Messtechnik 2 Flashcards

1
Q
  1. Erklären Sie den piezoresistiven Effekt. Zur Messung welcher nichtelektrischen Größe erscheint Ihnen dieser physikalische Effekt besonders geeignet? Warum? Geben Sie auch die Definition und die SI-Einheit dieser nichtelektrischen Größe an.
A
Der Effekt besagt, dass an 
  elektrisch polarisierten 
  Kristallen, bei 
  mechanischen 
  Beanspruchungen in 
  definierten Richtungen 
  elektrische Ladungen 
  auftreten.
Für Kraftmessung, weil die an den Elektroden eines piezoelektrischen Kraftaufnehmers auftretenden Ladungen verhalten sich proportional zur einwirkenden Kraft F

Kraft: Eine Einwirkung, die einen festgehaltenen Körper verformen und einen beweglichen Körper beschleunigen kann. Einheit Newton N=kg*m*s^(-2)
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2
Q
  1. Erklären Sie den magnetoelastischen Effekt. Zur Messung welcher nichtelektrischen Größe erscheint Ihnen dieser physikalische Effekt besonders geeignet? Warum? Geben Sie auch die Definition und die SI-Einheit dieser nichtelektrischen Größe an.
A

Bestimmte Nickel-Eisen-Legierungen verändern ihre Permeabilität μ_r in Abhängigkeit von einer mechanischen Belastung. Bei Zugbelastung nimmt die Permeabilität zu und bei Druckbelastung entsprechend ab.

Für Kraftmessung, weil wenn sich dieses Material in einem magnetischen Kreis befindet, verändert sich damit auch der magnetische Widerstand und mit ihm die Induktivität der Anordnung. Aus der Induktivitätsänderung lässt sich die aufgebrachte mechanische Belastung  ermitteln.

Siehe 1.
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3
Q
  1. Erklären Sie den Seebeck Effekt. Zur Messung welcher nichtelektrischen Größe erscheint Ihnen dieser physikalische Effekt besonders geeignet? Warum? Geben Sie auch die Definition und die SI-Einheit dieser nichtelektrischen Größe an.
A

Zwischen den Enden eines stromlosen Leiters, der einen Temperaturgradienten aufweist, baut sich eine Potentialdifferenz (die Thermospannung U_TH) auf.

Temperaturmessung, weil die Thermospannung des dargestellten Thermopaares ist somit nur von der Temperaturdifferenz T2 − T1 und der Differenz der Seebeck-Koeffizienten beider Materialien A und B abhängig.

 Die Temperatur kennzeichnet das thermodynamische Gleichgewicht: Wenn zwei Körper dieselbe Temperatur haben, findet zwischen ihnen kein Wärmeaustausch statt, auch wenn sie miteinander in direktem Kontakt stehen. Haben beide Körper unterschiedliche Temperaturen, fließt Wärme vom wärmeren Körper zum kälteren. SI-Einheit: Kelvin
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4
Q
  1. Erklären Sie den Wiegand Effekt. Zur Messung welcher nichtelektrischen Größe erscheint Ihnen dieser physikalische Effekt besonders geeignet? Warum? Geben Sie auch die Definition und die SI-Einheit dieser nichtelektrischen Größe an.
A

Änderung der Magnetisierungsrichtung bei Über- oder Unterschreiten einer magnetischen Schwellfeldstärke.

Drehzahlmessung, weil Sehr robust, temperatur- und verschmutzungsunempfindlich, Keine Hilfsenergie erforderlich, Auch bei sehr kleinen Drehzahlen voll funktionsfähig

Drehzahl gibt bei Drehbewegungen die Häufigkeit der Umdrehungen an. SI-Einheit: 〖min〗^(-1)

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5
Q
  1. Grundlagen: Erklären Sie die folgenden Begriffe zur Messmethode: Ausschlag-, Differenz- und Kompensationsmethode, sowie direkte, indirekte und inkrementelle Messung.
A
  • Ausschlagmethode: Die Messgröße wird direkt in eine Ausgangsgröße (z. B. Anzeige) umgewandelt. Dazu wird keine Hilfsenergie von außen benötigt; die zur Messgrößenumwandlung benötigte Energie wird dem Messmedium oder dem Umfeld entnommen. Beispiele dafür sind die Federwaage oder das Flüssigkeits-Ausdehnungsthermometer.
  • Differenzmethode: Der Messgröße wird von außen eine Vergleichsgröße gegenübergestellt. Diese Vergleichsgröße bleibt während des Messvorgangs konstant, so dass nur eine Differenz zwischen Mess- und Vergleichsgröße gebildet werden muss, die zur Anzeige kommt.
  • Kompensationsmethode: Der zu messenden Größe wird eine zweite Größe entgegengesetzt gerichtet entgegengeschaltet. An einem Nullindikator wird festgestellt, ob beide Größen gleich groß sind. Ist dies der Fall, so ist die Kompensationsgröße zum Maß für die Messgröße geworden.
  • Direkte Messung ist eine grundlegende Messmethode, bei der eine Messgröße unmittelbar mit einem die Einheit tragenden Maßstab verglichen wird (z. B. Längenmessung mit dem Lineal).
  • Indirekte Messung: Bei einer indirekten Messung wird die zu messende Größe aus den Messdaten einer oder mehrerer anderer Größen ermittelt, die mit der gesuchten Größe in einem definierten Zusammenhang steht (stehen).
  • Inkrementelle Messung: Eine inkrementale Messung liegt vor, wenn von einem Bezugspunkt aus durch Addition oder Subtraktion in Inkrementen (= kleinster Zuwachs einer veränderlichen Größe) die momentane Größe ermittelt wird, z. B. zur Winkelmessung oder Wegmessung an Werkzeugmaschinen. Dazu werden in gleichmäßigen Abständen auf einem Träger aufgebrachte Markierungen optisch oder elektrisch abgetastet.
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6
Q
  1. Längenmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Längenmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A

• Sie bezeichnet die Ausdehnung physikalischer Objekte und deren Abstände zueinander. SI-Einheit= m

• Induktiv: Tauchankeraufnehmer zeichnen sich dadurch aus, dass durch das Eintauchen eines Weicheisenkerns in die Spule dem Magnetfluss ein geringerer magnetischer Widerstand entgegengesetzt wird. Dadurch erhöht sich die Induktivität L. Durch die Anwendung des Differenzialprinzips werden eine Linearisierung der Kennlinie und eine Erhöhung der Empfindlichkeit erreicht.
• Kapazitive Wegaufnehmer:
Bei geeigneten Materialien Einsatz in großen Temperaturbereich möglich.
Extreme Umweltbedingungen möglich.
Es existiert eine Vielzahl geometrischer Anordnungen
mechanisch äußerst robusten Aufbau
Durch Anwendung des Differenzialprinzips werden eine Linearisierung des Zusammenhanges zwischen dem Weg s und der sich ergebenden Kapazitätsveränderung sowie eine Erhöhung der Empfindlichkeit erzielt.
a) mechanisch sehr robust, großer
Temperaturbereich, extreme Bedingungen
(Nässe, Schmutz, : : : ), viele mögliche Geometrien
b) liefern leistungsschwächere Signale, was aber
mit heutigen Verarbeitungsmöglichkeiten
mehr als ausgeglichen werden kann.
c) Längenmessung durch Einbeziehung von
Maschinenteilen(beweglichen)
• Optisch: Triangulationsverfahren
berührungslose Abstands- und Längenmessung im industriellen Nahbereich bis ca. 1 m
Dabei wird ein Laser auf das Messobjekt fokussiert. Der Punkt wird mit einem Lagedetektor, betrachtet. In Abhängigkeit von der Entfernung des Messobjekts verschiebt sich der Abbildungsort auf dem Lagedetektor, was zur Bestimmung der Entfernung genutzt wird.
a) Berührungslos
b) Verschmutzung von Laser und Detektor
c) Längenmessung und Abstandsmessung im
industriellen Nahbereich bis ca. 1 m

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7
Q

26.Welche Verfahren zur optischen Weg- (Längen-) messung kennen Sie? Beschreiben Sie (mit Skizze) das Laser-Triangulationsverfahren

A

• Inkrementale Längenmesssysteme, Codierte Längenmesssysteme, Interferometer, CCD-Sensoren, Messmikroskope
• Optisch: Triangulationsverfahren
berührungslose Abstands- und Längenmessung im industriellen Nahbereich bis ca. 1 m
Dabei wird ein Laser auf das Messobjekt fokussiert. Der Punkt wird mit einem Lagedetektor, betrachtet. In Abhängigkeit von der Entfernung des Messobjekts verschiebt sich der Abbildungsort auf dem Lagedetektor, was zur Bestimmung der Entfernung genutzt wird.

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8
Q
  1. Positionsbestimmung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Positionsbestimmung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A

• Die Positionsbestimmung (Positionierung) dient der Einstellung der Lagegenauigkeit eines Teiles in Bezug auf einen definierten Ort. SI-Einheit: m, m²,m³
• Lichtschranken: Optisches Verfahren, am weitesten verbreitet. Während es mit Einweglichtschranken relativ einfach ist, größere Entfernungen zu überbrücken, können bei Reflexlichtschranken Sender und Empfänger konstruktiv vorteilhaft in einem Gehäuse untergebracht werden.
insbesondere bei Verwendung als Endlagenschalter
Nachteil: Verschmutzungen des Reflektors können die Wirkungsweise stark beeinträchtigen.

• Spaltsensoren (Optisches Verfahren) dienen zur Positionierung eines Lichtpunktes. Sie bestehen aus mehreren Fotodioden in vielfältigen Anordnungen zueinander (Spalt-, Quadranten-, Zeilen-, Ringanordnungen usw.).
Als Halbleiterbauelemente lassen sie sich gut in großen Stückzahlen und mit sehr feinen Strukturen herstellen.
Nachteil: Verschmutzung
Die angestrebte Position ist im Beispiel dann erreicht, wenn der kreisförmige Lichtstrahl alle vier Segmente gleich bestrahlt. Die Ortsauflösung kann also wesentlich feiner als der Strahldurchmesser sein
Quadrantenanordnung
• Magnetfeldaufnehmer
Vorteil: sehr große Robustheit gegenüber Feuchtigkeit, Staub und anderen Verschmutzungen, da sie vollständig gekapselt werden können. Magnetische Fremdfelder können jedoch als Störgrößen wirken

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9
Q
  1. Winkelmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Winkelmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A

• Ein Winkel ist in der Geometrie ein Teil der Ebene, der von zwei in der Ebene liegenden Strahlen (Halbgeraden) mit gemeinsamem Anfangspunkt begrenzt wird. SI-Einheit= 1 (rad)
1. Inkrematal Drehgeber
a) es entsteht ein Signal, dessen Frequenz
proportional zum Produkt aus Drehzahl und
Anzahl der Markierungen der Blendenscheibe ist.
b) Sehr empfindlich gegen Geometrieänderung und
Verschmutzungen ! werden nur in
gekapselter Form gebaut und anschließend
mechanisch gekoppelt.
c) für alle industrielle Anlagen
2. Absolute-Drehgeber
a) für überwiegend einschrittige Positionscodes
b) siehe b) von Inkrematal Drehgeber
c) Positioniereantriebe oder in sicherheitsrelevanten
Anlagen
3. Induktive Impulsgeber
a) Technisch sehr robust, vorhandene Zahnräder
können verwendet werden
b) wenn keine Zahnräder vorhanden sind müssen
diese extra montiert werden.
c) Fahrzeugtechnik ! Anti-Blockier-Sytem (ABS) oder
Anti-Schlupf-System (ASS)

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10
Q
  1. Kraftmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Kraftmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A

• Siehe 1.
• 1. Piezoelektrischer Kraftaufnehmer
a) Typisch ist die sehr hohe Auflösung, lassen sich
sehr kompakt herstellen, Bauhöhe von
unter 4 mm
b) Gefahr von Ladungsausgleich ! nur dynamische
Messung
c) sehr gut um in bestehende Anlagen/Systeme zu implementieren, da sehr geringe Bauhöhe.
• induktive, kapazitive, DMS-Kraftsensoren
a) viele mögliche Federmöglichkeiten
b) induktive, sehr hohe Stellkräfte nötig
c) in vielen industriellen Anlagen
• Schwingsaitenaufnehmer sind frequenzanaloge Aufnehmer, mit denen prinzipiell alle Größen gemessen werden können (Dehnung, Masse, Kraft, Druck, Temperatur usw.)., die sich auf die Spannkraft einer Saite übertragen lassen. Die Spannkraft der eingespannten Saite verändert dabei deren Eigenfrequenz.
Hohe Stellkräfte erforderlich und daraus resultieren eventuell Rückwirkungen.
Deshalb, wegen der extrem guten Langzeitstabilität und einer größeren als mit Dehnungsmessstreifen zu erreichenden Messlänge liegt die Hauptanwendung in der Bauwerksüberwachung.

