Methoden 1 Flashcards
Gemeinsamkeiten Sozial- und Naturwissenschaften
> Akteure die Wissen produzieren & Akteure die Wissen verwenden
> Forschungsprozess
(Fragestellung/Daten/Analyse/Bericht)
> Wissenschaftlicher Diskurs
> Kritik und Prüfung v. Erkenntnissen
Unterschiede Sozial- & Naturwissenschaftliche Forschung
> SW: Forscher= Teil d. Forschungsgegenstand
> NW: Andere Messgeräte zur Datengewinnung
(zb. Termometer etc.)
> SW: Interaktion mit dem “Forschungsgegenstand“
> SW: Unschärfe d. Messgegenstands
Was bedeutet Operationalisierung?
Konkretisierung theoretischer Begriffe und Hypothesen an einem Phänomen.
Was ist empierische Sozialforschung?
Sammlung von Methoden, welche zu klar strukturierten wissenschaftlichen Fragen kontrolliertes und empirisch fundiertes Wissen hervorbringt.
Empirische Sozialforschung beschäftigt sich mit der Untersuchung sozialer Phänomene der Alltagswelt.
Was bedeutet Statistik?
> Analyse der in der Sozialforschung erhobenen Daten
Darstellung von Daten
Zusammenhänge zwischen Daten erkennen
leitet sich von (lat) statisticum ab —> “den Staat betreffend“
(frz) statistique —> „Staatswissenschaft“
Unterschied zwischen Deutscher Universitätsstatistik und politischer Arithmetik?
Deutsche Universitätsstatistik —> qualitative Methoden zur Datengewinnung
Politische Arithmetik —> quantitative Methoden (legten großen Wert auf Zählbarkeit)
Empirische Sozialforschung vor dem 20. Jahrhundert
Themen
> Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitern (Industrialisierung)
Volkszählung
Herrscher über seine Region: physische und ökonomische Eigenschaften der Menschen (natürlich Gaben)
Wie wurde vor dem 20. Jahrhundert empirische Sozialforschung betrieben?
(Institutionen, Personen,Organisationen)
> frühe Anfänge: Forschung von Landesherren in Auftrag gegeben (17. Jhd)
19. Jahrhundert: Formierung erster Clubs und Vereine
D (1872) —> „Verein für Socialpolitik“ GB(1821)—> „Political Economy Club“
——> begriffen sich als Sammler von Wissen/ Buchhalter des Sozialem
Mit welchen Fragestellungen/Interessen befasste sich Sozialforschung vor dem 20. Jahrhundert?
> politische Beratung von Herrschern
—> Wie ist das Volk aufgestellt? Was für Ressourcen haben wir? Wie ist die
Außenwahrnehmung des Herrschers?
Aussagen über die menschliche Natur treffen
—> Wie leben Menschen und unter welchen Bedingungen? Wie arbeiten
Menschen? Was arbeiten Menschen?
Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Entwicklungen der empirischen Sozialforschung begünstigt?
(Politisch)
> Herausbildung der Nationalstaaten
(damit Zentralisierung d. Verwaltung)
Merkantilistische Wirtschaftspolitik
(Förderung des Außenhandels und der lokalen Manufakturen)
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Fundus von Wissen über das Volk und deren Arbeit konnte besser zusammengeführt werden
Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Entwicklung der empirischen Sozialforschung begünstigt?
(Ökonomisch)
> Wandel von Subsistenzwirtschaft zu Merkantilismus
(wirtschaftlich großer Erfolg)
Zollpolitik nach preußischem Konzept
=Umstellung des Wirtschaftssystems benötigte Informationen bzw. Daten für die Koordination
Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Entwicklungen der empirischen Sozialforschung begünstigt?
(wissenschaftlich/kulturell)
> Säkularisierung
(Trennung v. Kirche und Staat)
> Industrialisierung
(Arbeitsbedingungen/Arbeitsmarkt& neue wissenschaftliche Erkenntnisse)
> Aufklärung
(Rationales Denken &Vernunft)
Was unterscheidet die Anfänge der Sozialforschung zur heutigen Situation?
(Methodik, institutionelle Gestalt, Ausbildung der Sozialforscher)
> heutzutage: Zugriff auf Großen Fundus vom Wissen über Methodik
früher: wenig Vernetzung
> heutzutage: Forschungsarbeit —>vielen Menschen (Arbeitsteilung)
früher: ein einzelner beobachtet, macht Experimente…
> heutzutage: Globalisierung und Vernetzung
früher: Forechungsreise
Was versteht man unter empirisch fundiertem Sozialwissen?
