Mesoamericas Flashcards

1
Q

Mesoamerica begriff

A

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2
Q

Mesoamerica Bevölkerungsgruppen

A

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3
Q

Teotihuacan und Astecs

A

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4
Q

3 Maya regions

A

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5
Q

Maya cultures

A

….

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6
Q

Maya and gender

A

….

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7
Q

Olmecs
Characteristics
Theories of becoming and dicapearing

A

….

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8
Q

Wodurch zeichnet sich Monte Alban aus? Wie beschreibt Joyce Marcus die
Entwicklung zapotekischer Dorfgemeinschaften?

A

Die dritte wichtige Kultur/ „Klassikum“/ in Oaxaca
Kennzeichnen: Monte Alban („Weißer Berg“) und Zapoteka
Blütezeit im dritten Jahrhundert
***aufgrund des frühen Vorhandenseins von Schrift, Kalender, Astronomie und Mathematik, neben den Olmeca als „Wiege der mesoamerikanischen Kultur“ gilt
hatte enge Verbindungen sowohl nach Teotihuacan als auch zu den Maya.

Die vor- und frühkolonialen Zapoteca hatten laut Stephen eine erbliche Hierarchie auf Basis von Lineagezugehörigkeit.
Ihr Universum war durch Geschlechterkomplementarität gekennzeichnet (mit einer weiblichen Erde und einem männlichen Himmel)

Joyce Marcus (1999) zeichnet folgende Entwicklung nach:
• Ausgangspunkt nach der Sesshaftigkeit waren relativ egalitäre Dorfgemeinschaften.
• In der Zeit zwischen 1.400 bis 1.150 v.u.Z. gab es Männer- oder Lineagehäuser, in denen die Rituale der Männer, unter Ausschluss aller nicht Initiierten stattfanden.
o Verehrt wurden Geister und ferne Ahnen unter rituellem „Blutlassen“ und Tänzen, unter Verwendung von Tabak und anderen rituellen Pflanzen.
o Die Rituale sind eng mit der Landwirtschaft verbunden.
• Auf der anderen Seite gab es die Rituale der Frauen, die diese in den Häusern durchführten.
o Verehrt wurden weibliche rezent Verstorbene.
o Eine große Rolle spielten weibliche Tonfiguren.
o Neben Heilungsritualen wurde auch Wahrsagerei praktiziert.
o Teilnehmen durften alle Haushaltsmitglieder, tatsächlich waren v.a. Frauen und Kinder anwesend.
 Geschlecht und damit verbunden, ob jemand initiiert war oder nicht, waren also in Hinblick auf die Rituale entscheidende Differenzkriterien.

• Gegen Ende dieser Phase wachsen die Statusdifferenzen zwischen den Familien immer
stärker an.
• Die Dorfgemeinschaften verlieren ihren autonomen Status, kleiner Dörfer werden
zunehmend von größeren abhängig.
• Nach und nach werden rituelle Handlungen durch erbliche Eliten monopolisiert.
• Die Wahrsagerei erfolgt nun durch Vollzeitpriester_innen.
• Es kommt zum Verschwinden des vormaligen Ritualdualismus und es finden sich Darstellungen von Prozessionen, an denen Frauen und Männer gemeinsam teilnehmen.

***Während sich die zentrale Symbolik in der ersten Phase (Phase1, Tierras Largas) auf einen Dualismus zwischen der bewegten Erde (Erdbeben) und Himmel (Blitz) konzentriert, wobei sich beide Abbildungen auf Gräbern von Männern finden, dominieren in Phase 2 (San José) Geschlecht, Abstammung und Initiation.