Die Sensoren werden entweder aufgeschraubt oder direkt in den Baukörper eingegossen. Die Erregung der Saite erfolgt meist induktiv, während die Aufnahme der Schwingfrequenz kapazitiv erfolgt. Zwei Betriebsarten sind möglich:
Erregung mit einem Impuls und anschließende Aufnahme der freien Schwingung oder
kontinuierlicher Betrieb mit erzwungenen Schwingungen (der Saitensensor ist Bestandteil eines Oszillators).
a) gute Langzeitstabilität, große Messlänge
b) zu beachten ist das hohe Stellkräfte erforderlich sind
c) Anwendung ist die Bauwerksüberwachung

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11
Q
  1. Drehmomentmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Drehmomentmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A
  • Drehmoment: beschreibt die Drehwirkung einer Kraft auf einen Körper. SI-Einheit Nm = N*m
  • Bei der induktiven Drehmomentmessung sitzt auf der Welle eine fest aufgeflanschte Scheibe In einem gewissen Abstand zu dieser befindet sich eine zweite fest aufgeflanschte Scheibe, an der ein Rohr angebracht ist. Da das Rohr im Gegensatz zur Welle momentfrei ist, kommt es bei Torsion zu einer Relativbewegung zwischen der erstgenannten Scheibe und dem nicht fest verbundenen Ende des Rohres. Die Torsion wird so in einen Weg umgesetzt, der mit induktiven Wegsensoren, z. B. dem Differenzialtauchankeraufnehmer, erfasst werden kann

b) Montage an der Welle, Unwucht
c) in allen möglichen Industrieanlagen

Schwingsaiten-Drehmomentmessung

a) Differenzialanordnung
b) hoher mechanischer Aufwand
c) Bauwerksüberwachung

DMS
a) Messung wenn maximale Dehnungen auftreten
b) Montage von Schleifringen, Versorgungsspannung, Messsignale. Modernere Systeme
Arbeiten mit Infrartot- oder Funkübertragung.
c) in allen möglichen Industrieanlagen

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12
Q

28.Wie ist das Drehmoment definiert? Was ist seine SI Einheit? Was besagt das Hebelgesetz? Beschreiben Sie die grundsätzliche Vorgangsweise bei der Drehmomentmessung. Welche physikalischen Effekte können genutzt werden?

A

Def. Siehe 11.
Hebelgesetz: F1r1 = F2r2

Vorgangsweise bei Drehmomentmessung:
An einer mit Drehmoment beanspruchten Welle, kann man eine Verformung durch
Torsionsspannung feststellen. Die Überwachung dieser Verformung oder deren Nutzung zur
Signalgewinnung für Steuerungszwecke dient die Drehmomentmessung
Physikalischer Effekt:
• Widerstandsänderung
• Induktivitätsänderung
• Kapazitätsänderung
• Magnetoelastischer Effekt
• Schwingsaiten‐Aufnehmer

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13
Q
  1. Drehzahlmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Drehzahlmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A

Siehe 5.
Reflexlichtverfahren Die Markierungen der Blendenscheiben und das umgebende Trägermaterial haben unterschiedliche Reflexionskoeffizienten. In vereinfachten Messanordnungen kann ein ebenso markiertes Streifenband um die Welle gelegt werden. Mittels Reflexlichtschranke werden die Markierungen abgetastet. Die Messanordnung ist gegen Fremdlicht zu schützen. (Optisch)
Resolver(Drehmelder) sind Transformatoren mit einer Rotorwicklung und zwei um 90° versetzten Statorwicklungen. Die in den Statorwicklungen induzierten Spannungen U_s0 und U_s90sind vom Drehwinkel des Rotors abhängig. Der Resolver gibt sofort nach dem Einschalten die Winkelposition an. Maximale Winkelfehler betragen einige Minuten. Resolver können im Drehzahlbereich bis etwa 12 000 min−1 eingesetzt werden. (Induktiv)
a) sofort nach dem Einschalten verfügbar, unempfindlich gegen Verschmutzungen.
b) mehr als eine Spule nötig.
c) Fahrzeugtechnik für ABS oder ASS

Hall-Elemente  benötigen zusätzlichen Steuerstrom.  Die Hall-Spannung proportional zur einwirkenden Flussdichte a) linearer Zusammenhang b) mechanisch sehr empfindlich, Trägermaterial notwendig c) Fahrzeugtechnik  Feldplatten und Hall-Elemente sind aufgrund ihrer Materialeigenschaften und geringen Dicken mechanisch sehr empfindlich. Für robuste Messanordnungen werden sie daher auf keramischen Trägern montiert.
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14
Q
  1. Drehzahlmessung an Zahnrädern: Beschreiben Sie den aktiven und den passiven induktiven Drehzahlsensor. Physikalischer Effekt, Messanordnung, Signalverarbeitung, Vor- und Nachteile. Diskutieren Sie etwaige Unterschiede bei der Messung an ferromagnetischen und nicht ferromagnetischen Zahnrädern.
A

Aktiver induktiver Sensor: Spule um Dauermagnet gewickelt. Wenn eine Spitze des Zahnrades in der Nähe des Magnetpoles ist, nimmt der magnetische Fluss zu. Entfernt sich die Spitze wieder vom Magnetpol, nimmt der magnetische Fluss wieder ab. So entsteht ein näherungsweise sinusförmiges Signal. Die induzierte Spannung ist in der Amplitude und Frequenz der Drehzahl proportional.
Vorteile:
Sehr robuste Bauweise (Temperatur, Verschmutzung)
Keine Hilfsenergie nötig
Verwendung vorhandener Zahnräder
Nachteile:
Ferromagnetisches Zahnrad nötig
Amplitude ist abhängig von der Drehzahl
Passiver induktiver Sensor: Wird die Sensorspule (eines aktiven induktiven Sensors) von einem Wechselstrom durchflossen, so kann jede Feldrückwirkung eines elektrisch leitenden oder ferromagnetischen Körpers durch Wirbelströme oder durch die Änderung der Induktivität erfasst werden.
Vorteile:
Messung der Drehzahl von nicht‐ferromagnetischen Zahnrädern möglich
Sehr robuste Bauweise (Temperatur, Verschmutzung)
Auch für kleine Drehzahlen
Nachteile:
Hilfsenergie nötig
Trägerfrequenzverfahren soll bei bestimmten Frequenzen eingestellt werden.

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15
Q
  1. Drehzahlmessung mit Wirbelstromsensor: Welche Ausführungen kennen Sie? Erklären Sie jeweils das Funktionsprinzip.
A

Physikalischer Effekt: Die Erregerspule erzeugt Wirbelströme in der Welle und durch die Drehung werden diese übertragen. Eine Spannung wird dann in der Auswertungsspule induziert, die proportional der Drehzahl ist.
Sensor: Ein Dauermagnet ist an der sich drehenden Welle befestigt. Das Magnetfeld wird durch einen feststehenden Rückschlussring geschlossen. Drehbar zwischen Rückschlussring und Magnet gelagert, befindet sich eine Scheibe aus elektrisch leitendem nichtmagnetischem Werkstoff (Kupfer oder Aluminium). Durch Drehung des Magneten werden in dieser Scheibe Wirbelströme erzeugt, welche diese Scheibe mitzudrehen versuchen. Die Scheibe ist mit einer Spiralfeder und mit einem Zeiger verbunden. Das Gleichgewicht zwischen Wirbelstrommoment und Rückstellmoment der Feder – also der Zeigerausschlag – ist das Maß für die Drehzahl
Vorteile:
• Sehr robuste Bauweise
• Unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Verschmutzungen
• Auch Messung von geringen Drehzahlen möglich
• Schnelle Drehzahländerung detektier bar
• Drehzahlen über 20000 u/min messbar

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16
Q
  1. Welche optischen Verfahren (mit kurzer Erklärung) zur Drehzahlmessung kennen Sie?
A

• Inkremental‐Drehgeber:
• Es wird eine Blendescheibe mit der rotierenden Messwelle gekoppelt. Sie ist mit gleichförmigen Markierungen versehen, die von einer Lichtquelle bestrahlt werden. Die reflektierten Strahlungsanteile werden von einer Fotodiode erfasst.
a) einfach, nur Blendescheibe und Elektronik notwendig
b) empfindlich gegen Geometrieänderungen und Verschmutzen ! Kapselung
c) in allen möglichen Formen für industrielle Zwecke
• Bis ca 12000u/min
• Absolut‐Drehgeber:
• Hier ist die Drehscheibe eine mehrspurige Codescheibe. Verwendet werden einschrittige Positionscodes. Jederzeit wird auch die absolute Winkellänge der Welle erfasst.
• Für Positionierantriebe oder sicherheitsrelevante Anlagen
• Bis ca 12000u/min
• Reflexionsverfahren: Siehe 12.
• Durchlichtverfahren:
• Wird bei mehrspurigen Blendescheiben verwendet. Dazu wird die Messanordnung des Reflexionsverfahrens so verändert, dass sich die Blendenscheibe zwischen Lichtquelle und lichtelektrischen Empfänger befindet. Bis zu 5000 Impulse per Umdrehung.

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17
Q
  1. Drehzahlmessung: Wie können Sie bei einem optischen, inkrementellen Drehzahlmesser die Drehrichtung erkennen? Wie funktioniert ein Stroboskop und worauf müssen Sie bei der Bedienung achten?
A

Jede Impulsmarke wird von zwei versetzten Sensoren abgetastet, wobei die phasenverschobenen
Signale der beiden Impulssensoren ein Flipflop setzen bzw. zurücksetzen.
Aus der Information, welcher Eingang des Flipflips zuerst gesetzt wurde, kann die Drehrichtung
sicher erkannt werden.

Stroboskop
Zur visuellen Beurteilung der Drehzahl n langsam veränderlicher Vorgänge
eignet sich das Lichtblitzstroboskop. Hierzu wird das sich drehende Messobjekt
mit eindeutig erkennbaren Strukturen mit Lichtblitzen einstellbarer Blitzfolge
beleuchtet. Die Blitzfrequenz fB wird so eingestellt, dass ein stehendes
Bild des sich drehenden Messobjekts erscheint. Die Drehzahl n ergibt sich
aus:
n = kfB mit k = 1, 2, 3, : : :
Das Ergebnis ist mehrdeutig.