Empirisch fundiertes Sozialwissen ist das Produkt, nach Datenerhebung und Analyse. Es ist das Produkt eines gelungenen Forschungsprozesses.
> unter wissenschaftlichen Standards hervorgebracht
Wie wird empierisch fundiertes Sozialwissen produziert?
Forschungsarbeit
1) Datenerhebung (z.B. Fragebögen, Interviews)
2) Analyse
3) Forschungsbericht
Geben Sie Beispiele für Verwendungszwecke des Sozialwissens.
> Politische Administration (Armutszeugnis- & Reichtumsbericht)
Parteien (Informationen über die Wähler/das Wahlverhalten)
Unternehmen (Marktforschung/Konsumverhalten)
Worin zeigt sich die Konkurrenz von sozialwissenschaftlichem Wissen und anderen Wissensbeständen?
> sozialwissenschaftliches Wissen nicht das einzige relevante Wissen
(Andere Disziplinen o. Expertenwissen)
> verschiedene Wissensbestände kommen zu verschiedenen relevanten Schlüssen
= Entscheidungträger müssen letztlich abwägen, welches Wissen am überzeugendsten ist
Nennen sie wichtige Typen von Institutionen und erläutern sie deren Arbeitsweise.
> amtliche Statistik (Staatsbelange, wenig autonom durch Gebundenheit an Aufträge des Staates)
Sozialforschung an Hochschulen (hochschulinterne Forschungsprojekte)
Markt- und Meinungsforschung (v.a. Daten für die Wirtschaft, Konsumforschung & Forschung innerhalb von Unternehmen)
Wann sind die Institutionen die empirisch fundiertes Wissen produzieren entstanden?
- Jahrhundert:
Politische, ökonomische & soziale Entwicklung
> Frühkapitalismus (Merkantilistische Politik
>Herausbildung der Nationalstaaten (Zentralisierungen v. Verwaltung und Macht)
> Auflösung ständischer Gesellschaftsstrukturen, Ordnungs- & Kontrollsysteme)
Welche Einrichtungen sind in der Lage repräsentative Befragungen durchzuführen?
Repräsentative Befragungen benötigen eine gut funktionierende Infrastruktur, welche bisher meistens nur große Markt und Meinungsforschungsinstitute haben.
Was sind die Besonderheiten der amtlichen Statistik im Vergleich zu Meinungsforschungsinstituten?
> MM & As beide nicht autonom (MM hängt von wirtschaftlichen Aufträgen ab und AS von Staatlichen
wissenschaftlicher Forschungsstandard (AS)
MM Qualitätsstandards vom Unternehmen abhängig
Wie sind diese Institutionen organisiert? ( Träger, Auftraggeber..)?
> MM (viele kleinere Einrichtungen, vorwiegend privatwirtschaftlicher Kontext, Auftragsforschung)
AS ( größere Einrichtungen, Anstalten des öffentlichen Rechts, weisungsgebunden Forschung)
WISSENSCHAFTLICHE UND HOCHSCHULNAHE INSTITUTE
(teilweise Auftragsforschung, teilweise Ressortforschung, unabhängig von Auftraggeber, teilweise Bindung an Interessensverbänden, einige große und viele kleine Einrichtungen, wissenschaftliche Forschungsstandards)
Welche Interessen haben die verschiedenen Institutionen die das Wissen produzieren?
> BETRIEBSNAHE FORSCHUNG: Informationen über Mitarbeiter (evtl. Veränderung der Betriebsstrukturen)
MM —> primär Geld/Ökonomie
WISSENSCHAFT UND HOCHSCHULE —> Reputation, Erkenntnis (evtl. Reform)
Was versteht man unter Sozialberichterstattung?
> Planungsinstrument der Sozialplanung.
Ziel: Beobachtungen von sozialem Wandel in allen Lebensbereichen
3 Funktionen: Informationsfunktion, Planungsfunktion, Evaluationsfunktion
Nennen sie wichtige Institutionstypen die empirisches Wissen verwenden?
> Presse —> Zeitungen (Tage und Wochen)
Presseagenturen
> Verbände > Privatunternehmen > Politik (Länder,Kommunen..) Verbesserung der Situation/sozialen Welt Beobachtung des Wahlverhaltens
Geben sie Beispiele für die Verwendung von empirisch fundiertem Sozialwissen.