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9
Q

Wie lassen sich „aztekische“ Geschlechterbeziehungen charakterisieren? (differenziert
nach Klassen, auf der symbolischen wie auf der Haushaltsebene)

A

-Aufgrund des komplexen Charakters der „aztekischen“ Gesellschaft:
• kann bezogen auf Gender logischerweise nicht von einfachen Mann-dominiert, Frau-ist unterdrückt Verhältnissen ausgegangen werden.
• Sowohl die Klassenzugehörigkeit (Adel mit toltekischen Vorfahren, Freie die nicht dem Adel angehörten, Fernhändler*innen, gänzlich und teilweise unfreie Menschen) als auch die (teilweise damit einhergehende) Art der Beschäftigung, aber
auch Alter, Verwandtschaftsstatus, etc. müssen berücksichtigt werden bzw. auch auf welcher Ebene diese Geschlechterverhältnisse betrachtet werden (auf der staatlichen, der
mythologischen, der alltäglichen, der häuslichen Ebene…).

• Dabei scheint auf den ersten Blick eine klar hierarchische Gender-Dualität gegeben zu
sein, mit an europäische Muster erinnernden Zuordnungen von Mann/männlich an einen
öffentlichen Bereich, verbunden mit Krieg, Handel und „produktiven Aktivitäten“ wie der
Landwirtschaft und Frau/weiblich an einen privaten, häuslichen Bereich, verbunden mit
reproduktiven Tätigkeiten wie Kindergebären und –erziehen, Nahrungszubereitung und der
Verantwortung für die Herstellung von Kleidung.
• Es stimmt, wie die Bilder aus dem Codex Mendoza zeigen, dass es eine geschlechtliche
Arbeitsteilung gibt, aber erstens gibt es keine Differenzierung öffentlich und privat und zweitens besteht keine Abwertung weiblicher Tätigkeiten gegenüber den männlichen.

***Das Ehepaar McCafferty wies bereits Ende der 1980er Jahre auf die besondere (religiösrituelle)
Bedeutung weiblicher Arbeitsinstrumente. Die kreiselnde Bewegung beim Spinnen entspricht beispielsweise der spiraligen Drehung, die Leben, Wasser und Fruchtbarkeit bedeutet.

***Im Innersten des Hauses, das Herdfeuer, das als Zentrum des Hauses gilt, so wie das Tempelfeuer der Hauptpyramide/n das Zentrum der Stadt darstellt.

Abgesehen davon betont Burkhart die gleichwertige Komplementarität männlicher und
weiblicher Tätigkeiten im religiös-mythologischen wie auch im Alltagsleben. Diese
Komplementarität wurde (und wird) allerdings von vielen Forscher_innen als eine
hierarchisch geordnete missverstanden.

• Auf der Ebene der adeligen Ehepartner_innen haben wir also eine gleichberechtigte Komplementarität, dennoch ist, gesamtgesellschaftlich betrachtet, die „aztekische“ Gesellschaft nicht als geschlechtsegalitär einzustufen. Auf der Haushaltsebene andererseits findet sich zwar wie ausgeführt eine gleichberechtigte Komplementarität der Eheleute, die Beziehungen der Angehörigen eines Haushalts sind untereinander jedoch keinesfalls egalitär. Zum einen gibt es in Adeligenhaushalten u.U. nicht nur eine, sondern mehrere Ehefrauen: männlichen Pipiltin ist es gestattet mehrere Frauen zu heiraten. Allerdings darf die offizielle Ehezeremonie, in der ein Paar sprichwörtlich miteinander „verbunden“ wird nur einmal im Leben eines Menschen vollzogen werden.

Eine Geschlechterhierarchie zeigt sich auf der staatlichen Ebene, wenn es darum geht das im
jeweiligen Krieg (Krieg der Frauen bzw. Krieg der Männer, sh. Nächste Frage) erlangte
Prestige in eine staatlich anerkannte Position, ein Amt oder einen Titel umzusetzen. Nur
Männer bekommen als Anerkennung für ihre Verdienste staatliche Ämter und Titel (wobei sie
damit ein Zusammenhang ein Fest ausrichten müssen, für dessen Durchführung wie
wiederum auf ihre Frauen angewiesen sind).

