruhe, Störungen ausschalten, geeigneter Arbeitsplatz, Lernmaterial ist verfügbar, ausreichend Schlaf und Bewegung
• Erstellen Sie einen Zeitplan bei umfangreicheren Lernstoffen, insbesondere für die Prüfungsvorbereitung
• Werden Sie sich darüber klar, was Sie lernen müssen und was Sie lernen wollen
• Motivieren Sie sich, um hier und jetzt mit dem Lernen zu beginnen

Falsche Alternativen:
A, D und E: Hier werden die reduktiven und elaborativen Prozesse des Informationserwerbs und Informationsverarbeitungsstrategien aufgelistet. Strategien des Informationserwerbs und der Informationsverarbeitung gehören zu den untergeordneten (kognitiven) Lernstrategien.

103
Q

Welche Art von Untersuchung spielt in der sozialpsychologischen Forschungsmethodik eine herausragende Rolle?

03400 KE1, S.67-68

A

experimentelle Untersuchungen

03400 KE1, S.67-68

Die sozialpsychologische Forschung stützt sich auf eine Vielzahl verschiedener Methoden. Dazu gehören Beobachtungsstudien und Fragebogenstudien ebenso wie Interviewstudien und Dokumentenanalysen. Die Sozialpsychologie hat den Anspruch allgemeine Theorien und Modelle zur Erklärung menschlichen Erlebens und Verhaltens in sozialen Situationen zu entwickeln. Daher spielen in der sozialpsychologischen Forschungsmethodik neben den oben genannten Methoden der Datenerhebung experimentelle Untersuchungen eine herausragende Rolle, da diese eine systematische Prüfung von Hypothesen über Ursache-WirkungsBeziehungen erlauben. Zu den einflussreichsten sozialpsychologischen Experimenten, die auch weitreichende öffentliche Beachtung gefunden haben, gehören u.a. die Experimente von Stanley Milgram (1970), die der Frage nachgehen, warum Menschen den Anweisungen einer Autorität auch dann Folge leisten, wenn diese im Widerspruch zu eigenen ethischen Prinzipien stehen, die Experimente zum „Bystander-Effekt“ von John M. Darley und Bib Latané (1969), die untersuchten, wie sich die Anzahl unbeteiligter Zeugen einer Notsituation (Bystander) auf das Hilfeverhalten des Einzelnen auswirkt, die Experimente von Henri Tajfel und seinen Mitarbeitern zu den sozialpsychologischen Grundlagen von Eigengruppenfavorisierung und Intergruppenkonflikten (Tajfel, Billig, Bundy & Flament, 1971) oder die Experimente von Patricia G. Devine (1989) oder John A. Bargh und Mitarbeitern (Bargh, Chen & Burrows, 1996), die sich mit der automatischen Aktivierung von Stereotypen und ihrem Einfluss auf das Verhalten beschäftigen.

104
Q

Was ist die DIN 33430 und was setzt sie fest?

03400 KE1, S.102

A

Qualitätsnorm im Bereich der Eignungsdiagnostik, die Mindeststandards für eignungsdiagnostische Untersuchungen festsetzt.

03400 KE1, S.102

[…] Erwähnt sei in diesem Zusammenhang auch die DIN 33430, eine Qualitätsnorm im Bereich der Eignungsdiagnostik, die Mindeststandards für eignungsdiagnostische Untersuchungen festsetzt (vgl. Hornke & Winterfeld, 2004). […]

Definition Test:
Dagegen lässt sich aus einer Definition von Lienert und Raatz (1998, S. 1) eine breitere Verwendung des Begriffs „psychologischer Test“ ableiten. Demnach handelt es sich bei einem psychologischen Test um ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung.

105
Q

Das Prinzip, demzufolge jedem psychischen Prozess ein physischer entspricht, nennt man ____ _____ .

03400 KE1, S.60

A

psychophysischen Parallelismus

03400 KE1, S.60

Wundt (1896) zufolge ist das Hilfsprinzip des psychophysischen Parallelismus zu beachten, demzufolge jedem psychischen Prozess ein physischer entspricht. Die Psychologie bedarf der physiologischen Forschung, z.B. in der Wahrnehmung, aber auch die Physiologie kommt ohne die Psychologie nicht aus, da erst über Urteilen oder Verhalten sich das physiologische Korrelat identifizieren lässt. Da …

„die Psychologie die unmittelbare Erfahrung zu ihrem Gegenstande“ hat, „so kann sie auch ihre eigentlichen Erklärungsprincipien nur in dieser Erfahrung selbst finden. Sie hat daher zunächst und vor allen Dingen Psychisches aus Psychischem, nicht Psychisches aus Physischem zu interpretiren. Wo aber der Zusammenhang der psychischen Vorgänge Lücken aufweist, da berechtigt gerade das wechselseitig sich ergänzende Verhältnis, in welchem Naturwissenschaft und Psychologie in der Bearbeitung der Erfahrung zu einander stehen, nachzuforschen, ob die physiologische Erfahrung Thatsachen darbiete, die jene Lücken zwar nicht direct und auf dem Wege unmittelbarer, anschaulicher Erfahrung, was unmöglich ist, aber indirect, durch Interpolation von Gliedern, die der mittelbaren, begrifflichen Form der Erfahrung angehören, ergänzen“ (Wundt, 1896, S. 34).

106
Q

Welche Art von Tests sind i.d.R. als Speed-Test angelegt?

03400 KE1, S.103-104

A

Konzentrationstests

03400 KE1, S.103-104

Konzentrationstests werden oft als speed-tests, d.h. mit Zeitbegrenzung, vorgegeben. Die Schwierigkeit der Aufgaben ist gleichbleibend und eher niedrig. Bei einem Power- oder Niveautest erfolgt dagegen keine oder eine sehr großzügige Zeitvorgabe zur Lösung von Aufgaben mit steigender Schwierigkeit, z.B. in einem Intelligenztest. Ziel ist es, das intellektuelle Niveau, die „Denkkraft“ des Probanden zu erfassen. Die meisten Leistungstests enthalten speed- und power-Komponenten. Aufgaben werden beispielsweise mit steigender Schwierigkeit und einer Zeitbegrenzung vorgegeben.

107
Q

Wenn wir dasselbe Individuum im Hinblick auf ein (oder mehrere) interessierende(s) Merkmal(e) zu unterschiedlichen Zeitpunkten untersuchen, haben wir ein ________design.

03400 KE1, S.76

A

Längsschnittdesign

03400 KE1, S.76

Wenn denn nun Veränderung im Fokus der Entwicklungspsychologie steht, so stellt sich unmittelbar die methodisch orientierte Frage: Wie lässt sich Veränderung registrieren oder erfassen? Wenn wir uns empirisch dem “Werden” (und nicht dem “Sein”) nähern wollen, dann muss offensichtlich die Dimension der Zeit Berücksichtigung finden. Konkreter ausgedrückt: Um die Entwicklung eines psychischen Phänomens oder einer psychischen Funktion beschreiben zu können, muss das Phänomen/ die Funktion in der Zeit – und damit mehrfach – registriert werden. In der Entwicklungspsychologie spricht man hier von einem Längsschnitt. Dasselbe Individuum wird im Hinblick auf das interessierende Phänomen zu unterschiedlichen Zeitpunkten “untersucht”, woraus sich der individuelle Entwicklungsverlauf nachzeichnen lässt. Vergleicht man nun viele individuelle Entwicklungsverläufe miteinander, so kann man ggf. Aussagen über einen “allgemeinen Entwicklungsverlauf” treffen, aber auch über subgruppenspezifische, sogenannte differentielle Entwicklungsverläufe. […]

108
Q

Welches sind die “New Big Five” nach McAdams und Pals (2006)?

03400 KE1, S.92-93

A
  1. Evolution und menschliche Natur
  2. Eigenschaften
  3. Charakteristische Adaptationen
  4. Lebenserzählung
  5. Kultur

03400 KE1, S.92-93

LECKE:
Lebenserzählung
Evolution und menschliche Natur
Charakteristische Adaptationen
Kultur
Eigenschaften

(1) Evolution und menschliche Natur: Nach McAdams und Pals (2006) muss eine integrative Persönlichkeitspsychologie zuallererst bei den biologischen Wurzeln der Person ansetzen. Eine Person ist in dem Ausmaß wie alle anderen Personen, in dem sie ein Produkt der menschlichen Evolution ist und evolutionär bedingte Universalien mit allen Menschen teilt (z.B., die Fähigkeit zu lernen oder das Bedürfnis nach Autonomie und Zugehörigkeit). Evolutionspsychologische Persönlichkeitskonzepte weisen aber auch auf basale Variationen hin, die im nächsten Prinzip berücksichtigt werden.
(2) Eigenschaften: Variationen auf wenigen breiten Eigenschaftsdimensionen konstituieren die stabilsten und erkennbarsten Aspekte der menschlichen Persönlichkeit. Eigenschaften, wie die Big Five, bieten einen ersten Überblick zur menschlichen Persönlichkeit, eine erkennbare Signatur, die eine Person in vielen verschiedenen Situationen und über die Zeit hinweg immer wieder zum Ausdruck bringt. Deshalb sind Eigenschaften als breite, nicht-konditionale, dekontextualisierte Merkmale der Persönlichkeit konzipiert.
(3) Charakteristische Adaptationen: Über Eigenschaften hinaus variiert das menschliche Leben im Hinblick auf viele motivationale, sozial-kognitive und entwicklungsbedingte Adaptationen, die über Zeit, Situationen und/oder soziale Rollen kontextualisiert sind. Charakteristische Adaptationen umfassen Motive, Ziele, Pläne, Bestrebungen, Strategien, Werte, Schemata, Selbstbilder, mentale Repräsentationen von bedeutsamen Anderen, Entwicklungsaufgaben und viele andere Aspekte der menschlichen Persönlichkeit. Charakteristische Adaptationen verändern sich über die Zeit oder durch Therapie und implizieren die alltägliche Dynamik der Person in stärkerer Weise als Eigenschaften.
(4) Lebenserzählung: Menschen unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf Eigenschaften und charakteristische Adaptationen, sondern auch in der Art und Weise, wie sie Identität und Bedeutung im Rahmen einer individuellen Lebenserzählung konstruieren. Identität wird als narrative Identität aufgefasst, als internalisierte Geschichte, die eine Person immer wieder erzählt, um die Vergangenheit und die Zukunft in ein mehr oder weniger kohärentes Ganzes zu integrieren und um ein gewisses Ausmaß an Einheit und Sinn zu erlangen. Jede Lebenserzählung ist zwar einzigartig, zugleich aber können innerhalb einer Kultur bestimmte gemeinsame Muster über verschiedene Lebensgeschichten hinweg identifiziert werden.
(5) Kultur beeinflusst Persönlichkeit in unterschiedlicher Weise und auf unterschiedlichen Ebenen. Kultur beeinflusst den phänotypischen Ausdruck von Eigenschaften in moderater Weise: Zum Beispiel drücken extravertierte Japaner ihre Extraversion anders aus als extravertierte Amerikaner oder Italiener. Einen stärkeren Einfluss hat die Kultur auf den Inhalt und das Timing von charakteristischen Adaptationen. So sind in vielen Kulturen der Schuleintritt und die Inhalte des Unterrichts festgelegt und damit Anforderungen, die Kinder in persönliche Ziele transformieren können und bewältigen müssen. Am stärksten beeinflusst Kultur die Lebenserzählung, indem sie eine Art von Menü zu Themen, Bildern und Plots für die Konstruktion der narrativen Identität bereithält. Der kulturelle Einfluss auf die Lebenserzählung ist nicht immer positiv. So lernen Frauen, wie sie sich in einer bestimmten Kultur zu erzählen haben und was eine angemessene, „normale“ Geschichte und damit Identität als Frau ausmacht. Über die „gute“ Lebenserzählung als Frau hinausweisende Episoden können als abweichend oder sogar „anormal“ wahrgenommen werden und sind in die typische „Frauengeschichte“ möglicherweise nicht integrierbar. Damit werden alternative Möglichkeiten und Lebensentwürfe für Frauen u.U. beschnitten.