> Politische Administration: zB. Reformpläne
Parteien: zB. Wahlforschung
Unternehmen: zB. Produktentwicklung/Produktverbesserung
Was versteht man unter quantitativer und qualitativer Sozialforschung?
> arbeitet mit standardisierten Erhebungsinstrumente (zB. Fragebögen)
Standardisierung ermöglicht viele Daten zu unterschiedlichen Untersuchungseinheiten zu erheben (hohe Fallzahlen)
Vergleichbarkeit & Übertragung in den numerischen Raum
Auswertung: statistische Analyse
> arbeitet mit offenen Erhebungsinstrumente (z.B Interviews)
Aufwand ist höher (geringere Fallzahlen)
produzierte Daten sind meistens Texte (z.B Transkription)
Auswertung: Interpretation mit qualitative Auswertungverfahren
Stärken und Schwäche von qualitativer Sozialforschung
+Verstehen eines Phänomens durch subjektive Einschätzung der Befragten —> Entdeckung von Strukturen
- Es lassen sich schlecht Aussagen über eine große Masse von Menschen machen —> Generalisierung durch Typologisierung
Schwächen und Stärken quantitativer Sozialforschung?
+kann ein Phänomen sehr exakt beschreiben
+hohe Fallzahl (Aussage über eine Masse)
-Verallgemeinerung bei 1 zu 1 Übertragung auf die Realität
(Es braucht eine Übersetzung um Aussagen zu treffen)
Historische Entwicklung von quantitativer und qualitativer Sozialforschung?
Qualitativ:
1. teilnehmende Beobachtungen
(Fallstudien ü. Familie und Industriedörfer)
2. von Experten- zu Betroffenenbefragungen
3. Ethnologischestudien & Feldforschung
(Chicagoer Schule, Social Surveys USA)
Quantitativ:
1. Analyse der Daten statt nur Sammlung
(Erste Stichprobentests)
2. Entwicklung der Wahrscheinlichkeitstheorie
3. Entwicklung des Konzepts der Normalverteilung
(Korrelation & Regressionsrechnung, schließende Statistik, Entwicklung von Daten verarbeitenden Maschinen/Computern)
Unterschied in der Zielsetzung von Quantitativer und qualitativer Sozialforschung?
Qualitativ:
> verstehen eines Phänomens
> Entdeckung von Strukturen & Zusammenhängen; Entdeckung empirisch gestützter Theorien
> Einbettung des Einzelfalls in Strukturen; Herausarbeitung individueller Besonderheiten
> Fallrekonstruktion
>Bildung von Typologien
Quantitaiv:
> möglichst exakte Beschreibung des Phänomens
> Quantifizierung von Strukturen & Zusammenhängen
> Analyse zwischen Zusammenhängen der Merkmale
> Test von Hypothesen/ Entwicklung von Gesetzen
> Verallgemeinernde Betrachtung einer Vielzahl von Fällen; Ausblenden individueller Besonderheiten
Unterschiede im Erhebungsprozess von quantitativer und qualitativer Sozialforschung?
Qualitativ!
> offene Themenstellungen
> grob & vorläufig abgegrenzter Gegenstandsbereich
> Informationsbedarf über Strukturen und Zusammenhänge
Quantitativ:
> präzise Themenstellungen
> präziser & endgültig definierter Gegenstandsbereich
> Informationsbedarf zu genau angebaren Fragen
Unterschiede in der Auswahl der Untersuchungseinheiten bei quantitativer und qualitativer Sozialforschung.
Qualitativ:
> gezielte Auswahlen
> Schneeballprinzip
> theoretical sampling
Quantitativ:
> Vollerhebung
> Zufallsauswahl
> Quotenauswahl
Unterschiede in der Datenstruktur bei quantitativer und qualitativer Sozialforschung.
Qualitativ: > Transkription, Protokolle > Originaltexte > bildliche Darstellung (Geringe Fallzahlen ü. die umfassende Informationen vorliegen)
Quantitativ:
> kodierte Antworten auf standardisierte Fragen
> Werte auf Einstellungsskalen
> Messung
(Hohe Anzahl von Fällen über die hochgradig selektierte & vergleichbare Informationen vorliegen)
Unterschiede in der Auswertung der Daten von quantitativer und qualitativer Sozialforschung.