Macehualtin Haushalt: Ähnlich wie in den „Adelshaushalten“ spielen Geschlecht, Alter, Verwandtschafts- und
Ehestatus (wobei unter Macehualtin Monogamie verpflichtend ist) und ob eine Frau Kinder
hat, und wenn ja, wie viele, eine wichtige Rolle in Hinblick auf die haushaltsinterne
Hierarchie, abgesehen von der Art und dem Umfang der Teilnahme an den Aktivitäten der
Haushaltsökonomie sowie kriegerische und vor allem berufliche Erfolge.

Wieder gibt es eine gleichberechtigte Komplementarität zwischen Eheleuten, allerdings nicht
mit Fokus auf den Krieg, als vielmehr, zumindest in bäuerlichen Haushalten (auf nicht
bäuerliche gehen die Quellen diesbezüglich nicht ein), bezogen auf den Anbau und die
Verarbeitung von Mais. Männer werden mit der Produktion dieses Lebensmittels, Frauen mit
seiner Transformation in genießbare Nahrung assoziiert.

D.h. gesamt gesehen, gibt es eine gleichberechtigte Komplementarität der
Geschlechter auf der Ebene der Herrschaft und im symbolischen Bereich ebenso wie auf der
Ebene des Alltagslebens der Haushalte sowohl der Pipiltin als auch der Macehualtin.
Innerhalb der Haushalte bestehen allerdings große Hierarchien, wobei hier unterschiedliche
Differenzachsen (Ehe- und Verwanstschaftsstatus, Alter, ….) wirksam werden, die je nach
Kontext mehr oder weniger Einfluss betreffend den innerhäuslichen Status ausüben können.
Auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene besteht ein Machtungleichgewicht zugunsten von
Männern, da nur sie Prestige in staatliche Posten und Ämter umwandeln können.

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10
Q

Welche Theorien zu Tula kennen Sie? Wodurch kennzeichnet sich die politische und
religiöse Struktur Tulas?

A

-Postklassikum: In Tula zeigen sich grundlegende Veränderungen: stärkeren
Bedeutung des Militärs in der Regierung und einer Militarisierung der Religion (neben der
Bedeutung von Landwirtschaft und damit einhergehend von Fruchtbarkeit).

-Tula und die Toltek_innen wurden mit der fünften Sonne, der „wahren“ Welt der „wahren“ Menschen assoziiert. Darüber hinaus galt Tula als Ort besonderen Reichtums und besonderer Fruchtbarkeit

-Der Archäologie zufolge besteht zwischen der Zerstörung Teotihuacans im siebten, achten
Jahrhundert und der Entstehung Tulas, auch Tollan genannt, eine enge Verbindung.
• Flüchtende Teotihuacaner_innen hätten sich dort niedergelassen.
• Und das Gebiet war schon zuvor stark von Teotihuacan beeinflusst.

-Weitere Siedler_innen kommen aus dem Nordwesten Mesoamerikas, wobei ein
Teil dieser Menschen später, von den Einwohner_innen des Hochlands von Mexiko, sofern
sie primär von Jagd und Sammelwirtschaft lebten, im Unterschied zu den mit Bodenbau
assoziierten eigentlichen Tolteca, als Chichimeca bezeichnet wurden. Chichimeca bedeutet so
viel wie „Geschlecht der Hunde“ und ist eine abwertende Bezeichnung für angeblich
primitive, aber gleichzeitig wilde und gefährliche Menschengruppen.

-Zunächst dominierte die Priester_innenschaft, aber anders als im Klassikum und davor, teilt sie ihre Macht mit dem Militär und es gibt neben dem religiösen auch einen weltlich-militärischen Führer.
• Der religiöse Führer wird mit der Gottheit Quetzalcoatl („Grünfederschlange“), einem
Schöpfergott, in Verbindung gebracht,
• der militärische mit Tezcatlipoca („Rauchender Spiegel“), dem Gott der jungen Krieger.
*** Es gibt eine Legende, der zufolge diese beiden Gottheiten die Dominanz im Stadtstaat gerungen hätten. Quetzalcoatl wird als friedliebender Gott/Priester dargestellt, Tezcatlipoca als grausamer Zauberer, der Menschenopfer propagiert. Schließlich gelingt es letzterem ersteren zu überlisten und zu vertreiben. Quetzalcoatl geht nach Osten, übers Meer, mit dem Versprechen wieder zu kommen (Horcasitas 1992: 12ff.; Townsend 2003: 50f.). (Worauf sich die spätere Legende
gründet, der Eroberer Cortés wäre von den Aztek_innen als Quetzalcoatl, der zurückkehrt,
angesehen worden; zum Hintergrund dieser Deutung, vgl. Hartau 2015: 360)