109
Q

Was sind die zentralen Merkmale der klinischen Urteilsbildung?

03400 KE1, S.106

A

Klinische Urteilsbildung stützt sich auf intuitive, auf klinischem Erfahrungswissen basierende Informationsverarbeitung. Erhobene Daten werden auf der Basis klinischer Erfahrungen intuitiv zusammengefasst.

03400 KE1, S.106

Zur Integration von Daten liegen zwei widerstreitende Modelle vor: die klinische und die statistische Urteilsbildung bzw. Vorhersage (Meehl, 1954). Klinische Urteilsbildung stützt sich auf intuitive, auf klinischem Erfahrungswissen basierende Informationsverarbeitung. Erhobene Daten werden auf der Basis klinischer Erfahrungen intuitiv zusammengefasst. Bei der statistischen Urteilsbildung erfolgt dagegen eine Kombination und Gewichtung der Vorhersage-Variablen anhand von statistischen Beziehungen, die vorher empirisch ermittelt wurden. Nach einer Meta-Analyse zur klinischen vs. statistischen Urteilsbildung (Grove, Zald, Lebow, Snitz & Nelson, 2000), in der 136 Studien aus unterschiedlichen diagnostischen Bereichen (Ausbildungserfolg, Rückfallrisiko bei Bewährungsstrafen, Behandlungserfolg von Psychotherapien, Berufserfolg, Berufszufriedenheit) berücksichtigt wurden, resultierte eine Überlegenheit der statistischen Urteilsbildung in ca. 50% der Studien. In der anderen Hälfte der Studien ergab sich eine Gleichwertigkeit der statistischen und klinischen Urteilsbildung. Vor dem Hintergrund dieser Meta-Analyse lässt sich rational rechtfertigen, dass formelle (statistische) Methoden der diagnostischen Urteilsbildung – wann immer möglich – der informellen klinischen Urteilsbildung vorgezogen werden sollten. „Wann immer möglich“ bedeutet, wann immer empirisch und statistisch gesicherte Vorhersagemodelle verfügbar und anwendbar sind. Dagegen sind „klinische“ Erfahrungen für die Identifikation relevanter Prädiktorvariablen notwendig, deren tatsächliche Validität – in weiteren Schritten – statistisch abgesichert werden muss. In vielen Fällen wird eine Kombination klinischer und statistischer Urteilsbildung notwendig sein, da oft nur teilweise statistisch gesicherte Vorhersagemodelle vorliegen.

110
Q

Nennen Sie 5 zentrale Merkmale der Modifikationsdiagnostik.

03400 KE1, S.99-100

A

Auf S. 99-100 werden die Eigenschafts-/Verhaltensdiagnostik bzw. die Selektion und Modifikation von Personen und Verhalten anhand von 4 Dimensionen beschrieben.

Bei Verhaltensdiagnostik handelt es sich immer um eine Intervention im Sinne einer Modifikation, da im Gegensatz dazu davon ausgegangen wird, dass Eigenschaften zeitlich stabil sind (Deswegen bei Eigenschaften “lediglich” Selektionsdiagnostik).

Modifikation kann also betrieben werden mit Hilfe von

  1. Prozessdiagnostik (was soll sich wie verändern?)
  2. ist kriteriumsorientiert (WO will ich hin, welches (vorgegebene) Erlebens-/Verhaltensziel soll erreicht werden)
  3. Es geht um Inventarisierung (also um Betrachtung des gesamten relevanten Verhaltens um auslösende/aufrechterhaltende Bedingungen zu beseitigen/zu fördern)
  4. Diagnostik als Info (Entscheidungs-/Behandlungsoptimirung, hier soll der diagnostische Prozess im Verlauf optimiert werden)
  5. Wird der Klinischen Psychologie zugeordnet

03400 KE1, S.99-100

Modifikationsdiagnostik steht dagegen im Mittelpunkt klinisch-psychologischer Fragestellungen. Bei dieser Form der Diagnostik soll ermittelt werden, welche Erlebens- und Verhaltensweisen einer Person verändert werden sollen oder welche externen Bedingungen verändert werden müssen, damit ein Problemverhalten reduziert werden kann. Im ersten Fall dient die Diagnostik der Verhaltensmodifikation, im zweiten Fall der Bedingungsmodifikation.

111
Q

Welche Forschungsschwerpunkte zum Thema “Interaktionen zwischen Individuen” fallen Ihnen ein?

03400 KE1, S.70-71

A
Alle - Aufbau von sozialen Beziehungen
Finden - Forschung zum sozialen Einfluss
Psychologie - Pro-/Antisoziales Verhalten
So - Soziale Wahrnehmung
Einfach - Einstellungsforschung

03400 KE1, S.70-71

Die soziale Wahrnehmung ist allerdings nur ein Forschungsthema der Forschung zu Interaktionen zwischen Individuen. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Einstellungsforschung (Wie bilden Menschen Einstellungen gegenüber anderen Personen?), die Forschung zum sozialen Einfluss (Welche Strategien verwenden Menschen, um andere von etwas zu überzeugen?), die Forschung zum Aufbau von sozialen Beziehungen (Wie entwickelt sich interpersonale Attraktion und Freundschaft zwischen Individuen?), die Forschung zu prosozialem Verhalten (Unter welchen Bedingungen helfen Menschen einander?) oder die Forschung zum antisozialen oder aggressiven Verhalten (wann und warum fügen Menschen andern Menschen absichtlich Schaden zu oder verletzen einander). In allen diesen Forschungsbereichen liegen mittlerweile eine Vielzahl empirisch geprüfter Theorien und Modelle vor. […]

112
Q

Was sind typischerweise Ziele sozialpsychologischer Intervention?

03400 KE1, S.73

A

Ziele von sozialpsychologischer Intervention sind:

1) Veränderung/Optimierung individueller Erlebens- und Verhaltensweisen (Bsp: Förderung des Gesundheitsverhalten)
2) Veränderung der Interaktionen innerhalb von Dyaden oder Gruppen ( Bsp: Förderung der Zusammenarbeit in einer Arbeitsgruppe)
3) Veränderung der Interaktionen zwischen Gruppen ( Abbau von Feindseligkeiten zwischen Anhängern zweier Fußballvereine )

Die Maßnahmen basieren auf sozialpychologische Theorien und Modelle, die auch in den Anwendungsfächern herangezogen werden.

03400 KE1, S.73

Ziel sozialpsychologischer Intervention ist typischerweise a) die Veränderung (oder Optimierung) individueller Erlebens- und Verhaltensweisen (Beispiel: Programme zur Förderung von Gesundheitsverhalten), b) die Veränderung der Interaktionen innerhalb von Dyaden oder Gruppen (Beispiel: Maßnahmen zur Optimierung von Kooperation in Arbeitsgruppen), und c) die Veränderung der Interaktionen zwischen Gruppen (Beispiel: Programme zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit). Die Entwicklung spezifischer Interventionsmaßnahmen erfolgt auf der Grundlage allgemeiner sozialpsychologischer Theorien und Modelle.

113
Q

Welche Phasen umfasst der Prozess des psychologischen Diagnostizierens?

03400 KE1, S.97

A
  1. Klärung der Fragestellung
  2. Auswahl von psychologischdiagnostischen Verfahren
  3. Anwendung
  4. Auswertung
  5. Interpretation
  6. Gutachtenerstellung
  7. Interventions- bzw. Maßnahmenvorschlag

03400 KE1, S.97

  1. Psychologisches Diagnostizieren ist ein Prozess, der mehrere Phasen umfasst: Klärung der Fragestellung, Auswahl von psychologischdiagnostischen Verfahren, Anwendung, Auswertung, Interpretation, Gutachtenerstellung, Interventions- bzw. Maßnahmenvorschlag.
114
Q

Intelligenz und Kreativität zählen nach Weber und Rammsayer (2005) zu den Persönlichkeitsunterschieden in welchem Bereich?

03400 KE1, S.88

A

“Fähigkeiten und Kompetenzen”

03400 KE1, S.88

Persönlichkeitsunterschiede im…

…Bereich der Fähigkeiten und Kompetenzen (Intelligenz, Kreativität, Weisheit, Soziale und emotionale Kompetenzen, Selbstregulation und Selbstkontrolle, Stressbewältigung).

…emotional-kognitiven Bereich (Ängstlichkeit, Ärgerneigung, Stress, Wohlbefinden, Selbstwertschätzung, Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeit, Optimismus).

…sozialen Bereich (Prosoziales Verhalten, Empathie, Aggressivität, Selbstdarstellung, Soziale Unterstützung, Partnerwahl und Partnerschaft).

115
Q

Weshalb ist der Ausdruck “bildgebende Verfahren” tendenziell missverständlich?

03400 KE1, S.64

A

Diese Verfahren machen keine 1-zu-1-Fotos von Gehirnen, sondern die “Bilder” sind das Ergebnis statistischer Auswertungen, mit bunt eingefärbten Flächen - auf einem statistisch ermittelten “Durchschnittsgehirn”.