Qualitativ:
> Selektion der relevanten Informationen im Interpretationsprozess
> Interpretative Auswertung auf Basis von Einzelfällen
> geringe Informationsreduktion
Quantitativ:
> standardisierte Auswertung aller erhobenen Daten
> statistische Auswertungsverfahren
> hohe Informationsreduktion
Unterschiede im Informationsmanagement bei quantitativer und qualitativer Sozialforschung.
Qualitativ:
> Offenheit
> möglichst ganzheitliche und wenig reduzierte Erfassung von Situationen
> flexible handhabbare Erhebungsinstrumente
> breite Informationssammlung aus verschiedenen Perspektiven
(wenig Selektion)
>Offenheit gegenüber unerwarteten Erkenntnissen
Quantitativ:
> unwiderrufliche Reduktionserscheinungen (Untersuchungsinstrument)
> gezielte selektive Datenerhebung (untersuchungsleitende Hypothesen)
> selektierter Zugriff auf genau definierte Wirklichkeitsauschnitte
> hohe gedankliche Vorstrukturierung des relevanten Gegenstandsbereichs
> Einsatz standardisierter Verfahren, dadurch vergleichbare Daten
Typische Erhebungsformen der quantitativen Sozialforschung
> Daten der amtlichen Statistik
Querschnittsbefragungen mit standardisierten Fragebögen
zeitliche Verlaufsdaten
(jährliche Wiederholung der selben Befragung)
teilnehmende (standardisierte) Beobachtung
Typische Erhebungsformen qualitativer Sozialforschung
> Befragung von Personen mit Expertise im Feld
Teilnehmende Beobachtung (fallbezogen nicht standardisiert)
Dokumentenanalyse
Diskursanalyse (Fallbezogene Informationen und Eindrücke von Menschen)
Aktionsforschung (Beforschte werden Teil des Forschungsteams)
Was ist damit gemeint wenn in den Sozialwissenschaften von unterschiedlichen Typen des Erklärens gesprochen wird
Sozialwissenschaftliche Analyse strebt immer nach Erklärung eines Phänomens, es gibt verschiedene Art und Weisen des Erklärens die in verschiedenen Bereichen anders verwendet werden.
BEREICHE:
> verschiedene Disziplinen
z.B historische Erklärung, psychoanalytische Erklärung, genetische Erklärung, mikroökonomische Erklärung, Varianten der soziologischen Erklärung
> Aggregatebenen
Erklärung auf
Mikroebene (Dispositionen im Sinne der Sozialpsychologie)
Mesoebene (Dispositionen im Sinne des Habitus)
Makroebene (Erklärung durch makroökonomische o. Politische Einflüsse, Kriesen und Prozesse des Wandels
> Handlungsmodelle
z.B kausale Erklärung (Essers), verstehende Erklärung (Weber), kulturtheoretische Erklärung (Reckwitz), funktionale Erklärung/Systemtheorie (Luhmann, Parsons)
Welche Bedeutung haben die verschiedenen Erklärtypen für die empirische Sozialforschung?
Es ist wichtig im Sinne der Forschungsfrage zu entscheiden welche Erklärform und welche Methode man anwendet um die Forschungsfrage bestmöglich zu beantworten
Erläutern sie den Begriff des Kritischen Rationalismus
> Kritischer Rationalismus besagt, dass jegliche Theorien als vorläufig angesehen sind und sich permanenter, kritischer Prüfungen unterziehen müssen
> Kritischer Rationalismus eine Denkform „die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du Recht haben kannst und das wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden
Was ist bei Popper mit dem Begriff Einheitswissenschaft gemeint?
> Abgrenzung der empirischen Wissenschaft zur Metaphysik einerseits und Logik bzw. Mathematik anderseits
> Vorausgesetzt wird die Existenz einer realen & tatsächlichen Welt unabhängig von ihrer Wahrnehmung durch einen Beobachter
1. Gegenstände stehen miteinander in geordneten Beziehungen, sie bilden Strukturen
2. Ereignisfolgen laufen nach bestimmten, gleichbleibenden Regeln (Gesetzten) ab.
3. Für jedes Ereignis gibt es eine oder mehrere komplexe Ursachen
(Prinzip Kausalität)
4. Aufgabe der Wissenschaft ist es, diese Strukturen und Gesetzmäßigkeiten zu entdecken
Poppers Verständnis von Verifikation und Falsifikation bzw. Induktion und Deduktion
??????