-In der Religion spielen nun neben Wasser- und Fruchtbarkeitsgottheiten auch Astral- und
Kriegergottheiten eine wichtige Rolle.

-Im zwölften, dreizehnten Jahrhundert kommt es zu klimatischen Veränderungen und damit
einhergehend zu Trockenheit und Dürre, aber auch Frost, und daraus resultierend, zu einer
Hungersnot. Es heißt, die Herrschenden hätten auf die Not der Bevölkerung nicht angemessen
reagiert, worauf es zu Aufständen kommt. Einwander_innen aus dem Norden, aber auch aus
dem Süden zerstören schließlich die Stadt

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11
Q

Nennen Sie einige der Dualismen in der „aztekischen“ Gesellschaft und beschreiben
Sie diese.

A
  • Nahegelegt wird das durch für die mesoamerikanische Gesellschaft typischen Dualismen, die an die (hierarchisch gedachten) europäischen Zuordnungen zu männlich und weiblich erinnern.
    o auch Gottheiten je nach Kontext männlich oder weiblich oder beides sein können
    o der Herrscher, der den Namen Huey Tlatoani („Oberster Sprecher“) trägt.
    o Der Herrscher ist männlich, aber in der Abstammung ist die weibliche Seite entscheidend.
    o Abgesehen davon gilt der Herrscher gleichzeitig als „Vater und Mutter des Volkes“ und er vereint in sich (idealerweise) die Eigenschaften von Schutz, Verteidigung, Fürsorge und Versorgung.
    o Ihm zur Seite gestellt ist ein (männlicher) Berater, der einen weiblichen Titel – Cihuacoatl („Schlangenfrau“) trägt.
    *** Die Erd- und Muttergottheit Cihuacoatl hätte nun gemeinsam mit dem Schöpfergott
    Quetzalcoatl die wahren Menschen, die Menschen der fünften Sonne (in der die
    „Aztek_innen“ leben), geschaffen. Dazu musste Quetzalcoatl in die Unterwelt reisen, um aus
    dem Totenreich die Knochen der verstorbenen Menschen/Wesen der vorangegangenen
    Sonnen/Welten zu holen. Die Göttin Cihuacoatl nimmt die Knochenstücke und zerreibt sie
    auf ihrem Mahlstein zu Mehl. Sie mischt das Mehl mit dem Blut aus dem Penis von
    Quetzalcoatl und stellt einen Teig her, aus dem sie die ersten Menschen formt. Damit wirken
    bei der Schaffung der Menschen eine weibliche und eine männliche Gottheit zusammen.

• Die von Burkhart angesprochene gleichberechtigte Dualität der Geschlechter findet sich
abseits der Ebene der Herrschaft, in den Haushalten der Adeligen. Insbesondere adelige
Männer werden mit dem Krieg in Verbindung gebracht – damit ein Adeliger gesellschaftliche
Anerkennung hat, sein Titel (und Status) akzeptiert wird und er womöglich einen (höheren)
Posten in der Regierung oder im Militär erhält, muss er möglichst viele und möglichst
„gefährliche“/tapfere Gefangene machen. Diese Gefangenen werden dann den Gottheiten
geopfert,
d.h. aus europäischer Sicht sind adelige Männer mit der Zerstörung von Leben befasst. Frauen hingegen haben als Gebärerinnen von Kindern besondere Bedeutung, d.h. sie
erscheinen hier in enger Verbindung mit der Erschaffung von Leben.