03400 KE1, S.64

Bildgebende Verfahren zur Untersuchung des Gehirns: Die Untersuchung von Gehirnfunktionen wurde durch die Entwicklung von sog. bildgebenden Verfahren revolutioniert. Der Ausdruck „bildgebende Verfahren“ ist tendenziell missverständlich, da die eigentliche Messung Rohwerte liefert, die eine statistische Abbildung der Aktivitätsverteilung von Blutparametern im Gehirn ist. Diese Verteilung muss gefiltert und weiter statistisch aufbereitet werden, wobei in diese Anwendung der statistischen Verfahren eine Reihe eher selten explizierte theoretische Annahmen eingehen. Des weiteren muss diese Aktivitätsverteilung mit Maßen psychischer Prozesse synchronisiert bzw. korreliert werden, wobei Aktivitätsverteilungsdifferenzen entweder zwischen einer Experimental- und einer Kontrollgruppe oder zwischen einer Kontroll- und einer Experimentalmessphase bei einzelnen Personen bzw. Versuchtieren gebildet werden.

116
Q

Das so genannte Diagnostische Dreieck wird (nach Hossiep und Wottawa, 1993) wodurch konstituiert?

03400 KE1, S.98

A

Grundlagen- und Anwendungsfächer und die Methodik bilden ein Dreieck, in dem sich Diagnostik entwickelt. Von außen wirken kulturelle, soziale, wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen auf das diagnostische Dreieck.

03400 KE1, S.98

Nach Hossiep und Wottawa (1993, S. 132) konstituieren Grundlagen- und Anwendungsfächer sowie Methoden ein diagnostisches Dreieck, in dem die psychologische Diagnostik entsteht und fruchtbar wird. Von „außen“ wirken kulturelle, soziale, wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen auf das diagnostische Dreieck ein.

Die Grundlagenfächer der Psychologie (Allg. Psychologie und biologische Psychologie, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie und die Differentielle Psychologie etc.) bilden mit den Anwendungsfächern (Arbeits- und Organisationspsychologie, Pädagogische-, Gemeindepsychologie, Klinische Psychologie u.ä.) und den Methoden (Beobachtung, Befragung, Experiment, Exploration, Interview etc.) ein diagnostisches Dreieck innerhalb dessen die psychologische Diagnostik entsteht und sich entwickelt und ggf. verändert. Von außen wirken stets kulturelle, wirtschaftliche, technische und soziale Rahmenbedingungen ein, die es beeinflussen. Die entsprechende Grafik zum Dreieck lässt sich schnell recherchieren und veranschaulicht die Zusammenhänge.

117
Q

Unterschiede zwischen einzelnen Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen zu identifizieren, ist Ziel der ____________ Psychologie.

03400 KE1, S.79ff

A

Differentiellen Psychologie

03400 KE1, S.79ff

Während die Allgemeine Psychologie nach Gesetzmäßigkeiten sucht, die für nahezu alle Menschen gelten (…wie alle anderen Menschen, z.B. Lerngesetze, Sprachfähigkeit), ist es das Ziel der Differentiellen Psychologie Unterschiede zwischen einzelnen Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen bzw. Merkmalen zu identifizieren: Einige Menschen sind z.B. ängstlicher als andere oder intelligenter, extravertierter, offener, optimistischer. Zudem untersucht die Differentielle Psychologie, mit welchen anderen Merkmalen solche interindividuellen Unterschiede auf einer bestimmten Dimension assoziiert sind. Dabei geht es auch um die Frage, welche Konsequenzen bzw. „outcomes“ in der Zukunft mit welchen Persönlichkeitsmerkmalen vorhergesagt werden können (individual differences that make a difference). Zum Beispiel werden die Merkmale akademische Intelligenz und Gewissenhaftigkeit, aber auch soziale und emotionale Kompetenzen als Prädiktoren für Studien- und Berufserfolg analysiert.

118
Q

Welcher Frage ging Stanley Milgram (1970) in seinem berühmten Experiment nach?

03400 KE1, S.68

A

Warum leisten Menschen den Anweisungen einer Autorität Folge, auch wenn letztgenannte gegen eigene ethische Prinzipien gehen?

03400 KE1, S.68

[…] die Experimente von Stanley Milgram (1970), die der Frage nachgehen, warum Menschen den Anweisungen einer Autorität auch dann Folge leisten, wenn diese im Widerspruch zu eigenen ethischen Prinzipien stehen, […]

119
Q

Welche Methoden werden in der Allgemeinen und Biologischen Psychologie bevorzugt eingesetzt?

03400 KE1, S.57

A

Sowohl in der Allgemeinen als auch in der Biologischen Psychologie werden Beobachtungsmethoden bevorzugt.

  • Beobachtungsmethoden erlauben eine gute Kontrolle über die Untersuchungssituation
  • Typisch für die Beobachtungsmethoden: das Experiment

03400 KE1, S.57

In der Allgemeinen Psychologie, aber auch der Biologischen Psychologie werden bevorzugt Beobachtungsmethoden eingesetzt, die eine möglichst große Kontrolle über die Untersuchungssituation erlauben. Dies ist typischerweise das Experiment. Mit dem Experiment wird angezielt, bestimmte Umgebungseigenschaften zu isolieren, um herauszubekommen, wie sie auf psychische Prozesse und Funktionen wirken. Wenn mehrere Reize zusammenwirken, dann weiß man nicht, welcher welchen Effekt hatte. Im Gegensatz zur Lebenswelt sind dies künstliche, stark restringierte Situationen, die aber nötig sind, um eindeutige funktionale Abhängigkeiten feststellen zu können. Der Preis dafür ist die eingeschränkte oder kaum vorhandene Generalisierbarkeit auf lebensweltliche Situationen. Da sich der „Bauplan der Seele“ nicht alleine mit Hilfe der experimentellen Methode erstellen lässt, weil die komplexe Dynamik des Zusammenspiels aller psychischen Funktionen auf diese Weise nur teilweise erfasst werden kann (Dörner, 1999), müssen auch Simulationen und andere Wissensquellen herangezogen werden. Üblicherweise wird in der allgemeinen Psychologie der „Bauplan der Seele“ entlang der Aufteilung in die kognitiven, motivational-emotionalen und aktionalen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Menschen erarbeitet.

120
Q

Mit welchem Verfahren lassen sich unterschiedliche Aktivierungszustände des Gehirns identifizieren und Aussagen über die räumliche Verteilung der elektrischen neuronalen Aktivität machen?

03400 KE1, S.65

A

Mit elektrophysiologischen Techniken. Ein klassisches Verfahren ist die Elektroenzephalographie (EEG).

03400 KE1, S.65

Elektrophysiologische Techniken: Ein klassisches Verfahren zur Untersuchung von Gehirnfunktionen ist die Elektroenzephalographie (EEG), deren sich die Physiologische Psychologie und insbesondere die Psychophysiologie seit langer Zeit bedient. Damit lassen sich unterschiedliche Aktivierungszustände des Gehirns identifizieren und Aussagen über die räumliche Verteilung der elektrischen neuronalen Aktivität machen. Zu den primär in der Psychophysiologie angewandten elektrophysiologischen Methoden gehört neben dem EEG die Registrierung der Herz-Kreislauf-Aktivität (Elektrokardiogramm), der muskulären Aktivität (Elektromyogramm), der elektrischen Aktivität der Haut (Elektrodermale Aktivität) und der Augenbewegungen (Okulomotorik).

121
Q

Welche Strategien setzen in erster Linie bei den Stressreaktionen, also beim Stress-Output, an?

A Sport und Bewegung 
B Selbst-Motivation 
C Planung und Zeitmanagement 
D Genießen 
E Problemlösen

03402 KE2, S.119 und Vorlesung “Umgang mit Stress und Prüfungsangst”

A

A Sport und Bewegung
D Genießen

03402 KE2, S.119 und Vorlesung “Umgang mit Stress und Prüfungsangst”

122
Q

Welche Aussagen zu Stich- und Schlagwörtern sind zutreffend?

A Die Begriffe „Stichwort“ und „Schlagwort“ werden synonymisch verwendet.
B Ein Stichwort kann unter anderem die Angaben zum Autor enthalten.
C Ein Stichwort ist ein Wort, das das gesamte Dokument und dessen Inhalt beschreibt.
D Es kann zwischen freien und kontrollierten Schlagwörtern unterschieden werden.
E Die Verwendung von Stichwörtern bei Suchanfragen ermöglicht es, die Anzahl der Ergebnisse einzuschränken.

03402a, S.285

A

B Ein Stichwort kann unter anderem die Angaben zum Autor enthalten.
D Es kann zwischen freien und kontrollierten Schlagwörtern unterschieden werden.
E Die Verwendung von Stichwörtern bei Suchanfragen ermöglicht es, die Anzahl der Ergebnisse einzuschränken.

03402a, S.285

Schlagwort:
Begriff, der den Inhalt eines Dokuments auf der Grundlage eines normierten Begriffsverzeichnisses beschreibt. Schlagwörter werden auf der Grundlage einer Inhaltsanalyse von Fachleuten unter Einhaltung vereinbarter Regeln vergeben. Schlagwörter bieten die Möglichkeit zur Durchführung systematischer Recherchen zu einem Thema, z.B. in einem Bibliothekskatalog oder einer bibliografischen Datenbank. Schlagwörter müssen nicht im Dokument selbst vorkommen und unterscheiden sich deshalb häufig von Stichwörtern.

Stichwort:
Begriffe, die in der bibliografischen oder inhaltlichen Beschreibung eines Dokumentes vorkommen. Stichwörter können nur entsprechend ihrer grammatischen Form, z.B. Genitiv, Plural, in der Vorlage gesucht werden. Eine Stichwortrecherche eignet sich als erster Schritt in einer Suchstrategie. Hier kann es sinnvoll sein, Platzhalter als Suchinstrument zu nutzen.

Falsche Alternativen:
A: Die Begriffe „Stichwort“ und „Schlagwort“ sind keine Synonyme.
C: Hier wird das Schlagwort definiert.

123
Q

Lesen Sie das folgende Abstract zum paper “Individual and Situational Factors Related to Young Women’s Likelihood of Confronting Sexism in Their Everyday Lives”

Factors related to young women’s reported likelihood of confronting sexism were investigated. Participants were 338 U.S. female undergraduates (M=19 years) attending a California university. They were asked to complete questionnaire measures and to write a personal narrative about an experience with sexism. Approximately half (46%) the women reported confronting the perpetrator. Individual factors (prior experience with sexism, feminist identification, collective action) and situational factors (familiarity and status of perpetrator, type of sexism) were tested as predictors in a logistic regression. Women were less likely to report confronting sexism if (1) they did not identify as feminists, (2) the perpetrator was unfamiliar or high-status/familiar (vs. familiar/equal-status), or (3) the type of sexism involved unwanted sexual attention (vs. sexist comments).