VERIFIKATION:
-> viele bestätigte Beobachtungen, welche eine Gesetzmäßigkeit feststellen, reicht für ihn nicht aus (Alle Schwäne sind Weiß)
FALSIFIKATION:
-> eine Hypothesen wiederlegende Beobachtung reicht aus um eine Hypothese (vorläufig) zu widerlegen. (Beobachtung eines schwarzen Schwans)
Induktion: Beobachtungsaussage
Deduktion: Erklärung und Vorhersage
Erläutern sie die Hypothesen Testende Vorgehensweise nach Popper.
- Überprüfung der These nach ihrer Relevanz
- Empirische Überprüfung (vorläufige Verifikation)
- Verschärfung und Verallgemeinerung der Hypothese
- neue Prüfung oder Falsifikation
(5. Wenn Falsifikation: Neuformulierung der Hypothese)
Erläutern sie die Bestandteiel einer wenn-dann-Hypothese und deren empirische Prüfung.
Ziel: Wissenschaftliche Erklärung
- Formulierung eines hypothetischen Gesetzes
- Die im Gesetz genannte Ursache muss empirisch tatsächlich in der Lebenswelt und nicht nur als sprachliche Aussage vorliegen
Bsp: Ausländerfeindlichkeit am Arbeitsplatz wegen Konkurrenz
Was ist der Unterschied einer deterministischen und einer probabilistischen Hypothese.
Deterministische Hypothesen:
> besagen dass ein Ereignis unter bestimmten Vorraussetzungen auf jeden Fall auftritt (Bsp: Gravitation)
Probalistische Hypothesen:
> besagen dass ein Ereignis mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zutreffen wird (Bsp: Abitur und Studium Abschlüsse)
Geben sie eine Definition von Wissenschaftstheorie.
> Untersuchung wissenschaftlicher Denkprozesse
Analyse empirischer Ergebnisse
(möglichst rationale Durchführung)
Wissenschaftstheorie = Metatheorie
Forschungsobjekt= Wissenschaft selbst, nicht reale Welt
Was unterscheidet Wissenschaftstheorie von Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftssoziologie?
> Wissenschaftstheorie ist keine empirische Wissenschaft
(Untersucht nicht das Verhalten des Forschers sondern die Methodik & Ergebnisse auf Rationalität)
> Wissenschaftstheorie hat einen ausgleichenden, regulativen & stimmenden Charakter in Bezug auf Wissenschafts- & Alltagssprache
> Es gibt mehrere Ansätze und Positionen der Wissenschaftstheorie
Def:
Wissenschaftstheorie soll also das eigentliche soziologische Tun reflektieren und wenn möglich für positive Neuerungen sorgen.
(Sie kann und soll nicht den richtigen Weg aufführen und man sollte sie trotzdem hinterfragen und ihr nicht blind vertrauen)
Was versteht man unter Erkenntnistheorie?
> Erkenntnistheorie beschäftigt sich mit den Bedingungen unter denen Erkenntnis stattfindet
(Zusätzlich mit dem Begriff „Erkennen“ selbst)
> Erkenntnistheorie ist interdisziplinär
(Beinhaltet alle Beiträge aus der Wissenschaft die Ergebnisse zu dem Phänomen „erkennen“ beitragen.)
Stellen sie Grundüberlegungen des radikalen Konstruktivismus dar.
Die Wirklichkeit kann nicht von unserer Wahrnehmung abgebildet werden.
> das Gehirn konstruiert die Realität basierend auf unseren Wahrnehmungen und kann sie daher nicht repräsentieren
> alle Informationen die wir erhalten sind somit vorgefiltert und dadurch ist die Reihe der möglichen Informationen die wir bekommen können aus uns selbst hervorgehend
Der Konstruktivismus möchte und kann damit nicht feststellen ob die Dinge existieren, sondern es geht darum, was wir erfahren können und wie,
Was ist damit gemeint, wenn von der informellen Geschlossenheit des Wahrnehmungsapperats gesprochen wird?
Wenn alle Informationen, die wir erhalten, auf direkte Weise nichts über ihre Ursache aussagen können (da sie von unseren Organen an unserer Gehirn gehen und nur etwas über Reize aussagen) kann ein Bild der Realität nur durch Relationen zu anderen dieser Signale entstehen. Damit ist im Prinzip nur möglich, neue Informationen zu erhalten, da sich alle Informationen, die wir bekommen, aus diesen Signalen bilden, welche nicht außerhalb dieser Weise agieren können.