• Allerdings sind auch Frauen Kriegerinnen: das Gebären von Kindern gilt als Krieg der
Frauen. Das Kind gilt als ihr Gefangener.

  • Ehefrau und Ehemann sind in ihrem jeweiligen Krieg voneinander abhängig, müssen jeweils bestimmte Tabus beachten und Rituale einhalten, damit der Partner/die Partnerin inseinem/ihrem Krieg Erfolg hat. Bestimmte Dinge dürfen nicht gegessen werden u. ä.
  • Die Mexica selbst sehen sich als „Volk“ mit toltekischen und chichimekischen Wurzeln gleichermaßen, wobei sich der Adel, wenn es um die Herrschaft geht, auf das toltekische Erbe bezieht.
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12
Q

Beschreiben Sie die zentralen Merkmale des mesoamerikanischen Weltbilds.

A
  • Dem zentralmexikanisch-mesoamerikanischen Weltbild zufolge gibt es eine Einheit von
    Raum und Zeit;
  • menschliche und mythische Zeit bestehen gleichzeitig und können (von übernatürlichen Wesen wie auch von Menschen) „bereist“ werden.
  • Es gibt dreizehn Himmel, sieben Unterwelten und fünf Himmelsrichtungen, jeweils mit bestimmten Gottheiten/Wesenheiten, Farben, etc. assoziiert.
  • Im Zentrum von allem befindet sich, die Feuergottheit, wobei das
    Zentrum alle Ebenen und Richtungen miteinander verbindet.
  • Der Osten, der oben dargestellt wird, ist mit den männlichen Krieger assoziiert und dem Kalenderzeichen Rohr,
  • der Westen mit den weiblichen Kriegern, sprich den im Kindbett verstorbenen Frauen und dem Kalenderzeichen Haus.
  • Der Norden hat das Zeichen des Feuersteins, das für Dauerhaftigkeit
    und Tod steht, wobei diese Himmelsrichtung hier mit der Toten- und einer Frühlingsgottheit
    assoziiert ist (was auf die enge Verbindung von Tod und Leben verweist: damit Leben
    entstehen kann, ist der Tod erforderlich und umgekehrt).
  • Im Süden findet sich das Kalenderzeichen Kaninchen, d.h. der Süden wird mit Bewegung und Leben in Verbindung gebracht, wobei sich hier der Regengott Tlaloc und eine Berggottheit finden.
  • Bezogen auf die vertikale Aufteilung des Kosmos, ist im obersten Himmel die dualgeschlechtliche Gottheit der Zweiheit (Ometeotl) zu finden, wobei
    diese auch als aus zwei Gottheiten, einer weiblichen und einer männlichen bestehend gedacht
    werden kann.
    -In der untersten Schicht der Unterwelt residiert ebenfalls eine zweigeschlechtliche Gottheit,
    die als aus einer weiblichen und einer männlichen bestehend gesehen werden kann, nämlich
    Mictlanteotl. Dorthin kommen alle eines „normalen“ Todes Verstorbenen nach einer langen
    und gefahrvollen Reise durch die Unterwelten. Nach Mictlan zu kommen bedeutet vergessen
    zu werden, d.h. eines gewöhnlichen Todes zu sterben ist daher nicht besonders geschätzt.
    Kinder, die noch keinen Mais gegessen haben (Säuglinge) kommen zurück in den obersten
    Himmel, von wo sie erneut auf die Erde geschickt werden können. Es besteht die Vorstellung
    eines eigenen Kinderhimmels (Chichihualcuauhco).
    -Die Art des Todes bestimmt also das Schicksal nach dem Tod
    ***Insgesamt ist deutlich geworden, dass Dualismen im mesoamerikanischen Denken eine
    zentrale Rolle einnehmen, diese aber kontextuell in ihrer Bedeutung variieren.
    Auf der Herrschaftsebene hatten wir legitimierende Frauen und herrschende Männer, den
    Herrscher als Vater und Mutter des Volkes und auf der obersten Herrschaftsebene zwei
    Personen, die mit einer männlichen und einer weiblichen Schöpfergottheit – Quetzalcoatl und
    Cihuacoatl in Verbindung gebracht werden.
    Im Weltbild selbst finden sich unterschiedlichste Dualismen; die verschiedenen Weltregionen,
    Ober- und Unterwelten sind von – bei näherer Betrachtung – gleichermaßen weiblich und
    männlich gedachten Gott- und Wesenheiten besiedelt.
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13
Q