Welche Aussagen sind dem Text nach richtig?

A Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, mit der Frauen bereit sind, sich mit Sexismus im Alltag auseinander zu setzen.
B An der Untersuchung haben 338 Studentinnen des Berufskollegs teilgenommen.
C Ca. 46% der befragten Frauen berichteten, dass sie nicht bereit sind, sich im Alltag mit Sexismus auseinander zu setzen.
D Folgende situative Faktoren wurden als Prädiktoren (Einflussfaktoren) in die statistische Analyse aufgenommen: vorherige Sexismus-Erfahrungen, feministische Identifikation, kollektives Handeln.
E Die untersuchten Frauen berichteten unter anderem dann weniger Bereitschaft, sich mit Sexismus auseinander zu setzen, wenn der Initiator der sexistischen Verhaltensweisen eine unbekannte Person war.

03402b

A

A Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, mit der Frauen bereit sind, sich mit Sexismus im Alltag auseinander zu setzen.
E Die untersuchten Frauen berichteten unter anderem dann weniger Bereitschaft, sich mit Sexismus auseinander zu setzen, wenn der Initiator der sexistischen Verhaltensweisen eine unbekannte Person war.

03402b

Falsche Alternativen:
B: An der Untersuchung haben Studentinnen einer California university teilgenommen.
C: das Gegenteil ist der Fall: 46% der Frauen berichteten, dass sie sich mit den Tätern auseinandersetzen
D: Hier sind anstelle von situativen die individuellen Faktoren aufgelistet.

124
Q

Lesen Sie das folgende Abstract zum paper „Acting and Personality Change“

Fourteen student actors who were involved in a dramatic production completed the Adjective Check List (ACL) at four points in time: prior to the beginning of the rehearsal period, during the performance period, and 1 month after the production was over. The personality profiles yielded by the 22 ACL scale scores were compared with the profiles for each actor’s fictional dramatic character. It was hypothesized that (1) the actor chosen to play a given character would have personality characteristics similar to that of his or her corresponding character, and (2) the actor’s self-perceived personality profile would become more similar to the character’s during the rehearsal and production period. Support emerged for the second hypothesis, but not for the first. Observations regarding these findings and suggestions for future explorations are given.

Welche Aussagen sind dem Text nach richtig?

A Die Probanden der Studie füllten die Adjective Check List zu 4 Messzeitpunkten aus.
B Die Persönlichkeitsprofile der Probanden wurden mit den Rollenprofilen jedes Probanden verglichen.
C Gemäß Hypothese 1 wurde angenommen, dass das Persönlichkeitsprofil des Schauspielers dem Persönlichkeitsprofil der Rolle dieses Schauspielers ähnelt.
D Gemäß Hypothese 2 sollte sich das selbst wahrgenommene Persönlichkeitsprofil des jeweiligen Schauspielers im Laufe der Proben und Produktion dem Persönlichkeitsprofil der Rolle ähnlicher werden.
E Hypothese 2 konnte gestützt werden.

03402b

A

A Die Probanden der Studie füllten die Adjective Check List zu 4 Messzeitpunkten aus.
B Die Persönlichkeitsprofile der Probanden wurden mit den Rollenprofilen jedes Probanden verglichen.
C Gemäß Hypothese 1 wurde angenommen, dass das Persönlichkeitsprofil des Schauspielers dem Persönlichkeitsprofil der Rolle dieses Schauspielers ähnelt.
D Gemäß Hypothese 2 sollte sich das selbst wahrgenommene Persönlichkeitsprofil des jeweiligen Schauspielers im Laufe der Proben und Produktion dem Persönlichkeitsprofil der Rolle ähnlicher werden.
E Hypothese 2 konnte gestützt werden.

03402b

125
Q

Lesen Sie das folgende Abstract zum paper „Moving Personality Beyond the Person-Situation Debate“

The person-situation debate is coming to an end because both sides of the debate have turned out to be right. With respect to momentary behaviors, the situation side is right: Traits do not predict, describe, or influence behavior very strongly; the typical individual’s behavior is highly variable; and a process approach is needed to explain that variability. With respect to trends (e.g., a person’s typical way of acting), however, the person side of the debate is right: Traits predict and describe behavior very well over long stretches of time, behavior is highly stable, and a trait approach is needed to explain differences between people. Thus, proponents of both sides are right and should continue to conduct fruitful research, and both viewpoints are necessary for a full understanding of personality. The next exciting steps in personality psychology will include integrating these two approaches in the same research paradigm.

Welche Aussagen sind dem Text nach richtig?

A Die Person-Situations-Kontroverse besteht noch immer, weil beide Seiten der Debatte darauf bestehen, Recht zu haben.
B Die situationistische Sichtweise ist im Hinblick auf langfristige Verhaltenstendenzen richtig.
C Die personbezogene Seite ist im Hinblick auf momentanes Verhalten richtig.
D Sowohl die situationistische als auch die personbezogene Sichtweise sind für ein umfassendes Verständnis der Persönlichkeit notwendig.
E Die Persönlichkeitspsychologie sollte sich für eines der beiden Paradigmen entscheiden.

03402b

A

D Sowohl die situationistische als auch die personbezogene Sichtweise sind für ein umfassendes Verständnis der Persönlichkeit notwendig.

03402b

Falsche Alternativen:
A: Die Aktualität der Person-Situations-Kontroverse nimmt ab, da beide Positionen Recht haben.
B und C: Die Sichtweisen sind vertauscht. Die personenbezogene Sichtweise ist im Hinblick auf langfristige Verhaltenstendenzen richtig und die situationistische Sichtweise ist im Hinblick auf momentanes Verhalten richtig.
E: Die Persönlichkeitspsychologie versucht die beiden Positionen in einem Forschungsparadigma zu integrieren.

126
Q

Welche Methoden gehören zu den bevorzugten Erhebungsmethoden der Allgemeinen Psychologie?

A  Projektive Verfahren  
B  Korrelative Designs  
C  Beobachtung  
D  Interview  
E  Experiment

03400 KE1, S.57

A

C Beobachtung
E Experiment

03400 KE1, S.57

In der Allgemeinen Psychologie, aber auch der Biologischen Psychologie werden bevorzugt Beobachtungsmethoden eingesetzt, die eine möglichst große Kontrolle über die Untersuchungssituation erlauben. Dies ist typischerweise das Experiment.

127
Q

Nennen Sie drei wissenschaftliche Orientierungen und ergänzen Sie jeweils einige Stichpunkte.

03401 KE1

A
  1. Normativ-ontologische Theorieansätze

Stichworte: Geisteswissenschaftliche Psychologie / Hermeneutik = Textauslegung / Phänomenologie = Wissenschaft von “den Sachen selbst” / Verstehende Psychologie = Anwendung von Hermeneutik & Phänomenologie auf Fragen der Psychologie / Gegenbewegung zur Wundtschen Elementenpsychologie & Behaviorismus

Erkenntnisanspruch
Erkenntnisziel: Genaue (idiografische) Beschreibung des Einzelfalls um praktischen Rat zu geben
Erkenntnisinteresse: praktisches (Konsensus von Handelnden)
Erkenntnisgegenstand: Sinn & Wesen von Staat, Gesellschaft, Mensch, Educandus, usw.

Erkenntnismittel (Methodologie)
Denkmethoden (Verarbeitungsmuster): Hermeneutik, Phänomenologie, Verstehende Psychologie
Tätigkeit des Wissenschaftlers: wissenschaftliches Nach- & Vordenken, Verstehen
Ansätze: historisch-genetische, ideengeschichtliche
Forschungsmethoden & -techniken: Quellen- & Textkritik, historisch-philosophische Argumentation

Grundlegende Positionen
Wertproblematik: Einschluss von ontologisch & anthropologisch begründeten Werten
Verhältnis “Wissenschaft” zu “Gesellschaft”: Sinngebung (Aufklärung als konservatives Moment), Ratgeber

  1. Empirisch-analytische Theorieansätze

Stichworte: Quantitativ = “harte” Daten / Nomothetisch [Naturwissenschaft] = auf Gesetze zielend [aber auch zum Teil:] Idiographisch [Geisteswissenschaft] = das einzelne Ideelle, Geschichtliche hervorhebend / Neopositivistisch [das Gegebene/Tatsächliche = “Positive” im Gegensatz zu dem “dahinter”stehenden]

Erkenntnisanspruch
Erkenntnisziel: Strebt nach nomologischen Aussagen bzw. der Auffindung nomothetischer Sätze; praktische Verwertbarkeit im Sinne einer Technik (technologische Anweisungen).
Erkenntnisinteresse: technisches (Verfügung über vergegenständlichte Prozesse)
Erkenntnisgegenstand: Verhalten von Individuen, Gruppen, Organisationen

Erkenntnismittel (Methodologie)
Denkmethoden (Verarbeitungsmuster): logischer Empirismus, kritischer Rationalismus
Tätigkeit des Wissenschaftlers: Beschreibung, Erklärung, Prognose (Kritik-Kontrolle der Erfahrung)
Ansätze: strukturell-funktionale
Forschungsmethoden & -techniken: Regeln & Techniken der empirischen Sozialforschung

Grundlegende Positionen
Wertproblematik: Streben nach Wertfreiheit (zumindest im Forschungsprozess)
Verhältnis “Wissenschaft” zu “Gesellschaft”: Trennung (wertneutrale Aufklärung)

  1. Kritische Psychologie

Stichworte: Lehnen Unterordnung der Sozialwissenschaften unter die Naturwissenschaften ab / Wissenschaft ist immer von gesellschaftlichen Bedingungen abhängig / nicht von der Gesellschaftstheorie von Karl Marx zu trennen / Neopositivisten wurde eine verschleiert normative Funktion des falschen Bewusstseins (Habermas) vorgeworfen

Erkenntnisanspruch
Erkenntnisziel: Auffindung bzw. Bestätigung zwangsläufiger, historischer Gesetzesmäßigkeiten; Gesellschaftskritik, insb. an der spätkapitalistischen Gesellschaft.
Erkenntnisinteresse: emanzipatorisches (Selbstreflexion)
Erkenntnisgegenstand: Gesellschaft

Erkenntnismittel (Methodologie)
Denkmethoden (Verarbeitungsmuster): Dialektik, Hermeneutik
Tätigkeit des Wissenschaftlers: Kritisch konfrontieren & politisch wirken (Kritik-Korrektur der Erfahrung)
Ansätze: kritisch-historische & “kritisch-empirische”
Forschungsmethoden & -techniken: historisch-ökonomisch, ideologiekritische Analyse mit empirischer Sozialforschung als Hilfsmittel

Grundlegende Positionen
Wertproblematik: “Emanzipation” & andere historisch begründete Werte sind einbeschlossen
Verhältnis “Wissenschaft” zu “Gesellschaft”: Sozialkritische Funktion der Wissenschaft, Wissenschaft als gesellschaftskritischer Produktionsfaktor

128
Q

Was ist ein dialektisches Verhältnis?