Erläutern sie die getroffene Unterscheidung zwischen Wahrheit und Viabilität.
Wichtige Annahme: Eine vorhandene tatsächliche Welt, die im kritischen Rationalismus angestrebt wird ist final nicht bemerkbar
-> keine Feststellung möglich ob eine Aussage tatsächlich wahr oder falsch ist
= Wissen muss nur Viabel sein, also in die Erfahrungswelt einer Person passen
Viabilität ist also der maximale Wahrheitsgrad, der erreicht werden kann
Was beinhaltet der von Berger und Luckmann verfolgte Ansatz des Sozialkonstruktivismus?
> Sozialkonstruktivismus erweitert die auf Erkenntnis fokussierte Idee des Konstruktivismus auf die soziale Welt
Soziale Verhältnismäßigkeiten von den akteuren erzeugt und nicht einfach existent
Jedes gesellschaftliche Phänomen ist daher untersuchbar auf die Weise hin wie es entstanden ist
Erläutern sie die bei Berger/Luckmann zu findenden Überlegungen zur Herstellung objektiven und subjektiven Wirklichkeiten.
> objektive Wirklichkeit wird dadurch hergestellt, dass die gesamte Umgebung/Alltagswelt bereits eine Ordnung vorgibt
(Diese festigt sich durch Institutionen; Sprache; eingeordnete Geographien)
> Die subjektive Wirklichkeit ist die Vereinnahmung dieser bestehenden Wirklichkeit für sich selbst. Das bedeutet meist sich in der Ordnung der Dinge einzufügen
Wie stellt sich der Messprozess aus konstruktivistischer Perspektive dar?
> Wissensgewinn muss aus konstruktivistischer Perspektive daran orientiert sein, hilfreiche Informationen zur Erklärung der Vorgänge der Phänomene zu gewinnen
> Gewonnenes Wissen ist nur dann hilfreich, wenn es auf klare und wiederholbare Weise gewonnen wird
> Problem des Messprozesses ist die dass die involvierte Person durch ihre informationelle Geschlossenheit den Messprozess beeinflusst und diese den gesamten Forschungsprozess beeinflusst
> bestimmte Perspektive des Messenden fließt immer mit in den Messprozess ein
> Zusätzlich dazu gewinnen Forscher Informationen über Beforschte auch durch deren Interpretation ihrer Selbst
Erläuern sie die Graphik
Konstruktivistischer Messprozess
> Grafik zeigt ein Modell wie ein Soziallwissenschaftlicher Forschungsprozess durchgeführt werden kann
> 2 Seiten stehen sich gegenüber
(1. Die Theorie/Interpretation von Daten, Übersetzung in Theorien, Muster & Hypothesen)
(2. Effektives Forschungshandeln/Errichtung Einsers Forschungsinstrumentes, Konfrontation von Menschen mit Forschungsinstrument, Beobachtung eines Effekts/Gewinnung von Daten)
> Zwischen den beiden Ebenen gibt es einen dauerhaften Austausch, in denen Informationen gewonnen und interpretiert werden.
> Damit stehen Theorien und Methode in einem Verhältnis, das an keiner der beiden Seiten einen Beginn oder ein Ende hat.
Wie kann man auf der Basis von konstruktivistischen Überlegungen dennoch zu einem brauchbaren (viablen) Verständnis vom Messprozess kommen?
> Prozess muss möglichst unabhängig nachvollziehbar von der Einzelperson sein, um viabel zu sein
> Die Informationen sollten im Mittelpunkt des Prozesses stehen und nicht die Messenden
> Informationen sollten rekonstruiert werden können auf ihre Entstehung hin.
Was ist damit gemeint wenn gesagt wird man müsse zwischen Entstehungs-, Begründungs-, und Wirkungszusammenhang unterscheiden?
Man unterscheidet zwischen:
> Entdeckungszusammenhang
(Generierung von Fragestellungen & Hypothesen)
> Begründungszusammenhang
(Überprüfung von Hypothesen auf Basis empirischer Befunde)
> Verwertungs- & Wirkungszusammenhang
(Umsetzung von Theorien; Anwendungsbezug
Welche Bedeutung hat die Unterscheidung des Enstehungs-, Wirkungs-, und Begründungszusammenhangs in dem wissenschaftstheorethischen Ansatz Poppers?
Wissenschaftstheorie beschränkt sich auf die Überprüfung von Theorien und Hypothesen (Begründungszusammenhang), es geht nicht um die Entwicklung oder Begründung dieser.