Wie lässt sich die Kolonisierung Neuspaniens beschreiben, welche Epochen des
Kolonialsystems lassen sich unterscheiden und was sind die wesentlichen
Veränderungen?

A
  • Hernan Cortés, kommt mit seinen Soldaten 1519 an der Küste von Veracruz an;
    -1521 schließlich ist die Stadt Tenochtitlan besiegt.
    -Ab 1535 ist die Region Teil des Vizekönigreichs Neuspanien (mit den heutigen Staaten
    Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Venezuela und
    den Karibischen Inseln)
    -In nicht-mesoamerikanisch geprägten Gebieten: Politik der Ausrottung, der Versklavung, wie
    auch der Zwangsansiedlung der indigenen Bevölkerungen in fixen Dörfern mit Ackerbau
    seitens der Spanier_innen, den sogenannten congregaciones (zentralisierte Siedlungsweise, Überwachung und religiöse Unterweisung der Indigenen)
    -Neben Flucht in die Wälder, wie im Maya-Tiefland, aber auch in die Berge, wie im
    Nordwesten von Mexiko, reagieren viele indigene Gruppen mit aktivem Widerstand in Form
    von Überfällen und Raubzügen..

3 Epochen der Kolonialzeit:
-Die frühe Epoche der Kolonialzeit (1521-ca. 1570) ist dadurch
gekennzeichnet, dass die indigenen Siedlungen (seitens der Indigenen noch mit der
vorkolonialen, Nahuatl-sprachigen Bezeichnung altepetl („Wasserberg“) benannt)
vergleichsweise unverändert fortbestehen und die Bevölkerungsdichte, verglichen mit später, noch sehr hoch ist.

-Über sie werden Arbeits- und Güterverpflichtungen an die encomenderos weitergegeben.

• Encomenderos sind die spanischen Eroberer, die für ihre Verdienste seitens der spanischen Krone große Ländereien samt deren Einwohner_innen in den „neuen“ Gebieten, sogenannte encomiendas, zugestanden erhalten, wobei das Land Eigentum der spanischen Krone ist.

-Verantwortlich für die Durchführung Arbeits- und Abgabenpflicht sind lokale
Herrscher_innen

• Diese indigenen Adeligen, vorausgesetzt sie anerkennen den spanischen König, lassen sich taufen und schwören allen „heidnischen“ Bräuchen ab, dürfen für ihre Vermittlerdienste ihren aus vorkolonialer Zeit stammenden Landbesitz und viele ihrer Rechte behalten.

-Mit dem Fortbestand der Autoritätsstrukturen aus der vorkolonialen Zeit haben auch Frauen
formelle Autorität, und die verfügen über eigene Land- und Herrschaftsrechte. Das macht indigene Adelige zu attraktiven Heiratspartnerinnen für Kolonisatoren

2.Epoche
-In diese Zeit gegen Ende der frühen Epoche der Kolonialzeit (1560) fällt die Einführung
zweier „Republiken“, die república de indios oder república de naturales, und die república de españoles, der Trennung der Wohngebiete der indigenen und der spanischen Bevölkerung.
• Erstere wird als rural, letztere als urban gedacht.
• Bereits 1549 wird die Heirat zwischen Indigenen und Spanier_innen verboten.
• In den spanischen Republiken, die als städtisch gedacht werden, gewinnt die limpieza de
sangre („Reinheit des Blutes“) an Bedeutung.