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18
Q
  1. Bestimmung der Masse: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Bestimmung der Masse gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
A

• Die Einheit der Masse wird durch den internationalen Kilogramm-Prototyp, einen Platin-Iridium-Zylinder, definiert, welcher als Grundnormal in Sèvres (Frankreich) aufbewahrt wird. SI-Einheit: kg
• Mechanische Waagen benötigten keine Hilfsenergie, für Offline-Messaufgaben weit verbreitet. Waagen mit konstanter Gleichgewichtslage: Es wird entweder mit konstanter Balkenlänge und variabler Masse oder mit variabler Balkenlänge und konstanter Masse die Gleichgewichtslage eingestellt.
Waagen mit wechselnder Gleichgewichtslage: Es wird das Gleichgewicht durch unterschiedliche Stellungen des Balkensystems eingestellt.
Waagen mit elastischer Formänderung: Der Grad der Formänderung wird ermittelt
a) keine Hilfsenergie nötig
b) begrenzte Genauigkeit
c) Offline-Messaufgaben

interferenzoptische Wägezelle
a) sehr hohe Auflösung, kleinste Wege Messung, ihr digitales und damit äußerst störunanfälliges
Ausgangssignal
b) muss gekapselt sein, empfindlich gegen Verschmutzungen.
c) für kleine Massen

• DMS-Wägezellen entsprechen prinzipiell Kraftaufnehmern. Die Dehnungsmessstreifen werden auf einem Verformungskörper appliziert, der konstruktiv den Messbereich festlegt. Durch konstruktive Maßnahmen werden Fehlereinflüsse wie die Einwirkung von Querkräften vermindert.

a) konstruktive Maßnahmen, werden Fehlereinflüsse verhindert, hohe Robustheit
b) Empfindlichkeit gegen exzentrische Krafteinleitung
c) Sie sind einfach zu bauen, hermetisch gekapselt sowie im Ex-Bereich eigensicher betreibbar

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19
Q
  1. Wie funktioniert eine elektrodynamische Kompensations-Wägezelle? Vor-, Nachteile gegenüber anderen Verfahren.
A

• Bei der elektrodynamischen Kraftkompensationswägezelle verursacht die zu bestimmende Masse über ihre Gewichtskraft die Verstimmung der Widerstandsbrücke eines optischen Lagensensors. Deren Diagonalspannung wird verstärkt, um einen Strom durch eine Tauchspule zu treiben. Das entstehende Magnetfeld bewirkt eine Kraft, die der Gewichtskraft der zu bestimmenden Masse entgegengesetzt gerichtet ist. Wenn die Gewichtskraft und die entgegengesetzt gerichtete Kraft der Tauchspule im Gleichgewicht stehen, ist der Spulenstrom ein Maß für die Masse.
Vorteil: für Präzisionswaagen geeignet, da kleine Massen gemessen werden können
Nachteil: Hilfsenergie nötig (Spannungsquelle, Stromquelle)
Mechanische Waage
o Waage mit konst. Gleichgewichtslage (Balkenwaage)
o Waage mit wechselnder Gleichgewichtslage
o Waage mit elastischer Verformung
Grad der Formänderung wird ermittelt (Feder)
Elektrodynamische Kraftkompensationswägezelle
o Magnetfeld → Kraft ~ Gewichtskraft → Strommessung
DMS Wägezelle
o Entspricht im Prinzip einem Kraftaufnehmer
Ringtorsionswägezelle
o DMS mit konstruktiv ausgelegten Verformungskörper
Interferenz‐Wägezelle
o Optische Messung
o Sehr genau
Hydraulische Wägezelle
o Druckmessung der Flüssigkeit
Magnetoelastische Wägezelle
o Magnetoelastische Kraftmessdose
Schwingsaitenwägezelle
o Prinzip Schwingsaitenaufnehmer mit Verformungskörper
Induktive Wägezelle
o Wegmessung

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20
Q

14.Temperaturmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Temperaturmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.

A

Siehe 4.
Thermoelemente: Zwei Drähte aus den unterschiedlichen Materialien A und B sind an einem Ende miteinander verbunden. Diese Lötstelle liegt auf der Temperatur T2. An den freien Enden sind die Thermodrähte an z. B. Kupferleitungen angeschlossen, die die Verbindung zur elektronischen Auswerteschaltung übernehmen. Diese Übergangsstelle liegt auf der Temperatur T0. Die Drähte A und B bilden ein Thermoelement, dessen Spannung U abhängt von den Materialien A und B, ausgedrückt durch den Proportionalitätsfaktor k_AB, und der Temperaturdifferenz T2 − T0: U=k_AB (T_2-T_0). Thermoelemente messen also die Temperaturdifferenz zwischen der heißen Verbindungsstelle mit der Temperatur T2 und der kalten Verbindungsstelle mit der Temperatur T0
a) großer Temperaturbereich -200°C … 1200 (1800)°C
b) Bei Mantel besteht Korrosionsgefahr
c) in vielen Industriellen Anlagen

Heißleiter In halbleitenden Materialien nimmt die Zahl der freien Ladungsträger mit der Temperatur zu; die Eigenleitfähigkeit steigt. Der elektrische Widerstand R nimmt mit der Temperatur T ab. Mit der Materialkonstante b (in K) und dem Widerstand R0 bei der Temperatur T0 gilt näherungsweise die folgende Beziehung R(T)=R_0 e^(b(1/T-1/T_0 ))   Vorteile: • Widerstand ist so groß, dass auf einen besonderen Abgleich der Zuleitungen verzichtet werden kann • Punktförmige Messungen möglich (klein, flink) Nachteile: • Große Herstellungs-Toleranzen • Geringe Langzeistabilität • KL nichtlinear Einsatzbereich: • Temperaturmessung in Haushaltsgeräten und PKWs • Große Stückzahlen, breiter Einsatz

Kaltleiter bestehen aus einem halbleitenden und ferroelektrischen Material. Im kalten Zustand ist der Widerstand relativ niedrig und zeigt den negativen Temperaturkoeffizienten der Halbleiter. Oberhalb einer von der Stoffzusammensetzung abhängenden Temperatur, der Curie-Temperatur, löst sich die vorher einheitliche Ausrichtung der einzelnen Kristallite auf. Dies führt in einem schmalen Temperaturbereich zu einem exponentiellen Anstieg des Widerstandes, zu einem hohen positiven Temperaturkoeffizienten  Vorteile: • Der Temperaturkoeffizient ist bei Kaltleitern dem Betrag nach fünfmal größer als bei Heißleitern. • Damit sind Kaltleiter sehr empfindliche Temperaturfühler. • Punktmessung möglich Nachteile: • große Streuung in den Materialkonstanten (b) • weniger gute Stabilität • schmaler Temperaturbereich Einsatzbereich: • einfache, keine besondere Präzision fordernde Überwachungsaufgaben a) Sehr empfinlich b) Ungenau, große Streuung c) Einfache Überwachungsaufgaben

Silizium-Widerstands-Temperatursensor

a) hohe Genauigkeit
b) Nicht exakt lineare Kennlinie
c) bis zu einer Temperatur von 150°C einsetzbar.

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21
Q
  1. Erklären Sie die Funktion eines Thermoelements? Vor- und Nachteile der Temperaturmessung mittels Thermoelement. Vergleichen Sie Thermoelemente mit Metall-Widerstandsthermometer (Vor-/Nachteile, Einsatzbereich)
A

Thermo-Element: An den freien Enden der beiden miteinander verbundenen Leiter wird bei einer Temperaturdifferenz entlang der Leiter aufgrund des Seebeck-Effekts eine elektrische Spannung erzeugt. Die Verbindungsstelle und die freien Enden müssen dazu unterschiedliche Temperaturen aufweisen. Die Potentialdifferenz ist annähernd proportional zur Temperaturdifferenz und abhängig vom Leitermaterial.
Temperaturdifferenzen innerhalb eines Leiters heben sich stets auf, da die Enden zum Messen auf gleicher Temperatur liegen müssen (sonst misst man zusätzlich die in der Messleitung entstehende Thermospannung).
Wenn man zwei unterschiedliche Leitermaterialien verbindet, hat man ein Thermoelement. An den Enden kann allerdings noch keine Spannung gemessen werden. Es muss noch ein Draht mit einem anderen k-Wert in Reihe geschaltet werden.
Vorteile:
• Großer Messbereich mit geringer Unsicherheit
• Mit günstigen Ausgleichsleitungen verlängerbar
• Pünktförmige Messung möglich
Nachteile:
• Nichtlineare Kennlinie
• Liefern Spannungen im mV-Bereich muss verstärkt werden
• Genauigkeit +-1,5°C
• Vergleichstelle T0 muss bekannt sein
Vergleich:
• Widerstandsthermometer sind genauer als Thermoelemente.
• Widerstandsthermometer haben größere Zeitkonstante als Thermoelemente-> träge
• Kein Punktförmige Messung bei Widerstandsthermometer
• Widerstandsthermometer nur bis 850°C, für höhere Temperaturen Thermoelemente verwenden

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22
Q
  1. Erklären Sie die Funktion eines Metall-Widerstandsthermometers. Was bedeutet die Bezeichnung Pt-100? Vergleichen Sie Metall-Widerstandsthermometer mit Thermoelementen (Vor-/Nachteile, Einsatzbereich)
A

Funktion:
Der Wiederstand R(T) eines metallischen Leiters mit den Temperaturkoeffizienten α und β hängt
von der Temperatur T ab, wobei R0 den Wiederstand bei der Referenztemperatur T0 bezeichnet:
R(t) = R0 [1 + α(T – T0) + β(T – T0)2]
Wird die Temperatur in Grad Celsius gemessen, wird als Bezugstemperatur 𝜗0=0°C gewählt, und wird
bei kleinen Widerstandsänderungen nur der lineare Temperaturkoeffizient α berücksichtigt, so
vereinfacht sich die vorstehende Gleichung zu
R(𝜗) = R0(1 + α 𝜗)
Aus dem Widerstand R(ϑ) ergibt sich die gesuchte Temperatur von ϑ zu ϑ=(R(ϑ)-R_0)/(α∙R_0 )𝜗
PT100‐Bedeutung:
• PT Platin (verwendetes Material)
• 100 Betrag des Widerstandes bei 0°C (100 Ohm)
Siehe 60.

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23
Q
  1. Wie funktioniert ein Quarz-Temperatursensor? Messprinzip, Signalverarbeitung, Vor-/Nachteile.
A

Funktion:
Quarzplättchen können mit unterschiedlichen Schnittwinkeln aus dem Einkristall herausgeschnitten
werden. Für Zeit‐ und für Frequenzgeber werden Schnittwinkel verwendet, bei denen der lineare
Temperaturkoeffizient möglichst gering ist. Für einen Einsatz als Temperatursensor hingegen ist ein
hoher Temperaturkoeffizient erwünscht. Dieser ist z.B. bei dem HT‐Schnittwinkel vorhanden. So lässt
sich ein derartiger Quarz als frequenzanaloger Temperaturfühler verwenden.
Signalverarbeitung:
Der Temperaturquarz wird als frequenzbestimmte Komponente einer Oszillatorschaltung eingesetzt.
Deren Frequenz wird gemessen und als Maß für die Temperatur genommen (Frequenzmessung).
Vorteile:
• genaue Messung möglich
• Große Auflösung
Nachteile:
• Nur mit gewissen Schnittwinkel durchführbar

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24
Q
  1. Silizium-Widerstands-Temperatursensor: Physikalischer Effekt, Skizze, Funktionsprinzip, Einsatzbereich.
A

Funktionsprinzip:
Bei dem Silizium-Temperatursensor wird der Ausbreitungswiderstand eines Silizium-Einkristalls gemessen. In einem Temperaturbereich von -50°C bis + 150°C sind bei einer bestimmten Dotierung alle Störstellen des Kristalls ionisiert. In diesem Störstellen-Erschöpfungsbereich führt eine Erhöhung der Temperatur nicht zu einer größeren Zahl von freien Ladungsträgern, wohl aber zu einer Verminderung deren Beweglichkeit. Der Widerstand des Silizium-Kristalls nimmt so mit der Temperatur zu. Der Si-Widerstandstemperatursensor enthält im Unterschied zu den Si-Dioden und Transistoren keinen pn-Übergang. Einsatzbereich:
• Für Temperaturen <= 150°C Darüber wird der Eigenleitungsbereich erreicht, da sich bei diesen Temperaturen die Ladungsträgerpaare thermisch selbst ausbilden