03401 KE1, S.52

A

Das spezifische Verhältnis zwischen objektiver Bestimmtheit und subjektiver Bestimmung.

03401 KE1, S.52

Von Holzkamp gefordertes Verhältnis zwischen Mensch und Gesellschaft.

129
Q

Was bedeutet ‘Exhaustion’?

03401 KE1, S.48

A

Da nie mit letzter Sicherheit entscheidbar ist, ob eine Theorie fehlerhaft ist oder ob bei ihrer experimentellen Überprüfung Fehler gemacht wurden, kann man widersprechende emp. Ergebnisse mit entsprechender Phantasie/Kreativität immer irgendwelchen “Störquellen” zuschreiben. → Ausschöpfung aller Möglichkeiten, eine Theorie/Hypothese vor der Falsifikation zu retten. Dadurch werden Theorien gegenüber der Realität immunisiert (ihr Scheitern wird unmöglich).

03401 KE1, S.48 (Klaus Holzkamp (1972))

130
Q

Was ist ein Paradigma?

A

Paradigma: [gr.] Wissenschaftstheorie: von T. S. Kuhn eingeführter Begriff, der die Gesamtheit aller eine wiss. Disziplin in einem Zeitabschnitt beherrschenden Grundauffassungen (z. B. Raum-, Zeitvorstellungen, methodol. Regeln) bezeichnet & somit festlegt, was als wiss. befriedigende Lösung angesehen werden kann. Nach einer These Kuhns lassen sich wiss. Revolutionen im Sinne von Paradigmenwechseln definieren, wie z. B. der Wechsel von der klassischen zur relativistischen Physik.

131
Q

Was ist ein psychologisches Domain-Programm (Typ-a-Programm)?

03401 KE1

A

Psychologische Domain-Programme (Typ a-Programme): Erforschung von Problemfeldern, unterschiedliche Problemlösungsansätze bzw. Theorien möglich (z.B. bei Angst: lernpsychol., psychoanalyt., kognitivist., sozialpsychol. Theorieansätze). Problemfeld definiert durch Kernannahmen. Annahmekerne sind nicht richtig oder falsch (weder beweisbar noch widerlegbar), allenfalls uninteressant/wenig sinnvoll/wenig erfolgversprechend (⇒verwerfen).

⇒ Bei Typ-a sucht man für einen gegebenen Problembereich Erklärungsmodelle.

03401 KE1

Hermann, stark an Lakatos & Kuhn orientiert

132
Q

Was ist ein Quasi-Paradigma (Typ-b-Programm)?

03401 KE1

A

Quasi-paradigmatische Forschungsprogramme (Typ bProgramme): Suche nach möglichst umfassender Anwendungsmöglichkeiten einer Theorie (z.B. Verstärkungskonzeption des Lernens →auf untersch. Sachverhalte angewendet [Psychotherapie, Unterricht, Tierdressur]), unveränderlicher Annahmekern besteht hier aus theoretischen Grundannahmen (z.B. bei Lerntheorien →Konzeption des Verstärkungslernen). Theorien von Thorndike & Skinner können als untersch. Ausformungen des quasi-paradigmatischen Forschungsprogr. „Verstärkungslernen“ angesehen werden.

⇒ Bei Typ-b sucht man für ein vorhandenes Erklärungsmodell unterschiedliche Anwendungsbereiche.

03401 KE1

Hermann, stark an Lakatos & Kuhn orientiert

133
Q

Wofür steht die “Idiosynkrasie des Verhaltens”?

03401 KE1

A

Die Ansicht, Menschen seien einzigartig und unvergleichbar, wird in der Psychologie mit dem Fachterminus „Idiosynkrasie des Verhaltens“ bezeichnet (schauen Sie nicht im Fremdwörterduden nach – hier steht etwas anderes: Überempfindlichkeit, Abneigung).

03401 KE1

Nach Herrmann (1979, S. 62ff.) steht hinter der Redeweise von der Idiosynkrasie des Verhaltens meist eine besondere Zielsetzung von Psychologen, die z.B. als Therapeuten vornehmlich am Einzelfall interessiert sind. Nomologische Forschungsarbeiten erscheinen unter diesem auf das Individuum bezogenen Gesichtspunkt oft als unangemessen verkürzt. Herrmann sieht hierin jedoch einen „idiographischen Fallstrick“, da die nomologische Forschungspraxis unter der Zielsetzung idiographischer Bestandsaufnahmen und nicht unter ihrer eigenen beurteilt wird. Das Scheitern von Theorien mit der Einzigartigkeit bzw. Unvorhersehbarkeit menschlichen Verhaltens zu erklären, hält Herrmann für unzulässig, da hierdurch die Suche nach besseren und angemesseneren Theorien verhindert wird. Die Annahme von idiosynkratischen Verhalten ist für ihn auch kein Argument für idiographische Studien, da diese – will man ihre Ergebnisse generalisieren – wiederum den Kriterien nomologischer Theoriebildung unterliegen.

134
Q

Ordnen Sie den Namen jeweils einem der folgenden Begriffe zu: “Personaler Konstruktivismus”, “Sozialer Konstruktivismus” oder “Radikaler Konstruktivismus”.

  1. Heinz von Förster
  2. Karin Knorr-Cetina
  3. George Kelly
  4. Rom Harré
  5. Kenneth Gergen
  6. Humberto Maturana
  7. Ernst von Glasersfeld

03400 KE2

A
  1. Heinz von Förster -> Radikaler Konstruktivismus (Mitbegründer)
  2. Karin Knorr-Cetina -> Sozialer Konstruktivismus
  3. George Kelly -> Personaler Konstruktivismus (Begründer)
  4. Rom Harré -> Sozialer Konstruktivismus
  5. Kenneth Gergen -> Sozialer Konstruktivismus (“Startschuss” des SK durch seinen Artikel “Social psychology as history” (1973))
  6. Humberto Maturana -> Radikaler Konstruktivismus (Zentraler Vertreter gemeinsam mit Francisco Varela)
  7. Ernst von Glasersfeld -> Radikaler Konstruktivismus (Mitbegründer)

03400 KE2

135
Q

Was sind die wesentlichen Merkmale des Personalen Konstruktivismus?

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

A

Begründer: George Kelly (selbst: konstruktiver Alternativismus)

Stichworte: Mensch als Wissenschaftler (stellt Hypothesen auf und überprüft sie; schaffen sich Konstrukte/”Brillen” durch die sie die Wirklichkeit sehen); keine interpretationsfreie Wirklichkeit

Grundannahmen: (1) Die Realität existiert zwar, kann aber nur insofern erkannt werden, als sie von Menschen bewertet und interpretiert wird; (2) es gibt keine absolute Wahrheit, sondern nur mehrere alternative Interpretationen, die man konstruieren und auswählen kann.

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

136
Q

Was sind die wesentlichen Merkmale des Radikalen Konstruktivismus?

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

A

Begründer: Ernst von Glaserfeld und Heinz von Förster

Zentrale Vertreter: Humberto Maturana und Francisco Varela (beide aus der Biologie), Hermann Haken (Physiker), Ilya Prigogine (Chemiker)

Stichworte: die Wirklichkeit wird nicht “gefunden”, sondern “erfunden” (Gegenposition zum (insbesondere naiven) Realismus, der davon ausgeht, dass die Welt unabhängig von einem Beobachter (“da draußen”) existiert und vom Menschen “erkannt” werden kann);
neurobiologisch fundierte Erkenntnistheorie (das Gehirn als selbstreferentielles System konstruiert aus neuronalen Impulsen eine subjektive Welt- und Selbstsicht);
“passen statt stimmen” (Alternative zum Kriterium der Wahrheit ist die Passung/Viabilität: Ein System muss ein Modell der Welt konstruieren, das sinnvolle Handlungsmöglichkeiten eröffnet)

Selbstwiderspruch: Einerseits werden neurobiologische Befunde zur Funktionsweise des Gehirns zur Begründung der erkenntnistheoretischen Position in Anspruch genommen, andererseits wird behauptet, dass man über die „Welt da draußen“ grundsätzlich nichts wissen könne, weil man die Realität eben nicht finden, sondern nur erfinden kann

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

137
Q

Was sind die wesentlichen Merkmale des Sozialen Konstruktivismus?

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

A

Zentrale Vertreter: Berger und Luckmann (Soziologen - “The social construction of reality” (1966)), Kenneth Gergen (“Startschuss” des SK durch seinen Artikel “Social psychology as history” (1973)), Rom Harré, Hubert Herrmanns, Hans Westmeyer, Karin Knorr-Cetina (Soziologin)

Grundannahmen: Wissen über die Welt und uns selbst ist das Resultat sozialer Austausch- und Aushandlungsprozesse.
Damit verbundene Implikationen und Konsequenzen:
(1) Anti-Realismus (Wissen wird (in erster Linie) innerhalb sozialer Interaktionen zwischen Wissenschaftlern produziert und ist (weniger) von den Gegebenheiten der Welt abhängig)
(2) Relativismus (jegliches Wissen, also auch wissenschaftliches Wissen, wird als von historischen, kulturellen und ideologischen Kontexten abhängig betrachtet)
(3) Wissen und Macht (Auffassung, nach der auch wissenschaftliches Wissen von sozialen Konventionen, moralischen Wertvorstellungen und Machtverhältnissen abhängig ist und unter dieser Perspektive untersucht werden muss)
(4) Sprache als Form sozialen Handelns (Handlungsaspekt der Sprache; performative Sprechakte)
(5) Post-Empirismus (Das Ausmaß, in dem sich bestimmte Theorien und Auffassungen durchsetzen, hängt nicht wesentlich von der empirischen Bewährung dieser Auffassung ab, sondern von den Eventualitäten sozialer Prozesse (Kommunikation, Verhandlung, Konflikt, Rhetorik))
(6) Anti-Individualismus (Es wird das Primat des Sozialen betont. Psychologische Konzepte wie Individualität, Denken, Erinnern und Emotionen werden als Phänomene verstanden, die im Zuge sozialer Abstimmungsprozesse, insbesondere durch sprachlichen Austausch konstituiert werden)

Kritik:

(1) Relativismus als selbst-destruktive Waffe (Danziger (1997) hat darauf hingewiesen, dass die Auffassung, alles Wissen sei lokal, kulturell und historisch relativ, eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Position verunmöglicht)
(2) Probleme durch das Verschwinden des Subjekts (Das Verschwinden des Subjekts und dessen Reduktion auf eine „Position innerhalb der Sprache“ macht die sozialkonstruktionistische Kritik an Machtverhältnissen ebenfalls fragwürdig: Wenn das Subjekt ausgeklammert wird, im Namen welches Subjekts wird dann eigentlich Kritik geübt?)
(3) Eine „parasitäre Beziehung“ zum Mainstream (Der soziale Konstruktivismus ist auf den Mainstream angewiesen, um die eigene Position – als Gegenposition zum Mainstream – definieren zu können. Deshalb wäre es entscheidend, die Rolle des reinen Kritikers abzulegen und echte Alternativen zum Mainstream zu entwickeln ohne dabei alten Wein in neuen Schläuchen zu produzieren.)