Begriffsklärung
Symbolischer Interaktionsismus
Symbolischer Interaktionsismus
Beruht auf 3 Prämissen
1) Dinge haben für Menschen eine Bedeutung auf der sie handeln. Dinge sind physische Gegenstände, anders Menschen, Institutionen, Leitideale, Handlungsideale
2) Die Bedeutung entsteht durch die soziale Interaktion mit Mitmenschen
3) Bedeutung sind in einem interpretativen Prozess und sind aufgrund von Auseinandersetzungen mit den begegnenden Dingen abgeändert
Begriffsklärung
Wissenssoziologie
Wissenssoziologie
> Gegenstand:
Entstehung, Verbreitung, Verwendung und Bewahrung von Wissen innerhalb von Gruppen, Gemeinschaften etc..
> Wissen und Denken sind sozial geprägt, kein autonomer Prozess sondern das Lernen/Wissen aus bestimmten Interaktionen im Alltag
> Wissen muss nicht gedacht worden sein/ werden. Es kann sich auch um Wissen handeln was der Körper sich angeeignet hat.
Begriffsklärung
Ethnomethodologie
Ethnomethodologie
> praktische Forschungsrichtung die von HAROLD GARFINKEL gegründet wurde
> Gegenstand: Alltägliche Interaktion
Methoden zur Bewerkstelligung Alltäglicher Interaktion
Universale Weise wie alle Mitglieder einer Gesellschaft auf die soziokulturell institutionalisierten Wissensbestände (Alltagswissen) zurückgreifen, diese situationsspezifisch anwenden und reinterpretiren
Begriffsklärung
Diskursanalyse
Diskursanalyse (Foucault)
> untersucht den Zusammenhang zwischen sprachlichem Handeln und sprachlicher Form sowie sprachlichem Handeln und gesellschaftlichen/institutionellen Strukturen
> unterschiedliche Interpretationen
> In den Sozialwissenschaften ist nicht nur die Form sondern auch was gesagt wird Gegenstand der Analyse
Begriffsklärung
Wissenschaftssoziologie/Wissenschaftsgeschichte
Wissenschaftssoziologie
> Teilgebiet der Soziologie welches sich mit der Erforschung der sozialen Aspekte von Wissenschaft und Wissenschaftsentwicklung befasst
>Gegenstand: Bspw. wechselseitige Beziehungen zwischen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Prozessen
> befasst sich mit der sozialen Organisation der Wissenschaft selbst (soziale Strukturen von Disziplinen)
Wissenschaftsgeschichte
> Ziel: Nachzeichnung der Entstehung und Entwicklung wissenschaftlicher Disziplinen
> Methodik: Geschichtsforschung
Erklären sie den Begriff des Alltagswissens
Alltagswissen bezeichnet das Wissen und Denken, von Gruppen und Einzelpersonen, welches sich auf die alltägliche Lebensorganisation bezieht.
(Bspw. die Straßenverkehrsordnung)
Wodurch zeichnet sich Alltagswissen aus?
Alltagswissen ermöglicht die Orientierung in der sozialen Welt und macht die Menschen handlungsfähig,
Es ermöglicht:
>DEUTUNG
(Sinnkonstruktion, Verarbeitung vergangener Situationen, Abschätzung neuer Situationen)
> KOMMUNIKATION/INTERAKTION
(Alltagskommunikation, Perspektivübernahme, Vorhersage der Reaktion)
> PROBLEME LÖSEN
(Anwendung bewährter Lösungsmuster, Entwicklung/Modifizierung neuer Lösungsmuster)
Wie entsteht Alltagswissen?
Alltagswissen stützt sich auf eine Sammlung von Praktischen Erfahrungen.
Bei Alltagswissen handelt es sich um ein Ergebnis praktischer Alltagsroutine.
Wie kann man Alltagswissen von Expertenwissen und wissenschaftlichem Wissen abgrenzen?
Alltagswissen beruht auf persönlichen Lebenskenntnissen, während wissenschaftliches Wissen auf methodische und objektive Weise kontrollierbar und wiederholbar sein muss
Unterschiede zwischen Alltagsbeobachtung und sozialwissenschaftlicher Beobachtung.