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65. Silizium-Sperrschicht-Temperatursensor: Welcher physikalische Effekt wird genutzt? Kennlinie, Ausführung, Vor- und Nachteile.
Physikalischer Effekt: Es wird das Strom-Spannungsverhalten einer Diode (pn-Übergang) genutzt. Dies kann am besten mit der Strom-/Spannungskennlinie einer Basis-Emitter-Diode eines Transistors zeigen. U=k/e_0 (ln I/I_S )T k Boltzmann-Konstante, e Elementarladung, I Kollektor Strom, I_SSättigungs Strom Vorteile: • Kennlinie im Durchlassbereich streng linear • Integr. Verstärker Nachteile: • I = f(T) Daher werden zwei eng benachbarte Dioden als integrierte Schaltung ausgeführt Differenzmessmethode
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66. Vergleichen Sie Silizium-Widerstands-Temperatursensor und Silizium-Sperrschicht-Temperatursensor. Welcher physikalische Effekt wird jeweils genutzt? Diskutieren Sie Ähnlichkeiten, Unterschiede, Vor- und Nachteile.
``` Ähnlichkeiten: • Beide Temperatursensoren verwenden Silizium als Material. Unterschiede: • Silizium-Widerstands-Thermometer Kein pn-Übergang • Silizium-Sperrschicht-Thermometer Mit pn-Übergang ```
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67. Faseroptisches Lumineszenzthermometer: Welche physikalischen Effekte können genutzt werden? Einsatzbereich, Vor- und Nachteile gegenüber anderen Verfahren zur Temperatur-Messung.
Physikalische Effekte: Bei faseroptischen Lumineszenzthermometern ist am Ende der Glasfaser ein lumiszierendes Sensor- Element angebracht. Wird durch die Faser ein Lichtimpuls gesendet, so wird die Lumiszenz des Elementes angeregt. Dieses emittierte Licht wird durch dieselbe Glasfaser zur Auswertung zurückgesendet und ausgewertet: • Die Wellenlänge des lumiszierendes Lichtes hängt von der Temperatur ab. An der Verschiebung kann die Temperatur bestimmt werden. • Die Abklingzeit des reflektierten Lichtes ändert sich mit der Temperatur. Einsatzbereich: • Mit abnehmender Empfindlichkeit bis 300°C Vorteile: • Potentialfreie Übertragung des Messimpuls • Messmöglichkeit bei hohen elektrischen Potentialen • Keine Störung der Signalübertragung durch magnetisches Feld • Einsatzmöglichkeit in explosionsgefährdenden Bereichen Nachteile: • Hohe Eigenerwärmung
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68. Welche Strahlungsthermometer kennen Sie (kurze Beschreibung)? Welches Messprinzip kann auch zur Erfassung von Wärmebildern verwendet werden? Vergleichen Sie (Vor-/Nachteile) Strahlungs- und Berührungsthermometer.
• Thermosäule. Reihenschaltung von vielen Thermoelementen in eine Membran, die die Wärmestrahlung absorbieren. N Elemente: n-fache Empfindlichkeit • Bolometer Eine Widerstandsschicht auf dünne Membran dient als Trägerfolie. Tritt Wärmestrahlung auf diese Schicht, so ändert sich ihre Temperatur und die Widerstandsschicht ihren Widerstand! Bolometer-Arrays werden bei Wärmebildkameras eingesetzt. • Pyroelektrische Temperatursensoren Die Polarisation bestimmter dielektrischer Körper ist temperaturabhängig. An der Oberfläche werden Ladungen frei, die als Maß für die Temperaturänderung herangezogen werden können. • Strahlungspyrometer Thermische Strahlung wird über eine Optik in den Strahlungsempfänger geleitet. Die Strahlungsdichte hängt von T^4ab. P = σ A T^4(Stefan-Boltzmann-Gesetz) • Strahlungsthermometer (Vorteile) o Temperatur wird nicht verfälscht o Sehr hohe Objekttemperatur nur berührungslos messbar o Schnell o Messungen an bewegten und schwer zugänglichen Objekten möglich • Berührungsthermometer (Vorteile) o Genauer o Billiger
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69. Skizzieren und erklären Sie das Zeitverhalten eines pyroelektrischen Temperatur-Sensors. Physikalischer Effekt, Vor- und Nachteile, Einsatzbereich dieses Sensors.
Wird der pyroelektrische Detektor sprungförmig bestrahlt, so muss er sich zunächst erwärmen. Diese Erwärmung hängt von der Wärmekapazität C_th und dem Wärmewiderstand R_thdes Sensors ab und führt zu der Zeitkonstante τ1. τ_1 = R_th C_th Infolge der Leitfähigkeit des Sensors und des endlichen Ableitwiderstandes RL gleichen sich die entstandenen Ladungen wieder aus. Der Ausgleich erfolgt bei vernachlässigter Konvektion mit der Zeitkonstante τ2, die von der elektrischen Kapazität des Sensors Cq und dem Ableitwiderstand RL abhängt. τ_2 =R_L C_q Die Sprungantwort des pyroelektrischen Detektors folgt mit U als Ausgangssignal der folgenden Gleichung:U=k(〖e^((-t)/τ)〗_1-〖e^((-t)/τ)〗_2)
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16.Druckmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Druckmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
• In der Physik ist der Druck das Ergebnis einer senkrecht auf eine Fläche A einwirkenden Kraft F • Dehnungsmessstreifen-(DMS-)Prinzip: Hier wird der Druck in eine Kraft umgewandelt, welche einen Federkörper bzw. eine Membran dehnt. Diese Gestaltänderung wird dann auf aufgeklebte Dehnungsmessstreifen oder freigespannte Dehndrähte übertragen und über eine Brückenschaltung in ein elektrisches Signal umgeformt. Im Allgemeinen werden Metallfolien-Dehnungsmessstreifen verwendet, mit denen sehr hohe Genauigkeiten erreicht werden können. Aufklebbare Dehnungsmessstreifen aus Halbleitermaterial haben einen höheren k-Faktor, und es wird deshalb nur eine geringere Verstärkung benötigt. Vorteile: hohe Genauigkeit, große Druckmessbereiche möglich, sehr robust. Nachteile: relativ hoher Preis wegen des Prüfaufwandes und enger Toleranzen, Temperaturbereich vom Kleber abhängig, Druckbereiche unter 5 bar schlecht zu fertigen • Dünnfilmtechnik. Bei der Dünnfilmtechnik werden auf der hochglanzpolierten Oberfläche des Sensorelementes zunächst eine Isolationsschicht und dann die niederohmigen Leiterbahnen aufgebracht. Diese Technik hat Vorteile durch die Möglichkeiten der Miniaturisierung und der wirtschaftlichen Herstellung von großen Stückzahlen (piezoresistives Prinzip). Vorteile: kleine Druckmessbereiche möglich, hohe Brückenwiderstände möglich, hohe Genauigkeit Nachteile: aufwendige Technologie, nur bei großen Stückzahlen rentabel. • induktiven Prinzip: Bei diesen Messgeräten wird der Druck in eine Kraft umgewandelt, welche einen Federkörper bzw. eine Membran verformt. Diese Auslenkung wird dann nach dem induktiven Prinzip in ein elektrisches Signal umgeformt. Vorteile: einfacher Aufbau, robust und störunempfindlich, hohe Überlastbarkeit Nachteile: Temperaturkompensation aufwendig, nicht für Gleichspannung geeignet.
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17.Druchflussmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Durchflussmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
Der Durchfluss eines Fluids in einer gefüllten Rohrleitung ist die durch den Querschnitt fließende Stoffmenge. SI-Einheit: Volumenstrom m^3*s^(-1), Massenstrom kg*s^(-1) Wirkdruckverfahren: meistverwendete Messverfahren. Die zur Wirkdruckerzeugung in die Rohrleitung eingebrachten Drosselelemente sind robuste und einfache mechanische Bauteile ohne bewegte Elemente, die harten Betriebsbedingungen ausgesetzt werden können. Zudem sind Wirkdruck-Durchflussmessgeräte weitgehend genormt. Volumenzähler: In Volumenzählern werden Teilmengen des Messgutes jeweils abgetrennt und entsprechend dem durchlaufenden Kammerinhalt bzw. der analog bewirkten Umdrehung der Messflügel fortlaufend addiert und als durchtransportiertes Volumen angezeigt. BSP: Vorteile: Großer Messbereich, Nachteile: empfindlich gegen Verschmutzungen des Fluids wegen der bewegten Teile Schwebekörper-Durchflussmessung: Das Messprinzip beruht auf einem Widerstandskörper, der senkrecht von unten nach oben umströmt wird. Es werden entweder zylindrische Widerstandskörper in konischen Messräumen oder konische Widerstandskörper in Blenden eingesetzt. Transparente Messrohre, bei denen unmittelbar der Höhenstand des Schwebekörpers als Durchflussinformation abgelesen wird, haben temperatur- und druckabhängige Grenzen. Sie stellen zudem kein elektrisches Ausgangssignal zur Verfügung.
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75. Durchflussmessung: Erklären Sie die grundsätzliche Vorgangsweise. Was ist der Unterschied zwischen Volums- und Massendurchfluss. Geben Sie einen kurzen Überblick über Ihnen bekannte Messverfahren. Beschreiben Sie das Wirkdruckverfahren.
Unterschied: Massendurchfluss ist in einem geschlossenen System konstant, während der Volumendurchfluss von kompressiblen Fluiden von der Dichte und somit auch vom Druck und von der Temperatur abhängig ist. Siehe 17.
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76. Magnetisch-induktive Durchflussmessung: Funktionsprinzip, physikalischer Effekt, Skizze, Randbedingungen, Vor- und Nachteile.
Eine leitende Flüssigkeit, die durch ein Magnetfeld strömt, verhält sich wie ein räumlich ausgedehnter, bewegter elektrischer Leiter. Im isoliert ausgekleideten Rohr wird die induzierte Spannung U an zwei Elektroden in der Rohrwand abgegriffen. Wird in einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld mit der magnetischen Flussdichte B ein durch das strömende Fluid verkörperter elektrischer Leiter bewegt, so entsteht eine durchflussabhängige Spannung u_e, die proportional zur mittleren Strömungsgeschwindigkeit v ist. Physikalische Effekt: Faradayschen Induktionsgesetz Vorteile: linearer Zusammenhang zwischen dem Durchfluss und der Messspannung, großer Messbereich Nachteile: Mindestleitfähigkeit ist Voraussetzung, deshalb nicht bei Gasen oder isolierenden Medien
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80. Durchflussmessung mit Korrelation nach dem Laufzeitverfahren (tracer oder Rauschen): Grundsätzliche Vorgangsweise, Skizze der zeitlichen Zusammenhänge, Vor- und Nachteile gegenüber anderen Verfahren zur Durchflussmessung.
Während eines kurzen Zeitintervalls wird ein Injektionsschuss in die Rohrleitung eingespritzt. Die Strömungsgeschwindigkeit wird aus der Laufzeit der Schwerpunkte der Lösungswolken zwischen zwei Messquerschnitten ermittelt Vorteile: kein Eingriff in die Messstrecke Nachteile: Hoher Aufwand
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18.Füllstandmessung: Geben Sie die Definition und die SI-Einheit für diese nichtelektrische Größe an. Wählen Sie drei verschiedene Sensorprinzipien die Ihnen zur Füllstandmessung gut geeignet erscheinen und erklären Sie a) warum gut geeignet, b) welche Randbedingungen/Einschränkungen, c) wann Sie daher welches dieser 3 Prinzipien einsetzen würden.