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

138
Q

Ein zentrales theoretisches Konstrukt der kognitiven Psychologie zur Repräsentation von Wissen ist das…

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

A

…Schema-Konzept (Neisser, 1976).

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

Schemata sind abstrahierte Wissensstrukturen, die einen Teil eines Stimulusgebiets in Form von aufeinander bezogenen Kategorien repräsentieren. Die Beziehungen zwischen den Kategorien können zeitlicher, räumlicher oder kausaler Art sein. Eine Kategorie definiert eine Klasse von Stimuli mit bestimmten gleichen Merkmalen. Eine Kategorie ist eine Leerstelle (vgl. z.B. Laucken, Mees & Chassein, 1988), in die bestimmte Stimuli mehr oder weniger passen. Schemata werden durch passende Stimuli aktiviert, nachfolgende Informationen werden dann vor dem Hintergrund der gerade aktiven Schemata interpretiert und ergänzt. Die aktuelle Verarbeitung von Informationen lässt sich insgesamt als ein Ineinandergreifen von zwei Prozessen rekonstruieren: die eben beschriebene, schemagesteuerte Informationsverarbeitung wird als top-down processing bezeichnet, von bottom-up processing spricht man bei einer reiz- bzw. datengesteuerten Informationsverarbeitung. Basale Sinneseindrücke, z.B. visuelle und akustische Reize, werden unterschieden (bottom-up) und es wird ein passendes Schema aktiviert, das dann die weitere Verarbeitung der Informationen steuert (top-down).

139
Q

Was wird im Neobehaviorismus anstatt des Black-Box-Organismus zwischen Reiz und Reaktion neu eingeführt?

03400 KE2; Behavioristisches Paradigma

A

intervenierende Variablen

03400 KE2; Behavioristisches Paradigma

Der Neobehaviorismus umfasst Ansätze, die die radikale Annahme eines black box-Organismus aufgeben. Stattdessen werden zwischen äußerem Reiz und äußerer Reaktion hypothetische Konstrukte wie Gedächtnis oder Motive zugelassen oder sogenannte intervenierende Variablen. Zwischen S und R wird der Organismus als Insgesamt hypothetischer Konstrukte und intervenierender Variablen eingeführt (S O R). Bekannt ist die Zeichen-Gestalt-Theorie Tolmans, der basierend auf den Wegelernversuchen mit Ratten im Labyrinth eine intervenierende Variable postulierte, die als „kognitive Karte“ (cognitive map) bekannt wurde.

140
Q

Nach Ernst von Glasersfeld muss eine Wirklichkeitskonstruktion nicht “stimmen”, sondern…

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

A

…“passen”.

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

141
Q

Was entwickelt sich nach Erik Erikson in acht Phasen?

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

Die Ich-Identität.

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

Wie oben bereits erwähnt, hat sich Freud in erster Linie für unbewusste Prozesse interessiert und seine Theorie blieb über weite Strecken eine „Es-Psychologie“. In der sogenannten Ich-Psychologie, die zuerst von Heinz Hartmann und seinen Kollegen vorangetrieben wurde, verschob sich das Interesse vom Es auf die Funktionen und die Entwicklung des Ich. Anders als Freud, nach dem das Ich aus einer Rindenschicht des Es entsteht (s.o.), gehen Ich-Psychologen davon aus, dass sich das Ich von Anfang an als eigene Instanz mit eigenen, z.B. wahrnehmungsbezogenen Fähigkeiten entwickelt. Sie werden in der Entwicklungspsychologie (Modul 5) Erik Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung kennen lernen, das die gesamte Lebensspanne von der Geburt bis zum Tod umfasst und die Entwicklung der menschlichen Ich-Identität in acht Phasen mit jeweils spezifischen Konflikten bzw. Krisen zwischen den Bedürfnissen des Individuums und den Anforderungen der Gesellschaft beschreibt. Im mittleren Erwachsenenalter gilt es z.B. den Konflikt zwischen Generativität (Kinder großziehen, andere unterrichten, soziales Engagement) und Stagnation (sich nur um sich selbst kümmern) zu lösen. Beide Bestrebungen müssen nach Erikson im Sinne einer Entwicklungsaufgabe integriert werden, so dass die Fähigkeit entsteht, für andere zu sorgen ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren.

142
Q

Nach Roth (1987) sind selbstreferenzielle Systeme im Hinblick auf ihre eigenen Zustände wesentlich von außen, durch ihre Umwelt determiniert.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

A

(2) Falsch

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

Selbstreferenzielle Systeme sind wesentlich von innen, durch das Netzwerk der Interaktionen ihrer Komponenten determiniert.

143
Q

Ordnen Sie den folgenden Begriffen jeweils einen dieser Namen zu:
(a) Erich Fromm, (b) Sigmund Freud, (c) Erik Erikson, (d) John Bowlby, (e) Alfred Adler, (f) Carl Gustav Jung, (g) Melanie Klein, (h) Heinz Hartmann

(1) Bindungstheorie
(2) Ich-Psychologie
(3) Objektbeziehungstheorien
(4) Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung
(5) Gegenübertragung
(6) Individualpsychologie

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

(1d) Bindungstheorie von John Bowlby
(2h) Ich-Psychologie von Heinz Hartmann
(3g) Objektbeziehungstheorien von Melanie Klein (und Otto Kernberg und Heinz Kohut)
(4c) Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung von Erik Erikson
(5b) Gegenübertragung von Sigmund Freud
(6e) Individualpsychologie von Alfred Adler

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

(1d) Auch außerhalb der Psychoanalyse für die empirische Forschung fruchtbar gemacht worden, ist die Bindungstheorie von John Bowlby. Gerade in bedrohlichen Situationen würden kleine Kinder die Nähe zu einer engen Bezugsperson (Mutter oder Vater) suchen, die ihnen Sicherheit geben kann. Dieses Bindungsverhalten kann bei Menschen, aber auch bei höheren Säugetieren beobachtet werden und sei nach Bowlby deshalb evolutionsbiologisch verankert. Aus den Erfahrungen in solchen kritischen Bindungssituationen entsteht bei Kindern ein inneres Arbeitsmodell für Beziehungen, das auch im späteren Leben die Erwartungen an andere enge Beziehungen (z.B. Partner/in) beeinflusst.
(2h) Ich-Psychologie: Wie oben bereits erwähnt, hat sich Freud in erster Linie für unbewusste Prozesse interessiert und seine Theorie blieb über weite Strecken eine „Es-Psychologie“. In der sogenannten Ich-Psychologie, die zuerst von Heinz Hartmann und seinen Kollegen vorangetrieben wurde, verschob sich das Interesse vom Es auf die Funktionen und die Entwicklung des Ich. Anders als Freud, nach dem das Ich aus einer Rindenschicht des Es entsteht (s.o.), gehen Ich-Psychologen davon aus, dass sich das Ich von Anfang an als eigene Instanz mit eigenen, z.B. wahrnehmungsbezogenen Fähigkeiten entwickelt.
(3g) Das Modell des psychischen Apparats steht als intrapsychischer Ansatz unverbunden dem interpsychischen Ansatz der psychoanalytischen Behandlungsmethode gegenüber. Genau diese konzeptuelle Lücke zwischen den intra- und interpsychischen Aspekten der Theorie Freuds versuchen Objektbeziehungstheorien zu schließen. Nach Westen & Gabbard (1999) entstand das Interesse an Objektbeziehungen zudem, weil Psychoanalytiker nach Freud zunehmend mehr Patienten mit Persönlichkeitsstörungen behandeln mussten, Patienten, die unfähig waren, befriedigende Beziehungen zu knüpfen und aufrechtzuerhalten. Objektbeziehungstheorien stellen das Bedürfnis des Subjekts, sich auf Objekte zu beziehen, in den Mittelpunkt; im Gegensatz zur klassischen Triebtheorie, die sich auf das Bedürfnis des Subjekts, Triebspannungen zu reduzieren, konzentriert. Objektbeziehungstheorien, die u.a. von Melanie Klein, Otto Kernberg und in den frühen Werken von Heinz Kohut entwickelt wurden, erkennen signifikante, nicht triebbedingte Bindungen zwischen Selbst und Objekt an, die mit Fürsorglichkeit, Zärtlichkeit, Zuneigung und Empathie einhergehen.
(4c) Sie werden in der Entwicklungspsychologie (Modul 5) Erik Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung kennen lernen, das die gesamte Lebensspanne von der Geburt bis zum Tod umfasst und die Entwicklung der menschlichen Ich-Identität in acht Phasen mit jeweils spezifischen Konflikten bzw. Krisen zwischen den Bedürfnissen des Individuums und den Anforderungen der Gesellschaft beschreibt. Im mittleren Erwachsenenalter gilt es z.B. den Konflikt zwischen Generativität (Kinder großziehen, andere unterrichten, soziales Engagement) und Stagnation (sich nur um sich selbst kümmern) zu lösen. Beide Bestrebungen müssen nach Erikson im Sinne einer Entwicklungsaufgabe integriert werden, so dass die Fähigkeit entsteht, für andere zu sorgen ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren.
(5b) Zentral für Freuds ausgereifte psychoanalytische Theorie der Therapie sind die Konzepte der Übertragung und der Gegenübertragung. Allgemein liegt Übertragung vor, wenn früher erworbene Interaktionsmuster in einer späteren Beziehung wiederholt werden. Freud nahm an, dass ein Patient in der psychoanalytischen Behandlung liebevolle Gefühle oder Hass auf den Therapeuten überträgt und dabei frühe Interaktionsmuster zum Vater oder zur Mutter wiederholt bzw. gegenüber dem Therapeuten vorführt. Dass es zu einer solchen Übertragungsbeziehung kommt, ist wichtig, weil dann die Chance besteht, frühere und verdrängte Konflikte durchzuarbeiten bzw. darüber zu reflektieren. Eine Gegenübertragung ist allerdings unerwünscht. Auch dem Therapeuten kann es passieren, dass er Gefühle auf seinen Patienten projiziert, weil sie oder er ihn an eine frühere Beziehung zu einer geliebten oder gehassten Person erinnert. Jeder Psychoanalytiker bzw. jede Psychoanalytikerin muss deshalb in einer Lehranalyse seine bzw. ihre eigenen unbewussten und verdrängten Konflikte kennen lernen und bearbeiten, damit Gegenübertragungen möglichst ausgeschlossen werden.
(6e) Alfred Adler zum Beispiel nahm in seiner Individualpsychologie an, dass sich bereits in den frühesten Interaktionen eines Kindes ein Gemeinschaftsgefühl, ein Gefühl des Aufgehobenseins mit und bei Anderen, entwickelt, das auch im späteren Leben mit psychischer Gesundheit einhergeht.