-Um diese „Reinheit des Blutes“ zu sichern müssen die Frauen der Eliten besonders kontrolliert werden (d.h. dem Gebot der Jungfräulichkeit vor der Ehe und der Keuschheit während der Ehe) kann gewährleistet werden, dass die Kinder nicht nur seitens der Mutter, sondern auch des Vaters der entsprechenden (christlichen) Linie angehören.
• Es gibt daher drei Arten von Status für Elitefrauen: Jungfrau, legitime Ehefrau und Prostituierte.
• Es fand allerdings trotzdem eine Durchmischung statt. Einerseits gibt es die erwähnten
indigen-spanischen Ehen der frühkolonialen Zeit und folglich auch Nachwuchs aus diesen
Beziehungen, andererseits gilt das Gebot der sexuellen Reinheit nur für Elitefrauen, nicht für
die Männer.
• Die Kinder dieser sexuellen Kontakte (Mestiz_innen) werden von ihren Vätern
in den seltensten Fällen anerkannt und können daher auch nicht erben. Sie sind in der sozialen
Hierarchie des kolonialen Systems stark benachteiligt.

-Im Zusammenhang mit dem Anwachsen der kolonialen Wirtschaft werden in dieser mittleren
Phase der Kolonialzeit nicht mehr einfach Arbeit und Tribute abgezogen, wie in der
vorangegangenen Phase, sondern die Spanier_innen eignen sich nun Land direkt an, um
darauf Farm- und Ranchunternehmen zu errichten. Dafür nutzen sie – neben der Zwangsarbeit aus der Schuldknechtschaft – auch Lohnarbeit.

-Die Landaneignung erfolgt teilweise durch Zwangsenteignung, durch Betrug und
Gewaltanwendung, teilweise aber auch durch Kauf oder die Übernahme
nicht besiedelter oder bebauter Gebiete. Möglich ist das aufgrund des starken
Bevölkerungsrückgangs der indigenen Bevölkerung (insbesondere durch Krankheiten).

-Deutlich wird aufgrund dieser Entwicklungen, dass sich die Position der indigenen Adeligen
zunehmend verschlechtert, wenngleich sie in manchen Regionen zumindest eine Zeitlang
weiterhin die Position der Vermittler_innen zwischen Indigenen und Spanier_innen
einnehmen. Sie verlieren einen großen Teil ihrer Einkommen aus Tributen und
Dienstleistungen und damit auch an Macht. Die massive Entvölkerung durch Seuchen,
Hungersnöte, gewaltsame Auseinandersetzungen mit den und Übergriffe durch die Spanier,
aber auch die Umstrukturierungen des religiösen Systems im Zusammenhang mit der
Einführung des Christentums, machen es schwer traditionelle Rechte und Privilegien
aufrechtzuerhalten.

-Die indigene Bevölkerung steht am untersten Ende einer Anfang des 17. Jahrhundert, auf
Basis der limpieza de sangre eingeführten Hierarchie, genannt Kastensystem, das eine
Abstufung nach Hautfarbe und Abstammung vorsieht, als Grundlage für administrative und
kirchliche Ämter im kolonialen System.

-Indigene Frauen sind, wie bereits ausgeführt, bevorzugte Opfer der sexuellen Abenteuer von
männlichen Angehörigen der spanischen Eliten, da diesen der Zugang zu spanischen Frauen
(ausgenommen ihren Ehefrauen) aufgrund der Prinzipien der limpieza de sangre verwehrt ist.

3.Epoche

-In der späten Epoche der Kolonialzeit (ca. 1720- 1821) erholt sich die
indigene Bevölkerung zahlenmäßig, wodurch sie jedoch von einem starken Landmangel
betroffen ist.