* Füllstandsmessung Eine kontinuierliche Messung des Füllstands zur Verbrauchsermittlung, als Eingangsgröße für Regelungen und Steuerungen, zur kontinuierlichen Betriebsüberwachung und Dokumentation erforderlich ist. * Verfahren mit Schwimmern und Tastplatten Es handelt sich um Höhenstandsmesssysteme, bei denen ein Schwimmer als Messaufnehmer die Oberfläche oder die Trennschicht der Flüssigkeit berührt oder mehr oder weniger tief in die Flüssigkeitsoberfläche eintaucht. Als Schwimmer verwendet man vorwiegend kugel- oder linsenförmige Hohlkörper die auf der Oberfläche schwimmen. Änderungen der Dichte der Flüssigkeit oder Änderungen im Reibungsverhalten der Übertragungseinrichtungen führen zu Verfälschungen des Messwertes. Dieser Effekt ist, bezogen auf die Hubhöhe, umso geringer, je flacher der Schwimmer ist. • Kapazitive und konduktive Füllstandsmessung Bei diesem Verfahren wird die Kapazität in Abhängigkeit von der Füllhöhe gemessen. Es setzt bei elektrisch nichtleitenden Fluiden eine konstante Permittivitätszahl εr des homogenes Füllgutes voraus. Nachteil: Es versagt deshalb, wenn Flüssigkeiten mit Feststoffen vermischt sind, die eine andere Permittivitätszahl εr haben, sowie bei schwankendem Feuchtigkeitsgehalt und sich änderndem Mischungsverhältnis. Vorteil: Auch bei elektrisch leitendem Füllgut kann bei Verwendung einer Sonde mit dielektrischer Isolierschicht kapazitiv der Füllstand gemessen werden • Füllstandsmessung mit thermischen Verfahren Für thermische Verfahren zur Füllstandsmessung können unterschiedliche Temperaturen des Füllmediums und des Luftraumes sowie die Tatsache ausgenutzt werden, dass Flüssigkeiten die Wärme besser ableiten als Gase. Bei Dampfkesseln erwärmt sich der dampfgefüllte Teil des Kessels stärker als der wassergefüllte Teil. An der Außenwand des Kessels oder eines damit kommunizierenden Rohres wird in verschiedenen Höhen eine Kette von Thermoelementen angebracht. In Abhängigkeit vom Wasserstand werden mehr oder weniger Thermoelemente stärker erhitzt, so dass die resultierende Thermospannung ein Maß für die Füllhöhe ist.
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87. Radiometrische Füllstandmessung: Messprinzip, Skizze, Randbedingungen bei Füllstand- bzw. Grenzstandmessung, Vor- und Nachteile.
Grundlage für die Füllstandsmessung mit künstlichen radioaktiven Isotopen ist die Absorption der radioaktiven Strahlung durch das jeweilige Füllgut. Von einem radioaktiven Strahler ausgehend, dringt eine Gammastrahlung durch den Behälter und wird durch die Behälterwand und die Masse bzw. die Dichte des Füllgutes geschwächt. Auf der anderen Seite des Behälters wandelt ein Strahlendetektor die empfangene Strahlung wieder in ein elektrisches Signal um. Vorteile: Die Messvorrichtung ist außerhalb eines Behälters angebaut und kann unabhängig von den Eigenschaften des Füllgutes, vom Druck und der Temperatur gemessen werden.
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88. Füllstandmessung mit Mikrowellen bzw. mit Ultraschall: Messprinzip, Einbau, Signalverarbeitung, Vor- und Nachteile gegenüber anderen Verfahren zur Füllstandmessung.
Ultraschall: Das Laufzeitverfahren arbeitet nach dem Prinzip des Echolots. Ein elektrischer Impuls wird durch einen am Behälterboden angebrachten piezoelektrischen Schwinger in einen Ultraschallimpuls umgewandelt. Dieser wird in die Flüssigkeit ausgesendet und von der Grenzschicht Flüssigkeit–Luft teilweise reflektiert. Dieses Echo trifft auf einen gleichartigen piezoelektrischen Schwinger und wird wieder in einen elektrischen Impuls zurückverwandelt. Aus der Laufzeit des Schallimpulses und der Schallgeschwindigkeit ergibt sich die Füllhöhe. Nachteil: Als Störgrößen ergeben sich Rauschanteile und Nebenechos im Schallfeld Mikrowellen: Am Deckel des Behälters ist ein Mikrowellensender und -empfänger samt Horn- oder Stabantennen angebracht, der auf die Flüssigkeitsoberfläche strahlt. Diese reflektiert teilweise die frequenzmodulierten elektromagnetischen Wellen oder die Impulse. Nach dem Radar-Prinzip wird die Entfernung zwischen der Antenne und der Flüssigkeitsoberfläche gemessen. Vorteil: Dieses Verfahren ist besonders für zähe, verschlammte, explosive und ätzende Flüssigkeiten geeignet. Nachteilig ist der hohe Aufwand für die Erzeugung der Hochfrequenz und die elektronische Signalauswertung.
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89. Optische Füllstand-/Grenzstandmessung: Erklären Sie Messverfahren mit Lichtschranke, Glasfaser, sowie Laser. Welchem Verfahren würden Sie in welcher Anwendung den Vorzug geben? Warum?
Glasfaser: Die Lichtbrechung und Lichtdämpfung am Ende einer Glasfaser unterscheidet sich, je nachdem ob diese von Luft oder von Flüssigkeit umgeben ist. Es kann also ein Signal gewonnen werden, das anzeigt, ob sich am Ende der Glasfaser Luft oder Füllgut befindet. Entsprechend der Längen der verwendeten Glasfasern können mehrere Grenzstände überwacht werden. Lichtsender und -empfänger befinden sich am anderen Ende der Glasfaser. Die geringen Abmessungen dieses Sensors lassen es zu, in einem relativ kleinen Bereich mehrere derartige Sensoren anzuordnen und so eine fein gestufte Füllhöhenmessung zu realisieren. Auf diese Weise lassen sich Flüssigkeitsstände auf 0,1 mm genau bestimmen Laser: Es kann entweder eine direkte Laufzeitmessung eines Lichtimpulses oder eine Phasenmessung erfolgen. Bei der Phasenmessung wird das Sendesignal auf ein Trägersignal im MHz-Bereich aufmoduliert. Nach der Demodulation im Empfänger erfolgt die Messung der Phasenverschiebung.
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21.Grundlagen: Wie kann eine Parallelstruktur zur Elimination von Störungen verwendet werden? Geben Sie ein sinnvolles Beispiel zum Einsatz einer Parallelstruktur (physikalische Größe und Messaufbau).
Bei der Parallelstruktur wirkt die Messgröße x gleichzeitig auf zwei oder mehrere unterschiedliche Messglieder. Deren Ausgangssignale werden durch arithmetische Operationen verknüpft. Die gängigste Realisierung einer Parallelstruktur ist das Differenzprinzip. Zwei sonst gleichartige Messglieder werden um einen Arbeitspunkt gegensinnig ausgesteuert und die erhaltenen Ausgangssignale voneinander subtrahiert. Daraus resultiert eine Linearisierung der Übertragungskennlinie, außerdem wird der Einfluss von Störungen, die gleichsinnig auf die beiden Messglieder wirken, z. B. Schwankungen der Umgebungstemperatur, stark reduziert.
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22. Vergleichen Sie Hall-Element und Feldplatte. Welcher physikalische Effekt wird jeweils genutzt. Einsatzbereich, Vor-/Nachteile.
* Hall-Elemente (Hall converter) basieren auf dem gleichnamigen physikalischen Effekt, der besagt, dass in einem stromdurchflossenen Halbleiter senkrecht zur Stromrichtung eine Spannung entsteht, wenn das Element senkrecht zu Strom und Spannung von einem Magnetfeld durchsetzt wird. Häufige Anwendung: Endlagenschalter. Vorteil: Werden meist als komplette Schaltkreise mit Schwellwertschalter ausgeliefert. Nachteil: Konstantstromquelle. * Feldplatten (Hall resistance) nutzen die Tatsache, dass an einem HallElement das magnetische Feld den durch das Element fließenden Strom ablenkt. Die dadurch erzwungene Verlängerung des Stromweges führt zu einer Erhöhung des Widerstandes. Im Gegensatz zur Hall-Spannung ist die Widerstandsänderung nicht von der Richtung des Magnetfeldes abhängig. Wird zur Drehzahlmessung verwendet.
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29./30 Wie ist „Dehnung“ definiert? Wie funktioniert ein Dehnmesstreifen (DMS)? Unterschiede zwischen Metall- und Halbleiter-DMS. Worauf müssen Sie achten, wenn Sie mit DMS messen wollen? K faktor? Temperatureinfluss?
Als Dehnung e wird die relative Längenänderung bezeichnet. ε=∆l/l Dehnungsmessstreifen sind Wegaufnehmer, die eine mechanische Verformung in einen Widerstandswert umwandeln. Metall DMS: Sehr geringe Widerstandsänderung bei elastischer Verformung Für Streckung oder Stauchung K = 1+2µ µ…poissonsche Zahl zwischen 0.2 und 0.5 kmax = 2 Halbleiter DMS aus Germanium oder Silizium. Im Gegensatz zu den Draht- und den Folien-DMS ändert sich bei ihnen infolge einer mechanischen Beanspruchung der spezifische Widerstand des Materials stark. Diese Widerstandsänderung auf Basis des piezoresistiven Effektes wird zum bestimmenden K-Faktor: Faktor der Empfindlichkeit gegenüber der aus dem geometrischen Effekt herrührenden Widerstandsänderung. Es werden k-Faktoren bis zu 130 erreicht. Möglichkeiten zur Minimierung von Temperatureinflüssen o Selbst‐Temperatur‐kompensierender‐DMS: Wärmeausdehnungskoeffizient ist dem Verformungskörper angepasst o Referenz‐DMS: wird derselben Temperatur, nur ohne mechanische Beanspruchung ausgesetzt. o DMS in Brückenschaltung: Prinzip der Differenzschaltung zur Unterdrückung von Gleichtaktstörungen
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31. Beschleunigungsmessung: Grundsätzliche Vorgangsweise. Was wird gemessen? Wie kann es gemessen werden? Wie funktioniert ein kapazitiver Beschleunigungssensor?
Zur Messung von Beschleunigungen oder Schwingungen können Bewegungsgrößen (Weg, Geschwindigkeit, Beschleunigung) oder Kraftwirkungen (Kraft, Moment, Dehnung) herangezogen werden. Die Beschleunigungsmessung kann über F=m*a auf eine Kraftmessung zurückgeführt werden. Der Zusammenhang zwischen Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung ist durch Differenziation bzw Integration gegeben. kapazitiver Beschleunigungssensor: Als Grundprinzip wird die Wirkung von a auf ein gedämpftes Feder-Masse-System gemessen. Die Beschleunigungsmessung findet durch eine Kapazitätsänderung, die durch die Abstandsänderung zwischen den Platten registriert wird, statt.
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Wie funktioniert ein piezoelektrischer Beschleunigungssensor?
Druck auf den Kristall ⇒ Spannung kann gemessen werden ⇒ Rückschluss auf Beschleunigung
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39. Temperaturstrahler: Was ist ein Schwarzkörper? Skizzieren Sie das von einem Schwarzkörper emittierte Spektrum in Abhängigkeit seiner Temperatur. Was können sie über die Wellenlänge aussagen, bei der die emittierte spektrale spezifische Ausstrahlung maximal ist?
Ein Schwarzer Körper (auch: Schwarzer Strahler, planckscher Strahler) ist eine idealisierte thermische Strahlungsquelle. Solch ein Körper absorbiert auftreffende elektromagnetische Strahlung jeglicher Wellenlänge vollständig und sendet die aufgenommene Energie als elektromagnetische Strahlung mit einem charakteristischen, nur von der Temperatur abhängigen Spektrum wieder aus. Je höher die Temperatur eines Körpers ist, bei desto kürzeren Wellenlängen liegt das Maximum der Verteilung.
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40 41 42. Fotodiode: Funktionsprinzip, Betriebsarten, Kennlinie (U/I), Vor- und Nachteile der Fotodiode gegenüber Fotowiderstand und Fototransistor.