144
Q

Information als Aktivierungsmuster von miteinander vernetzten Knoten ist kennzeichnend für…

(1) … Konnektionistische Modelle
(2) … Symbolorientierte Modelle

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

A

(1) … Konnektionistische Modelle

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

Symbolorientierte Modelle
• Informationen werden durch Symbole (z.B. Wörter) und Symbolstrukturen repräsentiert
• Wörter, Sätze, Geschichten = Repräsentationen von Sachverhalten
• Beispiel: schemagesteuerte Informationsverarbeitung

Konnektionistische Modelle
• Aktuelle Informationen als Muster von Aktivierungen von Knoten eines (künstlichen neuronalen) Netzwerks
• Information als Aktivierungsmuster (spezifisches Neuronenfeuer) aller Einheiten eines Netzes; ein Konzept, z.B. Hund, ist also nicht ein bestimmter Knoten, sondern ein Aktivierungsmuster von miteinander vernetzten Knoten

145
Q

Welche Disziplinen sind am kognitiven Sechseck (Bara 1995) beteiligt?

A Linguistik	
B Philosophie	
C Pädagogik	
D Psychologie	
E Neurowissenschaften	

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

A

A Linguistik
B Philosophie
D Psychologie
E Neurowissenschaften

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

Welche Disziplinen sind beteiligt? 
• Philosophie 
• Psychologie
• Künstliche Intelligenz (Informatik) 
• Linguistik 
• Kognitive Anthropologie 
• Neurowissenschaften
146
Q

Kognition ist ein Sammelbegriff für alle geistigen bzw. mentalen Prozesse des Menschen.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

A

(1) Wahr

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

Kognition: Sammelbegriff für alle geistigen bzw. mentalen Prozesse des Menschen

147
Q

Bekanntes Gegenargument zum Turing-Test:

A Ming-Vasen-Paradoxon
B Lotosblumen-Effekt
C Chinesisches-Zimmer-Argument
D Dodo-Bird-Verdict

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

A

C Chinesisches-Zimmer-Argument

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

148
Q

Ordnen Sie die untenstehenden Begriffe/Stichworte/Namen jeweils einer der folgenden Positionen zu:
(a) Klassischer Behaviorismus, (b) Radikaler Behaviorismus, (c) Neobehaviorismus

(1) Clark L. Hull
(2) Das Konzept der Mediation
(3) Edward C. Tolman
(4) Verneint die Existenz des Bewusstseins
(5) John B. Watson
(6) Burrhus F. Skinner
(7) Frustrations-Aggressions-Hypothese
(8) Edward L. Thorndike

03400 KE2; Behavioristisches Paradigma

A

(1c) Clark L. Hull - Neobehaviorismus (der versuchte, eine umfangreiche deduktive Theorie des Lernens aufzubauen und das Konzept des Ziels in die neobehavioristische Lerntheorie einfügte (die sog. fraktionierte antizipatorische Zielreaktion))
(2c) Das Konzept der Mediation - Neobehaviorismus (Die grundlegende Annahme ist die, dass zwischen äußerem Reiz und äußerer Reaktion, vermittelnde innere Reize und innere Reaktionen treten)
(3c) Edward C. Tolman - Neobehaviorismus (Bekannt ist die Zeichen-Gestalt-Theorie Tolmans, der basierend auf den Wegelernversuchen mit Ratten im Labyrinth eine intervenierende Variable postulierte, die als „kognitive Karte“ (cognitive map) bekannt wurde.)
(4b) Verneint die Existenz des Bewusstseins - Radikaler Behaviorismus (Damit ist der Behaviorismus antimentalistisch, wobei nur der radikale Behaviorismus die Existenz der inneren kognitiven, bewussten Prozesse, also auch Bewusstsein, verneint.)
(5a) John B. Watson - Klassischer Behaviorismus
(6b) Burrhus F. Skinner - Radikaler Behaviorismus
(7c) Frustrations-Aggressions-Hypothese - Neobehaviorismus (Ebenso werden im Rahmen des Neobehaviorismus ausgefeiltere Theorien motivationaler und emotionaler Konstrukte formuliert wie beispielsweise die Frustrations-Aggressions-Theorie von J. Dollard und N. E. Miller […])
(8a) Edward L. Thorndike - Klassischer Behaviorismus

03400 KE2; Behavioristisches Paradigma

149
Q

Ordnen Sie die untenstehenden Positionen jeweils einem der folgenden Namen zu:
(a) William James, (b) Wilhelm Wundt, (c) Gustav Theodor Fechner, (d) Edmund Husserl, (e) Hermann von Helmholtz, (f) René Descartes, (g) Franz Brentano, (h) F.A. Lange, (i) Charles Darwin, (j) Arthur Schopenhauer

(1) Intentionale Inexistenz
(2) Wichtigste Gründerpersönlichkeit der wissenschaftlichen Psychologie
(3) stream of consciousness
(4) Psychologie ohne Seele
(5) Antivitalisteneid
(6) Ausbildung von Versuchsteilnehmern zu Introspektionsexperten
(7) Strebte an, die Psychologie von einer Hilfswissenschaft der Physiologie zu einer eigenständigen Wissenschaft zu machen
(8) Völkerpsychologie
(9) Res extensa

A

(1g) Intentionale Inexistenz - Franz Brentano
(2b) Wichtigste Gründerpersönlichkeit der wissenschaftlichen Psychologie - Wilhelm Wundt
(3a) stream of consciousness - William James
(4h) Psychologie ohne Seele - F.A. Lange
(5e) Antivitalisteneid - Hermann von Helmholtz
(6b) Ausbildung von Versuchsteilnehmern zu Introspektionsexperten - Wilhelm Wundt
(7b) Strebte an, die Psychologie von einer Hilfswissenschaft der Physiologie zu einer eigenständigen Wissenschaft zu machen - Wilhelm Wundt
(8b) Völkerpsychologie - Wilhelm Wundt
(9f) Res extensa - René Descartes

150
Q

Verdrängung ist der wichtigste Abwehrmechanismus, den das Über-Ich einsetzen kann, um die Angst zu regulieren, die bei Konflikten zwischen Es, Ich und Realität entsteht.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

(2) Falsch

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

Verdrängung ist der wichtigste Abwehrmechanismus, den das Ich einsetzen kann, um die Angst zu regulieren, die bei Konflikten zwischen Es, Über-Ich und Realität entsteht. Durch Verdrängung werden unerwünschte oder gefährliche Triebimpulse aus dem Bewusstsein ins Unbewusste abgeschoben bzw. daran gehindert, wieder ins Bewusstsein zu treten.

151
Q

Wer führte den Begriff der “Intentionalen Inexistenz” in die moderne Philosophie bzw. Psychologie ein?

A Franz Brentano
B Wilhelm Wundt
C Friedrich Nietzsche
D Edmund Husserl
E William James

03400 KE2

A

A Franz Brentano

03400 KE2

152
Q

Was entwickelt sich nach Erikson in acht Phasen?

A Generativität
B Bindung
C Ich-Identität

03400 KE2

A

C Ich-Identität

03400 KE2

153
Q

Welcher war für Freud der einzig akzeptable Abwehrmechanismus?

A Projektion
B Sublimierung
C Rationalisierung
D Verdrängung

03400 KE2

A

B Sublimierung

03400 KE2

154
Q

Wundt definiert die Psychologie als Wissenschaft von der unmittelbaren Erfahrung.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2

A

(1) Wahr

03400 KE2

Die Naturwissenschaften betrachten die Gegenstände der Erfahrung als objektive, als unabhängig von der Erfahrung existierend, die Psychologie hingegen betrachtet die Gegenstände, insofern sie erfahren werden, in ihrer Abhängigkeit vom Subjekt. Entsprechend definiert Wundt die Psychologie als Wissenschaft von der unmittelbaren Erfahrung (1898).

155
Q

Nach Wolfgang Köhler bilden Ziel und Hilfsmittel eine Gestalt: die Erkenntnis dieser Gestalt nennt er “Einsicht”.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2

A

(1) Wahr

03400 KE2; Lück

Wolfgang Köhler (1887 - 1967)
Berliner Schule, Assistent und Vpn unter Wertheimer Wiederlegung der älteren Sinnespsychologie nach Helmholtz (keine Eins-zu-Eins-Beziehung zw. Reiz und Sinneseindruck) Versuche an Menschenaffen (Teneriffa) bis 1920 - “Einsicht” = Ziel u. Hilfsmittel bilden Gestalt

156
Q

Nach Descartes ist die Seele identisch mit der res…

03400 KE2

A

… cogitans.

03400 KE2

157
Q

Wer meinte, der Menschheit nach Galileo und Darwin die dritte Kränkung beizufügen?

03400 KE2

A

Sigmund Freud

03400 KE2

158
Q

“Phänomenologische Psychologie” kann gleichgesetzt werden mit der von Edmund Husserl begründeten “Phänomenologie”.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2

A

(2) Falsch

03400 KE2

Das Studium der Phänomene kann in einem allgemeinen Sinne als Phänomenologie bezeichnet werden. „Phänomenologie“ sollte dabei nicht vorschnell mit der gleichnamigen philosophischen Teildisziplin gleichgesetzt werden oder gar mit einer bestimmten Schulrichtung wie derjenigen, die Edmund Husserl begründete. Graumann & Métraux (1977) empfehlen daher von einer „phänomenologischen Orientierung in der Psychologie“ zu sprechen, um Missverständnisse zu vermeiden (Zum problematischen Verhältnis von Phänomenologie und Psychologie vgl. auch Graumann, 1991). Allerdings bestehen hier enge Beziehungen (vgl. Spiegelberg, 1975), die in Husserls Kurzzusammenfassung der Ziele der Phänomenologie besteht: Zu den Sachen selbst!