-Ohne Zugang zu Land bleibt ihr nur die Lohnarbeit in spanischen Unternehmen
bzw. die Migration in städtische Gebiete.
Das altepetl (spanischen Begriffen, wie pueblo, bezeichnet wird) ist nicht länger
in die Arbeitsvermittlung involviert

-In der Regierung der indigenen Gemeinden finden sich praktisch keine indigenen
Bezeichnungen mehr; die Dichotomie zwischen Adeligen (pipiltin bzw. tecuhtin) und
macehualtin hat sich im Zuge des Bedeutungsverlusts der ersteren aufgelöst

-Politische und religiöse Ämter werden zunehmend von nicht-adeligen,
oft mestizischen, Personen, meist männlichen Geschlechts, eingenommen

-Die indigene Bevölkerung steht am untersten Ende einer Anfang des 17. Jahrhundert, auf
Basis der limpieza de sangre eingeführten Hierarchie, genannt Kastensystem, das eine
Abstufung nach Hautfarbe und Abstammung vorsieht, als Grundlage für administrative und
kirchliche Ämter im kolonialen System.

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14
Q

Welche kolonialen Institutionen der ökonomischen Ausbeutung kennen sie, wie lassen
sich diese beschreiben?

A

-Das im Zuge der Verfestigung kolonialer Strukturen eingeführte corregimiento-System in der
politischen Verwaltung und das repartimiento-System in der Rekrutierung von Arbeitskräften
charakterisieren die mittlere Epoche der Kolonialzeit.

  • Die indigenen Gebiete – republicas de indios – werden nun nicht mehr durch „traditionelle“ Autoritäten regiert, sondern durch einen am spanischen Regierungssystem angelehnten cabildo (eine Art Stadtrat).
  • Die Hierarchien sind nun stärker an die des spanischen Systems angeglichen.

-Im Zusammenhang mit dem Anwachsen der kolonialen Wirtschaft werden in dieser mittleren
Phase der Kolonialzeit nicht mehr einfach Arbeit und Tribute abgezogen, wie in der
vorangegangenen Phase, sondern die Spanier_innen eignen sich nun Land direkt an, um
darauf Farm- und Ranchunternehmen zu errichten. Dafür nutzen sie – neben der Zwangsarbeit aus der Schuldknechtschaft – auch Lohnarbeit.

-Die Landaneignung erfolgt teilweise durch Zwangsenteignung, durch Betrug und
Gewaltanwendung, teilweise aber auch durch Kauf oder die Übernahme
nicht besiedelter oder bebauter Gebiete. Möglich ist das aufgrund des starken
Bevölkerungsrückgangs der indigenen Bevölkerung (insbesondere durch Krankheiten).

-Deutlich wird aufgrund dieser Entwicklungen, dass sich die Position der indigenen Adeligen
zunehmend verschlechtert, wenngleich sie in manchen Regionen zumindest eine Zeitlang
weiterhin die Position der Vermittler_innen zwischen Indigenen und Spanier_innen
einnehmen. Sie verlieren einen großen Teil ihrer Einkommen aus Tributen und
Dienstleistungen und damit auch an Macht. Die massive Entvölkerung durch Seuchen,
Hungersnöte, gewaltsame Auseinandersetzungen mit den und Übergriffe durch die Spanier,
aber auch die Umstrukturierungen des religiösen Systems im Zusammenhang mit der
Einführung des Christentums, machen es schwer traditionelle Rechte und Privilegien
aufrechtzuerhalten.
-Die indigene Bevölkerung steht am untersten Ende einer Anfang des 17. Jahrhundert, auf
Basis der limpieza de sangre eingeführten Hierarchie, genannt Kastensystem, das eine
Abstufung nach Hautfarbe und Abstammung vorsieht, als Grundlage für administrative und
kirchliche Ämter im kolonialen System.

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15
Q

Warum lässt sich das Weltbild der Nahua von Cuetzalan als „kosmozentrisch“
beschreiben, durch welche Merkmale zeichnet es sich aus?

A

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16
Q

Wie stellt sich der Zusammenhang Mensch-Mais bei den Nahua in der Sierra Norte
dar?

A

17
Q

Welche Art von Forderungen stellt die indigene Bewegung Ejército Zapatista de
Liberación Nacional (EZLN) in Mexiko und wie veränderten sich diese?

A

18
Q

Beschreiben Sie die Veränderung der mexikanischen Politik von einem neoliberalen
multikulturellen Staat zu einem neoliberalen Strafstaat.

A