Funktionsprinzip: Fotodioden nutzen den inneren Fotoeffekt in der Sperrschicht, der Generation von Ladungsträgern in der Raumladungszone. Die realisierbare Quantenausbeute (direkt erzeugte freie Ladungsträger je Photon) erreicht maximal etwa 0,9. Betriebsarten: • Sperrbetrieb: • Der Spannungsabfall des fotoelektrisch erzeugten Sperrstromes am Arbeitswiderstand ist proportional zur Bestrahlungsstärke • Höhere Empfindlichkeit • Elementbetrieb (Photovoltaik‐Betrieb): • weitgehend temperaturunabhängig Leistungsabgabe weist einen nichtlinearen Zusammenhang zur Bestrahlungsstärke auf. • Kurzschlussstrom linear von Bestrahlungsstärke abhängig Vorteile: • sehr parameterstabil • Auswertungselektronik einfach zu realisieren und preisgünstig im Vergleich zu CCDs. • Sehr hohe Grenzfrequenz Nachteile: • Sehr temperaturabhängig
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41. Photodiode (PD): Skizzieren Sie die U/I Kennlinie für verschiedene Bestrahlungsstärken. Von welchen Parametern hängt der Sperrstrom einer PD ab? Wie wird eine PD als pixel-Sensor in einer CMOS-Kamera benutzt?
In integrierten CMOS Sensoren wird die Photodiode im Sperrbetrieb verwendet. Die einfachste Realisierung eines integrierenden APS-Bildelementes besteht aus einer Photodiode, die in Sperrrichtung betrieben wird, als photosensitives Element und drei n-Kanal-MOSFETs. Zu Beginn der Belichtungsmessung wird die Spannung über der Photodiode mittels des Rücksetz-Transistors auf einen definierten Anfangswert gesetzt. Während der nachfolgenden Helligkeitsmessung wird die Sperrschichtkapazität der Photodiode durch den Photostrom entladen. Die Spannung über der Photodiode sinkt dabei proportional zur Bestrahlungsstärke und zur Belichtungszeit. Nach Ablauf der Belichtungszeit wird dieser Spannungswert ausgelesen und einer analogen Nachverarbeitung oder sofort einem Analog-Digital-Wandler zugeführt. Dafür besitzt jedes Bildelement einen Verstärker- Transistor, der mittels des Auswahl-Transistors zumeist spaltenweise auf eine für alle Bildelemente einer Zeile gemeinsame Ausleseleitung geschaltet wird.
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44. Lichtmesstechnik: Vergleichen Sie Fotodiode, -transistor, und -widerstand. Bildsensoren: Welches Sensorprinzip wird bei einer CMOS Kamera eingesetzt?
Fotodiode: • Sperrstrom steigt streng proportional zur Beleuchtungsstärke • Die Empfindlichkeit ist flächenproportional • Der temperaturabhängige Dunkelstrom im Sperrbereich verdoppelt sich alle 6 ‐ 7 K • Der Temperaturkoeffizient des Kurzschlussstromes ist bauartbedingt Vorteil: • sehr hohe Grenzfrequenz (MHz). • Sehr parameterstabil Nachteil: • Leistungsabgabe nicht linear. Anwendung: • Solarzellen, CMOS‐Kameras Fototransistor: Photonen erhöhen Sperrstrom in der Kollektor-Basis-Diode Vorteile: • Durch den Verstärkungseffekt ist der Fototransistor gegenüber der Fotodiode deutlich empfindlicher. Nachteile: • Kennlinienfeld nichtlinear. • Im dynamischen Verhalten sind Fototransistoren ungünstiger als Fotodioden. Anwendung: • Für einfache Messaufgaben • Lichtschranken • Optokoppler Fotowiderstand (LDR): • Widerstand ändert sich abhängig von der auftreffenden Strahlung • Empfindlichkeit ist von Halbleitermaterial und der Wellenlänge der einfallenden Strahlung abhängig. Vorteile: • Billige Gestaltung • polaritätsunabhängig Nachteile: • Stark Temperaturabhängig • Zeitliche Verzögerung -> Kleine Grenzfrequenzen • Alterungseffekte • Nichtlinear • Empfindlich gegen Verschmutzung und thermische Überlastung Anwendung: • Messaufgaben mit sehr geringen Anforderungen • Belichtungsmesser bei Kameras Bei CMOS Kameras kommt das Prinzip der Fotodiode zum Einsatz.
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43. Was ist der spektrale Hellempfindlichkeitsgrad für Tagsehen V(λ)? Erklären Sie den Unterschied zwischen lichttechnischen und strahlungsphysikalischen Größen.
Hellempfindlichkeitsgrad:V(λ) ist ein Maßstab für die Bewertung der Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges in Abhängigkeit der Wellenlänge. Sichtbarer Bereich 380‐780nm. Lichttechnische Größen, basieren auf der Strahlungsbewertung durch das Auge. Sie beschreibt Strahlung so, dass sie den Helligkeitseindruck wiedergeben und damit für die Beleuchtungstechnik maßgeblich sind. Strahlungsphysikalische Größen, beschreiben das elektromagnetische Strahlungsfeld hinsichtlich seiner Energie. Sie erfasst alle Formen der elektromagnetischen Strahlung. Der Bereich des sichtbaren Lichts wird durch Lichttechnischen Größen beschrieben.
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45. Welches Sensorprinzip wird in einer CCD-Kamera eingesetzt? Wie funktioniert der Ladungsträger-Transport bei CCD? Skizzieren Sie die verschiedenen möglichen CCD-Architekturen, und diskutieren Sie Vor- und Nachtweile der jeweiligen Architektur.
Sensorprinzip: CCDs sind auf einem Halbleiterchip integrierte, in Zeilen oder Matrizen angeordnete Fotosensoren. Ihre fotoelektrisch erzeugte Ladungsmenge ist proportional zur Belichtungsstärke und der Belichtungszeit sowie abhängig von der spektralen Empfindlichkeit. Die lichtempfindlichen Pixel wirken wie ein MOS-Kondensator Ladungstransport: Hochintegrierte CCDs haben integrierte Ladungstransportschaltungen, Ladungsverstärker und Steuerungslogik. Die Ladungen werden über analoge Schieberegister ausgelesen. Bei Belichtung bilden sich Ladungsträger aus. Diese sammeln sich in einem Potentialminimum und werden durch Anlegen einer Spannung wie in einem Schieberegister weiter geschoben. CCD-Architekturen: Frame Transfer CCD (FT-CCD) (HOCVAA S.214+215) (for scientific and astronomical applications.) • bei hoher Lichtintensität kann A-Register gesättigt werden, Ausführung mit Verschluss notwendig • Wegen des abgedunkelten Bereichs (B-Register zum zwischenspeichern der Ladungen vom A-Register) braucht ein FT-CCD doppelt so viele Zellen (Potentialtöpfe) wie Bildpunkte und muss auch doppelt so groß wie die Bildgröße sein. • Großer Vorteil: Das gesamte A-Register ist fotosensitiv und ergibt somit einen optischen Füllfaktor von 100% • Durch Beschichtung des A-Registers mit Polisilizium, ergibt sich eine schlechte Sensitivität im blauen Spektralbereich. (Absorbiert blau- und UV- Anteile) (Fehler kann mittels dünner Schichtstärke von 10µm und Beleuchtung von der Rückseite behoben werden) interline-transfer (IT) CCD: (HOCVAA S.215+216: Anwendung in Video- & Überwachungskameras) • Auslesevorgang bei allen Pixel gleichzeitig in die Register übernommen → kein mechanischer Verschluss notwendig • langsames Auslesen der Pixel • Smear Effect • kommen ohne Verschluss aus, darum Verwendung in Video und Uberwachung. • Optischer Füllfaktor nur 30%, Nachbesserung einiger Hersteller: jedes Pixels wird mit Mikrolinsen bestückt, womit man nahe an 100% optischen Füllfaktor hinkommt. • weniger Nachbelichtungseffekte als FT-CCD • große variable Belichtungszeitbereich, beschränkt durch den Dunkelstrom (Temperaturabhängig) Field-interline-transfer charge-coupled devices: • Kombination von IT-CCD und FT-CCD, hat den Vorteil gar keine Nachbelichtungseffekte zu besitzen. (Für Professionellen Anwendungen) • Der obere Bereich des Chips ist aufgebaut wie ein IT-CCD, was die selbe Belichtungseinstellung ermöglicht. • Der untere Teil des Chips ist aufgebaut wie das B- & C-Register des FT-CCD Dunkelbereichs, hier werden die Ladungen von den lichtsensitiven Reihen sequentiell in das abgedunkelte und geschützte Speicherregister geschoben. (Verhinderung der Nachbelichtung)
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46. Welches Sensorprinzip wird in einer CMOS-Kamera eingesetzt? Wie funktioniert der Active Pixel Sensor APS (mit Prinzipschaltbild)? Vor- und Nachteile der CMOS- gegenüber einer CCD-Kamera.
Sensorprinzip: CMOS-Kamerasensor basiert auf einem Fotodioden-Array, das in der CMOS-Technologie gefertigt wird. Der APS ist eine Weiterentwicklung, wobei eine Vorverstärkung bei jedem Pixel durchgeführt wird. Daraus ergibt sich ein wesentlich besserer Rauschabstand (SNR) und eine geringere Kapazität. Vor- / Nachteile: • Rauschverhalten von CMOS-Bildsensoren ist schlechter als bei CCD • CMOS-Bildsensoren können Pixelweise angesprochen (random) werden, CCD nur seriell auslesen. • FT- & IT-CCD haben Nachbelichtungseffekte (Blooming: Ladungsträgerüberschuss durch Überbelichtung, Ladungsträger rutschen zum Nachbarpixel) • Geringerer Stromverbrauch als CCD • geringere Baugröße, durch Integration der Auswertelogik auf demselben Chip • Manche Verarbeitungsschritte können im Pixelverstärker vorgenommen werden • Separate Verarbeitung jedes Pixels • Hohe Bildrate im vgl. zu CCD • Flexibler auszulesen durch direkte Adressierung • Stark begrenzter Blooming- Effekt
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47. Digitales Rasterbild: Erklären Sie die Begriffe „räumliche Auflösung“, „radiometrische Auflösung“, und „Nachbarschaft“. Wie kann Farbe repräsentiert werden?
Räumliche Auflösung: Ist die Auflösung des Rasters (Bild). Hängt von den Pixel in den Zeilen und Spalten ab. Radiometrische Auflösung: Gibt die Anzahl der Grautonstufen an, die der Scanner unterscheiden kann. Nachbarschaft:
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48. Skizzieren Sie die Abbildung eines Punktes im Raum durch eine Lochkamera („pinhole camera“). Welche drei „inneren“ Parameter einer Lochkamera beeinflussen die Abbildung? Zeichnen Sie diese Parameter in Ihrer Skizze ein und erklären Sie ihre Bedeutung.
Funktionsweise: Das Prinzip der Lochkamera besteht in der Abbildung leuchtender oder beleuchteter Gegenstände dadurch, dass durch die Lochblende nahezu alle Lichtstrahle, bis auf ein möglichst kleines Bündel in gerader Verbindung zwischen Objekt- und Bildpunkt, ausgeblendet werden. Der kleine Durchmesser der Blende bestimmt die Bildschärfe. Je kleiner das Loch, desto schärfer die Abbildung, desto lichtschwacher. Abbildungssituation: Die Bilder der Lochkamera sind im Vergleich zu denen einer fokussierenden Kamera unschärfer, da das Loch aus Gründen der Lichtstärke nicht beliebig klein gewählt werden kann. Bei großen Bildweiten (starke Vergrößerungen) hat die Lochkamera jedoch ein besseres Auflösungsvermögen als eine fokussierende Kamera mit kürzerer Brennweite. Außerdem sind ihre Bilder frei Verzeichnungen und Farbsäumen. Äußere Orientierung: Beschreibt die Lage und Position der Kamera während der Aufnahme bezogen auf den Aufnahmegegenstand selbst. Innere Orientierung: Beschreibt die Position des Projektionszentrums bezogen auf die Bildebene. Sie beschreibt die Abbildung und die interne Geometrie der Kamera. Die inneren Parameter x0, y0 und f beeinflussen die Abbildung der Lochkamera. x0 und y0 sind die Koordinaten des Bildhauptpunktes („principal“ point). Der Parameter f ist die Brennweite der Kamera.
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49. Stereo-Rekonstruktion: Skizzieren Sie den „Normalfall“ des Stereo (“elementary stereo geometry in canonical configuration“). Erklären Sie den Begriff „Disparität“ und leiten Sie anhand Ihrer Skizze die Beziehung zwischen Tiefe und Disparität her.