159
Q

Welche Instanz des psychischen Apparats ist nach Freud “Diener dreier Herren”?

A Über-Ich
B Ich
C Es

03400 KE2

A

B Ich

03400 KE2

160
Q

Die Anfänge der Gestaltpsychologie sind mit welchen Namen verbunden?

A Wolfgang Metzger
B Wolfgang Köhler
C Kurt Koffka
D Max Wertheimer

03400 KE2

A

B Wolfgang Köhler
C Kurt Koffka
D Max Wertheimer

03400 KE2

Die Anfänge der Gestaltpsychologie sind mit den Namen Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka verbunden, die um 1910 in Frankfurt a. M. ihre Zusammenarbeit begannen (Lück, 2002; Galliker, Klein & Rykart, 2007; Städtler, 1998). Sie griffen eine Arbeit von Christian von Ehrenfels aus dem Jahre 1890 mit dem Titel „Über ‚Gestaltqualitäten’“ und erhoben den Begriff der Gestalt nicht nur zu einem zentralen Begriff der Psychologie, sondern legten die Grundlage für eine über die Psychologie hinausreichende Theorie der Gestalt (Smith, 1988). C. v. Ehrenfels arbeitete mit Alexius Meinong zusammen, der wichtige Überlegungen Franz Brentanos fortführte (Grazer Schule).

161
Q

Wundt betonte den ________________ Charakter des Seelischen.

03400 KE2

A

…prozesshaften…

03400 KE2

Trotz der nachdrücklichen Betonung des prozesshaften Charakters des Seelischen durch Wundt und W. James, halten sich bis heute Scheinprobleme in der Auffassung des Seelischen, weil bedingt durch Nomen der Eindruck entsteht, es gebe gegenständliche seelische Gebilde.

162
Q

Welche Beobachtungsmethode weist der Behaviorismus zurück?

03400 KE2

A

Introspektion

03400 KE2

Abgelehnt wird die Überzeugung der dominierenden Bewusstseinpsychologie, nach der die grundlegenden Daten der Psychologie aus dem Innenleben stammen, dem bewussten Erleben. Diese Ablehnung basiert auf der Zurückweisung der Introspektion als Methode der Beobachtung von Erlebnissen, inneren Regungen, Bewusstseinszuständen und –prozessen

163
Q

Verdrängt ein Patient am Vorabend einer schweren OP die Risiken und Nebenwirkungen des kommenden Eingriffs, kann das zu Einschlafschwierigkeiten aufgrund eines erhöhten Erregungsniveau führen, weil das Unbewusste die verdrängten Inhalte während der Nacht verarbeitet.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2

A

(2) Falsch

03400 KE2

164
Q

Wer hat darauf hingewiesen, dass die weiblichen Minderwertigkeitskomplexe nicht auf einen fehlenden Penis, sondern auf tatsächliche Benachteiligung der Frauen zurückzuführen sind?

A Karen Hormey
B Alfred Adler
C Charlotte Bühler	
D Sigmund Freud
E Melanie Klein

03400 KE2

A

A Karen Hormey

03400 KE2

165
Q

Als was wird der Behaviorismus gelegentlich abwertend bezeichnet?

03400 KE2

A

Rattenpsychologie

03400 KE2

166
Q

George Kelly sieht den Menschen als

A Wissenschaftler
B Black Box
C Computer
D Konstrukt

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

A

A Wissenschaftler

03400 KE2; Konstruktivistisches Paradigma

Personaler Konstruktivismus

167
Q

Wer entwickelte eine Konzeption der Gestalt am Beispiel des Phi-Phänomens?

A Max Wertheimer	
B Kurt Lewin
C Christian von Ehrenfels
D Wolfgang Köhler
E Kurt Koffka

03400 KE2; Gestaltpsychologisches Paradigma

A

A Max Wertheimer

03400 KE2; Gestaltpsychologisches Paradigma

Wertheimer entwickelte seine Konzeption der Gestalt am Beispiel des Phi-Phänomens. Dieses Phänomen sieht man beispielsweise an alten Leuchtreklamen, wo eine wanPhi-Phänomen dernde Schrift zu sehen ist, die dadurch erzeugt wird, dass in kurzen Abständen Leuchtbirnen entlang einer Geraden an und aus gehen. Wertheimer beleuchtete kurzzeitig nacheinander zwei Balken, so dass man zwei Balken kurz nacheinander sah. Wurde die Geschwindigkeit der Wechselbeleuchtung erhöht, dann sah man nicht mehr zwei, sondern nur noch einen sich bewegenden Balken.

168
Q

Das, was sich nach Adler bereits in den frühesten Interaktionen eines Kindes entwickelt und auch im späteren Leben mit psychischer Gesundheit einhergeht:

A Ich-Identität
B Gemeinschaftsgefühl

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

B Gemeinschaftsgefühl

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

Alfred Adler zum Beispiel nahm in seiner Individualpsychologie an, dass sich bereits in den frühesten Interaktionen eines Kindes ein Gemeinschaftsgefühl, ein Gefühl des Aufgehobenseins mit und bei Anderen, entwickelt, das auch im späteren Leben mit psychischer Gesundheit einhergeht.

169
Q

Zu den wichtigsten Gesetzen der Gestaltpsychologie gehört u.a. das Kontiguitätsprinzip.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2; Gestaltpsychologisches Paradigma

A

(2) Falsch

03400 KE2; Gestaltpsychologisches Paradigma

Sie kritisiert aber auch elementaristische Verbindungsgesetze, z. B. dass Empfindungen durch unbewusste Schlüsse verknüpft werden, aber vor allem werden Assoziationsgesetzmäßigkeiten kritisiert wie das Kontiguitätsprinzip, dass alles, was in Raum und Zeit benachbart ist, assoziiert wird.

170
Q

Ziel der Phänomenologischen Psychologie ist das Beschreiben intrapsychischer Prozesse.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2; Phänomenologisches Paradigma

A

(2) Falsch

03400 KE2; Phänomenologisches Paradigma

171
Q

Schemata sind hierarchisch organisiert.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

A

(1) Wahr

03400 KE2; Kognitionswissenschaftliches Paradigma

172
Q

Wenn ich beim Fernsehen müde werde, ohne es zu registrieren, dann ist diese Müdigkeit nicht Gegenstand der Psychologie, weil sie ohne ein “Bemerken” kein Phänomen ist.

(1) Wahr
(2) Falsch

03400 KE2

A

(2) Falsch

03400 KE2

Denn: Die unbemerkte Müdigkeit ist zwar kein Phänomen, aber sie könnte dennoch über “objektive” physiologische Parameter oder Leistungsmaße erhoben werden - insofern kann sie also durchaus Gegenstand der Psychologie sein.

173
Q

Ordnen sie den folgenden Aussagen jeweils eine dieser Positionen zu:
(a) Reaktionsbildung, (b) Rationalisierung, (c) Sublimierung, (d) Regression, (e) Projektion

(1) Bei einer Meinungsverschiedenheit mit ihrem Freund stampft Tilda mit dem Fuß auf und schreit wütend, dass niemand sie versteht und überhaupt alle doof seien (außer ihr).
(2) Als Xaver von seinem besten Freund auf seinen neuerdings recht hohen allabendlichen Rotweinkonsum angesprochen wird, antwortet er, dass Rotwein vor Herzinfarkt schütze, ein Risiko, dem er, als Manager, in besonderem Maße ausgesetzt sei.
(3) Zoe hat auf der Firmenweihnachtsfeier heftig mit einem Kollegen geflirtet - nun wirft sie ihrem Ehemann vor, er würde mit seiner Chefin anbandeln.
(4) FDP-Fraktionschef Brüderle lobt begeistert seinen Parteivorsitzenden Rösler, obwohl er ihn für unfähig hält.

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

(1d - Regression) Bei einer Meinungsverschiedenheit mit ihrem Freund stampft Tilda mit dem Fuß auf und schreit wütend, dass niemand sie versteht und überhaupt alle doof seien (außer ihr).
(2b - Rationalisierung) Als Xaver von seinem besten Freund auf seinen neuerdings recht hohen allabendlichen Rotweinkonsum angesprochen wird, antwortet er, dass Rotwein vor Herzinfarkt schütze, ein Risiko, dem er, als Manager, in besonderem Maße ausgesetzt sei.
(3e - Projektion) Zoe hat auf der Firmenweihnachtsfeier heftig mit einem Kollegen geflirtet - nun wirft sie ihrem Ehemann vor, er würde mit seiner Chefin anbandeln.
(4a - Reaktionsbildung) FDP-Fraktionschef Brüderle lobt begeistert seinen Parteivorsitzenden Rösler, obwohl er ihn für unfähig hält.

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

174
Q

Ordnen sie den folgenden Positionen jeweils einen dieser Begriffe zu:
(a) Über-Ich, (b) Energiesystem, (c) Gott, (d) Thanatos, (e) Libido, (f) Ich, (g) Verdrängung, (h) Es

(1) Kann als Gewissen bezeichnet werden…
(2) Strebt nach Auflösung…
(3) Soll durch psychoanalytische Behandlung gestärkt werden…
(4) Seine Aufgabe ist die Selbsterhaltung…
(5) Energie des Eros…
(6) Nach Freud ist der Mensch ein…

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

(1a) Kann als Gewissen bezeichnet werden… Über-Ich
(2d) Strebt nach Auflösung… Thanatos
(3f) Soll durch psychoanalytische Behandlung gestärkt werden… Ich
(4f) Seine Aufgabe ist die Selbsterhaltung… Ich
(5e) Energie des Eros… Libido
(6b) Nach Freud ist der Mensch ein… Energiesystem

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

175
Q

Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung wird in erster Linie aufgefasst als eine Störung der…

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

A

…Beziehungsfähigkeit.

03400 KE2; Psychoanalytisches Paradigma

Die ersten drei Kriterien betreffen die grandiose Selbstsicht des Narzissten, die sich mit dem Satz „Ich bin allmächtig und vollkommen“ zusammenfassen lässt. Der weitaus größere Teil der Kriterien betrifft dagegen die Art und Weise, wie sich Narzissten zu anderen Personen in Beziehung setzen. Dieser interpersonelle Aspekt ist auch im ersten und dritten Kriterium impliziert. Die narzisstische Persönlichkeitsstörung wird deshalb in erster Linie als eine Störung der Beziehungsfähigkeit aufgefasst, die mit der grandiosen Selbstsicht zusammenhängt. Aus der grandiosen Selbstsicht „Ich bin allmächtig und vollkommen“, folgt für den zwischenmenschlichen Bereich offensichtlich die narzisstische Devise „Mein Wille geschehe“ (vgl. Renner, 2006).