> Kriterien: Alltag -> HANDLUNGSRELEVANZ
Sozialwissenschaften -> WAHRHEITSFINDUNG
Alltag -> Handlungsdruck (Reaktion)
Wissenschaft -> handlungsentlastend
Alltag -> Selektion nach Handlungsrelevanz
Wissenschaft -> kontrollierte Selektion von Wahrheitsausschnitten
Alltag: Komplexitätsreduktion durch spontane Typisierung von Personen/Situationen
Wissenschaft: Komplexitätsreduktion durch Typisierung von Personen/Situationen im Auswertungprozess
Welche Rolle spielen Werturteile in der empirischen Sozialforschung
> Beschreibungen von Tatsachen soll objektiv/ nachvollziehbar sein (wertfrei)
> keine Beeinflussung der wissenschaftlichen Aussagen durch die Wunschvorstellung des Wissenschaftlers (Scheinobjektivität)
ABER
> jede wissenschaftliche Beschreibung/Erklärung von sozialen Tatbeständen ist wertend durch die Auswahl der Forschungsfrage
> Wissenschaftler kann sich als politisch denkender/handelnder für seine Ziele einsetzten (WICHTIG hier ist die Trennung von empirischen und normativen Aussagen)
> Sozialwissenschaftler sind Teil des Forschungsgegenstands
(klare Trennung von Beschreibung nicht möglich)
> Forschungsfragen orientieren sich an gesellschaftlicher Relevanz & Dringlichkeit
Wie kann man einen Forschungsprozess charakterisieren?
> mit Mitteln und Regeln der empirischen Sozialforschung trägt man zur Beschreibung und zur Analyse sozialer Phänomene bei
der Prozess besteht aus einer strukturierten und begründeten Abfolge von Arbeitsschritten und Entscheidungen
der Prozess muss so dokumentiert werden, dass er für andere nachvollziehbar und kritisierbar ist
der Prozess reicht von der ersten Vorüberlegung bis hin zur Veröffentlichung der Forschungsergebnisse
Benennen und erläutern sie wichtige Phasen eines Forschungsprozesses
- SPEZIFIZIERUNG EINES FORSCHUNGSPROBLEMS
> Formulierung des Forschungsproblems: Literatur, eine Ideen, praktisches Problem, Auftraggeber - PLANUNG UND VORBEREITUNG DER ERHEBUNG
> Konstruktion des Erhebungsinstruments: Begriffsklärung, Konzeptspezifikation, Operationalisierung
> Festlegung der Untersuchungsformen: Untersuchungsebene (Individual- oder Aggregatebene), Querschnitts-/Trend-/Panel-/Kohortendesign
> Stichprobenverfahren: Bestimmung der Grundgesammtheit
> Art und Umfang der Stichprobe - DATENERHEBUNG
> Datenerhebung - DATENAUSWERTUNG
> Aufbau eines analysefähigen Daten Files: Datenerfassung, Fehlerkontrolle, Bereinigung
> statistische Datenanalyse - BERICHTERSTATTUNG
> Niederschrift von Forschungsergebnissen in Forschungsbericht
Erläutern sie typische Entscheidungen, die im Forschungsprozess zu treffen sind.
> Auftragsforschung oder Private
Wie soll geforscht werden?/Welcher Methoden will man sich bedienen?
Welche Anzahl an Menschen soll befragt oder interviewt werde? (Hinreichende Stichprobengröße).
Entscheidung für ein Thema bzw. Formulierung von konkreten Fragen oder Hypothesen.
Warum braucht man Indikatoren in der empirischen Sozialforschung?
> Indikatoren sind Faktoren, die Einfluss auf den Untersuchungsgegenstand haben
> Durch die Festlegung und Berücksichtigung von Indikatoren kann rekonstruiert werden wie sie den Untersuchungsgegenstand beeinflusst haben
> Zur Festlegung der Indikatoren werden Korrespondezregeln gebraucht, um Indikatoren und Untersuchungsgegenstand zu verbinden
(In Form einer Hypothese)
> Der Prozess der Bestimmung der Indikatoren findet bei der Operationalisierung statt
Geben sie Beispiele, die den Einsatz von Indikatoren sinnvoll erscheinen lassen.
> Armutsforschung: nicht nur am Nettoeinkommen festmachen
SONDERN AN INDIKATOREN: Äquvivalenzgewichtung, Umfragen über längere Zeiträume, regionaler Kontext
> Bildung: Wie lernen Kinder am besten?
Indikatoren: Unterrichtsformen (Frontal, Gruppe); Tempo; Wohlbefinden (Verhältnis Schüler & Lehrer)