Disparität (d=Pr-Pl) Der Abstand eines Punktes einer Abbildung zweier Bilder eines Stereopaares zueinander, bzw. Die Addition der Abstände eines Punktes einer Abbildung zweier Bilder eines Stereopaares zur Abbildung des optischen Zentrums eines jeden Bildes. Im Zusammenhang mit Stereokamera, Stereosehen, Tiefenbildauswertung ist die Querdisparation oder auch Deviation der Versatz (engl. Offset) in der Position, den das gleiche Objekt in der Abbildung auf zwei unterschiedlichen Bildebenen einnimmt. Die zu den Bildebenen gehörenden Brennpunkte sind dabei durch die Basis b räumlich voneinander getrennt. Haben beide Linsen die Brennweite f gilt für den Abstand r=b ∙ f/d, wobei d für die Disparität steht. Man kann also den Abstand r zu einem Objekt durch eine Messung der Disparitäten im Stereobild ermitteln. Eine Disparitätenkarte eines Stereobildes ist somit gleichbedeutend zu einem Tiefenbild.
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50. Erklären Sie den Begriff der räumlichen Auflösung eines digitalen Rasterbildes. Was besagt in diesem Zusammenhang das Abtasttheorem?
Räumliche Auflösung (Abtastung, Sampling): Das digitale Rasterbild entsteht durch Abtastung eines Bildes oder der Szene. Diese Abtastung erfolgt meist in einem quadratischen Raster. Die Abtastung erfolgt mit einer Reichweite Δx. Dabei entstehen quadratische Bildpunkte, die Pixel. Dabei gilt das Abtasttheorem nach Shannon: Die Rasterweite Δx muss kleiner sein als 1/2μ0, wenn bei der Diskretisierung kein Informationsverlust auftreten soll. μ0 bedeutet dabei die maximale in der Szene vorkommende Ortsfreuquenz: Δx < 1/2μ0
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51. Erklären Sie Punkt-, lokale und globale Operation in der Bildverarbeitung. Geben Sie für jede Operation ein Beispiel.
Punktoperation: Ein Pixel des Eingabebildes an der Stelle (x,y) ist verantwortlich für den Wert des Ausgabebildes an der Stelle (x,y): A(x,y) = f(E(x,y)) Beispiel: • Kontrastveränderung • Schwellwertoperationen (Invertierung nicht gefordert Lokale Operation: Eine Umgebung (lokales Fenster um das Pixel E(x,y)) ist verantwortlich für den Wert A(x,y). Im häufigsten Fall einer quadratischen Umgebung mit ungerader Fenstergröße 2δ + 1 kann man das Fenster (Window) WE um das Pixel E(x,y) definieren als Und schreiben als A(x,y) = f(WE(x,y,δ). „Faltung mit einem lokalen Fenster“ (Glätten + Kantenextraktion) Beispiel: • Hochpassfilterung • Tiefpassfilterung ``` Globale Operation: Jedes Pixel des Ausgabebildes hängt von allen Pixel des Eingabebildes ab. A(x,y) = f{E}. Beispiel: • Fourier-Transformationen Generell Transformationen ```
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71. Vakuum-Druck: Erklären Sie unterschiedliche Messbereiche sowie wichtige Vakuum-Kenngrößen. Geben Sie ein Beispiel, wie eine dieser Kenngrößen für die Vakuum-Druck-Messung genutzt werden kann (Aufbau des Vakuummeters, und Bezug zur Vakuum-Kenngröße).
Messbereiche: Grobvakuum: Umgebungsdruck … 1 mbar, Anwendungsbereich der industriellen Handhabungstechnik. In der Praxis wird hier die Höhe des Vakuums oft in Prozent angegeben, d. h. Vakuum wird im Verhältnis zu seinem Umgebungsdruck definiert. Das Material und die Oberflächenbeschaffenheit von Werkstücken spielt bei Vakuum-Anwendungen eine große Rolle Feinvakuum: 10–3 … 1 mbar, Stahlentgasung, Produktion von Glühlampen, Trocknung von Kunststoffen, Gefriertrocknung von Lebensmitteln etc. Hochvakuum: 10–3 … 10–8 mbar, Schmelzen oder Glühen von Metallen, Herstellung von Elektronenröhren Ultrahochvakuum: 10–8 … 10–11 mbar, Zerstäuben von Metallen, Aufdampfen (Beschichten) von Metallen sowie Elektronenstrahl-Schmelzen. Vakuum-Kenngrößen: L Mittlere freie Weglänge< z Stoßhäufigkeit τ Bedeckungszeit n Teilchenanzahldichte (Teilchen / Volumseinheit)
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72. Vakuum-Druck: Erklären Sie unterschiedliche Messbereiche sowie wichtige Vakuum-Kenngrößen. Für welche Messbereiche können mechanische (piezoresistive oder kapazitive) Vakuummeter benutzt werden und wie funktionieren sie?
Die Verfahren dienen zur Messung eines Vakuums oder extrem kleiner Drücke Pirani‐Manometer und Penning‐Manometer messen den Druck indirekt über die Teilchendichte. Pirani‐Manometer arbeiten nach dem Prinzip der vakuumabhängigen Wärmeleitung, während Penning‐Manometer das Verhalten einer elektrischen Entladungsstrecke auswerten. Bei diesen Ionisations‐Vakuummetern wird zwischen Kaltkathoden‐ (Penning) und Heißkathodenausführungen (Pirani) unterschieden. Die Gasmoleküle werden mit Elektronen beschossen und bilden positive Ionen, die durch die angelegte Hochspannung einen Stromfluss zur Folge haben. Die Anzahl der entstehenden Ionen ist bei Vakuum proportional zur Teilchendichte und damit zum Druck.
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74. Vakuum-Druck: Erklären Sie unterschiedliche Messbereiche sowie wichtige Vakuum-Kenngrößen. Skizze und Erklärung des Funktionsprinzips eines Kaltkathoden-Ionisations-Vakuummeters (Penning-Vakuummeter).
Kaltkathoden-Ionisations-Vakuummeter: Penning‐Manometer werten das Verhalten einer elektrischen Entladungsstrecke aus. Bei diesen Ionisations‐Vakuummetern wird zwischen Kaltkathoden‐ (Penning) und Heißkathodenausführungen (Pirani) unterschieden. Die Gasmoleküle werden mit Elektronen beschossen und bilden positive Ionen, die durch die angelegte Hochspannung einen Stromfluss zur Folge haben. Die Anzahl der entstehenden Ionen ist bei Vakuum proportional zur Teilchendichte und damit zum Druck. • Gas wird ionisiert • positive geladene Ionen entstehen • Auf Grund der Hochspannung kommt es zu einem Stromfluss • Anzahl der positiv geladenen Ionen ist bei Vakuum proportional zur Teilchendichte, die wiederum proportional zum Druck ist
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81. Dichtemessung: Wie ist die Dichte ρ definiert? Erklären Sie jeweils die grundsätzliche Vorgangsweise der Dichtemessung nach der Auftriebs- und nach der Wägemethode. Wann würden Sie welcher der beiden Methoden den Vorzug geben? Warum?
Definition: Die Dichte eines Stoffes ist definiert als der Quotient aus seiner Masse m und seinem Volumen V. ρ=m/V Siehe 82,83
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82. Erklären Sie die Auftriebsmethode zur Dichtemessung. Welche Aggregatzustände (fest, flüssig, gasförmig) können mit dieser Methode gemessen werden? Wie gehen Sie jeweils vor? Unterscheiden Sie bitte auch zwischen kontinuierlicher und diskontinuierlicher Messung.
Fest: Archimedisches Prinzip, nach dem der Auftrieb gleich dem Gewicht des durch den Körper verdrängten Flüssigkeitsvolumens ist. Durch eine Wägung des Körpers in Luft und eine anschließende Bestimmung des Gewichtes des in der Flüssigkeit untergetauchten und an einem Faden aufgehängten Körpers lässt sich die Dichte des Körpers ermitteln. Für sehr genaue Messungen werden zusätzlich das Gewicht und der Auftrieb des Fadens oder Drahtes berücksichtigt. Besonders für Stoffe, die nur in kleinen Stücken oder Pulverform vorliegen, Flüssig: Diskontinuierlich: Archimedisches Prinzip, Entweder wird der zur Dichte der Flüssigkeit proportionale Auftrieb gemessen, oder man bestimmt die Eintauchtiefe eines schwimmenden Körpers, die ein Maß für die Dichte der Flüssigkeit darstellt. Kontinuierlich: Es wird entweder die Eintauchtiefe eines schwimmenden Eintauchkörpers gemessen, oder man verwendet einen vollständig eingetauchten Auftriebskörper, dessen zur Flüssigkeitsdichte proportionale Auftriebskraft gemessen wird.
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83. Erklären Sie die Wägemethode zur Dichtemessung. Welche Aggregatzustände (fest, flüssig, gasförmig) können mit dieser Methode gemessen werden? Wie gehen Sie jeweils vor? Unterscheiden Sie bitte auch zwischen kontinuierlicher und diskontinuierlicher Messung.
Fest: Die Masse m wird durch Wägung ermittelt. Falls das Volumen nicht aus den Abmessungen des festen Körpers ermittelt werden kann, wird dieser in ein mit Flüssigkeit ganz gefülltes Gefäß vollständig eingetaucht und der scheinbare Volumenzuwachs der Flüssigkeit gemessen. Das verdrängte Flüssigkeitsvolumen kann volumetrisch gemessen oder durch Wägung ermittelt werden Flüssig: Diskontinuierlich: Es wird zunächst ein leeres Gefäß mit bekanntem Volumen gewogen. Anschließend wird das Gewicht GF1, des mit der Messflüssigkeit gefüllten Gefäßes ermittelt und davon das Gewicht des leeren Gefäßes Gg subtrahiert. Kontinuierlich: Es muss ein Gefäß mit konstantem Volumen von der Messflüssigkeit durchströmt und dieses Gefäß kontinuierlich gewogen werden. Das Messgefäß muss einen richtkraftlosen, kontinuierlichen Zu- und Abfluss der Messflüssigkeit ermöglichen. Außerdem muss es beweglich angeordnet sein, und das Gewicht des gefüllten und von der Messflüssigkeit durchflossenen Messgefäßes muss kontinuierlich gewogen werden. Gas: Hierbei wird die Masse eines Gases in einem bekannten Volumen durch Wägung gemessen. Ein kugel- oder zylinderförmiger Glaskolben, dessen Volumen bekannt ist, wird ausgepumpt, mit dem zu messenden Gas gefüllt und anschließend gewogen. Um die Einflüsse des variablen Luftauftriebs, den dieses Gefäß erfährt, möglichst herabzusetzen, verwendet man zweckmäßig als Gegengewicht einen geschlossenen Glaskolben von gleichem Gewicht und gleichem Außenvolumen.
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84. Wie ist die Dichte ρ definiert? Hydrostatische Dichtemessung in Flüssigkeiten: erklären Sie die grundsätzliche Vorgangsweise (mit Skizze) sowie mögliche Realisierungsvarianten. Wann würden Sie diesem Verfahren den Vorzug gegenüber Auftriebs- oder Wägemethode geben? Warum?
Der hydrostatische Druck einer Flüssigkeit hängt in einer bestimmten Tiefe H von der Dichte ρ der Flüssigkeitssäule ab (δ…Fallbeschleunigung). Damit lässt sich die Dichtemessung also auf eine Druck- bzw. Druckdifferenzmessung zurückführen. ´Die einfachste Möglichkeit ist bei einem offenen Behälter konstanter Füllhöhe die Messung der Druckdifferenz p2 − p0, die der Dichte der Flüssigkeit direkt proportional ist. Vorteile dieses Verfahrens sind der robuste Aufbau und die geringe Störanfälligkeit gegenüber Verschmutzungen
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91. Was ist der Unterschied zwischen Schalldruckpegel und Lautstärkepegel? Was bedeutet die Messgröße von 1 phon? Wozu benötigt man bewertete Schalldruckpegel und welche Bewertungen kennen Sie? Wie funktioniert ein Elektretmikrophon?
Der Schalldruckpegel L_p, ist die zentrale Kenngröße der akustischen Messpraxis. Beschreibung und Beurteilung akustischer Situationen im Berufsleben sowie in kommunalen und anderen Bereichen erfolgen auf der Basis von Messungen des Schalldruckpegels und davon abgeleiteter Kenngrößen. L_p=10 lg p²/(p_0 ²) p Schalldruck, p_0 Bezugsschalldruck Einheit dB Lautstärkepegel L_S: Eine spezielle Möglichkeit, die Stärke der subjektiven Wahrnehmung eines Schallereignisses quantitativ zu beschreiben. Einheit phon Berechnung: Hörvergleich des zu beurteilenden Schallereignisses (Objektschall) mit einem 1-kHz-Ton (Standardschall),dann Messung des Schalldruckpegels Lp des Standardschalls. Phon gibt an, welchen Schalldruckpegel (in dB) ein Sinuston mit einer Frequenz von 1000 Hz besitzt, der gleich laut empfunden wird wie das eigentliche Schallereignis, das eine andere Frequenz besitzt bewertete Schalldruckpegel: Bei der Ermittlung des Schalldruckpegels können Bewertungen vorgenommen werden, die zusätzliche, in der Definition des Schalldruckpegels noch nicht enthaltene Effekte der Schallwahrnehmung oder andere Gesichtspunkte berücksichtigen. Frequenzbewertung, Zeitbewertung Elektretmikrophon: Kondensatormikrophon mit elektrisch polarisierter „Elektretfolie“ ->keine Versorgungsspannung nötig. Beim Kondensatormikrofon ist eine wenige Tausendstel Millimeter dicke, elektrisch leitfähige Membran dicht vor einer Metallplatte elektrisch isoliert angebracht. Sobald eine elektrische Spannung angelegt wird, entsteht zwischen der Membran und der Platte ein Potentialgefälle. Eintreffender Schall bringt die Membran zum Schwingen, wodurch sich der Abstand d der beiden Kondensatorfolien und damit auch die Kapazität des Kondensators verändert. Diese Kapazitätsschwankungen führen zu Spannungsschwankungen.
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92. Erklären Sie das akustische Phänomen „Schall“. Wie funktioniert die Ausbreitung von Schall? Wie wird die dimensionslose Größe „Schalldruckpegel“ errechnet und was ist ihre Einheit? Wie funktioniert ein Elektretmikrophon?
Definition: Schall stellt die Ausbreitung bzw. die hörbaren Schwingungen (Schallwellen) von Druck- und Dichteschwankungen in einem elastischen Medium (Gase, Flüssigkeiten, Festkörper) dar. Ausbreitung: Physikalisch gesehen ist Schall eine Welle die sich durch Medien ausbreitet. In ruhenden Gasen und Flüssigkeiten ist Schall immer eine Longitudinalwelle, also näherungsweise auch in Luft. Siehe 91
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94. Welche Arten von Mikrophonen kennen Sie? Welcher physikalische Effekt wird dabei jeweils genutzt? Welche Bauarten sind als Messmikrophone besonders geeignet? Warum?
Kondensatormikrophone: Siehe 91. Kohlemikrophon: Druckschwankungen des Schalls Änderungen eines elektrischen Widerstandes Tauchspulenmikrophon: durch Induktion die Signalspannung Kristallmikrophon: Piezoelektrisches Element, Druckschwankungen minimal verformt und gibt diese als elektrische, Spannungsschwankungen
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96. Welche Arten von ionisierender Strahlung (+ Erklärung) kennen Sie? Welche Messgrößen (+ Erklärung) kennen Sie? Welche physikalischen Effekte (+ Erklärung) kann man zur Messung ionisierender Strahlung nutzen?
Arten: Angeregtes Elektron geht auf ein niedrigeres Energienieveau->Strahlungsquant –Elektromagnet. Strahlung: Licht, Röntgenstrahlung Radioaktiver Zerfall –Kern wandelt sich unter Aussenden von Strahlung um - α Strahlung: α -Teilchen (Heliumkerne), +, ~107m/s – β -Strahlung: Elektronen, -, 108m/s ... 0.999 c – γ -Strahlung: elektromagnetische Strahlung, in Feldern nicht ablenkbar. γ -Quant = Photon – β^+ +-Strahlung: Positronen, +, „positive Elektronen“ –Neutronenfluss Messgrößen: Aktivität: Die Größe, die die Anzahl der je Sekunde zerfallenden Atomkerne eines radioaktiven Stoffes angibt, wird Aktivität genannt. Ihre Einheit ist das Becquerel. 1 Bequerel [Bq] = 1 Zerfall / s Strahlendosis: Energiedosis Sie ist die pro Masseeinheit absorbierte Strahlungsenergie. 1 Gray [Gy] = 1 J/kg = 100 rad [rd] (radiation absorbed dose) Äquivalentdosis Sie berücksichtigt zusätzlich zur aufgenommenen Energie noch die unterschiedliche biologische Wirksamkeit der verschiedenen Strahlenarten. Dazu ist die Energiedosis mit einem dimensionslosen Faktor für die relative biologische Wirksamkeit, dem sog. RBW-Faktor, zu multiplizieren. Dieser Faktor kann aus Tabellen entnommen werden, wenn die Strahlenart bekannt ist. Für Röntgen- und γ-Strahlung hat er den Wert 1 1 Sievert [Sv] = 1 Gy  RBW = 100 rem (roentgen equivalent in man) Dosisleistung: Dosis / Zeit [Gy·s-1] Teilchenfluss ɸ: Zahl der Teilchen die pro Zeiteinheit durch ein Flächenelement gehen [cm-2s-1] Partikelenergie E=hf: Wechselwirkung ->Ladungsträger Strahlungsnachweis Intensität I = ɸ E Die Intensität I einer radioaktiven Strahlung ist der mit der Partikelenergie E multiplizierte Fluss Φ. Effekte: Fotoeffekt (E<0,5MeV) Photon setzt ein Elektron frei, wird absorbiert Compton-Effekt Photon überträgt Energie an ein äußeres Hüllenelektron, setzt dieses frei Richtungsänderung (Compton-Streuung) Verringerung von E und f Paarbildung (E>1,02MeV) Photon dringt bis in unmittelbare Kernnähe vor Es wandelt sich in ein Elektron-Positron-Paar um
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98. Welche Arten von ionisierender Strahlung (+ Erklärung) kennen Sie? Welche Messgrößen (+ Erklärung) kennen Sie? Welche physikalischen Effekte (+ Erklärung) kann man zur Messung ionisierender Strahlung nutzen? Was bedeutet der Begriff „Impulshöhenanalyse“?
Siehe 96 Impulshöhenanalyse: Trifft eine γ-Strahlung auf einen Halbleiter-Detektor oder auf einen Szintillationszähler mit einem NaI(Tl)-Kristall, so wird ein γ-Quant mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit im Detektor absorbiert. Die dabei freigesetzte Ladung ist proportional der Energie des absorbierten γ-Quants und führt im Detektor zu einem entsprechend hohen Ladungsimpuls. Die Impulshöhe ist damit ein Maß für die ursprüngliche γ-Energie. Die Zahl der Impulse einer bestimmten Energie bezeichnet dann die Zahl der absorbierten γ-Quanten dieser Energie.
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99. Ionisierende Strahlung: Welche Arten von ionisierender Strahlung kennen Sie? Welcher physikalische Effekt wird bei Halbleiterdetektoren genutzt? Wie können Sie bei Benutzung eines Halbleiterdetektors zwischen verschiedenen Arten ionisierender Strahlung unterscheiden?
Siehe 96 Ein Halbleiter-Strahlungsdetektor (radiation sensitive diode) ist eine pin-Diode, die auf einen geringen Dunkelstrom und eine hohe Spannungsfestigkeit hin entwickelt ist. An die Diode wird in Sperrrichtung eine Spannung von etwa 5000 V gelegt. Sie wird oft mit flüssigem Stickstoff gekühlt, um die thermische Bildung von freien Ladungsträgern zu vermeiden. ????
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100. Erklären Sie die Begriffe α,β,γ und Röntgenstrahlung. Skizzieren Sie eine Ionisationskammer und erklären Sie ihre Funktion. Welche Größe wird gemessen? Warum?
Siehe 96 Ionisationskammer Es besteht aus zwei Elektroden, deren Zwischenraum mit einem ionisierbaren Gas, wie z. B. Luft oder Argon, gefüllt ist. An die Elektroden wird eine Spannung gelegt, so dass sich ein elektrisches Feld aufbaut. Trifft eine α-, β- oder γ-Strahlung das Gas zwischen den Elektroden, so werden dessen Atome ionisiert. Das elektrische Feld trennt die entstandenen Ladungen. Diese fließen zu den Elektroden ab und bilden den im Außenkreis messbaren Ionisationskammerstrom I_m. Die Ionisationskammern werden insbesondere im Strahlenschutz zur Messung und Überwachung der Dosisleistung und Dosis verwendet. Weil ab der Sättigungsspannung ist der Ionisationskammerstrom nur noch abhängig von der in der Kammer erzeugten Ladung. Er ist damit ein Maß für die Dosisleistung D˙.
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101. Erklären Sie die Begriffe α,β,γ und Röntgenstrahlung. Skizzieren Sie einen Geiger-Müller-Zähler und erklären Sie seine Funktion. Welche Größe wird gemessen? Warum?
Siehe 96 Auch Auslösezählrohr ist rotationssymmetrisch aufgebaut mit einem Zähldraht als Innen und einem Zylindermantel als Außenelektrode. Es ist mit einem ionisierbaren Gas gefüllt. Die Elektroden liegen an einer Spannung von etwa 100 V. Ein in dem Zählrohr absorbiertes radioaktives Teilchen ionisiert längs seiner Bahn die Atome des Füllgases. Die entstandenen Ladungen werden unter dem Einfluss des elektrischen Feldes getrennt und bewegen sich in Richtung der Elektroden. In der Nähe des sehr dünnen Zähldrahtes ist die Feldstärke sehr hoch. Die primär gebildeten Elektronen werden so weit beschleunigt, dass sie bei ihren Zusammenstößen mit den Atomen des Füllgases diese zu einer Lichtemission anregen oder auch ionisieren. Die Photonen werden nach allen Seiten abgestrahlt. Sie führen über den Fotoeffekt zur Bildung von weiteren freien Elektronen, so dass sich die Entladung des Zählrohrs längs des gesamten Zähldrahtes ausbreitet. Sie kommt erst dann zum Erliegen, wenn die langsameren positiv geladenen Ionen die elektrische Feldstärke in der Nähe des Zähldrahtes so weit herabsetzen, dass eine Photonenemission und Sekundärionisation nicht mehr möglich ist. Zählrohre werden im Allgemeinen für Aktivitätsmessungen verwendet.
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103. Erklären Sie den Begriff „Neutronenfluss“. Welche grundsätzlichen Möglichkeiten kennen Sie, um Neutronenfluss zu messen (incl. Erklärung)? Wo werden derartige Detektoren eingesetzt?
Neutronen sind Kernbausteine. Ihre Masse ist etwas größer als die eines Protons. Sie haben aber keine Ladung. Neutronen entstehen z. B. bei Kernreaktionen. Sie sind nicht stabil, sondern zerfallen – falls sie nicht von Materie eingefangen werden – mit einer Halbwertszeit von 13 Minuten unter Aussendung je eines β-Teilchens in Protonen. Neutronen sind in Kernreaktoren für die Spaltung des Urans und damit für die Energieumwandlung verantwortlich. Sie sind die wichtigste den Zustand des Reaktorkerns beschreibende Messgröße. So ist der Neutronenfluss sowohl bei abgeschaltetem Reaktor als auch beim Anfahren und dann im Leistungsbereich zu erfassen. Der Neutronenfluss ändert sich dabei um mehr als 14 Zehnerpotenzen. Da dieser Bereich nicht mit einem einzigen Detektor überstrichen werden kann, sind für die Neutronenflussmessung eine Reihe von Detektoren mit gestaffelten Empfindlichkeiten notwendig. Neutronen sind immer in Gegenwart einer γ-Strahlung zu messen. So sind unter Umständen besondere Maßnahmen für den spezifischen Nachweis von Neutronen zu ergreifen. Messprinzip: – Wechselwirkung des Neutrons mit Materie (Bor, Uran, etc.) – Strahlung entsteht und kann gemessen werden
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104. Welche Messgröße misst ein Dosimeter? Welche Verfahren, jeweils mit kurzer Diskussion der Vor- und Nachteile zur Dosismessung kennen Sie?
Energiedosis • Filmdosimeter: Verschiedene Filter, Unterschiedliche Schwärzung • Ionisationskammer-Dosimeter: Direkt ablesbar • Halbleiter-Dosimeter: sind empfindlich und haben kleine Detektorvolumina. geeignet zum Ausmessen inhomogener Strahlungsfelder. Energieabhängigkeit größer als bei Ionisationskammer-Dosimetern. Integration von Ladungsträgerpaaren (ähnlich CCD) • Phosphatglas-Dosimeter: Betrachtung im UV-Licht -> Lumineszenz proportional zu Dosis • Thermolumineszenz-Dosimeter: Erhitzen ->Licht proportional zu Dosis